Sexismus

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Zitat von bodennaher monarch

    Opfer von Straftaten für die Taten der Straftäter verantwortlich. Das ist genau das victim blaming, dass die letzten paar Minuten des Beitrags verdeutlichen wollten: Es sollte egal sein, was Frauen tragen, wie betrunken sie sind, wie nett sie sich verhalten, ob sie (nicht) in einer Beziehung sind...

    Was ist victim blaming? Immer diese englische Begrifflichkeiten. Ich höre das zum ersten Mal. Ich wollte niemals die Opfer für die Straftaten verantwortlich machen, ich möchte und wollte damit nur ausdrücken, dass ich es vermisse, dass sich die Opfer wehren. Jeder muss ja schließlich auf sich selbst hören, was man will und nicht will. Aber wenn ich hier lese, dann klingt das so als wären die Frauen 24 Stunden lang an Ketten gelegt und die Männer peitschen mit der Peitsche. Aber so ist es ja nicht. Der Mann ist auch mal weg, die Frau kann überall anrufen. Ob Polizei, bei der Stadt usw.. sie kann wenn sie anruft wenig falsch machen.

    Okay, weil meine Mutter genau in der Situation war, hier mal einige Hindernisse, die das Ganze nicht so simpel machen:


    - Erstens: der erste Schritt ist immer der Schwierigste, weil ihm zu viele widersprüchliche Emotionen im Weg stehen..


    - und man hat dem Partner gegenüber selten nur negative Gefühle und Erinnerungen. Auf Schläge oder "Sex, obwohl sie nein sagte" folgen oft wieder Momente, die von der Frau als schön empfunden werden. Manche Männer sind dann extra liebevoll, weil es einigen wohl tatsächlich leidtut, was sie ihrer Partnerin antaten und sie sich nicht unter Kontrolle hatten (was es natürlich nicht besser macht), andere wollen einfach nur weiterhin Macht ausüben und natürlich auch nicht angezeigt werden.

    Solche Trennungen wären sehr viel leichter, wenn du Menschen klar in gut und böse, schöne und schlimme Erinnerungen einteilen könntest und alle dieser Frauen sagen könnten: "ALLES an dem Kerl war furchtbar und man kann den ja überhaupt nicht lieben!"


    - Was, wenn die Wohnung oder das Haus auf den Mann geschrieben ist? Doppelt schlimm, wenn du bereits Kinder hast.

    Wohin gehst du vorerst? Zu deinen Eltern? Was wenn du keine mehr hast oder diese auch furchtbar sind? Wie soll es dann weitergehen? Was wenn der Mann Haupt- oder Alleinverdiener ist? Vielen Frauen fällt es schwer dann den ersten Schritt zu wagen, um zum Arbeits- und Sozialamt zu gehen.


    - Was sag ich meinen Kindern, wieso wir uns trennen? Selbst wenn die Kinder ebenso betroffen sind ist das schwierig. Hier ist es auch wieder so: Auch wenn ein Elternteil einem viel angetan hat, die Kinder haben vielleicht auch gute und positive Gefühle und Erinnerungen an den Vater. Für Kinder ist es nochmal ungemein schwerer diesen Gefühlszwiespalt zu überwinden, als es für Erwachsene ist.


    - Was, wenn die Polizei einem nicht glaubt? Ja, das kommt oft vor. Ich hatte Glück und die Polizei glaubte mir, erste Hürde überwunden. Aber was, wenn nicht...? Was wenn sie dem Opfer auch noch die Schuld geben?


    - Was wenn das Umfeld der Frau auch noch an der Trennung die Schuld gibt und diese blamiert und ausschließt? Was wenn es den Kindern dann aufgrunddessen dreckig geht?


    Zitat von Edex

    Ich werde auch oft in Spielen beleidigt und auch auf Netzwerken. Ich sage immer wieder: "Man soll im Leben sich nichts gefallen lassen! Nichts!" und es auch offen und ehrlich sagen, was einen nicht passt. Ich bekomme leicht den Eindruck, dass viele runtergemacht werden und dann wird dieser Leid so auf Selbsthilflosigkeit und Verzweiflung in die Öffentlichkeit übertragen.

    Das hat nichts, und wirklich nichts damit zu tun, dass man manchmal in Onlinespielen beleidigt wird.

    Aber gut, Frauen wissen nun ja, dass sie einfach offen und ehrlich sagen müssen: "Entschuldigen Sie mal, ich finde es gerade nicht so toll vergewaltigt zu werden. :)"


    Zitat von Edex

    Bitte Bastet, ich habe das Thema auch in der Schule gehabt und es trifft mich auch hart was da vorgeht. Ich finde es traurig, dass du sagst, dass ich kein Einfühlsvermögen hätte. Ich habe das Gefühl, dass ich oftmals falsch verstanden werde...:tired:

    Weil ich von dir selten welches erlebt habe.


    Zitat von Edex

    Wo habe ich denn gesagt, dass Frauen nirgendswo aufhalten dürften? Jeder Mensch hält doch lieber dort auf, wo man sich wohl fühlt als dort, wo man sich nicht wohl fühlt. Wenn Frauen belästigt werden, dann kontert man oder man geht weg. Aber es mit sich machen zu lassen, das würde alles nur schlimmer machen.

    Ist doch die logische Schlussfolgerung, oder?

    Wenn Frauen im Internet belästigt werden, sollten sie sich dort nicht aufhalten. Oder in der Schule, am Arbeitsplatz, im Bus, im Aufzug, beim Sport, unter Freunden, daheim ... überall kann sowas geschehen.

    Und nein, komm nicht wieder mit "ich werde auch manchmal online beleidigt", sexuelle Belästigung ist nicht das selbe wie Mobbing oder eine einfache Beleidigung!


    Zitat von Edex

    Du kannst es als PN mir schreiben, wenn du hier Bedenken hast.

    Ich wollte nur meine Wut ablassen und das willst du nicht hören.


    Zitat von Edex

    Nein, das stimmt einfach nicht. Bei so einem ernsten Thema muss es eine klare Botschaft geben, dass sich Frauen jederzeit wehren können.

    Was wir aber nicht können. In deiner Fantasie funktioniert das bloß so einfach.


    Zitat von YnevaWolf

    Wenn jetzt noch die vermeintlichen Täter einfach öffentlich stigmatisiert werden würden, wäre die Hürde für Falschanschuldigungen sogar noch gesenkt und die Gefahr für Schäden sogar noch gesteigert.

    Man könnte sich auch nur auf verurteilte Straftäter beziehen, tho.

  • Ich habe das Video noch nicht gesehen, triggert es hart?


    Übrigens nur mal so am Rande: Auch männliche Missbrauchs-/Belästigungsopfer weiblicher Täterinnen existieren.

    Es ist ein Schlag ins Gesicht, wenn einem dann mit Whataboutism gekommen wird.

    Mag sein, dass tatsächliche Vergewaltigungen sehr selten vorkommen, aber als Mann tut es weh wenn einem abgesprochen wird Opfer von sexuell motivierter physischer und psychischer Gewalt durch Frauen zu sein.

    Meinungsfreiheit hört genau da auf, wo man dafür argumentiert die Rechte anderer einzuschränken.

  • Denkt ihr, dass eine ähnliche Handhabung von sexuellen Straftätern in Deutschland (also die öffentliche Stigmatisierung der Täter) dabei helfen könnte, solche Straftaten vorzubeugen?

    Ich verstehe, wieso man in Japan auf die Idee kommt. In den überfüllten Zügen kann man sich teilweise wirklich nicht anders helfen, als laut zu werden und auf sich aufmerksam zu machen. Und wenn es gesellschaftstauglich gemacht wird, trauen sich das (junge) Frauen viel eher. Weil, wer traut sich, laut zu werden, wenn man am Ende nur kopfschüttelnd angeschaut wird oder sich gar noch Sprüche anhören muss, dass man selber Schuld sei?


    Aber ich bin ehrlich: Ich will das nicht. Ich will gar nicht erst diese Situation haben, in der das nötig wäre. Was mir schon teilweise reichen würde ist, dass das nicht als Witz oder mit einem müden Lächeln abgewunken wird, wenn man sexuell belästigt wird. Und genau das passiert, nicht einfach mit Fremden auf der Straße, sondern auch teilweise im Bekannten- und Freundeskreis. Man will ja nicht "der Spielverderber" sein. "Es war ja nicht ernst gemeint" etc. Da muss man sich schon völlig grundlos auch mal als Schlampe oder Ähnliches bezeichnen lassen und die Anwesenden wissen nicht, wie sie reagieren sollen. Oder jemand kommentiert deinen Ausschnitt und der Rest schaut entweder unangenehm berührt zur Seite oder versucht sogar ein teilnehmendes Lachen, weil das ja so witzig ist, wenn dich einer auf deine Brüste anspricht. Das ist halt ein deutliches Zeichen, wie tief dieser Sexismus bei uns allen drin steckt. Ob nun Opfer oder Anwesende, das Zögern rührt einfach daher, dass ein solches Verhalten an "normal" kratzt und wir verunsichert sind, wie zu reagieren ist. Also nein, wenn es nach mir geht, muss man nicht laut schreien (außer es geht nicht anders), mir reicht es auch, wenn man nicht alleine dastehen muss, OBWOHL alle drumherum das mitbekommen. Von mir aus können Leute dem Täter auch leise zuflüstern, was für ein ekelhafter Arsch er ist. Aber zeigt, dass das Verhalten nicht geduldet wird.

  • Man könnte sich auch nur auf verurteilte Straftäter beziehen, tho.

    Es ging Arrior hier aber nicht um bewiesene Täter, sondern während des (vermeintlichen) Tathergangs inklusive Abführen und (kurzzeitige) Inhaftierung, lange bevor das Gericht tätig wird. Oder ein Anwalt. Oder die Polizei. Also mal versehentlich beim Bremsen des Zuges versehentlich gegen eine Frau gestoßen, weil Gleichgewicht verloren oder minimale Ausgleichsbewegung gemacht wurde (Ausfallschritt z.B.) und schon schreit sie chikan und die Sicherheitsleute kommen anmarschiert. ;)


    Und selbst die Stigmatisierung von Tätern sehe ich kritisch, weil es ihnen die zweite Chance nimmt und eine Rehabilitation verhindern kann, während ich sehr wohl auch die Vorteile davon sehe, sobald die Täter eben doch bereit zur Wiederholung sind.


    PS:

    Das heißt natürlich nicht, dass Opfer nicht um Hilfe rufen sollten. Sollten sie. Ganz laut. Am besten mit "Feuer!" statt mit "Hilfe!", weil es Studien gibt, die belegen, dass mehr Menschen helfen bzw. eher dazu bereit sind, wenn es um Feuer-löschen geht. Ich bin nur abgeneigt ein Code-Wort wie in Japan zu erschaffen, dass wirklich nur diese eine Straftat benennen würde.

  • Denkt ihr, dass eine ähnliche Handhabung von sexuellen Straftätern in Deutschland (also die öffentliche Stigmatisierung der Täter) dabei helfen könnte, solche Straftaten vorzubeugen?

    Ich bin leider kein Psychologe, aber ich setze die Frage mal gleich mit, "kann man vorbeugen das Morde begangen werden, wenn darauf die Todesstrafe steht".

    (Das ist jetzt nur so meine Denkweise, ob das so stimmt kann ich nicht sagen)

    Demnach müsste ich sagen nein, denn was irgendein Perverser (oder wie in meinem Fall beschrieben Gestörter) sich in den Kopf setzt kann oft genug auch so eine Strafe nicht abschrecken, vllt. macht sich die Person kurzzeitig im nach hinein darum Gedanken.


    Würde der Rattenschwanz sich nur ansatzweise wie es dann in Japan der Fall wäre ziehen, wäre das schon super, öffentliche Stigmatisierung ist ja bei uns in Deutschland so eine Sache, gerade öffentlich, das perverse Schwein darf man ja nicht so bloß stellen, persönlich sehe ich es aber auch wenn das natürlich laut unseren Gesetzen nicht vereinbar ist, als weniger dramatisch da, ich meine in den Medien werden ja gerne mal Opfer kenntlich gezeigt, aber wehe dem, man sieht den Täter mal, dann heißt es nur, "wie kann man das dem Täter Opfer antun".



    Wo habe ich denn gesagt, dass Frauen nirgendswo aufhalten dürften? Jeder Mensch hält doch lieber dort auf, wo man sich wohl fühlt als dort, wo man sich nicht wohl fühlt. Wenn Frauen belästigt werden, dann kontert man oder man geht weg. Aber es mit sich machen zu lassen, das würde alles nur schlimmer machen.

    Dude, ernsthaft informiere dich mehr, bevor du was schreibst, diverse Sätze haben bei mir gerade heftige "Epic Facepalms" ausgelöst.

    Wie Bastet schrieb lebst du wieder mal in deiner simplen Welt, wo alles so einfach mit einem Fingerschnipser gelöst ist.

    Zu deiner Aussage mit der klaren Botschaft, ich bezweifle, dass du diese so verstehen würdest, wenn ich sehe was du geschrieben hast.


    Nein in solchen Fällen ist es sehr oft nicht so einfach dann den Rambo (wohlgemerkt als Frau) zu machen und zu kontern oder "einfach weggehen".

    Es gibt so viele verschiedene Ebenen was diese Belästigungen angeht, da gibt es kein pauschales "jo ich konter jetzt mal" oder "ich geh einfach", viele Frauen schämen sich auch dafür.

    Natürlich sollte man sich zur wehr setzen, aber so simpel wie es bei dir immer vorgeht ist das einfach nicht, es gibt nicht nur Weg Z, nach dem alles läuft, es gibt zig andere Wege, die man hierbei noch in Betracht ziehen muss, denn so simpel wie du es dir denkst ist es NICHT.

  • Ich habe das Video noch nicht gesehen, triggert es hart?


    Das Video thematisiert folgende Inhalte (in der angegeben Reihenfolge):

    • 2:34 - 4:03: (marginal) zensierte Penisbilder, wobei die Penise selbst noch relativ gut erkennbar sind
    • 4:35 - 6:48: Lesung von (unzensierten) sexistischen Kommentaren auf Social Media, vor allem mit Bezug auf das Aussehen der Frauen
    • 7:53 - 10:25: Lesung von (unzensierten) Chatverläufen, inhaltlich vor allem Sexfantasien und Beleidigungen
    • 10:51 - 13:13: Betroffene Frauen erzählen selbst von erlebter sexueller Gewalt, unter anderem sexuelle Belästigung und (versuchte) Vergewaltigung
    • 14:14 - 16:01: eine Ausstellung von Kleidung, die die Opfer von Vergewaltigungen zum Tatzeitpunkt trugen samt kurzer Schilderung des Erlebten
  • Oof, habt ihr den Twitterhashtag dazu gesehen. Irks. X.x

    Ich muss dem zustimmen, was einige Frauen da schreiben: Das Video schockiert mich irgendwie überhaupt nicht. Vieles hat man so schon gehört und manches in ähnlicher Form selbst erlebt etc.


    Und natürlich sind dann wieder die Spezialisten vor Ort, die fröhlich damit weitermachen Frauen zu belästigen, eklige Kommentare ablassen etc. X.x

    Der dritte Tweet bereits:




    Btw das hab ich übersehen und ich glaube, du hast mich falsch verstanden. Vielleicht / sicherlich hatte es sich jetzt schon geklärt, aber nur zur Klarstellung:

    Ich war tbh echt enttäuscht und verärgert darüber, dass ich von so einigen Frauen gelesen habe die meinten, Männer bräuchten auf Twitter den MeToo-Tag gar nicht benutzen, um schon wieder die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken etc. :pinch:

    Kann ich nachvollziehen

    Ich denke, es gibt zwei Gründe, warum Vergewaltigungen von Männern (durchgeführt von Frauen) bzw generell sexueller Missbrauch von Frauen an Männern noch weniger im Fokus steht.

    Von denen hab ich gar nicht gesprochen, nur von männlichen Tätern. Ich dachte das sei klar... also, mir was es eben klar, da dachte ich das sei im Allgemeinbewusstsein.

    Dieses PDF der Ärztekammer Wien spricht davon, dass etwa 2-6 % der Sexualverbrecher Täterinnen, also Frauen, sind. Sagt irgendwie vieles aus. 😅

  • Übrigens nur mal so am Rande: Auch männliche Missbrauchs-/Belästigungsopfer weiblicher Täterinnen existieren.

    Es ist ein Schlag ins Gesicht, wenn einem dann mit Whataboutism gekommen wird.

    Das bezweifelt auch Niemand, aber solche "whataboutism"-Antworten kommen eigentlich nur, wenn sich ein Mann relativierend in die Diskussion mit "aber Männer werden auch sexuell belästigt!!!" einmischt, obwohl das gerade nicht das Thema ist und eine ganz andere strukturelle Baustelle.

    Schon das "aber" relativiert hier sehr stark, was vorher am Anfang der Diskussion gesagt wurde.


    Ich finde es gut, dass wir beide Themen differenziert und jeweils für sich diskutieren, nur so ist es möglichst produktiv.

    Sexuelle Gewalt von Frauen und von Männern sind viel zu unterschiedlich, um beide Themen gleichzeitig fair behandeln zu können, das betrifft vor allem die Fallzahlen (siehe Bastet über mir), Vorgehensweisen und Intentionen/Motive.

  • Jedoch finde ich es absurd, dass Sexuelle Gewalt/Belästigung bzw. Beziehungsgewalt durch Frauen an Männern als Relativierung der Sexuellen Gewalt/Belästigung bzw. Beziehungsgewalt von Männern als Frauen gewertet wird.


    Wenn ich im Internet schreibe, dass ich Gewalt in Beziehung erlebt habe, strukturelle und Abhängigkeit ausnutzende sexuelle/geschlechtsbezogene Gewalt im Berufsleben erlebt habe, habe ich regelrecht Angst Mal wieder einen gehörigen Shitstorm zu kassieren, wäre ja nicht das erste Mal.

    Meinungsfreiheit hört genau da auf, wo man dafür argumentiert die Rechte anderer einzuschränken.

  • Jedoch finde ich es absurd, dass Sexuelle Gewalt/Belästigung bzw. Beziehungsgewalt durch Frauen an Männern als Relativierung der Sexuellen Gewalt/Belästigung bzw. Beziehungsgewalt von Männern als Frauen gewertet wird.

    Niemand (mit klarem Verstand) relativiert (sexuelle) Gewalt gegen Männer durch Frauen per sé, das ist Quatsch.

    Du bekommst aber (zu Recht) Gegenwind, wenn du dich an Diskussionen zum Thema Sexuelle Gewalt/Belästigungen gegen Frauen durch Männer mit Sätzen wie "Männer werden auch belästigt!", "Frauen sind auch Täter!" beteiligst, das ist völlig daneben und am Thema vorbei.


    Niemand hindert dich, eigene Diskussionen zu beginnen mit eben jenem Fokus oder persönliche Erlebnisse zu schildern.

  • Jedoch finde ich es absurd, dass Sexuelle Gewalt/Belästigung bzw. Beziehungsgewalt durch Frauen an Männern als Relativierung der Sexuellen Gewalt/Belästigung bzw. Beziehungsgewalt von Männern als Frauen gewertet wird.

    Niemand (mit klarem Verstand) relativiert (sexuelle) Gewalt gegen Männer durch Frauen per sé, das ist Quatsch.

    Du bekommst aber (zu Recht) Gegenwind, wenn du dich an Diskussionen zum Thema Sexuelle Gewalt/Belästigungen gegen Frauen durch Männer mit Sätzen wie "Männer werden auch belästigt!", "Frauen sind auch Täter!" beteiligst, das ist völlig daneben und am Thema vorbei.


    Niemand hindert dich, eigene Diskussionen zu beginnen mit eben jenem Fokus oder persönliche Erlebnisse zu schildern.

    Da du mich in deiner Antwort persönlich ansprichst:

    Habe ich das so gesagt? Ich habe mich in einem Diskussionsstrang beteiligt, in dem in den Beiträgen vorher der Konsens gebildet wurde, dass Frauen gegenüber Männern ja ohnehin eigentlich so ziemlich nie Täterinnen wären und Männer diese Erfahrungen daher gar nicht machen können.


    Auch war die Diskussion überhaupt nicht die, die du gerade geschildert hast. Es geht in diesem Tread nicht nur um Frauen als Opfer und Männer als Täter. Würde ich das Topic nochmals öffnen, würde ich wohl auf dieses verwiesen.


    Übrigens wurde Kurz vor meinem Initialbeitrag auch darüber philosophiert, ob Männer eigentlich berechtigt gewesen wären #metoo zu nutzen. Ich habe eben dargelegt warum ich es nicht gemacht habe.

    Generell bin ich es eben gewöhnt belächelt bis stark angefeindet zu werden, wenn ich irgendwo meine Erlebnisse oder deren Folgen schildere (die ich hier nicht explizit geschildert habe). Eben weil das benennen meiner Erfahrungen ja entweder lächerlich sei, weil ich mich als "Mann mit fast 2 Metern" doch wohl wehren könne, oder aber ich mich anstellen würde, so schlimm sei es bestimmt nicht gewesen, oder ich wöllte eben relativieren. Dass ich vielleicht tatsächlich Dinge erlebt haben könnte, die ich wirklich niemandem wünsche und wegen denen mir viele Situationen furchtbare Angst machen scheint wirklich unvorstellbar zu sein.

  • Da du mich in deiner Antwort persönlich ansprichst:

    Habe ich das so gesagt? Ich habe mich in einem Diskussionsstrang beteiligt, in dem in den Beiträgen vorher der Konsens gebildet wurde, dass Frauen gegenüber Männern ja ohnehin eigentlich so ziemlich nie Täterinnen wären und Männer diese Erfahrungen daher gar nicht machen können.


    Auch war die Diskussion überhaupt nicht die, die du gerade geschildert hast. Es geht in diesem Tread nicht nur um Frauen als Opfer und Männer als Täter. Würde ich das Topic nochmals öffnen, würde ich wohl auf dieses verwiesen.

    Ich habe dich eben nicht persönlich angesprochen, dass "Du" in dem zitierten Beitrag war ganz klar allgemein auf diesen Fall gesprochen und kann auch gedanklich mit "Man" ersetzt werden.:

    Zitat

    Niemand (mit klarem Verstand) relativiert (sexuelle) Gewalt gegen Männer durch Frauen per sé, das ist Quatsch.

    Du/Man bekommst/bekommt aber (zu Recht) Gegenwind, wenn du/man dich/sich an Diskussionen zum Thema Sexuelle Gewalt/Belästigungen gegen Frauen durch Männer mit Sätzen wie "Männer werden auch belästigt!", "Frauen sind auch Täter!" beteiligst/beteiligt, das ist völlig daneben und am Thema vorbei.

    Jetzt verstanden?

    Anders macht es auch garkeinen Sinn, weil du in dem von mir zitierten Beitrag garnicht explizit von persönlichen Erfahrungen gesprochen hattest, wie sollte ich dich also persönlich ansprechen?


    Die letzten Beiträge 20+(!) Beiträge drehten sich alle um das Männerwelten-Video mit eben jener Thematik, der von mir zitierte Beitrag von Dir hat sich auf dieses bezogen (du erwähntest, du hast es noch nicht gesehen und dann darauf verwiesen, Männer erleben auch Gewalt), deshalb bin ich auch nur auf dieses Thema eingegangen.

    (ich kann auch unmöglich 15 verschiedene Diskussionsstränge aus den letzten 10 Seiten aufgreifen)


    Dass dieses Thema allgemein Sexismus in beide Richtungen aufgreift ist mir völlig klar (Eröffnungspost habe ich gelesen), ich habe mich in meinen letzten Beiträgen ausschließlich auf die "Männerwelten"-Thematik bezogen (weil du das Video erwähnt hast).

    Mit "Jedoch finde ich es absurd, dass Sexuelle Gewalt/Belästigung bzw. Beziehungsgewalt durch Frauen an Männern als Relativierung der Sexuellen Gewalt/Belästigung bzw. Beziehungsgewalt von Männern als Frauen gewertet wird." hast du eine Antwort auf meinen vorherigen Beitrag impliziert.

    Ich glaube du hast meine Beiträge komplett missverstanden, ich habe Dich zwar zitiert, aber ich habe dich


    Dein Zitat

    Übrigens nur mal so am Rande: Auch männliche Missbrauchs-/Belästigungsopfer weiblicher Täterinnen existieren.

    Es ist ein Schlag ins Gesicht, wenn einem dann mit Whataboutism gekommen wird.

    hat sich doch (meiner Meinung nach) klar darauf bezogen, dass man während der aktuellen Debatte "Gewalt gegen Frauen durch Männer" mit "whataboutism" angegangen wird, wenn man den umgekehrten Fall in die Diskussion einbringt.

    Warum das so ist, habe ich einen Beitrag später versucht zu erklären.

    Hättest du dich nicht darauf bezogen, würde deine Wortwahl absolut keinen Sinn machen ("übrigens [...] Auch männliche Missbrauchsopfer weiblicher Täterinnen existieren [...] Es ist ein Schlag ins Gesicht, wenn einem dann mit Whataboutism gekommen wird.").


    Eben weil das benennen meiner Erfahrungen ja entweder lächerlich sei, weil ich mich als "Mann mit fast 2 Metern" doch wohl wehren könne, oder aber ich mich anstellen würde, so schlimm sei es bestimmt nicht gewesen, oder ich wöllte eben relativieren. Dass ich vielleicht tatsächlich Dinge erlebt haben könnte, die ich wirklich niemandem wünsche und wegen denen mir viele Situationen furchtbare Angst machen scheint wirklich unvorstellbar zu sein.

    Der Vollständigkeit halber nochmal ausdrücklich: Darauf habe ich mich garnicht bezogen.

    Das ist selbstredend ein großes Problem, das hat in den letzten 20 Beiträgen aber niemand thematisiert oder relativiert.

    Der letzte Beitrag der vor der aktuellen Männerwelten-Diskussion gepostet worden ist, stammt nämlich vom 13.12.2019.


    Letzter Beitrag von mir zu Dir, ich wollte keine unnötige Diskussion starten, die jetzt schon wieder über 5 Beiträge ausartet, nur weil wieder mehr reininterpretiert wird, als von mir eigentlich geschrieben wurde.


    Vielleicht nächstes mal einfach den Nutzer oder die Diskussion von vor 1-3 Seiten zitieren, auf den/die du dich beziehen wolltest, dann gibts keine Missverständnisse wie dieses hier:

    Übrigens wurde Kurz vor meinem Initialbeitrag auch darüber philosophiert, ob Männer eigentlich berechtigt gewesen wären #metoo zu nutzen. Ich habe eben dargelegt warum ich es nicht gemacht habe.

  • eWok es ist für reine Handy-Nutzer fürchterlich schwierig komplexe Zitationen durchzuführen.

    Ich habe mich persönlich von dir angesprochen gefühlt, weil du eben "wenn du das machst, dann wirst du zurecht kritisiert" und nicht "würdest du das machen, dann würdest du zurecht kritisiert" geschrieben hast. Impliziert halt, dass der andere zurecht kritisiert wurde ohne dessen Handlungen zu kennen.

    Danach habe ich einen neuen Absatz gemacht, erkennbar durch die Leerzeile. Das tat ich, weil ich im Thema wieder allgemeiner wurde. Gleich mache ich das wieder, es geht dann nicht mehr nur um deinen Beitrag.


    Bastet hat bereits im ersten Beitrag nach Arrior erwähnt, dass sie enttäuscht war, wie einige Frauen der Meinung waren, dass Männer den #metoo nicht benutzen dürften.

    Darauf entstand hier ein ganzer Diskussionsstrang in dem es darum ging.

    Unter anderem mit Arrior diskutierte sie darüber ob die Täter nun immer Männer seien oder nicht. Einige andere Nutzer stiegen in die Diskussion mit ein, während natürlich gleichzeitig über mehrere Diskussionsstränge geschrieben wurde.

    Darauf hin bin ich mit meinem Initialbeitrag eingestiegen, direkt nachdem ich im Absatz darüber gefragt habe ob das Video hart triggert. Eine Frage die mir der Bodennahe Monarch beantwortet hat (wofür es eine Danksagung gab, reine Dankebeiträge ohne mehr Inhalt soll man ja nicht schreiben, da es die Funktion gibt).


    Es ging auch noch darum, dass Sexismus und Belästigung/Missbrauch gegenüber Männern deutlich anders sind und dadurch nicht zu vergleichen. Je nach Kontext stimme ich zu oder nicht.

    Keine volle Zustimmung: Auch für Männer kann die Zurückweisung der Annäherungsversuche einer Vorgesetzten zu Nachteilen im Job bishin zum Jobverlust führen. Das Extraproblem obendrauf, was für Frauen wiederum viel wahrscheinlicher und dadurch auch extrem viel bedrohlicher ist: Der Vorgesetzte könnte ihr auflauern und die Mitarbeiterin, die ihn zurückgewiesen hat vergewaltigen.

    Das bringt mich zum nächsten Unterschied: Es wird gesellschaftlich (leider immer noch) weitgehend toleriert, dass Frauen auf die Funktion ihres Körpers zur Befriedigung der Männlichen Sexualität reduziert werden. Dadurch scheint für einen gewissen Prozentsatz (selbst wenn dieser nicht all zu groß sein dürfte, er ist "laut" und gefährlich) der Männer ein "paradiesischer Zustand" zu herrschen:

    Das Stelle ich mir dann übrigens absolut grausam vor. Ich kenne es zwar auch zur genüge, dass mein Körper ungefragt kommentiert wird, aber da geht es eben darum ob ich nun für die jeweilige Person gerade gut aussehe oder eben Hässlich sei (was ich halt auch nicht wissen möchte, ich glaube ich habe eine recht realistische Einschätzung meiner Erscheinung), nicht darum, dass man mich oder gewisse Teile von mir gerne Mal benutzen möchte.

    Meinungsfreiheit hört genau da auf, wo man dafür argumentiert die Rechte anderer einzuschränken.

  • CN: Vergewaltigungen


    Ja schon, aber an sich geht es doch eher darum, dass es ein gesellschaftliches und strukturelles Problem ist, dass sexuelle Gewalt zwar nicht immer, aber in like... 95 % der Fälle (hab gerade keine realen Zahlen hier) von Männern ausgeht und gegen andere gerichtet ist, ob nun gegen Frauen, andere Männer oder andere Geschlechter. Das ist schließlich das Kernproblem, das man angehen muss und Opfer sollte man generell nie mundtot machen wollen, wenn sie was zu sagen haben.

    Da hast du sicher Recht. Wobei ich immernoch denke, dass das Thema so komplizierter ist. Deswegen sagte ich ja auch: Intersektionalität spielt hier eine größere Rolle, weil es halt häufig marginalisierte Männer trifft, da diese eben bessere Opfer abgeben. Sache ist halt, dass diese Übergriffe im Kontext anders passieren. Soweit ich es im Kopf habe halt sehr oft da, wo viele Männer aufeinander sind und Dominanz demonstrieren wollen/müssen. Das hängt auch mit der männlichen Sozialisation zusammen, also insofern hat es dieselben Ursachen, aber die Normalisierungsmechaniken sind andere. Denn dass es bei weitem weniger normalisiert, sondern stattdessen einfach totgeschwiegen ist ... Ich denke darüber müssen wir nicht reden.


    Sache ist halt nur auch, dass gerade dadurch, dass es totgeschwiegen ist, eben bestimmte Dinge, über die im Rahmen von #MeToo gesprochen wird, nicht zutreffen. Also bspw. dieses "Du warst zu sexy gekleidet! Da ist es ja kein Wunder!" ist eher nichts, dass ein männliches Opfer (spezifisch ein männliches Opfer eines männlichen Täters) sich anhören darf. Oder bspw.: Es gibt sicher Übergriffe von Politikern auf Männer auch. Aber da wird wohl eher selten gesagt: "Jetzt spricht er von Vergewaltigung, aber eigentlich hat er es damals gemacht, um sich eine Karriere aufzubauen!" Weil so ein Dialog gar nicht stattfindet.


    Und dass er nicht stattfindet ist ein Problem. Ein riesiges. (Ich meine, einmal ehrlich, im amerikanischen Klima: Würde da ein Mann nach vorne kommen und sagen "Präsidentschaftskandidat X hat mich vergewaltigt", dann würde Kandidat X allein wegen der vorherrschenden Homofeindlichkeit nicht gewählt werden, selbst wenn die Vergewaltigung halt nichts mit Sexualität per se zu tun hatte.) Und gerade im Showbuisness ist es scheinbar ja wirklich so extrem, dass es scheißegal ist, welches Geschlecht du hast: Irgendwann wird dich jemand vergewaltigen. Jedenfalls, wenn du jung anfängst. Wahrscheinlich ein Mann, vielleicht aber auch eine Frau. Und wenn du sprichst, egal welches Geschlecht du hast, darfst du dir halt eine neue Karriere suchen. Daher sprichst du nicht, machst deine Karriere und irgendwann wirst du wahrscheinlich selbst zum Täter. :/ Aber Hollywood ist echt noch einmal ein Pflaster für sich in diesem Bereich. Weil Hollywood wurde auf strukturellen Problemen gebaut, die nicht immer mit dem Rest der Welt übereinstimmen und gerne auch ansonsten dem Rest der Welt gleichzeitig 30 Jahre hinterherhängen und 30 Jahre voraus sind -.-


    Und ich meine, ja, #MeToo kam ja ursprünglich im Kontext mit Hollywood auf, insofern ... ja. Gleichzeitig geht es eben aber bei #MeToo für mich wenigstens auch um diese Sprüche "Zu sexy gekleidet! Selbst Schuld.", "Nicht auf Drink aufgepasst. Selbst Schuld.", "Du hättest ja was sagen können. Selbst Schuld.", "Eigentlich wolltest du dich hochschlafen, hat aber wohl nicht geklappt, hmm? Deswegen willst du ihm jetzt eins reinwürgen." und "Du willst nur Aufmerksamkeit." Und das betrifft halt weibliche Opfer mehr, als männliche, jedenfalls wenn es um männliche Täter geht - weil die weiter verbreitete Homofeindlichkeit der Gesellschaft halt eben auch zur allgemeinen Annahme macht, dass ein Mann nicht freiwillig mit einem anderen Mann schlafen würde. Natürlich ist die gleichzeitig damit verbundene Scharm ebenfalls ein gutes Mittel um das Opfer zum Schweigen zu bringen. x.x


    Wie gesagt. Es ist kompliziert.


    Was ist victim blaming? Immer diese englische Begrifflichkeiten. Ich höre das zum ersten Mal. Ich wollte niemals die Opfer für die Straftaten verantwortlich machen, ich möchte und wollte damit nur ausdrücken, dass ich es vermisse, dass sich die Opfer wehren.

    Genau das ist Victim Blaming und ich bin mir zu 90% sicher, dass ich dir das bereits in der Vergangenheit einmal erklärt habe, Edex. Victim Blaming ist, Opfern die Schuld oder zumindest eine Teilschuld an dem Verbrechen, dessen Opfer sie wurden, zu geben. Etwas, das im Kontext von Frauen, die Opfer von Männern sind, eben sehr häufig passiert, wie der Beitrag eben auch zeigt und wie du es auf sehr ekelhafte Weise gerade auch demonstrierst.


    Bastet hat es an sich schon gut erklärt, aber prinzipiell ein paar Punkte zum Thema "sich nicht wehrende Opfer":

    • Viele Opfer wehren sich sehr wohl. Als ich mit 16 vergewaltigt wurde habe ich mich gewehrt und geschrien. Einen Unterschied hat es aber dennoch nicht gemacht, weil ich zwar recht stark mit 16, der Täter aber ein 28jähriger, großgewachsener Mann war.
    • In diversen Fällen hat das Opfer zu große Angst vor dem Täter, um sich zu wehren. Sei es, weil der Täter physisch überlegen ist, oder weil das Opfer Angst vor Unberechenbarkeit hat.
    • Mädchen werden durch die Medien von einem jungen Alter an dazu indoktriniert, dass sie gewisse Verhaltensweisen als "normal" akzeptieren. Wie beispielsweise eben ungewollte Berührungen und Bemerkungen. Das ist, so wird ihnen gesagt, nur eine Form der Anerkennung.
    • Mädchen werden ebenfalls (wie auch Jungs) von einem jungen Alter an dazu indoktriniert, die häufigste Form einer Vergewaltigung nicht als solche zu erkennen. Ich wurde das erste Mal mit 14 vergewaltigt. Von meinem damaligen Freund. Ich wusste nicht, warum ich mich so mies gefühlt habe, weil ist ja alles so abgelaufen, wie ich es aus Büchern und Manga kannte. :/ Ich glaube auch nicht, dass mein damaliger Freund mich bewusst vergewaltigte - weil er hatte dasselbe normalisiert und internalisiert wie ich.
    • Innerhalb einer Beziehung ist es sowieso noch einmal so, wie Bastet es sagt: Dem Partner gegenüber werden nicht nur negative Gefühle empfunden, sondern auch positive und eben auch Liebe. Und deswegen wird halt hingenommen, was hingenommen wird, weil es ja für die Liebe ist und es erneut etwas ist, dass bei uns normalisiert wird: Partner*innen (vor allem Partnerinnen), die sich in einer Beziehung aufopfern und damit irgendwann das "Biest" zähmen. (Ich meine, like, "Die Schöne und das Biest" wurde explizit geschrieben und jungen adeligen Frauen beizubringen, dass es schon passt, wenn ihr Ehemann abusive ist, sie müssen ihn einfach nur genug lieben, dann klappt das schon irgendwann.)
    • Wenn Frauen versuchen ihren Täter anzuzeigen oder allgemein nur davon erzählen, dann wird ihnen nicht geglaubt. Die meisten Fälle landen nie vor Gericht. Und diverse sehr einflussreiche Männer sind Täter. Obwohl zig Frauen (und teilweise auch Männer) gegen sie ausgesagt haben.
    • Wenn Frau darüber spricht, was sie erlebt haben, dann kommen direkt Leute wie du an und sagen ihnen: "Ja, aber du hättest dich wehren können."
    • Wenn Frau über etwas, wie sexuelle Belästigung spricht, wird es sowieso wieder heruntergespielt und normalisiert. Soll sich mal nicht so anstellen, heißt es dann.
    • Passiert es am Arbeitsplatz durch einen Vorgesetzten, so ist die Angst vor einem Jobverlust beim Opfer auch immer vorhanden. Weil gesellschaftlich stehen die Chancen gut, dass der Täter ungeschoren davon kommt und man als Opfer dann den Job verliert.


    Wenn Männer ihre Dominanz preisgeben müssen, warum kontern die Frauen dann nicht, dass es kein dominantes Geschlecht gibt? Sondern, dass wir verdammt nochmal alle Menschen sind, unangängig des Geschlechts. Sexuelle Belästigung ist wie Mobbing. Man bekommt diese Leute nur wenn man sie aufzeigt, dass sie keinen Deut besser seien.

    Weil es kein Problem von Einzelpersonen, sondern ein gesellschaftliches Problem ist. Männer werden in unserer Gesellschaft darauf sozialisiert, dominant und stark auftreten zu müssen, da man sonst ihre Männlichkeit schlimmstenfalls in Frage stellt, was, auch das sozialisiert unsere Gesellschaft an, so ziemlich das schlimmste ist, was man einem Mann antun kann. Gleichzeitig werden Frauen dazu sozialisiert nachgiebig zu sein und zu ducken, zu versuchen es anderen Recht zu machen und Konflikte zu vermeiden.


    Es ist nicht so, als würden Leute nicht versuchen aktiv dagegen zu gehen, aber dass dies die grundlegenden Sozialisierungen sind, ist halt nun einmal so. Das ist halt eben, was Leuten anerzogen wird, wenn dem Jungen, wenn er sich streitet oder auch mal haut im Kindergarten gesagt wird, "macht das unter euch aus", während dem Mädchen gesagt wird: "Entschuldige dich bitte." Und wenn man bei Jungs halt auch immer wieder: "So sind Jungs halt" sagt, egal was sie machen.


    Aber durch die Pubertät bekommen auch die Männer erst das sexuelle Bedürfnis. Ohne die Pubertät hätte man das nicht und die Männer hätten garkein Interesse an Geschlechtsverkehr usw.. wenn ich das so richtig verstanden habe.

    Noch einmal: Sexualität und Vergewaltigungen haben nicht so viel miteinander zu tun, wie du denkst. In den allermeisten Fällen geht es bei Vergewaltigungen um Machtverhältnisse. Es gibt auch asexuelle Vergewaltiger. Es gibt heterosexuelle Männer, die andere Männer vergewaltiger. Es gibt Täter, die nicht pädophil sind und dennoch Kinder vergewaltigen. Weil es oftmals nicht um sexuelle Befriedigung, sondern um Macht geht.


    Denkt ihr, dass eine ähnliche Handhabung von sexuellen Straftätern in Deutschland (also die öffentliche Stigmatisierung der Täter) dabei helfen könnte, solche Straftaten vorzubeugen?

    Nein. Und ich denke auch nicht, dass es in Japan geholfen hat. Das Problem ist letzten Endes eben die Sozialisierung und das, was uns allen als "normal" oder eben weniger Normal beigebracht wird. Das Problem ist in Japan noch immer da, weil letzten Endes gerade in Japan Frauen noch einmal extra stark darauf sozialisiert sind, nachgiebig und schüchtern zu sein und sich daher noch deutlich schwerer damit tun, einfach sowas zu rufen. Und die japanische Gesellschaft halt tendenziell eine "Wegschaugesellschaft" ist. Daher ... Uhm. Ja. Helfne wird das nicht. Helfen wird nur ein komplettes gesellschaftliches Umdenken und das anders Sozialisieren unserer Kinder. Das beste, was wir als Erwachsene machen können, ist offen darüber zu sprechen, Informationen zu verbreiten und Opfern zu glauben.

  • Aber durch die Pubertät bekommen auch die Männer erst das sexuelle Bedürfnis. Ohne die Pubertät hätte man das nicht und die Männer hätten garkein Interesse an Geschlechtsverkehr usw.. wenn ich das so richtig verstanden habe.

    Mal ganz abgesehen von dem was Alaiya schon gesagt hat, ist das nicht war. Die meisten Menschen, jedes Geschlechts fangen meistens vor der Pubertät schon an zu mastubieren. Bei Cis Frauen sogar häufiger früher, mit 8 - 9 Jahren. Wir sind keine triebgesteuerten Tiere mehr in dem Sinne, wir haben Sex hauptsächlich wegen dem Pleasure an sich. Deswegen sind solche anerzogenen Sachen, welche Männer als Ausrede benutzten, nach dem Motto "Ich bin soo ein armer Kerl, so triebgesteuert, ich kann gar nicht mehr klar denken." auch einfach nur anerzogener Bullshit. Mehr nicht.


    Ich kenne ebenso viele Menschen jedes Geschlechts, die offener mit Sex umgehen, oder eben nicht. Das hat überhaupt nichts mit der Pubertät order irgendwelchen Trieben zu tun, sondern einfach mit der angeborenen Sexualität der Person selber.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Männer werden in unserer Gesellschaft darauf sozialisiert, dominant und stark auftreten zu müssen, da man sonst ihre Männlichkeit schlimmstenfalls in Frage stellt, was, auch das sozialisiert unsere Gesellschaft an, so ziemlich das schlimmste ist, was man einem Mann antun kann.

    Gerade das ist eines der größten Probleme (und warum ich auch so ein Problem mit Konservatismus hab):

    Jungen wird von klein an beigebracht (entweder durch Medien oder durch die Kinder von solch Konservativen Eltern), dass sie, weil sie ja "Männer" sind, nicht weinen dürfen, auf körperliche/seelische Schmerzen keine Reaktion zeigen dürfen und sich "männlich" verhalten müssen.

    Ich bspw setze mich gerne so hin (wenn auch nur für ein paar Minuten), dass ich meine Beine überschlage, etwas, was man "primär" bei Frauen sieht, weswegen ich mir ab der 5. Klasse (wo ich in Nürnberg und nicht mehr Ottensoos [einem Dorf] zur Schule ging) anhören durfte, "ob ich denn keine Eier habe", weil ich mich so hinsetze.

    Und diese Geschlechterrollen sind in beiden Richtungen tief in den älteren Generationen verwurzelt: Der Junge kriegt blaue Anziehklamotten, das Mädchen Rosa. Der Junge kriegt Playmobil und Lego mit Wikingern und Piraten, das Mädchen kriegt (falls überhaupt Lego/Playmobil) Barbie und Baby-Born....

    Meine Schwester und ich waren in diesen "Rollen" auch noch gefangen, auch wenn wir uns zum Glück selbstständig daraus befreien und hinterfragen konnten, so hab ich bspw mit meiner Schwester (als ich 12 und sie 9 war) an ihrem Playmobil-"Feenschloss" gespielt. Und wir beide (und zum Glück auch unsere Mutter) finden solche Rollen total rückständig und nicht mehr zeitgemäß

    Inzwischen gibt es ja zum Glück "Bewegungen", die sich dagegen wehren (Männer setzen sich dafür ein, dass sie auch Gefühle zeigen dürfen), aber dann gibt es wieder solche "Boomer-Frauen" (bezieht sich nicht auf das Alter, sondern auf die Denkweise), die dann sagen "Ich will keine Heulsuse als Mann"

    (ja, das hat jetzt nichts mit dem Thema Vergewaltigungen/sexuelle Belästigung zu tun, ist aber auch eine Form des Sexismus und mit für diese Geschlechterrollenbilder verantwortlich)

  • Ich hätte mal kurz eine Frage an die weiblichen Mitleser hier (die männlichen dürfen sich natürlich auch äußern)

    Juhu


    Soziologisch und von persönlichem Wohlbefinden dabei können die weiblichen User hier natürlich besser sprechen als ich. Das grösste Problem, dass ich bei sowas sehe, ist aber, dass das Sexualstrafrecht sowieso schon ein beweisproblematisches Minenfeld ist. Wo das bei Vergewaltigungen rechtsmedizinisch "weniger" problematisch ist (mir ist bewusst, dass nicht jede Vergewaltigung die Selben/entsprechende Verletzungen herbeiführen muss), begeben wir uns spätestens bei sexueller Belästigung in ein rechtliches Minenfeld. Es gibt zwar auch im deutschsprachigen Raum immer mal wieder Bemühungen, die Beweislast bei sexueller Belästigung, vor allem am Arbeitsplatz, zu reduzieren, indem beispielsweise vom Opfer nur noch verlangt wird, dass es die behauptete sexuelle Belästigung glaubhaft machen muss (wie es zumindest in der Schweiz schon bei einigen anderen gleichstellungsrechtlichen Disputen der Fall ist), ich bin aber nicht sicher, wie realistisch das in der Praxis umzusetzen ist. Wie macht man eine sexuelle Belästigung glaubhaft? Wie kann ich als Beschuldigter den Beweis erbringen, dass etwas nicht passiert ist? Ich befürchte, dass solche "Lösungen" zu noch mehr Problemen führen könnten, ganz zu schweigen von den Falschanschuldigungen, die hier bereits angesprochen wurden.

  • Zitat von Alaiya

    Da hast du sicher Recht. Wobei ich immernoch denke, dass das Thema so komplizierter ist. Deswegen sagte ich ja auch: Intersektionalität spielt hier eine größere Rolle, weil es halt häufig marginalisierte Männer trifft, da diese eben bessere Opfer abgeben. Sache ist halt, dass diese Übergriffe im Kontext anders passieren. Soweit ich es im Kopf habe halt sehr oft da, wo viele Männer aufeinander sind und Dominanz demonstrieren wollen/müssen. Das hängt auch mit der männlichen Sozialisation zusammen, also insofern hat es dieselben Ursachen, aber die Normalisierungsmechaniken sind andere. Denn dass es bei weitem weniger normalisiert, sondern stattdessen einfach totgeschwiegen ist ... Ich denke darüber müssen wir nicht reden.

    Klar, aber neben Dominanz geht es auch hauptsächlich darum, dass viele Jungs, vor allem den Bengeln aus der oberen Mittel- und Oberschicht, einfach schon früh alles durchging. Natürlich wird nicht jeder zum Vergewaltiger, weil ihm früher zu viel erlaubt war, aber wenn das auf einen entsprechenden Charakter trifft, sind das eben vor allem Männer, die sich entitled dazu fühlen mit dieser Person Sex zu haben, wenn sie selbst darauf bestehen. Und ich will nicht unbedingt sagen junge, weiße Männer, andere Kulturen lassen ihren Söhnen oft auch ein hohes / noch höheres Maß an Entitlement zukommen.


    Aber es ist trotzdem so, dass zB junge weiße Männer den Hauptteil der School Shootings stellen. Auch Frauen werden schwer gemobbt, LGBTs werden noch viel häufiger gemobbt und auch müssen POC vielerorts Diskriminierung erfahren, aber die meisten School Shooters waren junge, weiße Heteromänner. Manche drehen eben durch, stark vereinfacht gesagt, wenn die Welt nicht mehr nach ihrem Schädel rennt und ihnen riesige Steine in den Weg legt.

    Und die meisten Incels sind auch junge, weiße Männer oder eher konservative junge Muslime, weil sie einfach denken, das Umfeld müsse sie mögen, egal wie ungut sie sich in Wahrheit benehmen oder ob andere sie einfach nicht wahrnehmen, aufgrund fehlender Ausstrahlung und zu großer Schüchternheit etc. Die denken, von Jobs, Freundschaften bishin zu der Frau, die sie wollen, stünden ihnen einfach alles zu und im besten Fall geben die nur Ugly Cries von sich, im schlimmsten Fall nehmen sich solche Männer dann das, was sie wollen.


    Was natürlich auch mit der Idee zu tun hat, dass man eben eine gewisse Dominanz über andere hätte.

    Und manche jener Männer, die eben doch bereits ein gewisses Auftreten und Durchsetzungsfähigkeit haben, denken dann genauso, dass niemand das Recht hat ihnen ein nein gegenüber auszusprechen, egal was sie wollen.

    Ich denke das größte Problem sehr konservativer Erziehung ist, dass eben Jungs gezeigt wird, dass sie alles bekommen dürfen und Mädchen, dass sie eben viel häufiger nachgeben sollen, wie du eben sagst.


    Und gleichzeitig denken sie, sie müssten nichts tun, wozu sie gar keine Lust haben oder sie gerade einschränkt. Wenn ich darüber nachdenke, was ich hier geschrieben habe... feste(r) Freund(in)

    Zitat

    Ich tbh bei sowas zu ungeduldig und wie gesagt... naja bei meiner Schwester hatte ich noch schneller die Geduld verloren, weil ich mit denen dann ja auch umgehen musste und teilweise entweder involviert war, indem ich die Streitigkeiten mitangehört habe oder deren Schwachsinn ertragen musste.


    Da gab's die eine Situation, in der sie ihre ältere Tochter (von einem vorigen Freund) vom Kindergarten abholte und danach einkaufen gehen wollte. Ich war ca 15 und mit ihrem neuen Mann und dem Baby alleine und naja, da er zuvor noch nicht mit einem Baby umging, da er die ältere Tochter von ihr kennengelernt hatte, als sie bereits drei war, war es ja klar, dass er etwas ungeschickt im Umgang mit dem war. Dann meinte er jedoch zu mir "halt du ihn mal" und ist aus dem Zimmer gegangen. Ich dachte eben erst, er macht in der Küche das Fläschchen, bis ich gehört habe wie die Haustür ins Schloss fiel und der Kerl für etliche Stunden verschwunden war. Ich dachte, ich wäre im falschen Film. 😂👏🏻 meine Schwester war zwar nicht glücklich drüber, ging aber dann trotzdem auf alle los, die dagegen was sagten. Und all solche Sachen.


    Bin tbh auch einfach baff und baff gewesen, wie viele absurde Ausreden und Entschuldigungen so einige Frauen (halt vor allem die, aber natürlich auch manchmal in anderen Konstellationen) für ihre Typen finden oder immer wieder durchgehen lassen. So zB: "er war überfodert..." ja schön und weiter lol? Ein erwachsener Mann Mitte zwanzig - Ende zwanzig kann weglaufen, weil er überfordert ist? Ich war halt auch zuerst überfordert, aber dann kann man nicht einfach davon weglaufen. Stellt euch vor, ich hätte den Kleinen auch einfach hingelegt und wäre raus. xD

    oof, ich glaube, ich kannte oder kenne zu viele Frauen / Leute, deren (männlicher) Partner einfach nur ein großes Kind war, das weint oder abhaut, sobald was schwierig wird. Oder "schwierig", weil ein weinendes Baby kann man kaum als Schwierigkeit bezeichnen lol


    Zitat von Alaiya

    Und ich meine, ja, #MeToo kam ja ursprünglich im Kontext mit Hollywood auf, insofern ... ja. Gleichzeitig geht es eben aber bei #MeToo für mich wenigstens auch um diese Sprüche "Zu sexy gekleidet! Selbst Schuld.", "Nicht auf Drink aufgepasst. Selbst Schuld.", "Du hättest ja was sagen können. Selbst Schuld.", "Eigentlich wolltest du dich hochschlafen, hat aber wohl nicht geklappt, hmm? Deswegen willst du ihm jetzt eins reinwürgen." und "Du willst nur Aufmerksamkeit." Und das betrifft halt weibliche Opfer mehr, als männliche, jedenfalls wenn es um männliche Täter geht - weil die weiter verbreitete Homofeindlichkeit der Gesellschaft halt eben auch zur allgemeinen Annahme macht, dass ein Mann nicht freiwillig mit einem anderen Mann schlafen würde. Natürlich ist die gleichzeitig damit verbundene Scharm ebenfalls ein gutes Mittel um das Opfer zum Schweigen zu bringen. x.x

    Ja natürlich, da geb ich dir Recht. Mir geht's nur darum, dass es ein bisschen widerlich und auch nicht gerade produktiv ist, wenn ein paar Opfer auch noch auf andere Opfer losgehen oder es ihnen noch schwerer machen.

    Wenn schon jemand herauskommt und ausspricht, was ihm passiert ist, braucht er es nicht, dass ihm andere, in dem Fall jene Frauen, das Messer in den Rücken rammen.


    Und genau das sollte nicht geschehen. Man lässt einfach jedem Opfer die Zeit und Möglichkeit zu sprechen und es ist schon ein großer Unterschied, ob ein Opfer wirklich von seinen Erfahrungen erzählt, oder ob Typen einfach nur so reinhauen "aber Frauen sind doch bestimmt genauso oft Täter!!1", weil 1. Sind sie nicht, nichtmal annähernd und 2. sind das wohl häufig Männer, die das nur so reinwerfen, um zu relativieren und keine eigenen Erfahrungen haben.

    Und wie gesagt, Opfer sollte man nie mundtot machen. Das Widerlichste, was ich in diese Richtung gelesen habe, war eine Frau, die einem Mann schrieb: "Jetzt wisst ihr wenigstens wie sich das anfühlt!" Sich an einem Random-Mann auszulassen, der das selbe erlebt hat wie man selbst, ist dann eben eklig.


    OT:

    Zitat von Alaiya

    Es ist nicht so, als würden Leute nicht versuchen aktiv dagegen zu gehen, aber dass dies die grundlegenden Sozialisierungen sind, ist halt nun einmal so. Das ist halt eben, was Leuten anerzogen wird, wenn dem Jungen, wenn er sich streitet oder auch mal haut im Kindergarten gesagt wird, "macht das unter euch aus", während dem Mädchen gesagt wird: "Entschuldige dich bitte." Und wenn man bei Jungs halt auch immer wieder: "So sind Jungs halt" sagt, egal was sie machen.

    Siehste und ich lass einfach alle mal machen, solange es nicht eskaliert. xD

  • Bastet

    Leider habe ich bisher immer und immer wieder erleben müssen, dass Männern, welche ihre Erlebnisse einbringen wollen Relativierung und "Männer genauso oft" in den Mund gelegt wird, woraufhin sie dann angefeindet werden.


    ________


    Ich habe unter anderem meinen letzten Job verloren, weil ich den Annäherungsversuchen der Hauptkraft nicht nachgekommen bin. Ich habe schon lange vor ihr dort gearbeitet und kannte sie sogar schon vorher. Ich war ihr Gegenüber freundlich bis freundschaftlich eingestellt, aber da war eben nicht mehr.

    Erst war alles was ich machte großartig und im Laufe der Zeit kam sie auch nach ihrem Feierabend noch Mal, um mit mir zu reden, was auch in Annäherungsversuchen endete. Immer wieder ausschweifende Umarmungen und deutliche körperliche Annäherungen können auch für Männer sehr unangenehm sein, wenn man der anderen Person gegenüber einfach nicht so nah sein möchte, nicht gestreichelt und nicht geküsst werden möchte.

    Eine Weile später (als sie erkannte, dass wirklich nichts zu machen ist und ich auch mit einer anderen Kollegin viel rumalberte) wurde sie erst meiner Kollegin (welche an Männern sexuell einfach 0 Interesse hatte) gegenüber eisig, danach fing es an, dass sie allerhand Dinge so manipulierte, dass es in meinen Schichten zu Fehlern und Kassenfehlständen führte. Gleichzeitig würde ich von ihr bei der Geschäftsführung des Diebstahls bezichtigt. Dann ging alles ganz schnell und ich wurde fristlos gekündigt.

    Darüber hinaus wurde ich in meiner ersten Beziehung regelmäßig geschlagen, häufig auch ohne Vorwarnung. Auf emotionaler Ebene war sie auch nicht netter zu mir, wenn ich in einer Sache auf meinem Standpunkt beharrte blockierte sie auch Mal für einige Stunden oder Tage meine Nummer. Es gab auch andere sehr unnette Sachen, aber die möchte ich nicht ausbreiten, Stichwort Scham.

  • Zitat von YnevaWolf

    Das ist nicht dein ernst?

    Wenn also eine Frau von einem körperlich deutlich stärkeren Mann ins Gebüsch gezerrt und vergewaltigt wird, ist sie selber Schuld, weil "sie hats ja machen lassen?" Wenn Kinder von ihren Eltern, Onkel, Tanten, Geschwister, [...] missbraucht werden, sind sie dran schuld, weil "sie haben es ja mit sich machen lassen"? Wenn man gut manipuliert wird - was bedeutet, dass man es selbst nicht merkt - und deswegen in die Falle gerät: selbst schuld? Ich verlinke dazu einfach mal einen Blogpost von Jule. Da geht es zwar mehr um Pädophilie aber es wird sehr gut dargestellt, wie einfach es Tätern fällt an Opfer zu kommen, wenn sie gut manipulieren können. Nein, da liest man nichts ekliges, nichts gefährliches. Das war im Zuge eines Experiments, durchgeführt von jemanden, der Opfern hilft und zwei (damals) angehenden Ärztinnen.

    Dein Blog hat doch Bestens gezeigt, dass wir unsere Hemmungsschwelle zu schnell verlieren. Man vertraut Fremde plötzlich zu viel an, dabei missbraucht der Fremde jemanden. Nur wenn man selber ein starkes Selbstvertrauen hat und immer im Hinterkopf hat, dass man auch einen Fremden nicht sofort vertraut. Erst dann kann man sich antasten, ob der Fremde unheimlich ist oder doch vertrauensvoll ist. Wie das Beispiel mit der Schwimminsel. Da hätte ich gesagt, dass ich ihn nicht vertraue und wäre sehr misstrauisch.


    Der Blog ist gut, aber zeigt deutlich wie leichtsinnig Menschen in manchen Situationen reagieren.


    Zitat von Bastet

    Was, wenn die Wohnung oder das Haus auf den Mann geschrieben ist? Doppelt schlimm, wenn du bereits Kinder hast.

    Wohin gehst du vorerst? Zu deinen Eltern? Was wenn du keine mehr hast oder diese auch furchtbar sind? Wie soll es dann weitergehen? Was wenn der Mann Haupt- oder Alleinverdiener ist? Vielen Frauen fällt es schwer dann den ersten Schritt zu wagen, um zum Arbeits- und Sozialamt zu gehen.

    Es gibt das ja noch Polizei, Frauenhäuser usw... als Anlaufstellen. Ansonsten haben Frauen auch Kontakt zu anderen Freundinnen. Man kann dort ja mitteilen, dass man sich unwohl fühlt usw.. und dann kommen ihre Freundinne zu Hilfe oder sie zu ihr und dann fällt es ihr bestimmt leichter unter Freunden etwas zu vertrauen als halt zu einer Anlaufstelle zu gehen.


    Zitat von Bastet

    - Was, wenn die Polizei einem nicht glaubt? Ja, das kommt oft vor. Ich hatte Glück und die Polizei glaubte mir, erste Hürde überwunden. Aber was, wenn nicht...? Was wenn sie dem Opfer auch noch die Schuld geben?

    Die Polizei darf eine Hilfe nicht verweigern. Ansonsten würde es mich wundern wenn doch.


    Zitat von Bastet

    - Was wenn das Umfeld der Frau auch noch an der Trennung die Schuld gibt und diese blamiert und ausschließt? Was wenn es den Kindern dann aufgrunddessen dreckig geht?

    Puhh..wegziehen? Eine Trennung sollte aber von Umfeld aus nicht als Racheakt verstanden werden. Eine Trennung gehört halt auch dazu, wenn es die bessere Lösung ist.


    Zitat von Bastet

    Das hat nichts, und wirklich nichts damit zu tun, dass man manchmal in Onlinespielen beleidigt wird.

    Aber gut, Frauen wissen nun ja, dass sie einfach offen und ehrlich sagen müssen: "Entschuldigen Sie mal, ich finde es gerade nicht so toll vergewaltigt zu werden. :)"

    Es gibt auch Frauen, die online spielen und genauso wehrhaft sind. Man kann Fremde blockieren, ignorieren, aber auch an denen rächen.


    Zitat von Bastet

    Ist doch die logische Schlussfolgerung, oder?

    Wenn Frauen im Internet belästigt werden, sollten sie sich dort nicht aufhalten. Oder in der Schule, am Arbeitsplatz, im Bus, im Aufzug, beim Sport, unter Freunden, daheim ... überall kann sowas geschehen.

    Und nein, komm nicht wieder mit "ich werde auch manchmal online beleidigt", sexuelle Belästigung ist nicht das selbe wie Mobbing oder eine einfache Beleidigung!

    Ich werde beim Spielen beleidigt, aber ich höre dann nicht einfach aus zu spielen. Ich gehe den Täter aus dem Weg oder räche mich an ihn indem ich ihn ärgere. Es gab auch dort schlimme Beleidigungen. Zum Beispiel wurde meine eigene Mutter beleidigt. Das ist mindestens genauso schlimm wie eine sexuelle Belästigung. Zum Glück spiele ich ja GTA, wo ich bei solchen Idioten ganz schön in die Eier gehen kann.


    Zitat von Bastet

    Was wir aber nicht können. In deiner Fantasie funktioniert das bloß so einfach.

    Es waren die Frauen, die immer um ihre Rechte erkämpft haben. Wahlrecht für Frauen und auch das Recht zu arbeiten bzw. zur Selbstverwirklichung. Dann können die Frauen auch jetzt dafür kämpfen, dass es noch gerechter wird.


    Alaiya


    Ich möchte nicht noch mehr zitieren, aber warum gehen die Frauen nicht gegen sexuelle Belästigungen auf die Straßen mit der selben Wirkung wie damals die Durchsetzungen mehrerer Frauenrechte? Man kann sich ja zeigen, dass man da ist und es wert ist.


    Ansonsten gibt es wirklich Anlaufstellen, die jede Sorge ernst nehmen würden.