Episode 1.249: Wer bin ich, fragt ihr?

Am Ende der letzten Episode war nicht ganz abzusehen, was Megalon genau mit Liko gemacht hat. Dass sie zu einem Teil ihre Erinnerungen verloren hat, hätte ich nicht direkt erwartet, passt aber zu der Absicht, sie von ihrem Anhänger abzubringen. Insofern hat Spinel für den Moment reife Arbeit geleistet. Nachdem Liko hin und wieder doch einige Fetzen durch bekannte Erlebnisse aufschnappen kann, wird zumindest gezeigt, dass sie nur die richtigen Schritte machen muss.

Was die Handlung am Ende interessant macht, ist Dots Auftritt. Bisher hat sie sich kaum aus ihrem Zimmer herausgetraut und wegen Liko, die sie noch gar nicht so lange kannte und die sich immer um sie gekümmert hatte, konnte sie nun doch über ihren Schatten springen. Diese langsame Annäherung zwischen den Charakteren ist in meinen Augen wirklich gut in die Serie eingebunden und es macht Dot als Charakter glaubwürdig. Immerhin zeigt sie doch Anzeichen, dass sie eigentlich gar nicht draußen herumlaufen möchte, wenn es nicht wegen ihrer Freundin gewesen wäre. So gesehen ist es schön, dass sie sich am Ende der Folge nun doch von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten konnten.

In diesem Zusammenhang war die Freundschaft zu Enigmara ein gutes Mittel, um Liko ausfindig zu machen und Beziehungen herzustellen. Es gleicht auch der Realität, da sich Streamer und Content Creator häufig gut kennen und sich sogar gegenseitig unterstützen. Wie aus den Spielen gewohnt war Enigmara dabei sehr aufgedreht und hat auf ihre Art und Weise dafür gesorgt, dass Liko wieder zu ihren Erinnerungen gefunden hat. Mit der Umsetzung der Folge bin ich also sehr zufrieden.

Der Gedächtnisschwund von Liko und Felori wurde in der folge sehr gut umgesetzt. Während die beiden etwas verloren durch Fermanca reisten, gab es bewusst sehr viele Szenen, Situationen und Orte, die an gewisse Ereignisse ihrer bisherigen Reise erinnern, mir gefiel besonders die Interaktion mit Felori und dem Sinnbild durch die untergehende Sonne bzw. dem aufgehenden Mond. Auch Dot war in der Folge echt klasse, da sie für ihre Freundin ihre eigene Komfortzone verlässt und aktiv daran beteiligt ist, dass Liko wieder zu den Aeronauten findet. Die Idee, eine weitere Streamerin einzubauen, die man aus den Spielen kennt, fand ich gut umgesetzt. Besonders gut war die Umsetzung von Enigmaras "Arena-Rätsel" mit dem Slenderman / dem schlendernden Gentleman mit Liko in der Hauptrolle, die sich total darauf eingelassen hat und dadurch eine interessante "Fangen und Verstecken"- Folge entstand.

Viel gibt es zur Folge gar nicht mehr zu sagen, fand aber paar kleine Dinge wie zum Beispiel Voltrel, welches ebenso auf silbernes Besteck wie Kranoviz abfährt und deswegen Roy eine ganze Stadt weiterrennen musste, um seinen neuen Partner nicht zu verlieren, klasse. Ebenfalls toll in der Folge war der Wasserstarter Kwaks, der gleich bereit war, Dot bei der Suche nach Liko zu unterstützen.

Manches von der Episode habe ich nicht gleich verstanden, mein Japanisch ist noch nicht so perfekt.

Zumal wusste ich nicht, dass Liko ihre Erinnerungen komplett verloren hat. Das wurde mir erst klar, als Felori sie gekratzt hat und sie sich ein wenig daran erinnert hat, was an der Akademie passiert ist.

Auch muss ich Dot hier wirklich loben, denn sie traut sich aus ihrem Zimmer heraus und tut alles, um Liko zu finden. Auch dass die Arenaleiterin hier mit eingebunden wurde, war gut umgesetzt.

Liko hat, wie wir erfahren, nicht nur ihren Anhänger verloren, sondern auch ihre Erinnerungen, wieso sie nicht mehr auf der Akademie ist. Selbiges scheint auf Felori zuzutreffen. Ich finde es gut, dass die Truppe die Suche nach Liko für wichtiger erachtet statt die Suche nach dem möglicherweise verlorenen Anhänger. Das ist eigentlich selbstverständlich, aber dennoch bemerkenswert. Enigmara hätte ich nicht unbedingt in der Folge benötigt, aber sie war zumindest bereit zu helfen. Dots Charakterwandlung über mehrere Folgen ist für den Pokémon-Anime etwas Neues, sofern ich das sagen kann, da ich viele Staffeln nie gesehen habe. Ich mag die Darstellung ihrer schüchternen Art und wie sie langsam aus sich herauskommt. Besonders begrüßenswert ist die Tatsache, dass sie sich ihren Freunden Rory und Liko endlich persönlich gezeigt hat, ausgelöst durch ihre große Sorge um Liko.

Die Episode hat deutlich gemacht, wie wichtig die Zusammenarbeit sein kann und führt uns auf spannende Weise in die nächste Folge.

Paldea ist winzig. Von dort, wo das Luftschiff steht (irgendwo beim Aussichtsturm, wie mir scheint), sind sowohl Fermanca City als auch Borladin fußläufig erreichbar. Und ich kann nicht wirklich sagen, wie spät es war, als Rory mit seinen Pokémon losrannte, aber es fühlt sich ehrlich gesagt nicht so an, als wäre er Stunden unterwegs gewesen. Eher nach ein paar Minuten. Dabei war der Anime immer so gut darin, die Regionen größer wirken zu lassen und mit mehr Leben zu füllen. Das ist etwas, was ich an Paldea schon in den Spielen nicht mochte, dass es so leer wirkt und wenn jetzt auch der Anime daran nichts ändert ...

Der Gedächtnisverlust war interessant. Hatte gedacht, dass er länger anhält, aber wir haben wohl doch noch einen zu episodischen Aufbau. Apropos, lag das nur an mir oder gab es seit der Sandwich-Folge keine Zusammenfassung am Anfang mehr. Dafür hatte diese zu Beginn noch einmal dieselbe Szene, mit der die letzte Folge geendet hatte. Ich weiß noch nicht, was mir besser gefällt.

Star der Folge war natürlich Dot, die nun vollständig erkannt hat, dass sie und Liko Freunde sind (wobei das womöglich bis vermutlich schon da war, als sie ihr erzählen wollte, dass sie Nidothing ist). Ich hab mich vorher gefragt, wie sie mit Nidothing und Enigmara gemeinsam umgehen. Dass die beiden befreundet sind, ist echt schön mitanzusehen. Und dass Dot nun die Vorlage für die Arenachallenge gegeben hat, ist ein cooles Detail. Auch wenn ich die Arenareise durchaus auch vermisse. Aber Enigmara schien ja dann doch nicht zu viel als Arenaleiterin zu tun zu haben.

Likos Reaktion auf das Spiel hat mich ein wenig verwirrt. Zuerst dachte ich, es wäre ihr einfach peinlich, dass sie ausgewählt wurde (praktisch, dass sie (sich und) Felori auf ihrem Profilbild hatte und nicht eine Sinelbeere oder sonst was). Ich dachte, deshalb rennt sie weg, weil ihr alles zu viel wurde. Aber während sie wegrannte, schien es dann eher so, als wollte sie guten Content liefern. Das fühlte sich so gegensätzlich an. Außerdem fand ich es nicht sehr cool von ihr, vermeintlich nette Menschen, die einfach nur Enigmara-Fans waren und nach ihr suchten, mit Blattwerk anzugreifen. Aber scheinbar haben sie sich ja nichts getan. Hätte Liko aber echt genauer anweisen können.

Es war schön, Rory, Liko und Dot am Ende alle zusammenzusehen. Und der fehlende Anhänger bietet einen schönen Aufhänger für die nächsten Folgen. Außerdem liebe ich es, dass am Ende wieder dieses schraffierte Standbild war, wie man das von Ashs Folgen so gut kannte. Müsste das erste Mal in Horizonte gewesen sein (na gut, die ersten beiden Folgen fehlen mir noch, aber danach war es mir noch nie aufgefallen). Das ist etwas, was sie gerne häufiger machen dürfen. ^-^

Zitat von Evo Lee

Ich finde es gut, dass die Truppe die Suche nach Liko für wichtiger erachtet statt die Suche nach dem möglicherweise verlorenen Anhänger.

Tatsächlich ging es ursprünglich nie um den Anhänger. Dass er verloren gegangen ist, wurde erst am Ende der Folge klargestellt, als Liko mit den anderen wiedervereint wurde. Davor ging es hauptsächlich darum, das Mädchen zu suchen.

Zitat von Shiralya

Dafür hatte diese zu Beginn noch einmal dieselbe Szene, mit der die letzte Folge geendet hatte.

Das ist normalerweise üblich für Anime mit einer zusammenhängenden Story, dass die letzte oder einige Schlüsselszenen der vergangenen Folge gezeigt werden. Durch die wöchentliche Ausstrahlung kann das durchaus helfen, wieder reinzufinden und den Kontext besser zu erfassen.