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Information | Vote | Gewinner
Ähnlich wie im letzten Jahr gibt es auch dieses Jahr wieder eine bestimmte Anzahl an Punkten, die ihr den Texten geben könnt. Dabei ist zu beachten, dass ihr frei wählen könnt, wie genau ihr die Punkte verteilt und welche Texte mehr Punkte als andere bekommen. Achtet jedoch darauf, dass ihr die Punkte, die euch zur Verfügung stehen, komplett ausschöpft. Votes, welche zu wenige oder zu viele Punkte enthalten, können leider nicht gezählt werden. Des Weiteren solltet ihr eure Punkte mindestens auf drei Texte verteilen und natürlich nicht für eure eigenen Texte voten. Schreibt ihr einen besonders guten (hilfreich und gut durchdachten. Der Inhalt ist hier ausschlaggebend und nicht die Länge!) Vote, so habt ihr die Chance durch das FF-Komitee mit einem von drei Plätzen ausgezeichnet zu werden, die euch ebenfalls Punkte auf der Saisontabelle einbringen können. Weitere Informationen findet ihr hier: *klick*
Warnung! Ab 16 Jahren geeignet
Aufgrund der Tatsache, dass Poképastas für ihre Brutalität und angsteinflößenden Inhalte bekannt sind, möchte das FF-Komitee alle User unter 16 Jahren davor warnen, die Abgaben zu lesen. Personen, die sich darüber hinaus im Klaren sind, die Inhalte nicht verkraften zu können, empfehlen wir ebenso, die Abgaben nicht zu lesen.
Ihr könnt 11 Punkte verteilen
Der Vote läuft bis zum 18.05.2013 um 23:59 Uhr.
Bitte beachtet die Warnung im vorherigen Tab "Informationen zum Vote"!
Am liebsten wäre Adagio mitten im stinklangweiligen Wartezimmer eingeschlafen, doch der allgemeine Anstand hielt ihn davon ab, und die schrillen Schreie seiner Tochter, die ihm schon zum damaligen Zeitpunkt verfolgt hatten, spukten noch immer in seinem überanstrengten Kopf.
„Nachher geht’s zum Joggen auf der Wunderbrücke, vielleicht finde ich da ein bisschen Entspannung.“, murmelte Adagio um sich selbst ein wenig aufzumuntern, denn momentan wartete er nur auf das Ei, dass er in dieser Pension bestellt hatte.
Der Leiter war nicht mehr der Allerjüngste und nahm sich Zeit, wieder hinter dem knorrigen Tresen zu erscheinen, um ihm endlich dieses verdammte Ei zu überreichen. Gerade als Adagio sicher war, endlich ins Reich der Träume abzurutschen, erschien der Pensionsleiter mit dem ersehnten Ei. Der edel gekleidete Kunde sprang vom abgefransten Sofa auf, strich sich den Staub vom teuren Karomantel und begab sich umgehend zum alten Mann, der ihm ein fußballgroßes Ei präsentierte.
„Abra hatten wir leider nicht, aber im Moment sind Traumato eh angesagter.“, krächzte der Glatzkopf mit einem Lächeln, dass seine Zahnlosigkeit in voller Pracht präsentierte. „ich hoffe, das ist genehm.“
Naja, da lässt sich nichts machen, Abra waren Adagio sowieso viel zu unheimlich, das letzte hatte sich immer wieder in ihr Schlafzimmer teleportiert, was immer sehr gestört hat. Ihm war es gerade Recht, dass das Pokémon seiner Tochter, das gerade letzte Nacht verschwunden war, nicht durch die gleiche Spezies ersetzt wird. Lune wird das Traumato lieben, da war er sich sicher, und bei der Gelegenheit kann das Hypnosepokémon auch gleich seine Schlafprobleme bekämpfen. Müde willigte der noch recht junge Graf ein, nahm das Ei, und verließ sofort die staubige Drecksbude. Adagio wollte keine Zeit verlieren, rief sein Washakwyl aus dem Pokéball, und befahl ihm, sofort in den weißen Wald zu fliegen, was sein Partner auch ohne Widerhandlung treu befolgte.
Adagio zog sich im Pokécenter seinen weniger edel anmutenden Trainingsanzug, sowie einen Rucksack mit dem Ei an und lief los. Über das saftige Gras des weißen Waldes, durch die Berghänge der Route 15, an dem Porterlabor vorbei, und schließlich zu seinem Ziel: der Wunderbrücke.
Nirgendwo anders als auf der strahlend blauen Neonbahn joggte er am liebsten, und da er noch ein Ei auszubrüten hatte, fing er auch gleich damit an, zuerst einmal die ganze Brücke zu überqueren, und wieder zurückzulaufen, und ein zweites mal, und ein drittes mal, völlig verschwitzt nahm er seinen Visocaster zur Hand, und durchleuchtete damit das Ei, dass er die ganze Zeit im Rucksack hatte. Seine „Eierprüfer“-App verriet ihm, dass das Ei noch immer lange bis zum Schlüpfen brauchen wird, deshalb steckte er Visocaster und Ei wieder zurück, und joggte nochmal die gleiche Strecke, während es schon dämmerte, und die Touristen ihn schon seltsam ansahen. Adagio schnaufte laut hörbar, nahm wieder Visocaster und Traumato-Ei zur Hand, und startete einen weiteren Versuch, ein sichtbares Ergebnis beim Ausbrüten zu erreichen.
„Es wird sicher noch lange dauern.“, enttäuschte ihn eine monotone Roboterstimme.
Er warf noch einen letzten Blick auf den Brutbericht, und schaltete ab.
„Seltsam.“, dachte der Jogger, und drehte um, doch als er gerade seinen Mittagssport beenden, und nach hause zurücklaufen wollte, rutschte er aus. Die Menschen, die wohl alle wussten, dass der auf dem Boden Liegende ein Graf war, lachten lauthals, und verstummten urplötzlich. Adagio richtete sich auf, wollte einen lockeren Spruch von sich geben, und wieder sein Charisma herzustellen, doch das gleiche, dass die Menschen zu Verstummen brachte, zwang auch ihn zu schweigen.
Er war auf einer Pfütze in tiefstem Rot ausgerutscht, und hatte jetzt noch einen Großteil an sich kleben.
„Was ist das?“, fragte Adagio mit ungespielt ernstem Ekel, doch keiner der Passanten wollte – oder konnte – ihm eine Antwort geben. Sie sahen alle nur schweigend zu, wie der Graf von Monsentiero alles nach der Quelle des Bluts absuchte. Er blickte auf seinen Rucksack und holte das Ei hervor – unversehrt. Adagios Keuchen war keinesfalls wegen dem Joggen, kreidebleich nahm er das Ei, gab es einem Kind, dem die Eltern fürsorglich die Augen zugehoben haben, und rannte fluchtartig davon. Nichts wie nach hause!
„Am besten vergesse ich alles!“, dachte Adagio, als er die riesige Ebenholztür seines Berghauses aufschloss, um der traurigen Lune zu erklären, dass er weder ihr Abra noch irgendeins finden konnte, doch ihre eindringlich kreischende Stimme kam ihm zuvor:
„Vater, Mutter? Wo ist nur mein Abra?“
„Nur ich bin’s, Sternchen!“, lächelte Adagio seiner Tochter entgegen, die ihn von der rechten Außentreppe der riesigen Eingangshalle gefragt hatte.
„Hi, Paps!“, entgegnete Lune vergnügt, und wollte gerade zu ihm nach unten eilen, als sie plötzlich verschwand.
Als wäre sie nicht soeben auf der Treppe gestanden. Doch bevor Adagio noch irgendwie seinen Gedankengang an Paranormalem wieder aufnehmen konnte, bekam er wieder ein Lebenszeichen von seiner Tochter: einen Schrei aus ihrem Zimmer.
Ohne zu zögern oder nachzudenken rannte Adagio die Innentreppe hoch, glücklicherweise hatte er noch seinen Trainingsanzug an, und stürmte in das mittlere Zimmer, das von seiner Tochter bezogen wurde. Und Adagio rutschte aus. Er fand sich in einer kreisrunden Blutpfütze wieder, die sich gerade noch bis zum Teppich mit Mondmotiv erstreckte. Als er da in der roten Brühe lag, hörte er neben sich ein Geräusch. Es klang wie ein Schaben, vielleicht sogar ein Schritt. Der Hausherr sprang auf, doch was er sah, machte ihm mehr Angst als jeder Serienkiller, den er vermutet hatte.
Neben ihm rollte das Ei im Blut.
Eine Zeit lang sah er es entgeistert und schwer atmend an, als sich Adagio aus der verzweifelten Starre befreien konnte, hob er es schnell auf, um zu sehen ob es wirklich das unheimliche Traumato-Ei, dass er beschlossen hatte zu vergessen, war. Seine beiden Hände umklammerten das große Ei, behutsam drehte er es in ihnen auf die andere Seite. Es war aufgebrochen, und ein kleiner blutiger Arm ragte heraus. Adagio wurde schlecht, das war ihm zu makaber. Er konnte den blutigen Gegenstand nicht länger halten, und ließ ihn auf den blutigen Holzboden fallen, wo es krachend zerplatzte. Vermutlich hätte sich der junge Graf augenblicklich übergeben, wäre da nicht eine vertraute Stimme an sein Ohr gedrungen.
„Haha! Soll das etwa mein Abra sein?“, lachte Lunes Stimme freudig.
Adagio blickte hoffnungsvoll nach vorne. In der Mitte des Teppichs, direkt im Mondmotiv stand Lune. Sie lächelte schadenfroh, während ihr blutüberströmter Körper auf ihren Vater zurannte. Ihre Augenhöhlen waren leer.
Adagio verlor sein komplettes Bewusstsein, fiel auf den Boden und wartete auf sein unwiderrufliches Ende.
Das ist nicht möglich!
Da fühlten seine fast tauben Finger etwas Spitzes auf dem Boden. Sie ergriffen es, Adagio kam wieder auf die Beine, gerade rechtzeitig, um dem grinsenden Zombiewesen den spitzen Gegenstand entgegenzuschleudern. Unter einem bekanntem Kreischen sank die rote Bestie zu Boden, und rührte sich nicht.
All die Erleichterung in Adagio ließ ihn alles Blut auf ihm un um ihn herum vergessen, und auch der blutige Körper neben ihm schien ihm unwichtig angesichts der Erlösung von diesem Horror. Er lachte und atmete ein paar mal aus, bevor er sich zufrieden auf den Teppich legte, bis ihm jemand hilft. Er konnte nur noch laut lachen bei dem was gerade geschehen war.
„Vorgetäuschte Erscheinung mit acht Buchstaben…“, grummelte der Pfortenwärter im gläsernen Kasten, der sich konzentriert über sein Kreuzworträtsel gebeugt hatte, doch er kam nicht dazu, weiter über die Lösung nachzudenken, denn das gelbe Lämpchen neben seinem Kaffee blinkte gerade auf. Er drückte einen Schalter, und die massive Stahltür öffnete sich träge quietschend. Fünf Polizisten mit ihren Arkani traten herein, während sie einen jungen Mann in Zwangsjacke umzingelten. Die schwere Pforte schloss sich umgehend wieder hinter ihnen.
„Und?“, fragte der Wärter und nahm einen Schluck Kaffee.
„Ein Traumato-Ei kaputtgeschlagen und mit der Schale seine Tochter erstochen.“, antwortete einer der Polizisten mit unveränderter Miene.
„Okay, bringt ihn in Trackt 15, Zelle acht!“, erwiderte der Angestellte.
Ohne weitere Worte lief der Kreis aus Polizisten und Arkani weiter, während sich der Geisteskranke noch einmal lachend zum Glaskasten umdrehte.
„Ich habe es geschafft!“, flüsterte er stolz.
Angeekelt wandte sich der Mann darin wieder seinem Kreuzworträtsel zu und nahm einen weiteren, kräftigeren Schluck von seinem Kaffee.
,,Die Erwachsenen sagen zwar immer ich wäre nur ein kleines unerfahrenes Evoli, aber das stimmt nicht! Ich bin zwar noch klein, aber ich kann auch sehr gut auf mich selbst aufpassen! Und das werde ich euch beweisen! Eines Tages werdet ihr alle sehen wie stark ich bin! Ich schaffe das!"
Genau das hatte ich mir mal vorgenommen, ich war ein ganz schönes Großmaul ich weiß und ich habe es sehr bitter bereut. Denn ich bin weggelaufen um es allen zu beweisen und hatte mich damit in sehr große Schwierigkeiten gebracht, in dieser Zeit gingen nämlich Geschichten von einem sehr bösartigen Pokemon um,man erzählte sich von einem Absol das jedes Pokemon grundlos tötete, aber ich hatte das ja nicht beachtet sondern war einfach losgezogen, ganz ohne Proviant , ohne jemanden Bescheid zu sagen und ganz allein...
Ich zog einige Tage umher und es lief alles glatt. Ich ernährte mich von Beeren und Pflanzen, trank aus Bächen, Flüssen, Seen und schlief unter dem Sternenhimmel. Es war eine wunderbare Zeit, auch wenn mich oft Heimweh plagte. Eines Tages dann wollte ich etwas am Bach trinken, als ich ein anderes Pokemon entdeckte, es war ein Absol. Aber es war kein normales Absol, sein Gesicht war voller Narben, sein Fell von Blut verklebt und ungepflegt, seine Krallen teilweise abgebrochen, man konnte die Rippen sehen, so abgemagert war es und die Klinge an seinem Kopf war doppelt so lang wie eine normale und die Spitze war Blutrot. Sofort schoss mir die Geschichte des bösen Pokemons Absol in den Kopf, das Pokemon darin war genauso beschrieben wie dieses Absol aussah, konnte es etwa das Pokemon aus der Geschichte sein? Ich wahr unsicher, ängstlich und schämte mich dafür sosehr das ich mir einredete das es keine bösen Pokemon gibt! Es war nur ein Absol mehr nicht! Ich ging also etwas trinken und betrachtete aus dem Augenwinkel das Absol, es hatte mich bemerkt und mir den Kopf zugewandt, machte einen Schritt auf mich zu, starrte mich an und kam dann auf mich zugerannt! Ich erschrak und kauerte mich auf dem Boden zusammen, das Absol stand dicht vor mir und fauchte:,,Wer bist du?! Du hast hier nichts zu suchen! Kennst du die Geschichten um mich denn nicht?!" Ich wagte es nicht etwas zu sagen und starrte auf den Boden, natürlich hatte ich die Geschichten gehört. Das Absol starrte mich finster an und fauchte dann:,, So?! Du willst also nicht antworten?! Dann muss ich die Antworten wohl aus dir herausprügeln!" Wo war er hin? Wo war mein Mut? Mein Selbstvertrauen? Meine große Klappe? Wo war all das hin? Weg! Einfach weg! Wenn ich mich damals an meine Worte damals erinnerte, diese Worte:
,,Die Erwachsenen sagen zwar immer ich wäre nur ein kleines unerfahrenes Evoli, aber das stimmt nicht! Ich bin zwar noch klein, aber ich kann auch sehr gut auf mich selbst aufpassen! Und das werde ich euch beweisen! Eines Tages werdet ihr alle sehen wie stark ich bin! Ich schaffe das!"
Als ich mich damals an diese Worte erinnerte wird mir fast schlecht! Wie nur hatte ich so dumm sein können? Ich saß in der Falle! Und eine Frage plagte mich, was würde Absol mir antun? Ich wusste es damals nicht und hatte große Angst davor was es mir antun würde. Das Absol griff mich an, zuerst versetzte es mir einen starken Prankenhieb, der zwar schmertzte aber ansonsten nicht weiter schlimm war, dann kam ein brutaler Biss in den Rücken, gefolgt von einem Kratzer quer über mein ganzes Gesicht. Ich blutete stark, am Rücken und auch im Gesicht. Tränen rollten mir über die blutroten Backen und jetzt traute ich mich etwas zu sagen:,, Wie kannst du nur so böse sein? Wie nur? Ich bin doch auch ein Pokemon! Was ist mit dir los?!" Die letzen Worte schrie ich fast, aber das Absol antwortete mit ruhiger Stimme:,, Das geht dich überhaupt nichts an, du Quälgeist!" Er schlug mit seiner Pranke mehrmals auf mich ein und ich blutete noch mehr, mein Fell verfilzte sich, aber ich schrie:,, Sag es mir! Wieso tust du das?!" Nun antwortete das Absol mir:,,Halt die Klappe!" Ich wurde weggeschleudert und landete in einem Brombeergebüsch, die Dornen stachen schrecklich und blieben teilweise in meinem Fell hängen, aber ich stand auf und taumelte zurück. Ich schrie mit allerletzter Kraft:,, Ich will es wissen! Wieso tust du das?! Sag es mir!" Endlich antwortete mir Absol auf meine Frage:,, Du bist hartnäckig! Ich will es dir sagen! Vor langer Zeit ist mir etwas schreckliches wiederfahren!" Ich fragte schwach:,, Was?" ,,Ich bin von einer Klippe gefallen! Ich hätte es nicht überlebt wenn mich nicht das komische Heiteira gefunden hätte, es hat mir ein neues Leben geschenkt, aber um es behalten zu können muss ich Pokemon töten und ihre Seelen aufsaugen! Deshalb tue ich das!" Ich sagte nichts mehr, das wahr also der Grund gewesen. ,,Nun", fuhr es fort und sah zum Himmel hinauf, der Mond war aufgegangen und sein Licht tauchte alles in Silber ,,ich werde dich verschonen! Aber es gibt noch mehr Pokemon von meiner Sorte, ganz hier in der Nähe! Ich höre schon eines kommen! Ich werde dich in den Flus stoßen das ist deine einzige Chance!" ,,Aber was ist mit dir?", warf ich ein ,,wirst du sterben?" ,,Das ist nicht wichtig!"
,,Sag es mir!" ,,Ok, ja ich werde sterben..." Er warf mich mit Schwung in den Fluss, bevor ich noch etwas hätte sagen können. Hinter mir hörte ich noch die schwache Stimme von Absol rufen:,, Leb wohl kleines Evoli!" Dann wurde alles von dem lauten Rauschen des Wassers übertönt...
Ich treibte einige Zeit mit dem Fluss, ohne zu wissen wohin es ging. Ich ging unter und kam wieder an die Oberfläche und ging wieder unter, es war schrecklich! Irgendwann spürte ich das etwas mit meinem Körper geschah, mir wurde klar das ich mich weiterentwickelte! Ich spürte eine Schwanflosse und fing an zu schwimmen, es war sehr schwer, aber ich schaffte es! Ich schwamm ans Ufer und zog mich als Aquana hoch...
Jetzt ziehe ich als Aquana durchs Land, mein Gesicht ziert eine große Narbe, mein Körper ist von Blutspuren überzogen die sich nicht wegwaschen lassen, ich bin dürr und mager so das man meine Rippen sehen kann, meine Schwanzflosse hängt schlapp auf dem Boden und mein eigentlich hellblaues Fell ist an manchen Stellen fast schwarz. Man erzählt sich Geschichten über mich, Geschichten über das ,,grässliche Aquana", ich weiß nun wie Absol sich gefühlt haben muss!
Absol mein Freund, ich vermisse dich...
„Wieso genau sind wir nochmal hier?“ Fragte ich meinen Begleiter während wir uns weiter vom Mondberg entfernten. „Ach komm schon!“ maulte er genervt, „Ich dachte wir hätten das alles schon genug durchgekaut. Du willst doch nur wieder den Schwanz einziehen wie du es immer tust, nicht wahr, Fido?“ Er wusste genau dass ich diesen Spitznamen hasste, aber noch mehr hasste ich es wenn er recht hatte. „Zuerst mal ist mein Name Felix Fidoretta, nicht Fido, und eigentlich wollte ich nur nochmal die Details durchgehen… Ich bin ehrlich gesagt nicht sicher was ich hier tue…“ Der Junge vor mir drehte sich so rasch zu mir um dass der Rucksack den er nur auf einer Schulter hängen hatte in seine Handfläche glitt. „Okay!“ gab er lauthals bekannt „Also hier ist der Plan! Nochmal…“
Der Junge breitete eine Karte der Kanto/Johto Region auf einem Stein aus. An einigen Stellen der Karte Konturen aufgezeichnet die ein bekanntes Element der Pokémon darstellen konnten.
Der Junge begann zu erklären: „Du hat bestimmt schon mal von ‚Legendären Pokémon gehört. Überall auf der Welt werden Schreine und Denkmäler zu ihren Gunsten errichtet. Jede dieser Zeichnungen ist eine Zeichnung eines Legendären Pokémon. Sie zeigen sich sobald ihr Schrein aktiviert wurde. um einen Schrein zu aktivieren musst du eine bestimmte Aufgabe erfüllen um die Legende zu erfüllen. Das ist meistens noch der einfache Teil, denn dann wirst du eine Dimension voll mit Wesen gesaugt, die vor dir noch nie jemeand gesehen hat. Sobald der Rückweg auas der Dimension geöffnet wurde, nennen wir diese Wesen Pokémon und fangen sie! so einfach ist das! Diese ersten Schreine wurden schon von meinem Vater und meinem Großvater aktiviert! Und jetzt bin ich dran die nächsten zu holen! Am Lavandia-Friedhof soll ein Schrein versteckt sein, und du darfst mir helfen ihn zu finden! Selbst wenn es nicht funktioniert ist das bestimmt mal einen nette Abwechslung vom Mondebeg, oder? Ich meine,… wie lange warst du da drin?“
Er hatte recht… ich bin schon lange durch diesen Berg gewandert. Ich hatte eigentlich nur gehofft mal ein Pixie zu sehen. Vielleicht sogar eins zu fangen, aber außer Zubat, Kleinstein und Onyx kam mir nichts über den Weg… in all der Zeit…
Die Sonne war bereits untergegangen als wir in Lavandia ankamen. Den Beinamen den es trug, ‚Die Friedhofsstadt‘ hatte dieser Fleck Land auf keinen Fall verdient. Was sich hier befand war definitiv keine Stadt. Soweit das Auge reichte sah man Grabsteine bis an die Grenzen des Tals inmitten der Kanto Berglandschaft. Die wenigen Häuser die in die Berge gebaut wurden waren hauptsächlich bewohnt von Leuten die für die Instandhaltung der Gräber zuständig waren, oder Trauernde angehörige die sich von den ihren Freunden und Verwandten noch nicht trennen wollten, oder das ‚Personal‘ kennen lernen, bevor sie selbst zu ‚Kunden‘ werden.
„Die Stille hier ist wirklich beunruhigend.“ meinte ich mich umsah und im Schimmer des Mondlicht an einer Gruft ein Fukano liegen sah. Es wirkte als würde es auf seinen Meister warten der jeden Moment aus der Gruft kommen und mit ihm spielen würde, doch es wusste genau dass das unmöglich war. „Wenn hier noch eine gruslige Musik mit nervenden hohen Tönen wäre könnte einen das bestimmt in den Selbstmord treiben…“ scherzte ich mit viel Galgenhumor. „Häh, du hast ja keine Ahnung…“ meinte mein Begleiter auch etwas Scherzhaft. „Der Schatten dieser Gruft sieht seltsam aus!“ fügte er wieder vollkommen ernst hinzu.
Auf der Gruft vor der das traurige Fukano lag thronte ein Arkani in Heroischer Pose. Links und rechts davon Säulen auf denen Bibor bereit zum Angriff bereit waren. Dahinter, auf einem der größeren Grabsteine, tanzte ein Myrapla. Es bemühte sich wirklich glücklich auszusehen. Der Punkt auf dem die Schatten dieser Figuren übereinander vielen wirkte in der Tat vertraut.
„Hey! Das sieht aus wie ein Pixie!“ bemerkte ich eindeutig zu fröhlich für meine Umgebung. Es war zwar seltsam, aber trotz meinen Treuen Stein-Pokémon und Zubat hatte ich schon immer was für Pixie übrig. Da mein Begleiter mich mit einem einfachen: „Richtig“ abtat wendete ich mich mit meiner neu gefundenen Mischung aus Freude und Scham dem Fukano an der Gruft zu, dass mich gleich wieder mit seiner Melancholie ansteckte. Es winselte nur leicht als ich ihm durch die Mähne streifte. Ich bemerkte nicht wie der Junge an der Schattenfigur etwas aus seinem Rucksack zog und anfing Konturen ins Dunkle zu malen.
Als der Junge die drei Dreiecke in das Gesicht des Schatten zeichnete fing er an sich zu einer Grotesken Figur zu verzerren, nichts was diese Welt jemals gesehen hat. Womöglich nur der Geist einer fast vergessenen Spezies der sich in seiner Machtbesessenheit von nichts aufhalten lässt.
Die Mähne des Fukano wurde plötzlich warm. Sie wurde immer wärmer! Als das gerade noch Todtraurige Pokémon die Augen öffnete musste ich zurückschrecken! Nicht nur dass es jetzt zu heiß zum anfassen war, es waren auch seine Augen. Es waren keine normalen Fukano Augen. Sie waren stechend rot und schienen mehrere Pupillen zu haben die alle miteinander verbunden waren. Vier schwarze Flecken in einem Roten Kreis. Es ignorierte mich und ging auf den Jungen an dem verzerrten Schatten zu. Etwa fünf Meter gegenüber des Jungen setzte es sich und die beiden starrten sich einige Sekunden nur an.
„Nettes Outfit Gengar. Du warst auch schon immer ein Hund!“ brach der junge dann das schweigen. „Was willst du hier?“ entgegnete das Fukano mit starrem Blick auf den Jungen. Es wirkte als wären sich die beiden schon oft begegnet. Das Fukano fuhr mit seiner leisen, jedoch trotzdem starken stimmeweiter: „Du wirst die Geister nicht in diese Welt bringen. Arceus hat mich nicht umsonst persönlich hierher gebracht. Du kannst nicht immer andere für dich leiden lassen“
Ich konnte von der Gruft aus alles hören. Es war als würde der Wind Fukanos Stimme über die Gräber tragen. Gerade fragte ich mich was es mit ‚andere leiden lassen‘ meinen könnte, als ich einen stechenden Schmerz in meinem Bein spürte. Es war als würd jemand mit einem Messer auf mich einstechen. Fast konnte ich den Stahl an meinem Knochen reiben fühlen. Der Schmerz breitete sich langsam über meinen ganzen Körper aus.
„Du kannst dem Tod nicht entkommen“ erklärte Fukano dem Jungen „So zögerst du es nur hinaus. Auch reine Seelen haben ein Ablaufdatum. Den Menschen der schlechter ist als du gibt es hier nicht! Das war das einzige worauf Giratina Acht geben sollte. Du kannst nicht alle opfern. Schlimm genug dass du schon so viele der anderen hergeholt hast. Sag ihnen einfach wer du bist und lass es gut sein. Du solltest wissen, ich habe Geduld, denn ich bin viele.“
Ich konnte die Schmerzen kaum noch ertragen. Mit letzter Kraft sah ich nach oben. entlang an den Jeans, hoch zu der Roten ärmellosen Jacke über dem schwarzen Shirt, nur um noch unter der Rot-Weißen Kappe einen Teuflisches Grinsen zu sehen bevor alles schwarz wurde.
Die Nacht kam leise, fast unerkannt. Es schienen keine Sterne, sie waren hinter dicken Wolken versteckt, die sich nicht von der Stelle zu bewegen schienen. Einzig der Halbmond stach hell vom Himmel hervor und warf ein geisterhaftes Licht auf ein kleines Haus.
In dem Haus herrschte reges Treiben. Die Luft war erfüllt von Plätzchengeruch und warmes Licht durchflutete die Räume. Im Wohnzimmer, eine Mutter; auf ihren Lippen ein sanftmütiges Lächeln. Sie las ein Buch und wippte in ihrem Schaukelstuhl hin und her, als wäre die Zeit unbedeutend. Vor ihr, auf dem Boden, ein Kind. Es war kaum älter als Sechs, es war ein kleines, zauberhaftes Mädchen, dass sich seine Haare zu zwei Zöpfen zusammengebunden hatte. Sie spielte mit einer Puppe, die es vor wenigen Tagen bekommen hatte, eine kleine Puppe, die nichts Besonderes darstellte, doch das Mädchen hatte sich in sie verliebt. Die Puppe bestand nur aus Stoff und einer Füllung, die das Mädchen so ungemein zu faszinieren schien, dass es ihrer Mutter beinahe Sorge bereitete. Manchmal, so sagte das Mädchen zu ihrer Mutter, wurde die Puppe lebendig und sprach mit ihr. Erzählte ihr Geschichten. Doch ihre Mutter glaubte ihr nicht. Glaubte keinem sechsjährigen Kind.
Die Zeit verstrich, die Mutter legte ihr Buch zur Seite und trug ihr Kind ins Bett. Das Mädchen presste die Puppe an ihren kleinen, zierlichen Körper, machte keine Anstalten, sie je wieder loszulassen.
Behutsam legte die Mutter ihr Kind ins Bett, bedeckte sie sanft mit der Daunendecke, die sie einst für sie häkelte. Doch ein komisches Gefühl beschlich die Mutter, als würde die Puppe eine merkwürdige Atmosphäre ausstrahlen, die Kopfschmerzen bereitete. Plötzlich wurde es still im Zimmer. Die Mutter hielt den Atem an. Sie musste etwas tun, zumindest diese Nacht, in der der Halbmond ein so sonderbares Licht auf die Erde hinabsandte. Sie streckte ihre Hand aus, die blass und zittrig wirkte, und wollte ihrem Kind die Puppe wegnehmen. Als ihre Fingerkuppen das syntetisierte Material berührten, schien ein elektrisierender Schauer durch ihren Körper zu jagen. Doch sie versuchte es zu ignorieren. Dann zog sie. Sie zog und zog, mit ihrer gesamten Kraft, doch das Mädchen ließ nicht los. Merkwürdig aufgrund der Tatsache, dass sie seelenruhig zu schafen schien. Doch sie hielt eisern fest, beinahe so, als würde sie mit jedem Zug der Mutter noch eine Spur fester zugreifen. Auf einmal sickerte rotes Blut in Rinnsalen die dünnen, kleinen Ärmchen des Kindes hinab, wieso wachte es denn nicht auf? Sie schien bewusstlos, hypnotisiert, aber nicht, als wäre sie eingeschlafen. Die Mutter schrie. Doch sie ließ die Puppe nicht los. Das Blut tränkte die Häkeldecke rot, als wäre es Farbe. Und das Kind wachte nicht auf.
Gehetzt sah sich die Mutter um, es musste doch etwas geben, mit dem sie ihrem Kind die Puppe entreißen konnte. Doch das Zimmer bot nichts Derartiges. Schweißperlen sammelten sich auf der Stirn der Mutter, Tränen in ihren Augen, und sie zog und zog. Der Arm des Kindes, an dem bereits getrocknetes Blut klebte, bewegte sich wie der einer Marionette. Diese Puppe musste verflucht sein. Die Mutter beschloss zu fliehen, Hilfe zu rufen, irgendwas zutun. Doch auf einmal kam sie nicht mehr los. Ihre Finger, die sich um die Puppe geschlossen hatten, wollten nicht mehr aufgehen, sie versuchte alles. Nichts half. Tränen der Angst liefen der Mutter die Wangen hinab. Plötzlich sah sie in die Knopfaugen der Puppe - sie schimmerten in einem geisterhaften Violett, das durchaus lebendig wirkte. Die Mutter schrie erneut, doch ihre Tochter wachte nicht auf.
Hab keine Angst. Eine Stimme, die klang wie das Grauen selbst, schwirrte im Kopf der Mutter herum. Sie hielt inne. Wer sprach da zu ihr? Ich bin alles, was deine Tochter hat. Und sie ist alles, was ich habe. Nehm mich ihr nicht weg. Die Mutter blickte auf die Puppe, doch sie war nicht im Stande, etwas zu sagen. Als wäre ihr Mund zugenäht. Mit Panik lauschte sie weiter der unheilvollen Stimme. Ich bin eigentlich ein Pokemon. Du wirst mich vielleicht unter dem Namen Banette kennen. Ich war immer allein. Dann habe ich diese Puppe entdeckt und dein Kind ebenfalls. Ich liebe deine Tochter. Ich liebe es, wie sie mit mir spielt. Und sie liebt mich auch. Die Mutter wollte schreien, die Stimme in ihrem Kopf unterbrechen. Aber es gelang ihr nicht. Sie ist mein liebster Spielkamerad. Wenn du mich ihr wegnimmst, wird sie böse werden. Erneut versuchte die Mutter, an der Puppe zu ziehen. Da schlug ihre Tochter die Augen auf. Die anfängliche Erleichterung löste sich jedoch recht schnell in Panik auf: Ihrer Tochter blauen Augen hatten sich verändert, sie schimmerten nun rot - rot wie das Blut, das bereits vergossen wurde. Angst ließ die Adern der Mutter gefrieren. Die Augen ihrer Tochter ruhten ruhig, aber voller Zorn auf der Mutter. Die kleine, sonst zaghafte Stimme klang wütend und rasselnd, als würde nicht ihre Tochter, sondern ein Monster zu ihr sprechen. "Lass meine Puppe los." Mit diesen Worten löste sich die Mutter von der Puppe, jedoch auch von allem anderen. Sie flog ungewollt quer durch den Raum, eine Lampe zerbrach, sodass nur noch fahles Licht des Halbmondes das Zimmer erhellte. Die Mutter schmeckte, roch und spürte Blut - sie hatte sich den Kopf an einem Nagel geschlagen, der grotesk aus der Wand ragte. Ein pochender Schmerz schoss durch ihre Gliedmaßen, und es begann, schwarz um sie zu werden. Siehst du, sie wird böse werden, wenn du mich ihr wegnimmst.
Die Tochter hatte ihre unheilvollen Augen bereits wieder geschlossen. Morgen früh würde sie sich an nichts von alldem erinnern. Sie würde seelig schlafen, nur ein Alptraum würde durch ihren Schlaf jagen: Ihre Mutter, die vor Angst gestorben war. Sie würde ihre Puppe festhalten, wenn sie um ihre Mutter weinen würde. Und die Puppe, die eigentlich ein Banette war, würde ihr immer gehören. Und immer würde sie denken: Sie ist mein liebster Spielkamerad. Wer mich ihr wegnehmen will, auf den wird sie sehr böse werden.
Ein ganz normales Mädchen
Lisa war ein ganz normales kleines Mädchen. Mit Hobbys wie jedes normale kleine Mädchen. Mit einer Kindheit wie jedes normale kleine Mädchen. Wie jedes normale kleine Mädchen spielte sie gerne mit Puppen, mochte die Farbe Rosa und wollte einmal eine Prinzessin werden wenn sie groß wurde. Nur das Lisa niemals groß werden würde.
Aber das wusste sie an ihrem sechsten Geburtstag noch nicht. An diesem Tag hatte sie eine kleine Feier mit Verwandten und Freunden und hatte sich wie jedes normale kleine Mädchen als Prinzessin verkleidet. Ihr Vater hat an diesem Tag ein Geschenk für sie, wie jedes normale kleine Mädchen es irgendwann in ihrer Kindheit einmal bekam. Er hatte ihr eine Stoffpuppe gekauft, weil er der Meinung war das jedes normale kleine Mädchen die eine oder andere Puppe besitzen sollte. Die Puppe war auch nichts Besonderes. Sie war Zartrosa und in etwa wie ein Mensch geformt, mit kurzen Beinen und einem langen Zopf an dem man erkannte, dass sie eine Frau oder ein Mädchen darstellen sollte. Die Puppe hatte außerdem ein Loch in ihrem Rücken durch das man eine Hand stecken konnte um den Mund der Puppe zu bewegen. Wie jedes normale kleine Mädchen war Lisa von der Puppe begeistert. Sie umarmte ihren Vater kurz und riss ihm daraufhin die Puppe aus der Hand. Sofort fand sie das kleine Loch und ließ die Puppe sprechen, dafür benutzte sie eine fast schon albern klingende tiefe Stimme: „Hallo alle miteinander, ich bin…“ Lisa hielt kurz inne um sich einen Namen für die Puppe zu überlegen und sprach dann weiter: „Ich bin Bonnie und liebe alle Menschen und Pokémon auf der Welt, ganz besonders Lisa.“ Lisa umarmte daraufhin die Puppe und ließ sie, wie jedes normale kleine Mädchen, die gesamte Feier über nicht mehr los.
Die nächsten Jahre verflogen, Lisa und Bonnie blieben unzertrennlich. Sie ließ ihre Puppe nur ungern zurück, selbst als sie in die Schule ging. Als dann ihr zehnter Geburtstag kam, wollte sie wie jedes normale zehnjährige Mädchen eine Reise als Pokémon-Trainer beginnen. Ihr Vater allerdings war dagegen. Lisas Familie gehörte die örtliche Pokémon-Pension, die größte im ganzen Land, und Lisa sollte sie eines Tages übernehmen. Dafür sollte sie lernen und nicht durch die Welt reisen. Darüber war sie sehr traurig, denn alle ihre Freundinnen durften auf eine Reise gehen, nur sie durfte nicht. Sie war also kein normales zehnjähriges Mädchen mehr. Es dauerte einige Zeit bevor sie sich damit abfand. Bis es soweit war, war Bonnie für sie dar. Es gab Tage an denen schloss sie sich in ihrem Zimmer ein und sprach die ganze Zeit mit Bonnie. Wenn ihre Eltern mit ihr reden wollten, hörten sie jedes Mal nur Bonnies tiefe Stimme durch die Tür: „Lisa ist traurig, sie will jetzt nur mit mir sprechen.“ Ihre Eltern machten sich zunehmend Sorgen um Lisa, da sie sich zeitweise komplett von der Außenwelt abschottete. Ihr Vater wollte ihr Bonnie wegnehmen, aber ihre Mutter meinte sie werde in ein paar Jahren sowieso das Interesse an ihr verlieren.
Und die Mutter behielt Recht. Noch ein paar Jahre zogen ins Land, Lisa wurde größer und eine erfahrene Pokémon-Pensionistin, fand neue Freundinnen und hatte auch bald ihren ersten Freund. Bald war sie wieder ein ganz normal Mädchen. Und als sie ein ganz normales sechzehnjähriges Mädchen wurde, hatte sie Bonnie fast komplett vergessen. Sie sah sie erst wieder als sie einmal ihr Zimmer aufräumte. Als sie ihre Puppe unter ihrem Bett wiederfand, sah sie wie sehr sie sich verändert hatte. Ihr Plüsch war an einigen Stellen komplett weg, der Mund ausgefranst und die ursprüngliche rosa Färbung hatte mir der Zeit ein unschönes, schmutziges graubraun angenommen. Lisa fand dass es nun Zeit war sich von Bonnie zu trennen. Sie trug sie behutsam zum Mülleimer, bevor sie sie jedoch wegwarf, steckte sie noch einmal ihre Hand in Bonnies Rücken und ließ sie ein letztes Mal sagen: „Ich bin Bonnie und liebe alle Menschen und Pokémon auf der Welt, ganz besonders Lisa.“ Später würde sie wünschen sie hätte das nicht getan.
Später in diesem Jahr fuhren Lisa und ihre Eltern zum ersten Mal seit Jahren, auf Drängen von Lisa in einen Sommerurlaub. Ihre Pension ließen sie in der Obhut eines Nachbarn, der ab und zu nach den Pokémon sehen und sie füttern sollte. Sie verbrachten eine wunderbare Zeit im fernen Kanto, sahen das Kap von Azuria City, das Indigo Plateau, das Museum von Marmoria City, den Pokémon-Zoo und bekamen sogar eine der weltberühmten Führung durch die Seeschauminseln. Lisa gefiel es in Kanto so gut, dass ihre Eltern ihr erlaubten noch eine Woche zu bleiben um ein Praktikum in Kantos berühmtester Pension zu machen. Nicht viel später würde sie wünschen sie hätte auch das nicht getan.
Als sie mit dem Schiff am Hafen ihrer Heimatstadt ankam war es schon Abend, aber noch nicht wirklich dunkel. Der Himmel war mit dichten Wolken verhangen und ein starker Wind wehte Lisa entgegen, als wollte er sie von der Stadt fernhalten. Etwas kam Lisa komisch vor an der Stadt in der sie ihr ganzes bisheriges Leben verbracht hatte. Auf den Straßen war kein einziger Mensch und kein einziges Pokémon zu sehen, noch nicht einmal die Rattfratz, die sonst überall herumliefen. An den Fassaden der Häuser befanden sich hier und da Einstiche, wie von langen Nadeln, die Lisa hier noch nie bemerkt hatte. Aber das schlimmste war das der Wind mit jeder Böe einen seltsamen, widerlich süßlichen Geruch durch das ganze Dorf blies. Ihr Schritt wurde schneller, sie wollte einfach nur nach Hause und ihre Eltern in den Arm nehmen. Je näher sie ihrem Zuhause kam, desto mehr kam Lisa das alles wie ein Albtraum vor. Überall fand sie nun auf den Straßen rote Pfützen und Flecken, aber sie hatte zu viel Angst sie sich genau anzusehen. Als sie nur noch zwei Straßen von ihrem Zuhause entfernt war, war aus ihrem Gehen Rennen geworden, dann wurde aus ihrem Rennen Hetzen und dann aus ihrem Hetzen ungläubiges Stehen.
Vor ihr lag die Pokémon-Pension ihrer Eltern. Und um die Pension herum lagen sämtliche Leute aus ihrer Heimatstadt. Tot. Aber sie waren nicht hier gestorben. Es sah so aus als wären sie von jemandem hierher gebracht worden. Aber wieso? Lisa atmete tief ein und sah sich die Pension genauer an. Ihre komplette Fassade war von den Nadelstichen gezeichnet die sie schon in der Stadt gesehen hatte. Plötzlich hörte sie eine Stimme, die aus der Pension kam, sagen: „Ich liebe alle Menschen und Pokémon auf der Welt, besonders Lisa.“ Lisas Herz blieb für einen Moment stehen. Der Satz den sie hörte war das was sie Bonnie immer sagen ließ, aber die Stimme die den Satz sprach war tief wie die Stimme eines Mannes. Die Stimme sprach weiter: „Ist Lisa etwa traurig, möchte sie mit mir sprechen?“ Wie von Geisterhand sprang die Tür auf und Lisa wurde von ihren Füßen gerissen und schreiend in die Pension hineingezogen.
Drinnen brannten nur einige wenige Kerzen, trotzdem zeigte sich Lisa ein Bild des Schreckens. Alle Pokémon die sie hier zur Obhut hatten waren tot, lagen aufeinandergestapelt im ganzen Haus, dazwischen lagen, ein Schrei brach aus Lisa heraus, ihre Eltern und der freundliche Nachbar. Sie sahen aus als wären sie mit irgendetwas erstochen worden. Lisa hörte hinter ihr wieder die Stimme: „Ich war Bonnie und liebte alle Menschen und Pokémon auf der Welt, besonders Lisa.“ Als Lisa sich umdrehte sah sie ihre ehemalige beste Freundin, allerdings hatte sie sich grausam verändert. Ihre Farbe war schwarz geworden, ihre Augen stechend rot und voll von Hass, ihr Mund wurde von einem Reißverschluss zusammengehalten. In ihrer rechten Hand hielt Bonnie eine lange Nadel. Sie begann wieder zu sprechen: „Warum hast du mich allein gelassen Lisa? Ich habe dich geliebt. Ich habe jeden geliebt.“ Lisa stolperte rückwärts, fiel hin. Soweit ihr ihre Stimme gehorchte fragte sie die Puppe: „Wieso hast du das getan?“ Sie wollte nicht wissen wieso Bonnie sich so verändert hatte oder warum sie plötzlich AM LEBEN war. Bonnie kam langsam auf Lisa zu: „Ich war Bonnie und liebte alle Menschen und Pokémon auf der Welt, besonders Lisa. Jetzt, bin ich Banette und hasse alle Menschen und Pokémon auf der Welt, besonders Lisa.“ Noch während Bonnie sprach hob sie langsam die Nadel und stach dann als Banette zu.
An einem schönen Sommertag, wollte Evoli mit seinen Brüdern einen kleinen Ausflug wie jeden zweiten Mittwoch machen, aber eines war komisch: Es waren nicht alle da. Evoli zählte nochmal durch. Da waren: Aquana, Flamara, Nachtara, Psiana, Glaziola und Folipurba. Aber Moment mal? Wo war Blitza? Evoli fragte Aquana, wo Blitza sein könnte. Aquanas Antwort war sehr ausführlich und das brachte Evoli auf eine Idee, wohin sie der Ausflug verschlagen würde: In die Kampfschlucht. Als Evoli den Ort sagte, schrien alle auf: \"NEIN!!\" Darauf hin fragte Evoli seine Brüder, was mit dem Ort los sei und bekam von Psiana schnelle Antwort:\"Wer die Kampfschlucht als nicht-Kampfpokemon betritt, kommt nur blutig raus\", aber das brachte Evoli nicht aus der Fassung und ging mit seinen Brüdern in der Kampfschlucht Blitza suchen. Nach der Hälfte der Strecke, wurde es Nacht und die Brüder suchten sich einen Schlafplatz. Es ruckelte ganz schön, als sie aufeinmal Trainer hörten, die nach neuen Pokemon suchten. Kleine Kinder, die sich einen Partner fürs Leben suchten, aber das weckte sie nicht auf. Am nächsten Morgen will Evoli alle zusammentrommeln, aber musste bemerken, dass Aquana weg war. Verängstigt, wollten Flamara und Psiana nach hause gehen, aber Evoli hinderte sie daran und sogleich gingen sie weiter. \"Blitza\" hallte es aus einer kleinen Schlucht, die nicht so aussah, wie die Kampfschlucht, aber es kamen dort die Rufe eines Blitzas hervor. Also gingen die sechs in diese Schlucht und Folipurba musste erschaudern. \"Was ist los?\" fragte Evoli und Folipurba begann toxisch-Pink aufzuleuchten und es schien so, als müsste man Folipurba zurücklassen, aber das will Evoli vermeiden, sonst ist er viel gefährlicher. \"Lasst mich hier. Ich komme nach. Sucht Blitza!\" schrie Folipurba ihnen nach, als sie vor einem riesigen Cerapendra weglaufen mussten. \"Geht es euch gut?\" fragte Evoli besorgt in die Runde und in seinem Blickwinkel fiel dabei eine Verletzung von Flamara auf, die schlimm sein könnte. \"Flamara. Geht es dir gut?\" fragte Evoli besorgt und Flamra konnte nur noch mit krächzender Stimme antworten:\" Mir... geht... es... gut... . Seht... . Da ... vorne... ist... die... Kampfschlucht........ .\" Dies sollten seine letzten Worte gewesen sein. Tatsache. Da war die Kampfschlucht und die 5 Abenteurer gingen rein und sahen sofort Blitza, wie es blutüberströmt auf dem Boden lag. Da fiel Evoli ein, dass Blitza ihm die Attacke Regentanz beibrachte. Evoli konzentrierte sich und schaffte es einen Regenschauer zu machen. Darauf hin, wurde es von einem Meistagrif schwer verletzt und fast Kampfunfähig gemacht. \"EVOLI!!!\" schrien alle verbleibenden im Kanon. \"He He He\" lachte Meistagrif und griff Glaziola mit Feuerschlag an. \"ZRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRZ\" kam es auf einmal aus der Richtung von Evoli und Meistagrif wurde gelähmt und ist mit roten Farbkleksen überschüttet worden. \"Seht. Evoli ist jetzt ein Blitza!\" rief Glaziola nach der beeindruckenden Rettungstat und war glücklich darüber, dass Evoli jetzt neue Stärke hat. Nun, als der schlimmste Gegner besiegt war, nahmen Evoli (Blitza2), Glaziola, Nachtara und Psiana das deutlich angeschlagene Blitza mit nach hause und holten noch das Folipurba ab, was sich wieder heilen konnte und sahen auch Aquana an einer Leine gebunden, die sie losmachten und weggeworfen haben. Zuhause angekommen war Blitza2 so froh, dass es noch viele weitere Jahre von diesem Ausflug berichtete.
ENDE
Tina stand vor einem riesigen, aber alten und renovierungsbedürftigen Gebäude. Sie betrachtete es genauer und nickte dann. "Perfekt!"
Sie öffnete die alte Holztür einen Spalt breit und schlüpfte in das Gebäude. Innen war es hell, aber alle Möbel waren verstaubt und an den Ecken hingen vereinzelt Spinnenweben. ABer am deutlichsten sah sie die Fußspuren auf dem nackten Holzfußboden. Sie beachtete die Fußspuren nicht weiter und besah die EIngangshalle weiter. Die Gemälde waren verblasst, über allem lag eine dicke Schicht Staub. Tina trottete die morsche Treppe hinauf und versuchte, die zerstörten Stufen auszulassen. Oben sah sie wieder die Fußspuren, doch dieses Mal folgte sie ihnen. Als sie um eine der Ecken im dunklen Flur kam, blieb sie stehen. Sie vernahm ein ohrenbetäubendes heulen hinter sich. "Flamara, komm raus!", flüsterte sie. Ein rot - gelbes, löwenähnliches Pokemon erschien. Dann blieb sie stehen. Das heulen verebbte. Als sie sich wieder umdrehte, sah sie nur den leeren Gang, in dessen entgegengesetzte Richtung sie gerade gelaufen war. Tina streichelte ihr Flamara, klopfte den Staub aus einem der Sofas und setzte sich hin. Sie strich sich das blonde Haar aus dem Gesicht. Dann ließ sie ihre restlichen Pokemon aus ihren Pokebällen. Nacheinander sprangen Nachtara, Aquana, Blitza, Folipurba und Glaziola aus den Bällen. Tina nahm ihren Jeansrucksack vom Rücken und gab ihren Pokemon das Futter. Diese waren sehr hungrig und stürtzten sich darauf, während ihre Trainerin in ein Sandwich biss. Als alle sich sattgegessen hatten, sagte Tina: "Aquana, bitte mach dieses Sofa nass." Sofort spritzte Aquana Wasser auf das Sofa und Tina quikte erfreut. Dann bat sie ihr Flamara: "Bitte mach das Sofa trocken." Eine wohlige Wärme legte sich um das Sofa und die Polster trockneten. Sie rollte ihren Schlafsack auf dem Sofa aus, zog ihren Schlafanzug an und schlüpfte hinein. "Schlafenszeit, meine lieben", gähnte sie und rollte sich zusammen. Kurz darauf waren sie und ihre Pokemon auch schon eingeschlafen. Doch der Schlaf hielt nicht lange. Mitten in der Nacht erwachte Tina aus dem Schlaf. Zuerst dachte sie, das Heulen des Windes hätte sie aufgeweckt. Aber dann bemerkte die junge Trainerin, das es gar nicht der Wind war, der heulte. Wieder lief sie dem Geräusch gemeinsam mit ihren Pokemon entgegen, aber dieses Mal schien es von viel weiter weg zu kommen. Dann endete das Geräusch plötzlich. Tina blickte den Gang entlang. An der Kreuzung glitzerte etwas weißes, etwas, das nicht hierherpasste.Langsam schritt sie darauf zu und entdeckte eine Gestalt. Zuerst konnte sie sie nur verschwommen erkennen, doch dann wurden die Umrisse schärfer. Es war eine weiße Frau. Ein Geist. "Flamara, Glut", befahl Tina ihrem Pokemon. Sie wartete nicht ab, dass der Feuerball den Geist traf, sondern rannte so schnell wie möglich zurück zum Sofa. Sie war ganz außer Atem und der Schreck steckte ihr noch in den Gliedern. Was war das gerade?, fragte sie sich, Etwa eine Halluzination? Sie wusste, sie war viel zu unruhig, um zu schlafen, aber die Pokemon konnten es anscheinend. Lange Zeit saß sie einfach nur auf dem Sofa und beobachtete ihr schlafendes Team. Aber sie wurde trotzdem müde und irgendwann vielen ihr die Augen zu. Am nächsten Morgen war sie froh, als die Sonne ihr Licht durch die matten, schmutzigen Fensterscheiben warf und die Nacht nicht mehr ganz so unheimlich erscheinen ließ. Eigentlich wollte Tina ja so schnell wie möglich das Haus verlassen, aber auf dem Weg nach unten verlief sie sich und landete im riesigen Garten. Dort war das Gras kniehoch und die Blumen blühten. Wegen den großen Steinen, die dort herumlagen, beschloss sie aber, dort zu trainieren.
"Blitza, Donnerschock!"
"Aquana, Aquaknarre!"
"Nachtara, Verfolgung!" So trainierten sie weiter, bis die Sonne unterging und Tina einfiel, das sie sich ja immernoch im Garten des gruseligen Hauses aufhielten. Auch wenn sie Angst hatte, benutzte sie wieder den Schlafsack auf dem Sofa in einem der vielen Flure des Hauses und hoffte, diese Nacht nicht aufzuwachen. Doch auch diese Nacht hörte Tina das Heulen, es war so nah wie noch nie. Aber dieses mal werde ich nicht davonlaufen, schwor sie sich und machte sich auf den Weg. Sie sah wieder die weiße Frau und wiederstand dem Drang, wegzulaufen.
"Flamara, Glut!" Die Attacke traf die Frau und das Erscheinungsbild änderte sich. Sie war verschwunden. Während sie nach unten schaute und das Pokemon entdeckte, das dort am Boden lag, fing ein entferntes Brummen an, begleitet von einem Kreischen.
"Zorua, nein!" Es war eine Menschenstimme, sie gehörte einem Mädchen. "Na warte! Zorua, Finte!"
"Flamara, ausweichen!", schrie ich, obwohl ich keine Ahnung hatte, gegen wen ich kämpfte und von wo der Angriff kam.
"Flamara, Feuerwirbel!"
Die Attacke traf das gegnerische Zorua und besiegte es, aber auch Finte traf Flamara.
Jemand jammerte in der Dunkelheit. "Hallo? Ist da jemand?", fragte Tina.
"Hau ab!", schluchzte jemand.
"Sie soll mit Jake kämpfen!", forderte eine zweite Stimme.
Dann nahm jemand Tina an der Hand.
"Flamara, mach bitte etwas Licht!"
Links von ihr standen zwei identische Mädchen, beide waren braunäugig, schwarzhaarig, trugen ein Zorua auf dem Arm und hatten sogar dasselbe gelbe Sommerkleid an. "Wer seid ihr?"
"Ich bin Mia und das ist Lia. Wir trainieren hier mit unserem Bruder Jake und möchten nicht gestört werden. Du wirst gegen ihn kämpfen!"
"Warum sollte ich das tun?"
"Du findest hier nachts nicht ohne uns heraus", sagte eine der Zwillingsschwestern mit einem Lächeln im Gesicht. Die andere öffnete eine Tür und die drei Mädchen und ihre insgesamt acht Pokemon traten ein.
"Lia, Mia, wer ist das?" Vor Tina stand ein schwarzhaariger Junge in abgewetzten Klamotten. Der Raum wurde von Kerzen erhellt , in einer Ecke lagen drei Schlafsäcke und Kleidung, auf einem Tisch stand etwas Essen. Ungeöffnete Pokebälle kullerten über den Boden und in einer Ecke schliefen drei Pokemon.
"Eine neue Herausvorderin!", rief Lia. Ihr Bruder lächelte.
"Ich bin Tina und du bist wahrscheinlich Jake. Ich möchte nicht gegen dich kämpfen, aber wenn ich es muss, werde ich es tun."
Jake antwortete: "Du musst. Es wird ein Drei - gegen - Drei - Kampf. Ich trete mit Relaxo, Zorua und Skelabra an."
Tina erwiderte mit fester Stimme: " Ich werde Aquana, Nachtara und Blitza nehmen."
Er weckte Relaxo und ich trat mit Blitza an.
"Eisstrahl!", befahl Jake.
"Ausweichen!" Aber Blitza war zu langsam.
"Blitza, Donnerzahn!"
"Relaxo, Eisstrahl!"
"Ausweichen, Blitza! Schnell!"
Donnerzahn traf und Blitza konnte Eisstrahl gerade noch ausweichen.
Relaxo lag am Boden.
"Donnerzahn, schnell!", komandierte die Herausforderin.
Relaxo bewegte sich nicht mehr.
Jake setzte sein nächstes Pokemon ein, ein Lithomith.
Ich rief Blitza zurück und setzte Nachtara ein.
"Erdbeben!", bellte Jake.
"Nachtara, Verfolgung!"
Erdbeben war stark und auch Verfolgung traf.
"Käfertrutz!"
"Verfol-", aber Tina konnte den Satz nicht beenden, denn Nachtara war zu langsam und wurde von Käfertrutz mit voller Wucht getroffen.
Es ging zu Boden. Nachtara war besiegt.
Ich setzte wieder Blitza ein.
"Donnerzahn!", rief Tina.
"Erdbeben!", konterte Jake.
Lithomith und Blitza gingen fast synchron zu Boden. Steh auf, Blitza, steh auf, feuerte Tina ihr Pokemon in Gedanken an. Sie war ganz angespannt und knabberte an ihren Nägeln. Aber keines der Pokemon stand wieder auf. "Jetzt wird es ein eins - gegen - eins - Kampf", stellte Jake fest. Tina nickte zustimmend und schickte Aquana ins Rennen, während Jake den Kampf mit Zorua austrug.
Jake befahl: "Zorua, Strafattacke!"
Tina erwiderte schnell:"Aquana, Blizzard!"
Gleichzeitig trafen die Attacken aufeinander und grauer Rauch stieg auf.
"WIederhole immer wieder Blizzard, schnell!"
"Strafattacke, Beeilung!"
"Aquana, tauch im Rauch unter!"
"Zorua, lass Aquana nicht aus den Augen!"
Dann gab es eine Explosion. EIne Schockwelle traf Tina und die anderen. Dann lichtete sich der Rauch. Beide Pokemon lagen besiegt am Boden.
"Was hältst du von einem unentschieden?"
"Einverstanden. Du kannst in unserem Garten gerne noch trainieren, wenn du willst."
"Danke. Woher kam das unheimliche Brummen und das Gekreische?", fragte Tina.
"Das Brummen kam von Relaxo - das Kreischen war ich mit meinem Megaphon", lachte Jake.
"Warum trainiert ihr hier?"
"Unsere Eltern wollen nicht, das wir auf Reisen gehen, also trainieren wir im geheimen. Die weiße Frau, das Brummen und das Gekreische diente zur Abschreckung", erklärte Lia.
Tina nickte und fragte: "Was haltet ihr davon, wenn wir ein bisschen gemeinsam trainieren?"
"Super Idee!", antworteten die Geschwister gleichzeitig.
Der kleine Junge lag schon seit Stunden in seinem kleinen Bettchen, rührte sich nicht und atmete schwer. Es war bereits halb elf am Abend und sein Vater würde bald nach Hause kommen. Die Mutter saß neben dem Bett des Jungen und machte sich ernsthafte Sorgen um den Kleinen. Sie war ratlos und wusste nicht wie sie ihm helfen konnte, oder überhaupt wieso er dort so merkwürdig lag. Er war wie versteinert, lag dort ganz verkrampft, und war leicht verschwitzt.
Die Mutter ging in die Küche und machte eine Kanne Tee und dachte darüber nach ihn einfach aufzuwecken. Plötzlich hörte sie ein quälendes Stöhnen aus dem Schlafzimmer des Jungen. Die Mutter ließ alles stehen und liegen, und rannte erschrocken in sein Zimmer. Er lag dort genauso hilflos wie vorher und atmete weiterhin sehr schwer. Sie hatte Angst und dachte daran, dass er vielleicht einen schlimmen Albtraum hatte, der ihn so im Schlaf quälte. Sie kniete sich vor seinem Bett, nahm seinen Arm und schüttelte etwas daran, sodass er sanft aufwachen konnte, doch nichts geschah. Er reagierte nicht und auch sein schwerer Atem veränderte sich kein bisschen.
Sie wurde nervös, versuchte ihn irgendwie zu wecken, rüttelte an seinen Schultern, packte vor Verzweiflung an seine Wangen und wollte ihn wachklopfen, doch bemerkte dann, dass er ungewöhnlich warm im Gesicht war. Sie sprang auf, lief einige Male hin und her und rannte kurz darauf schnell zum Telefon, um den Arzt anzurufen. Zum Glück nahm der Arzt sofort ab und versicherte ihr, dass er bereits auf dem Weg zu ihr sei und sie währenddessen Fieber messen sollte. Sie lief ins Badezimmer und suchte im Spiegelschrank nach dem Fieberthermometer, welches sie nach nur wenigen Griffen in der Hand hatte und schnurstracks ins Zimmer des Jungens mitnahm.
Sie steckte das Thermometer in den bereits geöffneten Mund des Jungen und schloss ihn sanft, während sie auf das Signal wartete, das die Temperatur bekanntgab, doch nichts geschah. Nervös wie sie war, blickte sie auf die Anzeige und sah, dass die Temperatur sich immer wieder veränderte. Schließlich ging das Thermometer wie aus, da es keine Temperatur festlegen konnte. Die Mutter wurde immer nervöser und dachte, dass das Thermometer kaputt sei. Sie versuchte es nochmal, doch die Temperatur wurde langsam immer höher. Das Thermometer war nicht kaputt. Der Junge bekam immer höheres Fieber und wurde immer wärmer.
Ein lautes Klingeln durchbrach die Ruhe im Haus. Die Mutter sprang vor Schreck auf, steckte das Fieberthermometer ein und ging sofort zur Tür. Draußen stand der leicht nassgeregnete Arzt mit einem großen Arztkoffer in seiner Hand. Sie bat ihn schnell ins Haus und zeigte ihm sofort den Weg ins Zimmer des Sohnes.
„Ich, ich habe versucht Fieber zu messen, aber es steigt immer weiter!“ erklärte sie dem Arzt mit zitternder Stimme. Dieser brummte nur kurz, kniete sich hin und grub in seinem Koffer herum. Draußen donnerte es leicht.
„Oh, ich glaube draußen zieht ein Gewitter auf“, antwortete der Arzt beiläufig, doch die Mutter hörte gar nicht zu.
„Was ist nur mit ihm, Herr Doktor? Wird er das überstehen?“ Der Arzt misste mit seinem Fieberthermometer nach, und sah selbst, dass die Temperatur weiter anstieg. „Was ist nur los mit ihm?“
„Ich weiß es noch nicht, aber wenn das mit dem Fieber wirklich stimmt, dann hat er etwas sehr ernstes!“ sagte der der Doktor. Es blitzte kurz durchs Fenster. Der Junge stöhnte angestrengt und kaum hörbar.
Es war schon fast Mitternacht. Der Vater des Jungen hätte eigentlich längst zu Hause sein sollen, doch noch war niemand da. Sorgen erfüllt guckte die Mutter aus dem Fenster und suchte mit ihren Blicken nach dem Auto ihres Mannes. Durch den Regen an der Scheibe konnte sie nicht viel sehen. Es donnerte.
„Ich glaube wir müssen den kleinen schnell ins Krankenhaus bringen.“ sagte der Arzt und fragte nach dem Telefon. 112, Notrufe, doch er bekam kein Freizeichen. „Verdammt! Das Unwetter hat wohl die Telefonleitungen gestört. Haben Sie noch ein anderes Telefon?“ Die Mutter rannte hinaus in den Flur und holte ihr Handy. Doch da war kein Netz.
„Das kann doch nicht wahr sein!“ rief die Mutter verzweifelt und mit Tränen in den Augen. Es blitzte.
„Keine Angst“, probierte er sie zu beruhigen „ dann fahren wir ihn eben selbst.“
Der Arzt zog sich an, packte seine Sachen zurück in den Koffer und lief durch den Regen hinaus zu seinem Auto. Es donnerte gefährlich. Die Mutter zog den Jungen währenddessen so gut es ging an und machte sich danach selbst bereit für eine Nacht im Krankenhaus. Sie ging ins Badzimmer, packte alles Nötige in einen Beutel, nahm ihre Pokébälle mit und ging zurück in den Flur. Es blitze, der Regen prasselte sanft ans Fenster, doch sonst war es ruhig. Leise und fragend ging sie zum Zimmer des Jungen. Das Licht war an, doch sie hörte kein schweres Atmen mehr. Sie war aufgeregt, ihr Herz pochte bis an den Hals und alles war so unheimlich ruhig. Sie blickte ins Zimmer und sah das unfassbare; sein Bett war leer.
Die Nervosität und Angst in ihrem Körper stieg wieder an. Vielleicht hat der Arzt ihn schon vorsichtig ins Auto getragen, obwohl sie ihn hätte hören müssen, wenn er wieder ins Haus gekommen wäre. Mit schnellen Schritten rannte sie zur Haustür, riss die Tür auf und sah den Doktor, wie er gerade den Kofferraum seines Autos schloss.
„Wo ist er?!“ schrie sie lauthals. Sofort danach schluchzte sie und Tränen wanderten vorsichtig über ihr Gesicht. Sie verstand die Welt nicht mehr.
Noch bevor der Arzt sich umdrehte und ihr antworten konnte, hörte die Mutter ein lautes Schreien aus dem Haus. „Mama!“, rief ihr Junge so laut er nur konnte. Sie rannte sofort ins Haus und sah den kleinen im Flur stehen, mit den Kleidern, die sie ihm gerade angezogen hatte. Er hatte die Augen zu gekniffen und war unnatürlich rot im Gesicht. Sie konnte die Hitze, die er freigab spüren. Er glühte förmlich.
„Mama!“, rief er wieder, diesmal jedoch etwas leiser. Sein Schreien klang immer noch gequält und hilflos, und die Hitze wurde immer unerträglicher. Die Mutter fing an zu schwitzen, atmete nervös und bekam Angst. Sie drehte sich zur Tür um und wollte nach dem Doktor rufen, doch mit einer starken Windböe knallte die Tür zu. Die Mutter wollte die Haustür sofort wieder öffnen, doch der Henkel ließ sich nicht mehr hinunterdrücken. Verzweifelt guckte sie aus dem Glasfenster an der Tür. Das Auto des Doktors stand noch in der Einfahrt doch von ihm war nichts zu sehen. Der Junge schrie und weinte, und sie konnte in nichts tun.
Endlich! Die Mutter sah wie Lichter die Einfahrt ausleuchteten. Das müsste ihr Mann sein, der endlich nach Hause kam. Sie klopfte schon wie wild an der Scheibe, als der Mann zur Tür kam. Auch er bekam die Tür nicht auf. „Die Tür klemmt! Was ist los?“ fragte er sie.
„Unser Sohn“, schrie sie verzweifelt „er, er glüht!“. Gerade als sie es ausgesprochen hatte, hörte sie hinter ihr ein Knistern. Sie drehte sich erschrocken um und sah, dass der Flur in Flammen stand! Sie schrie auf, war hysterisch und panisch, und sah ihren Jungen in Mitten der Flammen. Plötzlich hörte er auf zu schreien und zu weinen. Er war ganz ruhig, öffnete seine Augen und sah sie neugierig an. Seine Augen waren pechschwarz, nicht einmal das Feuer konnte Licht aus seinen Augen reflektieren.
Es war nur noch das leichte Knistern des Feuers und das verzweifelte Schreien der Mutter hören. Sie hämmerte an der Haustür und wollte endlich raus aus diesem Wahnsinn. Sie konnte nichts anderes mehr tun als ihre beiden Pokémon zu rufen und sie um Hilfe zu bitten. Schnell nahm sie die beiden Bälle aus ihrer Tasche und warf sie in Richtung ihres in Flammen stehenden Sohnes, der nur noch Neugierig ihre Bewegungen mit seinen tiefschwarzen Augen verfolgte. Doch als ihre Pokébälle in der Luft waren, schwall dunkler Rauch von diesen ab und die Bälle verdunkelten sich schlagartig. Sie blieben kurz in der Luft stehen und drehten sich dann. Es waren zwei Nebulak, die sie mit ihren fiesen Gesichtern ansahen. Ihr ohrenbetäubender Ruf ließ sie zusammenzucken. Durch den Rauch der Flammen wurde es langsam stickig.
Sie atmete schwer, fing an zu husten und weinte. Es gab keine Möglichkeit mehr hier lebend heraus zukommen. Plötzlich blitzte es draußen so stark, dass das ganze Haus für einen kurzen Moment weiß erhellt wurde. Wie wild sausten die Nebulak sofort auf sie zu, ihr Sohn verdunkelte innerhalb der Flammen, als würde er sich in Dunkelheit wandeln. Es donnerte so enorm, dass die Wände wackelten. Die Mutter verkroch sich in die Ecke, presste die Hände gegen die Ohren und schrie so laut sie nur konnte.
Plötzlich kitzelte etwas leicht an ihrer Nase. Reflexartig schloss sie die Augen und nieste kräftig. Als sie die Augen wieder aufriss, bereit um die Angriffe der Nebulak irgendwie abwehren zu können, lag sie aufrecht in ihrem Bett, neben ihr ihr Mann, ihr Sohn und der Doktor, die sie alle erleichtert und angespannt anschauten. Und vor ihr, auf ihrem Schoß, lag eine große, wundersame Feder.
Irgendwann kurz nach dem Erscheinen der Editionen Rubin und Saphir packte mich das Pokemon-Spiele-Fieber.
Zuvor hatte ich lediglich mit dem Anime Kontakt und betitelte alle Spieler als "Versager" weil sie sich das Geld dafür aus den Taschen ziehen ließen.
Aber nachdem mir mein Vater einen GBA SP geschenkt hatte, konnte ich nicht anders als mitzumachen.
Rubin war toll. Auch wenn mir oft der Satz "Das soll ein Pokemon sein?" in den Sinn kam, gewöhnte ich mich schnell daran.
Kämpfen, tauschen, oder einfach durch die Gegend streifen machte erstaunlich viel Spaß.
So viel Spaß, dass ich mich an die älteren Editionen heranwagte.
Zu Blau gibt es nicht viel zu erzählen - es war einfach das Original.
Aber Silber hatte doch einige erwähnenswerte Sachen zu bieten.
Zum einen die Tatsache, dass es in gleich zwei Regionen spielte und es doppelt so viele Orden wie üblich gab.
Zum anderen die Atmosphäre, die einfach wunderbar Vergangenheit und Gegenwart vereinte und ein gigantisches Gefühl der Nostalgie erschuf.
Es hatte etwas "Retro"-mäßiges, aber gerade das verpasste ihm diese besondere Ausstrahlung.
Und in dieser neuen alten Umgebung gab es für mich einiges zu entdecken.
Neben all den neuen Städten, die so anders aussahen als im Fernsehen, gab es die Johto-Pokemon, die mir vorher nur durch den Pokerap bekannt waren.
Wie viele andere wollte ich natürlich ein Nachtara haben, weil es einfach wunderschön aussah. Die Schwierigkeit bestand aber wie immer darin, eines zu bekommen.
Irgendwann fand ich heraus, dass man dafür das Evoli von Bill und viel Zuneigung brauchte.
Das bremste meine Pläne dummerweise aus. Es würde lange dauern, bis ich es hatte und es mich genug liebte.
Also änderte ich meine Ziele und spielte das Spiel mit den Pokemon durch, die mir gerade gefielen.
Darunter befand sich ein Felino, welches ich kurz nach dem Sieg über Falk traf.
Es war weiblich und irgendwie niedlich. Ich mochte es auf den ersten Blick - genau wie mein Pokeball.
Einer reichte und es war mein.
Zu Beginn war es natürlich schwach, aber mit der Zeit wurde es immer mehr zu meiner Geheimwaffe.
Rot forderte ich auf Silber nicht heraus, aber Johto, Kanto und die Liga waren mit diesem Partner kein Problem.
Allerdings wurde meine Konzentration nach einiger Zeit von den neu erschienenen Editionen Feuerrot und Blattgrün auf sich gezogen und ich ließ das alte Spiel ruhen.
Ich muss es sogar vergessen haben, denn kurz darauf begann die Zeit, in der die Editionen in immer kürzeren Abständen erschienen. Auch das Spin-Off Mystery Dungeon verlangte meine Aufmerksamkeit, sodass ich erst vor einiger Zeit wieder einen Blick auf meine komplette Sammlung warf.
Natürlich wollte ich sehen was für ein Team ich damals gehabt hatte, aber als ich Silber einlegte und startete, stand dort nur noch "Neues Spiel" und "Optionen".
Im Internet fand ich heraus, dass dies an der Speicherbatterie lag, die wohl den Geist aufgegeben hatte.
Damit war mein gesamtes Team inklusive Morlord also mit der Batterie gestorben.
Ich fand es in erster Linie schade, da ich diese Edition aufgrund der Unmöglichkeit des Speicherns nicht einmal mehr neustarten konnte.
Der Kundenservice von Nintendo bot zwar einen Austausch an, aber diese Möglichkeit nutzte ich nie. Den alten Spielstand würde es ohnehin nicht wiederherstellen und irgendwann würde die Batterie erneut leer werden und alles löschen.
Stattdessen widmete ich mich der Gegenwart und den neueren Editionen Schwarz und Weiß und war insgeheim erleichtert darüber, dass diese sich nicht nach einigen Jahren von selbst löschten.
Ende letzten Jahres - ich war schon seit einem Jahr von Zuhause ausgezogen - kehrte ich übers Wochenende in mein altes Zimmer in meinem Elternhaus zurück.
Ja, es muss sogar um Weihnachten gewesen sein, denn ich war etwas länger dort.
Jedenfalls saß da etwas auf meinem Bett als ich das Zimmer betrat.
Es handelte sich um ein lebensgroßes Plüschtier eines Morlord. Eines weiblichen Morlord, wenn ich die Größe der Rückenflosse und der Wellenzeichnung richtig in Erinnerung habe.
Meine Schwester hatte mir zuvor am Telefon gesagt, sie hätte etwas Tolles für mich besorgt. Etwas, das nur schwer zu beschaffen wäre.
Da ich noch nie ein solches Plüschtier zum Verkauf gesehen hatte, dachte ich, das müsste es definitiv sein.
Sie wusste genau, dass Morlord mein absoluter Liebling unter den Pokemon war. Es passte wie die Faust aufs Auge.
Meine erste Amtshandlung war, das Plüschtier ganz fest in meine Arme zu schließen und es zu knuddeln.
Es war wunderbar weich und flauschig und angenehm warm.
Und irgendwie fühlte es sich an, als würden seine Arme - welche sich an beiden Seiten meines Kopfes entlang streckten - einen sanften Gegendruck auf mich ausüben. Als würde es mich auch umarmen.
Ein Blick zur Seite strafte dies jedoch Einbildung, da ich durch den Druck auf die Achseln des Pokemon eine Zusammenrückung der Arme hervorrief.
Statt weiter darüber nachzudenken, nahm ich es unter den Arm und tat so, als wüsste ich nicht, dass es von meiner Schwester war.
Allerdings tat sie genauso.
Sie sprach mich nicht darauf an und behandelte mich auch sonst, als würde ich mit einem selbst erstandenen Spielzeug herumlaufen.
Ich tat dies als eine ihrer Launen ab und verbrachte den restlichen Heiligabend mit Morlord an meiner Seite.
Als es Nacht wurde, nahm ich es sogar mit ins Bett.
Am nächsten Morgen war es noch da und am Morgen darauf auch. Es war also keine Einbildung, sondern Wirklichkeit.
Aber irgendwann kam der Tag der Abreise und ich musste mich entscheiden, ob ich es mitnahm oder nicht.
Leider war in meinem Koffer kein Platz mehr für ein Plüschtier welches nur zwanzig cm kleiner war als ich, also musste ich es zurücklassen.
Während meiner Abwesenheit sollte es mein Bett warm halten, darum brachte ich es nach oben und deckte es vorsichtig zu.
Zumindest dachte ich, ich hätte das getan. Als ich am nächsten Tag in meinem Apartment aufwachte, lag Morlord nämlich plötzlich neben mir.
Ich vermutete, dass ich es doch irgendwie in den Koffer gequetscht hatte und freute mich einfach darüber, wieder etwas zum knuddeln zu haben.
Am Freitag stellte sich jedoch das Problem, wie ich es mit nach Hause nehmen konnte.
Ich entschied, es im Apartment zu belassen und machte mich auf den Weg zur Bahn.
Zuhause fand ich zu meiner Überraschung allerdings eben jenes zurückgelassene Plüschtier in meinem Bett.
So langsam wurde die Sache seltsam. Es war zwar schön, sich keine Gedanken um den Transport dieses Pokemon machen zu müssen, aber irgendwie auch unheimlich.
Es lag genau so dort, wie ich gedacht hatte, es zurückgelassen zu haben. War das Morlord in meinem Apartment also nur Einbildung?
Das konnte kaum sein, denn ich hatte doch sogar ein Foto mit meinem DS von ihm gemacht und darauf war es zu sehen.
Wie konnte das sein?
Diese unheimliche Szenerie schrie nach einem Abendspaziergang. Ich musste einfach an die frische Luft.
Während meines Ganges am Fluss entlang glaubte ich, ein Schlurfen hinter mir zu hören.
Aber jedes Mal wenn ich mich umdrehte, war dort niemand.
Nur Dunkelheit.
Das machte mich nervös. Ich begann schneller zu laufen bis es irgendwann einer Flucht glich.
Ich rannte und rannte über den Kies auf die Straße zu und das Schlurfen kam immer näher.
Gerade als ich mich in der Mitte der Straße befand, tauchten wie aus dem nichts die Scheinwerfer eines Autos auf und eine laute Hupe ertönte in meinen Ohren.
Das Letzte was ich vernahm war jedoch der heftige Stoß von irgendetwas Weichem in meinem Rücken und der Aufprall auf dem Asphalt wenige Sekunden später.
Ich musste einige Minuten ohnmächtig gewesen sein. Als ich zu mir kam spürte ich eine große Hitze in meiner Nähe und erblickte wenig später die brennenden Überreste eines Pkw, der offensichtlich gegen eine Hauswand gefahren war.
Auf der Straße hatten sich Menschen aus den umliegenden Wohnungen versammelt. Eine alte Frau stand an einem Tor, welches scheinbar zum Unfallhaus gehörte.
Als sie merkte, dass ich wach war, kam sie sofort zu mir und fragte mich, ob ich in Ordnung sei.
Dem war überraschenderweise tatsächlich so. Das Fahrzeug musste explodiert sein bevor es in Brand ausbrach, aber ich - obwohl ich ganz in seiner Nähe lag - hatte keinen Kratzer abbekommen.
Dafür war meine Kleidung merkwürdig feucht und über meine Haut zog sich ein seltsamer Schleimfilm.
Die alte Frau legte mir eine Decke um und führte mich in ein unversehrtes Nachbarhaus bis der Rettungsdienst eintraf.
Später erfuhr ich von einem Augenzeugen, dass er einen großen unförmigen Körper auf mich hatte zufliegen sehen, kurz bevor das Auto die Hauswand gerammt hatte.
Dieses Etwas schien mir also das Leben gerettet zu haben, indem es mich im richtigen Moment zur Seite stieß.
Allerdings wurde es selbst voll von dem Fahrzeug erwischt und ging mit ihm in Flammen auf.
Das Verschwinden meines Morlord-Plüschtiers hegte in mir den Verdacht, dass es wohl darin involviert gewesen war.
Aber konnte ein Plüschtier sich wirklich einfach so entscheiden, seinem Besitzer das Leben zu retten?
War es vielleicht mein altes gelöschtes Morlord, das unbedingt bei mir bleiben und mich beschützen wollte?
Ich werde es wohl nie erfahren. Aber eins ist sicher:
Ich werde ihm ewig dankbar sein.
Es war eine dunkle Jahreszeit. Das Futter war knapp und die Jäger Hungrig. Wenn du Draußen bist, musst du dich in Acht nehmen. Denn alle wollen nur deinen Tod. Die Familie, kann uns nicht alle ernähren. Die Schwachen müssen sich ihrem Schicksal ergeben. So traf es mich. Eines Tages, schwand meine Hoffnung darauf, dass alles wieder so wie früher werden konnte. Es passierte zu schnell.
„Cina, Sol! Ihr geht jagen. Achtet auf Frosdedje und passt auf das euch niemand folgt.“ Wir nickten und verließen auf leisen Pfoten unseren Bau. Den sicheren Bau. Gerade herrschte Eis über unsere Heimat, den Ewigenwald. Ich hastete meinem Bruder Sol hinterher. „Cina, lass uns aufteilen! Du gehst zur Viridum-Lichtung und ich sehe mich im dunklen hohen Gras am Flussufer um!“ herrschte mich das Arkani-Männchen an. „Gut.“ Ich bog nach links ab und robbte unter den umgefallenen Bäumen hindurch. Sie haben der Kälte nicht trotzen können. Sind schwach geworden. Ob es eine gute Idee war sich aufzuteilen? Ich zweifelte schon oft an den Entscheidungen meines älteren Bruders, doch hatte nicht das Recht ihm zu widersprechen. In unserer Familie gilt die Rangordnung unumstritten. Der Ältere hat dementsprechend mehr Rechte als der Jüngere und ich hatte das Pech, als letzte geboren worden zu sein, sodass der Dummkopf Sol über mir stand. Er hatte unsere Familie schon so manch Mal in Probleme reingeritten. Seit neustem, besser gesagt seit die Weiße Jahreszeit sich verzögerte, hatten wir uns eine benachbarte Gruppe Frosdedje zum Feind gemacht und alles wegen Sol. Er war nämlich derjenige, der die sonst neutralen Geister zum Feind gemacht hatte, als er ihnen das Futter stahl. Ich betone nicht dass sie an sich schon immer nett waren. Nein, sie haben sogar recht groteske Methoden zu jagen. Einige ihrer letzten Nummern waren sogar so pervers, dass mir kotzübel wurde. Ich schüttelte den Kopf, über so etwas darf ich nicht nachdenken. Ich muss mich auf die Dusselgurs konzentrieren. Während der kalten Winterzeit, waren diese Pokèmon nämlich unsere einzige Futterquelle. Sogar die einzige im ganzen Wald, sodass der Konkurrenzkampf bis hin zu einem blutigen Gemetzel ausarten könnte. Das jederzeit, und nur wegen einer kleinen Taube. Plötzlich erreichte ein tiefes kehliges brummen meinen Gehörssektor. Es war ein Ursaring. Ein starker Gegner, doch, was soll ich sonst tun? Wir brauchen Futter. Möglichst ohne einen Laut zu verursachen schlich ich mich durch das hohe Gras in die Nähe des riesigen Kolosses. Meine Hoffnung besinnte sich auf auf meinen Feuerzahn. Meine einzige Attacke. Vielleicht könnte ich einen K.o Treffer landen? Dann wäre meiner Familie das Futter für mindestens drei Monate sicher. Jagen ist ein Glücksspiel, dies war meine einzige Zuversicht als ich aus dem sicheren Gras heraustrat, doch was ich sah, ließ sich nicht erklären, denn ich sah rein gar nichts. Nur die totenstille die sich über die Lichtung gelegt hatte. Es roch nach Ursaring, ich hörte ein Ursaring und ich spürte seine Körperwärme. Doch da war nichts. Panisch glitt mein Blick über die Umgebung, irgendetwas war hier faul. Es stank gewaltig. Hier war es nicht mehr sicher! So schnell wie möglich sprintete ich wieder den ganzen Weg zurück und rutschte mehrmals fast in den reißenden Fluss, der am Rande des Weges verlief. Nur ein kleines Stück Sandufer trennte mich vor dem sicheren Tod. Er war nicht gefroren, doch sein Wasser war so kalt, das selbst eine Berührung deinen Körper für immer zum Stillstand bringen würde.
„Cina, Cina! Hilf mir!“ ich blieb stehen und schaute zum Flussufer. Am Rande torkelte eine Gestalt vor sich hin. Sie erinnerte an eine Abstrackte Figur eines Arkanis. Nur ein wenig. Immer wieder wiederholte sie meinen Namen, ihr Körper war verbrannt und die Haut löste sich langsam ab. Meine Nackenhaare stellten sich auf. Vorsichtig, eine Pfote vor der Anderen setztend näherte ich mich dem Schwarzen Ding. „AAAAHHH!“ es kreischte auf als ich es beschnuppert wollte und griff nach meinem Gesicht. Aufjaulend versuchte ich mich seinem Griff zu entwinden. Meine Schnauze brannte und meine Pupillen drohten aus den Augen zu springen. Der Ewigenwald schien seinen Atem angehalten zu haben. Dann geschah alles wie in Zeitlupe. „Sol, ich bin Sol. Sol. Sol. Sol.“ Ich zitterte und spürte wie der Boden sich langsam schwärzte. “Du hast mich gehasst. Gehasst! „WARUM HAST DU DAS GEMACHT“ Hast du mich gefragt und dabei gehasst. Gehasst.“ Die Gestalt schmolz dahin. „Trage mein Blut. Blut. Du wolltest es sehen. Du wolltest uns alle bluten sehen. Ich weiß es!“ Meine Lange Mähne verklumpte und ich sah Rauchwölkchen vom Boden hinaufsteigen „Spüre mein Blut auf deinem Fell, es wird dich auffressen. Essen. Essen.“ Alles wurde vom Schwarz verschlungen. Zwei hellgraue Augen leuchteten mir entgegen. Es roch nach Teer und …meiner Angst. Bruder. War es wirklich er? Plötzlich flammte alles in einem hellen Rot auf. Es wurde unerträglich heiß. „Ist es das, was du wolltest? Wärme? Wärme?“ Stimmen redeten auf mich ein. Mama, Papa, Sol, Chuv! Ich hörte ihre Stimmen. Meine Familie? Wieso hassen sie mich? Was habe ich getan? „Leiden sollst du! Leiden! Leiden!“ meine Haut schmerzte, und die Beine gaben nach. Es ist alles nur ein Albtraum! Sie hassen mich nicht…
Und plötzlich war nichts mehr da. Ich war…allein.
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