Und, woran glaubst du so? Was interessiert dich?
Religion, Glaube und co.
Hier kommt eine Neufassung.
Cassandra wollte ebenso ein neues Thema mit frischem Anstrich erstellen und hat dies mir überlassen.
Eins vorweg
Wenn ihr eure allgemeine Meinung zu den Thema und die Auswirkung von Religionen auf das Weltgeschehen uä. diskutieren wollt, verweise ich auf dieses Thema.
Hier geht es vor allem um euch selbst, um Neugierde auf und Interesse an anderen Glaubenssysteme und um den Austausch mit anderen.
Ich bitte darum, dass keinerlei Abwertung anderer erfolgt und grundsätzlicher Respekt herrscht.
Auch nicht mit Wörtern wie Verachtung oder in irgendeiner Form von intellektuelle Über- oder Unterlegenheit anderen gegenüber unterstrichen wird, und ich möchte auch nicht, dass allen grundsätzlich Extremismus unterstellt wird, einfach im Allgemeinen oder eine spezifische Religion "gebasht" wird, oder etwa Naturreligionen (und andere) in irgendeiner Form als "primitiv, barbarisch" oä. dargestellt werden.
Jede größere Religion, und manch andere, werde ich noch einzeln in den Spoilern unten ansprechen. Diese werde ich mit der Zeit ergänzen, da diese eben auch etwas mehr Zeit benötigen.
Wer Interesse an einer Sache findet, kann sich dann die kurzen Texte mitsamt den weiterführenden Links durchlesen.
Ihr könnt auch gerne eigene Texte zu einer Religion, die ihr besonders interessant findet, verfassen!
Allgemeines
Das Ganze fußt tatsächlich auf neurologischen Grundlagen, wonach die Fähigkeit zu glauben und sich Gedanken um philosiphische Themen zu machen, selbstverständlich wie jeder Gedanke, den wir haben, erst im Gehirn entstehen muss. So werden Bereiche des präfrontalen Cortex mit Religiösität in Verbindung gebracht.
Der Mensch (und andere Tiere) ist neugierig und stellt sich Sinnesfragen, die das eigene Sein und die Existenz seiner Umwelt hinterfragen und sinnstiftend sein sollen.
Religion hat auf das Gehirn unter Umständen sogar eine ähnliche Auswirkung wie Drogen (das ist grundsätzlich eine neutrale Aussage, da Liebe und alle Tätigkeiten, die uns Freude bereiten, Endorphine ausschütten und dazuzählen).
In diesen Bereichen darf man die Beobachtungen der normalen Neurowissenschaften, die versuchen eine Neutralität zu wahren, nicht mit der Neurotheologie verwechseln, welche eine spirituelle Glaubensbotschaft in der Beschaffenheit des Gehirns sieht und mit dieser Sichtweise zu den Pseudo Science zählt.
Unter gegebeben, individuellen Umständen und Einstellungen, können Religionen sowohl Hoffnung vermitteln, wie auch hemmend wirken, etwa indem sie den Gläubigen unter Ängsten und Selbstzweifeln leiden lassen. Allerdings bestand der Großteil der Probanden der Studie, ich mal in einer Vorlesung gehört habe, meines Wissens nach aus westlichen, monotheistisch gläubigen Menschen (und es auch da unterschiedlichste Auslegungen gibt), woraus nicht unbedingt ein Schluss auf Menschen anderer Glaubenssysteme gezogen werden kann.
Erwähnenswert ist noch, dass die moderne Verhaltens- und Neurobiologieforschung bei Menschenaffen und Elefanten ebenfalls einen Glauben an übernatürlichen Mächte vermutet und dies bei manch anderen Arten ebenfalls nicht ausgeschlossen werden kann.
Diese werden als Proto-Religionen bezeichnet, die bezeichnend dafür sind, dass diese Tiere den Kreislauf aus Leben und Tod und Vorgänge in der Natur anscheinend nachzuvollziehen versuchen und diese in irgendeiner Form, die nicht genauer bekannt ist, mythologisieren.
Jane Goodall hat beobachtet, wie Schimpansen vor Wasserfällen verharren und tranceartiges Verhalten zeigen. Elefanten wird "Moon Worshipping" nachgesagt.
So verbleiben Rabenvögel, unterschiedliche Affenarten, Elefanten und Delfine auch an der Seite ihrer Verstorben und scheinen zu trauern, wobei Trauer allen intelligenten Tieren bekannt ist (anhand ihrer Hormone und Gehirnaktivitäten nachweislich).
Delfine singen nach dem Tod eines Familienmitgliedes bestimmte Lieder, die sich von Population zu Population unterscheiden, und sich sehr stark mit menschlichen Bestattungsbräuchen vergleichen lassen.
Btw. hier könnt ihr anhand einer Karte (Quelle Wikipedia) die Verbreitung verschiedener Religionen sehen, wenn ihr diese zum Vergrößern anklickt.
Hierbei besitzen das Christentum (2.2 Mrd), der Islam (1.6 Mrd), der Hinduismus (1 Mrd) und Buddhismus (0.5 Mrd) mit Abstand die meisten Anhänger. 0.4 Mrd gehören anderen, lokalen Religionen an, etwa chinesisch traditionellen Religionen etc.
Religion, Glaube und Spiritualität
Religionen sind menschengemachte Glaubens-, Verhaltens- und Moralsystem, deren Schnittpunkt der Glaube an eine übernatürliche Macht sowie Rituale und Mythen, die mit dem Glaube der Menschen zusammenhängen.
Viele Religionen (längst nicht alle) kennen ebenfalls zentrale, oder zumindest bedeutende, Schriften und Symbole, mit denen sich die Menschen identifizieren.
Ein solches Thema ist natürlich sehr divers, doch man kann man dieses grob in mono- und polytheistische Religionen einteilen, wobei die meisten monotheistischen Religionen abrahamistischen Ursprungs sind und als Weltreligionen gelten.
Das Christentum, Judentum und der Islam sind wohl allen bekannt, die Begriffe Sikh und Bahai sind wohl nicht jedem bekannt.
Der Hinduismus ist hingegen der weitverbreiteten Annahme ein sogenannter Henotheismus, welcher mehrere Gottheiten kennt, einen Gott in der Hierarchie über andere stellt.
Die größten Naturreligionen sind wohl der Shinto in Japan und der Voodoo, der hauptsächlich in Südamerika und Afrika verbreitet ist.
Beide Religionen betreiben sogenannten Synkretismus, der es den Anhängern erlaubt zwei oder mehrere Religionen und Weltbilder miteinander zu vereinbaren. Die meisten Japaner vereinbaren Shinto und Buddhismus, sowie viele Südamerikaner und Afrikaner gleichzeitig Christen sind.
Beide kennen keine zentrale, heilige Schrift und niedergeschriebene Vorschriften, sondern werden durch Bräuche weitergegeben.
Der Buddhismus kann nicht ganz klar als polytheistischer Glaube gesehen werden, kommt diesem System aber am nähesten. Der Buddhismus kann eher als philosophisches System gesehen werden, der den Glauben miteinbezieht und keine heilige Schriften oder Dogma in unserem Sinne kennt, ebenso wie der Daoismus (oder Taoismus) und Konfuzianismus.
Ebenso zu beachten ist, dass Glaube nicht mit Religion(szugehörigkeit) gleichzusetzen ist und sich beides nicht grundsätzlich gegen wissenschaftliche Erkenntnisse zur Wehr setzt.
Viele Menschen glauben "an etwas", legen sich dieses Etwas unter Umständen selbst zurecht, sehen sich aber keiner Religion fix angehörig.
Am ehesten kann man diese Einstellung, mitsamt aller Gläubiger, unter dem allgemeinen Schirmbegriff der Spiritualit zusammenfassen. Gemeinsam ist ihnen oft der Glaube an nicht Irdisches, an eine Seele und eines Leben nach dem Tod in verschiedener Form.
Zudem sind auch viele Religionen in Strömungen (sowohl offiziell, wie auch Sekten) eingeteilt, zwischen denen Welten liegen können.
Je nachdem wie eine Gruppierung (und ein einzelner Mensch) die Vorschriften und Schriften ihrer Religion auslegt, kann aus der Religion eine sehr offene, fortschrittliche und liberale oder konservative, unter Umständen wissenschaftsfeindliche, bishin in einer radikal-fanatischen Einstellung resultieren.
Zweifelnde Menschen nennen sich Agnostiker, Menschen ohne Glauben Atheisten.
Da sie jedoch keine Religion oder Glaube, sondern das Fehlen von diesem, sind (genauso wie sich der Satanismus als Anti-Religion ansieht), werde ich hier nicht darauf eingehen.
Vorstellung verschiedener Religionen
Meiner Meinung nach sind Religion ein Fluch. Nur wegen religiösen Motiven sind unzählige Menschen umgekommen und es folgen stetig welche. Man erkennt dies z.B. an der Inquisition oder den Kreuzzügen. Diese wurden nach "Gottes Willen" durchgeführt. Auch heute ist es noch so, dass man wegen einem anderen Gedankengut als die Nationalreligion verfolgt wird. Von Steinigungen bis zum Scheiterhaufen ist alles dabei. Das Christentum z.B. ist an sich eine gute, kameradschaftliche Religion, jedoch sieht das nur in der Theorie so aus: Manche Leute machen meist etwas schlechtes daraus - versuchen andere Leute zu bekehren (was imo einer Gehirnwäsche gleichkommt), haben Vorurteile gegen Andersdenkende, usw. Nationen wurden schon gespalten, wegen der Religion. Hier verweise ich z.B. auf Irland. Imo ein eher weniger christliches Verhalten sich gegenseitig mit Steinen zu beschmeißen - nur weil es an Argumenten fehlt... Aber die Religion hat immer Recht und dies soll auch die ganze Welt mit allen Mitteln erfahren...
Ich finde, man sollte den Spieß mal umkehren und z.B. konservative Katholiken diskriminieren, damit sie sehen, was durch solches Gedankengut kaputt gehen kann.
Jetzt möchte ich eure Meinung zu dem Thema wissen.
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Der Startpost stammt von Bastet und wurde aus dem alten Topic in diesen reineditiert, um zwei Topics zusammenzufügen.