Weil es den Rückstoß der Bodycheck-Attacke doch etwas unterschätzt hatte, machte das Terribark nun doch erst einmal eine kleine Verschnaufpause. Aber auch sein Trainer schien irgendwie der Meinung zu sein, dass es eine kleine Pause verdient hatte, zumindest gab er keine Konteranweisung gegen die nächste Attacke des Taubogas. Tatsächlich hatte Beethoven zwar mitbekommen, dass die Trainerin irgend etwas von „Tackle“ gerufen hatte, aber woher sollte es bitteschön wissen, worum es sich bei dieser Attacke handelte? So kam es, dass es vollkommen unvorbereitet von dieser Attacke getroffen wurde.
Jean-Louis hatte indes ganz andere Gründe gehabt, um dieses eine Mal nichts zu sagen. Auch er hatte vernommen, dass Andrea die Tackle-Attacke angeordnet hatte, aber weil es sich dabei um eine Attacke handelt, die viele Pokemon schon früh erlernen können, hatte er gedacht, dass der Hund selbst entscheiden konnte, wie er damit umgehen wollte. Aber anscheinend hatte er sich in diesem Punkt getäuscht. Um dem Tauboga nicht die Chance für einen sofort folgenden weiteren Angriff zu geben, rief er kurz entschlossen: „Setz noch einmal die Bissattacke ein. Du weißt schon, das ist die Attacke, die du vorhin als zweites verwendet hast.“
Diese Erklärung war zwar gut gemeint, aber sie half dem Terribark nur bedingt weiter. Nach dem einschüchternden Blick auf den Gegner hatte es doch den Bodycheck angewandt? Oder war es schon zu schwach, um bis zwei zu zählen? In seiner Verlegenheit konzentrierte es sich zunächst einmal, um seine eigenen Kräfte zu mobilisieren.
Aber auch das Peppeck hatte wohl mitbekommen, dass sein Trainer sich verzählt hatte. Mit den Worten „Peppeck, peck peppeck. Peppeck peck pepp peppeck“ wies es gleichzeitig Jean-Louis auf den von ihm übersehenen Silberblick als auch Beethoven auf die Tatsache hin, dass der Trainer die Attacke nach dem Bodycheck gemeint hatte.
Der durch diese Erklärung etwas schlauer gewordene Beethoven nutzte daraufhin seine gerade fertig mobilisierte Energie, um eine weitere Bissattacke gegen das Tauboga auszuführen.
Der Kampf wurde langsam für Tauboga gefährlich, da sich sein Gegner offenbar mit einem Kraftschub aufpowerte. Da sich das Vogelpokemon momentan mit keiner Statusattacke aufpowern konnte, schien es fast aussichtslos, dennoch wollte Andrea nicht aufgeben. Selbst Tauboga sah noch kein Ende, es wollte nicht tatenlos verlieren. Zwar akzeptierte es, dass sein Gegner offenbar momentan stärker war, doch aufgeben gehörte einfach nicht zu ihm.
Es blickte hoffnungsvoll in Richtung Andrea, wartete auf eine Attacke. Nach kurzem Überlegen dachte sich Andrea, dass man es nochmal mit Sandwirbel und Ruckzuckhieb versuchen könne. Schließlich gab es nichts zu verlieren. „Tauboga, versuche es nochmal mit Sandwirbel und anschließend mit Ruckzuckhieb.“
Erneut wirbelte es Sand mit schnellen Flügelschlägen auf, schleuderte es in Richtung Terribark und flog blitzschnell auf es zu um den kraftvollen Biss eventuell verhindern zu können.
Durch den erneuten Sandwirbel verlor Beethoven an Zielgenauigkeit, so dass er mit seiner Bissattacke gerade einmal einen Flügel des Flugpokemons erfassen konnte. Der von Tauboga als Konterattacke eingesetzte Ruckzuckhieb traf da schon deutlich besser. Soweit Jean-Louis es einschätzen konnte, sah sein Terribark nach dem Aufeinanderprallen der Attacken schon deutlich angeschlagen aus. Natürlich sollte es im Moment durch den Kraftschub stärker sein als das - wenn Haydn Recht hatte - durch den Silberblick in der Verteidigung geschwächte Tauboga. Aber was nutzte schon die Stärke, wenn nur das Vogelpokemon es hin bekam, seinen Gegner mit voller Wucht zu treffen? Nein, so sollte ich nicht denken, dachte sich der Mentalist. Es war immer noch besser, gleich die nächste Attacke zu versuchen als gleich aufzugeben. Selbst wenn eine Attacke nicht gut traf hieß das ja noch nicht, dass der Gegner davon keinen Schaden nahm. „Setz noch einen Bodycheck ein, bevor dein Gegner wieder aus deiner Reichweite heraus fliegt“, rief der Brillenträger deshalb zu dem Hundepokemon.
Terribark wurde von Tauboga zwar getroffen, konnte dennoch eine weitere Attacke einsetzen, da es noch genügend Kraft besaß. Andrea hatte noch etwas Hoffnung, da der Hund immer noch von dem Sand in seinen Augen beeinträchtigt war. Es führte auf Befehl von Jean-Louis einen Bodycheck aus, welcher Tauboga verheerend traf. Seine Trainerin bat es einen erneuten Ruckzuckhieb einzusetzen um der Attacke entkommen zu können, doch als Andrea die Attacke kaum ausgesprochen hatte, prallten beide Pokemon zusammen. Ihr Vogelpokemon lag besiegt am Boden, es konnte nicht mehr weiterkämpfen. Auch Beethoven blieb nicht verschont, es taumelte noch eine Weile durch die Gegend und fiel ebenso zu Boden. Es nahm durch den Bodycheck ebenfalls starken Schaden.
Andrea ging zu ihrem Vogelpokemon, nahm es in den Arm und lobte es für den spannenden und tollen Kampf.
„Du hast sehr gut gekämpft Tauboga, ruhe dich jetzt erstmal etwas aus.“
Sie rief ihr Pokemon zurück in den Pokeball und wandte sich Jean-Louis zu. „Der Kampf war echt atemberaubend, dein Beethoven ist ganz schön stark. Und selbst Tauboga ist seit seiner Entwicklung ordentlich gewachsen“, sagte sie zum Brillenträger.
Auch Jean-Louis wandte sich zunächst einmal seinem am Boden liegenden Pokemon zu und streichelte es. „Du hast sehr gut gekämpft“, sagte er bevor er es in seinen Pokeball rief. Nachdem seine Gegnerin Beethovens Stärke gelobt und gemeint hatte, dass das ein atemberaubender Kampf gewesen war, erwiderte er: „Ja, da stimme ich dir zu. Wollen wir dann mit den nächsten beiden Pokemon weiter machen?“
Kurz entschlossen ging er zurück zu seinem Trainerplatz, und dort wandte er sich an Mozart und Haydn: „Wer von euch will als nächstes antreten?“
„Pli!“ und „Peck peppeck peck“, bekam er als Antwort.
Off Topic:
Zweiter Teil des Partnerposts von Shiny Endivie und mir.