Jein, du verstehst das nicht so richtig, was ich aussagen möchte oder wie Hyperfixations aussehen, denke ich. Wenn sie ein sehr bedeutender Bestandteil deines Lebens sind und du dir schwer damit tust zurückzuschrauben, dann sehen das viele schon als "von der Norm abweichend" und deshalb meinte ich ja: Viele Menschen, die Kunst geschaffen und bedeutende Entdeckungen gemacht haben, haben sich auch nicht mit ihren Interessen so sehr gemäßigt, wie andere es von ihnen gewollt hätten.
Ich denke aber, dass mehr Menschen ihren eigentlichen Interessen und Talenten intensiver nachgehen würden, was sie wirklich können und wollen, wenn sie keine Wage Slaves wären, nicht von klein auf darauf getrimmt werden würden, dass die typische 40 h-Arbeit vor allem anderen in deinem Leben zu kommen hat und Leute mehr Zeit dafür hätten.
Natürlich wird es zu viel, wenn sich jemand verschanzt und alles, aber ja ... wir werden von klein auf darauf getrimmt: Wenn es kein Geld einbringt (oder fraglich ist, ob es Geld einbringen könnte), ist es im Erwachsenenleben nutzlos.Meine Mutter bekommt schon eine Existenzkrise, wenn ich darüber nachdenke, später etwas beruflich mit dem Zeichnen anzufangen, lol. Solche kreativen Sachen werden von einigen Familien halt echt im Keim erstickt und ich behaupte mal, dass das in einigen Ländern besonders bei Männern, insbesondere den erstgeborenen, passiert (like myself, obwohl ich technisch der zweitälteste bin). Meine Mutter musste mich mehrmals daran erinnern, dass das nicht mehr als ein Hobby sein darf. Ich meine, sie freut sich wirklich, wenn ich zeichne, aber es darf halt nicht zu viel sein. Ich kann ihre Sicht verstehen.
Immerhin sind wir von der Gesellschaft her auch noch nicht so weit, dass wir alles machen können, was wir wirklich wollen und ausreichend Geld dafür bekommen.
Ich meine, die Existenzkrise deiner Mutter ist erstmal nur die Existenzkrise deiner Mutter, die muss dich nicht interessieren.
Obwohl ... ja klar ist es leider schwierig Geld mit zu bekommen. In dem Sinne ist es natürlich auch verständlich.
Ich merke schon, dass einige meiner Kommilitonen viel erwachsener wirken - einige haben auch schon angefangen zu arbeiten, oder haben geheiratet, während ich nach wie vor meinen Hobbies nachgehe ^^" Aber gut, das ist ja nicht schlimm, wenn das nicht so intensiv ist (was es halt gewesen ist - ich wollte einfach davonlaufen) das hat sich eigentlich in den letzten Monaten etwas gelegt. Ich habe vieles einfach so akzeptiert, wie es ist und einige kindliche Träume von mir erstmal zur Seite gelegt.
Die eigene Lebensführung und Wünsche mit anderen zu vergleichen bringt ja auch selten was, selbst wenn man es am Ende doch hier und da tut. ^^'
Inwiefern sind deine Kommilitonen erwachsener, weil sie heiraten und irgendeiner Arbeit nachgehen und wieso bist du weniger erwachsen, weil du eher deinem Hobby nachgehst? Wieso sind deine Träume kindlich?
Unterschiedliche Menschen haben halt unterschiedliche Bedürfnisse und Wünsche (Weisheit des Tages xD) und es bringt nichts sich in einen 9-5 Job zu zwingen und deine Hobbys als kindisch anzusehen, nur weil das gesellschaftlicher Konsens ist.
Viele Menschen nutzen ihr Talent oder Interessen auch nie so richtig, weil ihnen gesagt wurde, dass sie ein anderes Leben leben sollen, das gesellschaftlich angesehener ist, und wenn sie alt sind, bereuen sie es.