Hallo, liebe BisaBoard-User. In diesem erstellten Thema erklären wir euch, wie man am besten einen selbst erdachten Charakter erstellt und was man dabei alles beachten sollte. Desweiteren geben wir euch einige Hilfestellungen zu den einzelnen Ich-Perspektiven, sowie der Häufigkeit des Wechselns einer solchen.
Inhaltsverzeichnis
1. Allgemeines zur Erstellung von Charakteren
1.1
Name
1.3
Aussehen
1.4
Stärken und Schwächen/positive und negative Charakterzüge
1.5
Private Hintergründe/wichtige Ereignisse in der Vergangenheit
1. Allgemeines zur Erstellung von Charakteren Bei der Erschaffung eines ganz eigenen Charakters, der der freien Fantasie des Autors entspricht, gibt es einige wichtige Merkmale, die man dabei beachten sollte, um dem Leser ein passendes Bild von diesem zu vermitteln. Es stellt nämlich eine recht große Herausforderung dar, die Reaktionen und Handlungen eines selbsterfundenen Protagonisten nicht von weit her geholt erscheinen zu lassen, sondern in sich schlüssig und nachvollziehbar. Der Leser sollte imstande sein, sich in den Charakter, sowie seine Situation hinein zu versetzen und aufgrund vorgegebener postitiver bzw negativer Eigenschaften seine Taten dementsprechend beurteilen zu können. Jedoch ist niemand perfekt, kein Mensch und dementsprechend auch keine selbst kreierte Figur. Zu viele positive/negative Eigenschaften lassen den Charakter unrealistisch wirken. Kennzeichen, die bei der Erstellung eines Protagonisten/Antagonisten beachtet werden sollten, sind: 1.1 Name Als erstes sollte man sich einen Namen für seinen Protagonisten überlegen, schließlich wird dieser ja relativ häufig genannt. Er sollte nicht zu einfach klingen, sondern bereits den Eindruck vermitteln, dass der Autor sich selbst hier Mühe gegeben hat. Weiter fortgeschrittenere Hobbyschriftsteller könnten hierbei als Zusatz noch auf den Klang des Namens achten, sprich hat er eine eher weiche Intonation (Betonung von Vokalen oder Silben), eine harte, passt er vielleicht sogar zu den Eigenschaften des Protagonisten? Weiterhin sollte man berücksichtigen, sowohl seinen männlichen, als auch seinen weiblichen Charakteren nicht zu ähnliche Namen zu verleihen. Der Autor und ebenso der Leser kann in diesem Fall leicht durcheinander geraten, was die einzelnen Akteure betrifft und ihnen gegebenenfalls falsche Handlungen beziehungsweise Hintergründe zuweisen. 1.2 Alter und Herkunft Wie jeder normale Mensch auch braucht der Handelnde ein Alter und Herkunft, nach denen sich ebenfalls die Eigenschaften richten können, jedoch nicht müssen. Erstellt man zum Beispiel einen recht jungen Charakter, ergeben sich für diesen sicherlich andere Merkmale, als für jemanden, der sich schon im gehobenen Alter befindet. Letzterer hat nämlich vermutlich wesentlich mehr Lebenserfahrungen gemacht und sich in ungewöhnlicheren Situationen wieder gefunden als ein vielleicht fünfzehnjähriger Teenager. Zudem möchte der Leser gern erfahren, aus welchen Lebensbedingungen der Erzählende stammt. Ist er in einem reichen Hause aufgewachen oder in ärmlichen Verhältnissen? Welche Standarte stehen ihm zur Verfügung? Kommt er aus einem dicht besiedelten Gebiet oder aus einer recht ländlichen Gegend? 1.3 Aussehen Selbst, wenn man im Internet ein geeignetes Bild für seinen Charakter findet, sollte man explizit auf die äußere Erscheinung eingehen und sie detailliert beschreiben, sodass es dem Leser möglich ist, sich wirklich eine ansehnliche Person darunter vorzustellen. Fragen, die man sich dabei stellen kann, um die Beschreibung zu erleichtern, sind: 1.4 Stärken und Schwächen/positive und negative Charakterzüge Auch wenn es ein wenig merkwürdig klingt, so sollte man seinen erfundenen Protagonisten möglichst menschlich präsentieren, da er dies in gewisser Weise ja auch ist. Dementsprechend benötigt er Merkmale, die denen einer realen Person ähneln. Stärken und Schwächen meinen hierbei Tätigkeiten, die man ausführen kann, Charakterzüge hingegen symbolisieren Eigenschaften, die jemanden auszeichnen, Tugenden oder eben eventuell das Fehlen von diesen. Stärken: In welchen Bereichen ist der Erzählende besonders begabt? Hat derjenige vielleicht musikalische Talente, künstlerische, handwerkliche? Kann er sich in Naturwissenschaften von anderen abheben oder eher in sprachlichen Gebieten? Ist er/sie vor allem sportlich veranlagt? Wohl bemerkt zählt Shoppen nicht als Stärke, genau wie Fernsehen, Essen oder Telefonieren. Schwächen: Worin ist der Protagonist weniger gut? Was genau sind seine Makel, wo liegen seine Fehler? Handelt er er/sie eher tollpatschig, herrscht rege Vergesslichkeit in seinem Kopf? Im Grunde geht man hier nach demselben Prinzip wie bei den Stärken vor, trotzdem sollte man diese nicht einfach ins Gegenteil kehren, sondern sich Gedanken über andere Aspekte machen, die eine Schwäche verkörpern könnten. positive Charakterzüge: Hier lässt sich eine ganze Menge beschreiben. Ist der Handelnde zum Beispiel hilfsbereit, weltoffen, extrovertiert, pünktlich? Kann er anderen gut zuhören, verfügt er über viel Empathie, versetzt er sich gut in Freunde oder Bekannte hinein und ist in der Lage, ihre Gefühle nachzuvollziehen? Ehrlichkeit kann ebenfalls eine postive Eigenschaft sein, auch wenn sie manchmal unangebracht erscheint, genau wie Direktheit, Unüberlegtheit und überstürztes Handeln. negative Charakterzüge: Auch hier gelten dieselben Regeln wie bei der Beschreibung der positiven Aspekte. Was könnte anderen Mitwirkenden nicht so sehr am Erzähler gefallen? Ist dieser schüchtern, intolerant, beharrt ständig auf seiner Meinung, ist extrem anhänglich? Erscheint er stets zu spät, reagiert er auf vielerlei Dinge zu hitzig? Oder denkt er doch zu viel nach, bevor er eine Aktion ausführt? Prägt ihn eine unausstehliche Arroganz/Eitelkeit, Übermut, besitzergreifende, egoistische Einstellung gegenüber anderen? All das, was zu potenziellen Komplikationen im Umgang mit anderen Charakteren führt, sollte hier ausführlicher dargestellt werden. 1.5 Private Hintergründe/wichtige Ereignisse in der Vergangenheit Hier gibt man zusätzlich einige Details über private Angelegenheit, sowie prägnante Erlebnisse Preis, die unter Umständen wichtig sind, um dem Verlauf der Geschichte zu folgen. Die Vergangenheit kann eine große Hilfe beim Verstehen der Eigenschaften sein, da es zu früheren Zeiten vielleicht spezielle Erfahrungen gegeben hat, die die Charaktermerkmale beeinflusst haben. Sowohl schlechte, als auch gute Erfahrungen spielen hierbei eine wichtige Rolle, wie auch im echten Leben vermögen solche Erlebnisse große Veränderungen herbei zu rufen. Sie unterstreichen die Eigenschaften des selbsterfundenen Protagonisten und stellen gegebenenfalls eine gewisse Dramatik her bzw fördern das Verständnis der gesamten Situation, in der er/sie sich befindet und die Maßstäbe, nach denen er/sie handelt. Ebenso interessant sind private Angelegenheiten. Die Familienkonstellation verkörpert hierbei auch einen wichtigen Aspekt, ebenso lassen sich hier Schlüsse auf Verhalten und Eigenschaften ziehen. Leben die Eltern getrennt, noch zusammen, sind sie verheiratet oder geschieden? Welche Auswirkungen hatten diese Gegebenheiten auf den Protagonisten? Kam er relativ gut mit den Entscheidungen seiner Eltern klar oder hat es ihn innerlich zermürbt? Existieren die Erziehungsberechtigten überhaupt noch? Hegt der Erzählende vielleicht zu anderen Verwandten ein besseres Verhältnis, zum Beispiel zu Tanten/Onkeln/Cousins/Cousinen? Sind Schwestern oder Brüder vorhanden? Hat der Handelnde sogar selbst Kinder? Ist er bereits verheiratet oder lebt er sein Leben lang allein und zurück gezogen? Natürlich sind die hier aufgeführten Punkte lediglich Beispiele für das, was der Autor dem Leser verraten kann, nicht zwangsläufig muss. Man sollte das Maß am jeweiligen Akteur festlegen, wie viel man über ihn erläutert, denn in manchen Punkten verliert man sich in Details, die dem Leser einen zu genauen Eindruck vermitteln. Hier muss man ein gutes Mittelmaß finden.