Die Voting-Phase des Steckbrief-Wettbewerbs beginnt jetzt!
Alle Überarbeitungen sind nun endlich fertig und ich kann euch allen die Abgaben präsentieren! Vielen Dank für eure Geduld, die Verzögerung tut mir sehr leid.
Ich freue mich sehr über die vielen Teilnehmer und danke euch! Es freut mich unglaublich, euch diese wundervollen Charaktere präsentieren zu können. Alle haben sich unglaublich viel Mühe gegeben und eigentlich hätten alle ein Band verdient, doch es kann leider nur einen Sieger geben. Der Ablauf sieht folgendermaßen aus:
- Denkt bitte weiterhin daran, dass der Wettbewerb anonym abläuft. Bis zur Siegerehrung darf niemand erfahren, welche Abgabe eure ist.
- In eurem Voting könnt ihr jeder Abgabe 1 bis 10 Punkten geben (halbe Punkte sind erlaubt). Die Punkte aus allen Votings werden addiert. Die Abgabe mit den meisten Punkten ist der Sieger und erhält das Gesteinsband. Euer Voting postet ihr in diesem Thema bitte bis zum 25.06.2023 bis 23:59 Uhr (bei Gleichstand gibt es eine Stichwahl).
- Auch die Teilnehmer dürfen ein Voting abgeben. Gebt auch bei eurer eigenen Abgabe Punkte an, damit die Anonymität gewahrt bleibt. Anstelle der von euch vergebenen Punkte erhaltet ihr Bonuspunkte für euer Voting. Diese errechnen sich aus dem Durchschnitt der anderen Votings. (Formel = Summe der Votings : Anzahl der Votings).
- Für ein begründetes Voting dürft ihr in der entsprechenden Kalenderwoche eine Gesteinsmedaille beantragen. Das erledigt ihr in unserem Medaillentopic.
- Falls jemand einen Blick zurück werfen möchte, ist hier das Ankündigungstopic.
Hier noch eine Kopiervorlage:
Und damit kommen wir nun ohne weitere Umschweife direkt zu den Abgaben!
Name: Earnest Holt
Geschlecht: Männlich
Alter: 41
Aussehen:
Earnest Holt hat auch schon merklich besser ausgesehen – die Jahre sind nicht spurlos an ihm vorbeigezogen. Sein schwarzes, schulterlanges Haar zeigt bereits silberne Strähnen, seine Stirn ist höher und sein Haaransatz spitzer geworden. Um seine unruhigen grau-blauen Augen ziehen sich inzwischen die Fältchen, darüber ausgeprägte, scharfe Augenbrauen, scharf wie seine Hakennase. Auch in seinem kurzen schwarzen Bart, der nur dürftig von seinem markanten Kinn ablenkt, finden sich bereits graue Stellen, sein Oberlippenbart jedoch ist nach wie vor in tadellosem Zustand und verleiht ihm trotz seiner ansonsten abgekämpften Erscheinung einen gewissen Hauch von Klasse. Eine alte Auseinandersetzung hatte ihm ein zerfetztes linkes Ohr beschert, womit er, verglichen mit seinem damaligen Gegner, aber noch günstig davongekommen ist.
Holts Markenzeichen ist die komplett goldene obere Zahnreihe mit den vier gravierten Schneidezähnen, auf denen die Buchstaben H-O-L-T prangen. Aufgrund des wechselhaften Wetters in der Wildnis trägt er einen wasserabweisenden, khakifarbenen Duster mit Cape, darunter ein halboffenes, weißes Farmerhemd, gesteckt in seine Jeans, die bei starkem Wind um seine hageren Beine zu flattern pflegen. Ein Paar Hosenträger halten sie hoch; dennoch trägt der Mann auch einen Gürtel mit metallener Schnalle, an dem sich – unter seinem Mantel – mehr als ein Werkzeug befindet, das Wehrhaftigkeit signalisiert. Zuletzt schmiegen sich an seine Füße halbhohe Reitstiefel aus Leder, während sein schwarzer Gambler-Hut mit einer Hanfschnur in Position gehalten wird.
Spezialisierung/Kompetenzen: Ranger
Eigenschaften:
In einer Zeit des Fortschrittes, in der die Distanzen kleiner und die weißen Flecken auf der Karte weniger werden gibt es nicht mehr viele Orte für einen Mann wie Earnest Holt. Als tatstarken Haudegen und abgeklärten Freigeist auf der einen Seite, rücksichtslosen Strauchdieb und skrupellosen Opportunisten auf der anderen kennt man ihn an den Rändern der Gesellschaft, „käuflich“ ist dabei noch eines seiner schmeichelhafteren Attribute.
Unter der rauen, schurkenhaften Fassade schlägt ein kompliziertes Herz; während das schnelle Geld ihn schon zu mancher Schandtat angestachelt hat, bietet er, selbst mit seinen Umgangsformen, ein verzerrtes Abbild eines Gentlemans – sofern sich dieses Bild mit seinem Lebensstil von der Hand in fremden Taschen in den Mund vereinbaren lässt.
Holt ist Kettenraucher, trinkt zu viel und schläft zu wenig. Ein Leben als Outlaw haben ihn misstrauisch und zynisch werden lassen, er schätzt die Einsamkeit und schenkt eigentlich nur Real Butter, seinem Zebritz und langjährigem Partner, sein aufrichtiges Vertrauen. Feinde hat er sich im Laufe seines Lebens viele gemacht und sich nicht wenigen davon eigenhändig entledigt. Seit einiger Zeit hat eine tiefe Unrast von ihm Besitz ergriffen und immer öfter bereitet ihm der Gedanke an eine weiterhin unklare Zukunft Kopfzerbrechen.
Geschichte:
Der Deal
Earnest Holt betrat das Hinterzimmer des Nirgendwos und wäre beinahe in ein wüstes Husten ausgebrochen, so undurchdringlich waren die Rauchschwaden hier drin. Das Nirgendwo war eine enge, dunkle Kneipe in einer nicht weiter nennenswerten Siedlung in den sich unablässig ausbreitenden Ausläufern der zivilisierten Welt, im kalten Morast des Nordwestens. Noch hing das Schicksal dieses Kaffs in der Schwebe – jeden Tag zogen die Goldgräber zum Wendelberg, bereits eine einzelne Ader könnte das Bevölkerungswachstum explodieren lassen. Waren enttäuschte Hoffnungen aber das Einzige, mit dem sie in nächster Zeit zurückkehren sollten, so würde dieser Ort nur als eine weitere Geisterstadt enden. Das alles interessierte Holt in dem Moment, in dem er das Zimmer betrat, nicht im Mindesten. Er war hier wegen jemand anderem, wegen…
„Aloysious Elbert. Du bist fett geworden.“
Aus den Schwaden ertönte ein empörtes Husten. Eine korpulente Gestalt wogte in einer Eckbank, Holt zog sich einen Stuhl an den Tisch heran und setzte sich Elbert gegenüber, der sich inzwischen beruhigt hatte und bereits wieder gierig an seiner Mayfield Forte zog. Es stimmte. Seitdem sie sich das letzte Mal über den Weg gelaufen waren, war Elbert aufgegangen wie ein Hefeteig und erinnerte mit seinem breiten Mund und seinen tief liegenden Augen an die Branawarz, die in dieser Gegend nicht selten waren – nur dass seine Züge nichts von der Unbekümmertheit dieser Pokémon widerspiegelte, stattdessen Gram und Missmut.
„Das sind die Sorgen, alter Knabe, diese verdammten Sorgen. Die fressen mich auf, dann muss ich wiederum fressen und…“, er griff zu dem trüben Glas neben sich, stürzte einen Schluck in sein Maul hinein und saugte weiter an der Mayfield. „Ich bin ruiniert, Holt. Ich habe das letzte schlechte Geschäft meines Lebens getätigt und bald zerreißen mich die Pleitegeier in der Luft. Goldmine…“, er spuckte das Wort regelrecht aus, „Pah! Angeschmiert hat man mich! Ein Vermögen habe ich investiert, eine ganze verdammte Stadt aus dem Boden gestampft, aber nichts! Kein Gold gibt es hier, nur Verlust von Habe und Leben!“
Sein Gegenüber hatte bislang schweigend zugehört, nun drängte es ihn aber, etwas Klarheit in die Angelegenheit zu bringen, bevor sich Elbert weiter in aufgebrachten Ausrufen verrannte.
„Du hast dich verspekuliert und jetzt sitzt du auf einem unverhältnismäßigen Bauprojekt im wertlosesten Landstrich der Region.“
„Oh ja, reibe es mir auch noch unter die Nase!“, kreischte Elbert, wobei ihm die Zigarre aus dem Mund fiel und glühende Asche auf der Tischplatte verteilte. Er schnippte sie vom Tisch und zündete sich eine Neue an, Holt tat es ihm gleich.
„Ich habe Kredite aufgenommen für dieses Unternehmen, große Kredite. Ich war so überzeugt, dass ich die Investition des Jahrhunderts tätige, das Gold würde nur so aus diesem verdammten Berg rausspringen – du hättest die Einschätzungen der Geologen sehen sollen! – meine Stadt, und jetzt: Mahnmal meiner eigenen Anmaßung, meines Scheiterns!“
„Ist doch noch ganz hübsch da draußen“, murmelte Holt, das Streichholz mit einer raschen Handbewegung auslöschend.
Elbert schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, Tropfen des Gesöffs schwappten über den Rand seines Glases. „Vier Männer tot in einer Woche! Entschädige ich die Angehörigen, kann ich die Arbeiter nicht bezahlen! Bezahle ich die Arbeiter, verklagen mich die Angehörigen! Und nichts davon tilgt meine Schulden! Verstehst du die Situation überhaupt, in der ich mich befinde?“
„Vielleicht.“ Holts Zigarre glomm. „Nur sehe ich nicht, was ich dagegen unternehmen könnte.“
„Ich werde es dir erklären.“ Der Unternehmer griff sich fahrig in die Westentasche und zog einen einfachen Umschlag hervor. Er legte ihn auf den klebrigen Tisch, fixierte ihn mit seinen dicken Fingern und starrte sein Gegenüber eindringlich an. „Meine Chancen, durch menschliche Schaffenskraft und Geschäftssinn auf einen grünen Zweig zu kommen, sind dahin. Neuigkeiten verbreiten sich heutzutage schneller denn je, nicht mehr lange und meine Kreditwürdigkeit ist Geschichte, genauso wie mein Ruf – ich sage dir, Holt, und ich meine es genau so, von unsereiner darf ich keine Hilfe mehr erwarten. Doch noch haben sie Aloysious Elbert nicht kleingekriegt! Nein, noch habe ich einen Strohhalm, an den ich mich klammere.“
„Dann spuck es endlich aus.“
„Oh, das werde ich. In meiner – bestimmt nachvollziehbaren Not – habe ich mich… unkonventionelleren Ansätzen zugewandt. Aber zuerst… mach die Tür auf, schnell.“
„Was denn-“ Obwohl verblüfft über die seltsame Anfrage, tat Holt wie gebeten und öffnete die Tür in den Schankraum. Elbert spähte misstrauisch hinein, als er sich sicher war, dass niemand der Anwesenden gelauscht hatte oder diese Absicht noch verfolgen würde, gab er dem notorischen Vagabunden hektisch zu verstehen, dass er die Tür wieder schließen sollte. Holt setzte sich wieder und schlug die Beine übereinander.
„Also?“
Elbert schob ihm nun endlich den Umschlag entgegen, er nahm ihn an sich und öffnete ihn. Schweigend betrachtete er die Fotografie auf dem festen, glänzenden Papier, offensichtlich unschlüssig, was er damit anfangen sollte. Elberts erwartungsvoll funkelnde Krötenaugen ließen dabei nicht von ihm ab.
„Sieht mir nach einem Pokémon aus. Pikachu?“
„Pah, nicht doch, nicht doch. Sieh genauer hin. Diese unscheinbare kleiner Kreatur ist die Lösung zu all unseren Problemen. Einer dieser Biologen, die neuerdings überall in den Wäldern herumschwärmen, hat dieses Bild aufgenommen. Die gelehrten Herrschaften in ihren Universitäten wollten es dann schon als neue Spezies verbuchen, aber jetzt stell dir einmal vor – irgendein Eierkopf hat ein paar Bücher gewälzt und kam zum Schluss, dass dieser kleine Teufel tatsächlich ein“, er legte eine bedeutungsschwangere Pause ein und paffte ausgiebig, „… legendäres Pokémon sei. Kein Witz, kein Witz. Die Hinterwäldler nennen es wohl Victini, und jetzt kommts: An ihren Lagerfeuern erzählen sie sich nämlich, dass jeder, dem Victini sein Vertrauen schenkt, mit einer nicht endenden Siegessträhne gesegnet sei! Ich sage dir, wenn da etwas dran ist – und es muss etwas dran sein, mein Lieber – dann brauche ich Victini nur den Hals zu kraulen und schon morgen fängt Clayton & Sons Feuer und mit ihr all meine Schuldpapiere! Meine Exfrau kriegt die Tuberkulose, irgendeiner meiner Großonkel in Galar beißt ins Gras und mit ihm alle näheren Erben und der Wendelberg wird plötzlich zur Goldgrube! Ich wäre wieder ein sorgloser Mann!“
Elbert hatte sich richtiggehend in seinen Monolog hineingesteigert, sein wabbeliges Kinn war von Speichel bedeckt und sein Blick hatte einen fiebrigen Glanz angenommen. Holt hingegen hatte sich bisher mit einem Kommentar zurückgehalten, jedoch entglitt ihm nach dieser absurden Fantasie die Beherrschung und er brach in schallendes Gelächter aus. „Ah-ha-ha-ha-ah! Das kann nicht dein Ernst sein, oh nein, das ist ja herrlich. Ich hatte ja keine Ahnung wie schlecht es um dich-“, er keuchte trocken, „nein, nein, das ist nicht dein Ernst. Ein legendäres Pokémon? Du bist also unter die Mystiker gegangen?! Teufel nochmal, du willst mich doch auf den Arm nehmen. Victini? Ha-ha-ha-ha-ha!“
„Halt dein unverschämtes Mundwerk!“, geiferte Elbert. „Glaubst du, diese Region wäre ohne Wagnisse und Träume da, wo sie heute ist?! Ausgerechnet du!“
Holt wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. „Jetzt tust du mir doch tatsächlich leid, Mann. Ich wusste ja nicht… Ich knack dir eine Provinzbank oder besorg dir einen Postzug, kein Ding. Ich kann dich doch nicht in diesem Zustand zurücklassen.“
„Provinzbank?!! In welcher Provinz denn?!“ Elbert war aufgesprungen und hatte die fleischigen Hände auf den Tisch geklatscht. „Die goldenen Zeiten für Strolche wie dich sind vorbei, der lange Arm der Justitia war niemals länger! Die hätten dich gepackt, eingelocht und aufgeknüpft, noch ehe du über die Schulter geschaut hättest! Ich weiß ja nicht, was du die letzten Jahre getrieben hast, aber geraubt hast du bestimmt nichts mehr!“
So abgebrannt der Kröterich auch sein mochte, in diesem Punkt hatte er Recht.
„Ist ja gut, verdammt…“ Auch Holt war sich bewusst, dass die gesetzlosen Zeiten Einalls zu Ende gingen. „Aber du weißt auch ganz genau, dass ich nicht der Typ für Gefallen bin. Und so, wie es aussieht, kannst du ohnehin nicht zahlen.“
„Du gieriger Mistkerl… Ich dachte, wir wären Freunde!“
„Das ist dein Argument? Ich weiß ehrlich gesagt nicht…“, der Halunke nahm sich seinen Hut und machte Anstalten zu gehen, „was ich hier überhaupt noch mache. Such dir einen Pokémonfänger, sowas ist in letzter Zeit ja in Mode.“
Doch Elbert gab nicht so leicht auf, überraschend flink hatte er Holts Handgelenk gepackt und so sehr sich dieser auch wandte, er kam nicht aus dem verkrampften Griff des Unternehmers frei.
„Was- Hast du jetzt endgültig den Verstand verloren?“
„Ich war noch nicht fertig, du Blutsauger! Setzt dich jetzt hin und vielleicht habe ich etwas für dich.“
Holt warf dem Verzweifelten, der ihn, zur Hälfte über den Tisch gelehnt mit Bärenkräften umklammerte, einen verächtlichen Blick zu. „Jemand wie du sollte verstehen, dass es nicht viel gibt, was mit den Reizen des guten, alten Baren mithalten kann.“
„Setzen.“, keuchte Elbert schwach, Holt kam der Aufforderung widerwillig nach.
„Ich mag kein Geld mehr haben, aber noch habe ich Beziehungen. Und die“, unter Gemurmel griff Elbert in eine Tasche neben sich, die bisher neben seiner kompakten Silhouette nicht aufgefallen war, und holte schwitzend einen Gegenstand hervor, „verfügen ihrerseits ebenfalls über Verbindungen.“
Als Holt erkannte, was er da vor sich hatte, wurden seine Augen groß. „Donnerwetter. Das ist ja was… Warum verkaufst du den nicht einfach? Die Dinger sind nicht billig hier draußen.“
„Tse, du bist einfach kein Geschäftsmann, Holt. Ich würde mein Schicksal damit doch nur aufschieben, jedenfalls…“, er ließ das Kleinod über den Tisch rollen, Holt schnappte es sich sogleich, „gehört dieses Schmuckstück dir, sobald ich mein Victini habe.“
Holt drehte den Pokéball fasziniert in den Händen, Begeisterung umspielte seine struppigen Mundwinkel. „Verrückt, diese Technik.“
Elbert indessen hatte sein schmieriges Lächeln wiedergefunden. „Was für eine strebsame Region, nicht? Der Fortschritt ist nicht aufzuhalten, alter Knabe. Dieser hier ist natürlich für Victini gedacht, deinen eigenen habe ich hier.“ Selbstgefällig holte er einen zweiten Ball aus der Tasche.
„Zeig her.“
Auch der Zweite war echt. Holt gab die Bälle zurück an ihren Besitzer und nahm sich wortlos eine weitere Mayfield aus Elberts Etui, das offen auf dem Tisch lag. Während er sie mit der ersten ansteckte, dachte er nach.
„Warum ich?“
„Hah!“ Elbert wirkte belustigt. „Das fragst du noch? Du hast ein Händchen für diese Viecher, Mann. Oder kennst du etwa sonst noch jemanden, der die Unerschrockenheit besitzt, um“, er wies mit dem Kopf durch die dreckige Scheibe des Hinterzimmers, vor der Real Butter angebunden und ruhig vor dem Nirgendwo wartete, „auf einem verdammten Pokémon zu reiten? Du scheinst dich mit dem Biest ja bestens zu verstehen, hmm?“
„Das ist etwas anderes, da waren Jahre…“
„Papperlappap, keine Ausflüchte jetzt. Ich habe doch gesehen, wie du den Pokéball angestarrt hast. Und überhaupt, was ist mit deinem Pioniergeist, Holt? Du kannst mir nicht erzählen, dass dich der Gedanke, der erste Mensch zu sein, der ein legendäres Pokémon schick verschnürt der Zivilisation präsentiert, völlig kalt lässt! Dein Name wird zur Legende, Heldenstatus! Wunsch und Wirklichkeit verblassen neben Earnest Holt, dem Mann, der mit nichts als Schneid und Spucke und menschlicher Findigkeit die finstere, ungezähmte Natur entmystifiziert hat, dafür sorge ich! Gibt es denn etwas, das den Geist unserer Vorfahren besser einfängt als eine wahnwitzige Jagd nach Träumen, die die kläglichen Zweifler als bloße Hirngespinste abtun würden?“
Aloysious Elbert, der alte Manipulator, hatte damit einen empfindlichen Punkt getroffen. Holts Augen, eben noch in zerrissener Nachdenklichkeit auf das gewachste Holz vor ihm fixiert, sprangen nun zu Elbert und blieben dort. Für diesen war das Antwort genug. Er streckte die Hand aus.
„Deal?“
Holt schlug ein. „Verflucht… Deal.“
So wurde an einem nebligen Morgen in einer verrauchten Schänke ein folgenschwerer Pakt geschlossen.
Die Jagd
„Haben Sie Familie, Mr. Holt?“
Holt wurde aus seiner Grübelei gerissen und wandte die Augen vom knackenden Lagerfeuer ab, beinahe nachtblind. In der Schwärze der Nacht konnte er seinen Begleiter, obwohl nur wenige Meter von ihm entfernt, kaum ausmachen. Er suchte nach Worten. „Ich… ich – nein. Nein… habe ich nicht.“ Fast zwei Wochen waren vergangen, seitdem sie von Elberts Siedlung aus in die Wildnis gezogen waren – angenähert hatte man sich dennoch nicht nennenswert. Trotzdem war Holt, auch wenn er es nur selten zum Ausdruck brachte, froh, dass ihn der Kröterich nicht hatte alleine losziehen lassen. Kurz vor seiner Abreise hatte Elbert einmal mehr seine Beziehungen spielen lassen und einen Einheimischen aufgetrieben, von dem er behauptet hatte, dass er ein wahrer Überlebenskünstler sei, bewohnten seine Leute diese ungezähmten Lande doch schon seit langer Zeit. In Tat und Wahrheit hatte Elbert im Zuge der Wendelberg-Investition den Einheimischen das Land unter der Nase weggekauft, ohne sich um eine Verhandlungsposition auf Augenhöhe zu bemühen. Holt maß sich kein Urteil über dieses Vorgehen an, Poto hatte sich bisher als so nützlich erwiesen wie er ihm angepriesen worden war und mehr zählte für ihn nicht. Der Stammesmann, obschon jung, war ein Berg von einem Menschen, mit feuerroter Mähne, harten Gesichtszügen und wachen schwarzen Augen von bemerkenswerter Unergründlichkeit, der sich, wenn er einmal sprach, mit tiefer Stimme und sorgfältig gewählten Worten äußerte. Holt schätzte Potos Gesellschaft in dieser Abgeschiedenheit fast so sehr wie seine Expertise im Spurenlesen und der Nahrungsbeschaffung, auch wenn es nicht in seiner Natur lag, dies zu zeigen.
„Niemand, zu dem Sie am Ende des Tages zurückkehren können?“
„Das habe ich nicht gesagt.“ Sein Tonfall verriet jedoch, dass es eine leere Entgegnung war. Im Feuer stürzte ein Holzscheit in die Asche und Funken stoben auf. Es vergingen einige Augenblicke, bevor Poto sich gegen ein Ersterben des zarten Gespräches entschied.
„Ich stelle mir ein solches Leben sehr einsam vor.“
„Ich komme schon zurecht, Junge. Irgendwann vielleicht… dann habe ich genug Geld für eine hübsche Frau und eine weiße Weste, wer weiß, was die Zukunft bringt. Am Ende gründe ich tatsächlich noch eine Familie und meine Ur-Ur-Enkelin verdient dann ihren Lebensunterhalt mit dem Füttern von Pokémon. Ja… eine schöne Vorstellung, nicht? Harmonisch.“
„Geld nimmt eine große Rolle ein in Ihrem Leben. Verlieren Sie sich nicht darin.“
Holt seufzte. „Nicht nur in meinem Leben. Aber so ist die Welt nun mal beschaffen.“ Plötzlich und ohne Vorwarnung stürzte das Feuer in sich zusammen, irgendwer – oder irgendetwas – hatte sich gewaltsam daran zu schaffen gemacht. „Was…?“
Ein wildes Pokémon hatte sich unbemerkt dem Lager genähert und sich mit einem einzigen Satz das gehäutete Glibunkel vom Feuer geschnappt. Nun kauerte es vor dem Planenzelt und nagte das Fleisch von den Knochen, während Holt und Poto hektisch von ihren Decken aufsprangen. Ersterem fiel sogleich die Selbstgedrehte aus dem offenen Mund, Zweiterer schluckte einmal leer.
„…Verdammich, soll mich doch der Schlag treffen.“
Holt brauchte die Fotografie nicht hervorzuholen, um zu erkennen, was da vor ihm stand – er hatte sie in den letzten Tagen ohnehin so oft angesehen, dass sich das Bild in seinen Verstand eingebrannt hatte.
„All die Zeit, in der wir deinen Spuren gefolgt sind“, ein bislang unbekanntes Zittern lag in Potos Stimme, „und nun kommst du zu uns.“
Victini kaute selbstvergessen auf dem Diner der beiden Jäger herum und schien sie überhaupt nicht zu beachten. Holt, der einerseits sein Glück kaum fassen konnte, andererseits in höchster Alarmbereitschaft war, stieß Poto ungelenk an, kaum mehr als ein Flüstern über die ausgetrockneten Lippen bringend. „Mehr Futter, irgendwas, wir dürfen es nicht wieder verlieren!“
Während sich der Rotschopf nervös zu Real Butters Satteltasche aufmachte, griff Holt langsam nach seinem Pokéball. Ein Gerät, um Pokémon zu fangen. Gleichzeitig erinnerte er sich daran, wie die Unzuverlässigkeit dieser Geräte vor nicht allzu langer Zeit Schlagzeilen gemacht hatte und seine Zuversicht schwand. Vielleicht sollte er es zuerst bewegungsunfähig machen, aber wie? Er konnte es schlecht anschießen, überhaupt befand sich sein Revolver in der Satteltasche und vor allem würde ein mögliches Ableben der Kreatur all ihre Bemühungen zunichtemachen. Also steckte er den Ball wieder in die Manteltasche und wagte kaum zu atmen. Poto hatte indessen lautlosen Schrittes zu ihm aufgeschlossen und hielt ihm, so regungslos wie nur möglich, den Beutel mit gedörrten Beeren hin. Er nahm ihn entgegen, griff sich eine Handvoll und näherte sich pochenden Herzens und gebückten Ganges Victini. Dieses ließ sofort von dem Glibunkel ab, fuhr herum und… legte den Kopf schief. Holt hatte mit Aggression gerechnet, dass sie vorerst ausblieb, verunsicherte ihn fast noch mehr. Flach atmend warf er die erste Beere auf halbe Distanz zwischen sich und dem Pokémon und ging anschließend in die Hocke. Victini musterte die Beere… und nagte weiter an den geraubten Gebeinen. Holt biss die Zähne zusammen, er war ein Trottel – natürlich würde es sich nicht unnötiger Gefahr aussetzen, wenn es doch bereits Nahrung hatte.
„Mr. Holt“, raunte hinter ihm Poto, „wir sollten warten, bis es aufgegessen hat. Vielleicht wird es träge, wenn es satt ist.“
Seine angespannten Nerven hätten Holt beinahe zu einem bissigen Kommentar verleitet, doch Poto hatte nicht Unrecht.
Also warteten sie.
„Kleiner Lump lässt sich ordentlich Zeit…“ Holts Knie schmerzten, doch er traute sich nicht aufzustehen. Poto schwieg, Victini fraß. Sie warteten weiter.
Schließlich war es so weit: Im Gegensatz zu den wählerischen Menschen hatte das Symbol des Sieges keinen empfindlichen Magen und folglich seine Mahlzeit restlos und bis auf die Knochen verputzt. Vom Feuer war inzwischen nur noch Glut übrig, in deren schwachem Schein die Dörrbeere verlockend leuchtete. Victini näherte sich ihr ohne Scheu, steckte sie sich in den Mund und blickte Holt kauend direkt ins Gesicht. Der fackelte nicht lange und warf ihm die Nächste hin, erneut marginal näher an seiner Reichweite. Dieses Spiel trieben sie, bis Holt es berühren konnte – und es mit schweißnassen Händen auch tat.
Nichts passierte.
Überrascht von der Arglosigkeit des legendären Pokémons wagte Holt einige sanfte Fingerbewegungen, Victini ließ sie zu und schien die Streicheleinheiten sogar zu genießen. Elberts Worte hallten in seinem Kopf wider. Du hast ein Händchen für diese Viecher, Mann.
„Jetzt.“
Um ein Haar wäre Holt beim Klang von Potos Stimme zusammengefahren, doch er konnte sich gerade noch fangen und schickte ihm seine mentale Zustimmung. Angespannt griff er mit der freien Hand nach dem Pokéball, aktivierte ihn wie instruiert und wurde Zeuge der fabelhaften technologischen Errungenschaft, die laut den Zeitungen die Zukunft des Zusammenlebens von Mensch und Pokémon bestimmen würde. Als das Nachblenden nachgelassen hatte, Holt den regungslosen Pokéball in der Hand hielt und von Victini keine Spur mehr bestand, sog er wie ein Ertrinkender die rauchgeschwängerte Nachtluft ein und stemmte sich umständlich auf die Beine. Er konnte seinen Erfolg selbst noch kaum fassen.
„Hey… hey Poto, ich habe es, wir haben…“
Doch von Poto kam keine Antwort. Nur das charakteristische Klicken, das Holt in der Vergangenheit unzählige Male aus brenzligen Situationen gerettet hatte, peitschte durch die Nacht. Eine einsame Schweißperle zerrann in seinem Bart. Er brauchte sich nicht umzudrehen um zu wissen, dass sein Revolver mit aller Wahrscheinlichkeit zusammen mit dem Beerenbeutel die Satteltasche verlassen hatte.
„Poto… was tust du da?“
„Sie sind“, in der Stimme des Burschen lag echtes Bedauern, „nicht der Einzige mit einem Deal, Mr. Holt.“
„Elbert also.“
„Mr. Elbert ist gewillt, meiner Familie ihr Land zurückzugeben, wenn ich ihm das Symbol des Triumphes überbringe… Und er bestand darauf, dass Sie nicht zurückkehren dürfen. Er sprach von einem… untragbaren Risiko.“
Holt schalt sich selbst für seine Vertrauensseligkeit. Früher wäre das nicht passiert. „Oh, du armer Idiot. Glaubst du wirklich, dass dich der fette Intrigant nicht auch in die Pfanne hauen wird?“
„Ich… ich will nur…“, Potos Stimme bebte nun klar vernehmbar. Für Holt war das Handlungsfenster genug, er wirbelte herum und schleuderte ohne Rücksicht das Einzige, dem er habhaft werden konnte – Victinis Pokéball – gegen des Riesen Kopf. Beim Zusammenprall wurde das Dunkel der Nacht sofort von einem gleißenden Feuerball verschlungen und mit ihm Potos gesamter Oberkörper, gleichzeitig riss ein brennender Einschlag in der Schulter Holt von den Füßen und er taumelte ins feuchte Laub, wo er liegenblieb.
Die Zukunft
Eine beharrliche, feuchte Berührung weckte ihn schließlich. Der Morgen graute bereits. Holt wollte sich aufsetzen, doch der Schmerz seiner Kugelwunde explodierte und er fiel stöhnend zurück auf den Rücken. Victini saß auf seinem Bauch und grub im Beutel nach den letzten Beeren, Holt verspürte eine seltsame Erleichterung bei dem Anblick. Vorsichtig zog er sich mit dem unverletzten Arm in die Aufrechte und schaute sich um. Unweit von ihm lag Potos Körper, regungslos, verbrannt. Real Butter hatte sich losgerissen und stand neben ihm, er war es auch gewesen, der seinen Freund durch unermüdliches Ablecken zurück in das Reich der Wachenden geführt hatte. Holt streichelte ihm die Nüstern.
„Danke, Partner.“
Einige Meter neben der Leiche lag der Pokéball, er hob ihn auf und aktivierte ihn, er brauchte Klarheit. Victini verschwand sogleich, wenn auch nicht ohne Aufschrei, in der Maschine, doch Holt ließ es sogleich wieder frei. Es materialisierte sich ohne weitere Phänomene, insbesondere ohne Feuerball. War es nur Glück gewesen oder… Holts Hände zitterten. Eine Siegessträhne? Mühselig suchte er im Zelt Messer, Nadel und Faden zusammen und entkleidete sich, um die Schusswunde zu verarzten. Real Butter und Victini beobachteten ihn, besonders Victini schien mitzuleiden. Holt hielt inne, in den Wipfeln zwitscherten die Dusselgurr.
„Jetzt haben wir wohl nur noch uns beide, hm.“
Victini fiepte.
Ich stelle mir ein solches Leben sehr einsam vor. Wer weiß, was die Zukunft bringt. Niemand, zu dem Sie am Ende des Tages zurückkehren können?
"Vielleicht brauche ich gar nicht zurückzukehren."
Der Fortschritt ist nicht aufzuhalten. Die goldenen Zeiten für Strolche wie dich sind vorbei. Schneid und Spucke.
Er hatte die Kugel inzwischen aus dem Fleisch befreit, das Schulterblatt aber war vorerst hinüber. „Was meinst du, Kleiner, magst du es noch ein Weilchen mit uns aushalten?
Victini schien zu verstehen und öffnete freudig sein Mäulchen, als die Sonne ihre ersten Strahlen durch den Wald sandte.
Haben Sie Familie, Mr. Holt?
„Ich arbeite daran.“
Pokémon:
Diese feurige Rarität hat einen Narren am ansonsten so abweisenden Holt gefressen und es geschafft, sein materialistisches Herz zu erweichen. Von begeisterungsfähigem Gemüt bildet es einen lebensfreudigen Gegenpol zu der stoischen Attitüde seines auserkorenen Ziehvaters, der wiederumWörterlimiterreichttutmitleid:(
Name: Elaine / Deoxys
Geschlecht: Weiblich
Alter: 20
Geburtsort: Bad Lavastadt
Wohnort: Xeneroville
Aussehen:
Elaine ist eine junge, äußerst hübsche Frau mit langen braunen Haaren und bernsteinfarbenen Augen, die aus mysteriösen Gründen seit einiger Zeit einen violetten Farbton angenommen haben. Da sie in der Hoenn-Region lebt, in der es generell meistens warm und sonnig ist, hat sie einen leicht gebräunten Hautton.
Sie ist für ihr gutes Aussehen bekannt und kleidet sich generell sehr modisch und extravagant. Obwohl sie sich auf Unlicht-Pokemon spezialisiert hat, bevorzugt sie trotzdem generell helle Farben (insbesondere weiß, rosa und beige Töne) und möchte das Vorurteil von eher düsteren Unlicht-Trainer bekämpfen. An einem ihrer Schuhe trägt sie außerdem den Mega-Stein für ihr Hundemon.
Spezialisierung/Kompetenzen:
Elaine ist eine Pokemon Trainerin, die sich bereits sehr früh auf Unlicht-Pokemon spezialisiert hat. Sie ist sehr kompetent und willensstark im Kampf und wird daher für die Zukunft sogar als ein Mitglied der Top-4 der Hoenn Region gehandelt. Neben dem klassischen Trainerinnen Alltag arbeitet sie außerdem als erfolgreiches Model in der Pokemonwelt und macht Werbung für die neuesten Modekollektionen für Trainer und Koordinatoren. Durch ihr extrovertiertes und charismatisches Auftreten punktet sie daher besonders in kommunikativen Situationen. Ihr Charme hat ihr schon aus einigen problematischen Situationen geholfen.
(Charakter-)Eigenschaften:
Elaine war seit ihrer Kindheit äußerst extrovertiert und selbstbewusst. Als Einzelkind hat sie gelernt, Aufmerksamkeit zu genießen, was sich auch in ihrer Karriere als Model widerspiegelt. Sie genoss es, im Rampenlicht zu stehen, obwohl andere Menschen sie möglicherweise schnell als arrogant wahrnahmen. Doch hinter dieser Fassade verbirgt sich ein offener und hilfsbereiter Mensch.
Elaine hat generell eine Vorliebe für jegliche Formen von Luxus und lebt diesen gerne aus.
Seit dem "Meteoriten-Vorfall" (siehe unten) hat sich Elaines Verhalten jedoch deutlich verändert. Sie wirkt berechnender und weniger impulsiv. Ihre empathische Art hat sie nahezu völlig verloren und handelt oft nur noch egoistisch. Für Freunde und Familie wirkt es oft so, als spiele sie nur eine Rolle. Es kommt vor, dass sie sich an Personen und Ereignisse aus ihrer Vergangenheit nicht erinnern kann und oft den Eindruck erweckt, gewisse Dinge zum ersten Mal zu erleben. Außerdem hat sie teilweise Probleme mit alltäglichen Situationen und verhält sich in diesen, als ob sie diese zum ersten Mal erfährt.
(Hintergrund-)Geschichte:
Eines Tages schlug ein Meteorit auf einer der Inseln in der Nähe von Xeneroville ein. Nach ersten Messungen wurden extrem starke Psy-Wellen am Einschlagsort registriert. Die Wissenschaftler des Raumfahrtinstituts in Moosbach City vermuteten, dass möglicherweise ein äußerst mächtiges Psychopokemon in den Vorfall verwickelt war. Da Elaine als kompetente Unlicht-Trainerin in der Nähe lebte, wurde sie gebeten, den Einschlagsort zu untersuchen. Die Vorstellung, auf ein so starkes und möglicherweise sogar außerirdisches Pokemon zu treffen, reichte aus, um Elaine dazu zu bewegen, den Auftrag anzunehmen.
Als sie am Einschlagsort ankam, fand sie zunächst nichts im Krater. Doch zwischen den Felsen wurde sie bereits von einem Deoxys beobachtet, das sie genau analysierte. Es erkannte, dass von ihr und vor allem von ihren Pokemon eine Bedrohung ausging und beschloss daher, Elaine zu überraschen und anzugreifen. Doch sie spürte den drohenden Überfall und reagierte schnell. Der darauffolgende Kampf war lang und intensiv, aber Elaine schaffte es schließlich, Deoxys mit ihren Unlicht-Pokemon zu besiegen.
Unsicher, ob man außerirdische Pokemon überhaupt fangen konnte, versuchte sie es dennoch mehrmals und schließlich gelang es ihr. Als sie den Ball in die Hand nahm, spürte sie jedoch eine extrem dunkle und unheimliche Energie, die von ihm ausging. Sie holte Deoxys aus dem Ball und versuchte es zu beruhigen. Doch als sie es berührte, ereignete sich etwas Seltsames. Es schien, als würde Deoxys sich auflösen und zu einer Art DNA-Klumpen werden, der hektisch hin und her bewegte. Elaine war schockiert und ließ einen Schrei los. Der Klumpen nutzte diesen Moment aus, sprang in ihren Mund und verschwand in ihrem Körper, wodurch Elaine das Bewusstsein verlor.
Elaine lag mehrere Minuten bewusstlos am Boden, während ihre Pokemon besorgt waren, dass sie vielleicht nicht mehr aufwachen würde. Doch dann öffnete Elaine plötzlich ihre nun violetten Augen. Was ihre Pokemon und sonst niemand wussten, war, dass Deoxys es geschafft hatte, mithilfe seiner psychischen Fähigkeiten Elaines Körper vollständig zu übernehmen.
Denn das Ziel des Deoxys war es, seine Partnerin zu finden, welche bereits Jahre zuvor ebenfalls auf der Erde landete. Und da konnte es sich das Deoxys nicht leisten, in dem Pokeball irgendeiner Trainerin zu verstauben. Es nutzt daher seine Chance und hatte nun mit Elaines Körper eine perfekte Tarnung, um sich in der Welt der Menschen fortzubewegen und nach seiner Partnerin zu suchen. Der menschliche Körper war komplett anders als sein ursprünglicher, aber zumindest hatte es nun seine Ruhe und hatte außerdem die Kontrolle über Elaines Pokemon, die ja immerhin so stark waren, dass sie es im Kampf zuvor besiegen konnten.
Das Deoxys nutzte sein neues Tohaido, um nach Xeneroville in sein neues Haus zurückzukehren. Dort begann es damit, mehr über sein neues Leben in Erfahrung zu bringen. Es studierte Elaines Wohnung, ihr Tagebuch und generell die Gegenstände in ihrem Haus. Außerdem testete es, ob ihre Pokemon ihm auch problemlos gehorchten, was sie taten. Nach einigen Tagen in ihrem Körper bemerkte Deoxys, dass es Elaines Erinnerungen verschwommen sehen kann, wenn es sich stark darauf konzentriert. Dies nutzte es, um seine Imitation von ihr noch weiter zu verbessern. Nach einigen Wochen in Isolation war Deoxys bereit, das Haus zu verlassen und als “Elaine” in die Öffentlichkeit zu treten.
Seitdem lebt das Deoxys als Elaine und führt im Großen und Ganzen ihr Leben fort. Es sucht stets nach Gerüchten über legendäre Pokemon in der Hoffnung, seine Partnerin zu finden. Es nutzt Elaines Modeljob als Vorwand, verschiedene Orte und Regionen zu bereisen und dort Ausschau zu halten. Nach einiger Zeit hat das Deoxys zunehmend Gefallen an dem Leben als Mensch gefunden. Es ist sich daher gar nicht sicher ob es, sobald es seine Partnerin gefunden hat, die Erde wieder verlassen möchte oder diese ebenfalls dazu überreden würde auch einen menschlichen Körper zu suchen.
Pokémon:
Deoxys (ursprünglich Normalform) - Das Deoxys kam mit einem Meteoriten auf die Erde und schaffte es, den Körper von Elaine mit Hilfe seiner psychischen Fähigkeiten sowie der Fähigkeit, seine DNA zu verändern, zu übernehmen. Sein Ziel ist es, seine Partnerin zu finden, die mehrere Jahre vor ihm auf der Erde landete. Es hat einen eher analytischen und emotionslosen Charakter. Ihm fehlt es an menschlicher Empathie wodurch es sich meistens kalt und berechnend verhält.
Während es Anfangs noch Schwierigkeiten hatte, sich als Mensch zurechtzufinden, kann es mit der Zeit durch seine psychischen Kräfte immer stärker auf die Erinnerungen von Elaine zugreifen und so alltägliche Situationen meistern. Außerdem kann es so in der Öffentlichkeit Elaine und ihren Charakter inzwischen sehr gut imitieren. Nach einiger Zeit als Mensch hat es zunehmend auch gefallen gefunden und überlegt daher diese Form nicht dauerhaft beizubehalten.
Persephone (Mega-Hundemon, weiblich) - Hunduster war das erste Pokemon, das Elaine in der Safari Zone von Hoenn fand, und ist seitdem ein fester Bestandteil ihres Teams. Es hat ein eher besonnenes Temperament und gehorcht Elaine aufs Wort. Während einer Reise nach Kalos, um ihr Idol Diantha live zu sehen, entdeckte Elaine auch den Mega-Stein für Hundemon.
Brutus (Despotar, männlich) - Brutus ist vermutlich Elaines stärkstes, aber auch impulsivstes Pokemon. Er ist hitzig und ignoriert regelmäßig Elaines Befehle. Er kämpft äußerst offensiv und verletzt sich dabei oft unnötig. Außerhalb von Kämpfen ruht es sich meistens aus und schläft viel.
Skylla (Calamanero, weiblich) - Auf ihrer Reise in die Kalos-Region fing Elaine auch ein Iscalar. Anfangs war es ein sehr liebevolles Pokemon, aber seit seiner Entwicklung zu Calamanero hat es einen eher heimtückischen und gemeinen Charakter entwickelt.
Levi (Tohaido, männlich) - Benannt nach dem mythischen Leviathan begleitet Levi Elaine bereits seit langer Zeit und war in der wasserreichen Hoenn-Region stets ein treuer Gefährte. Er ist ungewöhnlich anhänglich für ein Tohaido, aber man muss vorsichtig sein, um sich nicht an seiner rauen Haut zu verletzen, wenn man ihn streichelt.
Luna (Schillerndes Nachtara, weiblich) - Evoli war ein Geschenk von Elaines Vater und somit auch ihr Starterpokemon. Das schillernde Fell stach immer heraus und motivierte Elaine, ebenfalls durch auffällige Kleidung aufzufallen. Eines Nachts entwickelte es sich bei Vollmond zu einem anmutigen, blau leuchtenden Nachtara. Es ist ein treuer Partner von Elaine und hat ihr in vielen Kämpfen beigestanden.
Name: Isa "Snowy" Glimm
Auch wenn ihr bürgerlicher Name Isa ist, wird sie doch wegen eines Vorfalls in ihrer Kindheit eigentlich nur von allen Snowy gerufen, für sie ist das fast wie ihr richtiger Name.
Geschlecht: weiblich
Alter: 32 Jahre
Herkunft: Nouvaria City - Kalos
Beruf: Coach für schwer erziehbare Pokémon, sowie Pokémon mit traumatischen Erlebnissen.
Aussehen:
Snowy gehört wohl eindeutig zur Kategorie Punker, etwas worauf sie auch ziemlich stolz ist. Ihre Haare trägt sie immer gegeelt und stachelig. Gefärbt sind diese in schwarz, weiß und neonblau. Ihre Naturhaarfarbe, ein ziemlich generisches Straßenköterblond, versteckt sie dabei gekonnt, denn sie kann diese Haarfarbe so überhaut nicht leiden. Sie schminkt sich gerne extra blass und sieht daher fast schneeweiß aus, ebenfalls eine Sache, weswegen sie auch gerne Snowy genannt wird. Dabei legt sie viel Wert auf Kontrast trägt dazu gerne schwarzen Liedschatten und Lippenstift auf. Ihre Augen haben ein sanftes kristallblau, im Vergleich zu ihrer restlichen Erscheinung ist diese eigentlich fast schon zu gewöhnlich. Doch sie mag es sehr gerne. Sie hat einen 5 Milimeter Tunnel im linken Ohr und zwei kleinere Lippenpiercings in der linken Unterlippe.
Sie ist ungefähr 1,86 Meter groß, was durch hohe Schuhe meist auch noch verstärkt wird. Demnach wird sie häufiger auch als bedrohlich wahrgenommen. Ihr Kleidungsstil ist ausgefallen, meist schwarz gehalten, spielt sie allerdings auch gerne mit weißen Akzenten. Sie ist tatsächlich überhaupt nicht zimperlich was ihre Kleidung anbelangt, wenn sie nur kurz vom Bäcker um die Ecke geht, sieht man auch normale Alltagskleidung an ihr. Auch hat sie ein breites Arsenal an robuster Kleidung für raue Gefilde und besonders auch für raue Pokémon.
Eigenschaften:
Wenn Snowy eines ist, dann hilfsbereit. Sie blüht vollkommen darin auf anderen Menschen und Pokémon zu helfen und diese zu unterstützen. Das spiegelt sich wohl hauptsächlich in ihrem Beruf wieder, in welchem man robust und abgehärtet sein muss. Ihre Umgangsweise würden manche wohl als emphatielos oder rau bezeichnen, aber das liegt nur daran, weil man sich an einen Menschen wie sie erst gewöhnen muss. Ein Blatt vor den Mund nimmt sie nämlich gewiss nicht. Wenn sie jemanden nicht mag, zeigt sie dies auch ziemlich direkt, allerdings hat man es dann auch mächtig bei ihr versaut. Meistens ist sie nämlich nicht sehr nachtragend und verzeiht viele Unannehmlichkeiten.
Als gelernte Pädagogien und Psychologin hat sie dafür auch ein Händchen, also zu erkennen, ob etwas wirklich ernstgemeint böse war, oder auf diverse Verhaltensweisen oder Krankheiten zurückzuführen sein könnte. Sie beschäftigt sich zwar nicht mehr viel mit menschlicher Psyche, auch wenn sie dies ebenfalls studiert hat, aber verlenen tut man sowas nun auch nicht und besonders Traumata und Abwehrreaktionen unterscheiden sich nicht unbedingt von Pokémon zu Mensch.
Seitdem sie es geschafft hat Solia zu zähmen hat sie außerdem das Reiten für sich entdeckt. Es ist so eine bequeme Fortbewegungsmöglichkeit und noch dazu passt das Polaross auch noch zu ihrem Aussehen und wirkt dadurch besonders elegant. Allgemein ist Isa sehr naturliebend und verbringt sehr gerne ihre freie Zeit damit, einfach irgendwelche Gebiete, ob nun Berge, Höhlen oder Wälder zu erkunden. Nur zu Hause still ruimsitzen ist so gar nicht ihr Ding.
Letztendlich verrichtet sie jedoch am liebsten ihre Arbeit, es ist ein unfassbar gutes Gefühl traumatisierten Pokémon zu helfen und damit sowohl Trainer als auch das Pokémon selbst zu entlassten. Sie hatte schon einige starke Problemfälle, doch gerade Erfolge darin zu sehen, ist für sie das größte Glück.
Geschichte:
Geboren und aufgewachsen ist Isa in Nouvaria City. Ihre Familie war eine der wenigen in Kalos, welche eine Prüfung für einen der heiß begehrten Megasteine absolvierte, um genau zu sein ihre Großmutter, welche ihr Stolloss Masti damit ausgestattet hatte. Sie war eine abitionierte Trainerin und hat einige Kämpfe bestritten, auch wenn sie es nie geschafft hat die Top 4 zu besiegen, konnte sie dennoch einiges verbuchen. Auch ihre Tochter, Isas Mutter, war immer eine begnadete Trainerin.
Ihre Kindheit verbrachte sie, immer behütet von Masti, sie hatte schon immer ein wenig Probleme damit, in der Schule nicht anzuecken, hauptsächlich deswegen, weil die anderen Kinder es unfair fanden, dass sie schon mit einem so starken Pokémon herumlaufen dürfte und dieses auch noch die Megaentwicklung beherrschte. Ihre Noten selber waren dennoch immer eher im oberen Mittelfeld. Viele Freunde konnte sie allerdings nie verzeichnen. Besonders schlimm war wohl auch ihre Trotzphase als Teenager. Wenn es eine andere Meinung gab, musste sie sie vertreten, dabei war es fast egal, worum es ging, solange das Thema ihr nicht negativ zuwirkte. Es war sicherlich eine extrem schwierige Phase für ihre Eltern und auch für sie selbst. Besonders jedoch wurde Masti durch diese Zeit in Mitleidenschaft gezogen, immerhin musste er ständig auf Snowys Seite sein.
In dieser Zeit bekam sie auch erstmalig ihren Spitznamen, welcher sich an ihrem dreizehnten Geburtstag ereignete. Es war tiefster Winter und der Schnee hatte dafür gesorgt, dass niemand weg konnte. Eigentlich hatten ihre Eltern einen Restaurantbesuch in Illumina City gebucht, doch bei diesem Schnee war nicht mal daran zu denken, vor die Tür zu gehen. Doch wie Snowy nun mal ist, schlich sie sich trotzdem nach draußen. Ein Schneesturm tobte zu der Zeit und umso mehr sie begann sich durch die Massen zu kämpfen, umso eingeschneiter wurde sie, bis sie schließlich wenige Meter später wie ein Schneemann aussah. Auch Masti, welcher natürlich an ihrer Seite war, war komplett zugeschneit. Als die beiden von diesem äußerst kurzen Tripp wieder nach Hause kamen, tropften sie erstmal die ganze Wohnung mit Wasser zu. Nicht nur, dass sie Ärger von ihrer Mutter bekam, nein, sie musste auch noch an ihrem Geburtstag den ganzen Flur wischen und sich von nun an diesen Spitznamen gefallen lassen! Doch hatte sie auch daraus gelernt, dass es eben Momente im Leben gab, in welchen nicht immer alles nach Plan lief.
Es sollte ebenfalls nicht mehr lange dauern, bis sie endlich ihre Berufung fand. Lange Zeit hatte Snowy keine Ahnung, was sie eigentlich mit ihrem Leben so wirklich anfangen wollte und die rebellische Phase nahm auch langsam ab. Ihr Schulabschluss neigte sich langsam dem Ende entgegen und weitere Perspektiven gab es nicht. Bei jeder Nachfrage der Lehrer und ihrer Eltern zuckte sie nur mit den Schultern. Am naheliegendsten war es wohl letztendlich einfach Trainerin zu werden, wie auch schon ihre Mutter.
Der Tag ihres Abschlusses rückte immer näher und als er kam, war Isa noch planloser als vorher schon. Sie begann wahllos durch Kalos zu reisen und erreichte dabei eigentlich nichts. Den Drang wirklich Kämpfe zu bestreiten hatte sie nicht und auch ihr Pokémon Masti, war mittlerweile einfach zu alt, um sich andauernd solchen hitzigen Gefechten zu stellen. Erst mit siebzehn Jahren sollte sich ihre Perspektive grundlegend ändern, auch wenn die Situation eigentlich recht banal war. Wenn sie heute daran zurückdenkt, oder diese Geschichte anderen erzählt, sind die Leute durchaus verwundert, wie ein kleines Felilou ihre ganze Welt auf den Kopf gestellt hatte.
Sie schlenderte wie immer mit Masti zusammen durch die Wälder Kalos', als sie ein leises Wimmern hörte. Als sie diesem folgte, erkannte sie ein Babypokémon, ein kleines Felilou extrem verängstigt und komplett alleine. Das Pokémon hatte sich in einem kleinen Felsvorsprung versteckt, man erkannte nur seinen Schwanz, welcher unter der Höhle hervorschaute und seine grell leuchtenden, angsterfüllten Augen. Das Pokémon begann sofort an zu fauchen, als sie näher trat, doch sie wusste irgendwas stimmte hier gewaltig nicht. Das war nicht einfach nur ein scheues, wildes Pokémon. Doch nährte sie sich zuweit, bekam sie nur Krallen zu spüren, das Pokémon hervorzuholen war also keine Option. Schnell hatte sie etwas von ihrem Proviant hervorgeholt und stellte sowohl eine Schlüssel mit frischem Wasser, als auch Futter zu dem Pokémon hin. Dann ging sie wieder, am nächsten Tag hatte sie außerdem eine Decke dabei, da es gerade auch nicht die wärmsten Temparaturen für so ein kleines Baby hatte. Dies zog sich mehrere Tage hin, das Felilou wurde mit jedem Tag zahmer, aß und trank auch immer, zeigte aber dennoch Krallen, sobald Isa nur einen Schritt zu nah kam, Es dauerte knapp eine Woche, bis sie das Pokémon schließlich mitnehmen und in eine richtige Pflege geben konnte. Sie war extrem stolz auf sich und hatte damit einen Entschluss geschafft.
Glücklich trat sie den Weg nach Hause an. Von ihrer ungewissen Reise hatte sie schließlich mit einem Ziel vor Augen Perspektive gefunden. Sie wollte Psychologie studieren. Ihre Eltern begeistert von der Idee, halfen ihr finanziell über die Runden zu kommen, nebenbei Arbeiten musste sie dennoch. Aber so motiviert war sie noch nie an irgendein Projekt herangegangen. Sie schloss ihr Studium mit bestnoten ab und wechselte Schließlich in das Tiefengebiet der Pokémonpsychologie. Danach begann sie in mehreren Pflegeheimen und Auffangstationen zu arbeiten. Immer wieder wechselte sie, manchmal auch die Region.
Schließlich mit fünfundzwanzig Jahren sollte es sich also ereignen, dass Solia sich ihr anschloss. Das Polaross wurde aus Gier von einem Menschen eingefangen, welcher es nicht nur schlecht behandelte, sondern es auch noch regelmäßig zur Schau stellte. Hauptsache war doch nur, dass er damit angeben konnte, das Legendäre Polraoss ergattert zu haben. Wie es Solia dabie ging, war ihm egal. Bis es schließlich schaffte zu fliehen. Doch, sie war kein normales, verärgertes Pokémon. Sie war ein mächtiges, Legendäres. Ihre aufgestaute Wut und der viele Frust entluden sich in einem heftigen Schneesturm, der sie überallhin verfolgte, wo sie hergalloppierte. Es wurden mehrere Suchtrupps ausgeschickt, das Pokémon irgendwie zu beruhigen und einzufangen. Doch nach jahrelanger Gefangenschaft spitze sich durch diese Versuche die Situation nur noch mehr zu. Auch Isa, welche zu dieser Zeit in Galar unterwegs war entging dieses Ereignis nicht. Wie konnte es auch? Wochenlang war in den Nachrichten, dass ein Polaross mit seinen eisigen Winden Städte und Ebenen verwüstete.
Sie versuchte ebenfalls das Pokémon zu beruhigen und stellte sich dem Polaross daraufhin mitten in den Weg. Auch wenn ihr Anblick dadurch vermutlich dem selben glich, wie sie damals als Kind im Schneesturm aussah und ihre ganzer Körper, trotz Schutzkleidung zitterte, wich sie keine Sekunde zurück. Sie streckte nur ihre Hand aus und wartete ab. Nach einigen Minuten, die sich für sie sicherlich wie Stunden angefühlt hatten, galloppierte das Pokémon langsam auf sie zu und berühte mit dem Kopf ihre offene Handfläche. Der Schneesturm verstummte. "Dein Name ist Solia.", waren die einzigen Worte, die ihr über die blauen Lippen vielen. Das Pokémon nickte nur stumm und ließ sich bereitwillig in einem Pokéball fangen.
Bis heute weiß niemand außer Isa und Solia selbst, was tatsächlich passiert ist. Selbst Masti war in diesem Moment nicht dabei gewesen, da sie das Pokémon nicht durch eine Bedrohung verschrecken wollte. Die meisten Leute bezeichnen es als ein Wunder, dass irgendjemand es geschafft hatte, das wütende Pokémon zu stoppen. Doch letztendlich waren es manchmal die kleinen Gesten, Vertrauen wie auch Emotionen, die einem weiterhalfen. Egal wie unlogisch diese Reaktion auch sein mag.
Solia
Level: 50
Geschlecht: neutral (bevorzugt weibliche Pronomen)
Fähigkeit: Helles Wiehern
Item: keines
Attacken: Eiszapfhagel, Stampfer, Doppelkick, Eisenabwehr
Charakter:
Solia ist ein edles und anmutiges Pokémon!... Wers glaubt zumindest. Sie ist wohl das untypischste Legendäre, welches einem jeh untergelaufen ist. Aufgekratzt, wild, ungestüm, immer fröhlich und überhaupt nicht darauf bedacht vorsichtig zu sein. Noch dazu äußerst besitztergreifend, hier speziell gegenüber Snowy. Gleichzeitig ist sie dabei allerdings äußerst scheu und lässt sich von niemand anderem anfassen. Komm ihr zu nah und es kann nicht selten passieren, dass man dann einen ihrer Hufen in der Magengrube zu spüren bekommt.
Masti
Level: 64
Geschlecht: männlich
Fähigkeit: Robustheit, Filter (Mega)
Item: Stollossnit
Attacken: Eisenschädel, Eisenschweif, Steinhagel, Brüller
Charakter:
Das Stolloss ist älter als Isa selbst. So wurde es von ihren Eltern zusammen mit dem Stollossnit seit Generationen weitervererbt. Früher hat es immer auf Snowy aufgepasst und sie aus vielen brenzligen Situationen, kindlichen Leichtsinns gerettet. Die beiden verstehen sich fast ohne Worte und streiten sich eher selten. Snowy weiß, sie kann sich immer zu einhundert Prozent auf Masti verlassen.
Durch sein fortgeschrittenes Alter, leidet er mittlerweile wohl schon ein wenig unter Opa Syndrom. Er lässt vieles eher gemächlich angehen und seine frühere Kampfeslust ist auch schon lange verpufft, nicht, dass er es nicht immer noch drauf hätte, wenn es darauf ankommt. Mittlerweile ist er eher eine zusätzliche Entlastung in Isas Job. Durch seinen harten Panzer kann er einige Pokémon Attacken abwehren, wenn diese aus Angst anfangen anzugreifen, oder zu randalieren.
Name: Nadera Urhea
Geschlecht: Weiblich
Alter: 22 Jahre
Aussehen:
Nadera ist eine junge Frau. Sie ist weder dick noch ist sie abgemagert. Man kann ihren Körper als ganz normal beschreiben. Ihre Körpergröße beträgt um die 1.70. Somit ist sie auch nicht gerade klein, zu den Riesen würde sie sich selbst aber auch nicht zählen.
Ihre Haare sind schwarz und lockig, meist hängen ihr sehr viele Strähnen ins Gesicht und Nadera kommt nicht hinterher sie wieder aus jenem zu streichen. Ihre Haut hat eine natürliche Bräune, an den Armen und Beinen hat sie viele Narben, welche von dem Mobbing ihrer Mitschüler herrühren. Nadera musste immer ihre Schulhefte aus Kaktusbüschen retten.
Spezialisierung/Kompetenzen: Sie ist Unterstützerin und kann eine Fue, eine japanische Bambusflöte spielen.
(Charakter-)Eigenschaften:
Nadera ist ein zurückhaltender Mensch und hat große Angst davor Fehler zu machen. Sie spielt gut Fue und geht darin auf. Dies ist die einzige Möglichkeit für Nadera um zu zeigen wie sie fühlt. Aufgrund ihrer Angst hat sie gelernt sich in andere Menschen einzufühlen und so die Launen der gegenüber stehenden zu erkennen um so entsprechend reagieren zu können.
Sie hat Angst vor Spinnen da ihr ein Webarak einmal den Weg versperrte und dann attackierte.
Nadera ist eine freundliche junge Frau. Aufgrund ihrer Zurückhaltung wirkt sie jedoch immer abweisend.
(Hintergrund-)Geschichte:
Nadera ist im Haruba-Dorf geboren. Viele Freunde hatte sie dort als Kind nicht. Ihr einziger Freund war ein Knacklion. Sie hatte dieses immer gefüttert und es hat sich mit ihr verbunden gefühlt. Irgendwann schenkten ihre Eltern ihr dann einen Pokéball. Nadera hielt ihn Knacklion entgegen und es ließ sich fangen. Die beiden überstanden den einen oder anderen Ärger mit Naderas Mitschülern. Das Mädchen war sehr zurückhaltend und fand kaum Kontakte. Ihre Eltern dachten das sie einfach kein Hobby hatte das mit denen der anderen übereinstimmte, also schickten sie Nadera in die Musikschule. Dort lernte sie Fue zu spielen, war jedoch so gut darin das sie noch mehr gemobbt wurde.
Da Nadera das ganze nicht mehr ertragen konnte ging sie zusammen mit ihrem Knacklion in die Wüste. Sie fand dort eine Höhle und ruhte sich dort aus. Ihr Knacklion wurde immer unruhiger und so schaute sie auf. Draußen in der Wüste zog ein riesen Sturm auf. Ein entkommen war unmöglich. Sie zog sich mit dem Knacklion immer tiefer zurück in die Höhle. Etliche Stunden vergingen und der Sturm zog langsam ab. Nadera stand also auf und wollte los. Da ihr Knacklion jedoch nicht folgte, drehte sie sich um. Es lag kraftlos im Höhlen inneren. Nadera nahm es in den Arm und lief los. Sie musste schnell ins Dorf zu dem Heiler.
Im Dorf angekommen war der Puls des Knacklions kurz vor dem stehen bleiben. Nadera eilte zu dem Heiler. Dieser teilte ihr schweren Herzens mit, dass er das Knacklion nicht heilen könnte da ihre Wasserquelle durch den Sturm stark veruneinigt wurde. Nadera weinte stark und schrie nach Hilfe. Wie aus dem nichts tauchte ein Pokémon ganz in Blau auf. Es war elegant und wirkte unwirklich. Es lief über den kleinen See und wie durch ein Wundern wurde der See komplett gereinigt. Der Heiler konnte Knacklion heilen. Nadera folgte dem mysteriösen Pokémon. Beide schienen sich gut zu verstehen und das mysteriöse Pokémon machte ihr deutlich, dass sie mitkommen sollte. Sie schloss sich ihm an. Das Pokémon rief einmal laut seinen Namen: "Suicune!" Das verriet Nadera das es eines dieser Legendären war. Natürlich hatte sie in der Schule von ihm gehört. Nun stand sie vor ihm und es wollte ihr Partner werden.
Sie lief los und Knacklion und Suicune an ihrer Seite. Nadera spielte Fue und unterhielt damit ihre zwei Freunde.
Und so begann die Reise dieses besonderen Trios.
Pokémon:
Das Libelldra, welches Nadera begleitet war einst ein Knacklion. Dieses wurde durch Suicune nach einem Sturm gerettet. Im Laufe der gemeinsamen Reise entwickelte es sich um damit Nadera vor einer Klippe zu retten.
Suicune ist der mysteriöse und legendäre Begleiter Naderas. Kurz nach einem Sturm erhörte es den Hilferuf Naderas und reinigte den See des Haruba Dorfes. Es hat einen Narren an Nadera gefressen und möchte mit ihr zusammen etwas Frieden in die Welt bringen. Sein Ziel ist es alle Wasserquellen der Welt zu bereisen und dabei alle verdreckten zu reinigen. Ihm ist es wichtig das die Natur und die Pokémon im Einklang sind.
Neben diesen Beiden hat sich noch ein Riolu angeschlossen. Dieses fanden sie bei einer Bergquelle in den Gebirgen rund um Panaero City in Einall. Es war beeindruckt von Libelldras Stärke und möchte es eines Tages übertreffen und schloss sich auf Grund des Training der Gruppe an.
Außerdem begleitet sie ein Flamara. Dieses ist auf der Suche nach seiner ursprünglichen Trainerin. Es war zusammen mit ihr auf einer Reise. In Hoenn verloren sich beide aus den Augen, dort fand Nadera es dann auch. Und da ihm, damals noch Knacklion, erklärte was sie vor hatten, schloss sich das Flamara an. In der Hoffnung irgendwann auf dieser Reise seine Trainerin zu finden.
Name: Taya Irix
Geschlecht: weiblich
Alter: 25
Aussehen:
Taya hat hübsche goldene Locken und wurde deshalb schon mit jungen Jahren als Goldkind bezeichnet. Unterstrichen wurde das seit jeher von dem herzförmigen Gesicht und ihren zarten Zügen, die fast immer ein einladenes Lächeln ziert. Besonders eindringlich beschreiben die meisten Leute jedoch ihre hellgrünen Augen. Es heißt, sie scheinen zu leuchten und anderen Menschen direkt in die Seele blicken zu können. Taya selbst glaubt nicht daran, quittiert die Aussagen diesbezüglich aber immer mit einem leicht geheimnisvoll wirkenden Lächeln.
Ihre zierliche Gestalt von 1,52 m kleidet Taya gerne in verschiedene bunte Farben. Je auffälliger, desto besser. Ihr bester Freund hat einmal zu ihr gesagt, wenn sie nicht so knallig angezogen wäre, könnte sie glatt als Elfe durchgehen. Taya hatte daraufhin in zweierlei Hinsicht widersprochen. Zum einen sei gar nicht gesagt, wie Elfen sich kleiden würden, zum anderen würde sie selbst ihre Kleiderwahl nie als knallig bezeichnen. Tatsächlich achtet sie immer sehr stark darauf, dass die Farben, die sie trägt, nicht zu grell sind, sondern ein harmonisches Gesamtkunstwerk ergeben. Dabei sind ihr die Farbkombinationen sogar meist wichtiger als der Schnitt selbst, auch wenn sie knielange Röcke mit leichten Blusen meist Hosen und T-Shirts vorzieht.
Spezialisierung/Kompetenzen: Botanikerin, spezialisiert auf Pokémonpflege
(Charakter-)Eigenschaften:
Wenn sich Taya für etwas begeistert, dann steht sie immer voll und ganz dahinter. Das Problem an diesem Charakterzug ist allerdings, dass sie sich dadurch oft auf eine Sache fokussiert und alles andere irgendwann aus den Augen verliert. Im Kleinen fällt ihr das inzwischen relativ schnell auf (effektiv seit sie nach ihrer Ausbildung ihren alten Schatz wierderfand), aber je größer die Sache ist, die sie einnimmt, desto stärker wird ihr Tunnelblick.
Mit ihrer Fantasie kann Taya manchmal etwas abgelenkt oder unaufmerksam wirken, allerdings nutzt sie diese meist, um Möglichkeiten der Realität durchzuspielen. So kommt es aber auch, dass sie nicht immer die Schnellste ist, wenn es darum geht, zu handeln. Wenn es aber dazu kommt, ist sie sich auch nicht zu schade, selbst mit anzupacken.
Ihre größte Stärke stellt ihr Einfühlungsvermögen dar. Meistens hat Taya recht schnell eine Vorstellung davon, was in ihrem Gegneüber (Mensch oder Pokémon) vorgeht. Nicht immer kann sie mit einer Lösung für ein Problem aushelfen, aber emotionale Unterstützung ist einem sicher.
(Hintergrund-)Geschichte:
Taya wurde in eine alteingesessene Familie in Teak City geboren. Schon von Klein auf lauschte sie am allerliebsten den Geschichten ihrer Großmutter. Diese war in der Vergangenheit eines der berühmten Kimono-Girls gewesen, ehe diese Stellung an eine neue Generation von Schwestern abgegeben wurde. Aus diesem Grund hatte Tayas Großmutter immer die besten Geschichten zu den alten Legenden der Johto-Region. Besonders fasziniert war Taya seit jeher von der Geschichte ihrer Stadt. Obwohl es ihr strengstens verboten war, schlich sie sich schon mit sechs Jahren das erste Mal zusammen mit ihrem besten Freund Mika in die verfallene Turmruine und stellte sich vor, wie es damals hier gewesen sein musste.
Zu Tayas Missfallen war Mika ein eher ängstliches Kind und so hielten sie sich zurück und blieben immer am Rande der Ruine, auch wenn sie nur zu gerne jeden Winkel erkundet hatte. Außerdem war sie überzeugt, dass es nicht so einfach gewesen wäre, sich in die Turmruine zu schleichen, wenn es zu gefährlich wäre. Trotzdem sah sie Mika zuliebe davon ab, tiefer in die Ruine einzudringen. Stattdessen ließen sie nur die Blicke schweifen und stellten such vor, wie es früher hier gewesen sein musste. Manchmal meinte Taya sogar, den Rauch riechen zu können und die Hitze der Flammen zu spüren.
Dies ging eine Weile lang sehr gut, bis die beiden Kinder von Jens, dem Arenaleiter, in der Turmruine gefunden wurden. Natürlich erhielten sie sofort eine Predigt, warum eine vom Brand zerstörte Ruine kein Spielplatz war. Und ebenso klar war es, dass sie sich einen ähnlichen Vortrag noch einmal von ihren Eltern anhören durften. Sogar Tayas Großmutter erklärte ihrer Enkelin, dass die Turmruine sogar für Erwachsene zu gefährlich wäre. Am Abend dann belauschte Taya eine Auseinandersetzung zwischen ihren Eltern und ihrer Großmutter. Bisher hatte sie nur mitbekommen, dass ihre Eltern ihren Wissensdurst und ihre Neugierde unterstützt hatten, jetzt aber beschwerten sie sich, wie Tayas Großmutter dem Mädchen mot all den Märchen nur solche Flausen in den Kopf setzen konnte. Ihre Großmutter hingegen plädierte für die Fantasie des Kindes.
Völlig verwirrt verschwand Taya daraufhin in ihr Zimmer. Besonders nach ihren Besuchen im abgebrannten Bronzeturm war sie sich mehr als sicher, dass es genau so passiert sein musste, wie ihre Großmutter es ihr erzählt hatte. Es hatte einen Brand gegeben, der drei Tage gewütet hatte. Es hatte den Regen von Lugia gegeben. Und Ho-Oh hatte die drei namenlosen Pokémon wiederbelebt. Definitiv. Das einzige, was Taya nie verstanden hatte, war die Reaktion der Menschen gewesen. Statt das Regenbogenpokémon zu feiern, hatten sie es gefürchtet und so letztlich aus der Stadt vertrieben. Aber wie cool wäre es, wenn sie weiterhin einen riesigen Phönix als Schutzpatron der Stadt gehabt hätten? Wie gerne wäre sie ihm selbst einmal begegnet.
Obwohl sie in ihrem Glauben nur gestärkt war, hielt sie sich in Zukunft von der Turmruine fern, um ihrer Familie nicht weiter Sorgen oder Konfliktpotezial zu bescheren. Dennoch ließ die Anziehung der beiden Türme auf das junge Mädchen nie ganz nach. Oft beobachtete sie die Weisen im Glockenturm oder erkundigte sich bei den aktiven Kimono-Girls über den aktuellen Stand der Legende - immerhin hieß es, dass Ho-Oh vielleicht eines Tages zurückkehren würde. Ihre Tage allerdings begann Taya zunehmend in dem kleinen Wald um Teak City zu verbringen. Es war Mikas Idee gewesen und da der Waldrand noch ein Teil des Stadtgebietes war, befanden sich dort auch nur wenige Pokémon. Stattdessen war er voll von den verschiedensten Pflanzen, von denen Mika sich am liebsten jede einzelne so genau wie möglich angucken wollte. Und auch wenn Tayas Blick immer wieder zu der hinter den Baumwipfeln aufragenden Turmspitze glitt, so ließ sie sich doch von Mikas Enthusiasmus für die Pflanzenwelt anstecken.
Taya war sieben, als die Legende wahr wurde. Ein junger Trainer aus Neuborkia hatte zusammen mit den Kimono-Girls den Glockenturm bestiegen. Natürlich war Taya eine der ersten, die sich auf den Straßen der Stadt eingefunden hatten - den Blick immer zum Himmel gerichtet -, aber nach und nach war ganz Teak City zusammengekommen, um dieses außergewöhnliche Spektakel zu beobachten.
Taya hörte es, bevor sie es sah. Zum ersten Mal in ihrem Leben läuteten die Glocken des Glockenturms, aber da war auch noch etwas Anderes: ein weit entfernter Schrei wie ein Versprechen auf Frieden. Dann begann sich ein Regenbogen über den Himmel zu ziehen. Ohne einen einzigen Tropfen Regen. Nach und nach wurde die Gestalt immer deutlicher, die den Regenbogen hinter sich her zog. Ein riesiger Feuerphönix leuchtete ihnen entgegen. Immer größer wurde der Vogel, bis er sich schließlich auf der Spitze des Turmes niederließ, auf dem Platz, der seit jeher für ihn vorgesehen war. Aus ihrer Position konnte Taya nicht sehen, was dann geschah, aber die Legende besagte, dass der Auserwählte Ho-Oh eine Buntschwinge darbieten sollte. Wie gerne wäre Taya selbst auf der Spitze gewesen und hätte dieses majestätische Wesen aus der Nähe betrachtet, wäre Teil der Legende geworden. Doch allein anwesend zu sein, war bereits wie ein wahrgewordener Traum.
Viel zu schnell war alles wieder vorbei. Der legendäre Vogel erhob sich wieder in die Luft und schwebte mit dem Regenbogen davon. Taya sah ihm lange nach, selbst als er schon lange wieder verschwunden und nur lediglich ein Farbschimmer davon zeugte, dass er jemals da gewesen war. Sie stand auch noch da, als alle anderen bereits wieder ihrem eigenen Leben nachgingen, so lange, bis plötzlich der Auserwählte selbst vor ihr stand.
Mit großen Augen blickte Taya zu dem älteren Jungen auf, dessen Herz so rein war, dass es Ho-Oh wieder mit der Menschheit versöhnen konnte. Und dann sprach er zu ihr, fragte, ob auch sie Ho-Oh so faszinierend fand. Andächtig nickte Taya, ehe der Auserwählte sich vor ihr hinkniete und die Worte sagte, von denen Taya schon in diesem Moment wusste, dass sie sie nie vergessen würde: "Mein Weg führt mich zur Pokémon-Liga und ich bin mir sicher, dass ich dadurch viele Trainer von der Macht der Liebe zwischen Menschen und Pokémon überzeugen kann, aber Ho-Oh braucht viele Helfer, um die Harmonie wieder herzustellen. Wirst du dabei helfen?"
Tayas machte große Augen und sie wurden noch größer, als der Junge ihr eine leuchtende Feder entgegenhielt. Das war also eine Buntschwinge? Ehrfürchtig nahm Taya das Geschenk entgegen und nickte feierlich. Der Auserwählte verabschiedete sich daraufhin von ihr und setzte seine Reise fort.
Fortan war die Buntschwinge Tayas wertvollster Besitz. Gleichzeitig entschied sie sich dafür, sie für sich zu behalten. Es war weniger, dass sie sie als Geheimnis betrachtete, sondern viel mehr, dass die Feder für das junge Mädchen zu bedeutend war. Manchmal hatte sie sogar das Gefühl, als hätte die Begegnungen mit dem Jungen niemals stattgefunden. Aber dann sah sie sich die Buntschwinge an und erinnerte sich an ihre Mission.
Tayas Schulzeit verlief recht ereignisreich, ihr Interesse zeigte sich allerdings recht selektiv. Wo sie stundenlang den Geschichten ihrer Großmutter hatte zuhören können, da verlor sie schon nach wenigen Minuten das Interesse, wenn ihr die Lehrer etwas über Formeln und Gleichungen erzählen wollten. Allerdings hatten ihre Ausflüge mit Mika in den Wald ihr Interesse für Botanik geweckt und sie konnte es gar nicht erwarten, endlich in der Schule auch etwas über Pflanzen und ihre Wirkungen zu lernen. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass Schulbiologie völlig andere Schwerpunkte setzte, als sie interessierte. Mika liebte das Fach, aber Taya war eigentlich nur enttäuscht. Also suchte sie schon bald nach verschiedenen Naturheilern in Johto und plante sofort ihre Reiseroute, um diese zu besuchen. Natürlich hatten ihre Eltern da auch noch ein Wörtchen mitzureden und erlaubten ihr vorerst nur eine Reise nach Azalea, weil sie dort bei ihrer Tante unterkommen konnte. Trotz der Einschränkung bewarb sich Taya sofort für ein Praktikum bei Nino, der in Azalea einen kleinen Laden für Naturheilkunde betrieb.
So begab sich Taya mit zwölf Jahren auf ihre erste größere Reise. Ihre Eltern liebten ihre einzige Tochter sehr, wussten aber auch um ihre Abenteuerlust und Neugierde und hätten gerne ein Pokémon an ihrer Seite gewusst. Taya allerdings war durch die Legende von Ho-Oh und dessen negativen Erfahrungen gegenüber den Menschen von damals der festen Überzeugung, dass nicht nur der Mensch das Pokémon, sondern genauso das Pokémon den Menschen wählt. Aus diesem Grund hatte sie sich dagegen entschieden, mit zehn Jahren ihr erstes Pokémon zu wählen, wie es so viele ihrer Freunde taten. Zwar liebte sie Mikas Endivie so innig, als wäre es ihr eingenes Pokémon, aber wartete doch noch immer auf den Moment, an dem sie auf ihren ersten Partner treffen würde.
So machte sie sich alleine auf die Reise durch die Johto-Region (nachdem sie ihren Eltern mehrfach hatte versichern müssen, dass sie vorsichtig sein würde). Der Weg nach Azalea City verlief jedoch auch ohne Pokémon ohne Probleme und Taya war bald bei ihrer Tante angekommen. Die nächsten drei Wochen verbrachte sie jedoch kaum bei ihrer Verwandten, weil sie jede freie Sekunde im Laden von Nino oder im Steineichenwald, wo Nino die Kräuter sammelte, die er später in seinem Laden verarbeitete und verkaufte. Taya liebte alles an dieser Arbeit und saugte das Wissen von Nino geradezu auf. Er erklärte ihr, welche Pflanzen sich für welche Verletzungen am besten eigneten und wie man ihnen ihr volles Potential entlockte.
Eine besondere Begegnung hatte Taya mit einem der Pokémon, welche Nino bei der Zucht verschiedener Pflanzen in seinem eigenen Gewächshaus halfen. Eines Tages kam Taya mit einer blauen Blüte, die sie im Wald gefunden hatte, herein, um den Ladenbesitzer nach ihrer Bedeutung zu fragen. Bevor sie den Mann jedoch erreichte, landete eines der jungen Flabébé auf der Blüte und begann dann, freudig damit herumzutanzen. Nino beschäftigte viele der Feenpokémon, da sie insbesondere den Blumen beim Wachsen helfen. Junge Flabébé verbrachten dabei oft einige Zeit ohne Blüte, ehe sie sich für die richtige entschieden. Und Taya wusste sofort, dass dieses nun seine Blume gefunden hatte. Dieses Ereignis schweißten Mädchen und Pokémon enger zusammen, bis sich die kleine Fee kaum noch von Tayas Seite entfernen wollte. Also übergab Nino irgendwann Taya den Pokéball des Flabébés und gratulierte ihr zu ihrem ersten Partner.
Einer der wichtigsten Kunden von Nino war der alte Kurt, dem Taya während ihrer Zeit in Azalea schon häufig Kräutermischungen vorbeigebracht hatte. Als Dank für ihre freundliche Arbeit schenkte er Taya kurz vor ihrer Abreise einen Freundesball, um sie bei ihrem Ziel der Freundschaft zwischen Menschen und Pokémon weiter zu unterstützen.
Als Taya schließlich mit ihrem neuen Flabébé zurück in Teak City war, war sie sich sicher, ihre Berufung gefunden zu haben. Tatsächlich machte es ihr diese Erkenntnis relativ schwer, sich weiterhin für ihre Schullaufbahn zu begeistern. Sie verbrachte wieder mehr Zeit im Wald und las diverse Bücher zur Identifizierung und Nutzung von Pflanzen, ihren Abschluss schaffte sie dafür mit eher mittelmäßigen oder gar schlechten Noten; sehr zum Leidwesen ihrer Eltern, die sie immer wieder versuchten, zum Lernen zu motivieren. Taya allerdings hatte ein Ziel: Endlich lernen, wie sie mit Kräutern Pokémon helfen konnte. Und das konnte sie nach ihrem Schulabschluss endlich vollends verfolgen.
Zusammen mit ihrem Flabébé, das inzwischen auf den Namen Aqua hörte, machte sie sich schließlich auf, um bei der Apotheke in Anemonia City in die Lehre zu gehen. Mehrere Jahre erlernte Taya dort das Handwerk, fuhr immer wieder zwischen der Insel und dem Festland hin und her, um verschiedene Pflanzen zu sammeln und erreichte schließlich den Punkt, an dem die Besitzerin Taya eröffnete, dass sie ihr nichts mehr beibringen konnte.
In all den Jahren hatte Taya immer weniger über die Legenden um Ho-Oh und die Begegnung mit dem jungen Trainer, der schließlich Siegfried besiegte, nachgedacht. Ihr gesamter Fokus hatte auf der Erfüllung ihres Traums der Botaniklehre gelegen. Nun aber, als sie dieses Ziel erreicht hatte, zog es sie wieder zurück in ihre Heimat, in den Schatten der Legenden, den die zwei Türme auf die Stadt warfen.
In Teak City kam Taya zunächst wieder bei ihren Eltern unter und verkaufte Kräuter und Tränke aus dem elterlichen Wohnzimmer, bis sie etwas eigenes gefunden hatte. Während dieser Zeit fand sie die Buntschwinge wieder, die ihr vor nunmehr fünfzehn Jahren geschenkt wurde. Und sie erinnerte sich an das Versprechen, das sie gegeben hatte. Plötzlich war ihr der Plan klar ersichtlich - und sie fragte sich, wie sie ihn jemals hatte aus den Augen verlieren können.
Zusätzlich zu ihrer Arbeit für die Pflege der gefangenen Pokémon begann Taya sich um die wilden im Bereich rund um Teak City zu kümmern. Immer auf ihren Streifzügen durch die Wälder, wenn sie neue Kräuter suchte, hielt sie ebenfalls nach verletzten oder verlassenen Pokémon Ausschau. Wenn sie konnte, versorgte Taya die Wesen direkt im Wald, aber manche musste sie auch mit in die Stadt nehmen, um sie dort gesund zu pflegen. Ihr Können in der Kräuterkunde brachte ihr bald eine gute Stammkundschaft ein, sodass sie sich eine kleine Hütte am Rande des Waldes leisten konnte, wo sie ihre Pflegekinder, wie sie sie nannte, in einem geräumigen Auslauf hielt, bis sie wieder ausgewildert werden konnten.
So verging die Zeit. Taya hatte viel Freude an ihrer Arbeit und Aqua hat sich währenddessen zu einem Floette entwickelt. Eines Tages, als Taya im Wald unterwegs war, hörte sie ein Glockenläuten. Es kam ihr vage bekannt vor, aber sie konnte es nicht so einfach einordnen. Neugierig folgte sie dem Geräusch und stellte verwundert fest, dass sie sich der Turmruine näherte. Da aber erinnerte sich die junge Frau wieder, woher sie den Klang kannte. Kaum hatte sie diesen Gedanken beendet, kam ihr ein Regenbogen entgegen, bis schließlich Ho-Oh selbst vor ihr landete.
Ehrfürchtig blickte Taya zu dem riesigen Phönix, dann erinnerte sie sich wieder daran, dass es hieß, man solle ihm die Buntschwinge präsentieren. Doch als sie diese aus ihrem Rucksack heraussuchte - seit sie nach Teak City zurückgekehrt war, trug sie diese immer bei sich -, rollte Tayas Freundesball auf den weichen Boden der Lichtung. Ho-Oh betrachtete den Ball, dann musterte es Taya. Es kam ihr vor, als blickte es in ihre Seele und als es einen Schritt vortrat und den Knopf des Freundesballes berührte, wusste Taya genau, was der legendäre Vogel ihr hatte sagen wollen.
Noch am selben Abend verließ Taya Teak City. Sie erzählte niemandem von ihrer Begegnung im Wald. Ihren Eltern und ihrer Mitarbeiterin, die die Pokémonauffangstation übernehmen sollte, erzählte sie nur, dass sie reisen würde, um Pokémon und Menschen in allen Regionen helfen zu können. In jedem Ort, in den sie kam, erleuchtete am selben Tag ein Regenbogen den Himmel und Taya war sich des Gewichts des Freundesballs, der sie an dessen Erschaffer band, nur allzu sehr bewusst. Aber noch nie war sie glücklicher gewesen. Es fühlte sich so an, als hätte sie ihr gesamtes Leben auf diese Aufgabe hingearbeitet. Und sie würde niemanden enttäuschen.
Pokémon:
Aqua
Level: 27
Fähigkeit: Blütenhülle
Attacken: Feenbrise, Bodyguard, Wunschtraum, Grasfeld
Wesen: Locker
Aqua ist als kleines Flabébé bei einem Naturheiler in Azalea City geschlüpft und dort in einer Gemeinschaft aus Florges, Floette und Flabébé aufgewachsen. Wie alle Flabébé hat auch Aqua lange nach seiner Blume gesucht und wurde schließlich fündig, als Taya eine ungewöhnliche blaue Feenblume fand. Für Aqua war von diesem Moment an klar, dass Taya, genau wie die Blume für sie bestimmt war. Und die Menschen haben es irgendwann dann auch eingesehen.
Aqua ist ein Pokémon, das an das Besondere glaubt. An Vorsehung und Schicksal, an Sternzeichen und andere mystische Dinge. Dadurch kam es vor, dass Aqua manchmal etwas geistig abwesend oder zu entspannt für bestimmte Situationen wirkt, weil sie sich sicher ist, dass alles so geschehen wird, wie es sein sollte. Gleichzeitig ist sie aber auch ein Naturtalent in der Pflanzenpflege. Dadurch kommt es vor, dass Aqua etwas faul wirkt. Was sie kann, führt sie gewissenhaft durch, alles andere versucht sie oft gar nicht erst. Das sollte dann wohl nicht sein. Nur an Taya hängt sie bedingungslos und würde alles für ihre Trainerin tun. Also so gut es geht halt.
Level: 55
Fähigkeit: Beleberkraft
Attacken: Lebenstropfen, Gedankengut, Sondersensor, Läuterfeuer
Wesen: Solo
Nachdem vor hunderten Jahren der damaligen Bronzeturm niederbrannte, und Ho-Oh den dort umgekommenen Pokémon ein neues Leben schenkte, verschwand es von der Bildfläche. Das Pokémon, das als Herrscher des Himmels verehrt wurde, wurde daraufhin gefürchtet und verfolgt. Obwohl dieses Ereignis Ho-Ohs Beziehung zu den Menschen stark beeinflusste, hat es sich nie ganz von ihnen abgewandt. Immer wieder zeigte es den Menschen seinen Regenbögen und besonderen Personen schenkte es sogar eine Buntschwinge, die ihnen besonderes Glück verheißen sollte. Doch nur ein reines Herz würde die Klarglocke zum klingen bringen und Ho-Oh so zurückzuholen. Darauf wartete Ho-Oh hundertfünfzig Jahre, bis so ein Mensch zu ihm käme. Immer wieder beobachtete es verschiedene Kandidaten, aber erst der junge Klarin läutete es herbei.
Nach diesem schicksalhaften Ereignis hielt Ho-Oh engeren Kontakt zu den Menschen, allerdings zeigte sich, dass es noch immer längere Zeit brauchen würde, bis ihr altes Verhältnis wieder aufgebaut wäre. Aus diesem Grund fasste Ho-Oh das kleine Mädchen ins Auge, das eine solche Faszination für seine Legende gezeigt hatte. Natürlich wäre es dem legendären Vogel lieber gewesen, hätte Taya eine direkte Laufbahn für die Mission für den Frieden zwischen Menschen und Pokémon eingeschlagen. Aber Ho-Oh hatte über hundert Jahre gewartet, es konnte auch noch etwas länger warten.
Seit es sich Taya angeschlossen, folgt es ihr auf ihrer Reise. Zwar besitzt Taya seinen Pokéball, jedoch ist dies für Ho-Oh mehr eine Formsache und als stolzer Phönix verbringt es grundsätzlich keine Zeit darin. Dennoch bleibt es stets in ihrer Nähe, um sie bestmöglich zu unterstützen.
Name: Sasha Bauer
Geschlecht: weiblich
Alter: 23 Jahre
Aussehen:
Wie Sasha jemandem begegnet, hängt stark davon ab, wann dieses Treffen stattfindet. An jedem anderen Tag wird man sie sicherlich als die chice, junge Frau antreffen, die mit ihrem weiblichen Charme und ihrer Eleganz Köpfe verdreht. Neben ihrer hochgewachsenen Figur von 1,76 Metern sticht auch ihre Kleidungswahl deutlich ins Auge. Am liebsten trägt Sasha eng anliegende Kleider in satten Farben und hohe Stilettos, welche ihre doch sehr schlanke Figur gewollt unterstreichen; wobei diese in den kühleren Jahreszeiten von langen, edlen Mänteln geschützt wird.
Oft wird ein freches Grinsen ihr Gesicht erstrahlen lassen, welches von langen, dunkelbraunen Locken eingerahmt wird. Durch ihre vielen Exkursionen ins Freie hat ihre ebene Haut eine gesunde Farbe angenommen, welche ihre Sommersprossen dezent kaschiert. Ihre Gesichtszüge zeigen deutliche Spuren ihrer fremden Herkunft. Denn im Vergleich zu den anderen Menschen in Sinnoh fließt durch ihre Adern Blut aus Kalos.
Sasha legt in ihrer Freizeit viel Wert auf ihr Aussehen und liebt es, ihre Weiblichkeit mit Schmuck, Make-Up und Mode zu betonen. Ihre liebstes Accessoire ist eine Halskette, welche seit Generationen in ihrer Familie weitergegeben wird. Dabei handelt sich um eine weiße Kugel, in welcher sechs goldene Stifte in gleichmäßigem Abstand eingearbeitet wurden. Durch eine kleine Öse an einem der Stifte wurde eine dünne und filigran ausgearbeitete Goldkette gefädelt, welche immer um den Hals von Sasha liegt.
Dieses kleine Schmuckstück ist das Einzige, welches auch in ihrem Arbeits-Dresscode vorkommt. Dieser unterscheidet sich von ihrem gewöhnlichen Stil so sehr, das man sie glatt für eine andere Person halten könnte. Mit Dutt und dicker Brille vor ihren haselnussbraunen Augen vertieft sie sich begeistert in Relikte vergangener Zivilisationen. Schminke und Schmuck fehlen beinahe komplett, die hohen Schuhe sind festen Stiefeln gewichen und das Kleid wurde gegen eine abgenutzte Trekkinghose und Pullover getauscht. In ihrem Beruf legt Sasha mehr Wert auf Funktionalität, als auf ein schickes Aussehen, einerseits weil sie dann schlicht besser zurechtkommt, andererseits, weil sie regelmäßig durch Staub und Dreck krabbelt.
Diese Lektion musste sie allerdings leider auf die harte Tour lernen. Nie wieder wird sie mit einem Kleid und hohen Schuhen durch eine Ruine kriechen.
Spezialisierung: Archäologin - Ihre Fachgebiete sind vergangene Zivilisationen und ihre technologischen Errungenschaften.
Charaktereigenschaften:
Sasha ist eine sehr spezielle Person. Was ihre Neugier weckt, weckt auch ihren Hyperfokus. Alles andere ist für sie langweilig und ermüdend und das sagt sie einem auch direkt ins Gesicht. Dabei war sie schon als Kind extrem neugierig. Ihr Vater hatte jeden Tag Mühe, sie zu überreden, ihm nicht nachzulaufen, sobald er versuchte, morgens das Haus zu verlassen. Dies hielt sich bis in die heutige Zeit. Um diese Neugier zu befriedigen, sucht sie sich regelmäßig andere Beschäftigungen. Besonders liebt sie Rätsel, Geheimnisse und Geschichten aller Art. Doch übersieht sie in ihrem Wissendurst oft die Gefahren, die sich hinter den Geschichten und Lösungen verbergen. So wird es wahrscheinlich niemanden wundern, dass sie es mehr als einmal geschafft hat, heimische Pokémon-Populationen aufzuschrecken oder altertümliche Fallen auszulösen.
In ihrer Freizeit liebt sie es allerdings auch, mit ihren Freundinnen den neuesten Klatsch und Tratsch zu diskutieren. Der Tea muss kochend heiß sein, das Drama skandalös, sonst interessiert er sie nicht. Sollte jemand meinen, das neueste Gerücht zu haben, Sasha hat wahrscheinlich noch mehr Informationen.
Doch Gnade Arceus jedem, der versucht, sie anzusprechen, wenn sie im Hyperfokus ist und ihre gesamte Welt ausblendet. Das bedeutet dann auch, dass sie vergisst, zu essen, zu trinken oder zu schlafen (was wohl auch zum Geheimnis ihrer schlanken Figur gehört, nicht, dass es gesund wäre). Wenn sie herausgerissen wird, sollte man auf eine äußerst griesgrämige Sasha gefasst sein, welche ihren Frust nun verdienterweise ausgiebig an dem Übeltäter auslassen wird.
Geschichte:
Aufgewachsen im idyllischem Ewigenau, war Sashas Kindheit und Jugend weitestgehend sehr harmonisch. Ihre Eltern waren sehr behütend, wahrscheinlich etwas zu sehr. Sie kontrollierten in ihren ersten Lebensjahren jeden Aspekt ihres Alltags, was zu einer ausgeprägten Rebellion im Teenageralter führte. Dazu allerdings später mehr.
Als kleines Mädchen war Sasha ein sehr anhängliches Kind und besonders ihr Vater bekam sie des Öfteren nicht los. Dieser war ein Mienenarbeiter im Untergrund und hatte jeden Tag detailliert von seinen Funden zu berichten. Neben Kohle und Edelsteinen fand er nämlich auch öfters Relikte längst vergangener Zeiten. Von Fossilien alter Pokémon bis hin zu Kronen untergangener Reiche hatte Sasha schon allerlei von ihrem Vater gezeigt bekommen. Sie war begeistert von diesen sonderbaren Dingen, und dies war der Anfang einer ausgeprägten Leidenschaft.
Ihre Mutter hingegen arbeitete im Kräuterladen. Sasha konnte sich allerdings nie für Pflanzen interessieren, sodass nicht nur der Beruf ihrer Mutter, sondern auch die stadteigene Arena nur halbherzige Beachtung fand. Stattdessen fing sie schon im Kindergarten an, im Sandkasten nach Schätzen zu graben.
In der Grundschule bekamen dann die ersten anderen Kinder Pokémon und der kindliche Neid weckte in ihr auch das Interesse für die kleinen und großen Freunde der Menschheit. Sie beschäftigte sich ausgiebig mit den verschiedenen Arten, wobei sie auch öfters die Pokémon der anderen Kinder begutachtete.
Viel Wert wurde auf ihre Meinung anfangs allerdings nicht gelegt, da sie noch kein eigenes Pokémon besaß. Also lag sie ihrem Vater mehrere Wochen lang in den Ohren, dass er ihr eins schenken solle. Da sie sich allerdings für keines entscheiden konnte und jeden Tag ein anderes nannte, nahm ihr Vater die Entscheidung schließlich selber in die Hand. Die Wahl fiel auf ein Zigzachs, da ihm dieses pflegeleicht erschien und durch sein energetisches, neugieriges Gemüt fabelhaft mit der kleinen Sasha harmonieren würde. Diese platzte vor Freude, als sie das junge Pokémon erhielt, welches sie seitdem überall hin begleitete.
Kurz nach dem Schulwechsel begann die Pubertät bei Sasha Einzug zu halten. Sie wurde launisch und mürrisch. Streitigkeiten mit ihren Eltern wurden immer häufiger und auch mit ihren Freundinnen verstand sie sich immer schlechter. Ihr wurde Desinteresse, Ghosting und Vernachlässigung ihrer Pflichten und Beziehungen vorgeworfen, dabei hatte sie einfach andere Dinge eher im Blick. Sie hatte nie vorgehabt, ihr Umfeld zu enttäuschen, doch auch ihr Tag hatte nur 24 Stunden und die stoppeligen Borsten von Zigzachs brauchten dringend wieder ein Bad und Pflegespülung.
Nach einem besonders schlimmen Streit mit ihrem Vater schloss sie sich selber in ihrem Zimmer ein. Sie wollte die Alte Villa auf Route 205 erkunden, doch ihr Vater hatte es als zu gefährlich abgetan und es ihr verboten. Allerdings haben es Teenager nicht so mit Verboten, und so schlich sich Sasha eigenwillig mitten in der Nacht hinaus, um ihre Faszination zu befriedigen. Sie hatte viele Gerüchte gehört, dass hier Geister leben sollten, doch die hielt sie für Humbug. Viel zu sehr weckte es ihr Interesse, die Rückstände der ehemaligen Bewohner zu erkunden und etwas über diese Menschen herauszufinden. Was hatte sie vertrieben und was für Menschen hatten hier einst gelebt?
Doch kaum stand sie vor dem überwucherten Gebäude, schlotterten ihr die Knie. Ein Rückzieher war nicht mehr drin und egal, wie viel Angst sie jetzt auch hatte, sie musste da rein. Ihr Wissensdurst war größer als ihre Angst. Das sah auch Zigzachs so, denn es rannte bereits hinein, während Sasha noch Mut fasste. Erschrocken folgte sie ihm.
In der Villa fand sie leider nur Scherben, Staub und Stille. Es gab keinerlei Spuren der alten Besitzer. Keine Fotos, Dokumente oder Briefe waren aufzufinden. Enttäuscht und dreckig wollte sie wieder das Haus verlassen, als ein Schemen ihr den Weg abschnitt. Aus dem Schatten erhob sich ein Gesicht mit riesigen Augen und einer langen Zunge. Ein Nebulak wollte anscheinend nicht, dass sie schon ging.
Zigzachs warf sich mutig dem Geister-Pokémon entgegen. Allerdings zog sich der Kampf länger als erwartet, da die Attacken beider Konkurrenten nichts auszurichten schienen. Beide Kontrahenten wirkten nach einiger Zeit sichtlich erschöpft. Doch Sasha gab nicht auf, sie feuerte ihr Zigzachs an. Dieses schöpfte neuen Mut und begann plötzlich, zu leuchten.
Geradaks richtete sich mit frischer Energie auf. Überrascht sah sich das Nebulak einer Salve von Nadeln gegenüber und landete verletzt am Boden. Siegreich und erleichtert fiel Sasha schreiend auf die Knie, ihr neues Geradaks fest an sich gedrückt. Allerdings schlich sich schnell Mitleid in den Sieg, als der Geist schmerzerfüllte Laute von sich gab. Aus reiner Nächstenliebe entschied sich das Mädchen, Nebulak zu fangen und zum Pokémon-Center zu bringen. Die anschließende Standpauke ihrer Eltern, welche die nächtliche Abwesenheit und neue Anwesenheit der Gaskugel natürlich mitbekommen hatten, war diese Erfahrung allemal wert.
Nach der Schule beschloss Sasha, Archäologie zu studieren. Einerseits, um ihrem Vater zu imponieren, andererseits, weil Geschichten und Geheimnisse regelmäßig ihren Fokus beanspruchten und Historik ein großes Hobby von ihr war.
Während dieser Zeit reifte Sasha sehr, doch ihre unbekümmerte Art blieb weiterhin. Auch ihre Pokémon wurden stärker, so entwickelte sich ihr Nebulak bald zu einem Alpollo.
Das Studium hatte ihr sehr viel Spaß und Freude gebracht, trotz der vielen stressigen Phasen mit Prüfungen und Abgabeterminen hatte sie es geschafft, sich bis zum Schluss durchzukämpfen. Eine letzte Hürde stand allerdings noch bevor: Die letzte große Arbeit. Ein historisches Bollwerk gefüllt mit neuen Entdeckungen. Ihr ausgewähltes Ziel: Ein verlassendes Schloss in Kalos.
Ihre Eltern rieten ihr ab, nach Kalos zu fahren. Diese Region sei "voller Schnösel" und ihre Ahnen hatten gute Gründe, aus dieser Region auszuwandern. Doch gerade diese Geheimnisse schürten ihre Neugier ins Unermessliche. Sie hoffte, nicht nur Material für ihre Master-Arbeit zu finden, sondern auch endlich lang verschollene Familiengeheimnisse aufzudecken. Mit einem kleinen Team, gestellt von ihrem Dozenten, brach sie dann doch auf in die fremde Region.
Die ersten Tage verliefen ereignislos. Das Schloss war schon lange Zeit verlassen und Schatzräuber hatten ihre Spuren gezogen. Von materiellem Wert war nichts mehr zu finden. Historisch wertvolle Stücke waren, bis auf die Architektur, nur vereinzelte Gemälde und Möbel. Dinge, die für das ungeübte Auge nicht wertvoll genug erschienen oder zu schwer mitzunehmen waren. Alpollo hatte sich kurz nach der Ankunft selbstständig gemacht und Geradaks folgte Sasha auf Schritt und Tritt. Es war eine mühselige und frustrierende Suche. Nach mehreren Tagen des Suchens hatten sie immer noch kein aussagekräftiges Material gefunden.
Am Morgen des vorletzten Tages ihres Aufenthaltes kehrte Alpollo schließlich zurück. Es war sehr aufgeregt und zerrte Sasha ohne Frühstück hinter sich her. Es führte sie in ein Schlafgemach, welches sie in den letzten Tagen mehrfach untersucht hatten. In Sasha kam Wut hoch. Sie fühlte sich hereingelegt und wollte Alpollo gerade anzuschreien, als dieses hinter einer Wand verschwand.
Nur mit Geradaks im Raum schimpfte und fluchte Sasha, doch nur wenige Augenblicke später glitt Alpollo zurück durch die Wand und reichte ihr ein verstaubtes metallenes Rohr. Auf den ersten Blick unscheinbar, doch bei genauerer Betrachtung handelte es sich dabei um ein Teil einer Maschine. Sasha schrie. Dieses Mal vor Freude. Hinter dieser Wand musste sich ein versteckter Raum befinden. Jetzt hieß es, nur noch einen Weg hinein zu finden.
Sasha suchte die Wand ab. Sie fand aber weder einen losen Ziegel, noch einen Druckmechanismus, noch irgendetwas anderes hilfreiches. Sie sah sich im Raum um. Irgendetwas hier musste die Verriegelung lösen. Doch die einzigen, intakten Strukturen in diesem Raum waren das große Bett und der in die Wand eingelassene Schreibtisch. Geradaks hatte sich unter das Bett verkrochen und wirbelte den Staub auf. Also wandte sich Sasha dem Schreibtisch zu.
Sie hatte ihn schon einige Male untersucht gehabt in den letzten Tagen. Doch dieses Mal würde sie jeden verdammten Quadratzentimeter dieses hölzernen Kolosses auseinander nehmen. Und tatsächlich fand sie auf der Rückwand einer Schublade einen versteckten Schalter. Als sie ihn betätigte hob sich die Platte des Tisches und eine große Papierrolle zeigte sich.
Voller Ehrfurcht und Neugier entrollte sie das Dokument. Es handelte sich um einen Bauplan, doch es war nicht verzeichnet, was genau damit erschaffen werden konnte. Doch das Rohr, welches Alpollo ihr gebracht hatte, war ebenfalls eingezeichnet.
Während sie den Bauplan studierte, hörte sie plötzlich ein erschrockenes Quietschen von Geradaks, gefolgt von dem widerhallenden Klicken von Zahnrädern. Die Wand vibrierte. Staub füllte den Raum. Es ächzte und krachte. Ein Spalt öffnete sich. Immer weiter riss die Wand auf. Erst Finsternis, dann drang Licht in die Kammer.
Sasha hustete. Erst als der Mechanismus still stand, kam Geradaks unter dem Bett hervor. Es hatte einige Druckplatten darunter gefunden und war die ganze Zeit damit beschäftigt gewesen, diese in verschiedenen Reihenfolgen zu betätigen. Als Sasha den Raum sah, blieb ihr Mund offen stehen. Es war ein Arsenal an Bauteilen an den Wänden befestigt. Platten, Schrauben und Gelenke in allen Formen und Größen. Ein Paradies für einen Mechaniker tat sich ihr auf. Ihr Blick wanderte von dem Bauplan zu den mechanischen Teilen und sie lächelte.
Nach langer mühseliger Arbeit und viel Hilfe von Geradaks und Alpollo hatte sie es geschafft. Die Maschine war fertig. Fast jedenfalls. Eine metallene Puppe saß nun vor ihr, doch blieb sie stumm und leblos. Ein einziges Teil fehlte ihr und doch funktionierte sie nicht. Frustriert flogen die anderen Teile aus der Kammer, während Sasha diese eine Kugel mit sechs Stäben suchte. Das Teil sah haargenau so aus, wie ihr Anhänger, doch war es ein gutes Stück größer. Sie fluchte und stampfte auf den Boden.
Es klackte.
Ein Ziegel fiel von der Wand. Sasha hatte zufällig noch einen Mechanismus ausgelöst, doch dahinter verbarg sich nur eine Kuhle in der Wand. Ein Loch in der Form einer Halbkugel mit Aussparungen in fünf Richtungen. Sasha tobte innerlich. Was war so wertvoll, dass so viele Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden mussten?
Da ihr bereits Ähnlichkeiten mit ihrem Kettenanhänger aufgefallen waren, versuchte sie diesen in das Loch zu drücken. Er passte perfekt und erneut ertönte ein Klacken. Weitere Ziegel fielen aus der Wand und gaben eine Schatulle frei. Vorsichtig zog Sasha die Kiste aus der Wand und öffnete sie. Darin lag das letzte Teil. Ein Schrei der Erleichterung und Freude drang aus ihrer Kehle und sie sprang über die am Boden verstreuten Einzelteile zu der Puppe. Vorsichtig setzte sie die Kugel ein.
Zitternd öffneten sich die Lider der Maschine. Es lebte.
Losgelöst vom Zorn und mit Freude erfüllt, tanzte Sasha mit Alpollo und die Maschine versuchte, ihre Bewegungen zu kopieren. Als die Archäologin das bemerkte, versuchte sie mit dem künstlichen Pokémon zu tanzen. Doch bevor Sasha die Hand der Maschine ergreifen konnte, sprang ein Strauß Blumen daraus hervor. Jedenfalls waren die vertrockneten Stängel und der Staub mal Blumen gewesen. Dazwischen lag ein Zettel. Sasha zog ihn heraus.
Als sie ihn entfaltete, wurde ein Text darauf erkennbar. Dieser war zwar in Altkalosisch geschrieben, doch diese Sprache hatte sie zum Glück im Studium gelernt.
An mein liebes Kind,
Da du dies ließt, hast du es geschafft. Das Wesen, welches gerade vor dir steht, heißt Magearna. Es ist ein von mir erschaffenes Pokémon. Durch das Seelenherz in seiner Brust besitzt es unbeschreibliche Macht. In Magearna verleiht es ihm Leben und die Fähigkeit, die Gefühle anderer zu spüren.
Ich hoffe, ihr zwei werdet die besten Freunde.
Bitte passe sehr gut auf Magearna auf. Es gibt da draußen Menschen, die die Macht des Seelenherzens für Chaos und Zerstörung missbrauchen wollen...
Sei auf der Hut.
In Liebe,
- Papa Nikola
Sasha fragte sich, wie alt diese Nachricht wohl war und ob sie wirklich eine Nachfahrin von diesem Nikola war.
Der Warnung in dem Brief schenkte sie allerdings keinen Glauben, da alle Menschen, die vielleicht von diesem Geheimnis gehört haben konnten, schon längst der Vergangenheit angehören mussten.
Vorsichtshalber entschied sie sich dennoch dazu, das etwas verwirrte Magearna einzufangen.
Fröhlich schlug sie den Weg zu ihrem Lager ein. Allerdings erreichte sie dieses nicht. Ein rotes Monstrum von einem Pokémon war im Begriff, ihr Lager anzugreifen. Mit Wasserstrahlen, dicker als die eines Turtoks, verwüstete es alles, was ihm im Weg stand. Dampf stieg auf. Sasha wurde von Panik ergriffen. Die Warnung aus der Nachricht noch gut im Gedächtnis, wandte sie sich ab und floh. Floh mit Magearna in ein anderes Land, fern jeder Vertrautheit, zum Wohle aller.
Sie würde es beschützen, so wie ihr Urahne es sich gewünscht hatte.
Pokémon:
- m - Level: 31
Fähigkeit: Mitnahme
Attacken: Nadelrakete - Schlitzer - Sandwirbel - Rutenschlag
Charakter: Geradaks war Sashas erster Partner. Ihr Vater hatte ihr ein Zigzachs geschenkt, in das sich die junge Sasha sofort verliebte. Die treue Seele passt seitdem auf sie auf und unterstützt sie, so gut es kann. Allerdings teilt es Sashas Neugier, sodass es gerne mal vom Weg abkommt, um etwas am Wegesrand zu begutachten. Es liebt Schaum- sowie Schlammbäder.
- m - Level: 28
Fähigkeit: Schwebe
Attacken: Konfustrahl - Hypnose - Gegenstoß - Finsterfaust
Charakter: Alpollo ist ein eigensinniger Zeitgenosse. Manchmal hilft er Sasha in ihren Untersuchungen, manchmal verschwindet er aber auch einfach und kommt erst am nächsten Morgen wieder. Bei diesen nächtlichen Touren findet es allerdings öfter mal das ein oder andere Relikt. Durch seine Fähigkeit durch Wände zu gehen, hat es schon so manch geheimen Raum entdeckt. Es ist ein leidenschaftlicher Erschrecker.
- unbekannt - Level: 12
Fähigkeit: Seelenherz
Attacken: Gyroball - Einigler - Walzer - Rechte Hand
Charakter: Magearna ist in der Nähe von mehreren Personen oder Pokémon oft apathisch oder sogar ängstlich. Dies liegt allerdings nicht daran, dass es sich für niemanden interessiert, sondern daran, dass es kontinuierlich die Emotionen anderer Menschen und Pokémon mitfühlt. Dieser massive Input überfordert und überlastet das künstliche Pokémon so sehr, dass es sich in seine Ballstruktur zurückzieht.
Je länger es mit Sasha reist, umso mehr lernt es, mit den Emotionen anderer umzugehen und taut auf. Normalerweise hat es ein großes Interesse an fremden Pokémon und Menschen, solange diese in kleinen Gruppen auftauchen, was es für Sasha schwer macht, es vor anderen zu verstecken.
Name: Amanogawa Sachiko, gerne auch einfach Sachi
Geschlecht: weiblich
Alter: 17 Jahre
Geburtstag: 07. Juli
Aussehen:
Sachiko ist ein kleines Bündel strahlender Lebensfreude und das spiegelt sich auch in ihrem Erscheinungsbild wider. Ihre Eltern nannten sie früher liebevoll ihren "kleinen Stern", was sie ihren hellblonden Haaren zu verdanken hat, die, im Gegensatz zu denen ihrer Mutter, mit dem Heranwachsen nie recht nachdunkeln wollten. Sie haben durch ihren sanften Stufenschnitt viel Volumen und fallen ihr locker bis zur Brust – sofern man Sachi einmal mit offener Mähe erwischt, denn sie mag das Gefühl wild umherflatternder Haare gar nicht. Die Chance auf Knoten und unberechenbare Kramurxnester ist da viel zu hoch, ein falscher Windhauch und Stunden der Hingabe sind zunichtegemacht! Nein, da hat sie lieber Kontrolle über ihre Frisur und kann so sichergehen, dass alles mit ihrem Outfit harmoniert und so bleibt, wie es sein soll; stilbewusst und trendvernarrt wie sie als Teenager eben ist.
Am liebsten trägt sie ihr Haar auf die ein oder andere Weise zusammengebunden, sei es in süß frisierten Zöpfen, Buns oder geflochten. Sie liebt es, dafür helle oder hübsch bedruckte Scrunchies und Haarspangen in niedlichen Formen zu verwenden. Zwei sternenförmige Goldspangen sind dabei stets präsent. Bereits angelaufen durch ihr Alter, sind sie Sachis wohlgehüteter Kindheitsschatz und ein Memento ihrer Großmutter.
Die Züge ihres herzförmigen Gesichts sind fein, was es viel zu leicht macht, ihre Gefühle zu lesen wie ein gutes Buch, steht ihr doch jeder noch so kleine Gedanke in die Mimik geschrieben, was zu bemerkenswert ausdrucksstarken bis regelrecht komödiantischen Visagen führen kann.
Besonders lebhaft kommen dabei ihre großen, hellblauen Augen zum Ausdruck. Gewöhnlich begrüßen sie ihren Gegenüber mit warmer, und auch etwas neugieriger Offenheit. Doch regt sie etwas auf, staunt man nicht schlecht, wie schnell und vielseitig die Emotionen sich in ihnen in kurzer Zeit ändern können.
Bei einer Größe von 160 cm ist sie eher schmal gebaut, was sie zierlich erscheinen lässt. Ihre Kurven sind sehr zart und zurückhaltend, und widersprechen so dem Bild der fast erwachsenen jungen Frau, das sie gerne verkörpern möchte. Oft wird sie deswegen jünger eingeschätzt, als sie tatsächlich ist, was sie zurecht gehörig frustriert. Besonders dann wünscht sie sich, etwas größer zu sein – so wie ihre Freundinnen. Die haben das Problem nämlich ganz und gar nicht!
Sachikos Stil ist geprägt von mädchenhaftem Charme und einer Vorliebe für niedliche, feminine Mode. Ihr Herz schlägt für verspielte Schnitte, zarte Rüschen, Spitze und fröhliche Muster. Sanfte, helle Farben und Pastelltöne, die sie gern mit weiß oder ähnlichen, wärmeren Nuancen kombiniert, dominieren ihren Kleiderschrank. Ganz gleich jedoch, ob man sie in skinny Jeans, kurzen Röcken oder luftigen Kleidern antrifft – ihre geliebten Sneaker sind stets an ihrer Seite und Zentrum all ihrer sorgfältigen Outfitplanungen. Die abenteuererprobten, hellblauen Converse, ein Geschenk ihrer Ziehmutter, erzählen von den zahllosen Stunden in freier Natur. All die vergangenen Erkundungsreisen und prägenden Erlebnisse, durch die sie ihre Besitzerin schon getragen haben. Der ungeschickt gepinselte Farbverlauf zur Ferse hin zeugt von Sachikos Handschrift und soll an den Übergang vom klaren Tageshimmel zum funkelnden Firmament erinnern. Inmitten des Meeres winziger, weißer Sternen findet sich ein kleiner türkis leuchtender Komet, eine Hommage an die vielleicht bedeutsamste Nacht ihres Lebens.
Als besonderes Detail baumelt eine breite goldene Spange mit einem niedlichen Sternchen-Anhänger am Schuhsaum ihres Knöchels – Sachis kleiner, persönlicher Glücksbringer, der sie, seit sie denken kann, begleitet und ihr jeden Tag ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
Spezialisierung: angehende Historikerin/Archäologin
Persönlichkeit:
Sachiko ist ein kleiner, willensstarker Sonnenschein, der mit ihrem selbstbewussten Auftreten und ihrer ulkigen, liebenswerten Art die Herzen ihrer Mitmenschen im Sturm erobert – sofern man mit ihrer hoffnungslos optimistischen, gutgläubigen Attitüde denn etwas anfangen kann, denn Negativität ist ihr ein Graus.
Mit ihrer offenen und kontaktfreudigen Art knüpft Sachi leicht neue Freundschaften, die jedoch allein durch ihre schiere Menge selten in die Tiefe wachsen. Sie ist sehr gesellig und gerne Teil größerer Gemeinschaften, da sie an die frühere innige Verbundenheit und familiäre Dorfatmosphäre zuhause erinnern, auch wenn sie, seit sie außerhalb lebt, viel schneller Gefahr läuft, durch die zahllosen und teils noch ungewohnten Eindrücke überreizt zu werden.
Schon als Kleinkind war Sachikos Wahrnehmung sensibel geprägt, was bedeutet, dass sie intensiver als gewöhnlich auf Reize und fremde Emotionen reagiert. Sie nimmt subtile Details unbewusst wahr und spricht auf diese stark an, was sie zwar zu einer sehr einfühlsamen Person macht, jedoch auch zügig überwältigen kann, achtet sie nicht ausreichend auf sich.
Sie ist sich des Risikos völlig bewusst, kann es aber auch nicht lassen, für andere da zu sein, egal ob sie diese Person näher kennt oder nicht. Sie ist oft die Erste, die jemanden beiseite zieht, um sich nach seinem Befinden zu erkunden, ein aufmunterndes Wort oder eine liebevolle Umarmung verteilt, wann immer es nötig ist. Sie ist stets bereit, ihr Umfeld zu unterstützen und Trost zu spenden. Sie sieht sich darin auch selbst als eine Art große Schwester und ist daher stets darum bemüht, dass sich andere in ihrer Nähe wohlfühlen, weswegen sie ihrem Gegenüber, wo sie kann, mit offenen Armen und warmer Herzlichkeit begegnet.
Sie kann allerdings auch zu einem echten Energiebündel werden, gerade wenn es um Dinge – oder Personen – geht, die ihr Interesse geweckt haben oder ihr lieb sind, schließt sie alle(s) doch viel zu schnell in ihr kleines, gutmütiges Herz.
Sieht sie ihre Herangehensweise als die Sinnvollere, scheut sie auch nicht davor zurück, eigensinnig zu werden und die Situation, wenn nötig, auszudiskutieren, bis die in ihren Augen bestmögliche Entscheidung getroffen wurde. Oft steht dabei für sie aber das Wohl der Anderen im Vordergrund, schließlich soll sich jeder wahrgenommen und zugehörig fühlen.
In ihrer Freizeit findet man Sachiko oft in der örtlichen Bücherei, wo sie in den Regalen stöbert und sich von den Schätzen der Literatur inspirieren lässt. Besonders Werke über Mythen und Legenden haben es ihr angetan. Sie liebt es, zwischen den Seiten zu verschwinden, die sie in eine andere Zeit mitnehmen und den Geschichten vergangener Tage zu lauschen, ganz wie früher, wenn ihre Großmutter von überlieferten Sagen und verblassten Heldentaten berichtete.
Ihre Beziehung zu Büchern ist eine Kindheitsliebe, und sie teilt diese Liebe nicht minder gern mit anderen. Wer immer ihr ein offenes Ohr schenken möchte, wird an vergessene Orte entführt, wo die Welt noch eine andere war.
Herkunft:
Im Herzen Hoenns, in den Bergen hinter Forina, tief in den umliegenden Wäldern, liegt ein kleines Dorf für sich allein, behutsam versteckt unter dem undurchdringlichen Blätterdach der Bäume, augenscheinlich abgeschnitten vom Rest der Welt. Ein ruhiger Flecken Erde, dem eine befremdlich mystische Ausstrahlung innewohnt. Geprägt von traditionellen Gebäuden und altertümlich wirkenden, zugewachsenen Schreinen, scheint hier die Zeit stillzustehen. Fast einem vergessenen Relikt vergangener Epochen gleich, in denen die Menschen noch schlicht lebten und Pokémon als höhere Wesen verehrt wurden.
Das Leben dort wird vom Rhythmus der Natur und dem Wort der Ältesten bestimmt. Spiritualität in Form von überlieferten Geschichten und Riten, aber auch Aberglaube, sind in der Gemeinde tief verwurzelt.
Folgt man dem ausgetretenen Pfad an der Südgrenze für einige Minuten und schenkt den eigenartigen, von Moos überwucherten Steinstatuen, die beinahe wie Flampivian anmuten und vereinzelt den Wegesrand säumen, keine Beachtung, findet man sich schließlich vor einem gepflegten Kominka-Haus wieder, das seit Generationen als Anwesen der Amanogawas dient.
Hier erblickte die jüngste Tochter der Familie vor siebzehn Jahren das Licht der Welt, gemeinsam mit drei anderen Kindern im Dorf, inmitten der alljährlichen Sommerfestlichkeiten. Die Glocken des Schreins läuteten im Hintergrund, als die ersten Schreie die Luft erfüllten. Die Nachricht der Geburten verbreitete sich mit einem verheißungsvollen Flüstern durch die schmalen Gassen des Dorfes und erfüllte die Herzen mit Freude und Aufregung. Eine Niederkunft während des Houseki Matsuri – des Juwelenfestes, das wichtigste des Jahres – wurde als ein Zeichen des Glücks und der Hoffnung gesehen, denn sie bedeuteten einen besonderes Segen des Schutzpatrons und ein weiteres Jahr Wohlstand und reiche Ernte.
Wie es der Brauch war, wurden die Namen der Botenkinder vom jeweiligen Familienoberhaupt gewählt und zeremoniell vergeben. So wurde das kleine Mädchen auf den Namen Sachiko getauft.
Sie wuchs behütet und geliebt auf, nicht nur von ihren Eltern, wurden alle Sprösslinge doch gemeinsam von den Frauen der Nachbarschaft aufgezogen; so verlebte sie ihre ersten Jahre unbeschwert und glücklich.
Sie erwies sich bereits früh als ein sehr wissbegieriges und naturverbundenes Kind. Sobald sie laufen gelernt hatte, war kein Buch mehr vor ihr sicher, und sie ließ sich nicht abwimmeln, bis sich jemand bereit erklärte, das kleine Mädchen auf seinen Schoß zu ziehen und ihm aus den fremden Seiten vorzulesen, oft stundenlang. Dabei war es nicht wichtig, ob sie verstand, was man ihr vortrug. Der Akt des Vorlesens in sich, eng an eine geliebte Person gekuschelt, oft ihre Großmutter, und sich der Wärme und dem leisen Klang vertrauter Stimmen hingebend, wurde einer ihrer liebsten Kindheitserinnerungen.
Sachiko entwickelte sich zu einem lebhaften Kind. Ihre Neugierde kannte keine Grenzen. Eine rege Abenteuerlust trieb sie an, die Welt um sich herum zu erforschen. Sie liebte es, zu jeder Tageszeit draußen umherzustreunen, das Dickicht zu durchstreifen und die versteckten Höhlen zu erkunden, wobei sie sich jedoch nie allzu weit vom Dorf weg traute.
Besonders faszinierten sie die Ruinen, die der Wald verbarg, zerfallene Häuser und verlassene Schreine. Sie stellte sich immer vor, wie diese alten Gemäuer einst mit Leben erfüllt waren, wie sie wohl aussahen, vor langer Zeit, entschlossen, ihre Geheimnisse zu ergründen. Auch weit außerhalb des Ortes lagen Trümmer, um die sich Legenden rankten. Doch sie aufzusuchen, war von den Ältesten strengstens untersagt worden.
So begnügte sie sich nur mit den Geschichten und Mythen, die ihre Großmutter ihr erzählte. Sie faszinierten sie zutiefst, und sie konnte nie anders, als ihnen auf den Grund zu gehen. Sie lauschte gebannt den Berichten von fernen Zeiten und wundersamen Wesen. Diese fremde, mystische Welt beflügelte ihre Fantasie und regte ihre Neugier an. In den Ruinen fand sie oft Inspiration für neue Geschichten, deren Szenen sie lebhaft nachspielte und erweiterte, bevor sie sie schließlich vollendet niederschrieb.
Eine dieser Geschichten handelte von der Entstehung ihrer Heimat. Die Legende des Großen Kometen war tief in der Geschichte des Dorfes verwurzelt und wurde seit Generationen weitergegeben. Sachiko hing stets an ihren Lippen, wenn ihre Großmutter sie erneut vortrug; als hörte sie sie zum ersten Mal, obwohl sie jedes Wort auswendig mitsprechen konnte:
„Vor langer Zeit lebten die Menschen in unserem Tal voneinander getrennt. Nähe war ihnen fremd und sie führten ein einsames Dasein ohne Wärme und Liebe.
Einer von ihnen war ein kleiner Junge, der für sich im Wald lebte. Tagein, tagaus waren seine einzige Gesellschaft die Bäume und Pokémon. Er war dankbar um seine Freunde, doch er fühlte sich schrecklich allein und er sehnte sich danach, seinesgleichen zu finden.
In den folgenden Nächten betete der Junge mit all seiner Kraft und Hingabe zum Himmel. Er flehte um die Erfüllung seines sehnlichsten Wunsches. Jede Nacht, wenn der Mond am Himmel erstrahlte, erhob er seine Stimme und schenkte dem Wind sein Gebet.
In der siebten Nacht dann, als der Junge seinen Blick hinauf richtete und die Worte aussprach, wurde sein Flehen erhört. Ein heller Komet erschien am Horizont und zog eine leuchtende Spur über den ganzen, nächtlichen Himmel. Überall im Tal war seine Schönheit zu sehen.
Die Bewohner des Tals folgten gebannt dem gleißenden Licht, fast als würden sie gerufen, und versammelten sich dort, wo der kleine Junge lebte und der Komet in seiner ganzen Pracht zu sehen war.
Und als sie sich alle zusammen gekommen waren, geschah etwas Wunderbares. Der Hüter des Kometen offenbarte sich ihnen und sprach: „Solange der Komet am Himmel leuchtet, sollen eure Wünsche erfüllt werden und ihr Wohlstand euer Eigen nennen.“
Der Hüter segnete die Menschen fortan sieben Tage und sieben Nächte mit den wundersamsten Gaben, und seine Großzügigkeit inspirierte sie, seine Geschenke miteinander zu teilen. So lernten sie, in Gemeinsamkeit zu leben.
Doch in der siebten Nacht verschwand der Komet und mit ihm auch das Pokémon, so plötzlich, wie es erschienen war. Zurück blieb ein großer Kristall in der Farbe des Himmels, der als Erinnerung seiner Gunst diente.
In Anerkennung seiner Macht gründeten die Menschen eine Stadt, wo einst das Wunder geschehen war. Sie errichteten einen prachtvollen Schrein zu seinen Ehren und brachten den Kristall als letzte Opfergabe dar. Die Stadt gedieh und florierte, und als Zeichen der Dankbarkeit feierten die Bewohner jedes Jahr am siebten Tag des siebten Monats ein üppiges Fest, das wir noch heute zelebrieren.
Doch auch wenn die Stadt im Laufe der Jahrhunderte schwand, die Erinnerung an den Segen des Hüters, der uns heute noch reich beschenkt, besteht fort.“
Mit der Geschichte wurde auch ein altes Wiegenlied überliefert, das jedes Kind im Dorf kannte. Sachi liebte es, das Lied zu singen, während sie durch das vertraute Grün wanderte und von den Wundern träumte, die ihr Patron einst den Menschen brachte.
Das Mädchen stellte sich oft vor, wie der Komet am Himmel leuchtete in seiner außenweltlichen Schönheit, wie er zwischen dem funkelnden Sternenmeer stolz strahlte, farbenfroher und erhabener als die Milchstraße, deren Pracht sie bereits ihr ganzes Leben in den Bann zog. Wie gern sie ihn einmal gesehen hätte.
Dass sich ihr inniger Wunsch bald erfüllen sollte, konnte sie damals nicht erahnen.
In jener Nacht erschien der Komet unversehens erneut am Firmament, ein bedeutungsschwerer Vorbote für Dinge, die keiner hätte vorhersehen können. Es war die erste Nacht des Houseki Matsuri und Sachiko war erst zarte dreizehn Jahre geworden.
Die ganze Ansiedlung stand still in demütiger Ehrfurcht, den Blick gen Himmel zur göttlichen Präsenz gebannt, unter ihnen auch das junge Mädchen. Sie hatte sich in seinem Anblick vollkommen verloren, überwältigt von seiner Schönheit. Er schien nach ihr zu rufen, sie konnte es genau spüren.
Wie in Trance zog es sie aus der Menschenmenge, fort vom Festplatz, hinter die nördliche Dorfgrenze, ihr Blick auf dem Weg unablässig auf das strahlende Licht gerichtet. Es war, als ob eine unsichtbare Kraft sie führte, und ein instinktives Verlangen beherrschte sie, ihm zu folgen. In unerklärlicher Weise war ihr klar, welchen Weg sie einschlagen musste, obwohl sie nicht einmal wusste, was ihr Ziel war.
Der Weg führte sie abseits ihrer vertrauten Pfade, zur Ruine des Schreinkomplexes, die laut den Worten des Dorfältesten einst, vor hunderten von Jahren, das Himmelsjuwel beherbergt haben musste. Es war den Bewohnern streng untersagt, das Heiligtum zu betreten, und auch wenn Sachiko bereits oft vor den Torii gestanden hatte, hatte sie nie einen Fuß hinein gesetzt. Sie wollte den Zorn des Hüters nicht auf sich ziehen. Weshalb der Schrein verlassen lag, darüber sprachen die Erwachsenen nie, doch dieser Ort erfüllte sie mit Furcht.
Doch in dieser Nacht zog es sie hinein. Eine Mischung aus Neugier und einer tiefen, inneren Gewissheit trieb sie voran.
Die Schatten der Vergangenheit tanzten um sie herum, während sie tiefer in das Innere vordrang, und schließlich vor dem Altar des Hauptgebäudes zum Stehen kam. Es war unheimlich hier, doch seltsamerweise verspürte sie keine Angst.
Plötzlich erschien eine sanfte Stimme in Sachikos Kopf, fast wie ein Flüstern des Windes. "Möchtest du mein Freund sein?"
Sie konnte sich nicht erklären, woher die Worte kamen oder wer da zu ihr sprach, doch sie spürte eine seltsame Verbindung, und ihre Antwort war instinktiv: "Ja, lass uns Freunde sein."
Sie hatte kaum geendet, da geschah etwas Unglaubliches. Aus dem Altar löste sich ein großer Kristall, zerkratzt und ergraut. Er musste uralt sein. Behutsam nahm sie ihn auf, fasziniert von seiner Erscheinung, und begann wie von selbst, ihn sanft zu wiegen und das Schlaflied ihrer Großmutter anzustimmen.
Das Juwel brach in gleißendes Licht aus, und blendete das Mädchen, das ihn vor Schreck beinahe fallenließ.
Als es verblasste, hatte sich aus dem Gestein eine kleine, sonderbare Gestalt geformt, die Sachi nur vage an die Beschreibungen aus den Erzählungen erinnerte. Das Pokémon, das nun in ihren Armen lag, blickte sie müde, doch irgendwie glücklich an. "Ich bin Jirachi. Willst du spielen?"
Es schien alles so surreal, ihr Körper fühlte sich völlig fremd an. Doch sie empfand Freude. Sie sehnte sich für einen Augenblick nach Hause, in heller Aufregung, ihre wunderbare Begegnung mit dem Dorf zu teilen. Im selben Moment leuchteten die Papierstreifen an Jirachis Kopf auf und ihr wurde schwindelig. Eben noch kindliche Vorfreude schlug nun in schlagartigen Schrecken um.
Plötzlich umgab sie ohrenbetäubender Lärm, und als sie sich umsah, erkannte sie, dass sie sich auf dem Dorfplatz befanden, inmitten des brodelnden Festgeschehens. Die Menschenmenge um sie herum war eingefroren, Verblüffung und Unglaube in den Gesichtern, die Sachiko nur widerspiegeln konnte.
Alsbald brachen die ersten Zuschauer aus ihrer Starre und stürzten sich mit Fragen auf das noch fassungslose Mädchen, deren Erzählungsversuche jedoch im Lärm der Masse untergingen. Instinktiv drückte sie Jirachi eng an ihre Brust.
Erst als der Dorfälteste, angelockt von dem Tumult, sich aus der Ansammlung löste, wurde es schlagartig still. Kurz hatte Sachi Hoffnung. Doch beim Anblick des Pokémon stieß er einen erstaunten Schrei aus, den das Mädchen zusammenfahren ließ, und fiel vor ihm auf die Knie, wo er in Gebetshaltung verharrte. Die Stille war erdrückend, die bohrenden Blicke der Umherstehenden auf das ebenso verschreckte Geschöpf in ihren Armen unerträglich. Jede Sekunde quälte sie mehr.
Schließlich erhob er sich langsam vom Boden und trat wie betäubt einen Schritt auf Sachiko zu, das Gesicht dabei seltsam verzerrt. Die Atmosphäre auf dem Dorfplatz war lähmend, fremdartig, aber nicht aus Ehrfurcht, sondern...Gier?
Mit zittriger Stimme begann der Dorfälteste zu sprechen, von Demut war in seinen Worten keine Spur. "Meine lieben Dorfbewohner! Heute ist ein Tag von unermesslicher Bedeutung für unser Dorf! Der Hüter ist zu uns zurückgekehrt! Sein Segen wird unsere sehnlichsten Wünsche erfüllen! Lasst uns dieses kostbare Geschenk in vollen Zügen nutzen!" Seine Augen glänzten manisch. "Möge er uns reich beschenken!" Er lachte laut auf.
Seine Worte lösten hysterische Euphorie in der Menge aus. Menschen drängten sich vor, um als Erster erwählt zu werden, und der Lärmpegel stieg ins Unermessliche. Sachiko schrie auf, als die ersten Hände sie berührten. Ihr wurde wieder schwindelig-
Und plötzlich waren sie weg. Um sie herum nichts als Dunkelheit und der vertraute Waldgeruch. Jirachi lag schwach in ihren Armen, seine Papierstreifen noch glühend. Und sie waren allein.
Als der Schock langsam nachließ, brach das Mädchen schluchzend zusammen. Was immer eben geschehen war, konnte ihr kindlicher Verstand nicht verarbeiten. Es schien alles so unwirklich. Ihr kleiner Körper bebte unaufhörlich, während sie Jirachi fest umklammert hielt, das verzweifelt versuchte, sie zu trösten. Sie weinte lang und bitterlich.
Schließlich erlag sie der Erschöpfung und schlief ein auf der kalten Erde ein, den verzehrenden Wunsch nach Sicherheit und Geborgenheit, nach Zuhause, in Gedanken.
Die folgenden Tage verbrachten sie auf der Flucht. Die Bewohner suchten nach dem Mädchen, doch die Erinnerungen an das Fest drängten sie blindlings voran. Wann immer sie eine Stimme in der Ferne hörte, zuckten die Bilder vor ihrem geistigen Auge hoch und Panik ergriff sie. Sie wollte-, sie konnte nicht zurück.
Mithilfe von Jirachis Fähigkeiten war es leicht, für sich zu sorgen und vor den Augen der Suchenden verborgen zu bleiben. Ewig so weitergehen, konnte es aber nicht. Gedanken an das Wie oder Wohin blendete sie aus. Einfach weg von hier.
Während sie ziellos durch die Wälder streiften, wuchs ihre Bindung in die Tiefe. Sie spendeten sich gegenseitig Trost, teilten Geschichten, Mahlzeiten und Körperwärme in der Nacht.
Die Tage verstrichen und in Sachiko festigte sich fast so etwas wie sachte Zuversicht, dass alles gut werden würde. Sie musste sich keine Sorgen machen, Jirachi passte auf sie auf und sie auf ihn. Sie waren immerhin beste Freunde!
Ihre Hoffnung sollte jedoch nicht lang bestehen bleiben. Am Abend des vierten Tages beichtete das Pokémon ihr, dass der Komet am Ende der Woche vom Himmel verschwinden würde, und mit ihm Jirachi.
Die restliche Woche verging viel zu zügig für das kleine Mädchen. Wie Jirachi prophezeit hatte, schwanden seine Kräfte bereits ab dem fünften Tag wieder. Die Nahrungssuche gestaltete sich schwieriger und die Strecken, die es sie teleportieren konnte, schienen immer kürzer zu werden, genauso wie die Abstände, in denen es wachblieb.
Bald würden sie Abschied nehmen müssen, und ihre erst aufgeblühte Freundschaft würde zu bloßen Erinnerungen verblassen, ohne einen Beweis der Existenz. Sachiko konnte den Gedanken nicht ertragen. Die Beiden verband etwas tiefes, und sie weigerte sich, ihren Freund aufzugeben. Er war alles, was sie noch hatte. Sie wollte nicht allein sein.
So fasste sie nach vielen Tränen in der siebten Nacht einen Entschluss, der vielleicht egoistischer Natur war, doch als Kind weit weg der Heimat wusste sie es nicht besser.
Während Jirachi schlief und der Komet langsam am Himmel verblasste, nahm sie eines der Tanzaku und schrieb ihren letzten Wunsch darauf, wissend, dass Jirachi ihn nicht verwehren konnte: "Bitte lass mich nicht alleine." Wir sind doch Freunde.
Pokémon:
Bildquellen: aus eigener Hand
Hoshi (weiblich), Lv. 36
Attacken: Holzhammer, Schattenstoß, Mimikry, Schlitzer
Hoshi ist Sachis erstes eigenes Pokémon, und eine sehr scheue und anhängliche Seele. Sie hält sich am liebsten verborgen in ihrem Ball oder einem etwaigen Gepäckstück ihrer Trainerin auf, denn fremde Begegnungen und die Sonne mag sie beides gar nicht. Der sicherste Weg, Kontakt mit ihr aufzubauen, sind viel Geduld, vorsichtige Streicheleinheiten und kleine, süße Geschenke wie Nähzeug oder Deko, wie etwa Blumen, die sie an ihren Kostümen befestigen kann.
Sachiko entdeckte sie damals in derselben Schreinruine, in der sie später auch Jirachi begegnete. Das ängstliche, damals noch junge Mimigma hielt sich dort versteckt, nachdem es gewaltsam aus dem Dorf verjagt worden war als ein schreckliches Unglücksomen und sogar einen Unfall verursacht hatte. Wie sich herausstellte, war das Pokémon auf der Suche nach einem Lumpen oder vergleichbarem gewesen, um seine Form zu verstecken. Sachiko hatte Mitleid mit dem kleinen Geist und nähte ihm mehr schlecht als recht ein unförmiges, aber reißfestes Kostüm zusammen, das sie am Schrein für Mimigma zurückließ. Von der fürsorglichen Geste bewegt, verfolgte es das Mädchen fortan und über Zeit wurden die Beiden enge Freunde.
Als Sachi damals verschwand, folgte es über Tage hinweg ihrer Spur, um zu ihr zu finden.
Seit einem Vorfall mit Wilderern besteht Hoshi darauf, wie Jirachi auszusehen, um ihren sagenumwobenen Freund vor gierigen Jägern zu schützen.
Satsuki (geschlechtsneutral) , Lv. 32
Fähigkeit: Schwebe
Attacken: Mondschein, Hypnose, Steinhagel, Psychokinese
Satsuki gehörte ursprünglich Kathleen – eine junge Archäologin Ende 20, die das verwirrte und verängstigte Mädchen damals am Fuße eines Berges am Rande des Forina-Tals auflas. Sie nennt Sachiko gerne einen "Pflegefehlschlag", wurde ihr ursprüngliches Vorhaben, dem Ausreißer wieder heim zu helfen, doch durch wachsende Zuneigung hoffnungslos vereitelt. Sie adoptierte die Kleine schließlich, zog sie auf und brachte ihr schonend die endlose Außenwelt und all ihre fremden Sonderheiten nahe. Dank ihrer Liebe und Geduld wurde Sachiko trotz der Erlebnisse zu der lebhaften, aufmüpfigen Persönlichkeit, die sie heute ist. Sie ist auch die einzige Person, die um Jirachi weiß und das Pokémon bereits mehrfach vor gierigen Händen beschützt hat.
Satsuki war ein Abschiedsgeschenk ihrer Ziehmutter, als sie sich dazu entschloss, dem Ruf der Altertumslehre zu folgen und ihre Kindheitsliebe zu ihrer Berufung zu machen. Das Lunastein ist ein sehr ruhiger und in sich gekehrter Zeitgenosse, der selten seinen Ball verlässt und noch weniger Kontakt zu anderen sucht. Es ist Sachiko gegenüber sehr beschützend und sieht sich als eine Art Ersatz...meteroit während Kathleens Abwesenheit.
Sachi hat vor Satsuki noch nie ein anderes Lunastein zu Gesicht bekommen, und ist sich daher seiner Besonderheit nicht einmal bewusst.
Jirachi (geschlechtsneutral), Lv. ???
Fähigkeit: Edelmut
Attacken: Wunschtraum, Kosmik-Kraft, Zuflucht, Kismetwunsch
Jirachi ist ein sehr aufgewecktes und verspieltes Pokémon. Es hat ein recht kindliches Gemüt, und liebt es, Geschenke zu verteilen und kleinere Wünsche zu erfüllen, da es andere gerne glücklich sieht. Es hat dabei jedoch Probleme, zwischen guten und schlechten Wünschen zu unterscheiden, sodass es voreilig schon einmal Dinge gewährt, die anschließend für Ärger sorgen und Sachiko in Bedrängnis bringen.
Man trifft es inzwischen jedoch selten wach an. Schon kleine Tätigkeiten scheinen es schnell zu erschöpfen, sodass es gewöhnlich kaum länger als drei Stunden am Tag ansprechbar ist. Wann immer möglich befindet es sich zum Schlafen außerhalb seines Pokéballs und liegt dann am liebsten auf Sachis Schoß oder in ihren Armen.
Zwar hat es mit der absorbierten Energie des Kometen vor vier Jahren seiner Bestimmung getrotzt, um den verzweifelten Wunsch seiner Freundin zu erfüllen, doch es ist erkennbar, dass es mit fortschreitender Zeit immer mehr an Kraft verliert.
Don’t judge a book by its cover.
Name: Sammy Minett
Geschlecht: weiblich
Alter: 15
Aussehen:
Seit ihrer Kindheit ist Sammys Äußeres geprägt von einer schweren Schuppenflechte, die in manchen Schüben fast den ganzen Körper betrifft.
Zur Linderung ihrer Erkrankung achtet sie auf ihre Ernährung, was zu einem für ihre Größe von 1,59 m recht geringen Gewicht von 45 kg führt.
Ihr kindliches Gesicht mit einer hohen Stirn und großen grünen Augen ist vom aktuellen, vermutlich durch den Umzug verstärkten Schub betroffen, besonders auf der oberen und rechten Seite, was sie versucht mit ihrem glatten, aschblonden, schulterlangen Haar zu verdecken.
Sammy trägt meist bewusst unauffällige Kleidung in schlichten Farben wie Grau, die so wenig wie möglich von ihrer erkrankten Haut zeigt. Mit weiter Kleidung aus Materialien wie Baumwolle vermeidet sie es, die juckende Haut weiter zu reizen.
Spezialisierung: Mentalist
Eigenschaften:
Sammy ist von Natur aus introvertiert, ruhig, sanftmütig und mitfühlend.
Es gibt für sie nichts Schöneres, als in einer ruhigen Umgebung, vielleicht neben ein paar wirklich engen Vertrauten – also ihren Pokémon – ein gutes Buch zu lesen. Als begeisterte Leseratte kennt sie viele Bücher und kann überdurchschnittlich schnell lesen. Sie versetzt sich dabei intensiv in die Welt der Geschichten hinein, fühlt sich mit den Charakteren verbunden, fiebert mit ihnen mit und trägt sich nach dem Beenden des Buchs noch einige Zeit mit sich herum wie Fantasiefreunde. Ihre Pokémon lauschen ihr gebannt, wenn sie ihnen von den fiktiven Ereignissen vorschwärmt – zwar verstehen sie ihre Sprache nicht vollständig, aber sie fühlen ihre Begeisterung.
Pokémon sind für sie eher potenzielle Freunde, die man streicheln und mit denen man spielen kann, als Gegner für Kämpfe. Pokémon-Kämpfe sind für sie nicht wie für viele andere ein strategischer Sport, sondern nur eine Art, mit ihren Pokémon Zeit zu verbringen und diesen Freude zu bringen, an der sie dann auch teilhaben kann. Dabei achtet sie darauf, dass sich niemand zu sehr verletzt.
Geprägt durch ihre Vergangenheit leidet Sammy an zahlreichen Ängsten, Selbstzweifeln und einem niedrigen Selbstwertgefühl. Unter anderem hat sie durch die Furcht ihrer Eltern, sie würde bei einem Sturz verunglücken, eine Höhenangst entwickelt, fürchtet sich seit einer lebensbedrohlichen Begegnung vor Magnayen und hat große Angst ausgelacht oder verstoßen zu werden. Menschenmengen hasst sie am meisten – nicht nur hat sie da das Gefühl, man würde sie anstarren oder über sie tuscheln, diese sind auch noch furchtbar laut, und Lärm kann sie schwierig aushalten. Die gute Beziehung zu ihren Pokémon schützt sie davor, in eine tiefere Depression zu fallen, und hilft ihr, die gelegentlichen Panikattacken und die Belastungen durch ihre körperliche Erkrankung wie Juckreiz und Schmerzen etwas besser zu ertragen.
Da sie in ihrem Leben viel mehr engen Kontakt zu Pokémon als Menschen hatte, hat Sammy die Fähigkeiten einer Mentalistin entwickelt und kann hervorragend mit Pokémon kommunizieren, besonders mit solchen, mit denen sie eine enge Bindung hat. Mit diesen scheint es fast, als würden sie eine gemeinsame Sprache sprechen. Aber auch bei fremden Pokémon kann sie intuitiv recht gut deren Gemütszustand und Bedürfnisse einschätzen und sich ihnen friedlich nähern. Dabei ist sie stets bereit, einem Pokémon in Not zu helfen, auch wenn dieses ansonsten bedrohlich erscheint. Ganz im Gegensatz dazu stehen ihre sozialen Fähigkeiten gegenüber Menschen. Meist weiß sie nicht, was sie zu ihnen sagen soll, und stammelt schüchtern und etwas hölzern vor sich hin, während sie deren Gestik und Mimik auch viel schlechter interpretieren kann als die von Pokémon. Viele soziale Konventionen sind ihr mangels Erfahrung unbekannt.
Nicht nur, dass sie im Umgang mit anderen Menschen unbeholfen ist, es fällt ihr auch emotional äußerst schwer, sich an diesen heranzuwagen. Aufmerksamkeit zu bekommen ist ihr ein Graus, weshalb sie versucht, möglichst unauffällig zu bleiben. Zwar sehnt sie sich nach Kontakt, aber zugleich befürchtet sie, dass dieser ohnehin nur damit endet, dass man sie nicht mag. Selbst wenn es so scheint, als würde sich eine Freundschaft entwickeln, lässt sie die Angst nichts los, dass dies nur von kurzer Dauer sein wird. Sie kann keine Komplimente annehmen, reagiert dann abwehrend bis ängstlich in der Erwartung, diese würden bald ins Gegenteil umschlagen, so wie damals in der Schule, wenn Mitschüler um Geld wetteten, dass sie sich wagten, Sammy vermeintlich ihre Liebe zu gestehen und einen Kuss anzudeuten, nur um ihr dann an den Kopf zu werfen, dass sie nie jemand lieben würde. Die Vorstellung, jemand, der kein Pokémon ist, könne sie jemals wirklich lieben, ist ihr daher völlig fremd.
Durch ihr unerfülltes Bedürfnis nach zwischenmenschlichem Kontakt, das Aufwachsen in einem Dorf, wo niemand je seine Tür abschloss und ihre durch ihre Erfahrungen mit sich selbst und ihren Pokémon entwickelte Einstellung, dass alle einen guten Kern haben und man auf den ersten Eindruck nichts geben sollte – „beurteile nie ein Buch nach seinem Umschlag“ – läuft sie außerdem Gefahr, in dunkle Machenschaften hineinzugeraten. In der neuen Region kommt sie zum ersten Mal in Berührung mit echter Kriminalität und macht sich nichts aus den Warnungen vor Verbrecherteams. Rüpel einer solchen Organisation sind für sie auch nur Außenseiter wie sie selbst, mit denen sie gern eine Freundschaft aufbauen würde, was leicht ausgenutzt werden kann.
Ihre größte Herausforderung auf ihrer Reise wird es sein, zwischenmenschliche Interaktion in all ihren Facetten zu erleben, auch den vielen, die ihr bisher verborgen blieben, und sich auf diese Erfahrungen und Möglichkeiten einzulassen. Hoffentlich kann sie mit der Reise und dem Heranwachsen zu einer jungen Erwachsenen endlich einen Freundeskreis und eine eigene Identität abseits ihrer Vergangenheit entwickeln – eine Identität, in der sie sich selbst lieben kann, so wie sie ihre Pokémon liebt, ganz so, wie sie sind.
Geschichte:
Geboren und aufgewachsen ist Sammy in einem kleinen, abgeschiedenen Dorf inmitten der Natur, umgeben von Wäldern und Bergen. Ein ruhiger Ort, wo jeder jeden kennt und so wenig passiert, dass Tratsch über die Nachbarn zu etwas Weltbewegendem wird, ist es doch für viele ihre einzige Welt. Das einzig Besondere in diesem Dorf ist der naheliegende See, auf dem ein Fluch liegen soll, wie allen Bewohnern schon in frühester Kindheit erzählt wird. Ein Fluch, der allen, die es wagen, in der Nähe des Sees zu schlafen, entsetzliche, schier endlose Albträume beschert. Die wenigen Häuser, die einst in diesem Teil des Dorfs standen, sind längst zu Ruinen zerfallen, da es niemand lange dort aushielt. In Neumondnächten breitet der Fluch sich auf das ganze Dorf aus, sodass sich die meisten in diesen Nächten bewusst wachhalten, um nicht mit grauenhaften Bildern konfrontiert zu werden.
In einer solchen Neumondnacht wurde vor fünfzehn Jahren Sammy als jüngstes Kind der Minett-Familie geboren. Ihr erster Schlaf nach der Geburt war qualvoll für sie und die besorgten Eltern. Nicht nur war einer ihrer ersten Momente am Licht der Welt ein Albtraum, aus dem sie schreiend und verstört erwachte, auch galten Neumond-Kinder im Dorf als Vorboten des Unglücks.
Sammy wuchs behütet auf dem Hof der Familie auf, sollte nicht wie andere an Berghängen spielen oder auf Bäume klettern, zu groß die Gefahr eines tragischen Unfalls für das kleine Mädchen, für das im Aberglauben des Dorfs jeder Tag ihres Lebens ein Freitag der Dreizehnte war. Dies störte Sammy wenig, war sie doch von Natur aus ein introvertiertes Kind, das lieber mit den Mauzi auf der Couch schmuste und dabei Bilderbücher ansah und sich Fantasiewelten vorstellte, als ihre älteren Geschwister bei dramatischen Pokémon-Kämpfen im Wald anzufeuern. Durch den reduzierten Kontakt zu anderen Kindern war sie jedoch auch wenig geübt im Umgang mit Menschen, sodass sie für ihr Alter recht sozial unbeholfen war.
Die teilweise gewollt zurückgezogene, aber friedliche und glückliche Kindheit endete für Sammy am Tag ihrer Einschulung. Dass sie zu keinem der bestehenden Grüppchen von Spielkameraden gehörte, seltsam und eigenbrötlerisch wirkte und noch dazu als Unglückskind galt, machte sie zum perfekten Ziel für ihre Mitschüler, deren eigene Probleme und Langeweile auszugleichen – durch Mobbing. Sie war nun nicht nur von sich aus etwas in sich gekehrt, sondern gezielt und unfreiwillig völlig aus der Klassengemeinschaft ausgeschlossen, ständigen Beleidigungen und fiesen Streichen ausgesetzt und hörte, wie sich viel des Dorf-Tratschs nun hämisch auf sie bezog.
Die psychische Belastung durch das Mobbing führte bei Sammy zum ersten Ausbruch einer wohl bereits in ihren Genen angelegten chronischen Autoimmunerkrankung. Unter anderem führt die Schuppenflechte zu rötlichen, stark schuppenden und juckenden entzündlichen Hautausschlägen. In Sammys Fall waren große Teile der Körperoberfläche betroffen. Dass die Krankheit meist erst im frühen Erwachsenenalter und nicht schon in der Kindheit zum ersten Mal auftritt, machte die Diagnose schwieriger. Viele befürchteten eine ansteckende Infektionskrankheit oder eine besondere Form des Dorffluchs.
Dass ein Hautarzt in der nächsten großen Stadt schließlich die richtige Diagnose einer ganz und gar nicht ansteckenden Psoriasis stellte, hielt die Dorfbewohner nicht davon ab, Sammy weiterhin noch mehr zu meiden, auszustoßen und mobben als ohnehin schon. Wenn sie nicht gerade in der Schule einen Albtraum im Wachzustand erleiden musste, zog sie sich nur noch mit Büchern in ihr Zimmer zurück. Selbst die Mauzi, die einst ihre engsten Bezugspersonen waren, hielten sich nun von ihr fern, seit sie von den anderen Familienmitgliedern gelernt hatten, jede Berührung mit Sammy zu meiden. Ein Gutes hatte der Schulbesuch: Nun konnte sie ihre geliebten Bücher endlich nicht nur ansehen, sondern richtig lesen. Den ganzen Tag tat sie fast nichts anders, sodass sie viel schneller als andere Grundschulkinder lernte, auch komplexe Texte flüssig zu lesen, bis sie selbst Bücher für Erwachsene freudig verschlang.
In einem der Bücher las Sammy eine Sage über ein Pokémon, das in seiner Umgebung schreckliche Albträume auslöste und deshalb ein Leben in Einsamkeit fristen musste. Die clevere Achtjährige erkannte nicht nur eine Verbindung zwischen dieser Geschichte und dem Dorffluch, sondern auch eine Gemeinsamkeit mit sich selbst. Das Pokémon, das als bösartiger Fluch betrachtet wird, weil es so ist, wie es ist, und dessen Nähe deshalb alle meiden. Das Mädchen, als verfluchtes Unglückskind verschrien, wegen seiner Art und seines Aussehens ausgestoßen. Vielleicht hatten sie recht. Vielleicht waren sie und der Dorffluch wirklich aus einem Holz geschnitzt.
Sie musste es versuchen. Wenn dieses Pokémon tatsächlich existierte, mit dem sie sich mehr verbunden fühlte als mit ihrer eigenen Familie, obwohl sie es nie gesehen hatte, dann wollte sie es kennenlernen. In einer der verfluchten Neumondnächte kletterte sie aus dem Fenster in ihrem Zimmer und schlich sich hinaus zum See, nur mit ihrem Lieblingsbuch und einer Taschenlampe. Sie wusste, dass es gefährlich war, dass sie in dieser Nacht, in der niemand schlief, sicherlich dem ein oder anderen mürrischen wilden Pokémon begegnen würde, dem sie nichts entgegenzusetzen hatte. Dass das sagenumwobene Pokémon, wenn es denn existierte, überaus mächtig war. Doch die Furcht, den Rest ihres Lebens einsam zu sein, war viel schwerer als die Angst, einem Pokémon-Angriff zum Opfer zu fallen.
Es kam, wie es kommen musste. In der Nähe des Sees strahlte ihre Taschenlampe plötzlich in die roten Augen eines Magnayen. Eines? Nein, es war ein Rudel von elf Magnayen. Sammy zählte sie, während sie versuchte, die Pokémon zu besänftigen, indem sie beschwichtigend auf sie einredete, wie einst auf die Mauzi auf dem Weg zum Arzttermin im Pokémon-Center. Sie hatte Kratz- und Bisswunden im Umgang mit den Hauspokémon stets besser vermeiden können als ihre Eltern und Geschwister. Doch Magnayen sind keine Mauzi und respektieren keine sanftmütigen Kinder, sondern nur äußerst erfahrene Trainer. So begann auch dieses Rudel, sich knurrend und gebückt auf den Angriff gegen ihre Beute vorzubereiten. Lieber von Magnayen gefressen als für immer allein, hatte sie sich gesagt. Doch in diesem Moment empfand sie so nicht. Sammy spürte alles einnehmende Angst, Angst wie noch nie zuvor, schreckliche Todesangst, schrie sich die Seele aus dem Leib und weinte bitterlich, während ihr kurzes und schwieriges Leben an ihr vorbeizog.
Dann fielen die Magnayen zu Boden, eins nach dem anderen. Sie zuckten und jaulten im Schlaf. Albträume. Als Sammy begriff, dass sie noch lebte, sah sie in der Ferne einen Schatten tiefer in den Wald entschwinden. Sie rief ihm zu, er solle bleiben, und rannte auf ihn zu, so schnell sie ihre kurzen und von dem Nahtoderlebnis geschwächten Beine noch trugen. Da drehte sich ihr Retter, das große, schwarze Pokémon, zu ihr um. Immer noch unter Tränen presste Sammy den einen Satz hervor, den sie sich für diese Begegnung zurechtgelegt hatte: „Wollen wir Freunde sein?“
Und so wurde Darkrai, der Fluch des Dorfes, schließlich zu ihrem ersten wahren Freund. Dass sie außerhalb von Lästereien und Streichen von den anderen Dorfbewohnern so wenig beachtet wurde – selbst die einst überbehütenden Eltern waren seit ihrer Erkrankung viel zu distanziert, um ihre An- oder Abwesenheit groß zu bemerken – wurde nun zu einem Vorteil, als dass sie sich noch öfter unbemerkt aus dem Dorf schleichen konnte. Anstatt jeden Nachmittag in ihrem Zimmer zu kauern, nahm sie ihre Bücher mit in die Ruinen am See, wo sie mit ihrem neuen Freund Zeit verbrachte. Dieser holte sie am Waldrand ab und brachte sie auch wieder unbeschadet zurück in die Nähe ihres Hauses, sodass sie keine wilden Pokémon mehr fürchten musste. Mit der Zeit richtete sie sich in ihrem Geheimversteck eine gemütliche Lese- und Spielecke ein. Nur einen Schlafplatz errichtete sie sich bewusst nie: wenn sie nach einer wegen des Juckreizes langen Nacht tagsüber beim Lesen unfreiwillig einnickte, wurde sie sanft von Darkrai geweckt und nach Hause begleitet, damit sie durch seine Nähe keine Albträume erleiden musste.
Es war schwierig, schweigend zuzuhören, wenn andere über den bösartigen Fluch schimpften. Zu gern hätte sie verraten, dass es sich dabei um ein eigentlich gutherziges Pokémon handelte, dessen natürlicher Abwehrmechanismus es nicht nur schützte, sondern tragischerweise von anderen fernhielt. Doch sie wusste, wenn irgendjemand jemals erfuhr, dass sie dem Fluch des Dorfs nicht nur begegnet war, sondern eine enge Freundschaft mit ihm hatte, würde das ihr Ansehen im Dorf endgültig und vollends zerstören. Nicht nur sie, auch ihre Familie würde verstoßen werden, die jetzt schon unter den Spekulationen litt, mit welchen heimlichen Übeltaten sie sich wohl ein verfluchtes Kind verdient hatte. Somit blieb ihr täglicher Kontakt am See ihr dunkles und doch wundervolles Geheimnis.
Einige Jahre später war Sammy alt genug, um eigene Pokémon und Pokébälle besitzen zu dürfen. Dabei gewann sie gerade die Pokémon für sich, die andere nicht wollten. Ein Mitschüler feierte die Entwicklung seines Nincada, nur um dann im Pokéball eine leere Schale zu finden, die er mitsamt Ball angewidert wie Müll entsorgte. Sammy wusste aus Büchern, was es damit auf sich hatte, und hatte Mitleid mit dem verstoßenen Pokémon. Am Ende der Pause fischte sie den Pokéball aus dem Abfalleimer und kam so an ihr erstes offizielles Pokémon, Ninjatom. Dass dessen Schale völlig bewegungsunfähig ist, stellte Sammys kommunikative Fähigkeiten auf die Probe. Mit einiger Übung und etwas Hilfe von Darkrai lernte sie schließlich, die wenigen Signale zu verstehen, die Ninjatom von sich gab, und konnte intuitiv irgendwann aus dem Tonfall seines Rufs und dem Rhythmus der schwebenden Auf- und Ab-Bewegung viel mehr lesen als aus dem Gesicht eines Menschen.
Neben Ninjatom adoptierte sie ein Mimigma, das aus dem Dorf verjagt worden war, als man erkannt hatte, dass es kein Pikachu war, sondern ein gruseliges Geist-Pokémon. Sammy hatte größtes Verständnis dafür, wie es nur wegen Äußerlichkeiten abgelehnt wurde, und zeigte ihm, dass sie es akzeptierte und mit der Zeit als treues Pokémon liebte, so wie es war. So, wie sie es sich wünschte, dass man sie selbst behandelt hätte. Als sie etwas Erfahrung als Trainerin gesammelt hatte, erlaubte es ihr auch Darkrai, es mit einem Pokéball zu fangen, damit sie es bei sich haben könnte, ohne Albträume befürchten zu müssen, deren Ausstrahlung durch den Ball blockiert wurde.
Während Sammy sich in diesem Quartett aus Außenseitern immer mehr öffnete und auch darauf verzichtete, ihre während einiger Psoriasis-Schübe entzündete Haut übermäßig zu verstecken, ekelte sich doch keiner ihre Pokémon-Freunde davor, fassten auch diese immer größeres Vertrauen zu ihr. Ninjatom machte keine Anstalten mehr, ihr den Blick durch das Loch in sein Inneres zu verwehren – welcher, wie sie bald erfuhr, keinesfalls ihre Seele kostete, sondern nur die ersten Male etwas unheimlich war – und Mimigma erlaubte ihr, seinen wahren Körper unter dem Kostüm zu streicheln, so wie sie einst die Mauzi auf der Couch kraulte.
Als sie fünfzehn Jahre alt war, verließ ihr ältester Bruder das Dorf um zu studieren, und ihre Eltern nutzten diese Gelegenheit, um den Hof aufzugeben, das Dorf zu verlassen und mit Sammy in einer anderen Region einen Neuanfang zu wagen, weit entfernt von der Gerüchteküche und dem Fluch des Dorfs – der Fluch, dessen Ende mit Darkrais Fang seit Jahren niemand bemerkt hatte, zu sehr hatten sich alle daran gewöhnt, in Neumondnächten nicht zu schlafen und falls doch, führte allein die Erwartung solcher weiterhin zu Albträumen. Auch jetzt, da ein Meer das Dorf von Darkrai trennt, lebt der Fluch in den Köpfen der Bewohner weiter.
Der Umzug war für Sammy mit großem Stress verbunden und ließ ihre Krankheit wieder voll aufflammen. Eine neue Umgebung, so viele Menschen, eine laute Stadt, kein stiller Rückzugsort am See mehr. Gleichzeitig ergab sich für sie damit aber auch eine große neue Gelegenheit, das Dorf und das Mobbing endlich hinter sich zu lassen, mit ihren drei Begleitern eine abenteuerliche Pokémon-Reise zu beginnen und zum ersten Mal in ihrem Leben vielleicht auch wahre menschliche Freunde zu finden – sofern sie sich traut, sich einem anderen Menschen zu öffnen.
Pokémon:
Mimigma „Silana“
Weiblich, Level 24, mildes Wesen
- Kulleraugen
- Doppelteam
- Mimikry
- Schattenstoß
Silana, das Mimigma, ist Sammys liebste Kuschelgefährtin und kann sich stundenlang an sie anschmiegen und sich von ihr kraulen lassen, während sie mit der anderen Hand ein Buch umblättert. Mit ihrer ausgeglichenen Natur ist sie weniger an Kämpfen interessiert als die anderen Pokémon und daher auch weniger stark trainiert. Stattdessen genießt sie einfach die angenehme Gesellschaft ihrer Gefährten.
Das nun schon viele Jahre alte Pikachu-Kostüm hütet Silana wie ihren Augapfel, und damit ist es auch für ihre Trainerin sehr wichtig, die mit vorsichtiger Handwäsche und Nähgarn dafür sorgt, dass es noch immer wie neu aussieht.
Der Name Silana stammt von einer Heldin aus einem von Sammy geliebten Fantasy-Roman, die undercover auf einem Maskenball in einem sehr prachtvollen Kostüm den Oberbösewicht in die Schranken weist. Dieser Name lag beim Anblick von Mimigmas wundervollen Kostüm für Sammy also nahe und passte zu dem zuvor benannten Ninjatom.
Ninjatom „Kalthur“
Geschlechtslos, Level 31, freches Wesen
- Trugschlag
- Schattenstoß
- Konfusstrahl
- Sandwirbel
Kalthur, das Ninjatom, war Sammys erstes offizielles Pokémon und damit auch das, das sie bisher am häufigsten im Kampf einsetzte. Es hat eine schelmische Art, setzt im Kampf gern trickreiche Techniken ein und versucht oft seine Trainerin zu ermuntern, ihre Angst zu überwinden und mehr potenziell spaßige Aktivitäten auszuprobieren. Es ist Kalthur zu verdanken, dass sie das Gebiet um den verfluchten See intensiv erkundete und dabei auch die ein oder andere lustige Botschaft hinterließ.
Der Name Kalthur stammt aus demselben Roman wie Silana. Sammy war damals fasziniert von Kalthur, dem gefürchteten Ritter in schwarzer Rüstung, der sich schlussendlich als ein heimlicher Unterstützer von Silana herausstellt und von ihr im Finale gerettet wird. Wie Ninjatom wird auch Kalthur von den meisten nur als Rüstung oder Schale wahrgenommen. Auch dass Ninjatom weder weiblich noch männlich ist, passt zur wahren Identität des geheimnisvollen Ritters.
Darkrai
Geschlechtslos, Level 63, hitziges Wesen
- Schlummerort
- Finsteraura
- Psychokinese
- Spukball
Sammys ältester Freund ist wie sie verschlossen und zurückgezogen. Es kann sich zwar telepathisch mit Menschen verständigen, tut dies aber nur äußerst selten und verliert dabei nur wenige Worte. Sammy versteht es ohnehin auch so gut genug. Von anderen Menschen als ihr hält es sich fern, nicht nur weil diese die Reaktion der Menschen fürchtet, sondern auch aufgrund seiner eigenen Persönlichkeit.
Eigentlich mag es Pokémon-Kämpfe sehr, trifft aber nur selten auf ebenbürtige Gegner, da es nie gegen Trainer kämpft und nur im Verborgenen wilde Pokémon herausfordern kann. Sollte sich mal eine Gelegenheit ergeben, stürzt es sich kampfeslustig in die Schlacht und ist etwas traurig, wenn diese zu schnell beendet ist.
Wenn Darkrai an ihrer Seite ist, muss Sammy wenig Gefahren fürchten, da es sie in jedem Fall mit aller Kraft verteidigt und dabei auch äußerst mächtig ist. Sammy würde diesen Gefallen auch jederzeit erwidern, sollte sie jemals in eine Situation kommen, in der sie trotz ihrer vergleichsweise viel geringeren Körperkraft von Darkrai gebraucht wird.
Wie ihre anderen Pokémon wurde auch Darkrai nach einem von Sammys liebsten Buchcharakteren benannt. In diesem Fall war dieser Charakter aber Darkrai selbst, aus dem Buch, durch das sie von dessen Existenz erfahren hatte, sodass sie ihm effektiv keinen Spitznamen gab.
Name: Kaodar
Geschlecht: männlich
Alter: 21 Jahre (ursprünglich 13 Jahre)
Aussehen:
- Kaodars Haare sind hellbraun, ohne besonders viel Intensität, mittellang und immer etwas durcheinander. Seine Augen sind farblich identisch mit der Haarfarbe.
- Sein Körperbau ist sehr schlank, fast schon etwas mager.
- Körpergröße: 175 cm
- Gewicht: 67 kg
- Sein Kleidungsstil besticht mit farblosen und einfachen Outfits. Sowohl farbenprächtige Kleidungsstücke als auch Accessoires versucht er zu meiden, da ihn beides eher irritiert.
Spezialisierung/Kompetenzen:
Berufung: Pokémon-Historiker & Pokéball-Technologe
Kaodar liest außergewöhnlich schnell, ohne dass ihm dabei der Sinn des Gelesenen verloren geht. Brütet er über technischen Anleitungen oder Geschichtsaufzeichnungen bleibt ihm die Konzentration lange erhalten.
Seinen Umständen zuschulden, entwickelte er die Fähigkeit sich schnell an neue Situationen anzupassen und mit fremden Menschen eine gewisse Harmonie herzustellen
(Charakter-)Eigenschaften:
Positives: konzentriert, anpassungsfähig, empathisch
Passend zu seinen Jobs und dem was er als seine Berufung bezeichnet, bringt er immer genug Konzentration mit um seine Aufgaben zu bewältigen und sein Wissen ohne Ablenkung zu erweitern. Dadurch erscheint er teilweise abwesend und blendet seine Umgebung aus, da er sich jedoch bewusst in diesen Zustand begibt, stellt es selten ein Problem dar. Die Interaktionen mit anderen Menschen sind häufig kurz, freundlich und zielgerichtet. Es geschieht selten, dass dabei jemand mit ihm aneckt. Kaodar hinterlässt dadurch meist einen guten ersten Eindruck und schafft dadurch oberflächliche Freundschaften die er selten vertieft, weil er das auch nicht anstrebt. Seine stärkste Eigenschaft ist seine Anpassungsfähigkeit. Er lässt sich kaum von etwas überraschen und schaltet in neuen Situationen schnell um. Im besten fall lässt er sich nicht einmal anmerken, dass ihn etwas überrascht.
Negatives: sehr introvertiert, konfliktscheu, wenig Technikaffinität, wählerisch
Aufgrund seiner Herkunft und der unerwarteten Schicksalswende haben in seinem Leben sonst wenige Menschen Platz. Er versucht die Distanz die er zu anderen einhalten will nicht als Abneigung oder Ablehnung zu interpretieren, kennt sich aber gut genug um zu wissen, dass er sich allein am Wohlsten fühlt. Abgesehen von vereinzelten Arbeitsgruppen ist Kaodar sonst nicht Teil eines sozialen Netzwerks. Zusätzlich meidet er Konflikte und Kämpfe. Öffentliche Auseinandersetzungen wären für ihn ein absoluter Horrorzustand. Abgesehen von seinem Technikverständnis für die Pokéballtechnologie ist er mit Geräten und Maschinen der neusten Technik nicht vertraut und äußerst ungeschickt in dessen Handhabung. Bis heute hatte er sich noch nie einen Kaffee mit einer Kaffeemaschine gemacht, aus Angst sich dabei vollkommen zu blamieren. Neben Heißgetränken und simplen, ungekochten Speisen ist er ausgesprochen wählerisch. Alles, was ihm suspekt ist, rührt er nicht an. Beim Essen zeigt sich das am besten, allerdings ist seine Garderobe und sein Einrichtungsstil ebenfalls simpel und es spiegelt seinen Hang zum Einfachen wider.
(Hintergrund-)Geschichte:
Herkunft:
Kaodar stammt aus einem Land, dass sich das „Türkise Tal“ nannte. An diesem Ort und zu dieser Zeit war das Zusammenleben mit Pokémon noch ganz anders als es heute war. Pokémon waren eine Gefahr für die Menschen, wild und unberechenbar, und boten sich selten als Partner für die menschliche Gemeinschaft an. Im Tal gab es kleinere Gemeinden, die hinter Schutzmauern lebten und langsame Schritte Richtung Erforschung von Pokémon machten. Pokébälle wurden in ihrer ursprünglichsten Form gebaut und getestet. Als Kind hatte Kaodar entsprechend Angst vor Pokémon und folgte dem Rat diese zu meiden, wo es ging. Leider war sein Dorf Zentrum einer Forscherorganisation, die häufig gefährliche Situationen verursachten. Eines Tages eskalierte es an der Front und die Organisation teilte Ausrüstung an die Einwohner aus, unter anderem Pokébälle, mit denen man sich verteidigen sollte. Mit nur 13 Jahren hielt Kaodar Pokébälle in der Hand. Hölzerne Kugeln mit einem Fangmechanismus, der selbst die wildesten Kreaturen einschließen konnte. Die Bälle gaben ihm den Mut auf eigene Faust ein Pokémon aufzusuchen. Hinter dem Schutzwall begegnete ihm ein Safcon. Starr vor Angst vergingen etliche Minuten bis er den Pokéball warf und die „wilde“ Kreatur gefangen war. Stolz lief er zurück ins Dorf, um seiner Familie von seinem Erfolg berichten wollte, doch ihn erwartete bereits ein Schlachtfeld. Wilde Pokémon waren ins Dorf eingefallen und zerstörten alles was sich ihnen in den Weg stellte. In dem Chaos fand er nicht einmal mehr sein eigenes Haus, weswegen er die Regeln befolgte und sich erstmal versteckte. Selbst nach zwei Tagen beruhigte sich die Lage nicht. Mittlerweile wurde Feuer gelegt um die Angreifer abzuwehren, doch dieses breitete sich stattdessen auf alle Felder und Wälder im Umkreis aus. Der flächendeckende Brand sperrte ihn in seinem Versteck ein, doch kurz bevor es lebensgefährlich wurde, verstummte der ganze Wald unter einem sanften glockenähnlichen Läuten. Die Flammen sanken in sich zusammen, als sich ein grün schimmernder Schleier darüberlegte. Zwischen dem glitzernden Staub meinte er ein grünes Pokémon zu erkennen, dass die Flammen bändigte. Er konnte den Blick kaum abwenden, wagte aber auch nicht sich zu zeigen, bis das Feuer schließlich gelöscht war. Während das Pokémon noch konzentriert war, näherte sich langsam und bemerkte gar nicht, wie sich um ihn herum die schwarzen, verkohlten Flecken am Boden verkleinerten und darunter das Gras wuchs. Noch war er unbemerkt und seine Hand wanderte zu einem der Pokébälle. Ein so mächtiges Pokémon zu fangen, würde für sein Dorf viel bedeuten. Weiter konnte er den Gedanken nicht spinnen. Das Celebi rief erfreut mit seiner glockenhellen Stimme und schuf ein größer werdendes Portal, das einen Sog ausübte und das grüne Pokémon in sich hineinzog. Kaodar war bereits zu nah und reagierte auch zu spät, sodass er ebenfalls angezogen wurde und kurz bevor das Portal sich auflöste, ebenfalls darin verschwand.
Die Geschichte von Kaodar und Celebi:
Der Zwischenfall, der sein Leben auf den Kopf stellte, war für ihn nur ein paar Jahre her, doch er spielte sich in einem völlig anderen Zeitalter ab. Vermutlich auch an einem anderen Ort, aber das fand er nie heraus, da in keiner Aufzeichnung etwas von einem „Türkisen Tal“ erwähnt wird. Die genauen Umstände seiner Zeitreise und seine Vergangenheit spielten auch lange keine Rolle. Die Welt, in der er gelandet war, könnte nicht unterschiedlicher sein. Es war die Zukunft, wie sich herausstellte. Das grüne Wesen, Celebi, das er mittlerweile seinen Freund nennen durfte, reiste irrtümlich mit ihm hierher zurück und setzte ihn nicht nur einer anderen Zeit aus, sondern auch in einen anderen Körper. Es war zwar immer noch seiner, jedoch war er um einige Jahre gealtert und erwachsen. In ihm lebte immer noch das Kind. Das Celebi wurde auf den Fehler erst aufmerksam, als es zu spät war. Nicht nur waren zu dem Zeitpunkt seine Kräfte verbraucht um sofort zurückzureisen, es kam erschwerend hinzu, dass es gar nicht genau bestimmen konnte, aus welcher Zeit er mitgeschleppt wurde. War es doch bloß instinktiv dem Schrei des brennenden Waldes in eine andere Zeit gefolgt. Selbst wenn Kaodar für Celebi so aussah, als wäre er erwachsen und in der Lage hier klarzukommen, spürte es, dass dem nicht so war.
Die ersten Tage in der neuen Zeit versteckte sich der junge Mann während Celebi versuchte ihn zu trösten und mit Essen zu versorgen. Ihn an die neue Zeit zu gewöhnen, würde bestimmt keine einfache Aufgabe werden, doch es half bereits, dass er nicht allein hier war, sondern Gesellschaft hatte. Trotz allen schlimmen Erfahrungen und Berichten mit wilden Pokémon, ging von diesem hier keinerlei Feindseligkeit aus. Genaugenommen schien es friedlicher zu sein als die meisten Menschen. Mit der Zeit verbesserte sich ihre Freundschaft und erstaunlicherweise klappte es, Kaodar näher an die Menschen dieser Zeit zu bringen. Neugier und Wissensdurst dürften die Angst unter Kontrolle halten. Schrift und Sprache galt es schnell neu zu lernen. Ähnlichkeiten waren vorhanden, aber verständigen konnte er sich damit erst nach einer Weile wieder.
Nur wenige Monate später, lebte er bereits ein komplett neues Leben. Nachdem er die Stadt, in der man ihn bloß als Verrückten kannte, verlassen hatte fand er in einer Großstadt einen Job als Bibliothekshelfer. Bücher hatten es ihm angetan, insbesondere die, in denen von Geschichte die Rede war. Je mehr er über die Vergangenheit wusste, desto eher fand er vielleicht eine Möglichkeit wieder in seine eigene Zeit zurückzukehren. Celebi blieb währenddessen natürlich nicht untätig. Mehrmals versuchte es mit ihm gemeinsam in der Zeit zurückzureisen, leider fanden sie dabei bisher nicht die richtige Zeit und waren zudem damit konfrontiert, dass Kaodars Alter bei den Reisen nicht stabil blieb. Manchmal zu alt, manchmal zu jung, zumindest war es ein Indikator dafür, in welche Richtung sie zu weit gereist sind. Die jetzige Zeit blieb wenigstens ihr Ankerpunkt, sodass sie an einen Ort zurückkehren konnten, an dem Kaodar so etwas wie ein normales Leben führen konnte. Je länger er dieses Leben lebte, desto mehr fühlte er sich, als könnte er eines Tages damit Leben hier zu bleiben. Zur Tätigkeit als Bibliothekshelfer kam ein Assistenzjob in einer Pokéballfabrik. Sein Interesse für diese Technologie blieb nicht unbemerkt, sodass man ihn rekrutierte, um bei der Entwicklung neuer Pokébälle mitzuwirken. Mit einem besonderen Exemplar fing er schließlich auch Celebi. Auch wenn es nie darin verweilte, bekam er dadurch einen unvergleichlichen Vertrauensbeweis. Er wusste, solange Celebi seinen Fehler nicht rückgängig gemacht hatte, wollte es bei ihm bleiben. Bis dahin vertiefte er sich weiter in seine Forschungen.
Gegenwart:
Bis zum heutigen Zeitpunkt vergingen 3 Jahre. Sein 21jähriger Körper spiegelte zwar immer noch nicht sein tatsächliches alter wider, doch es war ihm nicht anzumerken, insbesondere, solange er mit noch viel Älteren über komplizierte, wissenschaftliche Themen fachsimpelte. Sein Interesse war nun sein Beruf und sein Leben wurde von einer gewissen Normalität und insgesamt drei Pokémon begleitet, die für ihn auch kaum mehr wegzudenken waren. Kaodar gewöhnte sich an den Gedanken, dass er sich eventuell ein neues Ziel für sein Leben suchen musste. Den exakten Zeitraum in der Vergangenheit aufzusuchen, schien ein Ding der Unmöglichkeit zu sein und auch wenn sie es noch manchmal versuchten, fanden sie trotzdem Freude in der Gegenwart. Auch nach einigen Jahren in dieser Zeit, blieb er in manchen Dingen ein Sonderling. Beispielsweise wohnte er am äußersten Rand der Stadt in einer Waldhütte, umgab sich nur mit den simpelsten Dingen, unkomplizierter Nahrung und vor allem: viel Natur. Die Zukunft ließ er nun auf sich zukommen, denn vielleicht war es an der Zeit sein Schicksal nicht in der Vergangenheit zu suchen, sondern auf sich zukommen zu lassen. Er war für ein neues Abenteuer bereit, was auch immer es sein würde, solange er seine Pokémon Freunde weiterhin um sich hatte.
Pokémon:
Celebi
Fähigkeit: Innere Kraft
Attacken: Zauberblatt / Genesung / Vitalglocke / Psychokinese
Merkmal: dunkelgrünes Halstuch
Beschreibung:
Es ist nicht bekannt aus welcher Zeit Celebi ursprünglich stammt oder wo es herkommt. Nach Kaodars Beobachtung erfüllt es trotz ihrer Zusammenarbeit Aufgaben als Zeitwächter und hat ein fühlt sich dem Schutz von Wäldern verpflichtet. Durch ihre langjährige Freundschaft besteht ein starkes Band zwischen Celebi und Kaodar und sie verstehen die Gefühle und Gedanken des anderen in kritischen Situationen. Obwohl Celebi einen Pokéball hat, der in Kaodars Besitz ist. Wurde es noch nie zurückgerufen und geniest alle Freiheiten. Anfangs fühlte es sich verpflichtet Kaodar zu beschützen. Als dieser erwachsener und reifer wurde und langsam auch alleine klar kam, wurde ihm die Freiheit angeboten, Celebi zog es jedoch vor die Beziehung wie sie war aufrechtzuerhalten.
Celebi ist friedfertig, naturliebend, zeigt Anzeichen einer verspielten Ader, verhält sich aber meistens wie sein Gefährte. Als Zeichen ihrer Freundschaft, erhielt es von Kaodar ein kleines dunkelgrünes Halstuch, das mit ein paar simplen Mustern bestickt ist
Smettbo (männlich)
Fähigkeit: Facettenauge
Attacken: Wirbelwind / Schlafpuder / Stachelspore / Fadenschuss
Merkmal: ---
Beschreibung:
Als Safcon in Kaodars ursprünglicher Zeit gefangen, machte es bereits selten Anstalten sich an Kämpfen zu beteiligen. Die Ähnlichkeit zu seinem Trainer machte es möglich, dass sie sich miteinander befreundeten und gemeinsam funktionierten. Es verabscheut Kämpfe und setzt ausschließlich Attacken zur Selbstverteidigung ein. Noch bevor Kaodar viel von Entwicklungen verstand, entwickelte Safcon sich zu Smettbo. Dadurch herrschte eine Weile erneut Unsicherheit seitens Kaodar, doch Smettbo hatte sich in seiner Persönlichkeit kaum verändert, darum schloss sich die Lücke zwischen ihnen schnell wieder.
Smettbo ist sehr genügsam und kommt auch mit den Lebensveränderungen seines Trainers meist gut zurecht, solange es Blumenwiesen in der Nähe gibt und er Großstädte mied. Manchmal muss es für Versuche seines Trainers herhalten, der es einvernehmlich freilässt und mit anderen Pokébällen fängt, um dessen Wirkung und Funktionen zu testen.
Folipurba (weiblich)
Fähigkeit: Floraschild
Attacken: Laubklinge / Charme / Biss / Sternschauer
Merkmal: rötliche Blätterspitzen
Beschreibung:
Als Evoli besaß es noch ein wildes Wesen und war äußerst rauflustig. Kaodar fing es aus Notwehr und fühlte sich schlecht dabei es in einer fremden Umgebung wieder freizulassen, darum freundete er sich langsam mit dem Evoli an und fand heraus, dass es ebenso auf der Suche nach seiner Heimat war wie er. In einem Herbstwald, der Evolis Heimat sehr ähnlich war entwickelte es sich zu Folipurba. Aufgrund der Umgebung behielten die Spitzen der sonst grünen Blätter einen leichten Rotton, der an Folipurbas Herkunft erinnerte. Während ihrer gemeinsamen Zeit wurde es zunehmend ruhiger und passte sich der sonst so friedlichen Gruppe an. Es ist das einzige Pokémon von Kaodar, das freiwillig kämpft und seinen Beschützerinstinkt auf eine wildere Art auslebt
Name: Elaine Murano
Alter: 16
Geschlecht: Weiblich
Beruf: Reisebloggerin und Autorin für ein Nachrichtenmagazin
Aussehen:
Elaine ist 1,62 m groß und trägt ihr dunkelbraunes Haar meistens zu einem Pferdeschwanz zusammen. An ihrem Handgelenk trägt sie eine Vielzahl an Bändern, die sie bei Festival-Besuchen durch die Regionen bekommen hat. Die meisten zeugen von Festen zu Ehren von legendären Pokémon oder Wettbewerbskämpfe in Großstädten. Von Arceus bis ein Bild vom Milotic des Arenaleiters aus Xeneroville, ist alles dabei. Mit leichtem Gepäck und lockerem Outfit läuft sie gerne durch die Gegend und lässt es sich nicht nehmen, sich auf Festen das Gesicht zu bemalen oder Shirts mit regionstypischen Motiven zu tragen.
Spezialisierung und Beruf:
Elaine arbeitet für ein unabhängiges Nachrichtenmagazin und reist durch Regionen, um ihren eigenen Blog zu füttern. Kommunikation und Events aufspüren sind ihr Brot und Butter. Sie liebt es, selbst die kleinsten und doch beliebtesten Restaurants aufzuspüren, die es nur per Mundpropaganda zu finden gibt. Besonders beliebt bei ihren Leser*innen sind die Artikel und Videos rund um Festivals. Wenn es darum geht, Pokémon oder Personen zu feiern und den Spirit eines Ortes einzufangen, steckt sie ihr gesamtes Herzblut darein. Hobbymäßig fotografiert sie zudem gerne und besitzt ein gutes Auge für das Detail, was sie schon oft durch Hintertüren und gesperrte Bereiche von Events geführt hat, um den vollen Umfang mitzunehmen, was ihren Artikeln und Blog zu Gute kommen und ihr eine gewisse Freiheit beim Magazin Zuhause in Hoenn einbringt.
Charaktereigenschaften:
Elaine ist kommunikationsfreudig und offen für jegliche Gespräche. Meistens übersteigt ihre Neugier jedoch die ein oder andere Grenze und führt Menschen dazu, recht ungehalten oder verunsichert zu agieren. Ungewollt treffen manche Fragen einen Kern, den sie nicht finden wollte, was zu abgebrochenen Interviews und Tränen führte. Dennoch meint sie es niemals böse und sucht immer einen Weg, den anderen einen Spotlight zu geben, den sie auch wirklich mit anderen teilen wollen.
Zudem lässt sie sich nicht nur von den Worten leiten, sondern recherchiert fleißig und stets von allen Seiten zu jeglichen Events, die sie für ihre Arbeit einfängt.
Leider bedeutet ein Leben auf Reisen auch oft Momente, wo sie sich auf ihre Pokémon besinnen muss, weil ihr die Einsamkeit nicht liegt. Sie könnte es nicht ertragen wieder an leere Geburtstage und Spielplätze erinnert zu werden wie damals. Neben dieser Abneigung ist sie auch kein Fan von Langeweile und sitzt nicht gerne rum, sondern sucht immer Anzeichen auf Spaß, den sie dokumentieren kann.
Hintergrundgeschichte:
Elaine wuchs in einem beschaulichen Dorf in Hoenn auf und wurde von ihrer Mutter aufgezogen, die sie mit aller Liebe beschenkte, die eine Mutter besaß. Als Kind war Elaine jedoch meistens unter sich und kam mit den anderen im Dorf nicht zurecht, die sie für aufgedreht und nervig empfanden. Es machte sie jedoch nicht kühl, sondern ließ sie nur akribischer die Nähe erforschen und so beschäftigte sie sich mit allen möglichen Leuten, auch denen, denen sonst niemand zuhörte. Sie malte Bilder von Festen, bereiste Orte und beschrieb sie im Tagebuch, bis es später in einem Blog mündete. Zudem bereiste Elaine hobbymäßig immer wieder Festivals und eines Tages begleitete sie eine Freundin auf einem Festival, die mitten in der Nacht verschwand. Elaine suchte das gesamte Festival ab und fand sie schwerverletzt hinter einem Zirkuszelt mit einem abgerissenen Zettel in der Hand. Die Nummern darauf konnte sie nicht zu orten, doch ihre Freundin erzählte ihr später, dass sich unter den Reisenden auf dem Festival ein Zauberkünstler verbarg, der anderen ihre Pokémon stahl. Ihre Freundin schaffte es, ihm ein Pokémon zu entreißen, welches er aus einem Schrein entwendete und schenkte es Elaine, damit sie darauf aufpasst. Das kleine Eisblatt war mehr als verstört, aber gewöhnte sich mit der Zeit an Elaine. Ihre Freundin schaffte es seitdem nicht mehr, Festivals zu besuchen. Sie wollte Elaine aber nicht aufhalten und warnte sie, ihn nicht zu unterschätzen. Wo er auch war, er war nicht allein und gefährlich, denn die Nummer gehörte einer Organisation, die in den Schatten arbeitete. Während ihre Freundin ihre Ängste Zuhause überwinden wollte, begann Elaine sich für ein Nachrichtenmagazin zu bewerben, wurde durch ihre kreativen und forschen Ansätze angenommen, und entwickelte schnell eine kleine Online-Community. Sie zog los und kam ihrem Lebenstraum nach, immer mit einem Auge und einer Kamera für die Schattenseiten der Festivals und Städte, denn immer wieder führten Spuren in den Untergrund und der maskierte Zauberer verschwand vor ihr, immer mit seinen Assen im Ärmel. Aber Elaine gab nicht auf. Sie würden sich wiedersehen und er würde dafür bezahlen. Irgendwo musste er rasten und seine Beute verstecken. Sie würde die Pokémon befreien, koste es, was es wolle.
Pokémon:
Springflut
Ein immer verspieltes Eneco, das gerne auf ihre Schultern springt, den Schweif um sich jagt und versucht die sagenumwobenen Kronen von Bäumen zu beklettern, allerdings meistens nicht besonders weit kommt. Das hält es jedoch nicht vom Versuchen ab und auch in Kämpfen ist die Agilität ihr großer Vorteil. Einzig stillsitzen und warten kann sie absolut gar nicht leiden.
Eisblatt
Ein junges Arktos, das ihr von einem wichtigen Freund geschenkt wurde. Wann immer es sich bedroht fühlt, was ziemlich schnell passiert, gefriert die Umgebung und in den Lungen brennt es. Elaine versucht es mit ihrer Stimme zu beruhigen, aber es dauert seine Zeit. Eisblatt liebt es, Blätter in Eis zu hüllen und trägt immer ein Blatt bei sich.
Nachtschatten
Das nachtaktive Schwalbini der Truppe, das meistens alles aus der Ferne beobachtet und einen guten Teil des Tages verschläft. Wenn es gebraucht wird, schwingt es sich dennoch in die Luft, vor allem mit einer Heißliebe auf Tsitrubeeren im Kopf. Aufgrund seines Misstrauens für Menschen, meidet es die meisten, die Elaine begegnen, und hasst enge Räume. Nachts sitzt es auf Bäumen oder sucht den Weg unter Sternen, um es sich am Morgen auf Elaines Schlafsack bequem zu machen.
Zitate des Eindrucks:
„Eine Lawine, die alles und jeden irgendwann mitnimmt, ob sie es wollen oder nicht.“ – Chefredakteur des Nachrichtenmagazins
„Als hätten die Sterne einen Wunsch geäußert, jemanden beobachten zu können, der ebenso hell leuchtet wie sie selbst.“ – Maria (Mutter)
„Ich bin nur ich, aber kein Fest der Welt wird vor mir sicher sein. Ich finde sie alle irgendwann!“ – Elaine
Name: Florian
Geschlecht: männlich
Alter: 25 Jahre
Spezialisierung/Kompetenzen: Mentalist/Komminikation mit Pokémon
Aussehen:
Florian ist ein mittelgroßer Mann mit kurzen, schwarzen Haaren, braunen Augen und einer Haut, die dadurch, dass er in Alola aufgewachsen ist und sich auch danach noch viel im Freien aufgehalten hat, gut durchgebräunt ist. Er trägt in der Regel eine strapazierfähige Jeanshose, Sandalen und dazu ein bunt gemustertes Hawaiihemd. Bei kälterem Wetter kommt noch eine dunkelblaue Jacke hinzu. Er besitzt einen schwarzen Wanderrucksack, den er an Reisetagen mit sich führt. Aber wann immer möglich lässt er diesen im Pokécenter und packt die wenigen Dinge, die er tagsüber braucht, in eine einfache Jutetasche.
(Charakter-)Eigenschaften:
Falls man Florian mit nur zwei Wörtern beschreiben möchte, wäre „gewissenhafter Pokémonliebhaber“ durchaus angemessen. Er würde nie etwas machen, was er selbst für falsch hält - auch dann nicht, wenn er sich durch seine ehrliche Art einen Nachteil einhandelt. Zudem ist er in der Lage, die Gefühle der Pokemon zu verstehen, und wenn er beobachtet, wie jemand Anderes ein Pokémon schlecht behandelt, spricht er denjenigen sehr oft an und weist ihn freundlich, aber bestimmt daraufhin, dass er dessen Verhalten nicht gut findet.
Ansonsten ist er auch kein Mann der schnellen Aktionen. Wenn er eine Aufgabe übernimmt, macht er sich in der Regel Gedanken, welcher Lösungsansatz ihm als der sinnvollste erscheint und bleibt dann auch so lange dran, bis er mit dem Ergebnis zufrieden ist. In Situationen, in denen schnelles Handeln erforderlich ist oder wenn eine Sache bis zu einer bestimmten Zeit erledigt sein muss, kann es passieren, dass ihn genau das überfordert.
(Hintergrund-)Geschichte:
Bereits vor Florians Geburt beobachtete Mew, wie Menschen Pokébälle einsetzten, um damit Pokémon zu fangen und sie dann in Pokémonkämpfen gegeneinander einsetzten. Die meisten dieser so genannten Pokémon-Trainer freundeten sich dabei nicht erst mit dem jeweiligen Pokémon an, sondern sie fingen die Pokémon gleich bei der ersten Begegnung auch gegen deren Willen ein, und manche Trainer zeigten deutlich, dass sie die eingefangenen Pokémon als minderwertige Wesen betrachteten.
Natürlich gefiel diese Misshandlung von Pokémon dem Mew überhaupt nicht, und so entschied es sich eines Tages, drei neugeborene Menschenkinder mit Fähigkeiten auszustatten, die hoffentlich helfen würden, den Menschen klar zu machen, dass man die Pokémon besser behandeln musste. Natürlich war es sich bewusst, dass das alleine nicht genug war, aber das mysteriöse Pokémon konnte ja später - sobald die Kinder heran gewachsen waren - mit denen in Kontakt treten und mit ihnen zusammen arbeiten.
Aber leider war dieser Plan dann doch nicht so einfach umzusetzen: Als eines der Kinder gerade einmal drei Monate Jahre alt war, zogen seine Eltern zusammen mit ihrem Kleinkind von Mews aktueller Heimatregion Johto nach Galar, wodurch Mew es - weil die Distanz zu den anderen beiden Kindern zu groß war und es nicht an mehreren Orten gleichzeitig sein konnte - aus den Augen verlor.
Das zweite Kind wuchs zu einem kräftigen Jugendlichen heran, und als dieser merkte, wie die anderen Menschen die Pokémon auch gegen deren Willen einfingen, fing er an, Pokémontrainer zu überfallen, deren Pokébälle zu rauben und diese anschließend zu zerstören - wodurch die eingefangenen Pokémon wieder frei waren. Leider machte dieser Aktivist dabei keine Unterscheidung, ob die Trainer ihre Pokémon gut behandelten oder nicht. Es dauerte nicht lange, bis die Polizei auf ihn aufmerksam wurde, und weil er sich von seinen Aktionen nicht abbringen ließ, wurde er schließlich zu einer langjährigen Gefängnisstrafe verurteilt.
Das dritte Kind war charakterlich ganz anders als das zweite. Es wuchs ebenfalls heran, und als es merkte, dass seine Altersgenossen ihre Pokémon schlecht behandelten, zog es sich mehr und mehr zurück und recherchierte, ob es irgendwo auf der Welt ein Kloster gab, in dem die dort lebenden Menschen die Pokémon gut behandelten. Es fand auch eins, reiste dorthin und entschied sich, sein ganzes verbliebenes Leben dort zu verbringen.
Nachdem Mew also gemerkt hatte, dass das zweite und das dritte Kind ihm nicht helfen würden, der menschlichen Gesellschaft beizubringen, dass man Pokémon gut behandeln musste, machte sich das Psycho-Pokémon auf den Weg nach Galar, um dort das verloren gegangene erste Kind zu suchen. Da Mew sich unsichtbar machen und die Gestalt anderer Pokémon annehmen konnte, konnte es sich Menschen nähern, ohne als mysteriöses Pokémon erkannt zu werden, aber dennoch vergingen mehrere Jahre, ohne dass es den gesuchten Jungen - der inzwischen ein junger Mann sein musste - fand. Schließlich entschied sich das Psyhopokémon wieder nach Johto zurückzukehren und sein Experiment dort vielleicht noch einmal von vorne zu beginnen.
Florian wuchs bei seinen Großelten in Alola auf und in einem Alter, in dem die meisten Menschen lernten, die Gefühle ihrer Mitmenschen zu erkennen, hatte er im gleichen Maße gelernt, die Gefühle der in der Umgebung lebenden Pokémon zu erkennen. Mit der Zeit fiel ihm auf, dass die anderen Menschenkinder, aber auch die Erwachsenen nicht besonders darauf achteten, ob sie irgendwelche Gefühle der Pokémon verletzten. Aber weil ihm das erst mit der Zeit klar wurde, nahm er diese Verhaltensweise seiner Mitmenschen zunächst einmal als gegeben an ohne sich darüber zu beschweren.
Eine Woche vor seiner Einschulung entschied er sich schließlich, die Sache doch einmal zur Sprache zu bringen und er fragte seine Großeltern, warum sie nicht auf die Gefühle der Pokémon achteten. Diese behaupteten zunächst einmal, dass man gar nicht wissen konnte, ob die Pokémon überhaupt Gefühle hätten, aber das war nicht das Ende des Gesprächs. Tatsächlich stellte sich heraus, dass die meisten Menschen nicht in der Lage waren, die Gefühle der Pokémon zu erkennen - Florians Großelten kannten neben ihm niemanden sonst, der über so eine Gabe verfügte. Aber auch die Großeltern nahmen sich das Gespräch zu Herzen, und der Junge konnte im Folgenden klar erkennen, dass sie sich von nun an zumindest bemühten, die Pokémon gut zu behandeln.
In der Grundschule freundete sich der schwarzhaarige Junge mit ein paar Klassenkameraden an, aber es gab auch einen anderen Schüler in der Klasse, der eine Abneigung gegen ihn entwickelte. Als dieser merkte, dass Florian sich für das Wohl der Pokémon einsetzte, begann er, sich darüber lustig zu machen, aber sowohl die Lehrer als auch Florians neue Schulfreunde machten ihm schnell klar, dass sie dieses Verhalten gar nicht gut fanden. Florian zog daraus eine wichtige Erkenntnis: Er beschloss, in seinem weiteren Leben die Tatsache, dass er die Gefühle der Pokémon erkennen konnte, zwar nicht wie ein Geheimnis zu behandeln, sie aber andererseits auch nicht überall zu erwähnen.
Als seine Schulfreunde merkten, dass er bei seinen Großeltern lebte, fragten sie ihn, wie es dazu gekommen war und was mit seinen Eltern passiert war. Er konnte direkt antworten, dass es seinen Eltern gut ging, jedenfalls war erst vor ein paar Tagen ein Brief von ihnen angekommen. Aber auf die Frage, warum er bei seinen Großeltern und nicht bei seinen Eltern lebte, wusste er keine Antwort, und deshalb fragte er nach der Schule seine Großmutter. Sie erklärte ihm, dass diese beruflich viel unterwegs waren und ihn nach Alola geschickt hatten, weil sie ihm nicht zumuten wollten, regelmäßig umzuziehen und sich dadurch ständig neue Freunde suchen zu müssen. Das leuchtete ihm natürlich ein, aber genauso wurde ihm auch klar, dass er gar nicht unbedingt aus Alola stammen musste. Als er seine Großmutter danach fragte, erfuhr er, dass er in Johto geboren war und tatsächlich die ersten achtzehn Monate bei seinen Eltern gelebt hatte - woran er sich aber nicht erinnern konnte, weil er damals noch zu klein gewesen war.
Als Florian elf Jahre alt war, fragten seine Großeltern ihn, ob er ein Starterpokémon haben wollte. Er antwortete nicht sofort darauf, sondern ließ sich die Sache ein paar Tage durch den Kopf gehen. Natürlich hatte er mitbekommen, dass ein paar seiner Klassenkameraden bereits Pokémon besaßen, und ihn reizte auch der Gedanke, einen kleinen Pokémonfreund zu haben. Aber andererseits fragte er sich auch, ob es richtig war, einem Pokémon seine Freundschaft aufzuzwingen, nur weil es ein Starterpokémon war und sich deshalb nicht aussuchen konnte, ob es mit dem heran wachsenden Pokémontrainer zusammen leben wollte oder nicht.
Ein paar Tage später hatte er sich immer noch nicht entschieden. Früh am Morgen war er gerade dabei aufzuwachen als ihn auf einmal eine Stimme fragte, was ihm gerade so durch den Kopf ging. Er antwortete, dass er sich Gedanken darüber machte, ob er sich die Starterpokémon ansehen sollte oder nicht.
„Und wieso bist du dir da so unsicher?“, fragte die Stimme noch einmal nach. „Durch das bloße Ansehen hast du dich ja noch nicht entschieden. Wenn dir keines zusagt, kannst du dich immer noch entscheiden, keines zu nehmen. Und falls du eines nimmst, dann bin ich mir sicher, dass es sich bei dir wohl fühlen wird.“
„Na ja, das schon“, antwortete Florian daraufhin, „aber ist das dann nicht eine Entscheidung aus dem Moment heraus? Ich bin mir nicht sicher, ob ich so eine wichtige Entscheidung wie die, ob ich mit jemandem befreundet sein will, aus dem Moment heraus treffen will oder nicht. Und selbst wenn ich mich für eines der Starterpokémon entscheide, ist es immer noch möglich, dass dieses mich dann nicht mag und ich ihm so meine Freundschaft einfach nur aufdränge.“
„Ach so, du willst also kein Starterpokémon, um ein Starterpokémon zu haben, sondern du willst statt dessen einen Pokémonfreund haben? Wieso nimmst du dann nicht mich?“
Bei der letzten Frage hatte Florian irgendwie den Eindruck, als ob die Stimme verdächtig stark nach einem „Wuff wuffels fels wuff wuffels?“ geklungen hatte. Er machte seine Augen auf und sah sich um - und da stand tatsächlich Bella, das Wuffels seiner Großeltern. Sie sah ihn mit einem freundschaftlichen Gesichtsausdruck an und wedelte mit dem Schwanz. Der Junge zögerte einen Moment, aber dann fragte er: „Habe ich gerade mit dir gesprochen?“
„Wuff“, machte das Pokémon, und irgendwie hatte Florian den Eindruck als ob das eine zustimmende Antwort war. Sollte er also tatsächlich die Fähigkeit entwickelt haben, die Aussagen dieses einen Pokémon zu verstehen? Das musste er dann wohl die nächste Zeit weiter beobachten, aber was die Starterpokémon anging, hatte er sich entschieden. Er stand auf, ging zu seinen Großeltern und fragte sie, ob er statt eines Starterpokémon auch das Wuffels haben könne. Die Großeltern waren damit einverstanden, und damit hatte er nun auch offiziell seinen ersten eigenen Pokémonfreund.
In den folgenden Jahren ging Florian weiterhin zur Schule. Einen Teil seiner Freizeit verbrachte er wie gewohnt mit seinen Schulfreunden - oder zumindest mit denjenigen, die die Schule nicht abgebrochen hatten, um sofort auf eine Pokémonreise zu gehen. Er beschäftigte sich auch weiter mit Pokémon, wobei ihm die Tatsache zu Gute kam, dass er Bellas Aussagen tatsächlich verstehen konnte und sie so bei Gesprächen mit anderen Pokémon als Dolmetscher einspringen konnte.
Wenn er bemerkte, dass andere Pokémontrainer ihre Pokémon schlecht behandelten, scheute er sich auch nicht, sie darauf hinzuweisen. Oft nahmen diese den Hinweis zur Kenntnis und zogen anschließend ihrer Wege - ohne dass Florian erkennen konnte, ob sie ihr Verhalten tatsächlich änderten. Aber manchmal kam es auch vor, dass besonders kampferfahrene Pokémontrainer nicht einsehen wollten, dass sie etwas falsch gemacht hatten und ihn deshalb zu einem Pokémonkampf heraus forderten. Anfangs hatte das Wuffels gegen diese Trainer nicht den Hauch einer Chance, aber Florians Schulfreunde schlugen vor, dass man gemeinsam trainieren könnte, um besser auf solche Situationen vorbereitet zu sein. Als der Mentalist seine Hündin fragte, ob sie mit einem Training einverstanden war, antwortete sie, dass sie nichts gegen ein leichtes Training einzuwenden hatte, aber harte Kämpfe machten ihr einfach keinen Spaß.
Ein paar Monate später sollten die beiden Hilfe aus einer vollkommen unerwarteten Richtung bekommen: Ein in der Nähe lebendes Peppeck hatte durchaus mitbekommen, dass der schwarzhaarige Junge sich ausnahmslos allen Pokémon gegenüber freundschaftlich verhielt, sich aber ab und zu Probleme mit anderen Trainern einhandelte, und es hatte diese diese Beobachtungen auch an ein paar befreundete Pokémon weiter gegeben. Durch seine Vermittlung lernten Florian und Bella ein Choreogel und ein Tortunator kennen, und in den folgenden Monaten besuchten sie gelegentlich diese beiden Pokémon. Mit der Zeit entwickelte sich eine Freundschaft zu den beiden, und schließlich schlossen sie sich Florians Team an. Von nun an konnte der Mentalist auch sie in in den Pokémonkämpfen gegen uneinsichtige Pokémontrainer einsetzen, und weil sie deutlich stärker waren als Bella und nichts gegen ein hartes Training einzuwenden hatten, gelang es ihm schließlich, die meisten dieser Kämpfe zu gewinnen.
Im letzten Jahr vor seinem Schulabschluss begann der Junge, sich Gedanken über seine berufliche Karriere zu machen. Ihm war klar, dass er irgend etwas mit Pokémon machen wollte, und er wollte sich in seinem Job auch dafür einsetzen, dass Pokémontrainer ihre Pokémon gut behandelten. Leider blieben mit diesen Voraussetzungen nicht viele Karrieremöglichkeiten übrig, und so entschied er sich, sich einfach einmal auf Verdacht an den für Alola zuständigen Pokémon-Professor zu wenden und ihn zu fragen, ob er zufälligerweise einen Assistenten gebrauchen könnte. Professor Kukui hatte in den letzten Jahren durchaus mitbekommen, dass Florian sich gut mit Pokémon verstand und diese auch immer gut behandelte, aber im Moment brauchte er gerade keinen weiteren Assistenten. Allerdings hatte er gehört, dass Professor Platan in Kalos einen Assistenten suchte, und er bot an, dass er - falls Florian sich dorthin bewerben wollte - ein Empfehlungsschreiben verfassen könne. Der Junge nahm dieses Angebot an und bewarb sich auf die Stelle in Kalos.
Ein paar Wochen später war Professor Platan zufälligerweise zu einer Tagung in Alola eingeladen, und er nutzte diese Gelegenheit, um Florian persönlich kennen zu lernen. Sobald er merkte, dass Professor Kukui in seinem Empfehlungsschreiben nicht übertrieben hatte, war er sofort bereit, ihn zu seinem Assistenten zu machen. Florian zog also nach seinem Schulabschluss nach Kalos, wobei Bella ihn begleitete. Das Choreogel und das Tortunator wollten lieber in ihrer gewohnten Umgebung in Alola bleiben, und der Mentalist respektierte ihren Wunsch und ließ sie wieder frei.
Auch in Kalos setzte er sich für das Wohl der Pokémon ein, und durch die Zusammenarbeit mit Professor Platan lernte er auch so einige Tatsachen über Pokémon, die er bisher aufgrund seines Selbststudiums noch nicht gekannt hatte. Im Laufe der Jahre freundeten sich Bella und er auch hier wieder mit ein paar heimischen Pokémon an, aber diese musste er nicht so oft in Pokémonkämpfen einsetzen wie damals in Alola. Er wies zwar nach wie vor Pokémontrainer auf ihr Fehlverhalten hin, wenn er bemerkte, dass sie ihre Pokémon schlecht behandelten, und es gab auch in Kalos uneinsichtige Trainer, aber diese forderten ihn deutlich seltener zu Pokémonkämpfen heraus. Wahrscheinlich verlieh ihm die Tatsache, dass er der Assistent von Professor Platan war, eine gewisse Autorität, und man traute ihm zu zu wissen, was er über den Umgang mit Pokémon erzählte.
Im Laufe der Zeit merkte Florian im Gespräch mit Pokémontrainern, dass ihm eine Erfahrung fehlte, die selbst Professor Platan ihm nicht vermitteln konnte: Er hatte nie eine Pokémonreise gemacht und konnte dementsprechend nur eingeschränkt mitreden, wenn die Abenteuer einer solchen Reise oder die Erfahrungen, die man dabei sammelte, zur Sprache kamen. Und mit der Zeit reifte in ihm ein Wunsch heran, den er vor wenigen Monaten letztlich dann auch ansprach: Er fragte den Professor, ob dieser ihn für einige Zeit beurlauben könne, so dass Florian auch einmal auf eine Pokémonreise gehen und die damit verbundenen Erfahrungen machen konnte. Professor Platan war im ersten Moment überrascht über diese Bitte, aber schon wenig später war er damit einverstanden. Weil der Mentalist in den letzten Jahren schon viel von Kalos gesehen hatte, schlug der Professor vor, dass Florian und Bella ihre Pokémonreise vielleicht durch eine andere Region machen könnten, und er erwähnte auch, dass der schwarzhaarige junge Mann nach der Reise selbstverständlich jederzeit wieder zurückkommen und seine Stelle als Assistent wieder aufnehmen könnte.
So kam es, dass Florian und Bella sich erneut auf den Weg in eine neue Region machten. Gemeinsam hatten sie entschieden, dass sie Johto bereisen wollten, weil der Mentalist dort geboren worden war, aber keine Erinnerungen an die Region hatte. Um die Pokémonreise wirklich von vorne zu beginnen hatten sie zudem alle in Kalos beheimateten Pokémon zurück gelassen.
Für den Weg nach Johto bestiegen sie in Tempera ein Schiff, welches zunächst einmal einen Abstecher nach Galar machte, um dort weitere Passagiere an Bord zu nehmen und anschließend nach Johto fuhr. Natürlich war abzusehen, dass das Schiff für diese Reise mehrere Wochen lang unterwegs sein würde, aber das störte Florian und Bella überhaupt nicht. Es war nur der erste Teil ihrer Pokémonreise, und tatsächlich hatten andere Passagiere ebenfalls Pokémon dabei.
Am fünften Tag der Schiffsreise bemerkte der Mentalist noch ein zweites Wuffels, welches über das Deck lief und die Passagiere beobachtete. Es schien niemanden zu haben, der sich um es kümmerte - oder vielleicht war derjenige auch irgendwo anders an Bord und erlaubte es seinem Hundepokémon, sich eigenständig umzusehen. Ja, wahrscheinlich war das der Grund, warum sich ein zweites Exemplar einer seines Wissens nach nur in Alola vorkommenden Pokémonart hier an Bord befand. Jedenfalls machte sich Florian zunächst einmal keine weiteren Gedanken darüber. Aber nachdem das Wuffels auch an den folgenden Tagen an Bord des Schiffes herum streunerte und ihm und Bella immer wieder ein kleines Stückchen näher kam und er immer noch nicht heraus gefunden hatte, zu wem das Wuffels gehörte, sprach er es irgendwann einmal direkt an: „Na, du kleine Schönheit, erlaubt dein Trainer dir, dich beliebig an Bord zu bewegen?“
„Wuffels wuff wuffels fels!“, entgegnete das Pokémon.
Erstaunlicherweise verstand der Mentalist auch ohne Bellas Übersetzung, dass das bedeuten sollte, dass das Pokémon gar keinen Trainer hatte. „Also bist du ganz alleine an Bord gekommen?“, fragte er noch einmal nach. „Und wie kommt es, dass ich dir ausgerechnet hier begegne? Normalerweise gibt es Wuffels meines Wissens nach doch nur in Alola.“
Das Pokémon antwortete darufhin, dass es eigentlich gar kein Wuffels war, sondern diese Gestalt nur angenommen hatte, um nicht so stark aufzufallen. Es hatte sich auf den Weg nach Galar gemacht, um dort jemanden zu suchen und befand sich jetzt wohl auf der Rückreise nach Johto.
An dieser Stelle mischte sich Bella in das Gespräch ein. Sie fand es erstaunlich, dass sich das fremde Pokémon ausgerechnet eine in dieser Gegend selten vorkommende Pokémonart als Tarnung ausgesucht hatte. Dieses antwortete darauf, dass die meisten Passagiere an Bord eh nicht alle Pokémonarten kannten und dass diejenigen, denen auffiel, dass es hier nicht zu Hause war, wohl denken würden, dass es zu irgend jemandem an Bord gehören würde. Also war die Wahl genau richtig um zu verhindern, dass irgend jemand einen Pokéball nach ihm warf.
In den folgenden Tagen verbrachte das mysteriöse Pokémon immer wieder etwas Zeit mit Florian und Bella, und tatsächlich freundeten sie sich in der Zeit auch mit einander an. Aber leider war es abzusehen, dass das Schiff irgendwann ankommen würde, und insgeheim machte der schwarzhaarige junge Mann sich so seine Gedanken, wie es mit der Freundschaft zu dem fremden Pokémon in Johto weiter gehen würde. Er war sich sicher, dass es sich von ihm und Bella trennen und seinen eigenen Weg gehen würde, und weil er selbst vorhatte, eine Reise zu beginnen, waren die Chancen wohl nicht sehr groß, dass sie einander nach der Schiffsreise noch oft begegnen würden.
Am letzten Abend an Bord sollte jedoch etwas passieren, was die ganze Angelegenheit noch einmal komplett änderte: Das Pseudo-Wuffels war gerade in der Nähe als Florian einer der Passagiere das Endivie eines anderen Gastes unsanft beiseite schob. Florian hatte das auch gesehen, und er sprach den Passagier freundlich darauf an, dass er dieses Fehlverhalten nicht gut fand. Dieser war zunächst einmal uneinsichtig und verlangte von Florian, dass er seine Pokémon nicht überall einfach so herum liegen ließ, aber dann mischte sich der Gast in das Gespräch ein, dem das Endivie tatsächlich gehörte, und gemeinsam gelang es ihnen, den uneinsichtigen Passagier zu überzeugen.
Am nächsten Morgen war der Mentalist gerade dabei, seinen Rucksack zu packen als das fremde Pokémon zu ihm in die Kabine kam. Es merkte an, dass Florian nie gefragt hätte, ob es denjenigen gefunden habe, den es in Galar gesucht hatte.
„Ja, kann sein“, antwortete der junge Mann daraufhin. „Spielt das denn eine Rolle?“
„Also für mich spielt das durchaus eine Rolle“, verkündete das Pokémon - wobei es natürlich die üblichen Pokémon-Laute machte. Aber Florian hatte kein Problem, den Sinn hinter diesen Lauten zu verstehen. „Ich habe nach einer bestimmten Person gesucht, um dann zu entscheiden, ob ich mich demjenigen anschließen will.“
„Demnach hast du denjenigen also nicht gefunden? Oder ihn gefunden und dich ihm dann nicht angeschlossen?“
„Oh, ich habe ihn gefunden, nur nicht in Galar, sondern hier auf dem Schiff. Und wie es aussieht, haben wir das gleiche Ziel: Wir wollen beide dafür sorgen, dass Pokémon gut behandelt werden.“ Das Pokémon zögerte etwas und fragte dann, ob es sich Florian und Bella anschließen dürfe.
Florian hatte nichts dagegen einzuwenden, und um die Abmachung zu besiegeln bestand das Pokémon darauf, dass er einen Pokéball auf es warf. Als er es dann eingefangen hatte und wieder aus dem Ball hervor rief, traute er seinen Augen nicht: Vor ihm stand doch tatsächlich ein waschechtes Mew.
1. Pokémon:
Wuffels, Level 20, weiblich
Spitzname: Bella
Attacken: Sandwirbel, Steinwurf, Jauler, Biss
Fähigkeit: Munterkeit
Wesen:
Bella ist viel spontaner als der Mentalist. Sie neigt dazu, schnell und manchmal auch etwas überstürzt zu handeln, wobei sie aber in der Regel in Sichtweite zu Florian bleibt und sich auch gerne von ihm stoppen lässt. Sie kämpft gerne gegen Gegner, die maximal genauso stark sind wie sie selbst, hat aber eine Abneigung gegen Kämpfe, bei denen sie deutlich unterlegen ist.
Herkunft:
Das Wuffels gehörte ursprünglich Florians Großeltern, und weil er sich mit dem Pokémon schon zuvor angefreundet hatte, hat er es statt sich ein Starterpokémon zu holen von ihnen übernommen.
2. Pokémon:
Mew, Level 80 (weil das in den neuesten Generationen das Level ist, ab dem das Mew Wandler erlernen kann)
Spitzname: Weil sich das Mew erst vor Tagen Florians Team angeschlossen hat, hat er sich noch keinen Spitznamen überlegt.
Attacken: Antik-Kraft, Lebenstropfen, Begrenzer, Wandler
Fähigkeit: Synchro
Wesen:
Das Mew ist ein eigenständiges Pokémon, welches sich Florian zwar angeschlossen hat und auch gerne in seiner Nähe ist, aber auch genauso viel Freude dabei empfindet, die Umgebung zu erkunden. Es plant gerne einige Schritte im Voraus und ist gerne bereit, für einen späteren Erfolg kurzfristig leichte Nachteile einzustecken, macht sich aber auch fürchterliche Vorwürfe, wenn sein Plan fehlschlägt.
Herkunft:
Auf Florians Schiffsreise von Kanto nach Johto war auch das Mew an Bord - wobei es allerdings um nicht als solches erkannt zu werden die Gestalt eines Wuffels angenommen hatte. Der junge Mann hat es unterwegs kennen gelernt und sich im Laufe der Zeit mit dem Pokémon angefreundet. Erst nachdem er einen Pokéball geworfen und es damit eingefangen hatte, hat er bemerkt, dass es tatsächlich ein Mew war.
Ich wünsche jedem viel Erfolg :)
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