Das Rad der Zeit

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  • Jein, du verstehst das nicht so richtig, was ich aussagen möchte oder wie Hyperfixations aussehen, denke ich. Wenn sie ein sehr bedeutender Bestandteil deines Lebens sind und du dir schwer damit tust zurückzuschrauben, dann sehen das viele schon als "von der Norm abweichend" und deshalb meinte ich ja: Viele Menschen, die Kunst geschaffen und bedeutende Entdeckungen gemacht haben, haben sich auch nicht mit ihren Interessen so sehr gemäßigt, wie andere es von ihnen gewollt hätten.


    Ich denke aber, dass mehr Menschen ihren eigentlichen Interessen und Talenten intensiver nachgehen würden, was sie wirklich können und wollen, wenn sie keine Wage Slaves wären, nicht von klein auf darauf getrimmt werden würden, dass die typische 40 h-Arbeit vor allem anderen in deinem Leben zu kommen hat und Leute mehr Zeit dafür hätten.


    Natürlich wird es zu viel, wenn sich jemand verschanzt und alles, aber ja ... wir werden von klein auf darauf getrimmt: Wenn es kein Geld einbringt (oder fraglich ist, ob es Geld einbringen könnte), ist es im Erwachsenenleben nutzlos.

    Meine Mutter bekommt schon eine Existenzkrise, wenn ich darüber nachdenke, später etwas beruflich mit dem Zeichnen anzufangen, lol. Solche kreativen Sachen werden von einigen Familien halt echt im Keim erstickt und ich behaupte mal, dass das in einigen Ländern besonders bei Männern, insbesondere den erstgeborenen, passiert (like myself, obwohl ich technisch der zweitälteste bin). Meine Mutter musste mich mehrmals daran erinnern, dass das nicht mehr als ein Hobby sein darf. Ich meine, sie freut sich wirklich, wenn ich zeichne, aber es darf halt nicht zu viel sein. Ich kann ihre Sicht verstehen.

    Immerhin sind wir von der Gesellschaft her auch noch nicht so weit, dass wir alles machen können, was wir wirklich wollen und ausreichend Geld dafür bekommen.

    Ich meine, die Existenzkrise deiner Mutter ist erstmal nur die Existenzkrise deiner Mutter, die muss dich nicht interessieren.

    Obwohl ... ja klar ist es leider schwierig Geld mit zu bekommen. In dem Sinne ist es natürlich auch verständlich.


    Ich merke schon, dass einige meiner Kommilitonen viel erwachsener wirken - einige haben auch schon angefangen zu arbeiten, oder haben geheiratet, während ich nach wie vor meinen Hobbies nachgehe ^^" Aber gut, das ist ja nicht schlimm, wenn das nicht so intensiv ist (was es halt gewesen ist - ich wollte einfach davonlaufen) das hat sich eigentlich in den letzten Monaten etwas gelegt. Ich habe vieles einfach so akzeptiert, wie es ist und einige kindliche Träume von mir erstmal zur Seite gelegt.

    Die eigene Lebensführung und Wünsche mit anderen zu vergleichen bringt ja auch selten was, selbst wenn man es am Ende doch hier und da tut. ^^'

    Inwiefern sind deine Kommilitonen erwachsener, weil sie heiraten und irgendeiner Arbeit nachgehen und wieso bist du weniger erwachsen, weil du eher deinem Hobby nachgehst? Wieso sind deine Träume kindlich?


    Unterschiedliche Menschen haben halt unterschiedliche Bedürfnisse und Wünsche (Weisheit des Tages xD) und es bringt nichts sich in einen 9-5 Job zu zwingen und deine Hobbys als kindisch anzusehen, nur weil das gesellschaftlicher Konsens ist.

    Viele Menschen nutzen ihr Talent oder Interessen auch nie so richtig, weil ihnen gesagt wurde, dass sie ein anderes Leben leben sollen, das gesellschaftlich angesehener ist, und wenn sie alt sind, bereuen sie es.

  • Ich merke schon, dass einige meiner Kommilitonen viel erwachsener wirken - einige haben auch schon angefangen zu arbeiten, oder haben geheiratet, während ich nach wie vor meinen Hobbies nachgehe ^^"

    Würde ich mir keine Gedanken machen, ist bei mir nicht anders, ich bin ebenfalls kurz vor der 28 und bin auch nur „Abteilungsleiter“, erwachsener fühle ich mich dadurch auch nicht.

    Bei mir heißt es ja auch ich soll mich mehr um wichtigeres kümmern, sprich mich über alles in der Welt informieren, von Aktien usw. Ahnung haben, weil irgendwie muss man ja zusätzlich Geld machen alles andere ist ja dumm, unüberlegt und „nicht erwachsen“ (so der Wortlaut).

    „Blödsinn“ sich angucken, also dumme Videos Serien/„Kinderserien“, ich soll noch seriöser auftreten und was weiß ich alles noch.

    Also letztendlich kann ich mir die Kugel geben, wenn ich nach deren Vorstellungen leben sollte.


    Irgendwann heirate ich und wenn nicht auch egal, irgendwann hab ich ggf. Kinder und wenn nicht auch egal, ich finde es schlimm was für ein veraltetes Weltbild uns die Alten in den Kopf setzen wollen…

  • Die eigene Lebensführung und Wünsche mit anderen zu vergleichen bringt ja auch selten was, selbst wenn man es am Ende doch hier und da tut. ^^'

    Inwiefern sind deine Kommilitonen erwachsener, weil sie heiraten und irgendeiner Arbeit nachgehen und wieso bist du weniger erwachsen, weil du eher deinem Hobby nachgehst? Wieso sind deine Träume kindlich?


    Unterschiedliche Menschen haben halt unterschiedliche Bedürfnisse und Wünsche (Weisheit des Tages xD) und es bringt nichts sich in einen 9-5 Job zu zwingen und deine Hobbys als kindisch anzusehen, nur weil das gesellschaftlicher Konsens ist.

    Viele Menschen nutzen ihr Talent oder Interessen auch nie so richtig, weil ihnen gesagt wurde, dass sie ein anderes Leben leben sollen, das gesellschaftlich angesehener ist, und wenn sie alt sind, bereuen sie es.

    Das passiert in meinem häuslichen Umfeld halt sehr oft, dass mir Leute sagen "guck mal auf xy was der macht" und ich denk mir dann so "ehh ok, das juckt mich doch nicht, was der tut.". Mich nervt das extrem, wenn Leute immer darauf gucken, was andere machen und dann judgen die darüber. Das passiert hier bei mir die ganze Zeit und es ist so frustrierend.


    Aber ich bin trotzdem glücklich darüber, dass ich einige Sachen nicht mehr so betrachte, wie früher, weil mich das auch positiv beeinflusst hat und ich zeichne/male immer noch (manchmal auch sehr intensiv), aber es ist halt mehr zum Hobby geworden und das fühlt sich einfach richtig und gut für mich an. Andere kindliche Träume von mir waren eher unrealistisch und objektiv betrachtet halt nicht gut für mich, deswegen bin ich da auch glücklich darüber, dass ich das jetzt so realisiert habe und mich auf andere Sachen konzentrieren kann.

  • Ich bin irgendwie kein Fan davon, pauschal zu sagen, dass bei Erwachsenen die Zeit schneller vergeht. Was ich bei mir beobachten konnte, war eher, dass beim Zurückblicken, die Zeit weniger verfliegt, wenn man diese gut gefüllt hat. Das bedeutet nicht, dass man immer produktiv war, sondern einfach bewusst Dinge wahrgenommen hat. Mal paar konkrete Beispiele:

    Wenn ich viel Stimulation hatte, also z. B. reisen war, was neues entdeckt oder gelernt habe, mich ganz bewusst erholt (und sei es, nur irgendwo rumzuliegen), denke ich an die Zeit zurück und habe schon das Gefühl, das viel passiert ist und alles ewig gedauert hat (aber nicht im negativen Sinne). Verflogene Zeit ist für mich eher die, wo ich nicht hinterherkam, das Geschehene zu verarbeiten oder mich stumpf auf etwas vorbereiten musste und die Tage nur so dahinflogen. Hier wären wohl gute Beispiele der Umzug nach Deutschland oder wenn ich mich aufs Abitur vorbereitet habe. Im Gegenteil zu vielen Inhalten an der Uni, wo ich Freude hatte, diese Dinge zu lernen, war es fürs Abitur eher etwas stumpf. Kann mich kaum noch an die Zeit groß erinnern, zumal es zu Hause auch eher stressig war.


    Mit meiner Mutter bin ich auch zum Schluss gekommen, dass Zeit verfliegt, wenn die Tage und Wochen sich zu sehr ähneln. Natürlich hat man eine gewisse Routine im Alltag, aber man sollte wohl für etwas Abwechslung sorgen, sich Hobbys suchen, die auch Neues in den Alltag bringen oder dann eben am Wochenende bewusst entspannen oder was unternehmen. Aber eben alles so, dass es von einem Tag zum anderen durchaus Unterschiede macht. Wenn man zurückblickt, kann Zeit ja schon alleine deswegen so schnell verflogen sein, weil eh alles wie ein und derselbe Tag wirkt.


    Denke auch, dass Stressbewältigung dazu gehört. Das ist wohl der schwierige Part, aber gebe mir Mühe, täglich zu lernen, mich nicht in Zeitstress bringen zu lassen. Privat einfacher als auf der Arbeit, weil über ersteres bestimme ich mehr und trage alleine Konsequenzen. So bleibt auch schon mal was liegen, wenn ich merke "heute habe ich genug getan". Wie einige im Thema angemerkt haben, hat man gerade als Erwachsener ja oft das Gefühl von "habe keine Zeit alles zu erledigen", sodass man sich wirklich fragen muss, ob es schlimme Konsequenzen hat, wenn etwas nicht erledigt wird oder ob es bloß die eigene Einstellung und das Verantwortungsbewusstsein ist.

  • Meistens hat man wohl tatsächlich deshalb den Eindruck, dass die Zeit als Kind langsamer verging, weil man viele neue Eindrücke gesammelt hat und diese nicht als selbstverständlich hinnahm.

    Wenn man als erwachsene Person sein Leben eintönig findet und sich an vielen Kleinigkeiten nicht mehr erfreut oder nicht (gerne) etwas Neues lernt, erscheint es so, als würden sich alle darauf folgenden Jahre nur noch wiederholen.


    Als ich depressiv(er) war, erschien mir das auch noch mehr so als jetzt. Die Jahreszeiten haben gewechselt und die Tage gingen halt vorbei und es hat sich angefühlt, als würde das alles sehr schnell geschehen.

    Wenn man im Alltag aber viele Eindrücke gerne aufnimmt und produktiver ist, ist das ein ganz anderes Gefühl.

  • Ich hab auch das Gefühl als Kind hat man sich einfach viel fokussierter auf Dinge in der Zukunft gefreut. Ich kenn das jetzt auch, wenn ich mich auf etwas Bestimmtes freue, dann habe ich das Gefühl die zeit vergeht nochmal um ein vielfaches langsamer.


    Ich hab mich damals auf die Feiertage gefreut, auf Ferien, auf Urlaube, aufs Älterwerden (damit man dann doch die ein oder andere Sache mehr machen kann die als Kind nicht möglich waren oder sich mehr leisten kann). Jetzt ist man irgendwie so im Alltag festgefahren, hat auch gefühlt viel weniger Zeit für das was man gerne macht und plötzlich vergehen die Tage wie nichts.


    Alleine der Alltag als Kind war halt viel umfangreicher weil man eben am frühen Nachmittag schon frei hatte und einfach so dermaßen viel Zeit für alle möglichen Dinge. Das ist es was ich tatsächlich am meisten vermisse xD

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Mit meiner Mutter bin ich auch zum Schluss gekommen, dass Zeit verfliegt, wenn die Tage und Wochen sich zu sehr ähneln.

    Ironischerweise habe ich vor kurzem ein ähnliches Gespräch mit einem alten Schulkameraden geführt.

    Aber ja: Der Ansicht bin ich auch. Besonders hat es sich mMn auch in der Corona-Zeit gezeigt (zumindest bei mir). Meine Tage sahen sehr oft gleich aus und ich hatte selten Abwechslung, dennoch vergingen die Monate schneller als ich es aktiv mitbekommen habe. Ich schätze einfach ... das aktive Nachdenken über eine Sache und/oder Sachverhalt trägt auch dazu bei. Ergo: Wenn ich auf etwas Bestimmtes warte oder etwas Bestimmtes haben möchte (Stichwort Kindheit & diverse Feiertage), dann hat man ganz automatisch auch oft daran gedacht und festgestellt, dass es noch immer mehrere Tage sind. Hat man das nicht, nun, denkt man auch nicht jeden Tag darüber nach, ob und wie der Tag vergeht. Hm.


    Das bringt mich gerade noch auf etwas Anderes:

    Bewusstes Wahrnehmen der Zeit ... mache ich viel zu selten, wenn ich ehrlich bin. Oder generell bewusstes Wahrnehmen wie zB von Regen auf der Haut oder Wind in den Haaren - aber das ist ein anderes Thema. Fakt ist, dass ich früher mehr Freude für bestimmte Feiertage empfunden habe als heute. Für mich ist Weihnachten mittlerweile mit Stress verbunden und weniger mit der Vorfreude auf Geschenke oder das gemeinsame Beisammensitzen mit etwaigen Familienmitgliedern. Demzufolge vergeht die Zeit auch einfach, ohne das ich es groß mitbekomme. Eigentlich ... schade.

    Ich frage mich, ob es mir mehr am Ende einer Woche geben würde, wenn ich die vergangene Zeit bewusster wahrnehmen würde. Ich bin zumindest philosophisch genug, um darüber nachzudenken, dass Zeit das Kostbarste ist, was wir besitzen. Und dennoch lebe ich 'so in den Tag hinein', ohne sie bewusst zu nutzen. Auf der anderen Seite ist es aber irgendwie auch kaum möglich bzw. stelle ich es mir schwierig vor, permanent mit gutem Gewissen den Tag 'zu leben als wäre es der Letzte'. Aber irgendwie ist da ja was dran an diesem berühmt berüchtigten Spruch.



    Als ich depressiv(er) war, erschien mir das auch noch mehr so als jetzt. Die Jahreszeiten haben gewechselt und die Tage gingen halt vorbei und es hat sich angefühlt, als würde das alles sehr schnell geschehen.

    Glaubst du, dass es ein mit-Grund für depressive Schübe deinerseits war bzw. gewesen sein könnte oder hatte das rein gar nichts damit zu tun? Verzeih, wenn die Frage zu persönlich ist. Ich musste darüber nur gerade auch noch nachdenken und konnte es zumindest bei mir teilweise feststellen, dass auch das Verständnis von Zeit und wie wir mit ihr in unserem Alltag umgehen, einen nicht ganz so kleinen Teil bei mir beigetragen hat bzw. stellenweise noch beiträgt. (Also ich beziehe mich hier grad auf das 'Unzufriedenheit im Alltag, Eintönigkeit und keine neuen Interesse' vs. 'Produktivität und Spaß, sowie neue Eindrücke').



    Zum Abschluss ist mir der 'Fluss der Zeit' auch grad noch an etwas anderem aufgefallen: Ich bin mittlerweile 10+ Jahre im BB. Holy shit, die Zeit vergeht wirklich unfassbar schnell, wenn man sich kurz einen Moment nimmt und darüber nachdenkt. Ich als kleines Krümelchen im zwarten Alter von ... was? 12 Jahren? Und nun diese alte Krähe Kräme mit soon™ 30 Jahren (ok. sind noch drei Jahre. Aber trotzdem). Dieser Vergleich ist ... ich fühle mich alt mit einem Mal.

    Aber das hier ist es ein doch sehr positives Beispiel von Zeit und wie sie vergeht. Ich kann auf einige wunderbare Jahre im Forum zurückblicken, die mich geprägt und Sachen gelehrt haben, hah. Faszinierend diese Zeit.

  • Well, witziges und passendes Thema für mich. Ich beschäftige mich seit einiger Zeit auch irgendwie mit dem Thema "Zeit" und reflektiere mein Leben oder das, was ich jetzt auch zuletzt erlebt habe. Soeben bin ich auch sehr überrascht gewesen, dass übermorgen der 16. April ist und ich dann einfach mal meine zwei Katzen seit einem Monat habe. Es kommt mir irgendwie nicht so vor und ich bin echt perplex deswegen. I dont know, weshalb ich mich so lost fühle.

    Ich denke, es hat schon etwas damit zu tun, ob und wie man sich mit der Thematik auseinander setzt.


    Früher als Kind/Jugendlicher hat man einfach sein Leben gelebt und hatte Spaß an dem was man getan hat. Ich kann mich erinnern dass damals viele neue Impulse kamen, z.B. erstes Onlinegame oder erste Anmeldung in einem Forum wie diesem hier, viele Animes die man schauen konnte. Da waren Tage und Monate, an denen ich mich ausschließlich mit den einen Dingen beschäftigt habe und es war für mich tatsächlich wertvoll.
    Oder früher mit neuen Leuten in Kontakt zu kommen. Ich habe mich gefreut wie eine Queen wenn ich damals im MSN Messenger die ganze Taskbar voller Chats hatte und auch das war für mich einfach immer enorm wichtig und heute habe ich absolut keine Lust mehr darauf.


    Heute als Erwachsene Person habe ich viel Verantwortung und Verpflichtungen und ich habe das Gefühl, meine Freizeit teilweise genau planen zu müssen, weil Termine anstehen oder man sich um dieses und jenes kümmern muss. Ich merke einfach, dass ich auf vieles was das Leben betrifft keine große Lust habe und dass es mir einfach die Motivation für andere Dinge raubt, die ich eigentlich total gern habe.


    Dann muss ich arbeiten gehen und danach bin ich teilweise so platt, dass ich mich nicht mehr wirklich motiviert bekomme. Ich habe einfach oft nach der Arbeit geschlafen und dieser Schlaf war absolut nicht qualitativ, aber trotzdem wollte/musste ich es einfach. Keine Ahnung, jedenfalls will ich damit sagen, dass mir heutzutage irgendwie viel Motivation fehlt und ich mich teils für wenig begeistern kann. Ich konsumiere Dinge und spiele Games, aber es macht einfach nicht mehr "klick", wodass ich da total drauf abfahre. Früher hatte ich etwas und habe mich nur damit beschäftigt, komme was wolle.


    Ich habe seit nem gefühlten Jahr einfach einen puren Nostalgieflash, getriggert durch das Digimon Card Game: Ich habe irgendwie einfach vergessen oder verdrängt, wie extrem wichtig mir Digimon früher gewesen ist. I mean, es war so wichtig, ich habe mich jahrelang nur damit beschäftigt und alles aufgesaugt was das betroffen hat. Ich hatte immer mal wieder gewisse Fandoms, die so präsent für mich waren, aber irgendwann hat das einfach aufgehört und heute ist alles was ich sehe oder mache irgendwie "meh" oder eben nicht so besonders. Ich denke, dass bei mir da irgendwie total viel mitspielt, halt Arbeiten gehen, Familienprobleme,... Ding ist halt, ich will auch nicht so viel darüber nachdenken. Aber wie gesagt bin ich grad in dieser Phase wo ich mir denke "Omg ich hab früher das und das geguckt *google* und omg das kam da und da raus, da habe ich es geguckt und war dann so und so alt..." Psycho? Oder habe ich letztens auch nochmal in meinem last.fm geschaut und Lieder gefunden, die ich damals sehr viel gehört habe und die einfach nur banger waren *in Playlist gemacht hat* und das erinnert mich aber automatisch an die Zeit, die ich damals damit verbracht habe.


    Anscheinend hab ich schon meine Midlife Crisis mit 26. XD

  • Als ich depressiv(er) war, erschien mir das auch noch mehr so als jetzt. Die Jahreszeiten haben gewechselt und die Tage gingen halt vorbei und es hat sich angefühlt, als würde das alles sehr schnell geschehen.

    Glaubst du, dass es ein mit-Grund für depressive Schübe deinerseits war bzw. gewesen sein könnte oder hatte das rein gar nichts damit zu tun? Verzeih, wenn die Frage zu persönlich ist. Ich musste darüber nur gerade auch noch nachdenken und konnte es zumindest bei mir teilweise feststellen, dass auch das Verständnis von Zeit und wie wir mit ihr in unserem Alltag umgehen, einen nicht ganz so kleinen Teil bei mir beigetragen hat bzw. stellenweise noch beiträgt. (Also ich beziehe mich hier grad auf das 'Unzufriedenheit im Alltag, Eintönigkeit und keine neuen Interesse' vs. 'Produktivität und Spaß, sowie neue Eindrücke').

    Das hatte eher nichts damit zu tun und lag an anderen Dingen. ^^'

    Depressive Phasen lassen Tage bloß so erscheinen, als wären sie alle gleich und bedeutungslos, obwohl sie das nicht sind. Vielleicht hat sich das aber gegenseitig verstärkt.


    An sich bin ich mit meinem Alltag und sozialen Umfeld aber im Großen und Ganzen zufrieden, einfach weil ich mich aktiv dafür entschlossen zu haben nur das zu tun worauf ich Lust habe und nicht, was gesellschaftlich von mir verlangt wird.

    Es schauen dich zwar viele blöd an, wenn du schreiben willst, aber kein weltbekannter Autor*in bist, wirst du angesehen als wärst du ein Kleinkind, das sich Fantasiefreundschaften und -welten ausdenkt, aber für mich ist es das absolut Wert. ^^

    Und hier und da find ich Gelegenheitsjobs for the money und daher muss ich auch nicht jeden Tag demselben Trott nachgehen und an eine Arbeitsstelle, auf der ich nicht sein will (ich bin einfach so ein Mensch, ich gehe nach paar Wochen in einem Büro oder so ein) und um Erlaubnis bitten, wann ich wie und weshalb Freizeit nehmen darf.


    Seitdem ich es appreciate, dass ich wirklich etwas mehr so leben kann wie ich es will, geht es mir auch besser.

    Ich hatte davor auch länger die Lust auf Anime und Bücher, die für mich eigentlich sehr wertvoll waren, verloren (wie @Ravyn es beschreibt) oder mich nicht mehr so sehr gefreut, wenn jemand ein Treffen vorgeschlagen oder einfach so zurückgeschrieben hat.


    Ich hatte dann keine Lust mehr darauf keine Lust mehr auf etwas, das einem viel bedeuten sollte, zu haben.

  • Hach, Leute, bislang dachte ich eigentlich, dass alles gut wäre und ich nie diese typisch spießigen Erwachsenendinge tun würde. Dass ich weiterhin studentisch leben würde, meine Dosenravioli verzehre oder mich eben an experimenteller Küche versuche, weil's lustig und interessant ist, ich meine Urlaube ca. drei Tage vor Ferienbeginn zu planen beginne und so, aber...


    Ich habe mir jetzt ein Bügelbrett bestellt. Meine Mutter hat mir zwar zum Auszug ein Bügeleisen geschenkt, aber das liegt seit einem Jahr OVP in irgendeiner Schublade, weil hell, ich trag fast nur Klamotten, die entweder von Natur aus keine Falten werfen, oder kann den Stoff auf der Wäscheleine straff genug ziehen, sodass höchstens an den kurzen Ärmeln ein paar Falten auftreten, die man ohnehin nicht sieht. Jetzt aber, da ich mir für den "seriösen Businesslook" ein paar Hemden zugelegt habe (okay, es sind überwiegend Hawaii-Hemden, lol), merke ich, dass diese einfach schrecklich aussehen, wenn man sie nicht bügelt. Und ganz ehrlich: Ich hab mich bis dato noch nie so alt gefühlt. Vielleicht hat die Aura meiner Arbeitskollegen ja einen schlechten Einfluss auf mich. Wir haben auf Arbeit 'nen Altersdurchschnitt von über 50. :unsure:

  • Hach, Leute, bislang dachte ich eigentlich, dass alles gut wäre und ich nie diese typisch spießigen Erwachsenendinge tun würde. Dass ich weiterhin studentisch leben würde, meine Dosenravioli verzehre oder mich eben an experimenteller Küche versuche, weil's lustig und interessant ist, ich meine Urlaube ca. drei Tage vor Ferienbeginn zu planen beginne und so, aber...


    Ich habe mir jetzt ein Bügelbrett bestellt. Meine Mutter hat mir zwar zum Auszug ein Bügeleisen geschenkt, aber das liegt seit einem Jahr OVP in irgendeiner Schublade, weil hell, ich trag fast nur Klamotten, die entweder von Natur aus keine Falten werfen, oder kann den Stoff auf der Wäscheleine straff genug ziehen, sodass höchstens an den kurzen Ärmeln ein paar Falten auftreten, die man ohnehin nicht sieht. Jetzt aber, da ich mir für den "seriösen Businesslook" ein paar Hemden zugelegt habe (okay, es sind überwiegend Hawaii-Hemden, lol), merke ich, dass diese einfach schrecklich aussehen, wenn man sie nicht bügelt. Und ganz ehrlich: Ich hab mich bis dato noch nie so alt gefühlt. Vielleicht hat die Aura meiner Arbeitskollegen ja einen schlechten Einfluss auf mich. Wir haben auf Arbeit 'nen Altersdurchschnitt von über 50. :unsure:

    Ich wollte gerade sagen: Es reicht bei den meisten Klamotten aus (außer bei Blusen), wenn man sie gleich, nachdem man sie aus der Waschmaschine genommen hat, aufhängt ... und dann bin ich draufgekommen wie housewifey das wirkt. ;_;

  • Hach, Leute, bislang dachte ich eigentlich, dass alles gut wäre und ich nie diese typisch spießigen Erwachsenendinge tun würde. Dass ich weiterhin studentisch leben würde, meine Dosenravioli verzehre oder mich eben an experimenteller Küche versuche, weil's lustig und interessant ist, ich meine Urlaube ca. drei Tage vor Ferienbeginn zu planen beginne und so, aber...

    Fühle ich sehr. Ich war früher auch eine sehr spontane Person und habe mehr oder weniger in den Tag gelebt, mit diesen typischen "Ich will halt frei sein" Gedanken, meinen Spaß mit verschiedenen Leuten und Partnerschaften gehabt und so und dachte, das geht einfach für immer weiter und ich werde nie einer dieser Erwachsenen, die sesshaft werden oder großartig planen oder einfach langweilig werden weil bah erwachsen sein ...

    Aber dann habe ich selbst irgendwann festgestellt, dass es mir einfach selbst zu anstrengend wurde, so weiter zu leben und wie viele Unsicherheiten und unnötigen Stress das eigentlich mit sich bringt. Es ist einfach nur stressig, wenn sich das Leben gefühlt jedes halbe Jahr um 180 Grad dreht, weil man grade Bock auf was neues hat und diesem seltsamen "Freiheits"-Ideal hinterherrennt, das sich irgendwie so in den Köpfen von jungen Menschen aus Rebellion und Sturheit festsetzt, dass man ja nicht so werden darf wie die langweiligen erwachsenen. Und jetzt ist mein größtes Freiheitsgefühl einfach, ein ruhiges, geregeltes Leben zu haben und ich habe einige Zeit gebraucht, um das zu akzeptieren und mich nicht als spießig oder "du hast ja nur resigniert und spielst dir nur vor dass sich das gut anfühlt" zu sehen und selbst fertig zu machen. Klar, ich möchte immer noch hin und wieder meine Abwechslung und neuen Eindrücke, aber in einem deutlich entspannteren Umfang und nicht mehr auf biegen und brechen bloß irgendwas neues nur um des Neuen Willens.


    Lustigerweise bin ich auch, je älter ich wurde, immer mehr in die housekeeping Richtung gerutscht. Grade im Bereich Selfmade. Ich habe gelernt zu häkeln, stricken und nähen, mache inzwischen Kerzen und Seife selbst, bin komplett im Kochen und Backen aufgegangen, inzwischen lerne ich, wie man Dinge richtig fermentiert und Pflanzenmilch selbst macht und stehe auch mal 2 Stunden in der Küche um alle Vorräte neu zu organisieren. Oh ja, das ist auch was, Vorräte. Inzwischen macht das ja aus Pandemie-Trauma gefühlt jeder, aber ich habe tatsächlich auch schon vor Corona angefangen, mir Vorräte für Notfälle von mindestens einem Monat aufzubauen (weswegen ich auch bis heute nicht ein Mal ein Problem mit den Einkaufsbeschränkungen hatte) und das fühlte sich vor 2020 auch wie etwas an, was nur alte Leute machen xD

    Ich habe dann auch einige Zeit gebraucht, um für mich selbst damit klar zu kommen, dass es okay ist, dass mich die Dinge glücklich machen. Dass es auch irgendwo okay ist, erwachsen zu werden und ich mich nicht zwanghaft an irgendwelchen seltsamen Vorstellungen von "Freiheit" aus meiner Jugend festklammern muss und mich das nur davon abhält, die tollen Seiten des Lebens und des älter werdens zu entdecken. Dass Veränderung etwas Gutes ist und es völlig okay ist, wenn ich mich mit det Zeit und meinen Erfahrungen verändere. Und wenn ich mein Glück in "spießigen Erwachsenendingen" finde, dann ist das auch okay. Denn eigentlich ist es egal, wie wir Dinge definieren, denn am Ende muss ich einfach nur glücklich mit den Umständen werden und dann ist alles gut.

    Und wenn Steuererklärungen das nervigste "Erwachsenending" in meinem Leben bleibt, dann kann ich damit gut leben xD


    On another note, ich merke auch immer öfter, dass ich "erwachsen" werde, durch Filme. Als ich vor einer Weile den Film Vivo gesehen habe, fand ich die Protagonistin furchtbar und habe komplett mit ihrer Mutter sympathisiert xD Und das passiert mir immer häufiger, dass ich mit den Erwachsenen in den Filmen deutlich mehr mitfühlen kann und deutlich mehr Verständnis aufbringen kann, als für die eigentlichen Kinderprotagonisten, mit denen ich mich vor 10 Jahren noch ohne jeden Zweifel identifiziert hätte. Ich merke inzwischen einfach krass, wie unreif und dumm sie eigentlich handeln und die Eltern nicht die bösen, verständnislosen Monster sind, die ihnen nur die eigenen Ideale aufzwingen wollen, sondern eigentlich sehr liebende Eltern sind, die einfach nur an ihren sturen und rebellischen Kindern verzweifeln.

  • Ich glaube aber auch, dass es bei vielen auch nur ein Aufgeben ist und man einfach diese "Rebellion und Sturheit" verliert, weil man aufgegeben hat oder bloß müde geworden ist.

    Das hat jetzt nichts damit zu tun, ob man sehr gerne backt, näht oder wasauchimmer du für ein Hobby hast, sondern dass viele leider beginnen die Welt und ihr gesamtes Leben zu akzeptieren wie es ist, anstatt aktiv dagegen anzugehen zu wollen.

    Und ich meine, ich hab auch versucht sowohl von meiner Einstellung und allem anderen angepasster zu sein, aber dann kann ich mich nicht mehr in den Spiegel sehen.


    Außerdem finde ich infantilisierst du hier viele Jugendliche sehr. Den meisten geht's nicht darum um des Rebellierens Willen zu rebellieren, selbst wenn es immer manche dieser Leute gibt, die meisten haben sehr gute Gründe und oftmals auch Recht damit, was sie sagen.

    Ich weiß natürlich nicht was du für Jugendliche gekannt hast und kennst, aber ich kann mich erinnern, dass zb. meine alte Klasse auch damals meistens sehr Recht damit hatte, wenn wir etwas geoutcalled haben.

    Die sehen halt noch was alles falsch läuft und sprechen das an, bis viele auch irgendwann aufgeben und zu ermüdet dazu sind.

  • Außerdem finde ich infantilisierst du hier viele Jugendliche sehr. Den meisten geht's nicht darum um des Rebellierens Willen zu rebellieren, selbst wenn es immer manche dieser Leute gibt, die meisten haben sehr gute Gründe und oftmals auch Recht damit, was sie sagen.

    Ich weiß natürlich nicht was du für Jugendliche gekannt hast und kennst, aber ich kann mich erinnern, dass zb. meine alte Klasse auch damals meistens sehr Recht damit hatte, wenn wir etwas geoutcalled haben.

    Die sehen halt noch was alles falsch läuft und sprechen das an, bis viele auch irgendwann aufgeben und zu ermüdet dazu sind.

    Ich denke eher, dass du Jugendlichen etwas zu viel zutraust. Es gibt natürlich nochmal einen Unterschied, ob wir jetzt von 14 oder 18jährigen Jugendlichen reden, aber generell werden die Jugendlichen, die tatsächlich schon eine gewisse "erwachsene" geistige Reife an den Tag legen, sehr selten sein. Ich meine das nicht mal abwertend, denn Kinder und Jugendliche sollten sich noch nicht mit Problemen herumschlagen müssen, mit denen man sich als Erwachsener herumschlagen muss und an denen man auch entsprechend wächst. Und das gibt einem häufig auch erstmal diesen "Realitätscheck", den man braucht, um viele Dinge in Perspektive zu setzen.

    Denn klar, natürlich können auch Kinder und Jugendliche richtig Probleme benennen und "recht haben", aber auch wenn es schonmal ein wichtiger Schritt ist, Probleme zu benennen, bringt es sehr wenig, wenn man keine umsetzbaren Lösungen mitliefert. Und sehr viele jüngere Personen sind eben doch sehr naiv, insbesondere dann, wenn sie noch von ihrer Familie versorgt werden. Und wie gesagt, das ist ja nichts schlimmes. Es sind Kinder/Jugendliche, man muss in viele dieser doch sehr komplexen Problematiken erst reinwachsen und die geistige Stabilität und Reife entwickeln, um beispielsweise nicht direkt daran kaputt zu gehen, dass man plötzlich komplett für den eigenen Lebensunterhalt verantwortlich ist und eventuell mit Existenzängsten oder den Hierarchien in Betrieben kämpfen muss. Oder eben erkennen muss, dass der Wunschlebensstil für einen selbst nicht oder noch nicht realistisch ist, auch wenn man ihn sich so sehr wünscht. Oder eben auch der Klassiker, zu erkennen, dass man sich einfach nur selbst für viel reifer angesehen hat, als man tatsächlich ist und es nicht absolut unfair war, wenn die Eltern einem mit 14 nicht erlaubt haben, zu dieser Party mit den ganzen coolen 18-jährigen zu gehen und sich da möglicherweise abfüllen zu lassen und sonst was passiert.


    Also ja, wenn ich so zurückdenke würde ich heute nicht mehr mein 14jähriges oder 18jähriges Ich sein wollen und ich kenne auch niemanden, der das würde. Es war für die Zeit gut, teilweise doch sehr naiv und unvernünftig zu sein und eben mit der Zeit erst in alles reinzuwachsen, aber es ist eben auch gut, da rauszuwachsen und in seiner Lebensrealität anzukommen. Ich bin mir auch sicher, dass ich in 10 Jahren ähnlich über mein jetztiges Ich denken werde, denn der Prozess des an seinen Erfahrungen und Verantwortungen wachsens hört ja nicht einfach auf. Das ist ja gerade das Schöne daran.

  • Ich meine, wir haben Lehrer*innen für Rassismus und so geoutcalled und weil ich die Klappe nicht halten konnte, war ich auch immer schnell dran. Ich kann mich zb. auch erinnern, als ich 14 war, mich gerne geschminkt habe und ein Mathelehrer hat mich ein sehr komisches und ekliges Zwischending zwischen... niedergemacht und sexuell angemacht.

    Mir ist irgendwann der Kragen geplatzt, hab das angesprochen / ihn outgecalled, dass der alte Kerl eine 14jährige anmacht und dann wurde man oft abgewunken mit "das dumme Mädel ist 14 und weiß nicht wovon sie redet thöhö."


    Wir hatten eine ältere Lehrerin, die das N-Wort verwendete. Nun kann man sagen "alte Leute sind das so gewöhnt und das ist nicht rassistisch gemeint", aber sie hat es fast immer nur gegenüber einer schwarzen Schülerin selbst verwendet und sie einmal gefragt, ob sie sich eh genauso häufig duscht wie andere, weil man soll nicht stinken wie N-Wort ... die Schülerin war etwas auf 180. Näh, empfanden so einige Lehrkräfte als "dumme Teenierebellion" und als "über irgendwas muss man sich ja aufregen".

    Fast die ganze Schule war auf "🖕🏻" gegen sie, ich frag mich wieso, weil sowas auch öfter vorkam und was hat man immer gehört: "Die Jugendlichen (wir damals so um die 14?) können doch noch nicht für sich selbst denken und plappern nur nach, weil sie gehört haben, dass das falsch ist. Das vergeht schon wieder, wenn die vernünftig sind." :)


    Gesamtgesellschaftlich sieht man das auch immer mehr, dass jede Form von Kritik von Jugendlichen abgeschmettert wird, indem man einfach so tut, als ob sie komplett unzurechnungsfähig und unreif wären.



    Klar gibt es auch einige dieser wie du sie nennst, aber dann muss man auch dazu sagen, dass viele ältere Personen halt stockkonservativ sind und jede Person im Freundeskreis ihres Kindes als das Übel der Welt ansehen, wenn sie halt hier und da mal trinkt, kifft und wasauchimmer.

    Ob sie damit Recht haben oder nicht, kommt halt viel mehr auf den Einzelfall an und ist komplexer als "dummer, naiver Teenie rebelliert grundsätzlich gegen Eltern."


    Von meiner Mutter, auch wenn ich sie gern hab, kann ich sagen, dass sie... ich weiß nicht wie ich das sagen soll, keine gute Menschenkenntnis hat und gleichzeitig naiv ist (das hat noch eine längere Familiengeschichte dahinter) bzw. sich deshalb grundsätzlich vor Leuten fürchtet, die nicht wie Omis Lieblingsschwiegersohn/töchterchen wirken.

    Ich hätte aber kaum so gute Freund*innen im Leben gehabt, wenn ich als Teenager und noch später einfach auf ihre Angst gehört hätte. Hab sie demnach auch manchmal angelogen wohin ich ging und bereue das immer noch nicht, weil ich eben immer schon eine gute Menschenkenntnis hatte und auf mich selbst viel mehr vertraut habe.

    Sie ist teilweise immer noch so, dass sie sich "einfach nur Sorgen macht", auch nur wenn man abends ausgeht, aber die Sorgen anderer müssen nicht deine sein oder dich belasten.


    Und es sind viele Familien halt tatsächlich scheiße (etwas "gut zu meinen" macht es ja auch nicht besser) und wenn man noch ein Teenager ist, wird einem eingeredet, man würde es bloß so sehen, weil man ja "ein dummer Teenie".

    Gleichzeitig sind viele Menschen mittleren Alters auf ihre eigene Weise sehr weltfremd und denkfaul und wollen vor allem, dass sich ihre Kinder zu eher unauffälligen und angepassten Personen entwickeln, nicht darum glücklich zu sein und eine gefestigte Persönlichkeit zu entwickeln.


    Ich hatte eben oft auch einen Freundeskreis, da haben viele mit 15-18+ bereits mehr erlebt als manche mit 40, die eben ein "durchschnittliches Leben" hatten, sowie man das halt gesellschaftlich erwartet.

    Andere Personen mit Mitte 20+ haben natürlich mehr geistige Reife als ein Teenager, aber viele Leute dieses Alters, die ich kennengelernt habe, vor allem auch familiär, aber auch Lehrer*innen bis eine Chefin ... lol, diese eindeutig nicht.

    Eine erwachsene Frau, eine Chefin, hatte zb dauernd einen halben Nervenzusammenbruch, wenn ihr Mann Zeit mit einer anderen Frau verbracht hat und auch wenn ich sie halt okay fand, das spricht eindeutig nicht für jemandes emotionale Reife, imo.

  • Ich glaube aber auch, dass es bei vielen auch nur ein Aufgeben ist und man einfach diese "Rebellion und Sturheit" verliert, weil man aufgegeben hat oder bloß müde geworden ist.

    Das hat jetzt nichts damit zu tun, ob man sehr gerne backt, näht oder wasauchimmer du für ein Hobby hast, sondern dass viele leider beginnen die Welt und ihr gesamtes Leben zu akzeptieren wie es ist, anstatt aktiv dagegen anzugehen zu wollen.

    I'm in this picture and I don't like it.


    Zugegebenermaßen war ich nie sonderlich rebellisch unterwegs (wer hätt's gedacht :upsidedown: ), aber diesen Traum "einfach genug machen, damit's für Nudeln mit Tomatensoße im Gemeindebau reicht, und in der restlichen Zeit kreativ sein, schreiben, bisschen illustrieren, bisschen Video Editing betreiben und die restliche Zeit als Lowlife am Karlsplatz rumhängen" fand ich schon lange Zeit charmant. Gleichzeitig hatte ich aber immer sehr viel Angst davor, weil man mit Pech dann doch schnell abhängig vom Staat, der Familie oder Freunden wird, wenn's dann eben nicht so klappt, wie man sich das vorgestellt hat, und die Aussicht, dass letzteres Szenario doch nicht so unrealistisch ist, für über 10 Jahre bei mir für massive Anxiety gesorgt hat.


    Dann war ich mal ein halbes Jahr als Housewaifu unterwegs und es war echt toll. Kein Aufstehen um 6 Uhr und freie Tagesplanung. Drei Stunden in der Küche stehen an 'nem Dienstag? Kein Problem. Und man spart sich gleichzeitig auch noch Geld, weil man Zeit hat, um aktiv Angebote bei Lebensmitteln zu vergleichen (ich hab in der Zeit sogar angefangen, die marktüblichen Preise aufzuschreiben, um die dann mit den Angeboten abzugleichen, um mich nicht von Lockangeboten scammen zu lassen, lel). Die Wäschetonne war auch immer fast leer und die Post ist auch immer dort gelandet, wo sie ankommen soll. Aber auch wenn man gerne drei Stunden in der Küche ein Festmahl zaubern möchte, bezahlen sich die Zutaten nicht von selbst. Wir sind ganz gut durchgekommen in der Zeit, aber wenn mal was Größeres kaputtgegangen wäre, hätte das schon wehgetan.


    Tja, und da es nur Extreme in dieser Welt gibt (*hust*), hab ich natürlich das einzig Folgerichtige getan, wenn der Lifestyle als Freigeist nicht drin war: Ich hab mich verbeamten lassen. Mit 40 Wochenstunden, dazu 2 Stunden Anreise im Individualverkehr und einer Stunde Fahrzeit in die nächstgrößere Stadt, damit man auch am Wochenede nicht auf die Idee kommt, was anderes zu machen, als online oder auf dem eigenen Balkon abzuranzen. Wenn man täglich 11h für die Arbeit außer Haus ist, verliert man wirklich die Lust auf...naja, alles. Aber immerhin hat der Fernseher 65 Zoll, was toll ist, wenn ich mal genug Energie dafür hab, überhaupt die Netflix-Taste zu betätigen, lel.


    Politische Gespräche kann man in den Breiten auch vergessen, weil jeder über 50 ist und man sofort als Linksextremist betrachtet wird, wenn man den durchschnittlichen BB-Post überhaupt inhaltlich nachvollziehen kann, oh well.

    Denn klar, natürlich können auch Kinder und Jugendliche richtig Probleme benennen und "recht haben", aber auch wenn es schonmal ein wichtiger Schritt ist, Probleme zu benennen, bringt es sehr wenig, wenn man keine umsetzbaren Lösungen mitliefert.

    Tun Erwachsene aber auch nicht. Zumindest nicht die Erwachsenen, die sich als unanfechtbare Autorität gegenüber der Jugend verstehen.

    Oder eben auch der Klassiker, zu erkennen, dass man sich einfach nur selbst für viel reifer angesehen hat, als man tatsächlich ist und es nicht absolut unfair war, wenn die Eltern einem mit 14 nicht erlaubt haben, zu dieser Party mit den ganzen coolen 18-jährigen zu gehen und sich da möglicherweise abfüllen zu lassen und sonst was passiert.

    In diesem Beispiel sehen wir aber einen anderen sehr spannenden Sachverhalt: Die 18-Jährigen zelebrieren einen mutmaßlichen Abfuck-Lifestyle, den die 14-Jährigen ebenso wahrnehmen wollen. Beide wollen es, haben also scheinbar ein ähnliches Mindset, aber die einen dürfen's und die anderen nicht. Ob das wirklich für einen Reifeunterschied spricht? Ich glaub ja nicht.


    On another note, ich merke auch immer öfter, dass ich "erwachsen" werde, durch Filme. Als ich vor einer Weile den Film Vivo gesehen habe, fand ich die Protagonistin furchtbar und habe komplett mit ihrer Mutter sympathisiert xD Und das passiert mir immer häufiger, dass ich mit den Erwachsenen in den Filmen deutlich mehr mitfühlen kann und deutlich mehr Verständnis aufbringen kann, als für die eigentlichen Kinderprotagonisten, mit denen ich mich vor 10 Jahren noch ohne jeden Zweifel identifiziert hätte.

    Letztens mal mit der Freundin Turning Red gesehen. War schon fast schockierend zu beobachten, wie unsere Meinungen dazu komplett auseinandergingen, da sie selbst ihre konformistische Erziehung gelebt hat und meine Erziehung auf der Basis von "ja, mach halt, was du willst, solang's kein Scheiß ist" stattgefunden hat. Entsprechend war sie auf der Seite der Mutter und ich auf der Seite der Protagonistin.

  • Tun Erwachsene aber auch nicht. Zumindest nicht die Erwachsenen, die sich als unanfechtbare Autorität gegenüber der Jugend verstehen.

    Ich glaube, der Punkt den ich hiermit eher machen wollte war, dass man wenn man älter wird eher ein Gefühl dafür bekommt, was realistisch ist und was nicht. Natürlich haben auch viele Erwachsene keine (gute) Lösung für Probleme, aber wenn man jünger ist hat man häufiger noch nicht das Gefühl dafür, was tatsächlich realisierbar wäre und was nicht. Dann hat man tolle Ideen und findet sie absolut realitisch und die perfekte Lösung für ein Problem, aber übersieht viele Faktoren, die es unrealistisch oder schlichtweg nicht umsetzbar machen, weil einem die Erfahrung fehlt.

    In diesem Beispiel sehen wir aber einen anderen sehr spannenden Sachverhalt: Die 18-Jährigen zelebrieren einen mutmaßlichen Abfuck-Lifestyle, den die 14-Jährigen ebenso wahrnehmen wollen. Beide wollen es, haben also scheinbar ein ähnliches Mindset, aber die einen dürfen's und die anderen nicht. Ob das wirklich für einen Reifeunterschied spricht? Ich glaub ja nicht.

    und jede Person im Freundeskreis ihres Kindes als das Übel der Welt ansehen, wenn sie halt hier und da mal trinkt, kifft und wasauchimmer.

    Ich fasse das hier mal beides zusammen, da es einen ähnlichen Punkt benennt. Ich will jetzt nicht im Detail darauf eingehen, welche körperlichen Schäden übermäßiger Drogenkonsum hat (und ja, auch Alkohol ist eine Droge), aber es ist wohl durchaus der Fall, dass man davon stärker betroffen ist, je früher man sich in seiner Entweicklung befindet. Die ist auch mit 18 noch nicht vorbei, aber wenn sich 14-jährige ins Koma trinken macht das doch nochmal ein bisschen mehr mit dem Körper, als wenn es 18-jährige tun. Und ganz ehrlich, da gehört es in die Aufsichtspflicht der Erziehungsberechtigten, da aufzupassen und solche Themen mit ihren Kindern entsprechend aufzuarbeiten und dafür zu sorgen, dass sie ein gesundes Maß dafür entwicklen und sich nicht jedes Wochenende mit egal welcher Droge abfüllen. Dazu gehört auch, vernünftig über die Probleme aufzuklären, die mit dem Konsum kommen. Auch Jugendliche können alkoholabhängig werden, das wird nur gerne runtergespielt, denn Alkohol wird ja nicht mal in der Allgemeinheit als Droge angesehen und wenn du kein gewalttätiger Alkoholabhängiger bist, dann wirst du oft auch nicht als Problem angesehen, obwohl du sehr wohl ein Problem hast. Dazu gehören auch gesundheitliche Risiken, die durch den übermäßigen Konsum von jeder Droge entstehen. Von Krebs über Herzgesundheit bis hin zu Hirnschäden und erhöhten Risiken für degenerative Krankheiten und psychische Erkrankungen ist da alles dabei. Und nur, weil es bei bestimmten Drogen gesellschaftlich anerkannt ist, sich selbst kaputtmachen zu können, heißt das nicht, dass es auch gut ist oder dass man es insbesondere seinen Kindern einfach so erlauben sollte. Und da sind wir noch nicht mal bei all den Folgeerscheinungen, die direkt nach dem Konsum eintreten, wie zum Beispiel dass man beeinflussbarer und leichter zum Missbrauchsopfer wird, wenn man unter dem Einfluss von Rauschmitteln steht, oder das bei bestimmte Orte immer noch sehr dafür bekannt sind, dass man KO-Mittel in seine Getränke bekommt, wenn man den Blick auch nur eine Sekunde lang abwendet. Das sind alles Probleme und Risiken, deren Ausmaße man sich mit 14 noch nicht bewusst ist oder selbst wenn man weiß, dass sowas passieren kann, kann man die Tragweite noch nicht abschätzen. Dafür sind dann eben die Erziehungsberechtigten da, um dafür zu sorgen, dass man nicht sein Leben lang bereut, zu dieser einen Party gegangen zu sein oder im schlimmsten Fall den nächsten Tag nicht mal mehr miterlebt.

    Ich denke generell, dass Eltern sehr viel weniger Probleme damit haben, wenn man sich mit 14/15 mit ein paar Freunden trifft und man sowohl als Kind schon gezeigt hat, verantwortungsvoll im Umgang mit Rauschmitteln zu handeln und auch der Freundeskreis oder der Treffpunkt nicht für regelmäßige Drogenexzesse bekannt ist. Und ja, man kann seine Kinder nicht vor allem schützen und man muss auch selbst Fehler machen, aber es ist definitiv die Aufgabe der Eltern dafür zu sorgen, dass die Fehler nicht einen Rahmen sprengen, mit dem man dann nicht mehr umgehen kann. Auch wenn das dem Kind in dem Moment nicht passt und doch "sonst auch nie was passiert ist". Man muss sein Glück ja nicht herausfordern.

    Ich hätte aber kaum so gute Freunde im Leben gehabt, wenn ich als Teenager und noch später einfach auf ihre Angst gehört hätte. Hab sie demnach auch manchmal angelogen wohin ich ging und bereue das immer noch nicht, weil ich eben immer schon eine gute Menschenkenntnis hatte und auf mich selbst viel mehr vertraut habe.

    Es ist schön, dass das für dich funktioniert hat und du Glück hattest. Aber das ist es eben, es ist Glück, ob man grade als Jugendlicher wirklich so Recht mit seiner Menschenkenntnis hat, weil man eben insbesondere von älteren Personen leicht beeinflusst und manipuliert werden kann. (Kann man als Erwachsener immer noch, keine Frage, aber je jünger desto einfacher. Gibt ja durchaus einen Grund, warum Grooming-Opfer einen gewissen Altersdurschschnitt haben.) Und ja, ich würde auch sagen, dass ich eine gute Menschenkenntnis habe und das hätte ich auch damals von mir behauptet. Dass ich schon selbst weiß, wem ich vertrauen kann und wem nicht. Was war das Ende vom Lied? Ich wurde selbst mit ~15 Grooming/Missbrauchs-Opfer einer 10 Jahre älteren Person und habe das nicht mal selbst erkannt, bis ich durch eine Reihe im Nachhinein sehr glücklicher Umstände aus der Sache rausgekommen bin und dann erst gemerkt habe, mit was für einem Schaden ich eigentlich "zurückgelassen" wurde und wie sehr das mein Leben auch noch Jahre danach, bis ich es etwa 8-9 Jahre später in einer Therapie aufarbeiten konnte, beeinflusst hat. Hätte ich da mal nur auf meine Eltern gehört, mein Leben wäre deutlich anders verlaufen. Denn ich war in der Situation definitiv der Meinung, dass ich der Sache total gewachsen bin und ja selbst absolut weiß, was gut für mich ist (:


    Es wird sicher immer Ausnahmen geben und auch Kinder/Jugendliche geben, die tatsächlich schon deutlich mehr geistige Reife und Verständnis besitzen, als andere. Es mag sicher auch Kinder/Jugendliche geben, die geistig Reifer als ältere Personen sind, aber das ist eigentlich nicht die Regel. Es kommt eben immer auf die Umstände an und oftmals ist der Grund, warum Kinder/Jugendliche als "geistig reifer" angesehen werden der, dass sie Trauma oder einschneidende Ereignisse erlebt haben, dass sie nicht hätten erleben sollen und was sie früher dazu zwingt, sich mit Themen auseinander zu setzen, die nicht für ihr Alter gedacht sind und dann eben in Rekordgeschwindigkeit "Erwachsen" werden müssen. Das ist aber nichts grundlegend Gutes, ganz im Gegenteil. Die Personen werden auch viel Zeit ihres Lebens mit Problemen zu kämpfen haben, die sie ohne die Ereignisse nicht hätten.

    Und dann gibt es Menschen, die durch ein außerordentliches Interesse an bestimmten Dingen darin schon früh ein außerordentliches Verständnis haben und in dem Bereich definitiv reifer sind, als andere, aber in anderen Punkten vielleicht zurückhängen, weil sie darauf weniger Energie verwenden. Oder Personen, die beispielsweise ein besseres emotionales Verständnis haben und emotional extrem reif sind, aber dafür in anderen Punkten völlig weltfremd sind. Oder Personen, die sehr reife Entscheidungen für ihren Alltag treffen können, aber emotional extrem unreif sind. Wie definiert man da die geistige Reife der Person, wenn doch so viele Faktoren mit reinspielen?


    Wir sehen uns selbst immer als reif und wissend an und wir denken auch oftmals, dass wir schon recht haben und auf uns selbst vertrauen können. Das ist normal und menschlich, egal welches Alter die Person hat. Wie richtig wir damit dann tatsächlich liegen, zeigt sich immer erst im Nachhinein. Und ob wir damit richtig lagen, weil wir tatsächlich richtig lagen oder nur, weil wir Glück in der Situation hatten, werden wir vermutlich wenn überhaupt auch erst deutlich später erfahren.

    Am Ende braucht es eben immer Zeit und Lebenserfahrung, um in all den Punkten zu wachsen. Je älter man ist, desto mehr Zeit hatte man schon, in der man hätte wachsen können. Natürlich gibt es da auch wie bei allem Ausnahmen, aber ich denke, so kann man generell recht gut sagen, dass es wahrscheinlicher ist, mehr geistige Reife bei älteren Personen zu finden als bei Jüngeren. Die individuelle Entwicklung ist natürlich bei jedem anders, wie ich im Abschnitt drüber schon aufgeführt habe, aber wenn man unter alles einen Strich drunter machen würde und sich so den "Gesamtwert" ansieht, werden vermutlich ältere Personen mit mehr Zeit für Lebenserfahrung auch mehr Lebenserfahrung gesammelt haben und daran gewachsen sein.


    Ich würde allerdings sagen, dass es die größten Differenzen einer Altersspanne zwischen 16 und sagen wir mal 25 liegt, weil da Entscheidungen getroffen werden, die einem mehr oder weniger Lebenserfahrung ermöglichen. Wer mit 16 eine Ausbildung anfängt und direkt ins Arbeitsleben einsteigt, wird da deutlich früher (und da das Ausbildungssystem in Deutschland Müll ist auch deutlich härtere) Lebenserfahrung sammeln, die ein Student dann erst nach seinem Uni-Abschluss in dem selben Ausmaß bekommt. Personen, die dann auch mit Beginn der Ausbildung direkt ausziehen (müssen), sammeln auch nochmal deutlich früher entsprechende Lebenserfahrung wie jemand, der sich während der Ausbildung weiter von seinen Eltern versorgen lässt und sein volles Ausbildungsgehalt in Freizeit stecken kann, während derjenige, der dabei alleine lebt eben schon lernen muss, mit seinem Geld vernünfitg zu haushalten. Studenten, deren Elten ihr Studium finanzieren können, haben auch eine deutlich andere Erfahrung, als Studenten, die neben dem Studium vielleicht sogar Halbtags arbeiten müssen, um es sich finanzieren zu können. Vieles davon wird sich dann irgendwann ausgleichen, weil früher oder später dann doch fast jede Person in irgendeiner Form ins Arbeitsleben einsteigen möchte, alleine wohnen möchte und sich Gedanken um die eigenen Finanzen machen muss, aber in der genannten Altersspanne werden die Erfahrungen wohl generell am drastischsten auseinander gehen und damit natürich auch das Maß an geistiger Reife.

  • Ich glaube, der Punkt den ich hiermit eher machen wollte war, dass man wenn man älter wird eher ein Gefühl dafür bekommt, was realistisch ist und was nicht. Natürlich haben auch viele Erwachsene keine (gute) Lösung für Probleme, aber wenn man jünger ist hat man häufiger noch nicht das Gefühl dafür, was tatsächlich realisierbar wäre und was nicht.

    Also bewertest du eine Rebellion anhand dessen als stur, dass das Finden einer Lösung für ein genanntes Problem unrealistisch ist, obgleich der Grund für die Rebellion berechtigt ist? Ich meine, natürlich rebellieren Kinder auch gegen Dinge und tun Dinge, die aus der Sichtweise eines vernunftbegabten Erwachsenen von geringem Verständnis für eine Thematik zeugen (Dinge die mir da einfallen sind etwa Eltern, die sich scheiden lassen, oder die Erkenntnis, dass man adoptiert ist oder nicht verstehen kann, dass die Eltern grad wirklich nicht genug Geld zur Verfügung haben, und was man den Eltern zwar im Kindes- und Jugendlichenalter oft vorhält, im späteren Erwachsenenalter aber merkt, dass man da als Kind einfach falsch geurteilt und egoistisch gehandelt hat). Aber eine gerechtfertigte Rebellion damit zu diskreditieren, dass die Bewältigung der Ursache unrealistisch ist, auch falsch.

  • Tun Erwachsene aber auch nicht. Zumindest nicht die Erwachsenen, die sich als unanfechtbare Autorität gegenüber der Jugend verstehen.

    Ich glaube, der Punkt den ich hiermit eher machen wollte war, dass man wenn man älter wird eher ein Gefühl dafür bekommt, was realistisch ist und was nicht. Natürlich haben auch viele Erwachsene keine (gute) Lösung für Probleme, aber wenn man jünger ist hat man häufiger noch nicht das Gefühl dafür, was tatsächlich realisierbar wäre und was nicht. Dann hat man tolle Ideen und findet sie absolut realitisch und die perfekte Lösung für ein Problem, aber übersieht viele Faktoren, die es unrealistisch oder schlichtweg nicht umsetzbar machen, weil einem die Erfahrung fehlt.

    Du bist aber auch nicht auf meine Punkte oben eingegangen. ^^"


    Wie gesagt: Erwachsene Personen, die ernstzunehmen und keine Vollhonks sind, sind mit Sicherheit reifer als der durchschnittliche Jugendliche.

    Aber nicht wenige sind nunmal Vollhonks und nicht fähig sich und was um sie herum geschieht richtig zu reflektieren ... was ein bedeutender Grund dafür ist, weshalb recht viele, heutige Millenials und Gen Z überhaupt in Therapie sein müssen, wofür aber auch sehr wenig Verständnis herrscht, weil Eltern denken, sie hätten nie etwas falsch gemacht.


    Viele der Leute, die heute so um die 40+ herum sind, verwechseln auch "ein ordentliches Leben führen" und Unauffälligkeit mit geistiger und emotionaler Reife, und haben ein eigentlich sehr einfach gestricketes Wertesystem und auch in dem Alter keine Menschenkenntnis. Deswegen bekommen sie auch die Krise, wenn ihre Kinder mit Leuten befreundet sind, die mehr Charakter haben und die man nicht, übertrieben gesagt, in der Bibelstunde vorzeigen kann.


    Bis auf wenige Ausnahmen, bei denen es anscheinend wirklich besser funktioniert, hab ich sehr selten wirklich glückliche Familien gesehen. Im besten Fall kommt man allgemein nicht aufeinander klar, weil die jüngere Generation den Charakter und die Weltsicht der Älteren zum Kotzen findet und dieser auch nie wirklich zugehört und ernstgenommen wird, im schlimmsten Fall gab es Missbrauch verschiedener Art.



    In diesem Beispiel sehen wir aber einen anderen sehr spannenden Sachverhalt: Die 18-Jährigen zelebrieren einen mutmaßlichen Abfuck-Lifestyle, den die 14-Jährigen ebenso wahrnehmen wollen. Beide wollen es, haben also scheinbar ein ähnliches Mindset, aber die einen dürfen's und die anderen nicht. Ob das wirklich für einen Reifeunterschied spricht? Ich glaub ja nicht.

    und jede Person im Freundeskreis ihres Kindes als das Übel der Welt ansehen, wenn sie halt hier und da mal trinkt, kifft und wasauchimmer.

    Ich fasse das hier mal beides zusammen, da es einen ähnlichen Punkt benennt. Ich will jetzt nicht im Detail darauf eingehen, welche körperlichen Schäden übermäßiger Drogenkonsum hat (und ja, auch Alkohol ist eine Droge), aber es ist wohl durchaus der Fall, dass man davon stärker betroffen ist, je früher man sich in seiner Entweicklung befindet. Die ist auch mit 18 noch nicht vorbei, aber wenn sich 14-jährige ins Koma trinken macht das doch nochmal ein bisschen mehr mit dem Körper, als wenn es 18-jährige tun. Und ganz ehrlich, da gehört es in die Aufsichtspflicht der Erziehungsberechtigten, da aufzupassen und solche Themen mit ihren Kindern entsprechend aufzuarbeiten und dafür zu sorgen, dass sie ein gesundes Maß dafür entwicklen und sich nicht jedes Wochenende mit egal welcher Droge abfüllen. Dazu gehört auch, vernünftig über die Probleme aufzuklären, die mit dem Konsum kommen. Auch Jugendliche können alkoholabhängig werden, das wird nur gerne runtergespielt, denn Alkohol wird ja nicht mal in der Allgemeinheit als Droge angesehen und wenn du kein gewalttätiger Alkoholabhängiger bist, dann wirst du oft auch nicht als Problem angesehen, obwohl du sehr wohl ein Problem hast. Dazu gehören auch gesundheitliche Risiken, die durch den übermäßigen Konsum von jeder Droge entstehen. Von Krebs über Herzgesundheit bis hin zu Hirnschäden und erhöhten Risiken für degenerative Krankheiten und psychische Erkrankungen ist da alles dabei. Und nur, weil es bei bestimmten Drogen gesellschaftlich anerkannt ist, sich selbst kaputtmachen zu können, heißt das nicht, dass es auch gut ist oder dass man es insbesondere seinen Kindern einfach so erlauben sollte. Und da sind wir noch nicht mal bei all den Folgeerscheinungen, die direkt nach dem Konsum eintreten, wie zum Beispiel dass man beeinflussbarer und leichter zum Missbrauchsopfer wird, wenn man unter dem Einfluss von Rauschmitteln steht, oder das bei bestimmte Orte immer noch sehr dafür bekannt sind, dass man KO-Mittel in seine Getränke bekommt, wenn man den Blick auch nur eine Sekunde lang abwendet. Das sind alles Probleme und Risiken, deren Ausmaße man sich mit 14 noch nicht bewusst ist oder selbst wenn man weiß, dass sowas passieren kann, kann man die Tragweite noch nicht abschätzen. Dafür sind dann eben die Erziehungsberechtigten da, um dafür zu sorgen, dass man nicht sein Leben lang bereut, zu dieser einen Party gegangen zu sein oder im schlimmsten Fall den nächsten Tag nicht mal mehr miterlebt.

    Ich denke generell, dass Eltern sehr viel weniger Probleme damit haben, wenn man sich mit 14/15 mit ein paar Freunden trifft und man sowohl als Kind schon gezeigt hat, verantwortungsvoll im Umgang mit Rauschmitteln zu handeln und auch der Freundeskreis oder der Treffpunkt nicht für regelmäßige Drogenexzesse bekannt ist. Und ja, man kann seine Kinder nicht vor allem schützen und man muss auch selbst Fehler machen, aber es ist definitiv die Aufgabe der Eltern dafür zu sorgen, dass die Fehler nicht einen Rahmen sprengen, mit dem man dann nicht mehr umgehen kann. Auch wenn das dem Kind in dem Moment nicht passt und doch "sonst auch nie was passiert ist". Man muss sein Glück ja nicht herausfordern.

    Mir tut wirklich leid, was dir geschehen ist, vor allem da ich weiß wie es ist ein Missbrauchsopfer zu sein (aber familiär).

    Es ist bloß, dass du deine Erfahrung nicht eins zu eins auf alle anderen übertragen kannst, weißt du was ich meine? Also abgesehen davon, dass es auch sehr vielen Älteren geschieht, die in dem Alter immer noch keine gute Menschenkenntnis haben oder sehr stark durch Gefühle gelenkt werden und auch nicht daraus lernen (like... ich hab eine Bekannte Mitte 20, die hat wohl eine Rot-Grün-Schwäche für Red Flags und verzeiht ihrem Trottel alles, wenn er nur genug rumschleimt), kannst du nicht alle, die sagen "ich hatte immer schon eine gute Menschenkenntnis" quasi gaslighten: Neee, war nur Glück.


    Tbh hab ich auch leider die Erfahrung gemacht, dass nicht wenige, tatsächlich beeinflussbare und naive Menschen (natürlich nicht alle und nicht auf dich bezogen) entweder für immer oder sehr, sehr lange naiv bleiben, um ehrlich zu sein. Es nutzt eben nichts, wenn man nur Erfahrungen macht, aber nichts daraus lernt oder diese nicht richtig bewertet. Wenn du solchen Leuten zb. hilfst aus abusiven Beziehungen rauszukommen, sind sie auch oft bald wieder in einer drinnen. :/


    Und sonst... wo sind bitte die ganzen 14jährigen, die dauernd komasaufen gehen?

    Ich will natürlich nicht abstreiten, dass sowas unter anderem auch geschieht oder dass du diese Erfahrungen gemacht hast, aber die Medien und co übertreiben extrem. Schon alleine, weil die meisten nichtmal die Zeit hätten, auch mit 14 nicht, um jedes Wochenende komasaufen zu gehen.


    Ich glaube nun nicht, dass du hier uns über Drogen und Alkohol aufkären musst ^^" ... und ganz ehrlich, wenn ein 14jähriger alkoholabhängig wird oder andere, schwerwiegende Probleme bekommt, dann hat man vielleicht bereits sehr lange vorher als Eltern versagt, nicht erst, als man den Teenager nicht zu Hause eingesperrt hat. Niemand wird durch Gruppendruck süchtig, sondern durch den Scheiß, der sonst im Leben abläuft.

    Deswegen ist auch sinnvoll, wenn man Jugendlichen beibringt in einem Umfeld, dem zu vertrauen ist, Alkohol und vielleicht harmlosere Drogen zu konsumieren, und ihnen nicht "Alcohol / Drugs bad, hm'kay!!?" auf den Kopf zu hauen.


    Das andere Ding ist: Manche Jugendlichen, die tatsächlich noch sehr unreif sind, sind eben in diesen typisch überhehüteten Elternhäusern aufgewachsen und bisher immer in Watte gepackt worden. Das tun aber viele Eltern nicht, um ihr Kind zu beschützen, sondern aus purem Egoismus, weil sie nicht wahrhaben wollen, dass ihr Kind erwachsen wird.

    Am Ende gibt's kaum etwas Schlimmeres, als ein Kind und Jugendliche daran zu hindern sich zu entwickeln. Und speziell zurückhaltende und unsichere Kinder und Jugendliche lassen sich das auch von ihren Eltern gefallen und gehorchen dann brav und so, you know.

    Und plötzlich sind sie in einem bestimmten Alter und stehen komplett hilflos alleine unter anderen herum und können zu allem beeinflusst werden, weil sie geistig sehr viel kindlicher und naiver sind als die anderen dort, und suchen sich auch halt genau die falsche Gruppe aus, weil sie eben keine Menschenkenntnis haben.


    Meine damaligen beiden Kumpels und ich, da waren wir eben ca 14, 15, haben über die Jahre bestimmt zwei, drei Mädels davor bewahrt mit solchen Gruppen in ihrer Freizeit etwas zu machen, die sich in Wahrheit nur lustig über diese gemacht haben und sonstwas angestellt mit ihnen hätten, und ich kann mich noch dran erinnern... wenn du mit ihnen dann länger geredet hast, hattest du das Gefühl, du würdest mit einer 10jährigen sprechen, weil die eben ein perfektes zu Hause und so behütetet waren, und das ist ja auch schön, wenn ein Kind eine schöne Kindheit hat, aber manche entwickeln sind eben nicht so schnell wie die anderen und sind dann leider leichte Opfer.

    Muss allerdings sagen, dass wir auch nicht lange mit denen befreundet waren und sich das "machma nach der Schule was" schnell verflogen hat, weil man eben ungerne mit jemanden befreundet ist, die nicht auf deinem Level sind. :/

    und eine meinte, das sei ganz böse Musik, die wir da hören und die Texte würden wie eh noch nicht verstehen. Ähm, wir hatten die Ärzte und so gehört und mein Kumpel hatte Poster in seinem Zimmer und well.


    Also das eine Mädel kam aus einer erzkatholischen Familie und hat an Wochenenden diese typischen Bibelgruppen und Ausflüge gehabt und so ... and I swear, ich hab davor und danach nie so eine naive 14jährige gesehen, die von jedem erwartet hat, dass er ihr mit guten Absichten entgegenkommt und die Welt pink und voller Blumen gesehen hat und allgemein ein viel zu kindliches Wertesystem in allen Richtungen für ihr Alter hatte und wenn man Diskussionen in Ethik hatte, hat man immer von ihr gehört: "meine Mama / mein Papa / der Betreuer meiner Gruppe etc. hat gesagt, dass dies und jenes falsch ist..." also ähm, ich hoffe das Naivchen ist eben nicht tatsächlich in falsche Kreise gekommen, die sie ausnutzten. ^^"


    Jedenfalls tut man Kinder sicher keinen Gefallen damit, indem man dafür sorgt, dass sie allen anderen geistig weit hinterherhinken.



    EDIT

    Es sind Kinder/Jugendliche, man muss in viele dieser doch sehr komplexen Problematiken erst reinwachsen und die geistige Stabilität und Reife entwickeln, um beispielsweise nicht direkt daran kaputt zu gehen, dass man plötzlich komplett für den eigenen Lebensunterhalt verantwortlich ist und eventuell mit Existenzängsten oder den Hierarchien in Betrieben kämpfen muss.

    Siehst du, ich würde heute immer noch nicht und ich werde auch nie in einem Betrieb um Hierarchie kämpfen. Wenn ein Betrieb ein solch starres Hierarchiesystem hat, bleib ich da nicht, weil ich es nicht zulassen möchte, dass ... wie soll ich sagen, ein Zahnrad von solch einem System werde.

    Du hast bloß gelernt all das, was du hier erzählst, hinzunehmen.

  • Wie gesagt: Erwachsene Personen, die ernstzunehmen und keine Vollhonks sind, sind mit Sicherheit reifer als der durchschnittliche Jugendliche.

    Aber nicht wenige sind nunmal Vollhonks und nicht fähig sich und was um sie herum geschieht richtig zu reflektieren ... was ein bedeutender Grund dafür ist, weshalb recht viele, heutige Millenials und Gen Z überhaupt in Therapie sein müssen, wofür aber auch sehr wenig Verständnis herrscht, weil sie denken, sie hätten nie etwas falsch gemacht.


    Viele der Leute, die heute so um die 40+ herum sind, verwechseln auch "ein ordentliches Leben führen" und Unauffälligkeit mit geistiger und emotionaler Reife, und haben ein eigentlich sehr einfach gestricketes Wertesystem und auch in dem Alter keine Menschenkenntnis. Deswegen bekommen sie auch die Krise, wenn ihre Kinder mit Leuten befreundet sind, die mehr Charakter haben und die man nicht, übertrieben gesagt, in der Bibelstunde vorzeigen kann.


    Bis auf wenige Ausnahmen, bei denen es anscheinend wirklich besser funktioniert, hab ich sehr selten wirklich glückliche Familien gesehen. Im besten Fall kommt man allgemein nicht aufeinander klar, weil die jüngere Generation den Charakter und die Weltsicht der Älteren zum Kotzen findet und dieser auch nie wirklich zugehört und ernstgenommen wird, im schlimmsten Fall gab es Missbrauch verschiedener Art.

    Aber ist das nicht ein Teufelskreis? Wenn jetzt der Durchschnittsteenager mit solchen "Vollhonks" zu tun hat besteht doch eigentlich eine Wahrscheinlichkeit, dass besagte Teenager so werden. Kindef/Jugendliche schauen sich ja gerne Dinge und Eigenschaften von Leuten ab und falls sie die Eigenschaften von diesem "Vollhonk" als gut betrachten...naja wird schwierig was dagegen zu machen.


    Was genau siehst du als "ordentliches Leben"? Jeder sieht das anders und eine feste Definition dafür gibt es glaube ich nicht.

    Persönlich kenne ich z.B. auch einige Leute mit Familie die genau in deine Kategorie 40+ fallen wo es keine Probleme gibt bzw. sie die Fähigkeiten besitzen, welche du jenen absprichst. Ich tendiere daher eher, dass es nicht darauf ankommt wie alt man ist bzw zu welcher Zeit man geboren worden ist, sondern wie der Werdegang und das soziale Umfeld ist von den Menschen. Jemand ohne Probleme kann ziemlich schnell auf die Falsche Bahn geraten je nachdem was in seinem Leben passiert oder was die Person für Freunde, Verwandte oder ähnliches hat.

    Und sonst... wo sind bitte die ganzen 14jährigen, die dauernd komasaufen gehen?

    Ich will natürlich nicht abstreiten, dass sowas unter anderem auch geschieht oder dass du diese Erfahrungen gemacht hast, aber die Medien und co übertreiben extrem. Schon alleine, weil die meisten nichtmal die Zeit hätten, auch mit 14 nicht, um jedes Wochenende komasaufen zu gehen.


    Ich glaube nun nicht, dass du hier uns über Drogen und Alkohol aufkären musst ^^" ... und ganz ehrlich, wenn ein 14jähriger alkoholabhängig wird oder andere, schwerwiegende Probleme bekommt, dann hat man vielleicht bereits sehr lange vorher als Eltern versagt, nicht erst, als man den Teenager nicht zu Hause eingesperrt hat. Niemand wird durch Gruppendruck süchtig, sondern durch den Scheiß, der sonst im Leben abläuft.

    Deswegen ist auch sinnvoll, wenn man Jugendlichen beibringt in einem Umfeld, dem zu vertrauen ist, Alkohol und vielleicht harmlosere Drogen zu konsumieren, und ihnen nicht "Alcohol / Drugs bad, hm'kay!!?" auf den Kopf zu hauen.

    Das kommt wohl auch sehr wahrscheinlich darauf an wo die Leute aufwachsen. Ob nun in einem kleinen Dörfchen wo allgemein wenig los ist oder ob schon eine Stadt wo allgemein an vieles ranzukommen meist einfacher ist. Heißt aber nicht nur weil jemand was erleben will und es dann der Besuch der Bar wird, dass jene Menschen sich immer gleich direkt abschießen ala Komasaufen. Selbst regelmäßige vollsaufen ohne gleich ins Koma zu gelangen ist auf Dauer nicht gesund und ich kannte damals zu meiner Schulzeit Leute die Regelmäßig sich am Wochenende abgeschossen haben.


    Der Gruppendruck allein kann aber eine Person dazu bewegen was zu probieren, was man nun mal vielleicht probieren wollte und wenn man dadurch dann Abhängig wird, ist es die Schuld von diesem Gruppendruck. Gibt genug Leute die angefangen haben in jungen Jahren zu rauchen weil sie mit dazugehören wollen oder weil Leute es als "cool" dargestellt haben. Habe da mit verschiedenen Leuten geredet und viele haben aus diesen Gründen damals schon recht jung angefangen. Die andere Seite ist natürlich das, was du sagtest: Probleme. Man hat Dauerstress und weiß kein Weg zu relaxen? Ok Alkohol/Zigaretten helfen der Person. Gibt da auch genug, welche das Risiko kennen mit diesem beiden Genussmitteln bzw. Drogen aber keine bessere Lösung finden um ihr Problem mal aus dem Kopf zu bekommen.


    Aber ich teile nicht die Ansicht Jugendlichen Drogen konsumieren zu lassen Abseits von Alkohol bzw Rauchen...oder ich sage es mal anders. Man sollte sich, wie vieles im Leben, vorher darüber informieren, Dokus anschauen und was es nicht noch alles gibt und als Elternteil Verständnis zeigen und offen sein, mit seinen Kindern darüber zu reden selbst wenn sie einem Beichten, dass sie Droge x/y genommen haben. Nur würde ich dem Kind dann dennoch sagen, dass ich es nicht gut heiße, falls es Drogen nehmen würde. Wenn es dann 18 Jahre alt wird, kann es von mir aus tun und lassen was es will. Es spielt halt doch immer noch das Gesetz mit in die ganze Sache, weshalb ich da nicht so "locker" das handhaben würde...aber das ist meine Ansicht.