Es gibt zwei Wege
Ich will beide nicht gehen
Und laufe zurück
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Ich will beide nicht gehen
Und laufe zurück
der nebel ist fort.
sein schleier aber bleibt uns,
nur seh’n wir ihn nicht.
Wer das Dunkel im
offensichtlichen sucht, hat
nicht recht hingeschaut.
Heute schon genug gedichtet,
so langsam sich der Hirnschmalz lichtet.
Schon wieder Samstag
Also: Neue Aufgabe
Zeit für's ...
Triolett
Wohl wieder ein wenig einfacher als das Sonett ist das Triolett: Dieses stammt aus Frankreich und ist quasi der Vorläufer der verschiedenen Rondeau-Formen, sofern das jemandem etwas sagt (falls nicht, kann man hier mal gucken). Es handelt sich um ein aus acht Versen bestehendes Gedicht, bei dem sich der erste Vers als vierte und siebte Zeile wiederholt bzw. in nur leicht abgeänderter Form wiederkehrt, während zugleich der zweite Vers in der achten Zeile, also der Schlusszeile, wiederholt wird. Das Reimschema ist damit ABaAabAB mit "A" bzw. "B" als den sich wiederholenden Versen. Die Verse weisen dabei typischerweise eine Länge von acht oder neun Silben auf, das Metrum ist meist entweder Jambus oder Trochäus. Die formalen Vorgaben es Trioletts wurden aber immer mal wieder auf die eine oder andere Art variiert, man muss sich also nicht zwangsläufig daran halten - unter anderem gab es auch Triolette mit sieben oder neun Versen. Inhaltlich geht es oft um Freundschaft oder Liebe, aber auch andere Themen können im Triolett verarbeitet werden. Insofern seid ihr hier in der Gestaltung also relativ frei. Wer übrigens nach einer weiteren Herausforderung sucht, kann gerne versuchen, eine Triolett-Gruppe zu kreieren: Hierbei geht es darum, zwei oder mehrere Triolette zu schreiben, die das gleiche Thema behandeln und/oder aufeinander Bezug nehmen. Außerdem kann man natürlich, da es sich bei dem Triolett ja um die Urform des Rondeaus handelt, auch gerne schauen, ob man sein Triolett vielleicht zu einem davon ausbauen möchte (zur Erklärung von Rondeaus klickt einfach auf den Link weiter oben).
Wie immer wünsche ich euch viel Spaß beim Schreiben! Übrigens kann der Sonettenkranz natürlich gerne weiterlaufen und das tägliche Haiku geht selbstverständlich ebenfalls weiter.
Meine Lieblingswurst
war, ist und bleibt die belei-
digte Leberwurst.
Ernst und Ironie
liegen manchmal erschreckend
nah beieinander.
(Mein Abschied war natürlich nicht ernst gemeint! Ich bin wieder da! Deal with it! )
Der Mond scheint, doch die Nacht ist kalt.
Und wir sitzen im Dunkeln.
Der Wind rauscht, hach, wir werden alt.
Der Mond scheint, doch die Nacht ist kalt.
Bald rauscht uns auch der alte Wald
Davon. Schau! Wie die Sterne funkeln.
Der Mond scheint, doch die Nacht ist kalt.
Und wir sitzen im Dunkeln.
Die Sonne scheint, die Blumen blüh'n,
doch Regen wär mir lieber.
Um mich herum ist alles grün.
Die Sonne scheint, die Blumen blüh'n,
die heißen Sonnenstrahlen glüh'n
auf meiner Haut wie Fieber.
Die Sonne scheint, die Blumen blüh'n,
doch Regen wär mir lieber.
Ich male mir den
Mars ganz zärtlich rosarot;
Welch runder Planet!
Ich hoff, es war nur
mangelnde Motivation
und nichts Schlimmeres!
Nein, so ein Unsinn!
Man nennt mich unbezwingbar!
Dann eher erstens!
Schall unter Wasser
so viel schneller als an Luft
dennoch nichts hörbar!
Jeden Tag muss man 3 Mahlzeiten essen
und ich halt das Haustier für ach so verfressen...
a|Er ist's dem ich heut'
a|vor gar keinen Leut'
b|in seinen Weg trat
a|Er streift' mich mit Freud'
a|und niemand bezeugt
b|sein' Unheil voll' Saat
b|Es ist schon recht Schad'
a|dass er es nicht bereut
b|wie er tut was er tat
a|dies' Unwohlsein erzeugt
b|doch der Magen drum baht
Ein Haus
Zuflucht
Bietend
Wärme
Spendend
Ruhe
Gebend
Leben
Atmend
Bilder
Hortend
Gefühl
Waltend
Lachen
Haltend
Ein Heim
Wisst ihr, ich hab irgendwie Lust, das Triolett nicht auf Deutsch zu schreiben ...
Wisst ihr was, ich hab
irgendwie keine Lust auf
'n deutsches Triolett.
ABaAabAB
J'entends un souffle que m'apelle
Alors, vers le ciel je vole
Je vois l'horizon - éternel
J'entends un souffle que m'apelle
Je nage dans les nuages du ciel
Car aujourd'hui c'est la parole
J'entends un souffle que m'apelle
Alors, vers le ciel je vole
Ich wusste, dass ich irgendwas mit "Je vole" machen wollte. Daraus hat sich dann der Rest entwickelt. Bitte seht mir nach, dass ich seit sieben Jahren keinen Französischunterricht mehr hatte und etwas eingerostet bin - kann also sein, dass die Ausdrucksweise etwas seltsam ist. Im Spoiler findet ihr ein übersetztes Triolett und eine Variante, in der das "-me" von "comme" mitgesprochen werden muss, um den Rhythmus zu halten, aber das wollte ich nicht, weil es die einzige Stelle damit wäre. Und während ich gerade überlege, zu schreiben, dass ich eigentlich gerne "ciel" statt "brise" im ersten Vers gehabt hätte, fällt mir ein, dass man ja auch zur Sonne fliegen kann. Also gibt es jetzt zwei Varianten im Spoiler. (Die Klammern in der Übersetzung gehören entsprechend zur zweiten Variante, also je nachdem ignorieren oder für die anderen Verse übernehmen.)
Ich hör den Ruf des Windes (Himmels) hall'n
Drum fliege ich zum Himmel (zur Sonne) fort
Ich seh den Horizont erstrahl'n
Ich hör den Ruf des Windes hall'n
Ich lass mich in die Wolken fall'n
Und schwimme, denn heut ist's das Wort
Ich hör den Ruf des Windes hall'n
Drum fliege ich zum Himmel fort
J'entends comme la brise m'apelle
Alors, vers le ciel je vole
Je vois l'horizon - éternel
J'entends comme la brise m'apelle
Je nage dans les nuages du ciel
Car aujourd'hui j'ai la parole
J'entends comme la brise m'apelle
Alors, vers le ciel je vole
J'entends comme le ciel m'apelle
Alors, vers le soleil je vole
Je vois l'horizon - éternel
J'entends comme le ciel m'apelle
Je nage dans les nuages du ciel
Car aujourd'hui c'est la parole
J'entends comme le ciel m'apelle
Alors, vers le soleil je vole
Reif für die Insel
Und Neue Horizonte™
Eröffnen sich mir
Wer braucht schon neue
Hobbys, wenn man die alten
noch nicht ganz ausreizt?
Alarm
Die Nacht ist still und sternenklar
Da macht es plötzlich rumms und peng!
Alles wachte auf und sah
Die Nacht ist still und sternenklar
Keine Ahnung, was das war
vielleicht war nur der Platz zu eng.
Die Nacht ist still und sternenklar
Da macht es plötzlich rumms und peng!
Inhaltlich geht es oft um Freundschaft oder Liebe
Na ja, nicht so ganz vielleicht. Außer jemand möchte Freundschaft und Liebe hineininterpretieren ^^
Schreib ich Gedichte
nur noch über Blumen und
Animal Crossing?
Sie saßen im Gras
bei rötlichem Mondlicht, doch
sie küssten sich nicht.
Freunde? Fremde? - Was mögen wir wohl sein?
- denk' ich mir, wenn ich Usern schreibe,
die ich schon lange zu kennen mein'.
Freunde? Fremde? - Was mögen wir wohl sein?
Mein Wissen über ihr Leben so klein
- große Hoffnung, dass es nicht so bleibe.
Freunde? Fremde? - Was mögen wir wohl sein?
- denk' ich mir, wenn ich Usern schreibe.
Wenn ich am System
zerbreche scheiter', bin ich nicht gut o-
der nicht kaputt genug?
Edit: Wenn man merkt, dass man nervlich so fertig ist, dass man vergisst, dass man ein anderes Verb gedacht hatte, um nicht mehr als den geplanten Fehler einzubauen ... Na ja, vielleicht eröffnet das so noch ganz andere Interpretationsmöglichkeiten ...
Rondeau
Einmal mehr Besessener schon
Sich hoch zu Haupte sann die Kron'
Wie kecken Mut er rasch gewinnt
Auch spiegelt sich als Glückes Kind
So vielfach fordert Volkes Fron
Fern allen Leids auf gülden Thron
In Völlerei tagt Lasters Sohn
Höhnt Hunger, Armut, eisig Wind
Einmal mehr
Jäh Funken schlagen, Krieges Ton
Zahlt Knecht dem Herren blutig Lohn
Doch Siegern Macht durch Hände rinnt
Und weil hernach sie eitel sind
Erneut des Frevels Schatten droh'n
Einmal mehr
Die weiße Taube,
Olivenzweig im Schnabel,
Scheißt auf den Balkon
Weiter geht's mit dem nächsten Sonett für das Meistersonett
Dieses Mal bin ich richtig eskaliert, weil ich ja nicht mehr so kitschig sein soll, aber ich habe mein Sonett so geschrieben, dass man mit dem letzten Vers auch noch ein neues Sonett beginnen kann
Ich geb' mich allem hin, nun bin ich frei.
Wie eine Blume .... Wer ist das? Vor mir ein Mann,
der mich fragt, wie man denn nur so schnulzig sein kann,
und warum ich denn so unmännlich sei?!
"Bist du Mandelev ?", lache ich ihn aus,
aber er sagt nichts mehr, sondern packt mich
an meinem Arm, zieht mich ganz nah an sich
und sagt dann: "Halte Mandelev da raus!"
Klatsch! Die härteste Ohrfeige meines Lebens
landet mitten in meinem schönen Gesicht,
aber ich bleibe ganz hart und weine nicht.
Der Mann spricht: "Sich zu wehren ist vergebens!
Folge mir! Ich zeig' dir alles! Sieh' zu und lerne!"
Ich stehe nur da und schaue in die Ferne.