Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
I.I Abrupte Einleitung
II. Prolog
II.I Zitat und Liedtext
II.II Rätsel
II.III Fließtext
Wie fängt man wohl mit einer Geschichte an? Das fragen sich bestimmt viele Leser und oftmals ist es nicht leicht den richtigen Anfang zu finden, den man tut sich schwer den ersten Schritt zu machen. Eine Einleitung wird eure gesamte Handlung prägen, deshalb ist es wichtig, welche Elemente innerhalb einer Einleitung oder eines Prologs verwendet werden. Alles muss schlüssig sein und harmonieren, ansonsten kann die Geschichte in einer Katastophe enden, wenn man nicht schon zu Anfang weiß, wie die Handlung verlaufen soll.
Dieser kleine Leitfaden soll euch helfen, eine gute Einleitung oder einen guten Prolog zu verfassen. Damit sollte gewährleistet sein, dass ihr die ersten Grundschritte kennenlernen könnt.
I. Einleitung
Eine Einleitung leitet - wie der Name impliziert - eine Geschichte ein. Einleitungen gibt es allerdings nicht nur in der schönen Literatur, sie können auch in Zeitungsartikeln, wissenschaftlichen Abhandlungen, usw. auftauchen. Sie ist wichtig, damit man langsam in das Geschehen eintauchen und die Handlung nachvollziehen kann.
Für die Einleitung ist wichtig, dass zumindest einer der wichtigsten Personen, meist ein Hauptcharakter, auftauchen, sodass diese schon einmal vorgestellt werden und der Leser sich ein Bild machen kann. Im weiteren Verlauf sollte ein kleiner Überblick über die vorhandene Storyline gewährt werden, damit die Handlung schon in groben Zügen genannt werden kann.
Die Grundidee der Geschichte sollte ebenfalls vorhanden sein, das heißt, man sollte auf den ersten Blick erkennen können um welche Art Geschichte es sich handelt. Hier spielt ganz besonders die Thematik eine wichtige Rolle. Handelt es sich hier um eine Fantasy-Geschichte oder geht doch mehr um Krimi und Horror? Dementsprechend sollte der Leser recht schnell das gewisse Feeling herauslesen können, damit er sich darauf einstellen kann.
I.I Abrupte Einleitung
Eine Einleitung verläuft gewöhnlich einem bestimmten Schema, man wird ganz langsam mit den Handlungssträngen vertraut gemacht. Ganz anders ist es bei der »Abrupten Einleitung «. Diese fällt mit der offenen Tür ins Haus und ist das typische Merkmal einer Kurzgeschichte. Hier wird man schlagartig mit der Thematik ins kalte Wasser geworfen, oftmals beginnt diese mit einer direkten Rede oder einem Gedanken einer Person.
II. Prolog
Der Prolog stellt neben dem Startpost eines der wichtigsten Elemente einer Fanstory dar, da er dem Leser vorab eine kleine Kostprobe vom Schreibtalent des Autors präsentiert. Zudem bildet er in gewisser Weise eine Einführung in die Geschichte. Er soll neugierig auf das machen, was vielleicht später passieren könnte und Nachdenklichkeit erzeugen, sodass man sofort wissen möchte, wie es sich fortsetzt. Auf der anderen Seite jedoch sollte man darauf achten, nicht zu wenig zu verraten, da der Leser sonst schnell die Lust verliert. Hierbei lassen sich drei Typen unterscheiden.
II.I Zitat & Liedtext
Natürlich muss ein Prolog nicht zwangsläufig aus einem Fließtext bestehen. Man kann ebenfalls ein passendes Zitat verwenden oder mehrere Zeilen eines Liedes, mit dem man die Geschichte in Verbindung bringt und die die Handlung unterstützen, sie gegebenenfalls sogar konkreter beschreiben. Ganze Songs eignen sich nicht als Prolog, vielmehr sollte man sich auf ungefähr eine Strophe beschränken.
Doch nicht nur Liedtexte können hier eingesetzt werden, auch Zitate berühmter Dichter und Denker treffen des Öfteren auf den zu Anfang noch versteckten Kern einer Story zu. Außerdem regen sie meist zum Nachdenken an. Man sollte jedoch darauf achten, den Urheber des Zitates anzugeben und vielleicht noch einen Link zu der Website, wo man es gefunden hat.
Breaking Benjamin - Dance With The Devil
Here I stand helpless and left for dead
Close your eyes, so many days go by
Easy to find what's wrong, harder to find what's right
I believe in you, I can show you that
I can see right through all your empty lies
I won't stay long in this world so wrong
Say goodbye as we dance with the devil tonight
Don't you dare look at him in the eye
As we dance with the devil tonight
Trembling, crawling across my skin
Feeling your cold dead eyes stealing the life of mine
I believe in you, I can show you that
I can see right through all your empty lies
I won't last long in this world so wrong
Say goodbye as we dance with the devil tonight
Don't you dare look at him in the eye
As we dance with the devil tonight ...
II.II Rätsel
Diese Form wird eher selten gewählt, bietet jedoch ebenso interessante Möglichkeiten. Dem Leser gleich zu Anfang ein Rätsel zu präsentieren, unter Umständen eines, das man sich selbst ausgedacht hat, ist stets spannend zu lesen. Man erhält einen ungefähren Blick darauf, was sich in den Kapiteln (nichts zwangsläufig in den ersten) zutragen wird, wie und ob es sich bewahrheitet, was zunächst als Prolog gegeben wurde.
Rauschend erklimmt er Berge und Tal
Bereit, die Schwingen zu füllen
Nichts und niemand vermag ihn zu stoppen
Uns umgarnend entfernt er die farblosen Hüllen
Keine Bedingung und keinerlei Sorge
Ein Wort seinerseits nur ein Wispern
Mal sanft, mal stürmisch, ganz ohne Gedanken
Versucht er, die Wege zu formen
Sein Schicksal, ein ewiges, endloses Treiben
Verlassen und einsam durchlebt er die Zeit
Achtlosigkeit fernab seines Willens
Und dennoch scheint er für alles gefeit
Des Feuers Wächter, des Sturmes Fassade
Ein Bote der Tränen des Himmels
Verbreitet er Trauer, gar Schmerz oder Freude
Gezeichnet von ebener Maskerade
Wind
II.III Fließtext
Ebenfalls kann man den Prolog ähnlich einem normalen Kapitel gestalten, indem man einen Fließtext verfasst. Im Grunde ist diese Zeilenangabe nach oben hin offen, allerdings sollte man es nicht in ein wirkliches Kapitel ausarten lassen. Letztere dienen unter anderem dazu, die Handlung voran zu treiben, ein Prolog hingegen beschränkt sich meist auf eine einzelne Situation und führt diese genauer aus, um dem Leser einen mehr oder weniger großen Eindruck der Geschichte zu vermitteln. Gefühls-, Gedanken- und Umgebungsbeschreibungen sollten hier besonders berücksichtigt werden, damit der Leser nicht von vorn herein mit der Handlung durcheinander kommt und blind in die Story geworfen wird, ohne einen ungefähren Überblick zu erhalten.
[ ... ] Einst, in vergangenen Zeiten, hegte man es und sorgte dafür, dass es stets einsatzfähig war. Doch nichts behielt für immer seinen Neuzustand bei. Rein gar nichts. Ein Schiff weist zunehmend Gebrauchsspuren auf, die man nicht verhindern oder rückgängig machen kann. Der Zahn der Zeit nagt an ihm. Bis es schließlich in einen heftigen Sturm gerät. Die hohen Wellen strapazieren das Holz bis zur äußersten Grenze, weichen es auf, schlagen gegen die alten Bullaugen. Die Mannschaft tut ihr Bestes, um das Schiff zu retten und ihr Überleben zu sichern. Man setzt die Segel und versucht, dem Unheil zu entkommen. Dann kommt die Erkenntnis, dass dies nur möglich ist, wenn man das sinkende Schiff verlässt, welches seine Blütezeit ohnehin schon lange hinter sich hat. Auf dem Grund des Meeres ist es für keinen mehr nütze, außer für kleine Fische und Parasiten, die es befallen und zerfressen. Kein menschliches Lebewesen bemüht sich noch um so ein Wrack.Mir ging es ähnlich. Nie hatte sich jemand um mich gekümmert, weder meine Eltern, noch meine ständig wechselnen Babysitter. Niemand liebte mich. "Keine Zeit.", hieß es. Warum auch? Meine ach so tollen Eltern hatten genug mit ihrer Arbeit zu tun, da war kein Platz für ein hilfloses Kind, das Aufmerksamkeit benötigte. Ein junges Individuum, welches sich in dieser weiten Welt nicht allein zurecht fand. Aktiengeschäfte und Gala-Abende, alles, worum sie sich scherten. Seit frühester Kindheit hatte ich unter Aufpassern zu leiden, denen ich nichts bedeutete. Geldgierige Leute, denen es egal war, dass ich mit ihnen spielen wollte; dass ich eine Gute-Nacht-Geschichte hören wollte; dass ich mich vor imaginären Monstern im Wandschrank und unter meinem Bett fürchtete; dass ich mich selbst fast jede Nacht in den Schlaf weinte. Jämmerlicher Alltag, über fünf Jahre lang.
Mit etwa zehn Jahren fing ich an zu überlegen, wie ich mir helfen konnte. Ich freundete mich mit Pokemon an, die in unserem blumenüberfüllten Garten hausten. Natürlich durfte ich dort nicht Fußball spielen oder herumtoben, nein, das hätte das kostbare Grün und die edlen, importierten Blumen zerstört. Das Einzige, was ich tun durfte, war stolzieren, dieses angeblich einzigartige Ambiente bewundern. Unser unfreundlicher Gärtner hatte dabei jedoch nie ein Auge auf mich. Dieser alte Knacker beschäftigte sich lieber mit seiner milimetergenauen Arbeit. Gut für mich. So versteckte ich mich hinter der allerletzten Heckenfigur, ein gigantisches Zekrom, und wartete auf meine kleinen Kameraden. Wir machten zwar nicht allzu viel, aber mich erfreute schon ihre bloße Anwesenheit. Sie waren meine wahren Freunde. [ ... ]
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