Freiheit - Gibt es sie wirklich?

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Du bist eine gemeine kaltherzige Bitch, die sehr diekt und ehrlich mit ihren Ansichten ist.

    Ist doch was?


    Ja, Menschen sind generell zu empathie fähig und sind auch fähig diese bei anderen wahrzunehmen.

    Es dürfte schwer sein keine Person zu finden die das nie vermittelt bekam.


    Bin generell nie ein Fan von True Crime gewesen, ich sehe da keinen Unterhaltungswert und ich weiß nichtmal ob es unterhaltsam sein sollte. Ein Krimi ist da unpersönlicher. Wenn man sich für die Opferfokus inteessiert gibt es sicher auch bessere Plätze.

    Vor einer Weile sah ich eine Seite die Opfer von Polizeibrutalität gezeigt hat.

  • Bin generell nie ein Fan von True Crime gewesen, ich sehe da keinen Unterhaltungswert und ich weiß nichtmal ob es unterhaltsam sein sollte. Ein Krimi ist da unpersönlicher. Wenn man sich für die Opferfokus inteessiert gibt es sicher auch bessere Plätze.

    Vor einer Weile sah ich eine Seite die Opfer von Polizeibrutalität gezeigt hat.

    Aus dem selben Grund, aus dem viele Filme sich als " beruht auf wahren Ereignissen" bewerben. Das Menschliche Gehirn gruselt sich gerne ein bisschen. Und die Versprechung, dass das gezeigte passiert ist, verbessert die Erfahrung. Du hast das bisschen Adrenalin, aber mit dem Abstand um nicht wirklich in Gefahr zu sein. Dazu kommt die Neugier der Menschen. Verbrechen solcher Art sind für die meisten Menschen ja nicht Bestandteil ihres alltags und Krimis und co. sind halt .... Nicht echt, niemals passiert. Oft ist auch der Täter Teil solcher Neugier: Warum hat er das gemacht, Was geht in so jemanden vor ? Ich denke als Soziale Kreaturen liegt es in unserer Natur eine gewisse Neugier für sowas zu entwickeln. Und die Belohnung des Gehirns für den kleinen Adrenalinschub ist auch nicht zu verachten.

  • Welche Meinungsfreiheit & Pressefreiheit sollen wir denn haben bezogen auf den OP?


    Wir leben in einer Welt, in dem der reichste Mensch der Welt (Jeff Bezos) die Washington Post besitzt und dank seinem "Baby" Amazon riesigen Einfluss auf Buch Publisher und die Industrie hat, die Nummer 2 (Elon Musk) Twitter besitzt, die Nummer 3 (Mark Zuckerberg) Facebook besitzt und gegründet hat sowie Instagram + Whatsapp besitzt, Nummer 5 & 6 Google gegründet haben, Nummer 4 (Bill Gates) & #9 Microsoft gegründet haben, Rupert Murdoch (der entscheidend dafür gesorgt hat, dass wir Donald Trump als Präsidenten bekamen) Fox News, The Times, Sunday Times, The Sun, News of the World besitzt und lange Zeit Sky besaß, Michael Bloomberg (#10) Bloomberg besitzt. Diese wenigen Menschen kontrollieren was wir sehen, was wir hören, beeinflussen was wir kaufen, wie wir denken etc. Schon seit Jahrzehnten kontrollieren wenige Familiendynastien und Kapitalisten die Medien in westlichen Ländern, während in vielen anderen Staaten eine Partei bzw. einzelne Diktatoren Presse, Justiz, Polizei usw. kontrollieren.


    Echte Freiheit hat es nie gegeben und ob ich oder irgendjemand, der*die heute auf diesem Planeten lebt jemals das Gefühl wirklicher Freiheit erleben werden ist sehr fraglich.



    Edit: Zudem kontrollierten bereits 2015 6 Konzerne (Disney, Warner, CBS, Comcast, NewsCorp & VIACOM) zumindest in den USA 90% der Medien bzw. im Falle der ersten 3 weltweit ein Großteil der Medien. 1983 waren es zum Vergleich noch 50 Konzerne.

  • Diese wenigen Menschen kontrollieren was wir sehen, was wir hören, beeinflussen was wir kaufen, wie wir denken etc.

    Nee, das kontrollierst du schon noch selbst. :wink:

    Ist doch deine Sache, wenn du FB und Insta zum Überleben braucht, wenn Twitter die Informationsquelle deiner Wahl ist und wenn du bei sch**ss Amazon bestellst, weil es so schön bequem ist. Das alles ist deine Entscheidung und kein Zwang.

    Bei der Sache mit der Beeinflussung gehe ich ja sogar ein Stück mit, gerade weil viele angeblich unabhängige Medien sich nur zu gern beeinflussen lassen usw. Aber auch da hat man die Möglichkeit zu hinterfragen und auch mal eine weitere Quelle zu nutzen.

    DIE Reichen da oben sind's halt zum großen Teil auch darum, weil die Menschen sich nur zu gern zu Lemmingen machen lassen.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Ist doch deine Sache, wenn du FB und Insta zum Überleben braucht, wenn Twitter die Informationsquelle deiner Wahl ist und wenn du bei sch**ss Amazon bestellst, weil es so schön bequem ist. Das alles ist deine Entscheidung und kein Zwang.

    Bei der Sache mit der Beeinflussung gehe ich ja sogar ein Stück mit, gerade weil viele angeblich unabhängige Medien sich nur zu gern beeinflussen lassen usw. Aber auch da hat man die Möglichkeit zu hinterfragen und auch mal eine weitere Quelle zu nutzen.

    So einfach wie du das darstellst, ist es halt nicht, dass sich die breite Masse dann "einfach seriöse Quellen sucht". Zum einen sind solche sozialen Netzwerke ja nicht per se unseriös. Innerhalb dieser gibt es ja durchaus seriöse Profile, die sich ihre Reichweite hart erarbeitet haben und von ihren Followern abhängig sind. Ebenso sind diverse Nachrichtenportale nicht per se unseriös, können Sachverhalte auch korrekt wiedergeben, nur kann man als Endkonsument nicht wirklich sagen, wo es einen bias gibt und wo nicht, außer man kennt sich mit der Materie aus und recherchiert. Aber welcher Durchschnittsbürger macht das schon, der politisch vielleicht nicht super gebildet ist und nach seinem 9 to 5 Job auch keine Lust hat, dies zu ändern. Besagte Medien haben sich eine entsprechende, quasi monopolistische Marktmacht erarbeitet. Auch ist Kritik an besagten Medien ja ein zweischneidiges Schwert, weil sich viele Kritiker - oft aus dem rechten oder allgemein verschwörungstheoretischen Lager oder jene, sich ihre Informationen aus anderen, noch fragwürdigeren Quellen beziehen, die sie alleine aufgrund dessen als legitim erachten, weil sie dem kritisierten mainstream Medium widersprechen. Auch da wäre es doch im Sinne aller, bestimmte Rahmenbedingungen und eine Art Qualitätssicherung zu schaffen. Zum einen nimmt man Verschwörungstheoretikern so ein wenig den Wind aus den Segeln, zum anderen gewinnt man eventuell die für sich, die zwischen zwei Stühlen stehen.

  • So einfach wie du das darstellst, ist es halt nicht, dass sich die breite Masse dann "einfach seriöse Quellen sucht". Zum einen sind solche sozialen Netzwerke ja nicht per se unseriös. Innerhalb dieser gibt es ja durchaus seriöse Profile, die sich ihre Reichweite hart erarbeitet haben und von ihren Followern abhängig sind. Ebenso sind diverse Nachrichtenportale nicht per se unseriös, können Sachverhalte auch korrekt wiedergeben, nur kann man als Endkonsument nicht wirklich sagen, wo es einen bias gibt und wo nicht, außer man kennt sich mit der Materie aus und recherchiert. Aber welcher Durchschnittsbürger macht das schon, der politisch vielleicht nicht super gebildet ist und nach seinem 9 to 5 Job auch keine Lust hat, dies zu ändern.

    Niemand hat behauptet, dass es leicht ist. Gerade was Medien betrifft, habe ich das ja auch bereits erwähnt. Wobei das mit der Information auch nur einer der angesprochenen Punkte war, bei dem wir die angeblich machtlosen Opfer sind.

    Man muss sich nicht besonders mit der Materie auskennen, um nicht auf jeden Blödsinn hereinzufallen. Dir ist das ja offensichtlich auch bewusst, warum gestehst du das dann nicht jedem anderen mündigen Bürger auch zu?

    Ändert nichts an meiner Meinung, dass man Twitter nicht als die ultimative Informationsquelle seiner Wahl ansehen sollte.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Ein weiteres Problem an dem Verzicht auf bestimmte soziale Medien ist leider auch das generelle Gefüge, das viele Leute zu deren Einsatz "zwingt". Auch wenn Lieferando jetzt kein soziales Netzwerk ist, wäre das ein gutes Beispiel für die Problematik. Das Modell dieses Dienstes ist/war leider relativ ausbeuterisch und schmälert die teils eh geringen Einnahmen von Gastronomen noch einmal zusätzlich. Leider hat Lieferando durch seine monopolähnliche Stellung aber dennoch so eine Marktmacht, dass viele Inhaber mittlerweile von Schwierigkeiten berichten gesehen zu werden, wenn sie sich gegen den Dienst entscheiden. Sie sind somit im Prinzip also auf die Reichweite dieser App angewiesen, wenn sie mit ihrem Lieferdienst heute überleben wollen -- mal mehr, mal weniger.


    Und das beschreibt das Problem der Freiheit in der Entscheidung, diese sozialen Netzwerke zu nutzen, imo ganz gut. Für private Nutzung kann man sich da vielleicht noch einigermaßen rausziehen, aber auch hier ist das je nach Interessensgebiet nur schwer möglich, wenn sich bestimmte Plattformen dort halt als Standard etabliert haben.

    Ich denke hierzulande betrifft das im persönlichen Rahmen wahrscheinlich maximal WhatsApp, denn das war jahrelang ja echt DER private Kommunikationskanal. Man kann halt drauf verzichten, muss dann aber damit rechnen, dass eine Menge Leute für einen dann kaum oder nur schwer erreichbar sein werden. Da dieser Verzicht also dann, je nach Umfeld, schon mit (teilweiser) digitaler sozialer Isolation einhergeht, würde ich zumindest die Freiwilligkeit dieser Entscheidung in Frage stellen. Seit der Facebook-Geschichte sind zum Glück so langsam immer mehr Menschen auch auf anderen Wegen erreichbar.


    Wenn Menschen dann aber nicht nur privat, sondern auch beruflich darauf angewiesen sind, interessierte Menschen zu erreichen, sieht das Ganze nochmal etwas finsterer aus. Je nach Branche und Land kann es ohne die Nutzung bestimmter Netzwerke kaum bis nicht möglich sein, von seiner Arbeit zu leben. Wenn man dort nicht zu finden ist, ist man schlichtweg nicht relevant.

    Es gibt zudem auch andere Länder, in denen vor allem Facebook einfach die "Internet-Zentrale" darstellt, in der sich schlichtweg alles relevante gebündelt abspielt. Umso problematischer, dass Facebook sich dann wenig um die Einhaltung von Regeln und die Löschung potenziell gefährlicher (zum Beispiel zur Gewalt aufrufender) Inhalte schert. Da kommt dann auch noch hinzu, dass medienkritisches Denken auch nicht überall auf der Welt vermittelt und hochgehalten, sondern im Gegenteil in viel zu vielen Teilen der Erde durch Propaganda und ähnliches eher gezielt unterdrückt wird.



    Auch wenn ich da vielleicht kein ganz so finsteres Bild zeichnen würde wie es teils vorher passiert ist, finde ich es doch etwas naiv, einfach davon auszugehen, die Menschen würden die App ja einfach deinstallieren können und alles wird gut. Und jeder hätte die nötige Medienkompetenz und Erfahrung sich durch die digitalen Netzwerke sicher navigieren zu können. Wenn man mehr damit machen will/muss als nur alle paar Monate ein hübsches Urlaubsbild auf instagram zu posten, kann die Freiwilligkeit dieser Entscheidung sehr schnell anfangen zu bröckeln.

  • Ich denke hierzulande betrifft das im persönlichen Rahmen wahrscheinlich maximal WhatsApp, denn das war jahrelang ja echt DER private Kommunikationskanal. Man kann halt drauf verzichten, muss dann aber damit rechnen, dass eine Menge Leute für einen dann kaum oder nur schwer erreichbar sein werden. Da dieser Verzicht also dann, je nach Umfeld, schon mit (teilweiser) digitaler sozialer Isolation einhergeht, würde ich zumindest die Freiwilligkeit dieser Entscheidung in Frage stellen.

    Aus persönlicher Erfahrung muss ich sagen, dass das so nicht ganz richtig ist und nicht unbedingt ein Problem darstellt. Zu Zeiten, in denen Whatsapp noch Geld gekostet hat, habe ich es nicht besessen, obwohl sehr viele Leute meines sozialen Umfeldes es benutzt haben und mich einige mehrfach dazu überreden wollten. Am Ende haben sich die Leute, die tatsächlich an privatem Kontakt mit mir interessiert waren, mit mir zusammen Alternativen gesucht, und wenn es nur SMS waren. Und zu behaupten, Leute wären nicht erreichbar, nur weil sie kein Whatsapp haben, ist grade in Zeiten, in denen du an jeder Ecke All-Net-Flats für so wenig wie 5€ im Monat hinterhergeworfen bekommst, einfach Schwachsinn oder Faulheit, sich mit anderen Möglichkeiten zu befassen. Denn auch heute ist es noch möglich, SMS zu schreiben. Warum das keiner tun möchte ist mir ein Rätsel, denn bei so ziemlich jeder Handy Flat die man finden kann und die nicht nur mobiles Internet hat, ist das im Preis dabei. Mache ich selbst auch noch regelmäßig mit Familienmitgliedern oder Freunden, die entweder kein mobiles Internet haben (wollen) oder wenn das Internet mal ausfällt, was deutlich öfter der Fall ist, als dass der Mobilfunkmast ausfällt. Und für Whatsapp braucht man eh die Handynummer der Person. Da würde ich Discord noch als kritischer ansehen, denn dafür braucht man keine Nummer, sondern da sterben effektiv alle anderen Kontaktmöglichkeiten oder werden extrem umständlich, da man sich von jedem Kontakt einzeln erst die Handynummer erfragen muss, wenn das Netzwerk plötzlich ausfällt oder man sich dagegen entscheidet, es zu nutzen.

  • Am Ende haben sich die Leute, die tatsächlich an privatem Kontakt mit mir interessiert waren, mit mir zusammen Alternativen gesucht, und wenn es nur SMS waren. Und zu behaupten, Leute wären nicht erreichbar, nur weil sie kein Whatsapp haben, ist grade in Zeiten, in denen du an jeder Ecke All-Net-Flats für so wenig wie 5€ im Monat hinterhergeworfen bekommst, einfach Schwachsinn oder Faulheit, sich mit anderen Möglichkeiten zu befassen.

    Es geht hier nicht nur um Erreichbarkeit im Sinne von "Ist es möglich diese Person im Zweifelsfall zu kontaktieren", sondern auch um Teilhabe am sozialen Miteinander. Natürlich gibt es meistens noch Möglichkeiten irgendwie zu Personen vorzudringen, mit denen man vor allem in engerem Kontakt steht, aber es liefen und laufen immer noch sehr viele Dinge über diese Plattform, auf die man dann verzichten muss. Wie gesagt, es kommt natürlich aufs Umfeld an, aber bei vielen Menschen gibt es im Freundeskreis beispielsweise WhatsApp-Gruppen, die ja idR nicht nur dafür da sind, eine bestimmte Person zu erreichen, um ihr etwas bestimmtes mitzuteilen, sondern in der viele Freunde ja auch so ihren Alltag teilen. Vieles davon ist ja nichts, was man einer einzelnen Person unbedingt mitteilen muss, viel mehr sind das ja oft einfach Kleinigkeiten im Alltag, die den Leuten aber helfen näher beieinander zu sein, auch wenn das physisch gerade nicht geht. KANN man natürlich drauf verzichten, aber damit verzichtet man dann oft eben auch auf dieses Stück sozialer Interaktion. Für manche Menschen ist dieses Stück des sozialen Lebens sehr wichtig, für andere weniger.

    Ein noch schwierigeres Beispiel wären wahrscheinlich die typischen Uni- oder Kollegen-WhatsApp-Gruppen, die auch heute, soweit ich das mitbekomme, immer noch genauso beliebt sind. Neue Infos, Termine, Veranstaltungen und Parties werden oft über diese Gruppen an die ganze Masse der Kommilitonen ausgegeben und es ist über diese Gruppen auch gut möglich neue Kontakte zu knüpfen, Projektpartner zu finden und mehr. Hier wird der Verzicht schon schwerer, denn einige der Informationen sind eben wirklich relevant und alles davon über alternative Wege mitzubekommen ist oftmals unmöglich, weil diese Dinge von vielen unterschiedlichen Personen kommen. Dann ist man schon eher darauf angewiesen, dass man innerhalb der Gruppe seine Standard-Kontaktperson hat, aber letztendlich ist man dann immer noch by proxy Teil der WA-Gruppe.


    Während man in einer kleinen Freundesgruppe ggf. noch Alternativen durchbringen kann, wird das bei zunehmender Größe immer schwieriger und bei so unpersönlicheren Konstellationen geht es dann im Prinzip gar nicht mehr nach persönlichen Vorlieben einzelner Leute, sondern einfach danach, wo die meisten Leute zu einer Gruppe zusammenzufassen sind. Das war lange unangefochten WA und ist auch heute wohl immer noch in der Lead-Position.


    Das Problem an Kontaktkanälen ist letztendlich, dass man selbst durchaus engagiert sein kann auf andere Wege umzuswitchen, das alles aber nichts bringt, wenn nicht genug der relevanten Personen bereit sind mitzuziehen oder zumindest Kompromisse einzugehen. Und da zumindest vor der letzten Facebook-Zusammenlegung sich auch vermutlich eher wenige Leute mal aktiv damit befasst haben, ob WhatsApp problematisch ist, warum viele Leute auch wenig dazu bereit etwas Neues zu lernen oder auf die jahrelangen Verläufe ihrer Stammgruppen zu verzichten. Im Speziellen Älteren fällt das oft vermutlich auch gar nicht so leicht.


    Dennoch würde ich auch sagen, dass der private Messenger der einfachste der Verzicht-Wege sein dürfte, weil man im Privaten Menschen noch ganz gut von Alternativen überzeugen kann und für einige sind diese Freundes- oder Organisationsgruppen sowieso ja auch gar nicht relevant.



  • effizient (ich möchte nicht den ganzen Post zitieren)


    Wobei man allerdings sagen muss, dass sich jetzt wohl durch die Corona-Regelungen für Schulen und Universitäten einige Alternativen ergeben haben und Discord hat ja vor einiger Zeit auch mit extra Möglichkeiten für Bildungsnetzwerke nachgezogen. Als ich vor 5 Jahren auf einer Fachhochschule für Informatik war, lief dort auch schon alles über Discord. Das mag natürlich auch an dem entsprechenden Personeneinzug liegen, die sich für einen Informatikstudiengang einschreiben, aber es ist definitiv nicht so, als wäre das etwas Neues.


    Ich kann die Probleme, die du aufzählst, aber durchaus nachvollziehen, auch wenn ich selbst nie wirklich so weit davon betroffen war, dass ich sagen würde, ich hätte darunter gelitten. Die Funktion von Gruppenchats ist durchaus etwas, was ich nicht unterschätze und was nicht immer so einfach ist, wenn man bestimmte Messenger nicht nutzen möchte, da stimme ich dir definitiv zu. Allerdings geht es hier in der Diskussion ja vorrangig über den Zusammenhang zwischen Messengern und Freiheit und da komme ich nicht umhin zu sagen, dass das Problem nicht in der Alternativlosigkeit liegt, sondern darin, dass Menschen sich generell ungerne von Bequemlichkeiten lösen. Viele insbesondere jüngere Leute (ich beobachte das vor allem bei Leuten unter 30, aber ich schließe nicht aus, dass es auch darüber immer mehr werden) weigern sich beispielsweise mit Händen und Füßen gegen das Telefonieren, obwohl es mit Abstand die schnellste Option ist, um viele Dinge, die sich nicht mit einer oder zwei Nachrichten mit einer Person, die Zeitnah auch antwortet, klären lassen, zu besprechen. Man kann sogar Telefonkonferenzen machen, wenn man Dinge mit mehreren Leuten gleichzeitig besprechen will. Man kann für den privaten Kontakt wie gesagt auch SMS schreiben anstatt Whatsapp Nachrichten. Wenn es ums Teilen von Dateien geht, kann man E-Mails benutzen, die man direkt an eine Gruppe von Leuten schicken kann, was in vielen Universitäten auch der Kommunikationskanal Nummer 1 von Seiten der Dozenten und der Organisation ist. So nebenbei, das habe ich während der Schulzeit mit Freundesgruppen auch so gemacht. Es eignet sich weniger für alltägliche Kommunikation, aber eben für Dateien und irgendwelche Informationen, die schnell an viele Leute gehen sollen, ist es dennoch gut zu benutzen. Und es braucht heutzutage eh jede Person eine E-Mail-Adresse, es wäre also ebenfalls nicht mal ein großer Umstand, die auch zu benutzen. Aber viele Personen lehnen das ab, weil es eben nicht so bequem wie eine App ist. Oder weil es zu "oldschool" ist und das heute doch keiner mehr macht. Oder es eben nicht so bequem ist, sich zu informieren und Alternativen zu suchen, wenn ein Messenger oder ein Netzwerk extrem problematische Datenschutzbestimmungen hat. (Und natürlich kann man eben auch immer nach einem besseren Messenger suchen, auf den man umsteigt, wenn man trotzdem die Möglichkeiten, die eigentlich jeder schon hat, zugunsten einer App oder anderen Komfortfunktionen ablehnen möchte)

    Wie du schon sagtest, man muss Personen davon überzeugen, auf bessere Alternativen umzusteigen. Dabei ist es zumindest in Deutschland schon hinlänglich bekannt, dass Facebook und alles was dazu gehört, grausamen Datenschutz hat. Warum bleiben trotzdem so viele Menschen auf Facebook? Warum benutzen trotzdem so viele Personen Whatsapp? Weil es bequem ist, man es kennt und sich nicht umorientieren muss und man einfach mit der breiten Masse mitschwimmen kann. Und das ist im Bezug auf Freiheit das eigentliche Problem.

  • Allerdings geht es hier in der Diskussion ja vorrangig über den Zusammenhang zwischen Messengern und Freiheit und da komme ich nicht umhin zu sagen, dass das Problem nicht in der Alternativlosigkeit liegt, sondern darin, dass Menschen sich generell ungerne von Bequemlichkeiten lösen.

    Natürlich, sehe ich auch so. Genau wie bei den eigenen Konsumentscheidungen ist es hier auch so, dass vieles halt aus Gewohnheit und Bequemlichkeit gerne mal so gelassen wird, wie es gerade funktioniert. Manchmal sind die Hintergründe halt auch einfach unangenehm genug, dass man sich damit eh lieber gar nicht befassen möchte und doch mal lieber die Augen verschließt. Und es "machen ja alle so". Klammere mich da selbst ebenso nicht aus.

    Im Speziellen bei WhatsApp gibt es heute sowieso eine ausreichend große Anzahl anderer Messenger, die im Prinzip genau die gleichen Funktionen haben wie WA, teils sogar mehr, und in Sachen Komfort auf jeden Fall dem Konkurrenten in nichts nachstehen. Daher gibt es zweifelsfrei genug andere Varianten, für die man sich persönlich entscheiden kann.


    Genau in diesem Feld finde ich aber den Bezug zwischen Freiheit und Kommunikationsmitteln so schwierig. Anders als beispielsweise ein Produkt, das ich nur für mich konsumiere, ist die Essenz von Kommunikation eben, dass dort andere Personen mit im Spiel sind, ansonsten kann ich mir das alles sparen. Da habe ich zwar jederzeit für mich selbst die Freiheit andere Wege zu wählen, aber wenn die Menschen, die ich erreichen will, dort nicht sind oder sein wollen, ist das ein vollkommen nutzloses Unterfangen. Es bleibt daher immer eine gewisse Abhängigkeit von anderen Menschen übrig, wodurch die Freiheit hier auf jeden Fall eingeschränkt ist. Wie stark das der Fall ist richtet sich dann eben nach dem persönlichen Umfeld und sozialen Bedürfnis.

  • Genau in diesem Feld finde ich aber den Bezug zwischen Freiheit und Kommunikationsmitteln so schwierig. Anders als beispielsweise ein Produkt, das ich nur für mich konsumiere, ist die Essenz von Kommunikation eben, dass dort andere Personen mit im Spiel sind, ansonsten kann ich mir das alles sparen. Da habe ich zwar jederzeit für mich selbst die Freiheit andere Wege zu wählen, aber wenn die Menschen, die ich erreichen will, dort nicht sind oder sein wollen, ist das ein vollkommen nutzloses Unterfangen. Es bleibt daher immer eine gewisse Abhängigkeit von anderen Menschen übrig, wodurch die Freiheit hier auf jeden Fall eingeschränkt ist. Wie stark das der Fall ist richtet sich dann eben nach dem persönlichen Umfeld und sozialen Bedürfnis.

    Ich kann gut verstehen, was du meinst und ja, es wird dann sehr schwer, wenn eben das Umfeld nicht mitziehen möchte. Und ich bin auch vollkommen bei dir wenn du sagst, dass man bei etwas, in dem andere Personen involviert sind, niemals wirklich komplett frei sein kann, einfach weil andere Personen involviert sind. Nicht nur im Bezug auf Messenger, sondern allgemein.


    Allerdings muss man auch sagen, dass noch nie eine Veränderung durch einfach resignieren und weitermachen bewirkt wurde. Man kann sich schlecht über bestimmte Messenger oder deren Relevanz aufregen, wenn man sie selbst benutzt und damit zu ihrer Relevanz beiträgt. Natürlich muss jetzt nicht jede Person anfangen, Dinge zu boykottieren, denn dafür muss es einem erstmal persönlich wichtig genug sein, eine Änderung sehen zu wollen. Dann kann man sich aber eben auch schwerlich darüber beschweren, dass es ja so mies ist. Also natürlich kann man das tun, aber es wirkt dann doch etwas hypokritisch. Und ich würde sogar argumentieren, dass es grade in sozialen Gefügen einfacher ist, Alternativen zu helfen sich aufzubauen, als allein. Denn die Menschen, von denen du für soziale Interaktion abhängig bist sind es (vorausgesetzt sie haben ein ähnliches Interesse an dir wie du an ihnen) auch von dir und dann zieht sich das immer weiter durch die sozialen Vernetzungen der betroffenen Personen. Solltest du dich also jetzt weigern, Whatsapp zu benutzen, dann müssen deine sozialen Kontakte zwangsweise andere Wege benutzen, um dich zu erreichen, bis sie sich irgendwann mit einer anfreunden können. Das geht weder schnell, noch ist es einfach. Das wird, je nachdem wie groß die anfängliche Resistenz gegen andere Messenger ist, wohl auch mit einer Phase mit deutlich weniger Kontakt einhergehen. Aber wenn das Interesse der anderen Personen an dir und deinem Leben groß genug ist, dann werden sie sich irgendwann auch umstellen, einfach weil sie es müssen um weiter mit dir in Kontakt bleiben zu können. Wie gesagt, das muss nicht jeder jetzt machen, bestimmt will nicht jeder das Risiko eingehen zu erkennen, dass manche der Freunde doch zu wenig Interesse an einem haben, um weiter in Kontakt zu bleiben und nicht jeder ist immer in der mentalen Verfassung oder hat ein anderweitig sicheres soziales Netz, um mit betroffenen Kontakten eine Zeit lang weniger soziale Interaktion zu haben. Aber dennoch ist das ein sehr effektiver Weg, eine Änderung herbeizuführen, eben weil soziale Abhängigkeiten in Freundesgefügen häufig nicht Einseitig sind.


    Das bezieht sich jetzt natürlich nur auf private Kontakte. In Arbeitsverhältnissen ist das natürlich nochmal etwas anderes und da müssen dann die Vorgesetzten mitspielen. Je nachdem, kann man diese vielleicht leichter oder wenige leicht überzeugen, kommt sicher auch auf die eigene Position an. Aber da wird es sich natürlich deutlich schwerer gestalten, einem etablierten Weg der Kommunikation zu entsagen, wenn man mit diesem nicht übereinstimmt. Der Arbeitgeber ist in der Theorie trotzdem dazu verpflichtet, dir alle relevanten Informationen zukommen zu lassen, aber in der Praxis wird das sicher nicht immer auf Verständnis stoßen und Probleme bringen können.

  • Hier ist die Sache: Nicht auf Social Media angewiesen zu sein, ist auf eine gewisse Weise auch ein Privileg. Zum einen gibt es die Sachen, die effizient angesprochen hat: Oftmals ist es so, dass Arbeit oder Uni mehr oder minder verlangt, dass man bestimmte Messanger oder auch Social Networks hat. In meinem Bachelor gab es für eine Vorlesung die Unterlagen nur über eine Facebook-Gruppe, das hieß, ich musste mir dafür ein Facebook-Konto anlegen, weil ich mich sonst nicht hätte ordentlich auf die Prüfung vorbereiten können. Und Übungstermine für das Fach wurden halt auch nur über Facebook bekanntgegeben.


    Aber darüber hinaus: Social Media ist das, was marginalisierten Gruppen eine Stimme gegeben hat. Das ist in erster Linie der Grund, warum sich in den letzten 15 Jahren so viel in Sachen Repräsentation in den Medien und auch bzgl. Rechte für marginalisierte Menschen getan hat. Weil diese über Social Media eine Möglichkeit hatten, ihrer Stimme gehör zu verschaffen. Ich meine, denkt nur an #MeToo, ohne Social Media hätte es das nicht gegeben. Die Chancen stehen gut, dass ohne Social Media Harvey Weinstein noch weitermachen würde, wie bisher. Und so viele andere eben auch. Social Media hat dort geholfen.


    Social Media hilft auch, Leute mit denselben Interessen (seien es Freizeitinteressen oder eben auch politischen Interessen) zu finden und sich zu vernetzen. Erneut ist es für marginalisierte Gruppen eine häufig sichere Möglichkeit, dies zu tun, ohne schlimmstenfalls ihre Gesundheit in Gefahr zu bringen, wenn nicht sogar ihr Leben. Auf soziale Medien zu verzichten, würde für viele marginalisierte Menschen bedeuten, auf Community komplett zu verzichten.

  • Wobei man halt auch sagen muss dass in diesem Falle halt die Uni die Facebook voraussetzt jede Möglichkeit hätte auch auf andere Mittel zurückzugreifen. In diesem Falle (Uni Unterlagen nur über Facebook Gruppen) sehe ich halt nicht wirklich inwiefern die Social Media Pattform einen jetzt kontrolliert oder steuert. So eine Plattform kann nur so viel Macht bekommen wie man ihr als Nutzer gibt. Wenn sich Unis dafür entscheiden dort Dinge zu veröffentlichen dann liegt das „Problem“ halt an anderer Stelle.


    Ich war an zwei Unis und keine von beiden hat WhatsApp oder Facebook vorausgesetzt. Klar organisieren sich Studenten auf verschiedenen Wegen aber welche, das hat man bis zu einem gewissen Grad halt selbst in der Hand. Wenn einem dann die Bequemlichkeit im Wege steht dann ist das nicht ausschließlich dem jeweiligen Social Media Kanal und der beteiligten Firma zuzuschreiben.

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Wenn bestimmte Gruppen soziale Medien als die große Freiheit ansehen, spricht doch nichts dagegen, diese zu nutzen. Genau das wäre ja dann eher ein Argument, dass man heute mehr Freiheiten hat und darum ging es auch überhaupt nicht. Denn letztlich ist es dann auch völlig irrelevant, wem das Ganze gehört.

    Wenn allerdings öffentliche Einrichtungen wie Unis das voraussetzen, ist das durchaus problematisch und würde rechtlich wohl kaum Bestand haben. Muss man halt ansprechen. Wenn jeder damit OK ist, muss man sich dann auch nicht beschweren.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • In diesem Falle (Uni Unterlagen nur über Facebook Gruppen) sehe ich halt nicht wirklich inwiefern die Social Media Pattform einen jetzt kontrolliert oder steuert. [...] Wenn einem dann die Bequemlichkeit im Wege steht dann ist das nicht ausschließlich dem jeweiligen Social Media Kanal und der beteiligten Firma zuzuschreiben.

    Ich glaube das war auch gar nicht unbedingt der Punkt. Also zumindest in meinem Verständnis ging es jetzt nicht primär darum, dass die Plattformen die Leute anlocken und damit bereits kontrollieren, sondern dass die Plattformen selbst eine gewisse Kontrolle/Beeinflussung in ihrem Kosmos haben (bzw. durch Nicht-Kontrolle eben auch gefährliche Inhalte ermöglichen). Einmal, weil beispielsweise kontroverse, hetzerische Inhalte für viele der Algorithmen besonders attraktiv erscheinen und damit besonders stark gefördert wurden. Zum anderen aber auch, weil solche riesigen Plattformen mit Millionen Nutzern ein extrem wertvolles, öffentlich genutztes Werkzeug sind und dennoch durch Unternehmer mit eigenen finanziellen oder politischen Zielen geleitet werden. Das muss zwar nicht direkt kollidieren, tut es aber immer wieder, wenn zum Beispiel eigentlich schädliche Inhalte doch noch eine gute Einnahmequelle darstellen. Das macht diese riesigen sozialen Netzwerke in der Hand einzelner Menschen einfach potenziell gefährlich, trotz oder gerade wegen ihrer vielen nützlichen Eigenschaften.


    Ein möglicher Nutzungszwang ergibt sich dann eher aus z.B. sozialer oder beruflicher Struktur, wodurch viele Leute potenziell schädlichen Inhalten oder Einflüssen ausgesetzt werden können, insgesamt NOCH mehr Menschen über die Plattform erreichbar sind und es Menschen im Zweifelsfall sehr schwer fallen kann sich trotz negativer Aspekte aus solchen Strukturen zu lösen, wenn von dieser Plattform leider viel abhängt. Die Schuld kann man da sicher nicht alleinig auf die einzelnen Plattformen schieben, aber das heißt ja nicht direkt, dass in der Situation komplette Freiwilligkeit herrscht, um eine Schuldfrage ging es in diesem Aspekt erst einmal gar nicht.



    Man muss dazu aber auch sagen, dass die Firmen selbstverständlich viel dafür tun in ihrer Machtstellung zu bleiben und damit einen gewissen Teil dazu beitragen, dass dieses Geflecht möglichst lange aufrecht erhalten bleibt. Soziale Netzwerke sind ja in ihrem Kern leider genau dann häufig am nützlichsten, wenn möglichst viele Menschen darüber erreichbar sind, was zwangsläufig mit sich bringt, dass dadurch Monopole sehr attraktiv werden und Abwandern zur Konkurrenz häufig nur zögerlich geschieht, weil das den Vorreitern erst einmal nur wenig nützt.




    Edit (sorry, Beitrag übersehen):

    Das wird, je nachdem wie groß die anfängliche Resistenz gegen andere Messenger ist, wohl auch mit einer Phase mit deutlich weniger Kontakt einhergehen. Aber wenn das Interesse der anderen Personen an dir und deinem Leben groß genug ist, dann werden sie sich irgendwann auch umstellen, einfach weil sie es müssen um weiter mit dir in Kontakt bleiben zu können. Wie gesagt, das muss nicht jeder jetzt machen, bestimmt will nicht jeder das Risiko eingehen zu erkennen, dass manche der Freunde doch zu wenig Interesse an einem haben, um weiter in Kontakt zu bleiben und nicht jeder ist immer in der mentalen Verfassung oder hat ein anderweitig sicheres soziales Netz, um mit betroffenen Kontakten eine Zeit lang weniger soziale Interaktion zu haben.

    Reden wir hier denn dann noch von Freiheit oder Freiwilligkeit? Also ich stimme deinen Ausführungen an sich ja zu, aber das, was du beschreibst, klingt jetzt schon nicht wirklich nach etwas, was Leute freiwillig auf sich nehmen, wenn ihnen nicht die Alternative noch mieser erscheint. Klar habe ich immer noch die Wahl, aber einfach eine Wahl zu haben bedeutet ja nicht zwangsweise Freiheit oder Freiwilligkeit. Hätte ich die Wahl zwischen erschossen oder geköpft werden würde ich mich auch eher wenig frei fühlen, mal so als plakatives Beispiel. Da soziale Interaktion für Menschen ein Grundbedürfnis ist, finde ich diesen ganzen Aspekt dann auch schon grenzwertig. Einige Leute können dies sicher noch sehr bewusst entscheiden und sind "gerne" bereit für ein idealistisches Ziel das Opfer zu bringen, für manche ist es sicher nicht einmal ein allzu großes Opfer und wirklich nicht viel mehr als seine Bequemlichkeit zu überwinden und endlich mal die paar Bilder auf die andere SD-Karte zu ziehen, aber anderen nähme das möglicherweise schon mehr als sie sich leisten können zu verlieren. Daher hadere ich auch mit dem Freiheitsbegriff an dieser Stelle.

  • Niemand hat behauptet, dass es leicht ist. Gerade was Medien betrifft, habe ich das ja auch bereits erwähnt. Wobei das mit der Information auch nur einer der angesprochenen Punkte war, bei dem wir die angeblich machtlosen Opfer sind.

    Man muss sich nicht besonders mit der Materie auskennen, um nicht auf jeden Blödsinn hereinzufallen. Dir ist das ja offensichtlich auch bewusst, warum gestehst du das dann nicht jedem anderen mündigen Bürger auch zu?

    Ändert nichts an meiner Meinung, dass man Twitter nicht als die ultimative Informationsquelle seiner Wahl ansehen sollte.

    Es redet ja auch niemand davon, "auf jeden Blödsinn" reinzufallen. Wenn du dich ausführlich mit dem Thema Informationskrieg auseinandersetzt, wirst du vielleicht verstehen, dass das ne ziemlich komplexe, gar einer wissenschaftlichen Betrachtung würdige Angelegenheit ist. Medien "einfach" bewusster zu konsumieren wird da einfach nicht funktionieren, egal wie mündig der Bürger ist.

  • Ein weiteres Problem an dem Verzicht auf bestimmte soziale Medien ist leider auch das generelle Gefüge, das viele Leute zu deren Einsatz "zwingt". Auch wenn Lieferando jetzt kein soziales Netzwerk ist, wäre das ein gutes Beispiel für die Problematik.

    Joa. Und die Leute sehen nur, dass sie mit einem einfachen Klick Essen bestellen können ohne dran zu denken wie es den Lieferando-Mitarbeiter*innen ergeht, oder alles, was damit zusammenhängt.


    Wenn's stürmt und donnert ... "wen interessiert der Lieferando-Dude. ICH will nicht die Spaghetti von gestern essen!!1 ICH, ICH, ICH!!1 Und ich kann nicht für mich selbst kochen, weil ich sieben Jahre alt bin!"

    Weißt du wie oft ich Lieferandofahrräder im Straßenverkehr sehe, wenn es stark regnet. Und das nicht, weil der Regen urplötzlich eingesetzt hat. Das ist halt auch eine eigene Form von Arschlochigkeit. ^^'


    Ich versteh's ja, wenn körperliche behinderte Menschen öfters Lieferdienste verwenden, aber alle anderen haben selbst Füße um zum nächsten Supermarkt zu latschen und Hände, um sich selbst was zu kochen.

    Aber niemand zwingt (halbwegs) gesunde und selbstständige Erwachsene dazu sich derart von Lieferdiensten abhängig zu machen, wie es bereits bei vielen der Fall ist.


    Also mal davon abgesehen, dass ich mich frage wer das Geld dazu hat so häufig irgendwo zu bestellen (hab kA im letzten Jahr im Oktober oder kA September oder so das letzte Mal xD), ist es halt so, dass man mit jeder Bestellung automatisch damit okay ist, dass all diese Niedriglohnmitarbeiter*innen ausgenutzt werden.


    Das kann man klarerweise auch auf Amazon und anderen Stuff übertragen.

  • effizient ja stimmt, mir ging’s mehr um die Aussage es sei ein Privileg nicht von Social Media abhängig zu sein, was ich als solches nicht unterschreibe. Wenn man sich selbst davon abhängig macht weil man eben auf alles einsteigt und es in Kauf nimmt, dann ist das oft (nicht immer!) eben auch der schlichten Bequemlichkeit der Gesellschaft geschuldet. Klar erreicht man mit Social Media (again, ich beziehe mich auf das Uni Beispiel) mehr Leute und kann sich so einfach organisieren. Wir hatten uns eben einfach zusammengeklingelt und Studentengruppen gebildet die dann Face to Face oder in Telefonkonferenzen einen Austausch haben konnten. Das ist aber oftmals mit mehr Zeit verbunden und mehr Aufwand und das wollen viele heutzutage nicht mehr. Das ist eine der vielen Gründe warum es heutzutage heißt man ist wohl oder übel abhängig. Das als Privileg anzugeben wenn dem nicht so ist ist schwierig, denn die Wahl dafür oder dagegen hat man. Wenn man den nötigen Aufwand in Kauf nimmt.


    Und das mit den Menschen und Aktionen die durch Social Media mehr an Stimmen gewinnen konnten befürworte ich absolut, deshalb habe ich auch per se überhaupt keine schlechte Meinung von Social Media Plattformen an sich, ich nutze sie selbst auch gerne und oft. Wenn es aber mal nicht geht oder ich schlicht bestimmte Dinge über Social Media nicht regeln möchte dann muss ich das auch nicht und dann tu ich das auch nicht. Und wenn’s mich eben ein paar Anrufe und Aufwand mehr kostet.


    Mein bisheriger Arbeitgeber hat auch gedacht er kann und verklickern das Arbeitspläne o.Ä. ab sofort nur noch über WhatsApp ausgegeben werden damit es leichter ist (für den Arbeitgeber). Meine Nummer haben sie dafür nicht bekommen und so habe ich mir immer wenn’s es was neues hab diese Pläne selbst Auf arbeit gesucht und abfotografiert. War müßig aber ich wollte es so.


    Es geht ja hier drum die Freiheit an sich infrage zu stellen und ich bin einfach der Ansicht dass es sehr leicht ist etwas als „nicht machbar“ abzutun nur weil man selbst den Aufwand nicht betreiben möchte oder der Bekanntenkreis den man hat.

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Es geht ja hier drum die Freiheit an sich infrage zu stellen und ich bin einfach der Ansicht dass es sehr leicht ist etwas als „nicht machbar“ abzutun nur weil man selbst den Aufwand nicht betreiben möchte oder der Bekanntenkreis den man hat.

    Eben das.

    Oft hören die persönlichen Überzeugungen da auf, wo die Bequemlichkeit beginnt.


    Ab und zu findet man die Sachen zb. auch nirgendwo anders als bei Amazon, aber oft sind die Leute einfach zu bequem um sich einen anderen Weg zu suchen.

    Selbst wenn es Jeff Bezos keinen so großen Schlag versetzen wird, setzt es zumindest ein Zeichen, wenn die Anzahl der Bestellungen drastisch zurückgehen würde und die Leute auf Amazon keine Serien und Filme ansehen, sondern im Notfall auch piratierieren, um einen Milliardär eins reinzuwürgen.



    Und was Lieferdienste angeht: wir hatten in einer Lerngruppe dann öfter Essen bestellt. Ich hatte mir dann auch öftermal schon selbst was mitgebracht, weil ich einfach keine 12-20 € + mindestens einmal oder zweimal wöchentlich dafür ausgeben wollte.


    Aber einmal hatten wir halt eine Diskussion, weil die es draußen geschüttet hat und zwei von denen haben nicht eingesehen, dass sie dabei an den Lieferando-Fahrer denken sollten.

    Aber die Prinzessinnen selbst so: Eww, ich kann bei dem Wetter doch nicht rausgehen und fünf Minuten die Straße runter, um mir was vom Billa zu holen!


    Als er dann da war, hat Prinzessin auch nichtmal einen Euro Trinkgeld gehabt ("dafür hab ich nun wirklich kein Geld!!1" *bestellt dreimal wöchentlich für gut 40, 50 € + die Woche*), mein Ex und ich haben ihm dann zusammen was gegeben.


    Kaum war der Fahrer aus der Tür raus, hat sie sich aufgregt, dass er nur gebrochen Deutsch gesprochen hat und wenn du solchen Leuten sagst, die nutzen Flüchtende aus, um ihnen solche scheiß Jobs anzudrehen; "Soll er froh sein, dass er diesen Job haben darf!!1"

    There is a special place in hell, you know ...



    Das Problem ist ja nicht nur diese eine Person, sondern dass so viele so denken.

    Solange die Welt ihnen selbst hinten reinkriecht, ist alles okay, auch wenn andere Menschen drunter leiden und ausgebeutet werden.