[Staffel 1] Ash, Lucia und...Maike -vollendet-

Lukas schloss die Augen und die Blondine konnte nur noch seine Lippen auf ihrer spüren… Sie schloss ebenfalls die Augen und machte für kurze Zeit mit…
Der Junge wollte weiter und weiter machen, aber Sophie wehrte sich dann: „Stopp! Stopp!“, sagte sie und zog ihren Kopf zurück. Sie schaute ihn etwas traurig und entschuldigend an. „Oh… verstehe…“, gab Lukas nur zur Antwort und stand auf. „Nein! Warte! So… habe ich das nicht gemeint!“, versuchte die Blondine es gleich und stellte sich neben ihn. „Nein, schon okay…du empfindest eben nicht das, was ich für dich empfinde…“, wiederholte er es und versuchte aus dem Zimmer zu laufen, aber Sophie wollte ihn weiter aufhalten: „Warte doch mal! Das stimmt nicht… natürlich mag ich dich… sehr! Aber wir kennen uns erst seit ein paar Wochen… wir sollten etwas miteinander unternehmen und… uns näher kennen lernen!“, erklärte sie es und nahm seine Hand. Der Junge blieb stehen und schaute sie an. „Du… hast wohl Recht…“, entgegnete der Blonde und kam wieder zurück mit ihr in das rosa Mädchenzimmer. Es war klein, und nur ein kleines Bett und ein Schreibtisch standen darin. Sie verstaute ihre Klamotten unter dem Schlafgestell und eine Glühbirne hatte sie auch nicht. Das Fenster spendete tagsüber genug Licht.
„Wo... ist denn Maike?“, wunderte sich Maike am Abend, als sie wieder im Farmhaus ankam. „Ähm... wie soll ich die Frage jetzt verstehen?“, fragte Alicia darauf lachend. „Äh! Ich meine natürlich... Ash!“, verbesserte sich die Brünette und setzte sich, immer noch leicht betrunken, auf einen Stuhl in der Küche. „Der ist vor etwa zwei Stunden losgelaufen um nach Lucia zu suchen... aber er kommt sicher bald wieder!“, erklärte die Farmleiterin, während sie von ihrem Tee gemütlich trank. „Nach Lucia?“, murmelte das Mädchen und schaute die Tischkante an. „Das war ja klar...“, dachte sie nur und stand wieder auf. „Willst du auch einen Tee?“, bot die Frau ihr dann lächelnd an und schaute zu ihr nach oben. „Nein... ach ja, wenn Ash kommt... sag ihm, ich bin weg!“, verlangte Ash’s Freundin dann und zog sich wieder ihren dicken Mantel an. „Was? Aber wo gehst du denn hin?“, fragte die Ältere dann und stand besorgt auf. „Ich? Ich gehe wohl nach Herzhofen... es wird sicher ein Wettbewerb stattfinden... aber sag ihm das bitte nicht! Er soll sich ruhig Sorgen machen...“, rief die Brünette aus dem Badezimmer, in dem sie sich ihre Schminksachen nahm. Alicia dachte kurz nach und schaute dem Mädchen dann nach, als sie wieder die Farmtüre öffnete. „Okay...“, murmelte die Frau nur und schaute besorgt der Braunhaarigen nach.
„Hast du irgendwelche Hobbys?“, wollte Lukas dann wissen und lächelte Sophie an. „Ich? Ähm... Hobbys? Ähm... klar! Ja! Natürlich! Viele! Na ja... da wären... ich mache gerne Eislaufen! Und shoppen! Und ähm mich mit Freunden treffen!“, zählte die Blonde hastig und schnell auf. Der Junge schaute kurz wieder verwirrt und versuchte, um abzulenken, einfach nur zu lächeln. „Und du... erzähl mal von dir!“, forderte das Mädchen dann grinsend auf und Lukas wurde etwas verlegen: „Ich? Was soll ich denn erzählen...? Was... willst du denn wissen?“ „Ähm... keine Ahnung... hattest du schon einmal eine Freundin?“, kam sie sofort zur Sache und traf dort bei dem Jungen auf einen wunden Punkt.
„Und dann wird es ganz viele schöne Blumen geben! Gelbe! Und Rote! Und was ich ganz romantisch finde, sind weiße Blumen! Zwar nicht solche ganz kleinen, aber eben etwas größere, wie weiße Rosen!“, schwärmte Saphira schon wieder von der Hochzeit. Drew stocherte in seinem Abendessen herum, da ihn das Gerede von ihr langsam nervte. „Mir machen es im freien die Trauung! Umgeben von wunderschönen Blumen. Die Gäste sitzen auf Stühlen vor dem Altar und wir stehen unter einem weißen großen Bogen! Und dann...“, die Brünette wurde leicht rot, „geben wir uns das ‚Ja’-Wort!“ „Oui... wird sischer toll...“, murmelte der Junge nur und biss einmal von seinem Baguette ab. „Freust du dich denn gar nicht? Also ich bin total aufgeregt!“, meinte seine Freundin grinsend und freudig. Sie hätte am liebsten mit den Händen geklatscht, aber konnte es noch stoppen. „Natürlisch freue isch misch! Aber wir heiraten doch erst näschstes Jahr! Da müssen wir uns doch jetzt noch keine Gedanken maschen, wie alles aussehen soll!“, gab der Grünhaarige zur Antwort und kratzte sich am Hinterkopf. „Na ja... ich finde Hochzeiten einfach immer so toll... und wenn dann auch noch ich die Braut bin!“, Saphira quiekte fröhlich, sodass ein paar Hotelgäste sie verwirrt anschauten. Drew verdrehte kurz die Augen und versuchte nur auf sein Essen zu schauen.
„Tja... jetzt sind wir wohl ganz alleine...“, sagte Alicia, während sie im Farmhaus auf dem Teppichboden im Wohnzimmer mit einem Plinfa spielte. „Pli?“, machte dieses etwas verwirrt und versuchte ihren Finger zu schnappen. „Vielleicht sollte ich ja versuchen, mal Freunde zu finden...“, überlegte die Farmleiterin dann und stand auf. Sie setzte sich mit dem kleinen Pokemon auf das Sofa und dachte nach. Ihre Blicken schweiften zu dem geschlossenen Laptop, den sie dann öffnete und anschaltete. „Ich könnte ja auch einfach ins Internet gehen... schauen, was es Neues gibt...“, beschloss sie dann und startete ihren veralteten Internet Explorer. Der kleine Pinguin beobachtete ihre unsicheren Mausklicks und grinste innerlich. „Und... wie geht das jetzt?“, dachte sich die Frau nervös und klickte aus Versehen auf einen Internetbann. „Huch! Wo bin ich denn jetzt?“, wunderte die Braunhaarige sich und schaute sich die Seite an: „Hm... Wayfriends... hab ich ja noch nie gehört...“, las sie vor sich hin, „’Hier finden Sie Freunde aus ihrer Schulzeit wieder’... klingt doch interessant!“ Sie klickte langsam auf die Option „Anmelden“ und gab schließlich mit dem ‚Einfinger-System’ ihren Namen und ihre damaligen Schuldaten ein. „So müsste es stimmen...“, war sie sich sicher und klickte schließlich auf ‚Anmeldung abschließen’. Es öffnete sich eine neue Seite, die Alicia erfreute: „’Ihre Anmeldung wurde erfolgreich ausgeführt’“, las sie in Gedanken stolz durch. „Na dann schauen wir mal...“, begann die Farmleiterin dann und versuchte sich einen Überblick zu verschaffen.
„Sie… wurde nur von dir benutzt? So einer bist du?“, fragte Sophie traurig und geschockt. „Ich… habe es für meinen Vater getan!“, antwortete Lukas und fühlte sich immer mehr schuldig. „Das entschuldigt aber nicht…was du getan hast!“, entgegnete das Mädchen enttäuscht. „Heißt das…?“, wollte der Blonde dann traurig wissen. „Es... tut mir Leid... du hast echt wie ein netter Kerl gewirkt... aber das du dann so einer bist... der die Mädchen nur ausnutzt! Und dann... wegen solchen intriganten Spielchen!“, war sie sauer und stand vom Bett auf. „Aber... ich habe mich geändert...! Mein Vater ist weg, und ich habe gesehen, dass ich so etwas nie wieder machen würde!“ versuchte er ihr klar zu machen, aber Sophie blieb stur: „Nein... wer einmal lügt... dem glaubt man nicht! Und wenn er auch die Wahrheit spricht...“ „Aber... ich verspreche dir! So etwas würde ich nie wieder tun! Bitte...! Sophie...! Ich habe aus meinem Fehler gelernt!“, meinte der Junge und stand ebenfalls auf. Trauer und Verzweiflung stiegen in ihm auf. Einerseits hatte sie recht, anderseits, dachte er, dürfte sie ihn nicht so ‚verurteilen’. „Hätte ich es dir nicht gesagt, würdest du es auch gar nicht merken! Weil ich es nie wieder machen würde!“ „Ach! Du hättest es also lieber verheimlicht...? Das... ist doch auch nur wieder ein Beweis, dass ich dir nicht vertrauen kann...“, stritt die Blondine mit ihm. „Nein...! Ich habe es dir doch erzählt! Und das habe ich getan... weil ich ehrlich zu dir sein will! Ich will nicht wieder eine Beziehung führen, in der es Lügen gibt! Ich will... immer die Wahrheit sagen! Und es ist nun mal passiert...“ „Tut mir Leid... ich... kann dich nicht lieben... wenn du so etwas gemacht hast... bitte geh nun!“, forderte sie dann traurig und wütend zu gleich auf und hielt ihm die Zimmertüre auf. „Geh!“, wiederholte Sophie und versuchte ihn nicht anzuschauen.

„Tut mir Leid... ich... kann dich nicht lieben... wenn du so etwas gemacht hast... bitte geh nun!“, forderte Sophie dann traurig und wütend zu gleich auf und hielt Lukas die Zimmertüre auf. „Geh!“, wiederholte sie und versuchte ihn nicht anzuschauen.
„Aber... Sophie! Bitte!“, sagte der Junge und blieb stur stehen. Seine Augen wurden feucht und er zitterte aus Angst, sie zu verlieren. „Lukas...! Wie... kann ich dir jemals vertrauen? Ich bin schon auf viele Typen reingefallen... alles nur Deppen...! Und bei dir dachte ich... du bist der Richtige! Aber nun... ist es das Selbe wie immer“, versuchte sie ihm klar zu machen und war ebenfalls tief traurig. „Aber Sophie! Gib mir eine Chance! Bitte...! Bitte...! Biiitte!“, bettelte der Blonde verzweifelt und wäre am liebsten vor ihre Knie gefallen. Das Mädchen dachte kurz nach und schaute ihn dann wieder an. Sie wischte sich mit dem Zeigefinger eine Träne weg und nickte leicht: „Und... du wirst immer ehrlich zu mir sein?“ „Ja! Na klar! Immer!“, schwor er glücklich und hätte am liebsten alles in seiner Umgebung umarmt. „Okay... okay!“, meinte sie daraufhin fröhlich und lachte schon fast.

Einige Tage später gab es immer noch keine Spur von Lucia. Maike war immer noch in Herzhofen und Ash war weg...
„Wo die wohl sind...“, wunderte sich Alicia und setzte sich wieder an den Computer. „Mal schauen... vielleicht hab ich ja neue Post!“, dachte sie sich glücklich und öffnete ihr Postfach. „Juhu! 3 neue Nachrichten habe ich...“, murmelte die Farmleiterin und klickte schon etwas schneller, als ein paar Tage zuvor. „Ui! Christian hat mir geschrieben...“, freute die Frau sich und las die Post: „Hey! Hast du Lust dich mit mir Mal zu treffen? ~Chris“ „Hmm... na klar!“, sagte sie glücklich vor sich hin und tippte eine Antwort.
„Was machst du denn da?“, fragte Drew und versuchte zu schauen, was Saphira gerade in der Schreibtischschublade machte. „Ich? Ähm... gar nichts!“, log sie erschrocken und schloss schnell und unschuldig die Holzöffnung. „Aja...?“, wunderte sich der Junge verwirrt und schaute sie misstrauisch an. Saphira grinste unschuldig und versteckte etwas hinter ihrem Rücken. „Ich... muss mal kurz weg!“, meinte sie schnell und rannte aus dem Zimmer. „Komisch...“, dachte sich Drew und schaute ihr verwirrt hinterher.
„Und du gehst wirklich gerne... durch den Friedhof spazieren?“, wollte Lukas noch einmal wissen, während er mit Sophie durch die Ruhestätte der Toten lief. „Ja! Hier ist es immer so schön ruhig... und die Luft ist so klar!“ „Finde ich nicht... hier stinkt es eher...“, entgegnete der Junge und hielt sich die Nase zu. „Ich finde den Duft hier schön!“, war sich das Mädchen sicher und atmete glücklich ein und aus. Schweigend liefen sie weiter, als die Blondine plötzlich stehen blieb. „Hey...! Ist das nicht...?“, wunderte sie sich erschrocken und deutete auf ein Grab. Lukas lief neben sie hin und las die Inschrift: ‚Barry’. „Barry...? Ich hab noch nie sein Grab gesehen...“, dachte sich er traurig und fühlte auf einmal wieder Schuldgefühle in sich. „Ist das nicht dein Bruder? Aber hast du nicht gesagt... der lebt noch?“ „Ja... ja, das ist er...! Aber... ich wusste nicht... das er tot ist!“, entgegnete der Junge und wirkte plötzlich tieftraurig. „Ach du meine Güte... das ist ja schrecklich...“, murmelte Sophie nachdenklich und schaute Lukas an, welcher auf die Erde vor dem Grabstein schaute. „Ich... lass dich wohl lieber jetzt alleine... oder?“, schlug die Blonde dann mitfühlend vor und nahm nur ein kleines Nicken des Jungens wahr, woraufhin sie den Friedhof alleine verlies... „Barry...“, murmelte Lukas und kniete sich vor seinen toten Bruder hin. „Du hast es nicht verdient!“, schrie Lukas und gab ihm einen festen Stoß. Barry verlor nach hinten das Gleichgewicht und fiel nach hinten die Treppe nach unten. Sei Kopf schlug mehrmals auf, bis er unten im Erdgeschoss lag. Seine Augen waren geschlossen und sein Kopf fing das bluten an. „D-Das… hast du davon!“, murmelte Lukas. „Barry...“, wiederholte er sich traurig. „Sei nicht traurig...“, sagte plötzlich eine vertraute Stimme direkt hinter ihm. Erschrocken drehte Lukas sich um und stützte sich dabei mit den Händen auf dem Grab ab. Panisch schaute er sich mit seinen Augen um, aber dort war niemand... Es war eine sehr bekannte Stimme gewesen... Er kannte sie nur zu gut... „Florian...“, murmelte Lukas zitternd und ängstlich.

Am Tag darauf sah auch schon die Welt wieder ganz anders aus... oder doch nicht?

„Warst du gestern... noch lange am Friedhof?“, fragte Sophie vorsichtig, während sie mit Lukas in ihrem Zimmer saß. „Na ja... eine Stunde... denke ich...“, behauptete der Junge langsam und leise. „Ahh... also nicht bis in die Nacht... da hätte ich nämlich Angst!“, sagte die Blondine grinsend. „Nein! Dann würden doch die Monster und Toten kommen!“, meinte er darauf lächelnd und war schon etwas besser gelaunt. „Dödel!“, sagte Sophie kichernd. Lukas machte plötzlich ein ernstes und nachdenkliches Gesicht... “Ich hab mir Mal deine CDs ausgeliehen!“, sagte Lukas fies zu Barry. „Hey, gib das her, Dödel!“ „Barry...“, murmelte der Blonde ganz leise vor sich hin. “Barry hat mich nicht in den Sand geschubst... ich hab gelogen...“, gab Lukas schließlich seinem Vater Louis zu. „Aber warum hast du gelogen?“, wollte der Mann wütend wissen und Barry grinste: „Na weil er ein Dödel ist!“ „Ähm... alles okay bei dir?“, fragte die Blondine verwirrt nach. „Was?“, wollte Lukas wissen und kam langsam wieder zu sich, „Ja... ja, alles okay!“
„Ash? Was gibt’s denn?“, wollte Saphira wissen, als sie an ihr Handy ging. „Saphira! Gut, dass ich dich erreiche...! Hast du etwas Neues von Lucia gehört?“, wollte der Junge sofort wissen. „Nein... leider nicht... Du?“ „Nein, auch nicht... ich suche seit Tagen ununterbrochen nach ihr... zeige Leuten Bilder von ihr, aber niemand hat sie gefunden... ich schlafe schon kaum, und wenn, dann auf der Straße...“ „Was? Aber wieso das?“ „Ich bin zurzeit in Jubelstadt... da kann ich ja nicht einfach zurück zur Route 224 gehen... ich mache mir riesige Sorgen um sie... sie ist jetzt schon über einen Monat weg...“ „Ja... ich weiß... aber das ist echt süß von dir, dass du so nach ihr suchst, aber was ist mit Maike und der Farm?“ „Maike ist in Herzhofen bei einem Wettbewerb... oder woanders, keine Ahnung... ist mir egal... und Alicia... die schafft das, hoffe ich, schon mit der Farm“ „Oh... hoffentlich findest du sie bald...! Aber du... solltest wirklich Mal wieder zu Alicia zurückkommen! Sie hat vor zwei Tagen angerufen bei mir und hat gefragt, ob ich weiß, wo du bist!“, erklärte die Brünette bittend, während sie sich das Handy an das Ohr klemmte. „Ja... Aber was ist... wenn wir Lucia nie wieder finden? Was ist mir ihr passiert? Wo ist sie...?“, fragte Ash bitterlich und mit einer traurigen tiefen Stimme... „Ich... ich weiß es nicht...“, murmelte Saphira leise und mitfühlend.
Am Abend schlenderte Lukas wieder nachdenklich durch die Gassen von Sonnewik... Er war Schuld an Barrys Tod... Er hatte ihn umgebracht... Es war seine Schuld! Der Junge schaute sich um und entdeckte eine Gruppe Teenager, die aus drei Jungen bestand. Sie waren alle in etwa seinem Alter und lachten über irgendetwas. Lukas blieb kurz stehen und schaute aus einer kleinen Entfernung zu ihnen herüber. „Ja! Das wäre lustig!“, rief einer der Junge lachend. „Yeah! Party!“, schrie ein anderer braunhaariger Junge laut und lachend. Lukas machte wieder große erschrockene Augen. “Yeah! Party!“, schrie Barry glücklich, während er die Musik aufdrehte... „Yeah! Party!“, schrie Barry glücklich, während er die Kerzen auf seinem Geburtstag auspustete. Der braunhaarige Junge schaute kurz auf Lukas und dann wieder auf seine Freunde.
„Barry...“, schnaufte der Blonde schwer atmend. „Barry...!“, wiederholte er sich zitternd und kniete sich langsam auf den Straßenboden. Er fasste sich an den Kopf und schaute verzweifelt auf den verdreckten Boden. Auf den Boden fielen zwei Wassertropfen, die von den Augen des Jungens ausgingen. Schuld! Schuldig war er! Es war nicht mehr rückgängig zu machen... Barry... war tot! Und Lukas... war schuld...

„Barry...“, schnaufte der Blonde schwer atmend. „Barry...!“, wiederholte er sich zitternd und kniete sich langsam auf den Straßenboden. Er fasste sich an den Kopf und schaute verzweifelt auf den verdreckten Boden. Auf den Boden fielen zwei Wassertropfen, die von den Augen des Jungens ausgingen.
Der braunhaarige Junge grinste kurz fies als er das sah und lief dann mit seinen beiden Freunden weiter...

„Guten Morgen mein Schatz!“, sagte Saphira am Tag danach glücklich zu ihrem Verlobten, Drew. Dieser rieb sich verschlafen den Sand aus den Augen und versuchte die Freundin zu erkennen. „Guten Morgen!“, antwortete dieser müde und gähnte kurz. Die Brünette lächelte kurz verliebt und setzte sich neben ihn auf das Bett. „Gut geschlafen?“, fragte sie sofort. „Ähm... Oui! Und... du anscheinend auch!“, antwortete der Grünhaarige grinsend. Das Mädchen erwiderte nur kurz das Grinsen und stellte sich dann wieder hin: „Ja... hab ich! Ich hab von unserer Hochzeit geträumt! Und da kam mir auch noch eine neue Idee! Noch besser als die mit dem Blumenmeer!“, erzählte sie dann. „Ach ja?“, wollte der Junge wissen und zog sich langsam neben ihr an. „Ja! Wir fliegen in den Urlaub! In den Süden, irgendwo wo es viel Sand gibt, immer nur Hitze und ein schönes Hotel! Wir nehmen nur unsere engsten Freunde mit und heiraten dort!“ „Oh merde... (Ach du scheiße...)“, murmelte Drew ganz leise und versuchte glücklich zu wirkend: „Oui...! Wenn... du das willst!“ „Ja! Das würde ganz toll werden! Wir fliegen nach Australien... oder nach Tunesien! Das wäre so... so lustig, spannend, schön und... einfach so romantisch!“, antwortete sie voller Glück und lächelte ihn mit rotem Gesicht an. Der Grünhaarige hätte am liebsten gefragt, wer denn das alles bezahlen sollte, aber er wollte nicht, dass seine Freundin traurig wäre... Irgendwie... würde er das Geld schon bekommen. Aber wie?
„Ach ganz toll...! Was machst du denn hier?“, fragte Ash genervt, als er wieder bei Route 224 stand. „Hallo? Ich bin deine Freundin! Und außerdem hat mich Alicia hierher bestellt...“, erklärte Maike wütend und betrat mit ihrem Freund das Farmhaus. „Dich auch? Sie sagte, es wäre wichtig...“, antwortete der Junge nachdenklich. „Was weiß ich... vielleicht weil sie mir zu meiner Niederlage gratulieren will?“, fragte sie traurig und schaute ihn an. Der Schwarzhaarige blieb stehen und schaute die Brünette mitfühlend an. „Du... hast verloren?“ „Ja! Ich...“, Maike kamen unechte Tränen aus den Augen, „ich konnte nicht kämpfen... wenn ich daran denke... was du für sie empfindest!“ Sie fiel in seine Arme und Ash murmelte: „Wer?“ „Lucia!“, jammerte das Mädchen traurig und grinste innerlich. „Ich weiß doch, was da abgeht!“ „Ach... Ach was! Das stimmt doch gar nicht...! Ich...“, der Teenager stoppte kurz. „Ich... liebe doch dich!“ Doch im selben Moment wie er es aussprach, bereute er es schon wieder.
„Lukas! Lukas!“, rief Sophie rennend durch Sonnewik. „Was ist denn? Sophie!“, fragte Lukas glücklich und drehte sich zu ihr um. Schnaufend blieb das Mädchen stehen und stützte sich mit den Händen an ihren Knien ab. „Gibt’s was Neues?“, wollte der Blonde dann wissen und versuchte Augenkontakt mit ihr zu bekommen. „Ja! Hier...! Für dich!“, überreichte sie ihm einen Zettel und grinste stolz. „Was ist das?“, wunderte sich Lucias Ex und schaute sich den Zettel an. „Die Wellen! Das... ist der Zettel den mir Maike geklaut hatte!“, meinte Lukas dann überrascht und glücklich. „Ja!“, antwortete Sophie freundlich und beruhigte sich langsam wieder. „Wow! Klasse! Wie hast du den denn wieder bekommen?“, wollte er wissen und schaute sich den Zettel an. Die verbrannten Stellen. Die komisch eingezeichneten Wellen... „Maike! Ich habe sie heute früh zufällig getroffen und da hab ich sie sofort gefragt...“ „Was? Und sie hat ihn dir sofort zurückgegeben?“ „Na ja...“, meinte die Blondine grinsend und dachte daran, was passierte...
“Gib den Zettel her! Der gehört Lukas!“, schrie Sophie wütend und versuchte Maike den Zettel aus der Hand zu reißen. „Nein! Er gehört mir! Oder bist du nun auf seiner Seite?“, brüllte die Brünette wütend zurück und versuchte wegzurennen, doch die Blondine holte sie auf. „Natürlich! Du darfst nicht einfach die Sachen von anderen klauen!“, erklärte sie ihr wütend und riss ihr schließlich den laminierten Zettel aus der Hand. „Das brauchst du grad sagen!“, schimpfte Ash’s Freundin und sah nur noch, wie Sophie weg rann...
„Na ja... es war nicht leicht... aber hier hast du ihn!“, meinte das Mädchen grinsend. „Oh... Dankeschön“, freute er sich richtig und umarmte sie hastig. Die Blondine errötete kurz und versuchte dann ihre Wangen zu bedecken. „Aber was ist denn jetzt an dem Zettel so besonders? Was soll an den Wellen so toll sein?“, wollte Sophie dann wissen und schaute ahnungslos in Lukas grübelnde Augen. „Hmm... das ist, glaube ich, gar nicht die Botschaft... das ist nur ein Hinweis, wie ich die wahre Botschaft entschlüsseln kann... Bisher war es immer etwas, das mir Florian, also mein Bruder, damals beigebracht hat, oder gerne mit mir gemacht hat. Damals ging ich oft mit ihm zum Friedhof, zum Grab meiner verstorbenen Verwandten! Er hat mir immer beigebracht das Laub neben den Gräbern wegzuschaufeln und deswegen befand sich auch der zweite Hinweis unter der Erde zwischen den beiden Gräbern... und das...“, er hielt kurz inne und dachte nach, „diese Wellen... deuten auf Wasser hin... er ging mit mir immer ans Meer und wir fütterten dort die Vögel... und die Brandspuren... erinnern mich eben an Feuer! Damals hat er immer gesagt, ich solle Acht vor dem Feuer geben und es mit...“ Der Junge stoppte wieder kurz, da ihm ein Einfall kam. „Ich sollte es mit Wasser löschen! Natürlich! Den Trick hat er mir auch vor zwei Jahren mal gezeigt... Man schreibt mit einem besonderen Stift mit unsichtbarer Farbe auf ein Blatt Papier und wenn man Wasser darüber streicht, erkennt man die Botschaft! Deswegen hat er es auch laminiert, damit kein Wasser hinkommt und ich die Botschaft schon vorher erfahre!“, erklärte Lukas stolz. Sophie lächelte kurz und hörte seinen Schlussfolgerungen gerne zu.
„Wirklich? Nur mich?“, fragte Maike mit einem schmollendem Gesichtsausdruck. Ash dachte kurz nach. „Ich“, fing er dann an, „natürlich! Natürlich liebe ich nur dich!“, beendete der Junge den Satz lächelnd. „Lucia ist weg... seit über einem Monat... die Polizei hat keine Hinweise gefunden... vielleicht... werde ich sie nie wieder sehen...“, dachte er bei sich und schaute der glücklichen Maike in die Äuglein. „Ja“, meinte diese strahlend und kam ihm näher, „ich dich auch! Und... lass uns nie wieder streiten, okay?“ Die Miene des Schwarzhaarigen verdunkelte sich und er sagte ernst: „Und was ist mit deinem Alkoholproblem? Du kannst doch nicht einfach süchtig danach werden...!“ „Ich bin nicht süchtig! Es... tat einfach gut alle Sorgen runterzuspülen... wenn ich einen Schluck nehme ist das so ein schönes Gefühl und ich habe in dem Moment nicht die Angst, dass Lucia mir dich wegschnappt!“, erklärte die Brünette unecht traurig. „Aber das musst du nicht!“, munterte Ash sie auf und lief dann mit ihr zu Alicia ins Wohnzimmer.
Dort angekommen sahen sie die Farmleiterin gerade in Unterlagen blättert, also tippte Ash sie von hinten an. Die Frau drehte sich erschrocken um und setzte ihre Lesebrille ab. Sie stand langsam auf und setzte einen ernsten Blick auf: „Da seid ihr ja endlich...“, meinte sie und es schien wirklich schlimm zu sein... „Ja...! Was gibt es denn?“, wollte der Schwarzhaarige wissen und nahm seine Freundin an der Hand. „Ist etwas passiert?“, stichelte die Brünette grinsend, aber gleich verging ihr auch schon wieder das Grinsen. „Ich... habe eine Entscheidung getroffen!“, berichtete Alicia und räusperte sich kurz. Der Junge bekam ein komisches Gefühl bei der Sache und hatte auch etwas Angst dabei. Ging es um ihn? Um Maike? Oder war etwas mit Lucia passiert...? Geht es der Farm gut? „Ich“, fing die Farmleiterin nach kurzer Zeit wieder und ihr fiel es nicht leicht, das zu sagen. „Ich habe, wie gesagt, einen ernsten Entschluss gefasst... In letzter Zeit wart ihr nicht da und habt euere Arbeit vernachlässigt... davor habt ihr auch nicht wirklich gearbeitet... ich kann schon gar nicht mehr auf den Markt, weil ich mich ununterbrochen um die Pokemon kümmern muss...“ „Und... das heißt?“, wollte Ash wissen und zitterte ein wenig. „Es... Ich... habe mich dazu entschlossen... dass ihr nicht weiter hier arbeiten werdet... ich kündige euch hiermit...“, beendete sie ihre Rede... beziehungsweiße... die Kündigung.

„Die Wellen! Das... ist der Zettel den mir Maike geklaut hatte!“, meinte Lukas dann überrascht und glücklich. „Ja!“, antwortete Sophie freundlich und beruhigte sich langsam wieder. „Wow! Klasse! Wie hast du den denn wieder bekommen?“, wollte er wissen und schaute sich den Zettel an.
„Es... Ich... habe mich dazu entschlossen... dass ihr nicht weiter hier arbeiten werdet... ich kündige euch hiermit...“, beendete Alicia ihre Rede... beziehungsweiße... die Kündigung. Ash’s Knie schlotterten und er bekam Gänsehaut bei dem Gedanken, plötzlich alles verloren zu haben. Maike allerdings wirkte ganz entspannt, bis sie auf ihren Freund schaute. Daraufhin warf sie einen fiesen Blick zu der Farmleiterin. „O...Okay“, kam dann nach kurzer Zeit von dem Jungen, „du... hast wohl Recht...“, beendete er den Satz und verließ langsam, nachdenklich und traurig das Wohnzimmer.
Maike blieb weiterhin stehen und hatte Augenkontakt mit der Frau. Plötzlich lachte das Mädchen leise. „Was gibt es da zu lachen?“, schnauzte Alicia ernst. „Du... du glaubst doch nicht wirklich, dass du uns kündigen kannst!“, lachte die Brünette und stützte sich am Sofa ab. „Warum nicht?“, meinte ihr Gegenüber Schultern zuckend und holte ein Dokument hervor. „Hier...! Hier hast du es schriftlich!“ Maike las sich kurz die Kündigung durch und unterbrach kurz ihr Gelächter. „Schon vergessen?“, drohte sie dann, „Ich habe damals die Farm mit meinem Geld gerettet! Ohne mich wärt ihr schon längst auf der Straße!“ „Ach ja“, konterte die Farmleiterin und holte etwas aus einem Schrank heraus. „Gut, dass du mich erinnerst!“, sagte sie mit böser Stimmlage und überreichte Lucias Schwester einen schwarzen Koffer. „Was... ist das?“, verlangte diese zu wissen und öffnete langsam den dunklen Gegenstand. Vor sich sah sie eine Menge Geldscheine. „Du...? Du gibst mir das Geld zurück?“, fragte Maike vorsichtig und begann nachzuzählen. „Ja! Es stimmt alles auf den Cent genau! Ich bin zwar nun wieder ein wenig verschuldet, aber mit einem neuen aktiveren Arbeiter auf der Farm werde ich das Geld locker zusammenbekommen! Pech gehabt!“
„Vorsichtig mit dem Pinsel... darüber streichen...“, murmelte Lukas vor sich hin während er mit einem nassen Pinsel über die Botschaft strich. Sophie schaute über seine Schulter auf das Blatt und wartete ab. „Hey! Ich sehe schon was!“, meinte diese lächelnd und schaute dann kurz in Lukas neugieriges Gesicht. Ihr Lächeln vergrößerte sich kurz, bis sie wieder auf das Blatt schaute... „Perfekt!“, sagte der Junge dann stolz und sah den verstecken Hinweis vor sich. „Hä?“, wunderte die Blondine sich und schaute nachdenkend auf das Blatt Papier. „Was soll... denn das jetzt heißen?“, fragte sie sich und schaute den Jungen ratlos an. „Eine... ‚2’ und rechts daneben ist... ein Baum? Er wurde einfach mit unsichtbarer Tinte hingemalt, beziehungsweiße, die Umrisse... und was soll das bedeuten?“, war auch er unwissend und dachte gemeinsam mit der Blonden nach.
„Aline!“, sagte Saphira glücklich, als sie mit Drew durch Sonnewik lief. „Saphira! Hi!“, antwortete die Frau, die ihnen entgegenlief. „Na toll...“, murmelte der Grünhaarige genervt und schaute die brünette Freundin kurz an. „Bist du alleine? Wo ist denn Sebastian?“, wollte dann diese wissen und schaute fragend zwischen ihrem Freund und der Frau hin und her. „Der ist wieder bei meinen Eltern... ich wollte wieder ein paar Tage für mich haben...“, erklärte sie dann lächelnd und schaute auf die Haare von ihrem Ex. „Sag Mal... können wir uns kurz sprechen?“, schlug komischerweise auf einmal Drew vor. „W...Was? Ähm... ja klar?!“, entgegnete die Erwachsene und lief ein Stück Abseits mit dem Jugendlichen. „Ähm... bis gleich!?“, rief Saphira ihnen hinterher und beobachtete die beiden fragend.
„Sag mal... wann wirst du es ihr sagen?“, wollte der Junge dann in seinem französischem Dialekt wissen. „Was sagen? Wem sagen?“, antwortete die Brünette lächelnd und schaute ihn fragend an. „Tu nischt so...! Ich weiß doch... dein Geheimnis! Dein kleines... Sebastian-Geheimnis!“ „Was denn?“, tat immer noch Aline, als würde sie nichts wissen. „Tu nicht so! Sagt dir... Sebastians Haarfarbe... Augenfarbe... etwas?“, konterte der Grünhaarige und traf damit auf einen schwarzen Punkt bei seiner Gegenüber. Die Frau kicherte kurz: „Du... hast es also herausgefunden! Wusstest du es schon immer?“ „Darum geht es nischt... du hast Saphira angelügt und isch habe dir geholfen!“ „Tzz... es heißt ‚angelogen’ du Sprach-Genie! ... Na ja... ein Geheimnis ist ein Geheimnis... oder sollte ich besser sagen... Секрет тайного (russisch: ‚Ein Geheimnis ist ein Geheimnis’)?“ Drew zuckte erschrocken zusammen. Ein Zwinkern zeigte die Erwachsene kurz und damit lief sie auch in schnellem Schritt wieder weiter. „Sie... nein... oder... doch?“, murmelte der Junge, als ihn seine Freundin von hinten packte: „Ist sie wieder weg?“, erschreckte diese ihn, obwohl sie es nicht beabsichtigte.
„Zweibaum… Ne, des wäre sinnlos…“, dachte Sophie nach. „Warte…! Sag das nochmal!“, forderte Lukas auf und hatte anscheinend etwas herausgefunden. „Zweibaum?“, fragte das Mädchen ahnungslos. „Ach so ist das!“, meinte der Junge grinsend und blickte nun ganz durch. „Waaas? Sag schon!“, forderte die Blondine lächelnd auf und brannte richtig darauf, es zu erfahren. „das mir das noch nicht vorher aufgefallen ist! Und… dir auch nicht…! Schau dir doch mal die „Zwei“ genau an!“ Die Blicke des Mädchens fielen auf das Blatt Papier und sie dachte kurz nach. „Natürlich!“, fing sie an, „die ist ja falschherum! Aber warum ich das nicht gemerkt habe…“ „Ja… das heißt… ich muss es nicht so sehen, wie es ist… also nicht „Zweibaum“, sondern…“, erklärte der Junge und wurde dabei von ihr unterbrochen: „Dreibusch!“ Der Blonde lachte kurz und schüttelte dann den Kopf: „Nein…! Das würde genauso wenig Sinn ergeben…! Du würdest zwar nicht direkt darauf kommen, aber… damals ging Florian mit mir jeden Sonntag an einen bestimmten Platz! Natürlich zu keinem „Zweibaum“, aber… zum Weihbaum!“ Sophie stieß ein Lachen hervor: „Was ist denn das für ein blöder Name?“ Der Blonde verdrehte kurz die Augen und erklärte ihr es weiter: „Der Weihbaum… das ist ein großer Baum im Park des Erholungsgebietes… wir gingen dort jeden Sonntag hin und Florian hat dort gebetet, während ich mir den glitzernden Teich daneben anschauen durfte… der Anblick war immer wunderschön…! Wir… wir müssen zum Weihbaum!“ Das Mädchen lachte noch kurz weiter, bis sie von Lukas mitgezogen wurde, in Richtung Erholungsgebiet…
„Also… ich hab mir das wegen unserer Hochzeit noch einmal angeschaut und-„, berichtete Saphira, wurde aber von ihrem Freund unterbrochen: „Ach, jetzt fang nischt damit schon wieder an…“ „Was denn? Du hast mir doch den Antrag gemacht! Oder… willst du gar nicht mehr?““Natürlisch! Aber,,, okay, erzähl!“, forderte Drew auf und das Mädchen strahlte wieder: „Also… ich hab vorhin Mal im Internet nachgesehen und ich habe gelesen, dass eine Flugreise für uns und unsere Freunde nach Tunesien nur 10 Millionen Pokedollar (Umgerechnet etwa 10.000 Euro) kostet!“ Was??? 10 Millionen? Unsere Freunde?“, war der Grünhaarige empört, aber die Brünette blieb bei ihrer Meinung: „Ja natürlich, all unsere Freunde! Wir können ja nicht einfach sagen, dass die zahlen müssen… es sind ja auch nur unsere engsten Freunde…“ „Und… wie viele?“, wollte der Junge wissen und war sehr besorgt um sein Geld. „Na ja… 20…“, meinte sie und wurde langsam leiser.
„Und wo ist jetzt… dieser… hihi… Weihbaum?“, kicherte Sophie und lief neben Lukas durch den Park im Erholungsgebiet. „Gleich da vorne! Siehst du, man kann schon die hohe Spitze sehen“, deutete der Junge auf einen Baum und blieb kurz stehen. „Ach so, na dann!“, rief die Blondine und rannte schon voraus, doch Lukas blieb stehen… „Was ist?“, wollte sie wissen, als sie bemerkte, dass er stehenblieb. Das Mädchen lief langsam zurück und schaute ihm in sein Gesicht. „D-Da…!“, murmelte dieser und deutete vorsichtig auf zwei Personen, die sich unterhielten. Sie standen hinter einem Baum und man sah sie nur wenig. „Was ist mit denen?“ „Der Junge von letztens…“, flüsterte der Blonde weiter und stoppte an der Stelle. „Yeah! Party!“, schrie ein anderer braunhaariger Junge laut und lachend. „Und…“, Lukas stoppte noch einmal. Er konnte nicht glauben, diese Person dort anzutreffen. War es sein Bruder Florian? Der Geist von Barry? Lu… Lucia? „L…“, begann er zitternd und hoffte, nicht entdeckt zu werden. „Louis!“, beendete er den Satz und es bestand kein Zweifel… es war sein Vater! Er… war zurück!

„L…“, begann Lukas zitternd und hoffte, nicht entdeckt zu werden. „Louis!“, beendete er den Satz und es bestand kein Zweifel… es war sein Vater! Er… war zurück! Schnell zog er Sophie mit, hinter einen entfernten Hügel. „Was soll das? Was ist denn los mit dir?“, wollte diese wissen und versuchte wieder aufzustehen, doch der Blonde hielt sie fest. „Der Mann dort drüben, neben dem braunhaarigen Jungen! Das… ist mein Vater, Louis!“ „Louis? Aber wie? Wir müssen die Polizei rufen, sofort!“, geriet die Blondine in Panik und zog schnell ihr Handy heraus. „Ja… mach das! Ich… passe auf, falls er weggeht, schnell!“, forderte der Junge auf und beobachtete unauffällig seinen Vater.
„Maike? Bist du dann fertig mit pa…cken?“, fragte Ash, als er ihr Farmzimmer betrat, doch dort war sie nicht. „Nanu? Wo ist sie denn?“, wunderte er sich und schaute sich im Zimmer um. „Alle Sachen sind weg… aber Maike hat ihren MP3-Player vergessen“, fiel diesem auf und nahm ihn in die Hand. Er drückte aus Versehen auf einen der Knöpfe und man hörte deutliche Stimmen: „Ich… ich glaube, er macht Schluss…“, heulte Maike am Telefon. „Denkst… du wirklich?“, wollte eine weibliche Stimme daraufhin wissen. „Ja… Ich meine… ich liebe ihn über alles! Er… ist der tollste Junge den man sich vorstellen kann… ich habe ihn doch gar nicht verdient…“ Schnell drückte Ash auf den „Stopp“-Knopf und war überrascht. „Sie… ist wohl auf den Aufnahmeknopf gekommen…“, murmelte er geschockt. „Sie… denkt, ich mache Schluss…! Sie… liebt mich…! Wirklich! Über… alles…“ In dem Jungen stiegen Schuldgefühle auf, Liebesgefühle und Traurigkeit. „Sie… ist doch nicht so eine billige Tussi… sie ist wirklich verliebt und… heult wegen mir ihre Freundin voll…“, überlegte er und musste sich erst einmal auf das Bett setzen.
„Und? Was haben sie gesagt?“, wollte Lukas wissen, nachdem Sophie wieder auflegte und richtete seinen Blick auf ihren glänzenden Augen. „Na ja… erst wollten sie es mir nicht glauben, da Louis ein gesuchter Schwerverbrecher ist… aber dann haben sie ja einen Polizeiwagen aus Sicherheitsgründen losschicken müssen, sie sind also in etwa 2 Minuten hier…“, erklärte das Mädchen und lächelte ihm zu. Der Junge genoss kurz die Blicke, bis er schließlich wieder zu sich kam: „Ähm… ja…okay! Gut, dann…“, antwortete er und schaute wieder in die Richtung, in der sein Vater stand. „Wo?“, rief er panisch und rannte schnell hinter dem Hügel hervor. „Wo ist er hin?“, wunderte er sich erschrocken und schaute sich ängstlich um. Louis war weg… und der braunhaarige Unbekannte auch… wie vom Erdboden verschluckt!
„Ja!“, kicherte Maike auf der Weide ins Handy rein. „Er hat es sich wirklich angehört?“, fragte eine weibliche Stimme lachend darauf. „Ja klar! Er ist auch voll drauf rein gestiegen! Dankeschön nochmal, dass du es auch echt wirken hast lassen!“, bedankte sich die Brünette grinsend. „Das habe ich doch gerne gemacht… Wenn der dich jetzt noch verlässt, dann verlässt er eine traurige, ihn immer liebende und ehrliche Maike!“, meinte das Mädchen am Handy ironisch und kichernd. „Ja klar! Ich wäre ja auch super traurig!“, meinte Ash`s Freundin ebenfalls ironisch.
„Lucia…“, murmelte Ash traurig und schaute durch das Fenster im Farmhaus. „Maike……“ Er schluckte kurz, doch er konnte seine Gefühle für beide Mädchen nicht unterdrücken. Lucia war seine große Liebe… sein Traummädchen. Doch sie ist weg… vielleicht für immer… „Maike…“, wiederholte er sich und dachte an seine aktuelle Freundin… Sie war von Anfang an mit ihm zusammen. Er hatte sich gleich am ersten Moment in sie verliebt. Sie war wunderschön und schien gefühlvoll und nicht verlogen zu sein… Für welche sollte er sich entscheiden? Für das verschollene Traummädchen… oder die gefühlvolle Andere?

Am Tag danach ging alles wieder seinen gewohnten Gange. Lukas und Sophie klärten die Polizisten auf und waren aus dem Schneider. Ash verbrachte seine letzte schlaflose nachdenkliche Nacht im Farmhaus neben seiner glücklichen Freundin Maike. Saphira und Drew waren ebenfalls glücklich miteinander und unterhielten sich noch bis spät in die Nacht über die Hochzeit… zumindest redete Saphira mit sich selbst.

Das Frühstück im Farmhaus wirkte sehr entspannt… Pardon, verspannt! Maike warf Alicia böse Blicke zu die sofort von der Farmleiterin durch harte Worte gekontert wurden: „Ach ja, Maike! Da ich dir das Geld zurückerstattet habe, gehört das Shaymin ab sofort wieder der Farm, verstanden?“, zischte die Frau. Ash sagte gar nicht, sondern schaute nur in seine Tasse und dachte nach… er dachte viel nach! Die Brünette streckte der Frau eiskalt die Zunge raus und stand auf. „Eine solche Frechheit!“, schimpfte diese Frau, schlug auf den Tisch und sprang ebenfalls auf. „Ruhig…“, murmelte der Schwarzhaarige ganz abwesend. „Raus, sofort!“, befahl sie und schob die Freundin aus dem Haus heraus.
„Lass mich los!“, zerrte Maike wütend und versuchte sich zu befreien. „Ich wusste, dass du verlogen, hinterlistig und das letzte bist…! Aber das…?! Du hast keinen Respekt vor älteren Leuten! Du bist nicht das letzte…! Du bist der letzte Dreck auf Erden! Deine Geburt hat sich kein Mensch auf der Welt gewünscht! Du bist eine scheiß Missgeburt!“, schrie Alicia außer sich vor Wut. Die Brünette wurde ganz klein und bekam schon leicht Angst. Doch so einfach ließ sie sich nicht abschieben und fertigmachen. „Du…“, fing sie an. Die Farmleiterin dachte, es würde nun eine Beleidigung kommen, aber ganz im Gegenteil: „Du… hast Recht!“ „Ach… echt?“, wollte die Frau überrascht wissen und beruhigte sich langsam. „Ja! Manche Menschen hassen mich… und darauf bin ich auch stolz, so habe ich es gewollt! Aber weißt du was… ich hasse diese Menschen auch! Ich hasse meine Schwester, Lucia… ich hasse jedes einzelne Pokemon auf dieser verdreckten Farm… und ich hasse dich! Die angebliche Arbeit, die du hier machst, ist ein Job für einen Penner! Hmm… dann passt ja eigentlich alles zusammen! Dann hast du dir ja den richtigen Beruf ausgesucht!“ Maike lachte plötzlich fies, denn das war noch nicht alles, was sie drauf hatte. Sie drehte sich um und lief zwei Schritte von der Farm weg. Die Beleidigung hatte sie sich sparen können… es gab nichts schlimmeres, als das… es war die schlimmste Beleidigungen auf Erden für Alicia: „Ach ja…“, fing die Jugendliche grinsend an. Die Frau blieb ganz ruhig und rechnete mit irgendeinem dummen Spruch, doch es war ihr schlimmster Alptraum: „Damals… am See im Wald! Ich… habe Georg gerne ins Wasser gestoßen! Es hat richtig Spaß gemacht… ihn zu töten!“ Das Mädchen drehte sich fies grinsend um und wagte es auch noch in Alicias Augen zu sehen. „Von wegen, Unfall…! Natürlich, ich fiel auf Ash und dieser auf Georg, doch das schlug deinen Mann nicht um… Ein kleiner Stoß in die Rippen… ganz unauffällig… und schon…! Man hat einen Menschen getötet!“
Langsam wachte Lukas auf Sophies Couch auf und erblickte diese „Guten Morgen!“, grüßte die Blondine lächelnd. „Gu… Guten Morgen!“, antwortete der Junge gähnend und rieb sich die Augen. „Bereit zum Aufbrechen?“ „Wieso denn aufbrechen? Wohin denn?“, entgegnete der Blonde schläfrig. „Na zu diesem lustigen Baum! Das mit dem Zettel! Das haben wir gestern ganz vergessen…“, erklärte Sophie grinsend, während Lukas schnell aufsprang: „Ach du… ja stimmt! Wir waren so mit meinem Vater beschäftigt, da haben wir den Weihbaum ganz vergessen….! Los, komm!“, rief er und rannte in Unterwäsche schnell an die Haustüre. „Du… solltest dich wohl besser erst wieder anziehen!“, meinte das Mädchen lachend und schüttelte kurz den Kopf,
„Du wirst dir jetzt sicher denken: Die ist doch verrückt! oder Die will mich doch nur provozieren! Aber nein… es stimmt! Es war volle Absicht mit Georgs Tod! Du fragst dich sicher, was er mir getan hat… na ja… eigentlich nichts! Ich dachte mir, würde ich ihn stoßen, würde er mich sicher rauswerfen! Ich wollte ihn ja nicht wirklich umbringen… nur einen Stoß in die Rippen! Er schien ziemlich streng zu sein, also würde er so einen gefährlichen Stoß nicht dulden lassen! Aber dann… ist er gestorben! Du hättest Mal dein heulendes Gesicht sehen müssen, als wir es dir erzählt haben!“, lachte Maike und war auch noch stolz darauf, was sie tat. Alicia kamen erneut die Tränen…: „Warum? Warum hast du das getan? Du hast meinen Mann umgebracht… und jetzt erzählst du es mir?! Du wirst ins Gefängnis kommen… Ash wird mit dir Schluss machen und…“ „Nein, wird er nicht! Denn er wird es nie erfahren… der hört nicht zu, dafür habe ich schon gesorgt!“, erklärte die Brünette grinsend. „Was?“, geriet die Farmleiterin und schaute hastig durch das Farmfenster nach innen in die Küche, wo Ash anscheinend am Tisch schlief… „Was hast du mit ihm gemacht???“ „Keine Angst… er ist nicht tot! Der hat nur eine Dosis Schlaftabletten in seinem Tee gehabt… anders als bei dir!“, erzählte das Mädchen und holte eine kleine Flasche aus ihrer Hosentasche. ES sah aus wie ein Medikament gegen Husten. „W…Was ist das…?“, murmelte die Frau ängstlich. „Du hast kein Schlafmittel bekommen… nur… ein bisschen hiervon!“, meinte Maike fies grinsend und deutete… auf das Totenkopfzeichen, das sich auf der Flasche befand. „G…Gift!“, dachte sich Alicia erschrocken. „Viel Spaß… im Jenseits!“, verabschiedete sich die Brünette fies grinsend.