Harry Potter (News: Neuer Film angekündigt)

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Bastet ich will damit lediglich sagen dass jeder einzelne in dieser Hinsicht seine eigenen Leichen im Keller hat weil jeder bereits einmal oder mehrfach eine Person oder Institution unterstützt hat die anderen Personen oder Gruppen Schaden zufügen, weil man selber etwas wollte oder „gebraucht hat“.


    Da aber auch jeder Mensch andere Bezugspunkte und andere Erfahrungen gemacht hat, ist man mit dem einen Thema mal mehr mal weniger verwoben und involviert und legt demnach seine Schwerpunkte anders aus. Das heißt eben nicht automatisch dass du sofort eine Person vor dir hast die in jeder Hinsicht und in jedem Bereich ignorant und egoistisch ist. Die Person setzt sich vllt aktiv mit Themen und Konsequenzen auseinander die dir vllt nicht so viel bedeuten. Weil du nicht betroffen bist.


    Und ich glaube das ist auch bei HP oft ein Problem. Viele lesen diese ganzen transfeindlichen Dinge eben nicht aus den Büchern heraus und haben vllt auch schlicht kein Interesse sich damit näher zu befassen weil sie es so einfach nicht wahrnehmen, nicht so wie Betroffene. Der nächste versteht dann vielleicht nicht wie man Arcane mögen kann, wo doch Blizzard starke Vorwürfe im Hinblick auf Missbrauch am Arbeitsplatz gemacht werden weil derjenige damit selbst einmal schreckliche Erfahrungen gemacht hat. Es ist einfach so dass man es nicht schaffen wird jeden für jedes Thema zu sensibilisieren.

    Mit dem zweiten Absatz hab ich mich auch auf den Vorwurf von @Ravyn bezogen, dass heutzutage alles kritisiert wird und was soll ich sagen... gut so?

    Manche Kritiken findet man vielleicht daneben, bei manchen Leuten denk ich mir auch "... bro, was?", aber man muss sich halt auch selbst ein dickeres Fell zulegen und sich damit abfinden, dass Kunst immer kritisiert werden wird und auf Social Medias erreicht man viel mehr Leute als früher.

    Da wird auch immer solche Kunst kritisiert werden, die einem was bedeutet und wenn man denkt, dass die Kritik ungerechtfertigt ist, kann man drüber diskutieren. Alles ist besser, als Leute aufzufordern es zu lassen, da man sich dran stört, dass heute alles hinterfragt wird.


    Das kann schon sein, dass sich diese Menschen für andere Dinge engagieren, aber manche Themen sollten einen einfach interessieren. Btw ich hab einen cishetero Kerl in einer Spielerunde, der hat überhaupt keinen Plan von dem ganzen LGBT-Thema, aber der lässt mit sich eher reden und sagt "joa, dann kauf ich das Spiel halt beim Gamestop gebraucht" und so einfach wäre es oder halt illegal zu schauen / spielen oder zu warten.

    Du musst dich nicht aktiv politisch engagieren, aber man sollte sich über gewisse Themen heutzutage informieren, zumindest grundlegend und wenn nicht, sollte man wenigstens bereit sein dazuzulernen.

  • Da geb ich dir Recht, nicht jede Kritik an einem Medium ist automatisch ein Bashing gegen jeden der es gut findet. Der Austausch und die Diskussion darüber muss da sein. Man wird nicht jeden damit erreichen können, aber überhaupt nicht darüber reden, das darf auch nicht sein.

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Kann mich nicht so recht damit identifizieren

    Sagt auch keiner, dass du es musst. Und was heißt identifizieren - ich möchte ja auch nicht Teil dieses Universums sein.


    Ich mein, an sich kann ich das schon, weil ich bin halt autistisch und viele Autist*innen brauchen halt ihre vertrauten Dinge zum immer wieder anschauen.

    Deswegen ist aber nicht jeder Autist, der sich ein Franchise oder allgemein irgendetwas öfters anschaut.


    Vielleicht würde es auch helfen, wenn Leute näher beschreiben würden, was ihnen denn so sehr an dem Franchise gefällt, außer "bin damit aufgewachsen".

    Es muss dir doch keiner Rechenschaft ablegen, warum jemand was mag, ich versuche es trotzdem mal:


    Es kommt natürlich drauf an in welchem Alter man damit aufwächst, ich war nur wenig jünger als Harry und man konnte sich teilweise mit ihm identifizieren, dazu kommt halt diese Wunschvorstellung selber in dieser Welt leben zu können. Dazu halt diese ganze Konstellation, von Schule mit ihren ganzen Zauberfächern, den Wesen, den Hexen und Zauberern. Einfach eine magische Welt, der man sich als Kind nicht so leicht entziehen konnte. Dazu kommt eben auch der langsame Wandel der Bücher, während Teil 1 und 2 noch relativ harmlos und heimelig sind, ist Teil 3 schon ein wenig ernster und gilt so als die Schnittstelle bis es im viertel Teil dann schon um ernstere Themen, aber auch die erste Liebe, Tod und Verlust geht bishin zum Erwachen von Harrys größtem Gegner. Es sind also nicht nur einfach Kinderbücher, sondern man wächst mit und verfolgt das Abenteuer, wobei ich die Bücher ab Teil 4 nicht mehr als einfache Kinderliteratur abtun würde.

    Ich selber habe jetzt nicht auf einen Brief nach Hogwarts gewartet, aber ich habe immer darüber nachgedacht. Soweit ich weiß haben wir auch in der Grundschule damals das Fach "Zaubertränke" in unserem Schulgarten nachgespielt.

    Die Bücher sind dafür aber nicht der einzige Faktor, die Computer-Spiele von EA waren damals grafisch relativ on-top würde ich mal sagen, sodass man virtuell und interaktiv noch besser in die Welt eintauchen konnte.

    Und natürlich last but not least, die Filme: ich finde sie einfach ästhetisch wertvoll, weil alles von Kostümen, Cinematografie, Regie, Cast etc. stimmig ist. Die Filme (ab Teil 3) sind ihrer Zeit weit voraus und die CGI Effekte wirken weder billig noch künstlich. Die Welt wurde einfach sagenhaft von den Büchern adaptiert, was man von anderen Fantasy-Verfilmungen aus den 2000er nicht sagen kann. Wie gesagt, für Filme aus den 2000ern würde ich sie nicht halten.

    Letztlich ist man nicht nur mit Harry, Ron und Hermine groß geworden, sondern auch mit Daniel, Rupert und Emma. Und die drei haben ihre Sache einfach so gut gemacht. Dazu fließt natürlich ein, dass ich früher leicht in Emma Watson leicht verliebt war, einfach auch weil sie für mich ein Vorbild ist und in Teilen selber Hermine verkörpert, da sie zwischen dem einzelne Filmen sogar ihr Abitur abgeschlossen hat und in den späteren Filmen dann sogar schon studiert, was eine große Leistung während den Dreharbeiten ist- auch, das verbinde ich mit dem Franchise. Oder auch, dass sie danach noch in weiteren Blockbustern mitspielen konnte und seit 2014 Frauenbotschafterin bei der UN ist - wie gesagt, für mich ein Vorbild und mit diesen Menschen verbinde ich nunmal auch die Welt von HP. Und sie sind alle drei relativ down-to-earth geblieben und sind nicht abgedriftet wie andere Hollywood-Jungschauspieler.


    Das Ding ist halt: Rowling hat wohl einfach gedacht, dass sich eine Tragic Backstory und dieser Hintergrund einfach gut verkaufen wird, aber "gut verkaufen" hat bei diesen Kindern gemeint, dass sie auf einen Hogwartsbrief gewartet haben, selbst wenn sie logischerweise wussten, dass dem nie so sein wird.

    Und woher weißt du jetzt genau, was diese Frau damals gedacht hat?


    Weil das auch immer mit den anitsemitischen Kobolden und Karrikaturen kommt. Erstens spielen Kobolde im Grunde keine große Rolle, soweit ich weiß halt im ersten Buch bei Harrys Besuch in Gringotts und dann im siebten Teil, wo Griphook Harry hilft, genau habe ich es aber grade nicht im Kopf. Wohl im ersten Buch werden die Kobolde in der Bank sicherlich beschrieben worden sein. Letztlich sind aber die Filme dann für die Visualisierung verantwortlich und auch wenn Rowling viel Mitspracherecht hatte, glaube ich nicht, dass man alles nach ihren Vorstellungen umgesetzt hat. Die Visualisierung der Kobolde lehnt sich an früheren Darstellungen an.

    Zudem ist Professor Flitwick auch ein Kobold und einer der guten Charaktere, der am Ende seinen Beitrag zum Beschützen von Hogwarts leistet. Allgemein kommt Flitwick in sämtlichen Büchern gutherzig und freundlich herüber.


    Den Aspekt mit den Hauselfen kann ich verstehen und das das ganze letztlich nicht gut gelöst wurde. Letztlich ist es ja nur Hermine, die sich für die Elfen einsetzt und versucht was zu unternehmen, während Harry und Ron quasi den Rest der Gesellschaft wiederspiegeln und die Situation der Hauselfen kopfnickend hinnehmen - aber auch sowas ist menschlich, vor allem für 14-jährige Schüler. Wobei Hermine sowieso jedem voraus ist.


    Meinetwegen kann man auch Rowling in zwei Personen einteilen: eimmal die, die es geschafft hat, Millionen von Kindern und Jugendlichen das Lesen wieder näher zu bringen und für einen richtigen Andrang in Buchläden zu sorgen. Ich meine, für welch anderes Buch stehen oder standen Kinder jemals um Mitternacht vor den Ladentüren?

    Sowas gab es bis dato nicht und wird es wohl vermutlich auch niemals mehr geben. Leute sind damals reingestürmt, die Bücher zum Release waren sofort vergriffen, von Vorbestellungen ganz zu schweigen. Einen nichtmal annäherenden Hype gab es vielleicht bei Büchern lediglich bei Twilight und 50 Shades of Grey, wobei das speziellere Zielgruppen waren und es nicht mal ansatzweise an die Verkaufszahlen von HP herankommt. Es ist ein Massenphänomen, und Rowling hat das Rad nicht neu erfunden, umso erstaunlicher wie sie es hat geschafft hat, mit Literatur einen so großen Hype bei Kindern und Jugendlichen zu schaffen, die schon in den 90ern mit Nintendo und Co. vertraut waren und allgemein des Lesens überdrüssig waren.

    Dazu hat sie eben auch zahlreiche Wohltätigkeitsorganisationen gegründet und bevor ihre Bücher veröffentlicht wurden von der Sozialhilfe gelebt, was man nicht außer Acht lassen darf.


    Und dann gibt es halt die andere Rowling, die jetzt auf Twitter ihr Unwesen treibt ...


    (Rechtschreib- und Grammatikfehler können enthalten sein, da am Smartphone geschrieben.)

  • Außerdem nervt es mich in letzter Zeit total ab, dass mittlerweile alles im Internet auseinandergepflückt werden muss, weil es (angeblich) nicht queer genug, weil es frauenfeindlich ist, weil es antisemitistisch ist oder was auch immer. Das sind alles Dinge, die ich (und viele andere Menschen die ich kenne) noch nie in meinem Leben im HP Universum infrage gestellt habe und ich lasse mir das jetzt auch nicht schlecht reden, nur weil manche Menschen etwas empfindlich geworden sind. Ich will damit jetzt nicht sagen, dass man generell nicht kritisch sein darf und nichts hinterfragen soll, aber es ist im Endeffekt einfach ein fiktives Medium.

    Das hat nichts mit "auseinanderpflücken" zu tun. Es hat einfach damit zu tun, dass 1) Leute mehr Awareness haben, was diese Themen angeht, 2) betroffene dank Social Media eine Stimme haben, die sie vorher nicht hatten und 3) im Fall von HP eben auch die Leute, die damit aufgewachsen sind, nun auch in etwaigen Studienfächern wie Literatur, Germanistik, Anglistik oder auch diversen soziowissenschaftlichen hängen. Aber letzten Endes: Der Antisemitismus in HP wurde solange schon kritisiert, wie ich im Internet bin. Ich selbst muss nur sagen: Ich hatte damals nicht mal eine Ahnung, was Antisemitismus genau ist und was es damit auf sich hat - deswegen habe ich es nicht verstanden. Irgendwann in meinen Teens habe ich es dann aber verstanden und ebenso kritisiert. Oder beispielsweise die Sklavereinarrative in HP4 wurde dann auch damals schon kritisiert, aber viele haben sich damals noch gesagt: "Das wird sicher irgendwann aufgeklärt" - und genau das passierte dann eben nicht. Und indischstämmige Menschen haben von Anfang an die Patil-Zwillinge kritisiert, ostasiatische Menschen seit jeher Cho Chang. Aber erst dank Social Media in dem heutigen Sinn wurde ihren Stimmen mehr Gehör geschenkt. (Ich mein, zur Hölle, die Schauspielerin von Cho hat damals schon den Charakter und wie er geschrieben ist, kritisiert.) Und genau so habe ich seit ich 16 war - also auch zu der Zeit, wo ich absolut noch ein Fan von HP war - die Frauendarstellungen und den Umgang der Bücher mit Kindesmissbrauch und Mobbing kritisiert. Das ist nichts neues.


    Was eben bei HP passiert ist, sind vor allem zwei Sachen:

    1) Wie gesagt, marginalisierte Menschen haben eine größere Stimme.

    2) Statt HP einfach HP sein zu lassen, mussten sie dann Cursed Child und Fantastic Beasts herausbringen und die waren dann gelinde gesagt nicht gut. Und das hat dazu geführt, dass viele, die damit aufgewachsen sind und eigentlich positve Gefühle damit verbunden haben, sich das ganze noch mal angeschaut haben ... und festgestellt haben, dass da eben viele problematische Dinge drin sind - und die Bücher halt eben auch einfach inhaltlich allgemein Probleme haben. Also eben auch, dass sie schlicht und ergreifend qualitativ nicht sehr gut geschrieben sind, voller Logikfehler stecken und einen grausigen Schreibstil haben.


    Und na ja, dann kam eben natürlich noch dazu, dass Rowling halt ihr queeres Fandom so unglaublich betrogen hat, was dazu geführt hat, dass sich dieses mit den anderen verletzten marginalisierten Gruppen zusammengetan haben.



    HP wurde zu einer Zeit geschrieben, in der es einfach ganz andere Ansichten gab. Mit LGBTQ Charakteren im Main Cast wäre es damals nicht so ein großer Erfolg geworden wie heute. Ist halt einfach so. Heute haben sich die Ansichten der Menschen geändert und die Welt ist auch offener geworden, aber es bringt einfach nichts auf altbacken-Werken rumzuhacken.

    Während ich absolut zustimme, dass das Buch mit zentralen LGBTQ* Charakteren wahrscheinlich nicht veröffentlicht worden wäre (gerade in den UK, Stichwort Section 28, die zwar damals schon nicht mehr galt, aber definitiv noch die Medienlandschaft mit geformt hat), so ist HP tatsächlich für seine Zeit sehr ungewöhnlich dahingehend, wie weiß es ist. Denn die meisten bekannten und beliebten Kinderbuchserien aus der Zeit waren ethnisch weit, weit diverser, als die HP Bücher es waren. HP ist dahingehend eher auf dem Level wie die Enid Blyton Bücher, die größtenteils zwischen 1920 und 1950 entstanden.


    Außerdem muss eben gesagt werden: Wir reden nun einmal nicht nur über HP im Bezug auf seine Zeit, sondern auch im Bezug auf die heutige Zeit. Wo eben dann Sachen gekauft und neue Sachen gemacht werden, die eben noch nicht wirklich weiter sind in Bezug auf diese Sachen. Auch reden wir über HP in Bezug auf eine Buchreihe, die Leute nun ihren eigenen Kindern vorlesen und ihnen damit Werte, die weit veraltet sind, nahebringen - und ich gehe arg davon aus, dass die meisten es machen, ohne mit ihren Kindern eben dann kritisch darüber zu sprechen.


    Wir müssen halt über Fanchises, die wir am Leben erhalten, auch immer im Kontext der heutigen Zeit reden. Nehmen wir mal als anderes Beispiel Michael Ende und Jim Knopf. Nun war natürlich Ende ein weit, weit aufgeschlossenerer Mensch als Rowling. Er hat bereits auf Kritik über rassistische Darstellungen reagiert und diese in späteren Ausgaben geändert. Aber dennoch sind andere rassistische Darstellungen weiter in den Büchern drin, derer er sich eben nicht bewusst war. Und wenn jetzt eben in Deutschland neue Jim Knopf Filme gemacht werden, muss man sich eben kritisch damit auseinandersetzen - und wenn das nicht geschieht, muss man es kritisieren, dass es nicht geschehen ist.


    Gilt übrigens auch genau so für Enid Blyton, deren Sachen auch immer wieder verfilmt werden (als ob es keine neueren Abenteuerbücher für Kinder gäbe *groan*)



    Beim HP-Franchise war es so, dass sich viele queere Menschen in ihrer Kindheit (ohne dass sie vielleicht wussten queer zu sein), oder Kinder, die aufgrund anderer Dinge diskriminiert wurden, mit einem Franchise aufgewachsen sind, das einen Jungen als Zentrum der Handlung hatte, der misshandelt und ausgegrenzt wurde und dann die Chance erhielt auf eine Zauberschule zu gehen, und da das genau die Leute sind, auf die sie nun hinbashed, tut's denen natürlich besonders weh, wenn sie dort sich sehr hineingesteigert haben.

    Das trifft es eben ganz gut. Also aus meiner Perspektive war es damals so: Ich habe die Bücher damals von meiner Mutter bekommen, weil ich vorher (ich war da 7 oder 8) die ganze Zeit Krimis gelesen habe. Also Kinderkrimis. (Also eben auch Enid Blyton, TKKG, irgendeine Reihe mit weiblichen Teen-Detektivinnen und einiges mehr - auch alles Sachen, die ich heute total kritisieren würde, weil sie so voller problematischer Sachen waren. Uff.) Und meine Mutter fand, das war zu viel Mord und Todschlag für meine arme, kindliche Seele. Sie ging also zum Buchladen, wo man ihr sagte: "Ja, da ist diese neue Kinderbuchserie, die in den UK herausgekommen ist und die total beliebt sind." Und so kaufte mir meine Mutter HP. Und ich war komplett obsessed.


    Aus meiner damals sehr eingeschränkten kindlichen Perspektive konnte ich mich (arm, misshandelt, gemobbt) total mit Harry identifizieren, duh. Und mit Hermine, weil ich ja auch immer so viele Bücher gelesen habe. Und durch Enid Blyton und Hanni und Nanni war ich ja sowieso schon für diese Darstellung mit der Internatsschule geprimet. Und TBH, aus der Sicht eines im Haushalt misshandelten Kindes ist Internatsschule, wo man keine Mutter hat, die einen Misshandelt, halt schon eine geile Vorstellung. Und dann hatte Harry dann da halt eben auch noch Freunde (na ja, zumindest im tell) und das war total toll. Natürlich wollte man das auch. Und dann las sich das ganze mit Quidditsch und allem so spannend und hey, wer wollte keine magischen Kräfte haben, ne?


    Und ich muss halt auch sagen: Die ganze Zeit war Teil 3 mein Liebling. zum einen, ja, weil ich Sirius mag. Aber zum anderen einfach deswegen, weil in dem Teil der Schulalltag nicht groß von irgendeiner Verschwörung gestört wird. In dem Teil gab es viel Schule und wir hatten eine Beschreibung von allen drei Quidditsch-Spielen von Harry und das fand ich cool. (Ist übrigens auch der Grund, warum ich Band 7 direkt nicht mochte - der Teil, der mich interessierte, also Hogwarts, kam darin praktisch nicht vor. Who cares about Voldi?)


    Gleichzeitig kam aber dann auch in der Jugend schon die Erkenntnis, dass eine Internatsschule ziemlich scheiße ist, wenn man gemobbt wird. Weil dann kann man nicht von den Mobbern weg, hat nicht mal ein eigenes Zimmer. Nehmen wir dann noch dazu, dass es eine Schule ist, in der deine Mobber dich in ein Tier verwandeln können und sonst was und auf einmal ist das gar nicht so geil. ^^" Genau so kam die Erkenntnis, dass die Bücher scheinbar Hermine echt nicht mögen und dass die Weasleys eine furchtbar dysfunktionale Familie sind. Ich mochte es dennoch weiterhin, weil es eben das Fandom gab, in dem ich war, seit ich Internet hatte. Und dann kam halt The Cursed Child und das hat noch einmla zu einer deutlich kritischeren Reflektion auf die Bücher geführt. Und dann fiel mir halt nach und nach auf, was Rowling eigentlich so auf Twitter likte ...


    Vor allem ist es absolut falsch und einfach purer Whataboutism sich hinzustellen und zu sagen: "Aber was ist mit XY" und dabei so zu tun, als würden die Leute, mit denen man diskutiert, nicht vielleicht auch gegen XY. Ich meine, nehmen wir die Videospielszene, so haben sowohl Bastet als auch ich größtenteils aufgehört Spiele von den abusive AAA Firmen zu kaufen und stattdessen Spiele von Indie-Unternehmen zu spielen, die mit ihren Mitarbeiter*innen weit, weit besser umgehen.


    Natürlich, Smartphones sind kompliziert. Allerdings lässt dieses Argument eine Sache aus: Laptops, Stand-PCs und (for that matter) alte Handy-Bricks sind es genau so. Denn auch diese benutzen alle die im Raubbau abgebauten seltene Erden - und häufig Plantinen und andere Bestandteile, die unter schlechten Arbeitsbedingungen zusammengebaut wurden. Es ist also hier genau so, wie Raito sagt: Durch unseren Konsum können wir diesen Aspekt der Gesellschaft nicht beeinflussen, weil man einfach in der jetzigen Welt Computer und Internet in irgendeiner Form braucht. Sprich, die einzige Möglichkeit, die wir hier haben, ist, auf das Problem im System aufmerksam zu machen und Druck auf die Firmen und die Politik auszuüben, damit sich der Status Quo verändert.


    Was wunderbar zu dem passt, was Thrawn schreibt.

    Der Faschismus in Harry Potter ist in der Lage, tatsächlich bestehende Probleme für den eigenen Aufstieg zu nutzen, und die "liberale" Seite hat dem wenig entgegenzusetzen, weil sie nie etwas getan hat, diese Probleme anzugehen, sie sogar als notwendig ansieht. Dass am Ende des siebten Bands schlicht zu dem System zurückgekehrt wird, das den faschistischen Aufstieg eines Voldemorts nicht verhindern konnte, verbleibt damit als Problem, wie auch all die anderen Probleme verbleiben, die besagtes System nicht lösen wollte. Wenn wir diese Probleme mal nicht ignorieren, könnten wir an der Stelle schauen, ob das vielleicht etwas über die Ideologie(n) unserer Zeit oder auch über uns selbst aussagt: Gibt es bei uns in der Realität eben vielleicht auch die Tendenz, Probleme zu ignorieren und wie diese mitunter von rechtspopulistischen Strömungen genutzt werden, solange nur besagte Strömungen nicht die Überhand gewinnen?

    Fashism is Capitalism in Decay.

    Harry Potter als Franchise ist zentral konservativ und neoliberal. Und zwar so ziemlich Ultra Konservativ. Deswegen handelt die Geschichte zentral von der Erhaltung des - und der Rückkehr zum - Status Quo. Der Status Quo ist heilig, aus dem Grund, dass er der Status Quo ist. Er muss erhalten werden und wenn er nicht erhalten werden kann, muss zu ihm zurückgekehrt werden. Deswegen darf der Status Quo auch nicht hinterfragt werden und wird es in den Büchern nicht.

    Denn hier ist die Sache: Wenn man sich die Welt in HP ansieht, dann stellt man schnell fest, dass diese nicht demokratisch ist. Wir erfahren zwar sehr wenig darüber, wie genau das System funktioniert (das wird dann erst im neusten FB Film mehr schlecht als Recht aufgegriffen), aber was wir erfahren ist eben eindeutig voller Zeichen von antidemokratischen Vorgehensweisen. Das Rechtssystem baut auf Schuldig bis zum Beweis der Unschuld auf. Strafen für selbst geringe Vergehen sind offenbar schon "ab ins Foltergefängnis" oder "Exil aus der Gesellschaft". Und von dem was wir über den Posten des Ministers hören, ist auch recht deutlich, dass dieser nicht richtig demokratisch gewählt wird - und der Wizard Gammot (oder wie das hieß) halt eben auch nicht. Nehmen wir dazu, dass diese Gesellschaft eine starke klassistische Struktur hat, und zentral eben Gruppen unterdrückt werden, dann ist eben sehr klar, warum diese Gesellschaft so stark zum Faschismus neigt, dass dieser allein in den letzten Hundert Jahren zwei Mal aufgekommen ist.

  • Natürlich, Smartphones sind kompliziert. Allerdings lässt dieses Argument eine Sache aus: Laptops, Stand-PCs und (for that matter) alte Handy-Bricks sind es genau so. Denn auch diese benutzen alle die im Raubbau abgebauten seltene Erden - und häufig Plantinen und andere Bestandteile, die unter schlechten Arbeitsbedingungen zusammengebaut wurden. Es ist also hier genau so, wie Raito sagt: Durch unseren Konsum können wir diesen Aspekt der Gesellschaft nicht beeinflussen, weil man einfach in der jetzigen Welt Computer und Internet in irgendeiner Form braucht. Sprich, die einzige Möglichkeit, die wir hier haben, ist, auf das Problem im System aufmerksam zu machen und Druck auf die Firmen und die Politik auszuüben, damit sich der Status Quo verändert.

    Als Ergänzung, ohne dem jetzt widersprechen zu wollen; Es gibt zumindest Hersteller, die sich dieser Problematiken bewusst sind und versuchen, so viele Rohstoffe wie möglich bzw. alle auf fairem Weg abzubauen und die Materialien mit gerechten Löhnen herstellen zu lassen (genannt sei hier beispielsweise das Fairphone). Selbstverständlich erreicht man durch das Ausüben von (politischem) Druck auf Firmen und Politik durchaus tendenziell mehr als durch das bloße Kaufen fairer(er) Alternativen (oft haben die Alternativen auch ihererseits Probleme, aber sind halt zumindest besser als das allerschlimmste), aber ja, wie hier schon erwähnt, dieser Whataboutismus ist halt typisch.


    Es gibt bessere Alternativen zu fast allen Mainstream-Produkten, die man halt möglicherweise sogar kennen könnte, wenn man sich damit auseinandersetzen oder ein offenes Ohr dafür bewahren würde, anstatt seine Zeit damit zu verschwenden Sozialaktivist*innen unmögliche Reinheitsgebote aufzuerlegen oder ihnen Scheinheiligkeit vorzuwerfen. Alles was diese Vorwürfe letztendlich tun, ist Aktivismus auszubremsen und zu beschädigen und dabei den Status Quo zu schützen; was natürlich bei vielen oder sogar den meisten, die sowas vom Stapel lassen, genau das Ziel ist.

  • HP wurde zu einer Zeit geschrieben, in der es einfach ganz andere Ansichten gab. Mit LGBTQ Charakteren im Main Cast wäre es damals nicht so ein großer Erfolg geworden wie heute. Ist halt einfach so. Heute haben sich die Ansichten der Menschen geändert und die Welt ist auch offener geworden, aber es bringt einfach nichts auf altbacken-Werken rumzuhacken.

    Während ich absolut zustimme, dass das Buch mit zentralen LGBTQ* Charakteren wahrscheinlich nicht veröffentlicht worden wäre (gerade in den UK, Stichwort Section 28, die zwar damals schon nicht mehr galt, aber definitiv noch die Medienlandschaft mit geformt hat), so ist HP tatsächlich für seine Zeit sehr ungewöhnlich dahingehend, wie weiß es ist.

    Ich hab mich immer schon gewundert, auch als Kind, weshalb es nur eine Handvoll nicht weißer Schüler*innen gibt. Ich bin nun in Wien aufgewachsen und selbst wenn ich nie in London oder sonstwo in den UK war, ist es keine allzu große Gehirnakrobatik auch bereits als Kind und junger Teenager darauf zu schließen, dass andere, europäische (Groß)Städte natürlich ähnlich bevölkert sind wie Wien.


    Ich wollte nichtmal was Politisches oder Sozialkritisches damit aussagen, ich hab mich einfach nur gewundert, weil es unnatürlich aussah, aber da hat mich sogar mal eine Lehrerin angefaucht, dass ich ja schon von den Linken ja schon komplett gehirngewaschen sei lel.


    Und wenn Kinder sich denken "komisch, dass in der Schule so wenige Leute vorkommen, die nicht weiß sind", dann MUSS eine erwachsene Frau, die dazu noch in den UK lebt, das von selbst sehen. Es sei denn Rowling mag PoC-Menschen halt nicht und wollte explizit etwas für weiße Kinder schreiben, I guess.



    Und dann hatte Harry dann da halt eben auch noch Freunde (na ja, zumindest im tell) und das war total toll. Natürlich wollte man das auch. Und dann las sich das ganze mit Quidditsch und allem so spannend und hey, wer wollte keine magischen Kräfte haben, ne?

    Also zumindest Hermine war immer seine Freundin. Ron, tho... often questionable.


    Bei Quidditch hab ich mir dafür eher gedacht: wow, Schulsport an Zauberschulen ist noch beschissener als an Realen lol.

    Zuschauen ist bestimmt cool, aber du wirst an der Schule auch dazu gezwungen.



    Und ich muss halt auch sagen: Die ganze Zeit war Teil 3 mein Liebling. zum einen, ja, weil ich Sirius mag. Aber zum anderen einfach deswegen, weil in dem Teil der Schulalltag nicht groß von irgendeiner Verschwörung gestört wird.

    Same.



    Fashism is Capitalism in Decay.

    Harry Potter als Franchise ist zentral konservativ und neoliberal. Und zwar so ziemlich Ultra Konservativ. Deswegen handelt die Geschichte zentral von der Erhaltung des - und der Rückkehr zum - Status Quo. Der Status Quo ist heilig, aus dem Grund, dass er der Status Quo ist. Er muss erhalten werden und wenn er nicht erhalten werden kann, muss zu ihm zurückgekehrt werden. Deswegen darf der Status Quo auch nicht hinterfragt werden und wird es in den Büchern nicht.

    Denn hier ist die Sache: Wenn man sich die Welt in HP ansieht, dann stellt man schnell fest, dass diese nicht demokratisch ist. Wir erfahren zwar sehr wenig darüber, wie genau das System funktioniert (das wird dann erst im neusten FB Film mehr schlecht als Recht aufgegriffen), aber was wir erfahren ist eben eindeutig voller Zeichen von antidemokratischen Vorgehensweisen. Das Rechtssystem baut auf Schuldig bis zum Beweis der Unschuld auf. Strafen für selbst geringe Vergehen sind offenbar schon "ab ins Foltergefängnis" oder "Exil aus der Gesellschaft". Und von dem was wir über den Posten des Ministers hören, ist auch recht deutlich, dass dieser nicht richtig demokratisch gewählt wird - und der Wizard Gammot (oder wie das hieß) halt eben auch nicht. Nehmen wir dazu, dass diese Gesellschaft eine starke klassistische Struktur hat, und zentral eben Gruppen unterdrückt werden, dann ist eben sehr klar, warum diese Gesellschaft so stark zum Faschismus neigt, dass dieser allein in den letzten Hundert Jahren zwei Mal aufgekommen ist.

    Man muss der Story wenigstens zugutehalten, dass die Ministerien und das Gesetz wenigstens nie als perfekt dargestellt wurden und immer korrupt waren.

    Aber es gab halt dementsprechend auch immer wieder widersprüchliche Darstellungen, wie die Wizard Society zu lesen und zu verstehen ist und wie gut Rowling das findet.


    Am Ende war es ja in den korrupten Ministerien auch eher ein: Voldemort hat seine Schergen eingebracht und speziell seine Anhänger sind korrupt.



    Zitat von Kingfisher

    Vielleicht würde es auch helfen, wenn Leute näher beschreiben würden, was ihnen denn so sehr an dem Franchise gefällt, außer "bin damit aufgewachsen".

    Es muss dir doch keiner Rechenschaft ablegen, warum jemand was mag, ich versuche es trotzdem mal ...

    Aber so funktionieren Konversationen eben? A fragt "wieso magst du das überhaupt? Versteh ich nicht" und B antwortet dementsprechend oder halt nicht.



    Das Ding ist halt: Rowling hat wohl einfach gedacht, dass sich eine Tragic Backstory und dieser Hintergrund einfach gut verkaufen wird, aber "gut verkaufen" hat bei diesen Kindern gemeint, dass sie auf einen Hogwartsbrief gewartet haben, selbst wenn sie logischerweise wussten, dass dem nie so sein wird.

    Und woher weißt du jetzt genau, was diese Frau damals gedacht hat?


    Weil das auch immer mit den anitsemitischen Kobolden und Karrikaturen kommt. Erstens spielen Kobolde im Grunde keine große Rolle, soweit ich weiß halt im ersten Buch bei Harrys Besuch in Gringotts und dann im siebten Teil, wo Griphook Harry hilft, genau habe ich es aber grade nicht im Kopf. Wohl im ersten Buch werden die Kobolde in der Bank sicherlich beschrieben worden sein. Letztlich sind aber die Filme dann für die Visualisierung verantwortlich und auch wenn Rowling viel Mitspracherecht hatte, glaube ich nicht, dass man alles nach ihren Vorstellungen umgesetzt hat. Die Visualisierung der Kobolde lehnt sich an früheren Darstellungen an.

    Zudem ist Professor Flitwick auch ein Kobold und einer der guten Charaktere, der am Ende seinen Beitrag zum Beschützen von Hogwarts leistet. Allgemein kommt Flitwick in sämtlichen Büchern gutherzig und freundlich herüber.

    Naja, insofern schon. Ich kann zumindest versuchen zu interpretieren, wie es zu lesen ist.


    Mit Flitwick hast du natürlich Recht, aber es wäre halt dementsprechend halt besseres Writing, wenn man einen Charakter einer marginalisierten Gruppe, die auch sonst so im Text schlecht wegkommt, auch etwas mehr Screentime zu geben und zumindest zwei oder drei Nebencharaktere einzubauen, die dem allgemeinen Bild einer negativ beschriebenen Gruppe widersprechen.



    Zitat von Holmes

    Den Aspekt mit den Hauselfen kann ich verstehen und das das ganze letztlich nicht gut gelöst wurde. Letztlich ist es ja nur Hermine, die sich für die Elfen einsetzt und versucht was zu unternehmen, während Harry und Ron quasi den Rest der Gesellschaft wiederspiegeln und die Situation der Hauselfen kopfnickend hinnehmen - aber auch sowas ist menschlich, vor allem für 14-jährige Schüler. Wobei Hermine sowieso jedem voraus ist.

    Find ich tbh gar nicht? Ich glaub selbst ein paar Kids von den reichen Familien hätten aufgeschrien, wenn es an unserer Schule Sklav*innen gegeben hätte bzw der Großteil der anderen okay mit dem Konzept von einem persönlichen Sklav*in gewesen wären.


    Und gerade in dem Alter denkt man schon längst selbst und macht auch den Mund auf. Es sei denn du bist wieder an den Punkt angelangt, wo es dir ausgetrieben wurde lol.

    Sowas kopfnickend hinzunehmen ist eher etwas, das Erwachsene tun, die meinen "das ist halt so, das war immer schon so. Halt den Mund, dummes Kind."


    Für Harry war das auch eher OOC, dass er nicht irgendwann gesagt hat: "Hermine hat Recht, let's burn some shit." xD

    Nie auf Regeln was zu geben wie er, ist natürlich auch dumm. Manchmal sollte man ofc auf Autoritäten hören, vor allem dann, wenn die kompetent sind und es gut meinen, aber Fakt ist, er hat nie viel auf Autoritäten gegeben und ist auch nicht so egozentrisch wie Ron es ist.

    Dass er Dobby befreit hat (selbst wenn es teilweise deshalb war, um den Malfoys den Mittelfinger zu zeigen), war viel eher In Character für ihn, als so das "haha Hermine findet das Konzept von Sklavenhaltung nicht gut lool" zwischendurch.

  • Ja wie gesagt muss man nicht so zickig reagieren, nur weil etwas kritisiert wird, das man mag. Wenn man aus seinem Trotz rauskommt, kommt man vielleicht auch selbst dazu darüber nachzudenken.

    Genauso wenig muss man aktiv für eine solche Person wie Rowling es ist, Geld ausgeben und sich drüber ausheulen "buhuhuu, heute haben die Leute tatsächlich die Frechheit sich Meinungen über Kunst zu bilden und diese auch noch zu kritisieren und dort zu schreiben, wo ich sie lesen kann!"

    Dabei können andere Meinungen, ob sie nun sinnvoll sein mögen oder nicht, nichtmal beeinflussen, wie sehr du ein gewisses Franchise magst und was du tatsächlich konsumierst oder nicht. Sie sollen einfach nur so die Goschn halten, weil ... ist ja unangenehm, wenn man mal eine andere Stimme hört, und zumindest manche davon haben dann eventuell sogar in gewissen Teilen oder komplett Recht.

    Diesbezüglich habe ich keine Lust mich von einer Person als "zickig" darstellen zu lassen. Ich habe mich nie beschwert, dass ich keine Kritik dulde. Kritik ist gut, um eben auf etwas aufmerksam zu machen. Ich habe lediglich gemeint, dass man heutzutage auch teils empfindlich geworden ist. Vor allem mit fiktiven Medien, die meistens nichts oder nur wenig mit der Realität zutun haben und meistens eben die Gedankengülle von einer Person XY ist. Klar kann man diese als Brücke benutzen, aber ich finde man sollte dann doch eher an realen Geschehnissen festhalten und auf diese aufmerksam machen.

    Das hat auch nichts damit zu tun, dass man als Mensch unfähig ist zu reflektieren (dieser cishetero Mensch kann das ja anscheinend besser) oder zu interpretieren. Viele schauen halt einfach nur einen Film und sind deswegen nicht dumm oder entmündigt, nur weil sie einfach mal etwas zur Unterhaltung schauen.


    Für mich kommt es so rüber, dass man hier einen inneren Konflikt hat. Zum einen kann man Harry Potter bis zu einem gewissen Grad etwas abgewinnen - findet nicht alles gut, aber man findet es auch nicht komplett scheiße. Und dann ist da plötzlich diese Autorin, die eine gewisse Meinung hat und da muss man gegen ankämpfen. Man ist gegen sie, möchte aber trotzdem weiterhin etwas im Universum bleiben. Na ja. Schwierig eben. Da muss jeder selbst wissen was zu tun ist.

    Für mich ist Rowling eine Person, die mir schon immer egal war und das wird auch so bleiben. Sie mag vielleicht Harry Potter erschaffen haben, aber ich habe eher einen Bezug zu den Schauspielern oder zu dem Rest drumherum.

    Und für mich persönlich macht es absolut keinen Unterschied, wie man Geld für HP Franchise ausgibt, egal auf welchem Wege. Man meint vielleicht, sich dann nicht direkt die Hände schmutzig zu machen wenn man es gebraucht kauft... Aber ich bleibe dabei, dass es absolut egal ist, denn solange man das Medium an sich konsumiert supportet man trotz allem. Denn selbst wenn man aktiv Geld an Rowling ausgibt ist es ihr scheißegal. Es wäre für sie nicht mehr als etwas Taschengeld, denn wie gesagt hat sie einfach schon Unmengen an Geld, dass sie sich sowieso alles leisten kann. Wenn wir mal ehrlich sind dürfte man im Prinzip keinen Menschen mehr supporten, weil sie eventuell in Zukunft ihr Mindset ändern und dann vollkommen abdrehen.


    Und mich stört die Aussage gegenüber Menschen mit ihren tollen "Privilegien", die sie sich "leisten" können. "Bestimmte Themen sollen einen interessieren" - Wer sagt denn das bzw wer schreibt das denn vor? Erstens kann kein Europäer etwas dafür, wenn er in einem Land mit besseren Verhältnissen lebt und man ist noch lange kein schlechter Mensch, wenn man sich nicht die Probleme von anderen auflasten kann/will. Die eigenen Probleme, die man im Leben hat, reichen meist für den Einzelnen aus, was ebenso kein Grund ist diese als egoistisch zu beschreiben! Vor allem eben nicht, wenn man nicht von der Thematik betroffen ist. Viele Menschen tuen einfach schon das Richtige, indem sie "andersartige" Menschen einfach tolerieren und sie nicht auf der Straße bei Sichtkontakt bespucken.

    Diskriminierung und Ausgrenzung von gewissen Personengruppen gab es schon immer und wird es ohnehin auch immer geben. Letztendlich bildet man sich immer seine Community, in der man glücklick existieren kann und es wird nie diese eine, heile Welt geben in der es komplette Akzeptanz gibt. Es wird immer Menschen geben, die gegen andere hetzen und das kann man eben nicht komplett verhindern. Wenn man selbst betroffen ist, dann muss man eben darauf Aufmerksam machen, wenn es einen sehr stört. Aber es bringt nichts andere Menschen zu verurteilen, wenn sie nicht aktiv etwas dagegen tun.

    Ich finds halt krass, wie Leute aus marginalisierten Gruppen gebasht werden, nur weil sie darüber aufklären, wie man versucht, sie auszulöschen. Lasst die Leute sich doch einfach mal gegen die Scheiße verteidigen, die man ihnen antut, wenn sie damit unzufrieden sind.

    Meine Antwort galt der Aussage, nicht nachvollziehen zu können weshalb eine Person ein einziges Fandom z.B. Harry Potter mag/liebt weil es ja so "overrated" ist. Overrated ist sowieso relativ.

    Wenn eine Person mit seinem Fandom glücklich ist und es immer und immer wieder neu konsumiert, dann ist es doch eigentlich etwas total Schönes.


    Ich habe nie gesagt, dass niemand Kritik äußern kann oder darf. Oder eben Aufklären.

  • Das ist eine berechtigte Aussage. Ab wann supportet man ein Franchise denn? Ab dem Moment wo Geld in die Kassen kommt? Ab dem Moment wo man es konsumiert? Ab dem Moment wo man darüber spricht und bewusst oder unbewusst Werbung dafür macht? Schwierig. Das ist auch das was ich damals an dem Argument „dann Kaufs wenigstens gebraucht“ bemängelt hab. Es heißt immer, wenn du etwas absolut ablehnst, dann gib dem keine Plattform.


    Wenn ich ein HP Film anschaue und mich anschließend darüber austausche oder noch einzelne Dinge Nachlese, dann gebe ich dem eben doch eine Plattform. HP bleibt so im Gespräch und solange das der Fall ist wird Rowling auch supportet ob man das möchte oder nicht. Die Alternative wäre keiner konsumiert mehr irgendwas, dann schwindet der Einfluss.


    Das Geld man dabei ein Faktor sein aber gewiss nicht der Einzige; und Geld hat sie bereits genug.


    Und wenn ich einen Film oder ein Spiel privat kaufe, dann hat sie auch davon profitiert. Nicht durch mich, weil ich gewartet hab bis jemand anderes dieses Spiel erworben hat, es durchgespielt hat und anschließend an mich verkauft hat. Aber sie wurde supportet und ich habe die Gelegenheit genutzt mich eben doch gerne mit dem Medium auseinanderzusetzen, nur dass ich mir dann ruhigen Gewissens sagen kann: immerhin hat sie durch mich kein Geld bekommen. Nö, aber ich beschäftige mich mit dem Medium, gebe ihm weiterhin eine Plattform und ich weiß nicht was in diesem Moment besser ist.


    Ist btw kein Urteil über irgendetwas, hab einfach nur grad drüber nachgedacht. ^^

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Aber sie wurde supportet und ich habe die Gelegenheit genutzt mich eben doch gerne mit dem Medium auseinanderzusetzen, nur dass ich mir dann ruhigen Gewissens sagen kann: immerhin hat sie durch mich kein Geld bekommen. Nö, aber ich beschäftige mich mit dem Medium, gebe ihm weiterhin eine Plattform und ich weiß nicht was in diesem Moment besser ist.

    Lässt sich doch im Prinzip einfach darauf reduzieren, dass alles, was man an Support verweigert, ein Schritt in eine bessere Richtung ist. Das ist auch das Problem, was ich mit diesem Satz habe:


    Es heißt immer, wenn du etwas absolut ablehnst, dann gib dem keine Plattform.

    Muss denn in Absoluten gearbeitet werden? Also warum kann man nicht bereits zum Beispiel die Reduktion an Geldfluss in eine kritische Richtung als etwas Positives wahrnehmen, auch wenn es andere Dinge gibt, die man ebenfalls tun könnte? So etwas wie der Gebrauchtkauf mag ebenfalls nicht die absolut beste Möglichkeit sein, aber sie ist auf jeden Fall für sich schon einmal eine Option für Menschen, die das Ganze eben nicht absolut auf allen Ebenen ablehnen, sondern anscheinend nur gewisse Parts. Oder denen einige Aspekte dieses Fandoms einfach trotzdem noch etwas bedeuten, auch wenn das in den letzten Jahren immer schwieriger wurde.


    Man sieht ja auch hier, dass selbst einige der Kritiker immer noch gewisse Connections zu der ganzen Reihe haben oder eine emotionale Bindung zu den Medien, die sie als Kind liebgewonnen haben. Wenn man daher immer noch auf dieser Ebene die Dinge genießen kann und möchte, sich der Problematiken dahinter aber dennoch bewusst ist, ist es doch bereits besser, den Support so weit zu reduzieren, wie man es in diesem Rahmen tun kann. Abgesehen davon würde ich eh behaupten, dass viele der Menschen, die das Spiel aus diesem Grund gebraucht kaufen, sich auch deutlich zurückhalten werden diesem Werk eine großartige Plattform zu bieten.



    Das ist aber generell so ein Phänomen, das ich bei so moralischen Diskussionen immer wieder sehe. Die Essenz der Message wird häufig darin erstickt, dass eine absolute Einhaltung dieser Normen (oder sogar anderer damit völlig unzusammenhängende Normen for that matter, siehe Smartphone-Diskussion) nicht machbar wäre oder selbst die Initiatoren in dieser Hinsicht auch nicht perfekt handeln (können). Und daher sei es anscheinend nicht sinnvoll zumindest kleinere Schritte in diese Richtung zu gehen, selbst wenn es nur der kleine Beitrag ist durch die eigene Kaufentscheidung nicht noch mehr Copies in Umlauf zu bringen. Aber inwiefern verhindert das zumindest den eigenen schädlichen Einfluss zu reduzieren, wo es doch noch ganz gut möglich ist?

    So Klassiker wie "Ich wäre ja schon gerne Veganer, weil es für das Klima besser ist und so, aber ich könnte niemals auf meinen Lieblingskäse verzichten" und als Folge auf diese Erkenntnis weiterhin Fleisch konsumieren sind zwar logisch betrachtet überhaupt nicht sinnvoll, aber ich kann nicht mal zählen, wie oft in meinem Leben mir etwas in dieser Art begegnet ist. Man muss ja nicht gleich von 0 auf 100 preschen, aber bei diesem Beispiel wäre ja auch schon der Verzicht auf so viele tierische Produkte wie möglich schon viel, viel besser (weil viel reduzierter Schaden), auch wenn man dann immer noch nicht moralisch absolut perfekt handelt.

  • Nun hilft es aber nichts Dinge totzuschweigen. So ein großes Franchise wird immer von sehr vielen Menschen konsumiert werden. Nur fehlen dann die Stimmen komplett, die sich kritischer damit auseinandersetzen.


    Und es ist ja auch kein entweder-oder. Es gibt zwar einige Medien an denen ich alles hasse, aber es gibt nichts woran ich alles liebe und das meiste steht ja irgendwo dazwischen.

    Die Frage ist was es für mich Wert ist Geld zu investieren umd welche Personen ich unterstützen möchte.



    Diesbezüglich habe ich keine Lust mich von einer Person als "zickig" darstellen zu lassen. Ich habe mich nie beschwert, dass ich keine Kritik dulde. Kritik ist gut, um eben auf etwas aufmerksam zu machen. Ich habe lediglich gemeint, dass man heutzutage auch teils empfindlich geworden ist.

    Dabei bist du aber auch sehr empfindlich, oder wenn du dich aufregst, dass Menschen als egoistisch dargestellt werden, als wäre es ein Tabuwort, das andere zutiefst beleidigen würde. Das hält einem eben nur den Spiegel vor und joa... ich bin in manch anderer Hinsicht egoistisch, na und? Jeder ist irgendwo egoistisch. Was ist daran so schlimm, wenn man es ausspricht.


    Und sorry, aber wenn man meint, dass Medien nur sehr wenig mit der realen Welt zu tun haben und man deswegen "nicht so empfindlich" sein soll, zeigt es doch, dass man die Problematik dahinter nicht verstanden hat.

    Gibt sicher Leute, die sich von wirklich allem angegriffen fühlen ja, aber viele andere bringen auch vernünftige Argumente vor.



    Zitat von Ravyn

    Bestimmte Themen sollen einen interessieren" - Wer sagt denn das bzw wer schreibt das denn vor? Erstens kann kein Europäer etwas dafür, wenn er in einem Land mit besseren Verhältnissen lebt und man ist noch lange kein schlechter Mensch, wenn man sich nicht die Probleme von anderen auflasten kann/will.

    Aber dann ist man eben egoistisch. 🤷🏻‍♀️



    Zitat von Ravyn

    Viele Menschen tuen einfach schon das Richtige, indem sie "andersartige" Menschen einfach tolerieren und sie nicht auf der Straße bei Sichtkontakt bespucken.

    Wenn du derart niedrige Erwartungen an andere hast und dich schon damit zufrieden gibst, dann ist das deine Sache. Aber dann kreide es nicht anderen an, wenn sie solche Standards lächerlich finden.

  • Ich geb euch ja auch nicht Unrecht effizient ind Bastet ich hab einfach nur das Gefühl bekommen, dass die Unterstützung hier fast immer nur auf das Geld reduziert wird. Genau das was diese Person halt nicht braucht um damit weiterzumachen was sie tut. Deshalb stelle ich es infrage ob das alles ist womit man da helfen kann.


    Die Unterstützt nicht nur mit Geld die falschen Dinge sondern vor allem auch mit Worten. Diesen Einfluss den ich meine, der ist nicht da weil sie wieder Kohle von Fantastische Tierwesen bekommen hat sondern weil sie immer noch so massiv im Gespräch ist, zusammen mit dem kompletten HP Franchise.


    Und ja, auch kleine Steps sind wichtig. Das war wie gesagt nur ein Gedankengang meinerseits.

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Die Unterstützt nicht nur mit Geld die falschen Dinge sondern vor allem auch mit Worten. Diesen Einfluss den ich meine, der ist nicht da weil sie wieder Kohle von Fantastische Tierwesen bekommen hat sondern weil sie immer noch so massiv im Gespräch ist, zusammen mit dem kompletten HP Franchise.


    Und ja, auch kleine Steps sind wichtig. Das war wie gesagt nur ein Gedankengang meinerseits.


    Habe ich auch so verstanden, yes. Dein Beitrag passte allgemein nur sehr gut für diesen Aufhänger, weil er diese Dinge ein bisschen kompakter zusammengefasst hat als es alles vorangegangene insgesamt tat und dieses generelle Problem etwas widerspiegelte. Ich habe die Diskussion hier die letzten Tage auch eher nur so halb mitverfolgt, aber diese Gedanken, die du beschrieben hast, sind auch etwas, was mir ohnehin bereits beim Lesen anderer Beiträge aufgefallen ist. Habe häufiger hier jetzt schon gelesen oder impliziert von manchen Leuten so verstanden, dass Kritik an diesen Dingen und das Spiel trotzdem spielen wollen oder dann gebraucht kaufen sinngemäß scheinheilig oder inkonsequent sei. Dabei schließen diese Optionen sich nicht wirklich aus und es geht eigentlich weniger darum etwas "ruhigen Gewissens" zu tun und mit moralischem Zeigefinger alle anderen in ihrer Imperfektion zu verurteilen, sondern eher den eigenen schädlichen Einfluss zu reduzieren so weit es geht.


    Ich denke der monetäre Aspekt ist an dieser Stelle deutlich einfacher greifbar als abstraktere Konstrukte zum persönliche Support auf anderen Ebenen und oftmals eh der einzige konkrete Weg selber ein bisschen Einfluss zu nehmen, wenn man jetzt nicht gerade Influencer oder so ist. Ab wann man einem Franchise durch eigenen Umgang damit wirklichen Aufwind bringt ist im Prinzip gar nicht nachvollziehbar, im Gegensatz dazu ist es beim Geld jedoch sehr klar, dass ein kleiner Anteil jedes verkauften Spieles bei den Rechteinhabern landet und von dort aus möglicherweise direkt bei Zwecken, die man absolut nicht unterstützen möchte.

    Aber ja, man sollte natürlich im Hinterkopf behalten, dass man auch dadurch, dass man beispielsweise Freunden von dem Game berichtet, Screenshots postet oder Fanart anfertigt indirekt für das alles auch Werbung machen könnte. Allerdings sieht man in diesem Thread ja bereits, dass auch in Worten versucht wird auf problematische Parts hinzuweisen und ein Bewusstsein für sowas zu schaffen, dagegen wurden bisher jedoch häufig Verhaltensweisen gestellt, die ich in meinem letzten Beitrag beschrieben habe. Damit dreht sich das dann so ein wenig im Kreis.




    Eigentlich bin ich hier in den Thread gegangen, weil ich wie ein paar andere noch von meinen eigenen HP-Erfahrungen berichten wollte, aber vielleicht schaffe ich das ja nachher noch lol

  • Abgesehen davon würde ich eh behaupten, dass viele der Menschen, die das Spiel aus diesem Grund gebraucht kaufen, sich auch deutlich zurückhalten werden diesem Werk eine großartige Plattform zu bieten

    Ist da wirklich ein großer Unterschied festzustellen? Du gibst ja eigentlich nur der Person, welche das Spiel vorher hatte, sein Geld teilweise wieder und das investierte Geld was an Verkäufer und co geht vom original Kauf ist ja schon verteilt. Man könnte auch ganz überspitzt behaupten, du hast dennoch weiterhin das Unterstützt was du nicht unterstützen willst. Klar ist der Support immer noch geringer als hättest du den Vollpreis auf Plattform x oder Laden x gekauft (was der einzige Unterschied ist), aber dich komplett davon freisprechen kann man sich damit nicht meiner Meinung nach.

    Die Unterstützt nicht nur mit Geld die falschen Dinge sondern vor allem auch mit Worten. Diesen Einfluss den ich meine, der ist nicht da weil sie wieder Kohle von Fantastische Tierwesen bekommen hat sondern weil sie immer noch so massiv im Gespräch ist, zusammen mit dem kompletten HP Franchise.

    ^this. Aufmerksamkeit ist ein zweischneidiges Schwert: Man will Aufmerksamkeit erzeugen um auf ein Thema hinzuweisen, doch sollte man dabei gezielt einer einzelnen Person soviel Aufmerksamkeit geben, womit sie weiterhin im Gespräch bleibt und vielleicht sogar damit Geld verdient? Was ich meine mit Geld verdienen ist, dass wenn jetzt jemand die Aussagen trifft als Bespiel "in Film x wird Person y so dargestellt und das geht so gar nicht" gibt es halt Menschen die nicht einfach nur Blind den Medien trauen sondern sich selber ein Bild davon machen wollen, womit man also der Person zu einem Aufmerksamkeit bringt und/oder ein weiteres verkauftes Medium/Kinoticket.

    Würde man also in Fall von J.K. Rowling der Person weniger Aufmerksamkeit schenken, dann könnte auch dadurch die allgemeine Aufmerksamkeit über das HP Franchise weniger werden. Würde das helfen gegen das Problem was man bei ihr sieht? Wahrscheinlich nicht, doch wer denkt von den Leuten hier, dass J.K. Rowling was an ihrem Verhalten ändern wird oder sich gar entschuldigen wird. Das Thema ist ja nicht erst seit gestern so groß in der Welt der Medien. Um das sich was verändert am HP Franchise müssten Leute mit mehr Einfluss als wir es hier haben was sagen und mit Fakten kommen um sie zu belangen. Ich weiß jetzt nicht mal ob eine Petition groß was bringen würde...die habe für mich schon öfter nichts gebracht als das sie was bewirkt haben...aber es wäre auch eine Option um gegen sowas vorzugehen.


    Abeits davon finde ich selber das HP Universum an sich toll und lese daher auch mindestens einmal pro Jahr die Bücherreihe nochmal. Wie viele von euch bin ich damit groß geworden und fand das Universum schon damals toll. Ich habe mich dabei immer gerne versucht in die Welt der Magie einzufinden und fand die Vorstellung immer recht interessant und fragte mich auch öfter Dinge wie 'wie wäre das wohl in unserer Welt?' oder 'was gibt es alles noch für Magie die sie nicht im Buch beschrieben haben?'. Ich habe mich damals sowie heute mit der Autorin nicht beschäftigt, weil das für mich nicht interessant ist und da ich auch keine social Mediaplattformen wie Twitter und co benutze, kriege auch nicht mit, was nun Person x/y in ihrer Freizeit schreibt oder postet. Die einzigen Dinge die ich also dann mitbekomme über J.K. Rowling sind also über das Thema hier. Finde ich das richtig was sie tut? Nein. Würde ich dadurch nicht den nächsten Teil von Fanatastiche Tierwesen schauen gehen? Auch nein, weil ich wissen möchte, wie die Story dahinter weitergeht. Da an dem Geld was ich für Film/Kinoticket bezahle noch viele andere Dinge hängen außer die Autorin J.K. Rowling, sehe ich das jetzt nicht so verbissen und meistens kaufe ich mir entweder den Film oder schaue diesen im Kino, also würde ich ihr auch nicht doppelt Geld in die Tasche spielen. Ich werde mich auch weiterhing nicht auf irgendwelche Social Mediaplattformen begegen, nur um mich regelmäßig über J.K. Rowling aufzuregen, dass habe ich schon mit Arbeiten allein genug. Ich beschäftige mich im Alltag mit Obdachlosen und mit Menschen mit einer Beeinträchtigung und kann meine Zeit und Kraft nicht nochmehr aufteilen für mehr mentalen Stress. Das heißt damit nicht, dass mir das Wohl von anderen Menschen, Nationen, etc. egal ist, nur habe ich halt begrenzt Zeit, Energie und Kraft mich mit Dingen auseinander zu setzen und habe daher es so abgewogen, dass ich jetzt nicht gezielt Harry Potter Merch kaufe (staubt eh nur ein) sondern maximal den Film kauf oder im Kino anschaue.

  • Klar ist der Support immer noch geringer als hättest du den Vollpreis auf Plattform x oder Laden x gekauft (was der einzige Unterschied ist), aber dich komplett davon freisprechen kann man sich damit nicht meiner Meinung nach.

    Und damit bist du eigentlich genau an dem vorbeigeschlittert, worauf ich in dem Beitrag aufmerksam machen wollte. Dieses absolute Denken ist nicht zielführend, wenn es dazu führt, dass man sein Verhalten nur dann anpasst, wenn man moralischen Perfektionismus damit erreichen kann. Es kann in meinen Augen nicht unser Ziel sein, sich nur aus dem Grund einer Sache zu verwehren, weil die weniger schädliche Alternative immer noch Schaden verursacht.


    Entsprechend: Klar könnte man auch in diese Richtung diskutieren, wie viel besser eine gebrauchte Copy im Gegensatz zu einer neuen ist, aber es ist schon mal so, dass man durch diese Entscheidung bereits ein komplettes weiteres Exemplar in den Verkaufszahlen verhindert. Also selbst wenn man dahin argumentiert, dass das ausgegebene Geld für die Copy zur Hälfte das eigene und das des Vorbesitzers ist, hat man so oder so mit dieser Entscheidung den eigenen Beitrag halbiert. Und da viele Menschen, wie hier mehrfach zu lesen war, nicht komplett auf dieses Erlebnis verzichten wollen, existiert damit schon mal eine bessere Alternative.



    ^this. Aufmerksamkeit ist ein zweischneidiges Schwert: Man will Aufmerksamkeit erzeugen um auf ein Thema hinzuweisen, doch sollte man dabei gezielt einer einzelnen Person soviel Aufmerksamkeit geben, womit sie weiterhin im Gespräch bleibt und vielleicht sogar damit Geld verdient?

    Was wäre denn die bessere Alternative zu öffentlicher Kritik in dieser Sache? Einfach nichts sagen und hoffen, dass dieser Hype irgendwann vielleicht mal abflachen wird oder andere Menschen problematische Konstellationen vielleicht zufällig selbst entdecken?

  • Was wäre denn die bessere Alternative zu öffentlicher Kritik in dieser Sache? Einfach nichts sagen und hoffen, dass dieser Hype irgendwann vielleicht mal abflachen wird oder andere Menschen problematische Konstellationen vielleicht


    Um das sich was verändert am HP Franchise müssten Leute mit mehr Einfluss als wir es hier haben was sagen und mit Fakten kommen um sie zu belangen. Ich weiß jetzt nicht mal ob eine Petition groß was bringen würde...die habe für mich schon öfter nichts gebracht als das sie was bewirkt haben...aber es wäre auch eine Option um gegen sowas vorzugehen.

    etwas weiter unten standen optionen die mir eingefallen sind. Heißt nicht das ed nicht noch andere giebt, doch sind mir neben diesen keine besseren eingefallen. Falls du sonst welche hast oder kennst, bin ich gerne offen dafür.

  • Dass man drauf aufmerksam macht, was JK für absolut widerliche Sachen mit ihrem Geld und Einfluss anstellt, kann ja an der Stelle nicht das Problem sein - und ich behaupte auch, dass niemand hier nüchtern befürworten würde, was sie da eben anstellt. Unabhängig davon, ob man Autor:in und Werk voneinander trennen kann, geht es aber um das Franchise an und für sich - und wenn ich über HP fangirle, dann sicher nicht darüber, wie handsome Daniel Radcliffe ist, sondern wie toll ich das Konzept von Hogwarts und einer magischen Gesellschaft finde. Ich habe dahingehend aber auch schon vor ein paar Jahren z.B. den Blogeintrag von Alaiya gelesen und war bei den meisten Punkten so "lol, true". Aber was ist meine Konsequenz daraus? Dass ich das Franchise jetzt nicht mehr mag? Der Effekt ist bei mir nicht eingetreten. Viel mehr hilft es mir aber, die Inhalte differenziert zu betrachten, denn auch wenn z.B. so Gedanken, wie "hey, schau mal, wir betreiben 280 Jahre lang ein Foltergefängnis, bevor mal jemand auf die Idee kommt, dass man dort keine seelsaugenden Gefängniswärter sitzen haben sollte", schon ziemlich messed up ist, kann ich doch klar sagen, dass so ein Konzept in einer Welt, in der ICH leben möchte, nicht existieren sollte. Dass es sowas in einem fiktiven Universum gibt, tut der Sache meiner Meinung nach aber keinen Abbruch, da ich die Wizarding World auch nie aktiv für eskapistische Zwecke besucht habe.


    Eigentlich wollte ich aber etwas anderen ansprechen und zwar, wie die Kritik bei den meisten Leuten, die eben noch nicht überzeugt sind und tief im Fandom stecken, ankommt. "JK ist scheiße und HP ist ein Mittel, um euch für transfeindliche Zwecke instrumentalisieren zu lassen" (frei zusammengefasst), löst eben selten eine kritische Reflexion mit der Thematik aus, wie es eigentlich wünschenswert wäre, sondern sorgt viel eher dafür, dass es zu einer Situation "wir gegen die" führt. Liebhaber:innen des Fandoms gehen oft schon aus Prinzip in eine Abwehrhaltung und verschließen sich dem Gedanken, auf ihre eigene Freude zu verzichten, hatten bis zu diesem Zeitpunkt oft nicht einmal trans Menschen auf dem Schirm und kriegen als erstes den Eindruck "was, diese trans Menschen wollen mir mein Fandom wegnehmen?!". Das mag natürlich kindisch erscheinen (auch da es eben weit nicht nur trans Personen sind, die sich klar gegen JK positionieren und einen kritischen - oder gar keinen - Konsum fordern), aber es ist leider die Realität. Irgendetwas Grundsätzliches funktioniert an diesem Diskurs halt so gar nicht und das ist ziemlich schade.

  • Vorweg: Ich interpretiere deinen Beitrag als Kritik an der Art und Weise, wie die Trans-Community ihre Kritik am HP-Fandom formuliert bzw rüberbringt. Falls dein Beitrag nicht als solche Kritik gemeint war, finde ich ihn zumindest etwas missverständlich geschrieben.

    Irgendetwas Grundsätzliches funktioniert an diesem Diskurs halt so gar nicht und das ist ziemlich schade.

    Das ist halt bei so ziemlich allen Social Issues so. Ich kann mich an quasi dieselbe Situation erinnern hier im Forum in puncto Sexismus, wo es halt hieß, dass Feminist*innen halt einfach zu direkt und brüsk sind und sich deswegen "natürlich" kein Mann anhören will, was sie zu sagen haben und dass sich deswegen "nie etwas ändern wird". Diese Logik ist flawed und ich würde da sehr direkt darauf verweisen dass diese aggressive Haltung, die einige Aktivist*innen halt in der Realität vertreten eben einfach hilft. Es bringt was, Leute nicht immer mit Samthandschuhen anzufassen, ganz objektiv messbar. Oder, umgekehrt: Social Issues werden generell nicht dadurch vorangetrieben, dass Leute einfach ganz nett mit einander plauschen. Es sind durch die Bank weg immer tatsächliche Kämpfe, die ausgetragen werden müssen; das zeigt sich in der Geschichte an etlichen verschiedenen Beispielen. Die hiesige Situation ist halt insofern ungewöhnlich als dass dieser Kampf hier eben auf dem Rücken einer Fanbase ausgetragen werden muss, weil die Besitzerin des Fandoms sich entschieden hat, die Plattform zu instrumentalisieren, um ihren Kampf gegen trans Personen zu führen.


    Und ich mein, dein Beitrag zeigt halt doch ganz gut, wie groß die "entry barrier" zu dem Diskurs ist. Du musstest hinterfragen & reflektieren, musstest informierende Blog-Posts lesen und generell erst einmal für die Idee der Kritik an einem Fandom, das du magst, offen sein. Und was man daran eben auch erkennt: Die Kanäle und Informationswege, sich mit Samthandschuhen in diese Thematik ohne aufbauschende Gefühle einzuführen, die gibt es schon. Die ganze Infrastruktur, sich ohne Streits und Adversity mit diesen Themen auseinanderzusetzen ist seit Jahren existent. Dieser sanfte Dialog wird seit Jahren gesucht.


    Und dennoch; trotz dessen, dass es das alles schon lange gibt, sieht man hier halt regelmäßig sogar in unseren Topics im BB HP Fans reinschneien mit den Worten "Ja also ich weiß nicht was JKR so twittert und es ist mir auch egal, ich hab diese Diskussionen hier gelesen und tbh sollte man Leute doch einfach mögen lassen was sie halt mögen. Ich werde das Spiel gerne spielen". Die Bereitschaft, sich stundenlang ausführlich und tiefgehend mit den Problematiken, die mit HP einhergehen, auseinanderzusetzen, ist bei vielen einfach schlicht nicht vorhanden. Die wollen das einfach nicht. No amount of Samthandschuh und nettem Dialog wird diesen Sachverhalt ändern können. Selbst 3000 nett geschriebene Wörter sind immer noch 3000 Wörter, die man sich durchlesen muss, anstatt in der Zeit Hogwarts Legacy zu spielen.


    Es muss neben diesen neutralen und schonenden Dialogen eben auch härtere Linien geben, die die Problematik aggressiver in das Bewusstsein von Leuten bringen. Es braucht beides. Ohne ein paar klare Kanten kann die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung diese Themen einfach problemlos ignorieren (und nur als Erinnerung: Ohne die Unterstützung der Mehrheit wird die Minderheit ausgelöscht. Es geht hier um Existenzen, nicht um ein paar Kinderfilme).


    Dieses "Wir gegen die" entsteht daraus auch auf ganz natürliche Weise. Die Mehrheit hat schon das, was sie will, nämlich ein Franchise, das sie mag und das mit nostalgischen Gefühlen verbunden ist. Die Mehrheit ist wunschlos glücklich und hat deswegen keinen Grund, irgendetwas an der Situation zu ändern. Das gibt natürlich nicht für alle Individuen, aber es ist die Realität für die gesamte Gruppe. Die verfolgte Minderheit ist hier darauf angewiesen, dass das (selbst unbeabsichtigte) Unterstützen transfeindlicher Agendas für diese glückliche Mehrheit irgendwann nicht mehr bequem und problemlos wird. Das ist selbstverständlich ein Kampf, der hier geführt werden muss; es geht gar nicht anders, weil die Interessen der Mehrheit und der Minderheit hier eben sehr stark auseinandergehen bzw. im Grunde genommen einander ausschließen.


    Die Lösung "Seid einfach netter zu der Mehrheit und dann werden sie euch zuhören und alles wird besser" allein für sich funktioniert in der Praxis schlicht und ergreifend nicht1, egal wie schön das wäre und wie sehr man sich das auch wünscht, denn again: Die Mehrheit ist wunschlos glücklich. Die haben schon das, was sie wollen. Dass die starke Kritik bei HP Fans nicht gut ankommt, sondern teilweise ein bisschen weh tut, ist hier halt leider notwendig, damit sich etwas an der Situation bessert.


    Und mal ehrlich: Sorry, jemand der lieber an einer Kinderbuchserie festhält als an der Überzeugung, dass trans Menschen existieren dürfen, der war schon immer transfeindlich bzw. insgesamt menschenfeindlich. Niemand auf der Welt wird dadurch transfeindlich dass trans Leute berechtigte Kritik an Transfeindlichkeit bringen, selbst wenn die Kritik scharf formuliert ist. Man wird diesen Umstand maximal (für sich selbst) als Ausrede benutzen um die eigene Transphobie zu begründen, die man schon vorher hatte. Finde das Argument sehr schwach. Frage mich auch, wohin diese Logik führen soll; Dazu, dass man sichg gar nicht mehr wirksam verteidigen darf, aus Angst, dass das die andere Person(engruppe) gegen einen aufwiegeln könnte? Whut? So funktioniert die Realität nicht und hat sie auch nie.



    1 Ich interpretiere diesen Lösungsansatz mal in deinen Beitrag hinein, weil dein Beitrag keinen Lösungsansatz benennt und dieser oben aufgeführte in diesen Diskursen meistens gebracht wird.

  • Sorry, jemand der lieber an einer Kinderbuchserie festhält als an der Überzeugung, dass trans Menschen existieren dürfen, der war schon immer transfeindlich bzw. insgesamt menschenfeindlich.

    Weil sich das ja auch absolut ausschließen muss und kein Mensch auf der Welt, der Harry Potter sehr gerne mag und sich nicht möglichst komplett davon abkapseln will oder die Zeit und Energie hat, sich tiefgreifend damit zu beschäftigen, was eine Person, mit der man eigentlich nichts zu tun hat, auf einer Plattform, die man nicht mal benutzen muss, so von sich gibt, transfeindlich und menschenfeindlich sein muss. Es wurde hier schon kritisiert, dass man nicht in Absoluten denken soll und es ok ist, wenn jemand zumindest ein bisschen was tut, damit die Welt ein besserer Ort wird. Dass es eben in Ordnung ist, wenn man das Spiel nur gebraucht kauft, weil man damit einen Verkauf weniger zu dem Spiel beisteuert und es nicht nur dann richtig ist, wenn man es gar nciht konsumiert. Aber hier mal eben wieder gekonnt pauschalisieren ist dann doch in Ordnung? Ich weiß ja nicht.

  • Aber hier mal eben wieder gekonnt pauschalisieren ist dann doch in Ordnung? Ich weiß ja nicht.

    Der fundamentale Denkfehler in deinem Post ist, dass ich von Gruppenverhältnissen und vom Gesamtbild rede, und da sind die Verhältnisse sehr klar und differenziert. So etwas lässt sich nicht ohne Weiteres auf Individuen reduzieren (was du in deinem Beitrag tust durch Formulierungen wie "kein Mensch auf der Welt" und "muss"). Du bist die Person, die hier in Absoluten spricht, weil du meinen Beitrag fehlinterpretierst; vermutlich, weil du ihn nicht richtig gelesen hast, denn ich bin sehr klar auf diesen Unterschied eingegangen;


    Das gibt natürlich nicht für alle Individuen, aber es ist die Realität für die gesamte Gruppe.


    Also bitte nächstes Mal einfach genauer lesen. Es ist etwas ermüdend, sich Mühe bei einem wohl ausformulierten Beitrag zu geben, nur damit du ihn dann sinnlos ad absurdum führst, weil du einfach keine Lust auf den Diskurs hast.

  • Nur dass du diese Differenzierung eben in einem komplett anderen Absatz angebracht hast, der sich inhaltlich nicht mit den Aussagen des Absatzes mit der Pauschalisierung deckt.

    Dieses "Wir gegen die" entsteht daraus auch auf ganz natürliche Weise. Die Mehrheit hat schon das, was sie will, nämlich ein Franchise, das sie mag und das mit nostalgischen Gefühlen verbunden ist. Die Mehrheit ist wunschlos glücklich und hat deswegen keinen Grund, irgendetwas an der Situation zu ändern. Das gibt natürlich nicht für alle Individuen, aber es ist die Realität für die gesamte Gruppe. Die verfolgte Minderheit ist hier darauf angewiesen, dass das (selbst unbeabsichtigte) Unterstützen transfeindlicher Agendas für diese glückliche Mehrheit irgendwann nicht mehr bequem und problemlos wird. Das ist selbstverständlich ein Kampf, der hier geführt werden muss; es geht gar nicht anders, weil die Interessen der Mehrheit und der Minderheit hier eben sehr stark auseinandergehen bzw. im Grunde genommen einander ausschließen.

    Hier geht es darum, dass die Mehrheit in der Gruppe weniger von den Aussagen betroffen ist und die Minderheit auf die Unterstützung der Mehrheit angewiesen ist. Hier hast du tatsächlich keine Pauschalisierung, da du von einem Gesamteindruck einer großen Masse sprichst, die sich eben in sich selbst aus Mehrheiten und Minderheiten innerhalb der Mehrheit zusammensetzt.

    Und mal ehrlich: Sorry, jemand der lieber an einer Kinderbuchserie festhält als an der Überzeugung, dass trans Menschen existieren dürfen, der war schon immer transfeindlich bzw. insgesamt menschenfeindlich. Niemand auf der Welt wird dadurch transfeindlich dass trans Leute berechtigte Kritik an Transfeindlichkeit bringen, selbst wenn die Kritik scharf formuliert ist. Man wird diesen Umstand maximal (für sich selbst) als Ausrede benutzen um die eigene Transphobie zu begründen, die man schon vorher hatte. Finde das Argument sehr schwach. Frage mich auch, wohin diese Logik führen soll; Dazu, dass man sichg gar nicht mehr wirksam verteidigen darf, aus Angst, dass das die andere Person(engruppe) gegen einen aufwiegeln könnte? Whut? So funktioniert die Realität nicht und hat sie auch nie.

    Hier spricht du allerdings etwas ganz anderes an. Hier gehst du auf persönliche Ebene durch die pauschalisierende Formulierung "Jemand, der lieber XYZ war schon immer transfeindlich/menschenfeindlich", was eben nicht mehr eine große Masse als Mehrheit ist, sondern sich auf jede einzelne Person bezieht, die Harry Potter mag und aus welchen Gründen auch immer daran festhalten möchte, einfach weil es für die Person ein wichtiger Teil des Lebens ist.


    Also bitte nächstes Mal einfach genauer schreiben. Es ist etwas ermüdend, einen so langen Beitrag zu lesen, nur damit du ihn dann doch wieder so drehst, wie es dir am besten passt, weil du einfach keine Lust auf Kritik an deiner Meinung hast.