Romantisierung von Missbrauch in den Medien

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  • So,


    Ein Thema, dass mir schon seit einer Weile unter den Fingern brennt – und ja, ich weiß, dass der Titel erst einmal seltsam klingen mag.


    Es geht darum, dass „abusive relationships“ (wortwörtlich übersetzt: „missbrauchende Beziehungen“) gerne in verschiedenen – gerade an Frauen gerichtete – Medien oftmals als romantisch und erstrebenswert dargestellt werden, ja, als das Non Plus Ultra, nach dem Motto „Hey, dir mag es dreckig gehen, wenn dein Freund sich so verhält, aber wenn er sich anders verhält liebt er dich nicht richtig!“


    Doch ja, ich weiß, die Frage die sich nun erst einmal stellt ist: Was ist überhaupt eine „missbrauchende Beziehung“?


    Nun, dazu gibt es eine Liste von 15 Punkten, die dort immer als Indikator angesehen werden.
    Ich habe diese Liste von einer englischen Beratungsseite für Frauen übernommen, daher seid euch bitte bewusst, dass hier zwar immer „er drängt sie“ steht, aber es eigentlich auch „sie drängt ihn“ heißen könnte. Auch eine Frau kann der missbrauchende Partner sein.



    Es gibt auch noch einige andere Punkte, die Indizien sein können, aber generell sind es diese 15, die gerade in Frauenhilfsorganisationen auch immer wieder genannt werden.
    Wie sich wohl jeder denken kann, der diese Liste durchliest: Der Partner, auf den diese Punkte zutreffen, hat ein ernstzunehmendes psychisches Problem. Vermutlich eine Mischung aus Minderwertigkeitskomplexen und Kontrollproblemen. Er ist psychisch krank und sollte sich in Behandlung begeben.
    Doch Tatsache ist es, dass dies eben deswegen ein Thema ist, weil viele Frauen es hinnehmen. Gerade wenn die Gewalt eher verbaler Natur ist oder der Freund sie nur „leicht“ schlägt. Denn immerhin haben sie schon von viel schlimmeren Dingen gehört. (Und anders herum ist es ohnehin so, denn ein Mann wäre ja eine Mimose, wenn er rumjammert, nur weil seine Freundin ihm ab und an eine Ohrfeige verpasst hat.)


    Die Sache, die ich hier jedoch ansprechen möchte ist, dass eben dieses Verhalten gerne gerade in Büchern, Filmen oder Comics für eine weibliche Leserschaft romantisiert wird.
    Beliebtestes Beispiel dahingehend ist immer noch Twilight/Bis(s). Denn die Beziehung Edward/Bella entspricht praktisch jedem dieser Punkte auf die ein oder andere Art und Weise.
    Der erste Punkt ist klar. Der zweite auch: Der gute Eddie reagiert nur, wenn Bella Zeit mit Freunden verbringt eifersüchtig. Er will immer wissen, was sie macht – zu ihrer eigenen Sicherheit, wie er sagt. Stalkt sie sogar. Unrealistische Erwartungen sind auch klar und ebenso, dass er sie von Freunden und Familie wegholt. Na ja, kann man so weiterführen. Jedenfalls sei gesagt: Der gute Edward hat einige psychischen Probleme, und ist damit, weiß gott, nicht der einzige „romantische Held“ dieser Art.


    Selbst in „klein Mädchenfilmen“, à la den Disneyprinzessinnen und dergleichen, finden sich derartige Verhaltensmuster immer wieder gern und viele der „Prinzen“ entsprechen zumindest der Hälfte der Punkte.
    Und auch in genug Manga finden sich solche Sachen. Gerade bei den sogenannten „Smut“ Manga (also „erotische Manga“ für etwas ältere Mädchen) haben wir es am laufenden Band: Er ist besitzergreifend und kontrollierend, vergewaltigt sie praktisch ständig, aber das ist ja alles sooooo romantisch.
    Es gibt dahingehend nicht umsonst den Ausdruck „Sugar Rape“, was Geschichten bezeichnet, in denen er sie vergewaltigt, aber ihr gefällt es am Ende total und er vergewaltigt sie ja auch nur, weil er sie so liebt.


    Ja, tatsächlich fallen mir kaum Jugendbücher, in denen es romantische Plots gibt, ein, wo der eine Partner nicht zumindest 10 der Punkte erfüllt. Ja, auch Harry Potter und The Hunger Games (und viele, viele andere).


    Und dann gibt es noch das Buch „(50) Shades of Grey“, eine ehemalige Twilight-Fanfiction, wo es wirklich schon extrem wird.


    Doch das Problem ist, dass viele, viele Mädchen und (junge) Frauen dies wirklich romantisch finden und teilweise eben von genau so einem Partner träumen (gut, vielleicht nicht von den Schlägen). Sie wollen einen emotional zerrissenen Mann, der überreagiert, der eifersüchtig ist und der sie kontrolliert. Jedenfalls träumen sie erst mal davon.
    Wenn sie in so einer Situation sind, dann ist es natürlich nicht mehr so schön, weil dann leiden sie darunter. Aber dann kommt es eben wieder zu dem, was ich schon angesprochen hatte: „Stell dich nicht so an, anderen geht es schlimmer“ und dazu nicht selten die verirrung „In dem Buch XY da war das auch so, aber er hat sich ja für sie verändert“ - und deswegen bestehen diese Beziehungen fort ohne das die Frau etwas sagt.


    Das „Verändern“ wird wohl auch der große Punkt sein, was so viele Frauen daran fasziniert.
    Denn während ein normaler, emotional stabiler Junge recht nett ist, so ist ein so zerrissener junger Mann... Dies eben nicht. Umso mehr wirkt es wie ein Zugeständnis, wenn er sich für sie verändert und wenn er auch nur einmal nett ist.
    Und das scheinen viele romantisch zu finden – zumindest vermuten das einige Psychologen.
    Ja, das ist tatsächlich das Stockholm Syndrom, wenn man so will.


    Doch das nur als Ansatz.


    Nun die Fragen an euch:


    Was haltet ihr von solchen Beziehungen in den Medien?
    Was glaubt ihr macht die Faszination an solchen Beziehungen aus?
    Wie sehr glaubt ihr, dass sich Leser(innen) davon beeinflussen lassen?
    Kennt ihr noch Beispiele, wo es solche Beziehungen in Büchern/Filmen/Comics gab?

  • Das Thema kommt mir irgendwie bekannt vor - ich habe schon oft Diskussionen darüber mitbekommen. Von daher darf mein Senf hier auch nicht fehlen.


    Zuerst jedoch meine Meinung zu den Kriterien, ab wann man als psychisch krank gilt, weil mein Beitrag sonst noch wirrer wird als sowieso schon. Von wegen Standpunkt und so... Auch wenn wohl das Meiste einfach nur ein "Finde ich schlimm"-Zeugs ist. Ich wollte es nur klarstellen.



    Okay, Standpunkt zu einzelnen Punkten klar gemacht, jetzt befassen wir uns mal mit dem Thema, um das es hier eigentlich geht.


    Ich finde es furchtbar, wie diese so genannten Beziehungen manchmal dargestellt werden. Okay - Sachen wie in Twilight sind für mich noch an der Kante des Tolerierbaren, da es hier keine körperliche oder psychische Gewalt gibt. Auch, wenn du mit dem, was du zu unserem "guten Eddie" (nette Formulierung) gesagt hast, völlig recht hast. Was mich wirklich zur Weißglut bringt, sind Bücher / Filme / Whatever, in denen eben diese Gewalt, sei sie physisch oder psychisch, als in Ordnung oder gar erstrebenswert dargestellt wird. Gewalt ist eine ernste Sache. Wenn der Partner einen schlägt, dann ist das kein Liebesbeweis, sondern schlichtweg krank. Und nein, im echten Leben lassen sich diese Leute nicht einfach so umpolen und zum Supersoftie machen. Vor allem, wenn man überhaupt gar nicht erst versucht, etwas gegen die Gewalt zu tun! "Aber er liebt mich doch so sehr, sicherlich wird er irgendwann gaaaanz lieb." Und das Schlimmste ist ja, dass das dann noch wirklich passiert, dass der gewaltbereite Partner sich ändert, dass alles Friede-Freude-Eierkuchen wird! Leichte Eifersucht mag dann und wann okay sein, wie ich es angesprochen habe, aber auch nur in Beziehungen, die noch nicht so lange existieren und in denen man sich in der Hinsicht nicht so ganz vertraut. Nehmen wir mal das Extrembeispiel - zwei Personen, nennen wir sie Waltraud und Erich, sind seit 50 Jahren verheiratet. Waltraud geht gerne mit ihrem besten Freund Michel bowlen und hinterher ins Restaurant. Und obwohl nie etwas passiert ist, ist Erich extrem eifersüchtig und versucht alles, Waltraud und Michel voneinander fernzuhalten, wenn nötig mit Gewalt. Aber das tut er ja nur, weil er sie sooo liebt... Ja nee, is klar.
    Ich weiß nicht, was Leute an solchen "Beziehungen" finden. Aus der Ferne mögen sie ganz nett und "aufregend" sein, aber wenn man dann drin steckt, hat man den Salat. Dann erlebt man selbst, wie schlimm das sein kann. Ich empfinde es in gewisser Weise auch als Beleidigung für die, die wirklich solche Probleme zuhause haben - die wissen, wie furchtbar das ist, und müsse ständig davon hören, wie toll sich diese Art von Beziehung ja in dem und dem Buch anhört und wie gerne die Freunde das auch mal hätten und wie suuuper Ana und Christian (*jetzt mal eiskalt Shades of Grey nehm*) ja zusammenpassen. Muss das nicht die reinste Tortur sein, zu wissen, dass die eigenen Freunde den täglichen Horror gerne bei sich zuhause hätten?
    Beeinflussung... Ja... Kommt auch immer auf die Person an, denke ich. Wenn eine Person, die sich leicht beeinflussen lässt, vor Shades of Grey sitzt und sich denkt, wie toll so eine Beziehung wäre, hat das sicherlich einen anderen Einfluss auf sie als auf jemanden, der eher willensstark ist und sich besser durchsetzen kann. Dann spielt auch der Grad der Misshandlung eine Rolle. Ich schätze jetzt einfach mal, dass mehr Leute eine Edward/Bella-Beziehung anstreben als eine Christian/Ana-Beziehung. Und last but not least: Die eigenen Erfahrungen. Hat jemand schon in so einer Richtung Erfahrungen gemacht, reizt ihn das bestimmt weniger als jemanden, dem das eben noch völlig unbekannt ist.
    Was fallen mir da noch für Bücher ein, hm, ich hab ja Einiges in meinem Bücherregal... Ich hab es ewig nicht gelesen, zumindest nicht die Bände, in denen Stefano soweit vorkam, dass ich es beurteilen könnte - aber vielleicht Tagebuch eines Vampirs aka The Vampire Diaries? Ich bin grad am Überlegen, ob Stefano nicht auch bei Elena und Catarina diesen Kontrollfimmel hatte... Und man beachte Damons Blutlust, vor allem am Anfang war Elena ja nicht sehr davon angetan. Ja, er ist ein Vampir, aber... Nun gut, zum Ende hin wird sie ja auch gern von ihm gebissen. Trotzdem. Matt war auch sehr eifersüchtig, obwohl das abnimmt und er ja auch gar nicht mehr mit Elena zusammen war. ([ot]WTF lieben alle Elena? Mary Sue much? [/ot])


    Und ja, das war auch meine kleine, unwichtige Meinung à 1 Meter 61 zu diesem Thema. Und dann hätte ich noch Fragen an Alaiya: Wo genau war in Panem der "Missbrauch"? Ich streite das nicht ab, das wage ich gar nicht, das letzte Mal habe ich es vor drei Monaten gelesen und die Beziehung zwischen Katniss und Peeta hat mich jetzt nicht so mitgerissen, dass sie mir im Gedächtnis blieb. Ich möchte es nur gern wissen. ^^ Und, äh, halte mich für doof, aber was genau war noch gleich das Stockholm-Syndrom? Ich weiß, dass ich es mal wusste, aber ich hab es vergessen. xD


    Bloody ~

  • Ich denke, dass vor allem die jungen Mädels nicht zwischen Besitzdenken und Romantik/Liebe unterscheiden können - zumindest nicht diejenigen von der beeinflussbaren Sorte, die sich von der Autorin (meist sind es Autorinnen, das ist auch "spannend") einreden lassen, dass es Liebe sei. Und die kleinen Twilightfangirlies, die zum Entsetzen meist gar nicht mehr so "klein" sind, lassen sich von der "Autorin" sagen, dass ihr dargestelltes Pärchen dem perfekten Abbild von Liebe entspräche. Dabei ist die Beziehung und sowieso Bella und Edward auch als Personen krankhaft; von vorne bis hinten. Allerdings werden sie so etwas nicht tatsächlich wollen, vieles ist und bleibt nur eine Fantasie und sie werden sowieso erkennen, dass die Geschichte nichts mit der Realität zu tun hat.


    Ein wenig Eifersucht, die aber nie wirklich zum ernsten Thema wird, vielleicht ab und an fragen "Wo warst du/Was hast du gemacht?" (was gar nicht kontrollierend gemeint sein muss - kann, aber nicht muss-, ich frag das dauernd Leute, um Smalltalk zu führen ^^"), im Streit ein Paar, das sich böse Wörter an den Hals wirft (wenn es beiderseitig kommt, ist das auch nicht wirklich "missbräuchlich"), einfach launische Charaktere. Da ist ja nichts dabei.
    Aber man merkt einfach, wenn die Grenze überschritten wird. Es kommt eben auf die Intensivität und auf den Rahmen an.


    Ansonsten ist die ganze typische Pallette auch oft in Shonen-Ais zu sehen. Das ist (sorry) zum Kotzen, weswegen ich mein Interesse mittlerweile am ganzen Genre verloren habe.


    Zum Teil wird das auch kulturell sein, dass wir schon als kleine Kinder vorgelesen bekommen, wie der starke, mutige, heldenhafte Held die hilflose Prinzessin aus dem Turm rettet, fördert jetzt nicht unbedingt ein starkes Frauenbild in Unterhaltungsmedien. In vielen Köpfen ist das dann eben noch immer festgesetzt.


    Aus der Schreibersicht kann ich nur sagen, dass ich diese Darstellung nicht verstehe. Mir als Hobbyautorin gibt es nichts, wenn ich ein so großes Ungleichgewicht schaffe. Das ist keine Liebe, das ist Abhängigkeit. Auch zum Schreiben ist ein ebenbürtiges Paar, das zusammen ist, weil es sich einfach liebt, interessanter;macht mir persönlich mehr Freude.

  • Wo genau war in Panem der "Missbrauch"?


    Es ist in den Büchern nicht so extrem, wie in Twilight, wo Eddie praktisch alle Punkte zu einem gewissen Teil tatsächlich erfüllt, aber es gibt eben doch einiges was zutrifft. Das ironische daran ist nur, dass es eben bei Panem teilweise beidseitig ist. Also irgendwie nutzt da in vielen Fällen jeder jeden aus. Eine Freundin und ich sind uns durchaus einig, dass der stärker missbrauchende Teil in der Partnerschaft Katniss ist, die Peeta halt... Wie drückte es eine Freundin aus? Sie liebt Peeta nicht, sie benutzt ihn nur, weil er praktisch der einzige ist, der nach allen Dingen, die Geschehen sind, ihr noch einen Ausgleich geben kann. Aber ja, im generellen: Da ist Gewalt, da ist Bedrohung, degradiert wird auch und unrealistische Erwartungen gibt es zu genüge. Allerdings - das muss man dem Buch so gesehen lassen - die Beziehung wird eigentlich nie als eine Gesunde Beziehung dargestellt. Das, wenn schon, eher im Fandom...

  • Ich weiss gerade nicht, ob ich das richtig verstehe, dass du findest, die 15 von dir angesprochenen Punkte gehören nicht in eine Beziehung und sollten deswegen in einem Film nicht so oder so ähnlich vorkommen und wenn doch, sollte man es nicht gut finden, wenn man das sieht und schon gar nicht, sich so was für sich selbst wünschen oder noch schlimmer, sich davon beeinflussen lassen..
    Ich versuche gerade, mir eine Handlung eines Films/Buches vorzustellen, in der diese Punkte gekonnt umschifft werden, etwa so:



    Aber mal ehrlich, wie langweilig würden Filme/Bücher werden, wenn keiner der Punkte zutreffen dürfen? Schon Punkt 1... Wann bitte soll denn da die Handlung endlich in Gang kommen? Allgemein kommen mir viele Punkte eher so vor, als ob sie gut als Gebote für eine Hippie-Kommune umfunktioniert werden könnten.
    Wir befinden uns ja jetzt immer noch in einem Thema der Unterhaltungsmedien, also sehe ich das auch so, dass ich manches teilweise in einer Handlung durchaus als förderlich bzw. zumindest nicht als falsch empfinde. Ausserdem ist es immer noch erlaubt, sich selber Gedanken zu machen, zu hinterfragen, anzuzweifeln, abzulehnen. Wenn jemand allerdings so etwas für sich selbst als in Ordnung ansieht und sich in seine “Rolle” lebenslang fügt, dann wäre das vielleicht eher ein Problem, dass schon wieder in die Allgemeinen Diskussionen passen würde.
    Aber weil ich es bei Punkt 12 angesprochen habe, dass ich darauf noch eingehen möchte:
    Wieso gilt das nur für einen männlichen missbrauchenden Partner, deiner Meinung nach? Es gibt tatsächlich Frauen, die es als selbstverständlich ansehen, dass der Mann arbeiten geht und sie das Recht haben, zu Hause zu bleiben und Geld auszugeben. Für diese Frauen würde es gar nicht in Frage kommen, wenn diese Rollenverteilung plötzlich aufgeweicht oder sogar umgekehrt werden würde. Und das sind nicht in jedem Fall Frauen, die zu Hause keinen Finger krumm machen, die Hausarbeit erledigen sie (natürlich). Und nein, das ist nichts, was ich persönlich verstehen kann, aber darum geht’s nicht.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Ich weiss gerade nicht, ob ich das richtig verstehe, dass du findest, die 15 von dir angesprochenen Punkte gehören nicht in eine Beziehung und sollten deswegen in einem Film nicht so oder so ähnlich vorkommen und wenn doch, sollte man es nicht gut finden, wenn man das sieht und schon gar nicht, sich so was für sich selbst wünschen oder noch schlimmer, sich davon beeinflussen lassen..


    *drop* Da hast du den Startpost eindeutig nicht richtig gelesen oder verstehst ihn absichtlich falsch. Diese 15 Punkte habe nicht ich mir ausgedacht, sondern das ist eine Liste, die von Psychologen erstellt wurde und die man in den USA so ziemlich in sämtlichen Frauenberatungszentren findet. Und diese Psychologen haben sich dabei etwas gedacht. Und - wie eigentlich auch recht deutlich im Startpost steht - nur ein Punkt der erfüllt ist, macht eine Beziehung nicht schädlich. Erst wenn mehreres davon zusammenkommt ist es bedenklich. Vor allem wenn es 8 Punkte oder mehr sind, die erfüllt werden. Dann ist eine Beziehung für beide Partner schädlich und sollte entweder beendet werden oder beide Partner sollten sich zumindest in psychologische Behandlung begeben. Und viele in Filmen, Büchern und Manga dargestellte Beziehungen erfüllen mehr als 8 Punkte. Nicht selten zwischen 12 und 15 Punkte davon. Und nein, so etwas ist kein Problem, was man mit ein paar Mal reden und so überwinden kann. Das ist ein Problem, was psychologische Behandlung benötigt. Und nein, es ist NICHT romantisch, wenn der Mann die Frau stalkt.


    Wieso gilt das nur für einen männlichen missbrauchenden Partner, deiner Meinung nach? Es gibt tatsächlich Frauen, die es als selbstverständlich ansehen, dass der Mann arbeiten geht und sie das Recht haben, zu Hause zu bleiben und Geld auszugeben. Für diese Frauen würde es gar nicht in Frage kommen, wenn diese Rollenverteilung plötzlich aufgeweicht oder sogar umgekehrt werden würde. Und das sind nicht in jedem Fall Frauen, die zu Hause keinen Finger krumm machen, die Hausarbeit erledigen sie (natürlich). Und nein, das ist nichts, was ich persönlich verstehen kann, aber darum geht’s nicht.


    Du bist dir dessen bewusst, dass klassische Rollenverteilung auch sagt: "Die Frau sei dem Manne untertan". Sprich: "Halt die Klappe, Weib! Frauen haben nichts zu melden."

  • Da hast du den Startpost eindeutig nicht richtig gelesen oder verstehst ihn absichtlich falsch. Diese 15 Punkte habe nicht ich mir ausgedacht, sondern das ist eine Liste, die von Psychologen erstellt wurde und die man in den USA so ziemlich in sämtlichen Frauenberatungszentren findet. Und diese Psychologen haben sich dabei etwas gedacht.


    Dass diese Punkte nicht von dir ausgedacht sind, habe ich durchaus mitbekommen, sonst hätte ich nicht gesagt: "... die 15 von dir angesprochenen Punkte..."



    Vor allem wenn es 8 Punkte oder mehr sind, die erfüllt werden. Dann ist eine Beziehung für beide Partner schädlich und sollte entweder beendet werden oder beide Partner sollten sich zumindest in psychologische Behandlung begeben. Und viele in Filmen, Büchern und Manga dargestellte Beziehungen erfüllen mehr als 8 Punkte. Nicht selten zwischen 12 und 15 Punkte davon.


    Das mit den 8 Punkten oder mehr habe ich aber wohl tatsächlich übersehen. Aber dann gehts ja, wenn nicht alles "verboten" ist.
    Ein Werk (egal welches Medium), das alle Punkte erfüllt, habe ich tatsächlich noch nie zu Gesicht bekommen und würde soetwas auch als recht sonderbar empfinden bzw. will ich sowas garnicht sehen/lesen/hören.



    Du bist dir dessen bewusst, dass klassische Rollenverteilung auch sagt: "Die Frau sei dem Manne untertan". Sprich: "Halt die Klappe, Weib! Frauen haben nichts zu melden."


    Ja, deswegen auch der Zusatz, dass das nichts ist, was ich persönlich verstehen kann. :(

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

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  • Das mit den 8 Punkten oder mehr habe ich aber wohl tatsächlich übersehen. Aber dann gehts ja, wenn nicht alles "verboten" ist.
    Ein Werk (egal welches Medium), das alle Punkte erfüllt, habe ich tatsächlich noch nie zu Gesicht bekommen und würde soetwas auch als recht sonderbar empfinden bzw. will ich sowas garnicht sehen/lesen/hören.


    Wie gesagt, Twilight wäre dahingehend ein Beispiel und die Twilight-Fanfic "50 Shades of Grey" ebenso. Das sind wohl mit die schlimmsten.
    Die meisten erfüllen so zwischen 8 und 11 Punkten, je nachdem.
    Wobei es bei Manga dann wieder mehr sind (hey, Manga sind auch Medien und ein extra Thread im Mangabereich für das Thema käme mir überflüssig vor)... Wie gesagt: Besonders schlimm finde ich dahingehend diverse Smut-Manga. Ich meine, praktisch alle Mayu Shinjo Manga laufen nach demselben Prinzip ab: Typ - groß, muskulös, reich - trifft Mädchen - klein, dürr, aber mit hübschen großen Brüsten. Typ entführt Göre, macht mit ihr rum, schwört ihr daei allerdings trotzdem ewige Liebe, will sie seine Frau machen... Eigentlich ist es meist noch viel kränker, als bei den 15 Punkten >.<" Und glaub mir: Andere Smut-Manga sind sogar noch schlimmer >_____________<


    Ja, deswegen auch der Zusatz, dass das nichts ist, was ich persönlich verstehen kann.


    Sagen wir es mal so: Mir wäre es unbekannt, dass es eine Beziehung gibt, wo dann nur die Frau so extrem auf das Rollensystem eingefahren ist. Ich mein, dass in besonders religiösen Gemeinden oft beide Partner darauf fixiert sind stimmt allerdings...

  • 50 Shades of Grey hat es mittlerweile in die Kinos geschafft. Ich habe das Buch selber nie gelesen, aber bin immer wieder auf Kritik gestoßen, die genau zu diesem Thema hier passt. Vor kurzem dann über ein Bild gestolpert, das die Kritik sehr gut zusammenfasst:


    Mal abgesehen davon, dass im Buch (und Film) tatsächlich Missbrauch romantisiert wird, sehe ich hier vor allem das Problem dabei, dass Vorurteile gegenüber der BDSM-Szene geschürt werden. Und die Vorurteile sind nicht grad harmlos, von dem, was ich mitgekriegt habe. Wie gesagt, selber das Buch nie gelesen, kann also nichts bestätigen. Aber wenn hier tatsächlich sexuelle Vorlieben und ihre Ausübung dermaßen falsch dargestellt werden, dann ist das schlicht und ergreifend Verunglimpfung einer Minderheit. Da der Hype auch noch so groß ist, find ich das umso schlimmer.


    Als Nicht-Leserin habe ich natürlich vor allem die Frage, inwieweit die Kritik angebracht ist? Ansonsten dient der Beitrag einfach auch als Push :D

  • Als Nicht-Leserin habe ich natürlich vor allem die Frage, inwieweit die Kritik angebracht ist? Ansonsten dient der Beitrag einfach auch als Push


    Das Buch ist...ich sag mal interessant und doch sehr unrealistisch...Zumindest kann ich mir im Leben nicht vorstellen, dass es jemals so weit gehen kann, ohne das Mrs. Steele zusammen klappt :|
    Er benutzt sie, er züchtigt sie und er ist wirklich sehr hart und grausam dargestellt. Im Kino läuft ja erst Teil 1 und der war vom Buche her der Krasseste, aber doch irgendwie der, der der Realität vermutlich am Nächsten kommt.


    Wer jetzt nicht gespoilert werden möchte, hört nun bitte auf zu lesen!!

    Du musst dir das so vorstellen, ein Millionär (!) lebt allein und ist nach Außen sehr kalt. Er lernt eine junge Studentin kennen und sieht in ihr seine nächste Sub, eine Frau, die Jungfrau ist und gar nicht weiß, was Liebe ist und wie Sex funktioniert. Er wickelt sie gekonnt um den Finger und bringt sie dazu, einen Vertrag zu unterschreiben...dieser beinhaltet alles...Das sie jederzeit für ihn verfügbar sein muss, was sie wann essen soll, wie viel Sport sie macht und damit sie auch immer gleich da sein kann, bekommt sie nen fetten Audi :| Wochenende hat sie immer bei ihm zu sein, ohne Ausnahme. Sie bekommt ein Telefon von ihm und er wird sauer, wenn sie nicht rangeht und bestraft sie dann.
    Er verfolgt sie per GPS und weiß immer genau, was sie wann wo tut...
    Er hat einen Raum, wo nur Sexspielzeuge drin sind, die verletzend sind...Er hängt sie auf und peitscht sie aus, er macht wirklich üble Dinge mit ihr...Er entjungfert sie auf echt unangenehme Art und Weise...
    Diese junge Frau ist immer wieder hin und her gerissen in ihren Gefühlen. Sie mag ihn sehr und will unbedingt, dass sie ihn glücklich macht, doch sie zweifelt auch immer und immer wieder an, dass er sie glücklich machen kann und so wird das ganze Buch zu einem ewigen Hin und Her aus Peitschen, Heulen und Versöhnen :|
    Die anderen beiden Bücher mal außen vor gelassen, ist das Ende des Ersten gut, denn sie trennt sich von ihm, da sie einsieht, dass er ihr niemals geben kann, was sie wirklich braucht, nämlich Nähe und Wärme...
    Die Fortsetzungen werden dann wirklich sehr...ähm...seltsam, sie finden zueinander, er kontrolliert sie mehr als je zuvor, eine ehemalige Sub taucht auf, sie bekommt einen perversen Boss und er verliebt sich dann doch noch und die beiden heiraten und bekommen Kinder :S


    Das ganze Gesamtbild ist völlig abstrus und es ist so dermaßen...doof irgendwie...Ich habe mich beim Lesen oft gefragt, wie man sich als Frau so unterbuttern lassen kann, wie man sich so verbiegen kann und ob sie es auch tun würde, wenn er kein Geld hätte...Ich kann mir schon vorstellen, dass vieles bestimmt falsch dargestellt wird und das die Menschen, die das wirklich leben, sich da vor den Kopf geballert fühlen...



    Zum Darsteller muss ich sagen, auch wenn ich den Film nicht gesehen habe und ihn mir auch nicht angucken werde, er sieht viel zu lieb aus. Der Grey aus dem Buch hat überall am Oberkörper Narben und eine sehr böse Ausstrahlung, der Darsteller sieht einfach viel zu freundlich aus...Steele passt da eigentlich schon ganz gut aber er...
    Hätten sie den Film so übernommen, wie das Buch ist, hätte es ein Hardcore Porno werden müssen, anders kann man dieses Buch gar nicht betiteln...

  • Ich habe zwar bloß ein paar Ausschnitte des Romans gelesen, weil mich damals interessiert hat, warum so viele darauf abfahren, aber ich glaube das reicht aus, um Shades of Grey zu beurteilen. Nach dem, was ich gelesen habe, kann ich mich der von Cassandra geposteten Kritik nur anschließen.


    Mich interessiert, warum so viele Frauen darauf abfahren? Shades of Grey ist weder gut geschrieben noch in irgendeiner Weise erotisch oder aufregend. Es ist ja, wie schon gesagt wurde, gar keine richtige SM-Story, sondern nur eine Geschichte über einen reichen Kontrollfreak, der häusliche Gewalt anwendet. Für mich wirkt es so, als würden sich die Fans einfach insgeheim einen solchen Typen wünschen, was äußerst bedenklich wäre, wenn das der Fall sein sollte.


    Ach ja, wenn ihr mal einen besseren (und weitaus erotischeren) Romantikfilm zu der gleichen Thematik sehen wollt, dann schaut euch "Secretary" an. Es ist auf jeden Fall sehenswerter als dieser überbewertete Müll, der jetzt in den Kinos läuft. Und die Hauptdarsteller in Secretary kommen auch sehr authentisch rüber. ;)

  • Als Nicht-Leserin habe ich natürlich vor allem die Frage, inwieweit die Kritik angebracht ist?


    Sie ist sehr angebracht. Wie dir sicher bekannt ist, ist Shades of Grey ursprünglich eine Twilight Fanfiction gewesen. Sprich: Ana = Bella, Christian = Edward. Und die Beziehung ist genau so krankhaft und missbrauchend, wie die von Bella und Edward. Sprich: Sie hat keinen eigenen Willen mehr, sie richtet ihr ganzes Leben nach ihm aus, aber er will immer noch mehr und mehr, will ihr leben komplett kontrollieren (und ja, das ist bei Twilight genau dasselbe). Der Unterschied zu Twilight ist, dass hier auch noch sexueller Missbrauch mit hineinspielt, während Twilight auf rein psychischer Ebene war.
    Und ja, persönlich stört mich vor allem die missrepräsentation von BDSM. Weil das, was das Buch darstellt, hat nichts mit BDSM zu tun. In BDSM ist Vertrauen zwischen den Partnern - beidseitiges Vertrauen - wichtig. Und das fehlt hier komplett. Nicht nur das: Es wird auch nicht versucht, so ein Vertrauen aufzubauen. :( (Davon abgesehen ist das dargestellte BDSM auch von den Spielweisen her kaum richtiges BDSM, sondern eher das, was sich ein dahingehend vollkommen ungebildeter Otto-Normal-Bürger unter BDSM vorstellt. Also jetzt von Vertrauen, Beachtung von Savewords und Consent einmal abgesehen... Es gibt ein paar Szenen, die Sachen darstellen, die neimand, der sich ernsthaft mit BDSM befasst hat, tun würde, weil die Gefahr schwererer Verletzungen ziemlich groß ist.)


    Mich interessiert, warum so viele Frauen darauf abfahren? Shades of Grey ist weder gut geschrieben noch in irgendeiner Weise erotisch oder aufregend. Es ist ja, wie schon gesagt wurde, gar keine richtige SM-Story, sondern nur eine Geschichte über einen reichen Kontrollfreak, der häusliche Gewalt anwendet.


    Nun, das kann ich dir im groben beantworten. Ein wichtiger Faktor dabei ist der "Böse Jungen Faktor". Viele Mädchen/Frauen träumen eben von den leicht bösen, reichen, hübschen Mann mit der dunklen Vergangenheit und davon, diesen "Heilen" zu können. Das ist es ja, was viele Frauen an diesen Romanzen mit Missbrauch so fasziniert, weil es am Ende meist dann doch darauf hinausläuft, dass der (meist stark psychiopathische) Mann die Frau dank ihrer Selbstaufgabe zu lieben lernt und sie dann besser behandelt. Letzten Endes läuft es ja auch bei Shades of Grey darauf hinaus, das Ana Christian von seinem Sadismus "heilt" und sie am Ende nur Sexspiele gelangweilter Hausfrauen Spielen (also so ein bisschen mal Festbinden und sowas, nichts, was man wirklich als BDSM bezeichnen würde).
    Das Problem ist eben, dass viele Frauen da ernsthaft probleme haben zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden und, wenn sie selbst in einer so schädlichen Beziehung landen, glauben, ihn verändern zu können. Das ist eben die Problematik.

  • Vorurteile gegen die BDSM-Szene stören mich imo nicht, damit hab ich nichts zu tun. Sie sind da, das weiß ich, kratzen mich aber nicht. (Sehr schön, dass alles, was nicht extrem ist, als Sexspiele gelangweilter Hausfrauen beurteilt wird, das ist ja mal kein Vorurteil *hust*) Alles, was über festbinden hinausgeht, widert mich gedanklich und auf allen anderen Ebenen ehrlich gesagt an, bin aber mit einer Freundin in den Film gegangen und was soll ich sagen? Die Sexszenen haben nichtmal mich geschockt, das war eig. sogar recht harmlos. Besser als das Buch oder das Überfliegen des Buches ist der Film insgesamt allemal, was vor allem imo an der Musik liegt. Die Dialoge sind immernoch awkward, was erwartet man von einer Twilight-FF?


    Ja, 50 shades of grey thematisiert eine Missbrauchsbeziehung, aber wenn ein Leser nicht zwischen Fiktion und Realität unterscheiden kann, liegen die Probleme nicht nur bei einem schlechten Buch, sondern grundsätzlich in der Person selbst.
    Genauso wenig wie die Mädchen wegen Twilight ihre Ausbildung aufgegeben und sich von einem Typen vollkommen abhängig gemacht haben, genauso werden sie es bei SoG tun. Wenn es bei manchen geschehen ist, ist selbst bei jungen Leserinnen nicht ein Buch Schuld, sondern ihre eigene seelische Verfassung.
    Mal davon abgesehen, dass es so viel Schundliteratur und Groschenromane mit psychopathischen "Bad Boys" (ein Bad Boy ist für mich was anderes als ein Psychopath imo) gibt, die nicht so extrem angeprangert werden, weil sie nicht weltbekannt sind. Dennoch haben sie genügend Leserinnen.


    So scheiße Missbrauchsbeziehungen in Medien sind, man darf vom Leser annehmen, dass er weiß, was Realität ist und jede Freundin in einer Beziehung, die SoG mag, hat einen supersüßen Freund, der keinerlei Ähnlichkeit mit Grey hat. ;X
    Für einen gesunden Menschen, der nicht realitätsfremd ist, ist ein Buch trotz guter Unterhaltung einfach nur eine Geschichte für zwischendurch. Sobald Medien im Privatleben eines Menschen eine sehr große Bedeutung einnehmen und über dieses mitbestimmen, ist es immer sehr bedenklich, egal was das für ein Medium ist. Selbst die 13jährigen, die unbedingt ihren eigenen Edward wollten, würden allzu bald draufkommen, dass ein solcher Typ scheiße ist, sobald sie einen solchen persönlich kennenlernen.


    Weshalb Missbrauchsbeziehungen in Medien scheiße sind, ist für mein Empfinden, dass man einfach keine Freude am Lesen mehr haben kann. Wenn ich mich wegen den Idioten von Hauptcharakteren durch das ganze Buch hinweg aufrege, bleibt das Lesevergnügen auf der Strecke und das Paar hat keine Chance einen romantisch gesehen emotional mitzunehmen, wenn ihre Beziehung gestört ist.

  • Letzten Endes läuft es ja auch bei Shades of Grey darauf hinaus, das Ana Christian von seinem Sadismus "heilt" und sie am Ende nur Sexspiele gelangweilter Hausfrauen Spielen (also so ein bisschen mal Festbinden und sowas, nichts, was man wirklich als BDSM bezeichnen würde).


    Das steht doch aber so nirgends, im Gegenteil, sie sagt ja am Ende noch, dass sie im neuen Haus wieder ein Spielzimmer haben will :huh:

  • Bzw wenn er sie am Ende fesseln darf, aber eben nur das, nennt man das Kompromiss und nicht Sexspiele gelangweilter Hausfrauen. *hust*
    Mein größtes Problem mit ihm ist eher sein Arschlochverhalten, seine Geschenke und dass der Kerl plötzlich überall auftaucht ôo


    Was den Startpost betrifft, sehe ich den Punkt kritisch. Nein, ich sehe einige Punkte kritisch.

    Zitat von Er kontrolliert sie

    Geht meist mit dem Punkt 2 einher. Es werden Kontrollanrufe gemacht nach dem Motto: „Wo bist du gerade? Mit wem verbringst du gerade Zeit? Aha, mit der Anita? Was machst du denn mit der?“ Der Partner will immer wissen, was der andere Partner gerade macht.


    Wenn man mit jemanden zusammenlebt oder auch nur zusammen ist, gehört es zum guten Anstand zu sagen, wohin man geht und mit wem. Egal, ob ein Kind zu den Eltern oder Partner untereinander.
    Und es ist Interesse und keine Kontrolle zu fragen: Was machst du? Mit wem? Das kann auch Sorge sein.
    Wenn jemand nie bereit ist zu sagen, was man tut, hat das was von Geheimniskrämerei und dann ist es kein Wunder, wenn der andere eifersüchtig werden könnte. Da kommt die Frage, warum man überhaupt mit jemanden in einer Beziehung ist, wenn man "Was machst du?" schon als aufdringlich empfindet und es nicht erzählen möchte.
    Normalerweise erzählt man ja ohnehin, was machen will oder getan hat, da nimmt man der Eifersucht auch an Nährboden.
    Es kommt immer nur drauf an, wie man etwas sagt und wie man es ausführt. "Hey, was machst du? Wer ist bei dir? Richt schöne Grüße aus, viel Spaß" ist was ganz, ganz anderes, als wenn Mister Stalker-Grey Ana über GPS verfolgt. Ich seh auch einen Unterschied, ob da immer angerufen wird (da man so Stimmen im Hintergrund erahnen kann), oder ob man etwa über WhatsApp fragt. Bzw. wäre das gar nicht nötig, wenn man von selbst sagt: komm etwas später heim, geh mit der Anita was essen.
    Bzw. den Fragen nach zu urteilen, versuche ich selbst meine Freunde zu kontrollieren. xD Nicht mit Anrufen, aber auf WA zu fragen, ist imo für mich Interesse.
    Es wird imo erst missbrauchend, wenn er auf Nicht-Antworten einen Wutanfall bekommt oder manipulativ wird.


    Zitat von unrealistische Erwartungen

    Es wird erwartet, dass der andere Partner perfekt ist und genau so handelt, wie er/sie es sich immer vorgestellt hat. Es wird versucht den Partner in dieses Bild zu zwingen.


    Das ist weder selten, noch schädlich, wenn es im normalen Maß stattfindet. Das ist normal-menschlich, auch an Freunde, Familie und co. hat man manchmal unrealistische Erwartungen.


    Es kommt auch bei der Eifersucht auf's Maß an.
    Gar keine Eifersucht ist auch nicht das Wahre. Sie sagt nie, was sie getan hat und ihn interessiert es einen Dreck?
    Genauso Dinge wie Dominanz können im entsprechenden Maß recht reizend sein. Frau will meist weder einer, der seiner Mama auf Wort kuscht, noch ein Arschloch.


    Edit:
    Punkt 1: Manche Leute kitschen einfach rum. Missbrauchend wird es erst, wenn sie nicht aus ihm aufgrund seiner Gefühle rauskommen, sondern weil er einen manipulativen Hintergedanken hat. Da ist ein Riesenunterschied. Ohne manipulativen Gedanken ist das nur Kitsch oder süße Worte, je nachdem, wie man dazu stehen will.
    Gerade in Liebesromanen erwarten viele romantische Leserinnen genau solche Sprüche ja. :D ist deswegen keine Missbrauchsbeziehung, sondern nur ein übersteigertes Bild einer realen Beziehung.


    Was Geschlechterrollen betrifft, so gibt es Frauen, die das freiwillig machen und einfach die Meinung mit ihrem Mann teilen. Hab flüchtig jemanden kennengelernt, die wollte bei ihren Kindern bleiben und ging voll darin auf und ihr Mann hat ihre Meinung geteilt. Ist er deswegen ein Arsch, wenn sie es sowieso selbst möchte und er bestärkt sie, sprich besteht darauf? Das kann, muss aber nichts damit zu tun haben, dass sie ihre Meinung nicht sagen darf.
    Es wird erst zum Problem, wenn er physische und psychische Gewalt anwendet. Wenn er drauf besteht und sie geht darin auf, ist das kein missbrauchender Faktor.


    Imo, ist jeder Faktor erst gegeben, wenn er einen der beiden unglücklich macht und physische oder psychische Gewalt dabei ist. Häufige Anrufe können auch nur nervige Marotten sein und unrealistische Ansichten des Partners werden erst dann krankhaft, wenn man diesen mit Gewalt zur 'Perfektion' bringen will oder mit Gewalt auf Geschlechterrollen bestehe.

  • Das ist weder selten, noch schädlich, wenn es im normalen Maß stattfindet. Das ist normal-menschlich, auch an Freunde, Familie und co. hat man manchmal unrealistische Erwartungen.

    WTF? Nicht schädlich? Warst du schon mal in einer solchen Beziehung? Es ist mehr als schädlich, oft für beide. Aber vor allem eben für den, der in ein Idealbild gezwängt wird. Das geht meist damit einher, das einem das Gefühl vermittelt wird falsch gehandelt zu haben, falsch reagiert zu haben, sogar falsch gedacht zu haben - nicht weil es falsch war, sondern weil es nicht den Vorstellungen des anderen entsprach. Das kann die betroffene Person über eine Zeit hinweg total kaputt machen, weil es total verunsichert. Hier geht es nicht um Fehler und den versuch eine Verhaltensweise zu verbessern oder Ähnliches. Es geht darum, dass man in jeglicher Hinsicht zu etwas gemacht wird, das man nicht ist und nie war. Das kann, je nach Grad der Abhängigkeit, fatal sein für die betroffene Person. Ansonsten ist es auch generell schädlich für die Beziehung, weil man nun mal niemals wirklich zufrieden ist.
    Für eine Beziehung suchst du dir einen Menschen, der bestimmten idealen deiner Vorstellung entspricht. Nicht einen Menschen, der es nicht tut und den du dann einzwängt, weil er es erträgt. Das ist ein großer Unterschied zwischen "in ideale zwängen" und "jeder hat doch Erwartungen".


    Nichts anderes wollen die aufgezählten Punkte im Startpost ausdrücken. Es geht um "abusive relationships" und welche Merkmale diese oft aufweisen. Einzelne Punkte rauszupicken und zu verharmlosen, bringt die Diskussion auch nicht viel weiter.

  • Sicher, wie gesagt, kommt es genauso wie der Eifersucht und den Anrufen aka "Was tust du?" auf das Maß an. Auch bei Menschen, die man kennt, hat man manchmal unrealistische Vorstellungen oder wünscht sich einfach, jemand hätte anders reagiert oder jemand hätte eine Situation besser gelöst. Solche Anforderungen können - wenn sie im Maß bleiben und man nicht andauernd unter Druck steht - jemanden auch wirklich anspornen, es nächstes Mal besser zu machen. Ich weiß natürlich, was du meinst, aber ich glaube, dass das unterschiedlich extrem ausgelebt wird. Wenn der Partner beschimpft wird, weil er nicht dem Idealbild entspricht, ist das eher schon verbale und psychische Gewalt und fällt für mich vorrangig unter den Punkt der ständigen Beleidigungen, aber gut, eigentlich ist das Wortklauberei.


    Ich sage das, weil man schon genau hinschauen muss, bevor man sagen kann, dass da tatsächlich ein missbrauchender Faktor vorliegt. Hatte da auch mal ein Diskussion mit einer Frau, die meinte, ihr Mann sei kontrollierend. Dabei war sie nach der Arbeit nicht heimgekommen, er hat sich gefragt, was da los ist und er hat sie halt angerufen. Das ist für mich wiederrum eher eine nette / besorgte Geste und so ziemlich das Normalste auf der Welt. Da zu meinen, der Mann sei kontrollierend, finde ich persönlich überzogen. Ich hoffe, ich konnte das Missverständnis jetzt etwas bereinigen ^^"
    Durch Gewalttaten aufgefallen, andauernde Beleidigungen, arschig zu Tieren/Kindern, droht ihr, etc... sind eine klare Faktoren, die einen sofort auf Abstand von dieser Person gehen lassen sollten, aber bei einigen Punkten liegt für mich eine Grauzone vor, bei denen man nicht pauschal sagen kann, dass der Faktor schädlich für einen der Partner ist, sondern nur von Fall zu Fall und wie extrem etwas ausgelebt wird unterschiedlich.

  • Vorurteile gegen die BDSM-Szene stören mich imo nicht, damit hab ich nichts zu tun. Sie sind da, das weiß ich, kratzen mich aber nicht. (Sehr schön, dass alles, was nicht extrem ist, als Sexspiele gelangweilter Hausfrauen beurteilt wird, das ist ja mal kein Vorurteil *hust*)


    Ja, ich weiß, Stilmittel sind immer so schwer zu erkennen, ne?
    Aber mal ehrlich: Es ist nun einmal kein BDSM, was sie da machen. Jemanden Fesseln ist kein BDSM. Ein wenig mit Fesseln und Handschellen experimentieren ist etwas, dass viele Leute tatsächlich mal machen, um ein wenig Abwechselung ins Bett zu bringen.
    Das mag dir vielleicht egal sein, aber Leuten, die selbst richtiges BDSM machen und ohnehin schon mit Vorurteilen zu kämpfen haben, ist es nun einmal nicht egal. So eben auch mir nicht. Zum einen Wegen Vorurteilen, zum anderen aber auch, weil es bei einschlägigen Treffen enorm nervig ist, da Gören sitzen zu haben, die Shades of Grey gelesen haben, sich mal haben fesseln lassen und jetzt glauben total auf BDSM zu stehen.


    Mal davon abgesehen, dass es so viel Schundliteratur und Groschenromane mit psychopathischen "Bad Boys" (ein Bad Boy ist für mich was anderes als ein Psychopath imo) gibt, die nicht so extrem angeprangert werden, weil sie nicht weltbekannt sind. Dennoch haben sie genügend Leserinnen.


    Das zweifelt auch keiner an, oder? Und natürlich gehört auch das verurteilt.
    Das Problem ist nun einmal, dass "Bücher", wie Twilight und Co., die eben so Medienwirksam sind, weit gefährlicher sind, da sie einfach eine größere Zielgruppe erreichen. Dazu kommt, dass Twilight und Co. sich oft an eher junge Leser(innen) richten, die sich leichter beeinflussen lassen. Es ist halt nun einmal so, dass sich Jugendliche, die gerade in einer Orientierungsphase sind, durch Medien beeinflussen lassen. Sie suchen Vorbilder und während es natürlich auch so ist, dass diverse reale Personen miese Vorbilder abgeben, kann man nun einmal nicht abstreiten, dass Bella und Ana miese Vorbilder für junge Mädchen sind.
    Und deswegen stehen solche Bücher auch so enorm in der Kritik. Nun, und da ist eben noch die kleine Hoffnung, dass Jugendliche, die nun einmal nachgewiesener Maßen einen starken Mangel an Medienkompetenz haben (*hüstel* Und es ist ja nun mal zu viel verlangt, den deutschen Lehrplan ein wenig mehr auf Medienkompetenz auszurichten) und solche Bücher viel zu leicht für bare Münze nehmen, von diesen Kritiken etwas mitbekommen und daher solche Darstellungen eher hinterfragen.
    Das ist auch das Problem mit deinem "Die Leser sollten schon wissen, dass das nicht real ist". Nun, da ist einfach ein enormer Unterschied zwischen "Wissen, dass die Geschichte eine fiktionale Geschichte ist" und "Wissen, dass als gut dargestellte Eigenschaften in der Geschichte nicht real gut sind". Die meisten Twilight-Kids werden wissen, dass es Vampire und Werwölfe nicht gibt. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie die Darstellung der Beziehung zwischen Edward und Bella kritisch hinterfragen. Auch die meisten Damen, die Shades of Grey so heiß finden, werden - selbst wenn sie darüber fantasieren - wohl auch wissen, dass es nur wenig heiße, reiche Bachelors gibt und demnach ihre Chancen, einen solchen zu treffen, eher gering ist. Das heißt aber nun einmal auch nicht, dass sie wissen, dass der dargestellte BDSM nicht realistisch ist, oder dass sie auch nur hinterfragen, ob die Beziehung zwischen Auster und Toastbrot wirklich so romantisch ist...


    Das steht doch aber so nirgends, im Gegenteil, sie sagt ja am Ende noch, dass sie im neuen Haus wieder ein Spielzimmer haben will


    Ähm, mit Verlaub, die Bücher laufen am Ende darauf hinaus, dass Grey immer und immer weniger in die Richtung macht und das, was am Ende bleibt, wirklich nicht mehr ist als ein bisschen festbinden und einfache Spielereien. *hüstel*


    Was den Startpost betrifft, sehe ich den Punkt kritisch. Nein, ich sehe einige Punkte kritisch.


    Vorschlag: Geh einmal hin und sage das Leuten, die genau unter solchen Sachen in ihren Beziehungen leiden.
    Und noch einmal: Das habe nicht ich mir ausgedacht, das ist von einer Frauenschutzseite und wurde von Psychologen zusammengestellt. Diese Liste, mit leichten Abwandlungen, finden sich sogar in Psychologiebüchern zu Beziehungspsychologie. Leute, die mit Verlaub, doch ein wenig mehr Ahnung vom Thema haben sollten.

  • Das mit den Punkten habe ich schon genauer erläutert, wie ich das meine, wäre gut, wenn man es liest. Wie gesagt, die angesprochene Frau, die ihren Mann kontrollierend finde, wenn er wissen will, was geschehen ist / wo sie bleibt, whatever.


    Vorbilder sollen Kinder / Jugendliche in ihrem Umfeld finden und das tun die meisten auf irgendeine Art und Weise auch. Dass sie Bellas und Edwards Beziehung erstmal nicht hinterfragen, ist nicht so schlimm, da die Wenigsten einen solchen Freund selbst haben wollen, geschweige sich im Real dies alles gefallen lassen würden. Wenn doch, mache ich dafür keine Bücher verantwortlich. Ich mach sie selbst verantwortlch, ihre Erziehung, ihren eigenen Charakter, aber nicht ein Buch. Schließlich muss ein Mensch erstmal den passenden Charakter haben, um sich negativ beeinflussen zu lassen und das bei Weitem nicht nur bei Jugendlichen. Was sich bei vielen, wie ich das auch schon erlebt habe, darin zeigt, dass man nur die negative Manipulation anspringt und die Positive keinerlei Wirkung hat. Wichtig ist, was man real tut. Selbst wenn sie einige Zeit lang Edward für ihr Ideal halten, lassen sich nur diejenigen, die von sich aus den nötigen Charakter dazu mitbringen, auf eine solche Beziehung ein.
    Natürlich ist bei einer missbrauchenden Beziehung, der Partner, der gerade missbraucht wird, das Opfer. Das ändert nichts daran, dass viele Damen immer und immer wieder in dieselbe Beziehung hineinrutschen, bei denen der neue Kerl nur einen anderen Namen hat, aus der sie nicht herausfinden, und da liegen die Probleme eindeutig tiefer, als dass sie mal Twilight gefangirlt und Bella eventuell einmal als Vorbild angesehen haben.
    By the way, sind Autoren nicht dazu verpflichtet ihre ProtagonistInnen als Vorbild zu schreiben, sondern so, wie sie sich die Person vorstellen. Man kann IN der Geschichte diskutieren und kritisieren, ob man jemanden sympathisch oder unsympathisch erscheint, aber man kann nicht sagen, dass ein Buch dazu gezwungen ist einen Vorbildcharakter an den Tag zu legen.


    Ich sage ja nicht, dass es gut ist. Aber es gibt noch mehr Jugendliche, die etwas lesen, die auch etwas mögen können, und die in ihren Wertvorstellung gefestigt genug sind, um nicht aus einem Buch übernehmen zu müssen. Ein wirkliches Vorbild waren fiktive Personen für mich nichtmal, als ich 10, 11 war und auch andere Leute, die ich kenne, ist das Konzept fremd.
    Für mich ist eben genau das wichtig: Ein Medium sollte überhaupt keinen Effekt auf das Leben eines Menschen haben, weder negativ noch positiv.
    Die schlimmste Unterhaltungsmedien waren in meinen Augen immer die, die dem Leser eine Moral vermitteln wollten, weil ich dann einfach keine Lust mehr zum Lesen hatte, sobald es extrem deutlich wurde.
    Die einzige Zielgruppe, bei denen eine positive Moral wirklich wichtig ist, sind Filme, die auf Kleinkinder zugeschnitten sind.

  • Die einzige Zielgruppe, bei denen eine positive Moral wirklich wichtig ist, sind Filme, die auf Kleinkinder zugeschnitten sind.

    ???!?!?!?!?
    Medien haben einen großen Einfluss auf die Bevölkerung, bewusst und noch viel öfter unbewusst. Niemand hier hat behauptet, dass Shades of Grey eine Art Fabel sei, von wegen "Und die Moral von der Geschicht' - nicht stehlen". Aber - großes aber - gerade wegen dem großen Erfolg und der scheinbaren Einzigartigkeit des Inhalts orientieren sich die Leute daran. Dazu muss man nicht besonders blöd sein, nur vielleicht ein bisschen uninformiert. Dass die Beziehung zwischen Ana und Christian schädlich ist, ist ja hier nicht bestritten - das Problem ist nicht die Schädlichkeit an sich, sondern dass diese gesugarcoatet wird. Als schön und romantisch hingestellt wird. Denn der Missbraucher ist in diesem Fall kein gruseliger betrunkener Obdachloser, sondern ein Protagonist, der ziemlich viele Klischees erfüllt, die als anziehend gelten - geheimnisvoll, attraktiv, reich, dominant, zerbrochen durch seine Vergangenheit und geheilt durch seine Frau. Das wird vermixt mit missbrauchendem Verhalten und dann als idealistisch dargestellt, und JA, viele Frauen sehen das schon jetzt als Traum an. Und es steht überhaupt nicht zur Debatte, ob das an ihrer Intelligenz oder sonst etwas liegt. Niemand hat eine missbrauchende Beziehung verdient, auch nicht solche mit einem IQ unter 15. Und daran sind die Bücher schuld, und in diesem seltenen Fall sogar die Bücher allein, weil mir grad nichts Vergleichbares einfällt was so stark Einfluss auf die Massenmedien nimmt.
    Und was noch viel schlimmer ist - Missbraucher werden sich daran orientieren. Den Film entweder als Ausrede für ihr Verhalten nutzen oder sich zu kleinen Christian Greys entwickeln "weil das Mädchen doch gefällt". Es wird als BDSM bezeichnet, was es - wie ja hier schon beschrieben wurde - nicht ist, aber so kann man sich aus der Schuldzone ziehen.
    Du greifst hier sehr stark auf eigene Erfahrungen und Ansichten zurück, um diese auf die Allgemeinheit zu übertragen, was schlicht und ergreifend nicht geht. Na gut, es geht schon, aber du kannst das dann nicht einfach als allgemein gültigen Fakt hinstellen. Denn du streitest den Einfluss von (Unterhaltungs-)Medien beinahe vollkommen ab, auf der Basis "man sollte lieber die Erziehung beschuldigen, jeder ist sich selbst der Nächste". Natürlich weiß jeder Leser, dass Fifty Shades nicht auf einer wahren Geschichte beruht. Es wird sich jedoch subtil ein Bild einbrennen - dass eine solche Beziehung nicht nur akzeptabel und ungefährlich, sondern sogar wünschenswert, romantisch und schön ist. Und das ist definitiv NICHT die Schuld des Lesers - auf victim blaming reagiere ich allergisch - sondern offensichtlich die der Autorin! Die übrigens auf jedwene Kritik sehr aggressiv und beleidigend reagiert.


    Die Bücher sind btw furchterregend lachhaft geschrieben... auch wenn ich nur in das erste mal reingespäht habe. "Holy cow!" :D Aber das nur am Rande.