Selbstdarstellung im Internet

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  • Verhaltest du dich im Internet anders,als in der Schule?
    Ja,aber nicht mit Absicht D: kann ja auch mein wahres ich sein o.O


    Hast du Vorbilder die du nachahmst?
    Nein,will ich auch nicht,ich hasse es wenn man jemanden anderen imitiert.Man sollte sich selbst sein& nicht irgendjemanden den man mag


    Den Reiz einer anderen Identität ,was gefällt dir daran?
    -Man kann vielleicht auch so sein,wie man im RL nicht sein kann/darf (Also z.B. Mobbing-Opfer könnten somit im Internet "beliebt" werden.

  • Wie man sich verhält kommt meiner Meinung nach viel mehr auf die Situation an, in der man sich gerade befindet, weniger darauf ob es im "realen" Leben oder im Internet passiert. Wenn ich mich mit meinen Großeltern unterhalte dann verhalte ich mich anders, als wenn ich mit Freunden spreche, auch wenn beides im Reallife geschieht. Anderes Beispiel: Arbeitsplatz und Freizeit, derjenige der sich privat exakt so verhält wie auf seinem Arbeitsplatz hat entweder 'nen verdammt geilen Job oder ein langweiliges Privatleben, überspitzt ausgedrückt. Genauso ist es im Internet, da kommt es auch darauf an mit wem ich wo kommunziere wie ich mich verhalte.

  • Das erinnert mich irgendwie an die gute alte MySpace-Zeit wo Selbstdarstellung alles war *g* Ich sag mal so zu der Zeit bis 2007 ungefähr hab ich unter Selbstdarstellung gelitten. Mit 16 wollte man halt besonders cool rüberkommen und 5.000 MySpace-Freunde haben von denen man nur 5 wirklich kannte. Ich gebe (nicht ohne jede Scham) zu dass ich damals ganz oben mit dabei war aber inzwischen ist das etwas anders.


    Jetzt leide ich ein bisschen am Facebook-Syndrom. Ich bin zwar jetzt net die Sorte Mensch die Fotos nur mit 20 Layer Photoshop hochläd oder beim Italiener um die Ecke essen geht und sich in Rom taggt aber wenn ich finde das mein Profilbild zu lange schon da ist und ich ein neues brauch dann wird das niemals ein Schnappschuss sein (aber ich benutze in der Tat kein Photoshop). Ich mach auch nicht alle Facebook Trends mit die "beliebte" Leute so machen oder poste mein Essen aber ich freu mir insgeheim schon nen Keks wenn jemand was likt weil das wirkt als wäre das was man sagt oder macht oder wie man aussieht eben gut/cool/wasauchimmer ist *lach* Allerdings geil ich mich da nicht dran auf und poste irgendwas für en Like - sondern finds einfach gut wenn meine Freunde was gut finden was ich tue. (Gerade weil ich auf FB eben hauptsächlich Leute habe die im Ausland wohnen und die ich entsprechend nicht oft sehe) Ich mag es weil es halt zeigt das Leute an mich denken oder sich für mich interessieren auch wenn man sich kaum sieht. Für mich ist FB im Gegensatz zu MySpace damals also eher Kommunikationsmittel als Selbstdarstellungsplattform. Wobei ich da mich selbst vielleicht ein bisschen lügen strafe weil es sich nicht vermeiden lässt das man (ungewollt) angibt wenn man zB Urlaubsfotos hochläd oder sich an nem Strand taggt weil man da gerade ist. Das sehe ich persönlich für mich als "Mitteilung", andere sehen das als Angeben und Selbstdarstellen, das lässt sich aber nicht vermeiden wenn man so mitteilungsbedürftig ist wie ich xD (Ich bin aber auch aufmerksam und les fast alles was meine Freunde so schreiben und posten. Ich hau auch großzügig die Likes raus weil es einfach die bequeme schnelle Art ist zu sagen "cool" oder "da stimme ich zu".)


    Im Großen und Ganzen bin ich auf FB allerdings nur minimal anders als im RL. Das liegt aber - wie mein Vorredner gesagt hat am Klientel. Ich habe zB meinen Vater auf FB weil er nicht bei uns wohnt und ich habe sehr viele Freunde aus dem Ausland (die ich alle persönlich kenne und schon getroffen habe!) in meiner Liste - das heißt ich schreibe auf Englisch. Wenn ich englisch schreibe dann denke ich immer etwas anders oder drücke mich anders aus als ich es vllt auf deutsch täte. Wenn dann leide ich eher unter Selbstzensur weil ich manchmal Dinge posten will die ich für einige wenige Leute unangemessen finde (Letztens zB ein Lied namens "F*ck u betta" Nightcore das ich wirklich liebe aber das ich wegen meinem Dad nicht gepostet habe..x"D)


    Im Großen und Ganzen macht das aber keinen Unterschied. Egal ob ich jetzt ner Freundin was erzähle oder meinem Stammkunden oder was auf FB poste. Wenn ich grad Mitteilungsbedürfnis hat kriegt der es zu hören der als nächstes vor mir steht, wenn keiner da ist - hello Internet. Wenn mir was richtig peinliches passiert - egal - ab auf FB, dann haben die anderen wenigstens was zu lachen. Ich hab irgendwas gebastelt - online damit das meine Freunde sehen was ich in meiner Freizeit tue (nicht um damit anzugeben was ich kann) Ich will im Internet nicht perfekt sein denn das bin ich nicht. Ich will keine zwei Persönlichkeiten verwalten müssen nur um anderen zu gefallen egal ob ich sie jetzt kenne oder nicht. Und wenn ich meine ich muss meinen neuen Laptop auf FB posten dann ist das auch mal angeben (weil ich stolz bin das ich nach x Monaten sparen endlich einen Laptop kaufen konnte) oder wenn ich nen Kuchen posten dann ist es auch mal ärgern (Ihr könnt das nicht haben!) und wenn ich en neues Profilbild hochlade das ne halbe Stunde zu machen gedauert hat weil ich eben mal mehr geschminkt und ohne Brille drauf bin (also anders als im RL) dann ist das auch mal Selbstdarstellung aber ich finde das sind kleine Ausnahmen die völlig okay sind und mich overall nicht zu nem anderen Menschen machen (defacto geh ich ja in Clubs auch net so wie ich 99% der Zeit aussehe). Ich poste auch genug Schwachsinn der so 100% ich bin das entsprechende Kommentare zurückkommen a la "das is so typisch für dich" egal ob gut oder bös gemeint.

  • Ich habe da jetzt eigentlich keinen großen Anlass mich im Internet irgendwie anders zu verhalten als ich in Echt bin oder mich in irgendeine andere Realität zu flüchten. Ich bin absolut zufrieden mit meinem wahren ich & in dem Internet versuche ich es dann auch garnicht erst irgendwie anders rüberzukommen. Allerdings kann ich da andere schon irgendwie verstehen, das Internet verhindert nunmal dass man andere irgendwie sehen kann, niemand weiß wer da am anderen Ende sitzt, eben deshalb kann man auch sein wer man will. Selbstdarstellung sollte dabei aber immer im Rahmen bleiben, ich meine wer sich irgendwie anders geben will der kann das ja tun, aber man sollte doch schon bei der Wahrheit bleiben wenn es um die Person an sich geht. Also ich meine man kann ja seine Persönlichkeit verstellen im Internet um sich so zu geben wie man gerne sein möchte, aber man sollte jetzt keinesfalls irgendwie anfangen sich eine falsche Identität aufzubauen.

  • Ich denke nicht, dass es da wirklich große Unterschiede gibt, wenn man's nicht gerade darauf anlegt, sich hier anders zu verhalten als sonst. Ich bin in Foren etc. kein Stück anders als im echten Leben, genauso wie die Menschen, die ich hier kennengelernt habe und mittlerweile sogar teils als "Freunde" ansehe im echten Leben nicht anders waren, als ich sie erwartet habe. Klar, man kann sich im Internet besser darstellen als man vielleicht ist, aber weswegen sollte man? Wenn man hier "Freunde" findet (die, auch wenn man sich gut mit ihnen versteht, eben etwas anderes sind als die Leute, die man jede Woche sehen kann), weil man sich verstellt, was bringt einem das? Das sind nicht seine Freunde, das sind die Freunde einer Rolle, die von demjenigen gespielt wird.

  • Wow, echt sehr interessantes Thema.
    Bei mir ist es auf jeden Fall so, dass ich im Internet ähnlich bin wie im RL. Natürlich gibt's einige Ausnahmen, alleine englische Wörter, die ich vielleicht mal beim Schreiben benutze, würde ich beim Sprechen nie verwenden, zumindest nicht, wenn's um ernstere Themen geht, käme mir irgendwie unpassend vor. Im Internet jedoch tu ich das öfter, kommt mir auch ganz normal vor irgendwie. Was selbstverständlich auch noch eine Rolle spielt, ist, dass man beim Schreiben keine zeitlich begrenzte Antwort geben muss, im Normalfall, also mehr Zeit zum Überlegen hat und man bei unangenehmen Fragen zB auch erstmal nicht antworten könnte. Im RL würde es einen ziemlich unhöflichen Eindruck hinterlassen, einfach weg zu gehen. Mir ist außerdem aufgefallen, dass man sich beim Schreiben viel gewählter ausdrückt, meinen Schreibstil kann ich bespielsweise nicht mit der Art verbinden, wie ich rede. Viel unüberlegter und chaotischer, leider. Nunja, das ist schon ein sehr bedeutender Unterschied imo. Klar ist auch, dass man sich versucht, von der besten Seite darzustellen und es den Menschen, die einen im VL mitbekommen, so vorkommt, als wäre man recht makellos, was natürlich nicht wahr ist. Im RL bekommt sowas 100x besser mit. Das sind dann halt so Sachen, die nicht wirklich zu vermeiden sind, sowas ist ganz normal, jeder versucht sich, nicht schlechter darzustellen als man ist, natürlich auch nicht besser. Trifft zumindest nicht auf mich zu. Gezielt versuchen, sich anders zu verhalten, wenn auch nur manchmal, tu ich persönlich nicht, wozu auch? Entweder man wird so akzeptiert, wie man ist, oder eben nicht. Sich zu verstellen, kann auf Dauer sicher anstrengend sein. Seh darin auch keinen Sinn, es für eine kurze Zeit zu tun.
    Viele Sachen kommen ja auch anders rüber, je nach dem, wie man sie betont, beim Schreiben kann sowas schnell missverstanden werden. Was ich damit sagen will, ist, dass es klar ist, dass man nicht exakt so ist, wie man sich im VL darstellt. Aber ich erwarte eigentlich auch von niemandem hier, dass sich irgendwer so extrem verstellt, dass es auffallen würde. Kommt halt immer auf das Forum bzw soziale Netzwerk an. Natürlich ist man auch in der Schule anders, kommt auch sehr auf die Leute an, selbst in seiner Freizeit ist man anders als in der Schule.
    Kann für mich eigentlich nur sagen, dass ich schlechte Erfahrungen mit Leuten, die sich verstellen, gemacht habe, ein weiterer Grund, es nicht zu tun.
    Long story short: Halte nichts von Leuten, welche sich auf irgendeine wirklich absurde Weise verstellen und tu's selbst nicht bewusst, find's im Allgemeinen aber nicht so schlimm, solange es im normalen Rahmen bleibt.

  • Ich glaube ja, dass man im Internet, um es mal salopp auszudrücken, oftmals ne deutlich größere Klappe hat als man es im RL jemals wagen würde.
    Warum? Ganz einfach, die Folgen sind wesentlich geringer als im RL.


    Wenn ich im Internet zum Beispiel jemanden hochgradig beleidige, fliege ich im schlimmsten Fall aus dem Forum. Aber es gibt ja noch genug andere Foren, auf die man ausweichen kann.
    Wenn ich im Real Life jemanden hochgradig beleidige, dann wirklt dass sich auf meinen ECHTEN Ruf aus, ich bekomme in meinem echten Leben die Folgen zu spüren.


    Man diskutiert im Internet auch lauter & rücksichtsloser als im echten Leben, weil eben nur die virtuelle Identität mit den Aussagen in Verbindung gebracht wird, das 'wahre ich' bleibt verschont.
    Man kennt die Menschen, mit denen man diskutiert nicht und will in den meisten Fällen mit denjenigen auch nicht zwingend eine große Freundschaft aufbauen, weswegen es einfach nicht schlimm ist, wenn man es sich im VL mit jemandem "verscheißt", im RL sieht das schon wieder anders aus :) Denn im VL kann man der Person super aus dem Weg gehen, im RL ist es vielleicht ein Arbeitskollege...^^

  • Das ist gefundenes Fressen für mich.


    Das Internet ist meine zweite Heimat, ich liebe es mit Leuten zu kommunizieren, oft in schriftlicher Sprache. In meinen mehr als zehn jährigen Virtual Life habe ich Dinge gesehen und gelesen. Von Müttern, die ihre Kindern vorsätzlich vergiften/versklaven, billige Anmachsprüche von Mädchen, die die Bedeutung von Liebe nicht kennen, Bonsai Kitten, wahnsinnige Hacker, die versucht haben Bisafans zu zerstören, eine Privathackergruppe, kotfupte Moderatoren, sterbende Katzen und ich habe auch gute Dinge gesehen, Lenews, die Geburt des CP im Bisafans.


    Ich war nicht immer nett, insbesondere zu der Zeit, indem die Hormone mich kontrollierten und ich tat Dinge, die man nicht tun sollte.
    Ich rede nicht gern darüber, aber im Laufe der Zeit erkannte ich, dass es falsch war mich so zu benehmen. Manchmal kommt die Einsicht viel zu spät.
    Ich war früher sehr nervig und so.


    Heute weiß ich, dass man mit freundlichkeit relativ weit kommt und ich finde, man sollte seine Persönlichkeit so gut wie es geht in das virtuelle Leben übernehmen.
    Das Internet ist das einzige, was barrierefrei und wo man nicht angestarrt oder komisch behandelt, weil ein Krüppel ist.


    Ich habe auch recht viele virtuPersonen gesehen, die ich nicht missen möchte.

  • Wirklich ein interessantes Thema:


    Ich verhalte mich nur auf FB anders als im RL und restlichen Internet. Ich achte recht penibel drauf auf welchen Fotos und Beiträge ich verlinkt werde und halte meine Pinnwand sauber. Das kann man auch als eine Art Selbstdarstellung werten - hat aber eher die Züge von "Ja, ich bin da, aber alles erfahrt ihr nicht". Bin eben keine FB-H#$§.


    Ganz genial finde ich die Bekannten, die bei FB posten, dass sie gerade nicht zu Hause sind. Man kann es den Einbrechern auch leicht machen. ;)


    In den privaten Chats hingegen verhalte ich mich hingegen normal. Und meine richtigen Freunde sind mir viel wichtiger als meine 202 FB-Freunde. (Es soll sogar Leute geben die Depressionen bekommen, weil sie zu wenig FB-Freunde haben :-/) Dummerweise erreiche ich die meisten nicht mehr ohne Whatsapp und FB. :-/

  • 100% gleich wie im RL ist im VL niemand. Ich muss schon sagen, früher hat sich mein VL-Ich von meinem RL-Ich extrem unterschieden doch mit den Jahren hab ich mich weiterentwickelt und bin im VL etwas, im RL ein sehr großes Stück erwachsener geworden.
    Natürlich hab ich hier gerade bei Fremden eine große Klappe. Ich bringe unanständige Witze oder beleidige schneller einen im Chat. In RL würde ich selten jemanden Beleidigen, wenn überhaupt aber langsam fange ich mit echt schlimmen Witzen, auch in der Schule, an. Ich war schon immer ein dickköpfiger Mensch, das hat sich nicht geändert, doch gehe ich heute eher mit Vorsicht damit um. Ok manchmal gibt es Ausnahmen. Ich hab an sich das Gefühl im VL auf die Menschen trauriger zu wirken und generell etwas monotoner. Ist auch einfach wenn etwas unpersönlich ist und viel geschriebene Sprache angewandt wird. Auch wenn ich in RL etwas seltsam scheine bin ich meist gut gelaunt und ziemlich aufgeweckt ^_^


    Jeder ist im Internet ein veränderter Mensch. Natürlich beeinflusst das VL auch das RL, aber gänzlich gleich wird beides nie sein.

  • Selbst wenn man gleich wäre, würde das niemand bemerken, weil die reine Schrift mehr Interpretation zuließe als das Gesamtpaket aus Sprache, Mimik, Gestik und Selbstbewusstsein. Ich finde es allerdings furchtbar, wenn jemand im Internet einen Charakter erfindet, mit dem er "irl" nicht mithalten kann. Es ist einfach unangenehm, wenn man Internetbekanntschaften in echt trifft, die eigentlich sehr selbstbewusst aufgetreten sind und dann jedoch kaum ein Wort rausbringen.
    Am allerschlimmsten finde ich aber den Ton in Kommentarfunktionen. Wie dünn das Eis ist, auf dem die Zivilisation über dem Barbarismus wandelt, wird dort immer ziemlich deutlich, weil der Kommentierende keine Konsequenzen fürchten muss (auch wenn in vielen Fällen der Straftatbestand einer öffentlichen Beleidigung vorliegt). Meiner Meinung nach sollte man die Kommentarfunktionen der großen deutschen Medien einfach abschalten. Wenn man dort Kommentare zum Nahost- oder Ukrainekonflikt oder zu Asylbewerbern oder Roma in Deutschland liest, wird einem echt übel. Wer etwas sachliches am Artikel bemängeln will, kann das in Form einer e-mail an die Redaktion tun.

  • Damit ich auch ja richtig antworte, habe ich vorher jemanden gefragt. Die Ansicht zum eigenen Selbst ist ja immer etwas subjektiv eingefärbt. Die gefragte Person war in diesem Fall @ArmIN. Juhuuu!
    Es gibt wohl wirklich niemanden, der im Internet in vollem Umfang genauso ist wie auch im alltäglichen Leben draußen. Viele sagen mir, ich sei eigentlich in beiden (doof ausgedrückten) Medien ziemlich gleich, nennen häufig aber auch einen ironischen Unterton, den ich anscheinend extrem auspräge, wenn ich normal mit anderen Menschen spreche. Der ist zwar manchmal auch im Internet zu spüren, generell ist es aber leichter, schriftlich noch mal etwas von dieser Wirkung zu nehmen.
    Würde grundsätzlich natürlich sagen, dass die Barrieren, die man im Internet spürt - oder gerade eben nicht spürt -, nicht so stark auf einen lasten wie bspw. in einer Schule. Da ich aber trotzdem versuche, "authentisch" zu sein, tue ich in den seltensten Fällen, was ich nicht auch so tun würde. Es ist leichter, zu singen, wenn man keine Leute hat, die es direkt hören. Das aber auch einfach nur, weil man im Internet Fehler, die noch nicht dort gelandet sind, leichter beheben kann. Ob man sich dadurch besser darstellt als man ist? Ich weiß es nicht. Vielleicht stelle ich mich so besser dar, vielleicht aber auch nicht.
    Und was die Sache mit der großen Fresse angeht: Ich weiß eigentlich in vielen Fällen schon relativ früh, ob die Möglichkeit besteht, dass ich denjenigen oder diejenige(n) auch mal in der Realität sehe. Gerade in einem Forum, in dem es Forentreffen gibt, ist immer die Chance da, dass man Leute trifft, bei denen man womöglich mal etwas unfreundlicher wird (als es auf der Straße wäre), weswegen ich mich da natürlich auch noch mal "normaler" benehme. Wäre ja sonst doof, wenn man auf einmal ganz anders wirkt als im Forum. Kenne da nämlich auch so viele Gegenbeispiele, dass es nicht mehr schön ist, wenn sich Leute einfach besser darstellen wollen.

  • Zitat

    Ich finde es allerdings furchtbar, wenn jemand im Internet einen Charakter erfindet, mit dem er "irl" nicht mithalten kann. Es ist einfach unangenehm, wenn man Internetbekanntschaften in echt trifft, die eigentlich sehr selbstbewusst aufgetreten sind und dann jedoch kaum ein Wort rausbringen.


    Nun ich würde das nicht sofort als "Verstellen" abstempeln. Es ist viel leichter seine Meinung zu sagen, ohne anderen in die Augen sehen zu müssen.
    Dazu kommt, dass auch "irl" Personen oft missverstanden werden, trotz Mimik, Gestik usw.


    Ich persönlich hab nie großartig darüber nachgedacht. Ich schreibe das, was mir in den Sinn kommt, ob ich anders wirke als sonst ist mir in erster Linie eigentlich total egal.

  • Selbst wenn man gleich wäre, würde das niemand bemerken, weil die reine Schrift mehr Interpretation zuließe als das Gesamtpaket aus Sprache, Mimik, Gestik und Selbstbewusstsein. Ich finde es allerdings furchtbar, wenn jemand im Internet einen Charakter erfindet, mit dem er "irl" nicht mithalten kann. Es ist einfach unangenehm, wenn man Internetbekanntschaften in echt trifft, die eigentlich sehr selbstbewusst aufgetreten sind und dann jedoch kaum ein Wort rausbringen.
    Am allerschlimmsten finde ich aber den Ton in Kommentarfunktionen. Wie dünn das Eis ist, auf dem die Zivilisation über dem Barbarismus wandelt, wird dort immer ziemlich deutlich, weil der Kommentierende keine Konsequenzen fürchten muss (auch wenn in vielen Fällen der Straftatbestand einer öffentlichen Beleidigung vorliegt). Meiner Meinung nach sollte man die Kommentarfunktionen der großen deutschen Medien einfach abschalten. Wenn man dort Kommentare zum Nahost- oder Ukrainekonflikt oder zu Asylbewerbern oder Roma in Deutschland liest, wird einem echt übel. Wer etwas sachliches am Artikel bemängeln will, kann das in Form einer e-mail an die Redaktion tun.

    Sehr gut, dass du auf das Thema eingegangen bist, daher kann ich meine Meinung dazu kurz halten. Ich sehe es im Grunde genommen ganz genauso. Hinzufügen möchte ich jedoch noch, dass das Niveau zum Beispiel bei Videospielvideos auf Youtube noch einmal weitaus geringer ist. Weiterhin sind das dann Themen, die in ihrer Relevanz für die Menschheit noch extrem unbedeutend sind und da kann ich echt nicht verstehen wie manche Leute so ausarten. In vielen Foren merkt man auch schon, dass einem oft eine extrem Agressivität entgegengebracht wird sobald man anderer Meinung ist. Man merkt da sehr oft, dass die Leute es nicht aushalten, wenn die Menschen anderer Meinung sind.


    Ich bin kein ausgebildeter Soziologe und auch kein Sozialpsychologe, doch ich interessiere mich sehr für diese Themen. Oft habe ich schon gelesen, dass man nicht nur eine Identität hat. Man hat eine Arbeitsidentität, eine Zuhause-Identität, eine für den Partner... Ist ja auch logisch vorm Chef will man seriös und kompetent wirken, während man sich Zuhause leger gibt und vor den Freunden wiederum cool sein will. Weiterhin sind diese Identität auch nicht fest, sondern schwimmende Gebilde. Daher ist die Indentität im Internet (viele werden wohl auch mehrere Identitäten im Internet haben) nur eine von vielen.


    Ich persönlich gebe mich im Internet nicht bewusst anders, jedoch weiß ich auch, dass ich trotzdem anders im Internet rüberkomme. Ich würde mich selbst als ein Mensch mit Meinung/Haltung bezeichnen. Ich interessiere mich für wirkliche viele Sachen und habe daher zu vielen Sachen eine Meinung. Vor allem in den Bereichen Medien (egal ob Filme, Fernsehen, Videospiele, Bücher, Musik...) und alles was ich jetzt mal als Geist- und Gesellschaft bezeichne (die Gesellschaft allgemein, Politik, Geschichte, Soziologie, Psychologie, Religion...). Ich bin ein großer Freund von Diskussionen sowohl im echten Leben als auch im Internet.
    Als Person mit Anstand, die weiterhin sehr humanistische Einstellungen hat begegne ich jeder Person mit Respekt und ich bin auch jeder Person erst einmal sehr freundlich gegenüber eingestellt. Ich glaube, dass würde auch jeder, der mich kennt so unterschreiben.
    Ich bevorzuge beim Schreiben im Internet einen sehr sachlichen Stil, weil ich vom klaren nachvollziebaren Schreiben überzeugt bin, das hilft mir meine Argumente in Diskussionen zu formulieren und soll den Lesern helfen sie am besten zu verstehen (daher tendiere ich auch zu sehr langen Posts). Dieser Schreibstil ist jedoch sehr formal und trocken und ihn künstlich durch Smileys aufzupeppen ist mir irgendwie zu blöde, dadurch wirke ich wahrscheinlich viel trockener als ich es eigentlich bin, weil eben meine Stimmlage, meine Mimik etc. fehlt um komplett wahrzunehmen wie ich mich gebe.

  • Oft habe ich schon gelesen, dass man nicht nur eine Identität hat. Man hat eine Arbeitsidentität, eine Zuhause-Identität, eine für den Partner... Ist ja auch logisch vorm Chef will man seriös und kompetent wirken, während man sich Zuhause leger gibt und vor den Freunden wiederum cool sein will. Weiterhin sind diese Identität auch nicht fest, sondern schwimmende Gebilde. Daher ist die Indentität im Internet (viele werden wohl auch mehrere Identitäten im Internet haben) nur eine von vielen.


    Ist man denn anders, wenn man verschiedene Aspekte seiner Persönlichkeit verschieden stark ausprägt, wenn die Situation es erfordert? Es ist ja nicht meine Identität, wenn ich mich besonders gut darstellen will, weil mein Chef eben über meinen Job entscheidet und ich den natürlich verlieren will, positiv gesehen aber auch gerne aufsteige oder eine Gehaltserhöhung wünschen würde. Dass ich diese Art des Besonders-gut-darstellen nicht bei Freunden anwenden muss, heißt ja nicht, dass es deswegen eine andere Identität ist. Die Frage ist für mich hier: Ist meine Identität, wie andere mich sehen? Oder ist meine Identität, wie ich mich selbst sehe? Und wenn beide Fragen mit "Ja" zu beantworten sind, frage ich mich doch: Welcher Abschnitt ist ein größerer Teil meiner Identität? Das, was andere sehen? Oder das, was ich an mir selbst sehe? Zumindest definiert die Wikipedia Identität als die Gesamtheit der eine Entität, einen Gegenstand oder ein Objekt kennzeichnenden und als Individuum von allen anderen unterscheidenden Eigentümlichkeiten. (...) Psychologisch und soziologisch steht dabei im Vordergrund, welche Merkmale im Selbstverständnis von Individuen oder Gruppen als wesentlich erachtet werden.
    Denn, was ich sage oder eben bewusst nicht sage, ist ja nicht das, was ich denke. Und Identität und Erscheinung hier synonym zu machen, ist wohl nicht ganz richtig. Der Schein eines Menschen ist nur begrenzt für den normalen Menschen zu lenken. Jeder Mensch nimmt Kleinigkeiten und Details in Mimik, Gestik und Betonung anders wahr. Ich hatte bei mir ja schon den Abschnitt mit dem ironischen Unterton angesprochen; manche Menschen erkennen den sofort und sehen meinen Charakter anders als wieder andere Menschen, die diesen Unterton nicht so stark wahrnehmen. Deswegen ändert sich meine Identität aber auch nicht. Und nur, weil eine leicht geänderte Sprachstilistik, um besonderen Respekt dem Chef gegenüber zu demonstrieren, möglicherweise die Wirkung eines solchen Untertons kompensieren kann, heißt es ja nicht, dass meine Identität anders ist.
    Aber in diesem Thema geht es ja auch nicht um die Identität, sondern um die Darstellung dieser nach außen. Das ist jedoch einfach nicht das Gleiche. Nur, weil ich im Internet so tue, als wäre ich ein 15-jähriges Mädchen mit violetten Haaren, die ich als Dauerwelle trage, ist nicht die Identität, sondern die Wirkung bzw. der Schein ein(e) andere(r). Verstelle ich mich aber nicht absichtlich, kommt es sicherlich immer noch zu Details, die sich bei Gesprächen bspw. über ein Forum ändern, weil meine Grenzen anders gesetzt sind; es gehört aber dennoch zu meiner einen einzigen Gesamtheit an Eigenschaften, die meine Identität ausmachen, nicht zu vielen verschiedenen Identitäten, die sich je nach Situation ändern. Ich zumindest habe mich nie bewusst anders gegeben und habe (im natürlichen, Änderungen involvierenden Maße) die gleichen Meinungen vertreten, egal ob in der Schule, unter Freunden, in einer Beziehung oder bei Praktika.

  • Ich bin kein ausgebildeter Soziologe und auch kein Sozialpsychologe, doch ich interessiere mich sehr für diese Themen. Oft habe ich schon gelesen, dass man nicht nur eine Identität hat. Man hat eine Arbeitsidentität, eine Zuhause-Identität, eine für den Partner... Ist ja auch logisch vorm Chef will man seriös und kompetent wirken, während man sich Zuhause leger gibt und vor den Freunden wiederum cool sein will. Weiterhin sind diese Identität auch nicht fest, sondern schwimmende Gebilde. Daher ist die Indentität im Internet (viele werden wohl auch mehrere Identitäten im Internet haben) nur eine von vielen.

    Ich hab sogar mal Soziologie studiert. xD Da sagt man, ein Mensch habe nicht unterschiedliche Identitäten, sondern unterschiedliche Status. Man ist Bruder, Sohn, Student, Freund etc. pp. Mit all diesen Status verbindet sich eine Rolle, das heißt eine Erwartung, die andere Individuen an den Statusinhaber stellen. Meist ist es sogar so, dass man pro Status mehrere Rollen/Erwartungen erfüllen muss (sog. Rollen-Set). Diese Erwartungen kollidieren oft oder koalieren zur Verstärkung. Wenn man keine sozialen oder sogar handfesten Sanktionen zu spüren bekommen will, muss man einem Teil dieser Erwartungen gerecht werden.
    Ich glaube nun, dass man im Internet meist geschützt vor Sanktionen sozialer und handfester Art. Keine sozialen Erwartungen mehr erfüllen müssend neigen Menschen wahrscheinlich leichter zu ihren nicht-sozialen Verhaltensweisen.
    Aber das ist nur so ein Gedanke, ob das jetzt soziologisch Bestand hätte...


    Und an Dusk: Eine Identität ohne ein anderes Individuum kann soziologisch/philosophisch gesehen nicht existieren, weil die Reflexion nicht notwendig/zwangsläufig ist. Gäbe es nur mich, hätte ich keinen Begriff von einem "Du" und also auch keinen von einem "Ich". Unsere Identität hängt also ganz eng mit anderen Menschen zusammen.

  • Dadurch, dass man im Internet großteils anonym ist und den anderen nicht sehen kann, werden die meisten allgemein weniger Hemmungen haben und vermutlich ein stärkeres selbstbewusstsein in Foren z.B. . Habe allerdings auch schon umgekehrte fälle erlebt. Aber selten. Das internet hat auch den vorteil, dass man für die Beurteilung einer Person nur das nehmen kann was man z.B. liest und sich so keine vorurteile ergeben können aufgrund vom Aussehen, Körperhaltung usw. der Person.


    Hat aber leider für einige auch negative Folgen. Nämlich z.B. dass Leute sich künstlich verstellen können, besser andere betrügen können oder auch, dass einige Leute ihr Leben zu sehr ins Internet verlagern, weil sie dort mehr Anerkennung erhalten und sich wohler fühlen.


    Auf mich selbst bezogen habe ich auch ein deutlich stärkeres selbstbewusstsein online als im rl wo ich eher schüchtern bin und unter Ängsten leide mit anderen Kontakt aufzunehmen die man nicht kennt. Und muss mich ständig überwinden was ich Online nicht muss. Aber mein eigentlicher Charakter ist denke ich nicht anders Online als im rl. Er kommt Online nur mehr zur Geltung. Das rl vernachlässige ich dennoch nicht. ich brauche es schließlich zum Leben und die Kontakte sind oft dort deutlich wertvoller. Auch wenn das vl hier und da spannender sein kann ist das rl ebenfalls oft spannend. Ab und an sehe ich meine Ängste mittlerweile auch eher als Herausforderung.

    Freundescode für die Safari: 3695-0183-5805 Name: aye
    Shinys: Krakeelo Fangdatum: 03.08.2014 Fangort: Safari
    OR-Team: Tornupto, (Mega)Gewaldro, Nachtara, Iksbat, (Mega)Stolloss, (Mega)Ampharos
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  • @Shorino: Da scheinen wir schon wieder was gemeinsam haben, (nachdem wir schon beide Geschichte studieren) ich habe ebenfalls Soziologie studiert.^^
    Jedoch nur ein Semester, daher würde ich mich nicht als Experte auf dem Gebiet bezeichnen. Neben Philosophie und Geschichte studiere ich aktuell noch Politikwissenschaft und da immer noch großes Interesse am Fach besteht, lege ich da meine Schwerpunkte auch auf (politische) Soziologie.

  • Habe zum Glück keinerlei Anlass, mich im Internet anders zu verhalten als im RL - zumindest nicht merklich, Facetten sind ja zwangsweise immer etwas unterschiedlich. Bringt ja auch nix, weil die Leute dann nicht dich mögen, sondern das Image, hinter dem du dich versteckst. Natürlich ist es jedem selbst überlassen, die Anonymität des Internets zu nutzen, um sich selber ein solches Image aufzubauen. Ob man damit dann wirklich glücklich wird, ist eine andere Sache.


    Verstehe ehrlich gesagt auch nicht, warum manche Leute so penibel darauf achten, wie sie bei anderen ankommen - sei dies nun auf Internet oder RL bezogen. Wer euch mag wie ihr seid, der mag euch, und wer nicht, der halt nicht. Bringt auf lange Sicht eh nix, sich selber zu verbiegen, um anderen zu gefallen. Besonders, weil dieses "gefallen" dann genau so schnell zusammenbrechen kann, wie es gekommen ist, spätestens wenn ihr dann euren wahren Charakter durch die Fassade durchscheinen lasst.

  • Selbst wenn man gleich wäre, würde das niemand bemerken, weil die reine Schrift mehr Interpretation zuließe als das Gesamtpaket aus Sprache, Mimik, Gestik und Selbstbewusstsein. Ich finde es allerdings furchtbar, wenn jemand im Internet einen Charakter erfindet, mit dem er "irl" nicht mithalten kann. Es ist einfach unangenehm, wenn man Internetbekanntschaften in echt trifft, die eigentlich sehr selbstbewusst aufgetreten sind und dann jedoch kaum ein Wort rausbringen.


    Nun, hier muss ich aber sagen dass dies bei mir sich eldier so entwickelt hat. Im Internet habe ich null Probleme über irgendwas zur reden und so, aber RL bin ich dann wirklich derjenige, der kein Wort rausbringt. Allerdings ist das im großen udn ganzen auch schon bekannt und sollte dann eigentlich, wenn man sich mal RL treffen sollte (was eher unwahrscheinlich ist, meine sozialen und Kommunikatiiven Kompetenzen sind extrem schlecht), nicht überraschend sein. Nur mache ich das nicht absichtlich, es ist halt nur so das man im Internet, wo man den Leuten nicht gegenüber sitzt etc. einfach VIEL leichter kommunizieren kann. Wenn es zu Sprachchat (TS, Skype) kommt ist es son zwischending. Zwar sit man noch immer "hinter" dem Internet "versteckt", aber man redet halt. Sprich, ich bin zwar immernoch offener als direkt RL, aber eben nicht ganz so als wenn ich "nur" schreibe.

    Nun ich würde das nicht sofort als "Verstellen" abstempeln. Es ist viel leichter seine Meinung zu sagen, ohne anderen in die Augen sehen zu müssen.
    Dazu kommt, dass auch "irl" Personen oft missverstanden werden, trotz Mimik, Gestik usw.


    Ich persönlich hab nie großartig darüber nachgedacht. Ich schreibe das, was mir in den Sinn kommt, ob ich anders wirke als sonst ist mir in erster Linie eigentlich total egal.


    Genau das meine ich, man kann einfach alles leichter runtertippen und, vor allem in Foren, auch mal ohne weiteres paar Minuten noch drüber nachdenken bevor man etwas postet. Wenn man im RL jemand gegenüber sitzt kann man nicht einfach mal paar Minuten vor sich hinschweigen und dann hat man schnell mal auch was falsches gesagt. In Instant Messaging passiert das aber auch schnell, Erfahrungsgemäß.