Es war bereits der Sonnenuntergang am Himmel zu sehen, als Shin gerade seine Einkaufstüten in seinem Zimmer verstaut hatte. Sie waren voll mit Parfumflaschen, Klamotten, Bällen und Verpflegung für seine Lieblinge. Sie sollten noch eine Nacht in Viola verbringen, denn umsonst hatten sie nicht die 100 Pokédollar gezahlt. Vor lauter Langeweile aber machte Shin sich aus dem Staub: Er wollte mit seinen Pokémon am nächsten Steg ein wenig spielen gehen, denn die Sonne ließ das Wasser wundervoll glänzen. Er war bereits aus Viola draußen, als ein einige Trainer sah, die bereit für einen Kampf waren. Nachdem er aber Falk besiegt hatte, hatte er erst mal keine Lust darauf, sodass er durch das Gras schlenderte. Das Verabscheuen von Kämpfen brachte ihn sogar dazu, wilde Pokémon aufzuscheuchen, die ihm dann wild hinterher flogen oder liefen, was ihm und Evoli, welches neben ihm herlief, keinen Spaß machte.
„Endlich, keine Trainer in Sicht.“, sagte er und holte Jurob und Vulpix aus deren Bällen. Jurob sprang sofort ins kühle Nass, Vulpix und Evoli versuchten, sich gegenseitig ins Wasser zu zerren, was ihnen anscheinend viel Spaß machte. Begleitet wurde das Ganze von einem lauten Rufen aus dem Wasser, das Jurob von sich gab.
Shin legte sich zurück und schloss die Augen, bis plötzlich ein kleines Pokémon neben ihm herum pickte. Seine weichen Flügel berührten kurz Shins Wange, sodass er nun endlich die Augen öffnete. Ein kleines Wablu grinste vergnügt und schmiegte sich sofort an Shin, der nicht wusste, wie ihm geschah. Als seine Pokémon das süße Bild sahen, kamen sie sofort an und fingen an, sich mit dem kleinen Wablu zu unterhalten. Shin hätte schwören können, dass Jurob, Evoli und Vulpix wollten, dass Wablu mit ihnen reist. Schließlich verstanden sie sich sofort und auch Shin mochte Wablu von Anfang an, da es so niedlich war.
Auf einmal sprangen alle vergnügt umher, Jurob sprang wieder ins Wasser und versuchte die drei Pokémon nass zu spritzen, welche aber versuchten auszuweichen. Einmal sogar sprang Evoli gegen Vulpix, sodass sie zu Boden fielen und beide nass wurden. Es war ein wundervoller Abend mit dem süßen Vogelpokémon.
„Nun denn, wir müssen langsam wieder zum Pokécenter, bevor sich die anderen noch Sorgen machen.“, begann Shin und seine Pokémon kamen sofort zu ihm gelaufen. Sie machten danach aber keinen weitern Schritt, sie schauten nur auf das Wablu, das traurig schien.
„Wablu? Willst du mit uns reisen?“, fragte Shin das Pokémon, das sofort verstand und einwilligte. Shin nahm es zuerst in einen Pokéball auf, dann holte er es sofort wieder heraus, damit es nicht alleine sein musste. Die vier Pokémon rannten, bzw. flogen, vor, sodass Shin nur schwer mithalten konnte, mit ihnen zurück nach Viola zu gehen. Die Trainer waren bereits alle verschwunden, manche zelteten, manche aber wohnten ebenfalls in Viola, wo sie dann schliefen.
Die Sonne ging nun schnell unter, sodass die Nacht schon fast überraschend kam. Der Mond leuchtete hell über den Weg, den Shin mit seinen Lieblingen gewählt hatte. Kühl war es zwar geworden, aber es war angenehm und fühlte sich schön auf der nackten Haut an.
Bald sahen sie Licht, das die Straßenlaternen von Viola gaben.
Shin war gerade im Pokécenter angekommen und wollte die Treppe hinauf, als die Frau an der Theke ihn ansprach.
„Hey du, du hast nur für drei Pokémon bezahlt. Das macht noch mal 10 Pokédollar für das vierte von ihnen.“
„Wie bitte? Vergessen sie es, die anderen, die nun auch mehr haben, haben auch nicht mehr zahlen müssen.“
„Dann führe ich das jetzt so ein.“, sagte sie und blickte auf die vielen Kaugummis, die unter ihrem Schuh klebten.
„Verdammt.“, sagte sie und versuchte eines nach dem anderen abzubekommen. Shin nutze die Gelegenheit und ging einfach die Treppe hoch. Als die Frau fertig war und bemerkte, dass Shin bereits weg war, schüttelte sie den Kopf. „Ein Versuch war es ja wert.“, meinte sie und drehte sich um, um noch mehr Kaugummis, die auf dem Fußboden plattgetrampelt waren, zu entsorgen.