Phoenix of Dystopia

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  • Krähe stand ihrem Gegner gegenüber und erwartete jeden Moment den nächsten Schwertstreich, als einer der zu Boden gegangenen Soldaten wieder aufstand und sich neben seinen Kampfgefährten stellte.


    Fieberhaft überlegte die junge Frau, wie sie ohne Waffe mit den beiden fertig werden konnte, da bekam sie unerwarteten Beistand. Katarina kam angesprintet und rutschte einem der Gerüsteten von hinten in die Beine. Mit einem äußerst unschönen Geräusch ging der Mann aufschreiend zu Boden. Die Assassinin kam wieder auf die Füße, zog ihre Dolche und gab einen an Krähe.


    "Natürlich kriegst du ihn wieder, sobald wir das erledigt haben!"


    Die beiden Frauen nahmen Aufstellung, doch zu einem Kampf kam es nicht mehr, denn in diesem Moment erbebte das Haus erneut und begann, auseinander zu fallen. Katarina gab Ruval die Anweisung, Seraphine vom Dach zu bringen, dann bat sie Krähe, die beiden zu beschützen.


    "Gut, ich zähle auf dich. Lass dich nicht erwischen!"


    Krähe rannte hinüber zu Ruval und Seraphine, bedeutete dem Mädchen, wieder auf ihren Rücken zu klettern und führte die beiden vom Dach herab.


    "Wir müssen in die Gasse hinunter und dann ein Stück weiter, die Nachbarhäuser stehen wegen Freyr in Flammen, dort können wir also auch nicht hin, aber als erstes müssen wir hier runter, sonst stürzt das Dach noch unter unseren Füßen ein!"


    Die Schmerzen in ihren Handgelenken ignorierend, sprang die junge Frau vom Dach hinab und hangelte sich von Fenstersims zu Fenstersims. Innerhalb weniger Sekunden war sie unten angelangt und warf einen Blick auf Freyr.


    "Ich glaube nicht, dass wir uns um ihn Sorgen machen müssen. Vielleicht folgt er uns sogar ohne Aufforderung."


    Dann rannte sie die Gasse entlang, weg von den zerfallenden, brennenden Häusern und blieb erst stehen, als sie weit genug entfernt waren. Krähe sah sich nach den anderen um.




    Ruval überlegte gerade, wie er den beiden kämpfenden Frauen zur Seite stehen konnte, ohne Seraphine aus den Augen zu lassen und - "Ist das ein Lavatiger?!", rief er verdattert aus, nachdem das Haus ein weiteres Mal erbebt war und er in etwas größerer Entfernung die Kreatur an der Hauswand ausmachen konnte. Er war so überrascht, dass er beinahe stolperte, er fing sich jedoch und hiefte sich und Seraphine auf eine Plattform über dem Dach, während das Gebäude unter ihnen zu bröckeln begann. Über das Getöse des Kampfes, der Zerstörung und des Feuers der Nachbarhäuser hinweg, konnte er gerade so Katarinas Befehl, Sera vom Dach zu schaffen vernehmen. Worauf er natürlich nicht selbst gekommen wäre. Dennoch waren sie auf der Plattform momentan sicherer, als wenn sie sich alleine auf den Boden wagen würden. "Katarina, Krähe, kommt hier rüber, sonst kracht ihr ein!" Ruval versuchte, mit Gesten auf sich aufmerksam zu machen, doch mittlerweile begann der Rauch in der Umgebung zuzunehmen, und die beiden Frauen schienen zu sehr in ihr Gefecht vertieft, um ihn zu hören.


    Unbeholfen mussten Ruval und Sera nun also beobachten, wie ein Mann mit braunem Umhang und Doppelschwert auf das Kampfpaar zugelaufen kam und ihnen glücklicherweise zur Seite stand, denn sonst hätte Ruvals knapp gebrüllte Warnung auch nichts mehr genützt. Der Fremde machte kurzen Prozess mit den anderen Soldaten, woraufhin Krähe auf die beiden zugeeilt kam und prompt wieder Sera auf ihren Rücken verfrachtete. Ruval fühlte sich leicht nutzlos, als Krähe sich einfach so vom Dach hangelte, obwohl sie eben gekämpft hatte, verkniff es sich jedoch, anzumerken, dass er Sera genauso gut hätte übernehmen können. Er war zu sehr mit Husten und hinter den beiden her fliehen beschäftigt, um sich groß um sein Ego zu kümmern, dennoch wurmte es ihn etwas. Und das, obwohl er ja eigentlich nicht kämpfen wollte.


    Manchmal verstand er sich selbst nichtmehr.


    Einige Häuser weiter waren die Gassen immer noch verlassen, dennoch kam Krähe zum stehen und auch Ruval hatte endlich Zeit zum Aufatmen. Das Schild, welches er vorher über dem Schützen angebracht hatte, befand sich nun außerhalb seiner Reichweite, aber das Haus brannte bereits lichterloh, also vermutete Ruval nicht, dass er ihnen gefolgt war. Seinen Atem nun etwas beruhigt, sah er sich nach Katarina um.



    Zum Glück gab es keine Einwände, als sie den Anderen befahl, abzuhauen. Eigentlich hatte sie mit irgendwas in Richtung „Wir lassen niemanden zurück!“ gerechnet. Jetzt stellte sie sich auf einen harten Kampf ein, aus dem sie wahrscheinlich auch nicht mehr zurückkommen würde. Immerhin war sie verletzt und nur mit einem Messerchen bewaffnet. Wie sich der Tod wohl anfühlte? Sie vertrieb schnell den Gedanken und fragte sich, wie viel Zeit sie noch rausholen konnte. Am besten konnte sie dabei auch noch einen dieser Drecksäcke in die Hölle ziehen. Einer der beiden holte gerade zum Schlag aus, als ihn etwas von hinten traf, sofort darauf der Besitzer des Etwas hinterhersprang und ihm das Ding tiefer in die Brust rammte. Einer weniger. Der unerwartete Helfer der Rothaarigen zog seine Waffe, eine Art Doppelschwert, aus seinem Opfer und vermöbelte den anderen noch stehenden Soldaten nach Strich und Faden.



    Die Assassinin steckte den Dolch zurück in die Scheide und hob langsam ihre Hände, mit den Innenseiten nach außen, um zu signalisieren, dass sie keine Gefahr darstellte. Einen halben Meter höher und sie hätte kapituliert. „Wenn mir der nicht freundlich gesonnen ist, bin ich am Arsch“, schoss es ihr durch den Kopf und wich dabei leicht zurück. Mit dem wollte sie es sich auf keinen Fall verscherzen. Plötzlich erbebte das Haus ein weiteres Mal und drohte nun endgültig zusammenzubrechen. Mit einem Salto brachte sie sich auf das Dach des letzten noch halbwegs unbeschadeten Hauses in der Umgebung in Sicherheit. Freyr hatte ganze Arbeit geleistet und gefühlt die halbe Stadt in Brand gesteckt. Sie bedeutete ihrem Helfer, ebenfalls herüberzukommen und fragte ihn dann: „Danke für die Hilfe. Aber warum haben sie mir geholfen?“ Dabei sah sie in Richtung Boden.



    Noch zwei Soldaten waren übrig. Den am Boden liegenden mit der Verletzung am Fuß erledigte er mit einem gezielten Stoß seiner Waffe. Den Schützen hatte er zu Beginn des Kampfes nicht mehr bemerkt und gehofft, dass dieser von den Kämpfern beseitigt worden war, offenbar hatte die Gruppe ihn aber nur irgendwie beschäftigen können und nun ging dieser wieder zum Angriff über, oder zumindest wollte er es. Der Rebell hatte die Gefahr schon erkannt und anstelle zur Frau zu gehen, die ihn dazu aufgefordert hatte, zu ihr zu kommen, sprang er zum Schützen. Den dabei auf ihn zufliegenden Pfeil blockte er mit der breiten Seite seines Schwertes und direkt nach dem er das Haus mit dem Schützen erreicht hatte, war dieser auch schon beseitigt. Soldaten mit Schusswaffen waren zwar äußerst gefährlich, konnten sich aber meist nicht verteidigen und auch für ihre Angriffe brauchten sie einige Zeit. Fazit: Ohne Beschützer einfache Ziele. Das Haus stürzte in der Zwischenzeit gänzlich in sich zusammen.


    Darauf hin begab sich der Mann zu der Rothaarigen, die ihm dankte, aber auch gleich eine Frage hinterher schickte. "Ist es nicht nur natürlich jemandem zu helfen, der anscheinend das gleiche Ziel wie man selbst verfolgt? Offensichtlich sind Sie ebenso wenig über den Einmarsch Aomizus in Moriseki erfreut wie ich." Der Rebell schaute sich kurz um, um sich zu vergewissern, dass noch keine weiteren Soldaten aufgetaucht waren, der Kampf und der entstandene Brand dürfte wohl nicht wenigen aufgefallen sein. "Aber ich will Ihnen auch nicht verschweigen, dass ich für eine Unternehmung einige eher erfahrenere Kämpfer brauche und ich nehme an, eine Flucht aus dieser Stadt ist auch in Ihrem Interesse. Genaueres sollten wir aber an einem anderen Ort besprechen. Der Kampf ist mit Sicherheit nicht unbemerkt geblieben." Damit sprang der Schwarzhaarige vom Dach und rammte sein Schwert in die Hauswand, um den Sprung abzubremsen. Unten angekommen verstaute er die Waffe wieder auf seinem Rücken und war bereit aufzubrechen.




    Er musste zugeben, er hatte ganze Arbeit geleistet. so schnell würde sich die Mauer von dem Angriff nicht wieder erholen. Mit einem zufriedenen Ausdruck im Gesicht schaute er sich das Spektakel bis zum Schluss an, immerhin störte ihn weder das Feuer noch die Steine wirklich etwas anhaben. Doch die Menschen welche scheinbar ebenfalls das Haus bekämpft hatten, begannen von diesem herunter zu springen, als es zusammenbrach. Welch unehrenhaftes Verhalten, verlässt seine Beute einfach kurz bevor man ihm den Todesstoß versetzt hatte. Sowas machte man einfach nicht. Dann kam noch ein weiterer Mensch dazu, der noch die anderen Menschen tötete, naja was wollte man machen, wenn sich diese unzivilisierte Rasse der Menschen schon gegenseitig umbrachten? Immerhin blieben dann die stärksten übrig, die konnte man wenigstens halbwegs brauchen, um mit ihnen Fangen zu spielen. In einiger Entfernung, entdeckte er, als er seinen Blick durch die Gegend schweifen ließ, das Mädchen, welches zu seinem Meister gehörte. Doch sie war umringt von anderen Menschen. Das konnte nur eines bedeuten, sie hatten Kerr vor seine geschätzte Begleiterin wegzunehmen. Und das machte man noch viel weniger als seine Beute sterbend zurücklassen. So langsam machte ihn das wirklich wütend. Leicht gereizt schritt er durch die Gasse, und ließ dabei geschmolzene Lava aus seinen Klauen strömen. Es gab doch nichts über einen Eindrucksvollen Auftritt, und dazu sollte dieser definitiv gehören.



    Nach einer kurzen Zeit war er bereits bei den anderen angekommen, und so wie es aussah, hatte das Paar vor ihm das Ziel das kleine Püppchen zu entführen. Das konnte er als edler Retter doch nicht zulassen, vor allem weil sein Abendessen auf dem Spiel stand, und das wollt er nur sehr ungerne verpassen. Immerhin hätte er sonst eine Nacht nichts gegessen, und wie hieß es doch, man solle keinen Tiger nerven, wenn er Hunger hat. Gut vielleicht sagte man das auch nicht, aber wer wusste schon, was Menschen sagten? Die hatten ja immer die Angewohnheit irgendwas Tiefgründiges zu sagen. Da blieb er lieber bei seiner Sprache, dort verstand man wenigstens dass man als junger, aufstrebender Tiger viel essen muss. Seine Entscheidung war also gefällt, er würde sich für das Essen entscheiden, immerhin hatte sicher niemand etwas dagegen, wenn er die bösen Menschen aus Versehen ein wenig anknabberte. Er konnte ja nichts dafür, dass niemand da war, der ihn zurückhielt. Das war also ganz sicher nicht seine Schuld. So baute er sich mit seiner vollen Größe vor den Menschen auf und brüllte erneut in voller Lautstärke. Dabei konnte man vermutlich jetzt schon über die Entfernung die Hitze spüren, welche aus seinem Mund strahlte. Es war angerichtet, der Festschmaus konnte beginnen.




    Es war schrecklich, was sich auf dem Dach abspielte und die kleine Seraphine fühlte sich so unfassbar nutzlos. Sie wollte nicht, dass Katharina und Krähe, die beide bisher so nett zu ihr gewesen waren, verletzt wurden, konnte aber nur hinter Ruval kauern und entsetzt zuschauen, wie die beiden Frauen kämpften.


    Dann waren die beiden Frauen von den Soldaten, die, nachdem Ruval den Schützen scheinbar mit einem Zauber zu Boden genagelte, scheinbar keinen Nutzen mehr darin sahen, nicht erst auf die beiden aktiven Kämpferinnen loszugehen, eingekreist. Das Kristallmädchenkonnte einfach nicht hinsehen, vernahm aber durchaus die Aufforderung an Ruval, sie vom Dach zu bringen, als dieses ein weiteres Mal, begleitet von tosendem Gebrüll, erbebte und nun langsam anfing, in sich zusammenzubrechen. Panik kam in Seraphine auf, doch im nächsten Moment war schon Krähe bei ihnen und wies die Kleine an, erneut auf ihren Rücken zu klettern. Folgsam gehorchte sie und schon machte sich die Schwarzhaarige an einen wirklich abenteuerlichen Abstieg, bei dem der Weißhaarigen ganz Angst und bange wurde. Auch machte sie sich Sorgen um die Katzenfrau, hatte sie selbst doch nicht mehr den Mut gehabt, nach dieser zu sehen.



    Wieder heil am Boden angekommen, wagte sie, sich umzublicken. Freyr hatte offensichtlich ganze Arbeit geleistet und nicht nur jenes eine Haus in Trümmer gelegt, sondern auch noch weitere angesteckt. Lange ließ Kerrs Schmusekater auch nicht auf sich warten und stand ihnen schon bald bedrohlich gegenüber. Seraphine mochte seinen wilden Blick nicht und auch die Art, wie er auf die drei zukam, behagte ihr nicht. Dann erst kam ihr, dass er Kerrs fehlen auch anders interpretieren könnte und ihre Begleiter nicht kannte. Aus Angst, der Lavatiger könnte irrtümlicher Weise jemanden verletzen, wand sie sich leicht und tippte Krähe auf die Schulter, wobei sie ein ängstliches „Runter bitte“ flüsterte. Tatsächlich ließ diese sie auch zu Boden und kaum, dass sie festen Grund unter den Füßen hatte, stolperte das zierliche Mädchen einige Schritte nach vorn.


    Schnell senkte sie grüßend den Kopf, eine Eigenart, die sie sich noch immer nicht abgewöhnen konnte, auch wenn sich diese Höflichkeiten gegenüber diesem zahmen Monster seltsam anfühlten. „Freyr? Dein Herrchen Kerr schickt mich, er braucht deine Hilfe!“, rief sie, nachdem sie kurz Mut gesammelt hatte, dem imposanten Wesen schüchtern entgegen. Wenigstens jetzt konnte sie helfen, dafür waren sie alle ja hier hergekommen. Wie Kerr es ihr gezeigt hatte, hob sie die Hände und zeigte Freyr ihre Handflächen, während sie langsam etwas näher auf ihn zuschritt.



    Was machte das Mädchen da? Das war der erste Gedanke der durch Freyr's Verstand ging, wenn man dies so nennen durfte. Jedenfalls breitete sich Verwirrung in ihm aus. Denn das Mädchen welches er Heroisch retten wollte ging mit gesenktem Kopf auf ihn zu. Das passte nicht wirklich, immerhin hatte sie zuvor das Haus erlegt. Da sollte sie stolz sein, und mit gehobenem Haupt durch die Welt gehen. Dann begann sie auch noch mit ihm zu sprechen. Was sie genau sagt verstand er, zwar wie immer nicht die Worte, aber er konnte sie verbinden, und so wusste er auch recht schnell was sie von ihm wollte. Doch das sie es so laut sagte, war etwas Neues für ihn, eigentlich dass sie die Stimme erhob, und bei ihm erst recht noch. Normalerweise sagte ihm immer Kerr was er machen musste. Doch warum hatte sie ihre Hände erhoben, und ging auf ihn zu, sie würde sich die Hände verbrennen, wenn er nicht aufpassen würde.



    Doch das änderte nichts an seiner Situation. Nachdem er zunächst verwirrt und zögerlich gewirkt hatte, kehrte jetzt der wilde Ausdruck wieder in sein Gesicht. Er musste ja noch ein paar Entführer erledigen. Denn niemand legte ungefragt an Personen die seinem Meister nahe standen. Nach einem weiteren Brüllen bewegte er sich wieder vorwärts, wobei er versuchte Seraphine so gut es ging auszuweichen.



    Erschrocken riss Seraphine die Augen auf. Ihr Herz pochte bis zum Hals, als sei den wilden Blick des Lavatigers wahrnahm, der ihre Begleiter nun mit wildem Blick ins Visier nahm. Vorsichtig versuchte sie sich so zu bewegen, dass sie immer zwischen Freyr und den beiden stand. „Freyr nicht. Das sind Freunde! Nicht böse!“, versuchte sie verzweifelt zu schlichten und deutete auf die dicke Mauer, die man auch von hier sehen konnte, da sie alles überragte, „Kerr, dein Herrchen braucht deine Hilfe. Und er braucht dich schnell. Bitte komm und hilf ihm. Er ist auf der anderen Seite der Wand.“



    Das Mädchen stand im Weg, und es wollte einfach nicht aus der Bahn gehen. Warum machte es das? Diese Leute wollten ihr etwas Böses, und nun wenn er das korrigieren wollte, stellte sie sich dazwischen. Wer verstand dann bitte so etwas. Naja dafür begann sie Kerr zu sagen, und der Name verfehlte seine Wirkung nicht. Sofort wurde er aufmerksam, und achtete darauf, wohin sie zeigte. Die Mauer also war das Problem, doch diese schien der große Bruder, von der zu sein, welche er zuvor erledigt hatte. Kein Wunder, das es Rache wollte, aber er würde sich dem Kampf stellen. Ohne groß an sein vorheriges Ziel zu denken, drehte er sich auf der Stelle um, und marschierte gegen die Mauer. Als er an dieser ankam, musste er feststellen, dass diese um ein vielfaches Massiver war. Was anderes hatte er von einer Bestie mit der Größe auch nicht erwartet. Dennoch würde er nicht wirklich ein Problem damit haben. Immerhin war er doch kein Weichei. Mutig und angriffslustig begann er mit seinen Krallen, welche er so verformte, dass sie aus flüssiger Lava bestanden, über die Mauer zu kratzen. Diese hinterließen tiefe Furchen an der Außenwand. Doch das ganze ging zu langsam, da konnte er sich doch nicht Jäger nennen, das wäre ja eine Schande. So musste halt mehr Körpereinsatz her. Dieses Mal ließ er seine gesamte Flanke verflüssigen, und lehnte sich an die Mauer. Er konnte spüren, wie diese langsam nachgab, und glühend heiß wurde, bevor sie langsam nach unten glitt. Eine Zeit später hatte er ein ansehnliches Loch durch diese gebrannt, auch wenn es für einen Menschen vermutlich eine ziemliche Qual sein dürfte durch dieses zu laufen, immerhin waren die Ränder noch immer am Glühen, und auch in der näheren Umgebung strahlte der geschmolzene Stein noch Wärme ab. Für ihn war es allerdings angenehm, er mochte es ja immerhin heiß. Triumphierend sah er zu dem Mädchen hinüber, er war nun mal einfach der Beste, und hatte auch diese Herausforderung erfolgreich gemeistert.




    Die Erklärung ihres Helfers fand Katarina ziemlich interessant. Und offensichtlich. Wieso war sie da nicht selbst draufgekommen? Sie unterdrückte das Bedürfnis, sich gegen die Stirn zu schlagen und antwortete: „Ja, das klingt logisch. Ich habe mir wirklich den besten Zeitpunkt ausgesucht, um diese Stadt zu besuchen“ Den letzten Teil begleitete ein sarkastischer Unterton. Dann meinte er, dass er noch einige erfahrene Kämpfer bräuchte und aus der Stadt fliehen wollte. „Zu flüchten war ja auch unser Plan. Nur sind wir hier eben auf Widerstand gestoßen. Die Anderen sollten mit Freyr jetzt an der Mauer sein und versuchen, durch sie durchzubrechen. Wobei mich echt interessiert, was für’n Ding Freyr ist. Sie sollten irgendwo dort sein“, erklärte sie und deutete vage in Richtung Mauer. Als der Schwarzhaarige hinuntersprang und mithilfe seines Schwertes den Sprung abbremste, kletterte die du-Côteau hinterher. Zwei Meter über dem Boden sprang sie dann ab und landete nach einem Rückwärtssalto auf dem Boden.


    Die Rothaarige wischte sich das Rinnsal aus Blut unter ihrer Nase weg und spuckte selbige Flüssigkeit, die sich mittlerweile in ihrem Mund angesammelt hatte, auf den Boden. „Also, mir nach“, rief sie Rac zu und lief in die Richtung, in der sie die restliche Gruppe vermutete. Diese Vermutung bestätigte sich, als ein Brüllen aus dieser Richtung erklang. Recht kurz später stand die Assassinin vor dem Rest der Gruppe. „Phew“, seufzte sie, „Wie ihr seht, bin ich auch wieder da. Und dieser nette Herr hier“, sie deutete auf den Kämpfer, „hat mir aus der Scheiße geholfen. Er meinte auch, dass er uns helfen könne, hier rauszukommen“, erklärte sie die Anwesenheit ihres Begleiters und hoffte, dass ihr Vorhaben dadurch deutlich beschleunigt werden würde.




    Unter Führung der Frau, der er geholfen hatte, kamen sie schnell zu den anderen, die inzwischen schon dabei waren ein Loch in die Mauer zu schmelzen. Eine wirklich effiziente Möglichkeit ohne große Gefahren durch das Hindernis zu kommen. Demnach gehörte also der Lavatiger zur Gruppe oder stand zumindest mit ihnen in Verbindung. "Hallo, ihr könnt mich Rac nennen." Er schaute sich kurz in der Runde um. Während er eigentlich jedem der Anwesenden doch zumindest grundlegende Kampffähigkeiten zutraute, war das kleine Mädchen doch eine Ausnahme. Wirklich in die Gruppe passte sie nicht und ihre Kampfkraft musste unterirdisch sein, aber solange sie die anderen nicht ausbremste konnte es ihm eigentlich auch egal sein, ob sie dabei war oder nicht. "Aber ich möchte auch gleich klar stellen, dass ich es nicht als "Hilfe zur Flucht" bezeichnen möchte. Es ist eine Unternehmung die die Flucht aus der Stadt beinhaltet und für die ich einige Krieger gebrauchen könnte. Wir würden also eine Zweckgemeinschaft bilden. Sobald ihr dann hier fertig seid und falls ihr an dem Angebot interessiert seid, würde ich aber für die Details einen anderen Ort aufsuchen wollen." Das Loch in der Wand war inzwischen schon weit genug ausgekühlt, dass man, wenn man ein bisschen aufpasste, ohne sich anzusengen hindurch gehen konnte.



    Es erleichterte das kleine Kristallmädchen ungemein, als Katharina endlich zu ihnen zurückkehrte, auch, wenn sie doch sehr mitgenommen aussah, was bei Seraphine wieder Schuldgefühle verursachte. Sie war einfach nur nutzlos. Vor dem schwarzgekleideten Mann, der die Katzenfrau begleitete und von ihr als „ihr Retter“ vorgestellt wurde, fürchtete sich das weißhaarige Mädchen und versteckte sich ängstlich hinter Krähe. Männer allgemein machten ihr deutlich mehr Angst, als Frauen. Dieser stellte sich nun als Rac vor und erklärte, dass er Krieger für die Flucht aus dieser Stadt benötigte. Wieder etwas, wo sie mehr als nur fehl am Platz war, aber Kerr würde wohl das Angebot annehmen, es klang nämlich sinnvoll.


    Da nun das Loch von Freyr soweit abgekühlt war, dass man, wenn man vorsichtig war, hindurchgehen konnte, wagte sich Seraphine, für sie untypischer Weise als erstes hindurch. Das konnte sie immerhin für die anderen machen und sie war so klein, dass sie nicht einmal besonders acht geben musste, um sich nicht zu verbrennen. Auf der anderen Seite ging sie direkt zu dem Lavatiger und versuchte ihn mit klopfenden Herzen zu loben, wie sei es bei Kerr gesehen hatte, aber ohne dem Wesen zu nahe zu kommen. Dann blickte sie sich um. Sie waren in einer recht schmalen Gasse zwischen zwei Bauten herausgekommen, welche ihnen glücklicher Weise Sichtschutz boten. Diesen Vorteil würden sie aber wohl verspielen, wenn sie mit dem Lavawesen und ihr, die über eine sehr auffällige Haut verfügte, einfach über diesen Platz, auf dem es keine Deckung gab, außer Leute, laufen würden. Sie betrachtete betrübt ihre Hand. Wegen dieser verfluchten Haut war sie doch immer nur ein Hindernis. Wobei… Eine Idee wuchs in ihr und schnell lief sie zu der vorderen Gebäudekannte und betrachtete die Soldaten, die Reihum auf der Mauer Wache hielten. Viele konnte sie von hier nicht sehen und sie hoffe, dass dies auf Gegenseitigkeit beruhte. Als sie das Gefühl hatte, dass keiner von diesen gerade in ihre Richtung schauen würde, streckte sie eine Hand ins Sonnenlicht und winkte damit kurz, ehe sie sie zurück zog. Einige Sekunden wartete sie, dann winkte sie noch einmal, aber kürzer.


    Hoffentlich hatten das die anderen gesehen und kamen so zu ihnen, ohne geholt werden zu müssen.


    OT: Und hier, etwas später, Teil 5
    Viel Spaß beim Nachlesen!

  • Scheinbar schien die Frau nicht so interessiert daran zu sein, jedenfalls dachte er das zunächst als er ihre erste Antwort zu hören bekam. Doch diese Meinung änderte sich als sie zu ihm schritt und ihm ihre Antwort mitteilte. Mit einer angedeuteten Verbeugung, liess er sie verstehen, dass er ihre Andeutung verstanden hatte, und willig war mitzuspielen. Als er wieder normal da stand, begann er zu sprechen: "In meinem Leben gibt es leider nicht so viel zu erzählen, ich komme aus nicht sehr noblem Hause, welches unterdessen nicht mehr existiert, aber ich kann das machen was ich möchte, und muss auf niemanden Rücksicht nehmen, ich bin also Frei von Verpflichtungen, und kann mich jedem Vergnügen dieser Welt hingeben, wenn ihr versteht." Naja er war gar kein so schlechter Schauspieler die Story klang nach dem Idealbild, welches man hier in dieser Welt selten fand. Immerhin war Freiheit ein Privileg, welches nicht jeder hatte. Doch viel weiter kam er nicht wirklich, denn aus dem Augenwinkel blendete ihn etwas. Etwas, das er zu gut kannte, viel zu gut. Doch eigentlich müssten sie seiner Meinung an einer anderen Stelle sein. Doch als er sich umdrehte, und zu der Stelle sah entdeckte er erneut ein kurzes Aufblitzen, was unter diesen Umständen höchstwahrscheinlich seine Begleiterin war. Wer sonst würde sich hinter einer Mauer verstecken und Leuchtzeichen geben. Das musste heissen sie waren durch. Das war doch einmal eine gute Nachricht. Automatisch verbesserte sich seine Laune, und er hatte sogar ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Als er sich umdrehte und den anderen zurief: "Los lasst uns von hier verschwinden. Wir haben einen Weg aus der ganzen Geschichte raus." Das damit Seraphine gemeint war, sagte er den anderen noch nicht, immerhin musste der Anführer ja zuerst durch die Mauer. Zudem hatte er das Ganze erst ermöglicht, also gehörte der Ruhm auch ihm. Als er noch einmal in die Runde blickte, fiel ihm noch ein Mädchen auf, welches recht in der gefährlich schwankte. Doch bis jetzt hatte er sie nicht bemerkt, und auch jetzt fiel ihm auf, dass sie recht unauffällig war. Daraus würde sich sicher was machen lassen, vielleicht würde sie sich zur Meuchelmörderin ausbilden lassen, dann hätte er seine eigene untergebene, und so wie sie jetzt in diesem Zustand war, würde sie ohne grosse Hilfe nicht lange überleben. Das war seine Chance, wenn sie ihm ihr Leben schuldete, dann hatte er sogar etwas in der Hand. Diese Chance musste er ergreifen. Doch zuerst musste er der Schönheit noch ihre erste Aussage zurückzahlen: "Bitte verzeiht wenn ich mich was anderem zuwenden muss, aber dies hat leider Vorrang." Ohne weiter etwas dazu zu sagen wandte er sich von ihr ab, und schritt zu dem stark schwankenden Mädchen. Bevor diese noch umfallen konnte, ergriff er sie, und stütze sie, worauf er sie ansprach: "Keine Ahnung wer du bist, aber ich helfe dir hier raus, vertrau mir." Auch hier wartete er nicht gross auf eine Antwort, bevor er mit ihr im Schlepptau, in die Richtung von Seraphine ging. Die anderen würden schon nachkommen.


    In der Gasse zwischen den beiden Häuser angekommen, sah er auch die anderen und was ihn viel mehr erfreute seine Begleitung. Wenn der Begleitung etwas zugestossen wäre, dann hätte er echt nicht mehr gewusst was er hätte machen sollen. Natürlich wäre es irgendwie weitergegangen, aber er hatte sich in der Zeit in der sie zusammen waren schon viel zu sehr an die Anwesenheit gewöhnt. Klar war die Mission gefährlich gewesen, aber er war sich sicher gewesen, das mit der Begleitung das Ganze nicht mehr zu gefährlich, und die Erfolgschancen nicht schlecht standen. Und siehe da, es hatte geklappt. Der Raum zwischen den Häusern war nicht gerade das was man als Geräumig bezeichnen konnte, doch es reichte, und auch anständig geheizt durch Freyr. Jetzt wandte er sich auch Sera zu und sein lächeln wurde wieder ein wenig kühler. Mit einem Blick teilte er mit, dass sie seiner Meinung nach zwar recht lange gebraucht hatte aber sie die Aufgabe zu seiner Zufriedenheit erledigt hatte, und seine Mundwinkel zogen sich einen kurzen Augenblick ein wenig weiter nach oben. Einen Augenblick später löste er seinen Blick von ihren Augen und liess ihn über ihren Körper gleiten. Nach einer ersten groben Inspektion sah es nicht so aus, als ob sie verletzt wäre. Dann konnte sie auch noch laufen, immerhin wurde sie ja vorhin getragen, und ein wenig mehr körperliche Ertüchtigung konnte auch nicht schaden, so wurde sie wenigstens Fit, und bekam ein wenig Ausdauer, und die konnte man vielseitig einsetzen. Doch jetzt hiess es zuerst einmal weg von der Gefahr. Ohne sich zu seinen beiden Begleitern umzudrehen, sagte er in die Runde: "Los verschwinden wir von hier." Worauf er durch das Loch in der Mauer ging, und sich sicher sein konnte, dass seine beiden Begleiter ihm folgen würden.

    OT: So nun lasst uns aus dem ersten Ring verschwinden^^
    @Liu Ich habe mir deinen Char wie abgesprochen mal geschnappt, du bekommst dann noch einen speziellen Service ;)
    @Philip98 Niemand lehnt Kerr so öffentlich ab, und lässt ihn sich vorstellen -.-'

  • Der Rothaarige ging gleich auf Kuros „Hilfserklärung“ ein, jedoch mit einem eher... bescheuerten Vorschlag. Er wollte ernsthaft verlangen, dass der Blauhaarige den Schlangenmenschen in ein paar Wachen hineinstößt. Außerdem verlangte er den Typen einzufangen, der gerade weglief. Wozu ihn einsammeln? Er kann doch weglaufen wenn er will. Falls er von irgendwem angefallen wird muss er eben alleine zurechtkommen. Eine kleinere Gruppe machte sich jetzt offenbar auf um irgendwas zu tun damit wir fliehen können. Nachdem er letztendlich nun doch nichts zu tun hatte schaute der Schwertkämpfer sich erstmal um. Hier war schon eine Gruppe aus vielen Leuten zusammengekommen. Ob das vorteilhaft war, war die andere Sache.


    Kuro lehnte sich erstmal an die Wand, schloss die Augen und überlegte was man tun könnte. Nachdem ein paar Minuten vergangen waren, sah er etwas, das nach einer Art Leuchtzeichen aussah. „Das war bestimmt diese Gruppe “, stellte er fest. Um nicht noch mehr Zeit zu verschwenden, wollte er eigentlich sofort in Richtung Licht rennen, er machte jedoch noch einen kleinen Ausflug zu Pathen, den er jetzt offensichtlich für Vertrauenswürdig hielt sonst wäre er einfach an ihm vorbeigegangen, um ihm folgendes mitzuteilen: „Ich glaube dieses Leuchtsymbol soll uns sagen, dass wir jetzt von hier Verschwinden sollten. “ Gesagt, getan. Sofort rannte Kuro in Richtung Mauern. Er war schon relativ schnell unterwegs, als der Schwertkämpfer anfing zu überlegen warum er sich auf die ganzen Leute hier verlässt. Immerhin ist er auch alleine zurechtgekommen und verteidigen konnte er sich auch alleine. Es war wohl sowas wie eine vorübergehende Gruppe die alle erstmal von hier Verschwinden wollten. Für Kuro Grund genug, sie noch nicht als Feinde anzusehen.


    Nachdem dies auch erledigt war kam er an einer Gasse zwischen zwei Häusern an der Mauer an in der das funkelnde Mädchen, der Möchtegern-Anführer und... ein Lavatiger standen!? Hinter ihnen ragte ein Loch hervor, welches offenbar vom Lavatiger hineingeschmolzen wurde. Der junge Mann ging zu ihnen hin und fragte sie: „Hey seit ihr beiden okay oder warum steht ihr hier in der Gasse? Ist das da ein Lavatiger? Sowas habe ich ja noch nie gesehen. Interessant. Wo sind überhaupt die anderen die mit dir loszogen, junges Fräulein?“


    OT: So es geht meinerseits endlich weiter ^^ Edit: So jetzt müsste er hoffentlich passen xD

  • Lilith lächelte. Dieser Mann konnte noch eine Menge Spaß machen. Aber er war sicher auch eine große Gefahr… Wenn sie nicht vor ihm aufpasste, könnte alles schneller in Trümmern liegen als sie reagieren könnte. Wirklich antworten konnte sie nicht, denn Kerr wurde abgelenkt, und verkündete Sekunden später der Gruppe, dass es einen Weg nach draußen gab. Lilith versuchte, in die Richtung zu sehen, in die zuvor auch der Rothaarige gesehen hatte. Das Einzige, was die junge Frau sehen konnte, war blendendes Licht. Dieses Licht kannte sie, schließlich wurde sie dadurch erst zu dieser Gruppe gebracht. Und die nächste Aussage von Kerr zeigte wieder, wie viel Spaß es machen würde, ihn zu erobern. Kerr nahm sich ein unauffällig wirkendes Mädchen, und zog es zur Mauer. Das kann ich auch, mein Lieber! Die Rothaarige ergriff sanft mit ihrer rechten Hand die linke Hand von Nikolai, lächelte ihn freundlich und verspielt an und sagte: “So, jetzt bin ich damit dran, dich irgendwohin zu zerren!“ Daraufhin rannte sie los. Da sie schneller als andere Frauen in ihrem Alter war, konnte sie Kerr locker überholen, da dieser nur im normalen Schritttempo zum Ziel ging. Als sie an der rechten Seite von Kerr vorbeirannte, schickte sie ihm ein Lächeln, ohne dass dieser es bemerken konnte-falls der überhaupt was bemerken konnte, denn es war sicher nicht einfach, mit Dolchträgerin mitzuhalten.



    OT: Post~

  • Umbral's Augenbraue zuckte wild. Der rothaarige Begleiter von Sera hatte nicht viel zu ihrer Situation beizubringen, doch benahm er sich als hätte er sie bereits im Alleingang heraus geholt. 'Wirklich?' dachte der Braunhaarige. Er war so überrascht von der Ignoranz und Torheit des Mannes, dass er nichtmal richtig denken konnte für ein paar Momente. 'Ich bin nicht gerade unauffällig und trotzdem hat der Typ die Nerven, jemanden direkt vor mir zu befehlen mich als Ablenkung in die Soldaten zu werfen...Ich habe gerade die Personifizierung menschlicher Idiotie kennengelernt.' Der Attentäter zog eine Grimasse, als er bedachte, dass die zerbrechliche Sera mit diesem Typen mitgereist war. Es mochte zehn Mal besser gegenüber ihrer vorherigen Situation sein, aber es saß trotzdem nicht gut mit ihm. Und natürlich würde sie nichts sagen, obwohl er die denkbar schlechtesten Ausreden brachte, um ja nicht gehen zu müssen. „Spricht viel dagegen ihn zu erlegen, da brauch ich nicht lange überlegen“, murmelte der Schlangenmensch frustriert. Leider würde das wohl noch mehr Leute verschrecken, wie diesen einen Lockenkopf. Umbral sagte nicht als die beiden Frauen um Seraphine zustimmten mit ihr zu gehen, auch mit deutlicher Feindseligkeit dem Rothaarigen gegenüber. Allerdings fing seine Haut sich deutlich an zu bewegen, als viele Schlangen sich lösten und über ihn krochen. Er biss sich auf die gespaltene Zunge und bleckte die Giftzähne. Der Warmduscher hatte sogar noch die Nerven eine der anderen Frauen anzugraben.


    Der Magier legte sich eine Hand über die schwarzen Augen und fühlte sich müde. Diese Flucht würde ihn ein paar seiner Lebensjahre als Tribut verlangen, er konnte es spüren. Er setzte seine Maske auf und zog ein Notizbuch hervor. „Diese dummen Soldaten bringen meinen ganzen Zeitplan durcheinander, es folgt alles aufeinander. Und es ist ein neuer Kunde, wenn der Ersteinblick fehlschlägt schlägt mir das in den Ruf eine Wunde“, maulte der Braunhaarige leise. Leider konnte er auch nicht viel dagegen tun, als den Kopf einzuziehen, die Kapuze weiter vorziehen und möglichst wenig ins Blickfeld der Soldaten zu geraten. 'Dieses unverhofft Treffen ruft in mir wach, wie anders meine Meinung über sie wäre, hätte sie mir nicht damals geholfen. Hmhmhm' dachte er zurück. Es war irritierend wie sehr sie seiner Mutter glich. Dieselbe Zerbrechlichkeit, dieselbe Untergebenheit, dieselbe Schwäche...
    Ein Schauer durchlief sein Rückgrat, als Rot durch seine Erinnerung stach. Er schnaubte verächtlich und widmete sich seinen Notizen. Nein, Sera hatte eine rettende Ader, die seine Verachtung abhielt. Sie hatte ihm einen Lichtblick in der Hölle geliefert. Der Schlangenmensch war ihr etwas schuldig. Sie war nicht so erbärmlich wie...
    „Es kostet mich mindestens das halbe Honorar, es geht mir gegen den Strich ganz klar“, stieß er laut aus, um sich endlich von dem Gedanken ab zu bringen und sich ganz auf die Überlegungen um sein Geld zu kümmern.


    „Hm?“, machte er fragend und blickte auf, als Kerr losging. Anscheinend hatten sie endlich ihren Weg, wenn das Funken ein Hinweis war. Der Braunhaarige packte sein Notizbuch weg und ging dem Rothaarigen hinterher. Auf ein verächtliches Schnauben folgte ein gefährliches Zischen. Normalerweise wären Kerr's Aktionen als nobel angekommen, doch hinsichtlich seiner Persönlichkeit lief es dem Magier wieder kalt dem Rücken runter, als er daran dachte, wie viel Zeit Sera mit dem Ekel verbracht hatte. Der Haufen betrat eine Gasse, deren auffälligstes Merkmal neben einem Loch in der Wand eine große, glühende Bestie war. Umbral hob eine Augenbraue. 'Ist das Vieh der Grund für sein selbstgerechtes Verhalten? Ein guter Grund, aber für immer wird ihn das auch nicht retten' vermutete er im Stillen. Danach wandte er sich dem Kristallmädchen zu, die von einem anderen Typen mit Fragen bombardiert wurde. Der Schlangenmensch seufzte und zuckte hilflos mit den Schultern. Manche Leute hatten einfach keinen Takt (die Heuchelei der Aussage ignorierte er gekonnt). Hatte der Clown nicht mitbekommen, dass die Kleine total ängstlich war? Wollte er sie noch weiter zur Panik bringen? Mit ein wenig Schwung stieß Umbral ihn zur Seite und bedachte ihn mit einem ausdruckslosen Blick, nicht dass seine Maske dies verriet, und ermahnte mit platter Stimme: „Da ist ein großes Loch in der Mauer, die Verwirrung sollte nicht sein von Dauer. Und Fragen zu Kerr's Katze können warten, bis wir raus sind aus Feinde's Garten.“ Sein Blick viel auf Sera und sein Blick als auch seine Stimme wurden sanft, während er mit einer Hand wie ein großer Bruder seiner kleinen Schwester durch die Haare wuschelte. „Nicht schlecht für einen kleinen Angsthasen. Nun lass uns von hier verschwinden, bevor sie uns hier vergessen.“ Damit legte er einen seiner langen Arme um ihre Schultern und bedeutete ihr wieder das Loch zu durchqueren.

  • Renn!
    Die lauten Rufe der Leute um sie herum waren nichts im Vergleich zu der Stimme in ihrem Kopf.
    Renn verdammt nochmal, wenn du überleben willst!
    Menschen in Panik, verschwommene Farben. Vor ihrem Auge tanzten noch immer lauter Linien, welche kein Bild ergeben wollten, das Rauschen in ihren Ohren, durchsetzt von ihrem eigenen Befehl an ihre leicht zitternden Beine, das Brennen ihrer Augen -
    Warum war sie nicht bloss an dem Punkt von zuvor eingeschlafen, neben dem Typen mit dem Brot, dann hätte sie jetzt ihre Ruhe. Wäre sie nur irgendwann zuvor auf den Strassen eingeschlafen und nie wieder aufgewacht.
    Was nun?
    Ihr Kopf fühlte sich zentenerschwer an, als sie sich langsam umsah. Nicht, dass sie sich mit dieser Aktion irgendwie einen Vorteil schaffen würde, ihre Umgebung war noch immer ein wilder Tanz aus verschwommenen Umrissen und Farben. Dennoch drehte sie sich langsam in irgendeine Richtung und setzte sich in Bewegung -
    Ehe sie von irgendjemandem fast umgerannt wurde.
    Leise fluchend blieb sie kurz stehen, taumelte kurz, ehe sie wieder weitergehen wollte -
    Prompt wurde sie erneut umgerempelt von der Masse, sodass sie um ein Haar das Gleichgewicht verloren hätte.
    Doch kaum konnte sie wieder einigermassen stehen, wurde sie auch zu Boden geworfen. Hart prallte sie auf dem Boden auf, eilige Füsse wirbelten über ihren Kopf, stiessen an ihren Schultern, traten auf ihre Arme. Gequält schrie die Diebin auf, kugelte sich zusammen, hoffte, dass todgetrampelt zu werden nicht der allzuschlimmste Tod sein würde.
    Das ist lächerlich. Von der panischen Masse todgetrampelt werden ist so lächerlich.
    Der perfekte Tod für eine jämmerliche Existenz wie ihre.
    Sie hielt sich ihre Ohren zu, um dem Lärm irgendwie entgegenwirken zu können, kniff sich die Augen zusammen, liess die Schmerzen über sich ergehen. Hoffte, dass alles schnell ein Ende fand. Dachte nach, wie es sich wohl anfühlte, auf ihr jetzt herumzutrampelt, über ihren Körper zu stolpern während man in völliger Angst wegrennt.
    Angst vor was konnte sie sich noch immer nicht ausmalen, dieser Turm ist ja schon längst zusammengebrochen, vor was rannten die Menschen jetzt noch weg.
    Was war das überhaupt für ein Turm?
    Gott, sie war wahrscheinlich schlimmer als jeder Tourist. Dabei wollte sie hier reich werden, bei den wohlhabenden Bürgern. Was um alles in der Welt hatte sie bloss falsch gemacht.
    Wie viele bekannte Türme gab's denn in der Stadt? Da war doch sicher dieser eine Turm, von dem alle erzählten... Was war da schon wieder? Irgendetwas mit der Regierung? Vielleicht ein Beobachtungsturm? Nein, da war irgendetwas anderes.
    War da nicht dieser Gefänngnisturm?
    Warte. Wenn das der Gefängnisturm war, und der gerade umgekippt ist...
    Heilige Scheisse, entweder, die Stadt verliert nun ziemlich viele Kriminelle oder sie wird gerade von ihnen überrannt. Und Aislynn vermutete mal eine Mischung aus beidem.
    Vorsichtig hob sie ihren Kopf leicht, während gerade irgendjemand über ihren daliegenden Körper stolperte, sie laut anbrüllte und dannach weiterrannte.
    In der Ferne... Glänzte etwas.
    Als hätte man einen Diamanten in die Sonne geworfen.
    Warte, was?
    Wenig später glänzte erneut etwas. Was, wenn 'etwas' diese seltsame Person von vorhin war? Die, die das Sonnenlicht so wundersam reflektierte? Mit dieser schneebleichen Haut? War sie nicht eben noch in dieser Gruppe von vorhin?
    Wann auch immer 'vorhin' war, Aislynn hatte keine Ahnung, seit wann sie nun schon am Boden lag.
    Aus irgendeinem unerklärlichen Grund versuchte sie, sich aufzustämmen, wobei sie dieses Vorhaben ganz schnell mit einem Schmerzenslaut aufgab. Ihre Glieder taten weh, ungeheur weh.
    Aber was suchte diese Person irgendwo beim anderen Ende der Menschenmenge? Wollte sie dem Ärger entkommen? Gut möglich, vermutlich flüchtete sie. Vielleicht hatte sie gerade irgendeine Möglichkeit gefunden, dem ganzen Schauspiel hier den Rücken zuzukehren und rief mit ihrem Funkeln die andere Gruppenmitglieder zusammen? Möglich wär's.
    Du reimst dir doch nur gerade zusammen, was du gerne hättest. Ja. Ja, so war es wahrscheinlich.
    ... Egal.
    Erneut versuchte Aislynn, sich auf die Füsse zu stemmen, was ihr sogar einigermassen gelang - abgesehen davon, dass sie schwankte wie ein junger Baum im Wind und in diesem Moment wohl nichts dringlicher brauchte als ein gut funktionierendes Gleichgewicht. Und etwas zu Essen. Als ob der Hunger sich von selbst auflösen würde.
    Falls irgendjemand eventuell die Möglichkeit eines Hinterausgangs aus der Hölle entdeckt hätte, dann sollte man die Möglichkeit nutzen. Es ist nicht unmöglich. Es ist verflixt unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.
    Sie sah nochmals in die Richtung, von der das Funkeln gekommen war - oder wo sie glaubte, es gesehen zu haben - kämpfte mit der Gravitation und wollte einen Schritt machen.
    Der Kampf mit der Erdanziehungskraft verlief nicht so toll, jedenfalls hatte Aislynn das Gefühl, gleich nochmals dem kalten Boden einen Besuch abstatten zu müssen. Aber ausnahmsweise meinte es das Leben mal gut mit ihr.
    Sie spürte, wie sie jemand packte. Irritiert sah sie sich um.
    Rotes Haar. Kantiges Gesicht. Grober Griff. Eine tiefe, männliche Stimme, die irgendetwas sagte.
    "Keine Ahnung wer du bist" - eine menschliche Stütze, ein paar Worte - "Vertrau mir" - und ohne gross auf eine Reaktion abzuwarten, lief er los, sie im Schlepptau.
    Völlig überrumpelt stolperte sie den Typen hinterher, ihr Gesicht auf den Boden gerichtet. Ihre Füsse brannten, doch sie verdrängte den Schmerz irgendwie, versuchte stattdessen, mit der Situation klar zu kommen.
    Ihr wurde gerade - erneut - von einem Fremden geholfen. Oder wollte er ihr gar nicht helfen? Wohin schleppte er sie? Was wollte er von ihr? Was um Himmels Willen ging hier vor?
    "Vertrau mir." - Zur Hölle mit dem Vertrauen, erklär mir erst, was das soll, dann reden wir miteinander.
    Was will man mit einer halbtoten Strassendiebin gross anfangen? Den Tieren verfüttern? Oh Gott, lieber todgetrampelt werden als am lebendigen Leibe gefressen zu werden. Am liebsten hätte sie sich irgendwie von dieser Person losgerissen, um zu beweisen, dass sie nicht von Hilfe abhängig war, um ihrem unerwünschten Helfer in die Augen zu sehen und zu fragen, wozu er sie hier durch die Gegend schleppte, am liebsten wäre sie jetzt irgendwo weit weg von all dem Lärm, ihren eigenen Weg gehend.
    Doch egal, welche Pläne sie gerade schmiedete, sie konnte nicht an der Kraftlosigkeit ändern, die ihren Körper schwer wie Blei werden liess und all ihre Gedanken lächerlich wertlos erscheinen. Und wenn sie ehrlich war, so war im Grunde doch nur unglaublich froh, nicht alleine laufen zu müssen und die Last irgendwie auf zwei Personen verteilen zu können.
    Der junge Mann - zumindest schätzte Aislynn diese Person so ein - blieb irgendwo stehen, und als die Diebin müde ihren Kopf hob, erkannte sie, dass sie sich in einer engen Gasse befanden. Es war ungewohnt warm, wärmer als auf dem Platz. Woher das? Lag hier irgendwo ein Haus im Flammen? Hat sich das Wetter geändert? Oder war sie schlichtweg nervös?
    Ihren Begleiter schien diese Tatsache jedoch nicht zu jucken, nach einer kurzen Pause lief er unberührt weiter.
    "Los, verschwinden wir von hier."
    Gute Idee. Falls auch er einfach weg von der Gefahr wollte, schien er ihr doch nicht ganz so unsympathisch.
    Sie hustete leise, um den Kloss in ihrem Hals irgendwie loszuwerden, ehe sie ihren trockenen Mund öffnete. Erst kam nur heisse Luft raus, ehe ihre Kehle wieder warm wurde.
    "Was... Ist vorhin passiert. Auf dem Platz", fragte sie leise, fast in einem Wisperton.


    Offtopic // Jau, ich lebe wieder! Aislynn allerdings weniger, huh.
    Jedenfalls, Danke, @zeev, für die Hilfe ^_^

  • Die Umgebung nach auftauchenden Feinden absuchend wartete der Rebell darauf, dass alle zur Gruppe gehörenden Personen aus dem Loch traten. Letztendlich waren seine vorläufigen Verbündeten ein weitaus chaotischerer Haufen, als er zuerst angenommen hatte. Neben dem Mädchen, dass ihm schon zuvor aufgefallen war, hatte sich anscheinend auch eine halb verhungerte junge Frau in die Reihen der Gruppe geschlichen. Wie sie diese Hindernisse nicht bei der Flucht stören sollten, war Rac nicht wirklich klar, aber was soll's. Im Notfall konnte man "Ballast" abwerfen, sich selbst dadurch beschleunigen und den Verfolgern eine Ablenkung vorsetzten. Solche Methoden mochte er zwar nicht, aber wenn es nicht anders ging würde er darauf zurückgreifen müssen.
    Vor der nun versammelten Mannschaft stellte sich der Mann nochmals vor. "Wie ich vorhin schon sagte, biete ich euch an, bei meiner Unternehmung mitzumachen. Letztendlich läuft es dabei auf eine Flucht aus Moriseki hinaus, bei der ich die Unterstützung einiger Krieger gebrauchen könnte. Natürlich soll dies nicht zu eurem Nachteil sein, jedoch will ich nicht auf der offenen Straße auf die Details eingehen. Außerdem könnten wir immer noch jeden Moment angegriffen werden. Solltet ihr also bei dem Plan mitarbeiten wollen, würde ich diejenigen Bitten, mir zu folgen."


    Wenig später erreichten sie schließlich das Haus, das nur wenige Minuten zuvor Riv betreten hatte. Er glaubte, dass sich die Gruppe auf dem Weg noch etwas vergrößert hatte, aber ihm sollte es recht sein. Selbst wenn sich feindliche Soldaten eingeschlichen hatten, würde es ihm helfen. Im Gegensatz zu der Adeligen verlor der Schwarzhaarige kein Wort zur Vordertür. Wer meinte, sie benutzten zu wollen, konnte es gern versuchen. Ohnehin brauchte er Krieger. Köder und Menschen ohne Gespür für Gefahr konnte er an jeder Straßenecke aufgabeln. "Wartet hier kurz." Damit verschwand Rac in der Gasse neben dem Haus nur um wenige Momente später wieder aufzutauchen. "Ihr könnt kommen, wobei die große Katze wohl nicht hinein passen wird..." Er betrachtete die Gasse, in der selbst ein normal laufender Mensch aufpassen musste, nicht eine oder beide Mauern zu berühren. "Eigentlich würde ich ja sagen, der Lavatiger sollte sich verstecken, aber es wird nicht all zu lange dauern und ich denke er kann gut auf sich selbst aufpassen. ...Ach ja, und vermeidet aggressive Handlungen oder solche, die so ausgelegt werden können. Zu uns kommen nicht oft so viele Fremde und man kann nie wissen, wer wirklich auf unserer Seite steht. Die Stimmung wird also etwas angespannt sein."
    Mit diesen Worten betrat der Rebell erneut die Gasse und einige Schritte von der Straße entfernt trat er durch eine Öffnung in der Wand. In der Finsternis zusammen mit den drei anderen Türstehern wartend passte der Rebellenführer auf, dass die Situation auf keiner der Seiten eskalierte. Den gezwungenermaßen allein oder zu zweit eintretenden Verbündeten wurden dann die mehr oder weniger passenden braunen Kapuzenumhänge ausgehändigt, bevor sie weiter geschickt wurden.
    Als schließlich das Mädchen eintrat, das irgendwie mit dem Tiger in Verbindung stehen musste, hatten sie ein Problem. Der Raum war in ein Dämmerlicht getaucht, welches von ihren Händen und ihrem Gesicht auszugehen schien. Würden sie sich später mal im tiefen Schatten oder in dunklen Gassen verstecken müssen, würde das wohl zu einem Risiko werden. Letztendlich musste das Gesicht irgendwie bedeckt werden. Ohne groß auf die Aktionen des Mädchens zu achten, wurde ihr der Umhang nicht einfach nur gegeben, sondern auch gleich übergeworfen und die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Ihr Sichtfeld dürfte dadurch zwar stark eingeschränkt worden sein, falls sie überhaupt noch etwas sehen konnte, aber zumindest war das Licht auf ein Maß reduziert worden, das nicht mehr wirklich wahrgenommen werden konnte. Mit der Anmerkung "behalt besser die Kapuze auf" wurde sie dann auch weiter geschickt.



    Ein Gefühl des Hungers breitete sich in Rivs Magengegend aus. Sie hatte vor nicht mal einer halben Stunde zum letzten Mal etwas gegessen, aber offensichtlich wurde man schlechte Angewohnheiten nicht so schnell los. Noch einige Moment versucht sie sich zurück zu halten, gab jedoch schließlich doch dem drängen ihres Körpers nach und holte ein kleines Säckchen mit bohnengroßen Kristallen heraus. Kandiszucker. Nicht unbedingt ihre liebste Nascherei, aber zumindest sollte es etwas ihr Bedürfnis nach Essen beruhigen. Ohne Probleme zerkaute das Mädchen die doch recht harten und teuren Kristall wärend sie wartete.
    Nach und nach füllte sich der von Fackeln erhellte Raum, welcher am Ende des dunklen Ganges hinter einer Biegung lang. Die in ihr Essen vertiefte Adelige interessierte sich dafür jedoch nur bedingt. Schließlich packte sie aber doch ihre Süßigkeiten weg, als der Raum immer voller wurde und auch mehr und mehr Stühle besetzt wurden. Dass nicht genügend Sitzgelegenheiten für alle da waren, wurde dabei schnell klar, aber das Mädchen hatte es sich schon direkt bei ihrer Ankunft auf einem bequem gemacht. Weshalb sollte sie als Adelige auch stehen müssen?
    Schließlich betrat auch ein Mann mit einer großen Waffe den Raum und durchschritt diesen. Wer ihn nicht persönlich kannte, machte spätestens Platz um dem Schwert-Speer-was-auch-immer-Ding auf seinem Rücken aus dem Weg zu gehen. Auf der anderen Seite angekommen nutze er einige Kisten als Podest um sich über die Köpfe der anderen zu Erheben. Hinter ihm hing das Banner mit dem Symbol der Rebellen. "Einige von euch dürften mich schon kennen, einige aber auch nicht. Ich bin Rac, Leiter des Moriseki-Stützpunktes von "Phoenix of Dystopia", den Rebellen." Es folgte eine kurze Pause, bevor er mit dem eigentlich Grund seiner Rede fortfuhr. "Wie euch sicherlich aufgefallen ist, steht Fe'ir einer noch nie dagewesenen Bedrohung gegenüber! Aomizu ist es gelungen unsere Hauptstadt einzunehmen! So schwer es mir fällt, dies zuzugeben, jedoch können wir aktuell nichts dagegen unternehmen. Dieser Stützpunkt ist unterstützender Natur. Es war nie geplant von ihm aus in die Schlacht zu ziehen. Somit bleibt uns erst mal nur die Flucht. Das Überleben steht über dem Bestehen der Stadt!" Eine grobe Karte von Moriseki wurde neben dem Redner mit Messern an die Wand genagelt. Darauf zu erkennen waren drei Kreise, die die Mauern darstellten sollten, die drei Hauptstraßen mit den Uhrtürmen und einige kleinere Straßen. Ein Dolch wurde in die Karte gesteckt und sollte wohl den aktuellen Aufenthaltsort kennzeichnen. Das kleine Mädchen hatte einige Probleme irgendetwas zu erkennen, sagte sich dann aber, dass es wohl irrelevant sei. Sie würde sich eh in der Masse verstecken und sich von ihr treiben lassen.
    "Also, zur Flucht. Wir werden drei Gruppen bilden. Die größte Gruppe werden die hier anwesenden Zivilisten sein, geschützt von einigen von uns Rebellen. Während sich zwei weitere Gruppen einmal aus den restlichen Rebellen und einmal aus den von mir eingesammelten Kriegern zusammensetzten werden. Wie schon angedeutet, ist unsere Kampfkraft nicht wirklich hoch, daher wird die Vorhut, die wohl auf die meisten Angreifer treffen wird, die Gruppe der Krieger sein. Da die Nachhut vermutlich ebenfalls einige Kämpfe ausfechten und Verfolger los werden muss, wird sie von uns Rebellen gebildet. Den Kern der Formation übernehmen schließlich die Zivilisten. Während ich bei der Nachhut wirklich nur Rebellen möchte, kann ich natürlich niemandem verbieten Freiwillig in die Vorhut zu gehen oder in die Hauptgruppe, jedoch haben beide vor und Nachteile. Die Vorhut sollte maximal 20 Leute beinhalten und wird schnell agieren müssen. Sie ist zwar stark, wer in ihr aber zu langsam ist, wird leicht zum Ziel. Kämpfer hätten hier die höchste Überlebenswahrscheinlichkeit. Der Kern besteht aus circa 40 Leuten. Sie sind zwar langsam, aber durch die Masse wird das Risiko eines jeden reduziert. Kämpfer, neben den von mir zugeteilten Rebellen, könnten hier aber nicht wirklich etwas erreichen, da sie durch die eigenen Leute blockiert werden. Abschließend sollen die Umhänge verhindern, dass ein einzelner gut ins Visier genommen werden kann.
    Unsere Fluchtroute wird schließlich zuerst parallel zur Mauer verlaufen. Wir jagen dieses Lager in die Luft und werden dadurch für etwas Verwirrung bei den Gegnern sorgen. Bevor wir dann die Hauptstraße erreichen, werden wir uns nach und nach von ihr wieder entfernend und schmalere Straßen nutzend zur zerstörten Mauer begeben. Während wir bis zu diesem Punkt noch in relativ normalen Tempo den Weg zurück gelegt haben, wird sich hier die Vorhut absetzten und die Einheiten des Gegners bei dem Feuer des äußeren Bereichs in einen Kampf verwickeln und Teilen, sodass der mittlere Teil unserer Formation passieren kann. Abschließend bekommt dann die ehemalige Vorhut Unterstützung von der Nachhut und wird sich selbst zurück ziehen. Bei diesem Kampf wird es außerdem nicht auf den Sieg ankommen, sondern lediglich, dass alle Überleben und der Gegner lang genug beschäftigt ist. Also bitte keine Riskanten Manöver. Gewisse Änderungen an der Route bitte ich im weiteren die Vorhut vorzunehmen, wenn ihr auf Gegner stoßt. Nach dem Kampf werden wir uns auf jeden Fall trennen. Die Zivilisten, die einen gewissen Vorsprung haben, werden von der Nachhut eingeholt und was die Krieger der Vorhut machen... nun, das bleibt ihnen überlassen. Und falls sich nun jemand fragt, wieso, sich die Vorhut nicht schon am Anfang absetzten und den Rest vom uns im Stich lassen sollte: Zum Einen würden sie es mit ihrer Kampfkraft allein, so weit ich es einschätzen kann, nicht oder nur sehr sehr schwer durch die Truppen um die Stadt schaffen, zum Anderen könnten sie den Rest von uns als Ablenkung ansehen, durch den sie am Ende einigen Kämpfen aus dem Weg gehen könnten."

    Es Folgte eine Pause. Mit Absicht hatte er nicht erwähnt, dass sie natürlich nicht 40 Zivilisten hatten. Es waren vielleicht 10 oder 15 Sympathisanten der Rebellen, die sie bisher schon unterstützt hatten, und eben die beiden Überlebenden des Königsmordes. Der große Rest waren Rebellen, die irgendwo am Körper versteckt Waffen trugen. Dass ihre Kampfkraft nicht wirklich vorhanden war, stimmte zwar. Aber so würden die Krieger davon ausgehen, dass die Zivilisten einen besseren Köder abgaben und die Gegner würden nicht annehmen, dass von dem Kern der Formation eine all zu große Gefahr ausging. Durch die Umhänge konnten außerdem die Rebellen ohne Probleme die Positionen tauschen und während sich die erschöpften etwas erholen konnten, würden es die Angreifer mit immer ausgeruhten Gegner zu tun bekommen.
    "Gibt es noch irgendwelche Fragen? Wir sollten ansonsten langsam aufbrechen. Und nein, es gibt keine Tunnel, die einen unterirdischen Weg aus der Stadt bilden. In dieser Situation wäre es zwar nützlich, aber nur ein Idiot würde seine eigenen Mauern untergraben!"


    Gern würde die Adelige in der Gruppe der Zivilisten mit gehen. Zusammen mit ihrer Magie würde es für sie ohne Aufwand einen einfachen Weg aus der Stadt bedeuten. Jedoch konnte sie auch damit rechnen, dass sie dann früher oder später auf die richtigen Adeligen aus Fe'ir treffen würde und das wäre in ihrer aktuellen Situation nicht gut. Also musste das Mädchen das Risiko der Vorhut eingehen, um unerkannt aus der Stadt zu kommen. Außerdem wurde es zwar nicht erwähnt, aber es war nicht unwahrscheinlich, dass die Kämpfer, wenn sie sich Einigermaßen gut anstellten, im Anschluss an die Schlacht zu den Rebellen eingeladen wurden. Fragen hatte Riv jedoch keine.


    OT:Da hab ich doch tatsächlich das OT vergessen.
    Also:
    -Alle, die noch nicht direkt bei der Gruppe sind, sollten sich dieser spätestens auf dem Weg zum Versteck der Rebellen anschließen.
    -Wer die Finger nicht von der Tür lassen kann, sollte sich darauf einstellen, zumindest nen Arm zu verlieren. Und das ist kein Scherz, ihr seid gewarnt.
    -Zwischen dem Eintreten von der letzten Person unserer Gruppe und dem Rebellenanführer vergeht ein bischen Zeit, ihr könnt also kurze Interaktionen mit einander statt finden lassen.

  • Er hatte es zwar nicht auf ein Wettrennen angelegt, aber so in der Situation in welcher er sich gerade befand, wollte er sich auch nicht darauf einlassen, weshalb er die beiden vorbeiziehen liess. Von ihm aus konnten sie gerne auch Späher spielen, auch wenn er das jenachdem wie es ausgehen würde recht schade finden würde. Da sprach ihn das Mädchen, welches er in seinen Schlepptau genommen hatte noch an, und fragte nach einem leichten Husten, was eigentlich passiert sei. Da musste er lächeln, wie konnte man so eine grosse Sache verschlafen? Gut, er wusste selber nicht wirklich was genau abgelaufen war, jedoch sprach das was sich daraus ableiten liess, nicht gerade für eine friedliche Handlung. Mit einem recht neutralen Ton antwortete er ihr: "Ich weiss es nicht genau, aber so wie die Stadt in Aufruhr ist, muss etwas grösseres passiert sein, und wenn ich die Wahl habe will ich nicht da sein, wenn das Ganze noch mehr eskaliert." Mit diesen Worten wandte er sich wieder seiner Umgebung zu, es galt ja zu verhindern, dass Freyr mal wieder ein paar Gebäude abfackelte. Diese Angewohnheit hatte er sich leider über die Zeit angeeignet, auch wenn er es nicht absichtlich machte. Es passierte einfach.


    Doch die Leute wollten nicht aufhören sich komisch zu verhalten, denn sein Ablenkungsmanöver hatte sich gerade selbstständig gemacht, und seiner Begleiterin ein Kompliment gemacht. Nicht das er etwas gross dagegen hatte, und auch wenn er ihr durch die Haare wuschelte störte ihn nicht gross. Dann sah er wie sie auf sein Lob mit einem leichten lächeln antwortete, welches man recht selten zu sehen bekam. An sich hätte er ja wie gesagt nichts dagegen, aber als er dann noch einen seiner Arme um ihre Schulter legte, wurde es doch etwas zu viel, wer wusste schon, was das für ein Typ war, und wie er sich in der letzten Zeit, seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, verändert hatte. Und er wollte doch nur seine ihm wichtige Begleiterin beschützen. Dass das andere vielleicht ein wenig anders auffassen konnte, war ihm in diesem Moment egal. Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen wandte er sich an seine Begleiterin, denn Kerr war schon voraus gegangen, und erhob sanft die Stimme: "Seraphine komm, und bleib in meiner Nähe, ich möchte dich nicht verlieren." Dann wartete er kurz und schritt durch die Öffnung.


    Darauf folgte eine Ansprache des Typen welcher die Freyr-Gruppe offensichtlich aufgesammelt hatte. Und so folgten sie ihm, auch wenn Kerr nicht wirklich wusste, ob das eine gute Idee wahr, aber im Notfall würde sich Kerr mit seiner Begleiterin und dem neusten Mitglied seines Teams mit Freyr aus dem Staub machen. Nach einer kurzen Zeit erreichten sie ein Haus, und so wie er die Lage einschätzte sollte er lieber nicht versuchen etwas auf eigene Faust herauszufinden, das endete in dieser Welt selten gut. Nachdem sie erneut eine kurze Wartezeit hatten, wurden sie hinein gebeten, wobei, wie wäre es auch anders zu erwarten gewesen, Freyr ein wenig zu gross war für den Durchgang. Mit einer einfachen Geste wies er ihn an zu warten, und ein mahnender Blick sollte heissen, dass er die Krallen von ärger lassen sollte, da er sonst noch einen viel grössere Menge davon bekam. Dafür liess er Seraphine zuerst eintreten, dann wäre sie schon einmal von der Strasse runter, und konnte schlechter gesehen werden. Er selbst folgte gerade hinter ihr noch immer als einer der ersten. Als er dann einen Umhang ausgeteilt bekam, verwunderte es ihn zwar ein wenig, aber er liess es gewähren, ebenso, als sie seiner Begleiterin diesen gerade anzogen. Ohne gross zu zögern schritt er neben sie, und hielt ihr seinen Arm hin, während er ihr mit gedämpfter Stimme sagte: "Halt dich daran fest, ich schaue schon, das dir nichts zustösst." So führte er sie weiter in den in dämmriges Licht getauchten Raum, in welchem Stühle aufgestellt waren, und auch schon ein paar Personen warteten, wer das auch immer war, das spielte keine wirkliche Rolle. Doch die Stühle waren viel interessanter, ohne gross zu warten, ging er auf einen dieser zu, und flüsterte Seraphine so zu, das es höchstwahrscheinlich ausser ihr und ihm niemand hören konnte: "Setzt dich hin, du wirst die Kraft nachher garantiert noch brauchen. Und das jenachdem auf unterschiedliche Art." Seine andere Begleiterin, wenn diese auch eher unfreiwillig dabei war, setzte er auf einen Stuhl daneben, vielleicht konnte sie so wieder ein wenig zu Kräften kommen. Er selber stellte sich hinter den Stuhl von Seraphine und legte ihr die Hand auf die Schulter, dass sie wusste, dass er noch da war, denn seiner Vermutung nach konnte sie mit der Kapuze nicht so viel sehen. Als er sich ein wenig umsah entdeckte er ein recht kleines Mädchen, welches unter anderem darauf aus der Menge hervorstach, dass sie so ziemlich die kleinste im Raum war. Die Idee, Seraphine als seine Herrin hinzustellen und sozusagen als ihr Diener aufzutreten kam ihm auf dem Weg, in den Raum. Was allerdings eher seine Aufmerksamkeit weckte war die Tatsache was sie in der Hand hielt, denn es war offensichtlich essbar. Erneut flüsterte er Seraphine leise zu: "Warte hier, ich versuche mal etwas." Mit diesen Worten bewegte er sich zu ihr hinüber und verbeugte sich leicht. Und sprach sie dann eher leise an, es mussten ja nicht alle wissen, was er vorhatte: "Ich bitte untertänigste um Verzeihung, aber würdet ihr mir bitte mitteilen, was ihr da zuvor gegessen habt? Es hat das Interesse meiner Herrin geweckt." Während der gesamten Unterhaltung liess er den Blick gesenkt, wie er es von den Sklaven die er beobachtet hatte gelernt hatte.


    Gerade hatte Riv sich vom den süßen Kristallen los reißen können, da erkundigte sich ein größerer Mann, mit auffallender Narbe über dem Auge, was sie gerade gegessen habe. An sich hätte das Mädchen eigentlich keine Lust dazu gehabt, ihm eine Antwort zu geben, jedoch schien es sich bei dem Mann um einen Diener oder jemanden in einer vergleichbaren Position zu handeln und er kannte auch die Anstandsformen. In dem Fall wollte sie also mal nicht so sein, zumal es wohl aufgefallen wäre, wenn sie nicht auf den einfachen Pöbel eingegangen wäre. "Kandiszucker, süßliche Kristalle. Warum?" Innerlich widerte es zwar die Adelige etwas an, auch noch den Grund hinterfragen zu müssen, aber was tat man nicht alles für seine Fassade? Selbst wenn sie als Adelige von Fe'ir durchgehen wollen würde, müsste sie doch etwas mehr auf das Volk eingehen, da die meisten Blaublütigen in diesem Land etwas mehr auf das Wohlergehen ihrer Bevölkerung achten, als die aus Aomizu und insbesondere sie selbst.


    Zu seiner Freude schien sein Plan aufzugehen, immerhin wandte sie sich nicht sofort ab. Doch was noch viel interessanter war, war die Tatsache, dass es sich dabei um Zucker handelte, wenn man ihrer Aussage trauen konnte, und das war in dieser Hinsicht extrem gut. Er selbst hatte zwar erst einmal das Vergnügen gehabt diese zu kosten, da solche Sachen normalerweise weit über seinem Budget lagen. Doch was diese reisenden Adeligen nicht so alles dabei hatten. Dennoch hatte es wahre Wunder gewirkt und als Energieschub sollten sie fabelhaft sein. Und genau das brauchte er jetzt. Wie bereits zuvor liess er den Blick gesenkt, und sprach dann mit gedämpfter Stimme weiter: "Dann ersuche ich offiziell im Namen meiner Herrin um Ihre Hilfe." Gut es war zwar vielleicht ein wenig dick aufgetragen, aber es klang offiziell und das war in der aktuellen Situation nicht schlecht. "Und zwar ist eine der Dienerinnen meiner Herrin gerade in einem recht schlechten Zustand weil sie zu lange nichts mehr gegessen hatte, da sie abnehmen wollte. Eine langweilige Geschichte mit der ich Ihre Zeit nicht verschwenden möchte." Er machte kurz eine Pause bevor er weitersprach: "Würdet ihr meiner Herrin ein paar davon abgeben. Natürlich nicht umsonst, meine Herrin ist gewillt ihnen dafür eine Gegenleistung zu gestatten die selbst mit viel Geld nicht so einfach zu bekommen ist." Und wieder folgte eine Kunstpause, immerhin musste es ja ein wenig wirken. Dann setzte er seine wohl gewählten Worte fort: "Meine Herrin ist in der Lage bis zu einem gewissen Grad für ihre Sicherheit zu garantieren." Dass das in der aktuellen Lage alles andere als einfach zu bekommen war, sollte jedem klar sein, sogar einer Weltfremden adeligen.


    Sie schaute sich kurz um und konnte wirklich eine halb verhungerte Gestallt in einiger Entfernung durch die Masse hindurch erkennen. Zu viel mehr als einem Köder ließ sie sich zwar nicht verwenden, aber ein Köder sollte leben und das tat dieser wohl nicht mehr so sonderlich lange. Die Adelige konnte also einen Köder und Sicherheit so einfach bekommen? Letzteres war ihr nicht mal so wichtig und in wie weit die Garantie für Sicherheit galt, war in den heutigen Zeiten schwer zu sagen - der Rat hatte schließlich auch kein Problem damit, einen der ihren zu opfern -, aber vielleicht sollte sie es eher so sehen, dass sie dadurch das Vertrauen der anderen Gewinnen konnte und ein paar der Anwesenden ihr schon mal wohl gesonnen waren. Das Mädchen überprüfte ihren Vorrat an Süßigkeiten, den sie dabei hatte. An sich sollte er einige Tage reichen, aber so wie Rivi sich kannte, würde er mal wieder schneller als erwartet zur Neige gehen. Eher ein Grund das Angebot abzulehnen...
    Letztendlich überwog doch die Seite, die dafür war, den Köder erst mal zu retten. Also holte sie den Beutel mit den Kristallen hervor. Nach dem Gewicht zu urteilen, hatte sie weit mehr gegessen als sie zuvor angenommen hatte - zerkaut man die Kristalle, halten sie einfach bei weitem nicht so lange, als wenn man an ihnen lutscht, was wohl die meisten anderen Menschen machen müssten -, aber der Rest wäre vermutlich noch immer ein halbes Vermögen wert. Mit Sicherheit ein schlechtes Geschäft für das Mädchen, wenn es nur um die Sicherheit ginge, aber in Zeiten wie diesen musste man nehmen, was man kriegen konnte und Geld oder etwas vergleichbares hatte bei ihr noch nie eine Rolle gespielt. Ohne Zögern händigte sie also den noch knapp halb vollen Beutel aus. "Ein interessantes Angebot. Hier." Sie wartete darauf, dass der Mann den Beutel annahm. "Aber deine Herrin sollte sich in Zukunft wirklich Diener aussuchen, die sich nicht so schnell zu Tode hungern..."‏


    Scheinbar war das Angebot gut genug gewesen. Denn nach einer kurzen Zeit willigte sie ein, eigentlich hatte er sich auch mit ein paar davon begnügt, aber wenn sie ihm diese geben wollte, hatte er auch kein Problem damit. Mit einer leichten Verbeugung hob er seinen Blick und sah der Adeligen in die Augen, während in seinen Augen der Blick auftauchte, welcher wenn man Freyr kannte, so ziemlich der gleiche war, also konnte man schon beinahe das lodern in seinen Augen sehen, und sein Blick hatte etwas von dem eines Raubtiers. Diesen Blick hielt er für ein paar Augenblicke, bevor er ihn wieder gegen den Boden senkte, und sie ansprach: "Im Namen meiner Herrin danke ich ihnen vielmals." Mit der Hand nahm er dann den Beutel aus ihrer Hand, und bei dem Kommentar musste er leicht lächeln, bevor er leicht scherzhaft darauf antwortete: "Ich werde es ihr ausrichten, aber Sie meinte es sei eine Investition in die Zukunft, und ich als einfacher Diener verstehe davon leider nicht so viel." Nachdem er die Worte gesagt hatte drehte er sich von ihr weg, und kehrte zu Seraphine zurück.


    Bei dieser angekommen ging er in die Hocke, legte er ihr eine Hand auf das Bein, während er ihr sanft zuflüsterte: "Keine Angst ich bin es." Das musste reichen, aber seine Stimme sollte sie ehe unterdessen genug gut kennen. Darauf nahm er seine Hand wieder von ihrem Bein, und liess sie in den Beutel gleiten, dort tastete er mit seinen Finger nach einem der harten Stücke. Dieses nahm er zwischen den Zeige und den Mittelfinger, und zog es aus dem Beutel heraus. In der Hand betrachtete er es kurz, bevor er es so über die Handfläche rollen liess, dass er es nachher zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger hatte. Sanft flüsterte er ihr erneut zu: "Mach deinen Mund einen Spaltbreit auf, ich habe hier etwas für dich. Achtung es ist recht hart, lutsche lieber daran, anstatt es zu zerbeissen. Achtung hier kommt es." Vorsichtig hielt er ihr das Zuckerstück an die Lippen, bevor er es durch ihren leicht geöffneten Mund hinein schob. Und als er ihre Lippen berührte, konnte er nicht anders als wieder ein Mal festzustellen, wie unglaublich sanft diese waren. Anschliessend legte er ihr den Finger auf die Lippen und, gab leichten Druck darauf um ihr zu signalisieren, dass sie ihn schliessen sollte. Während er sich erhob flüsterte er ihr noch zu: "Ich bin gleich wieder da." Mehr musste sie gerade nicht wissen. Bei seiner anderen, wenn auch nur halbwegs Freiwilligen Begleiterin, angekommen, tippte er ihr ein paar Mal an die Schultern, immerhin musste sie ja noch bei Bewusstsein sein. Kurz zuvor hatte sie ihn ja nach den Geschehnissen gefragt. Nebenbei fischte er ein paar der Zuckerstücke aus dem Beutel und nahm diese in die Hand. Um sie danach ihr in die Hand zu drücken, wobei er sie noch anwies: "Los iss das, die Dinger kosten ein Vermögen, aber sie bringen dich wieder auf die Beine." Ein wenig leiser fügte er dann noch an: "Wenigstens für eine Weile, du kannst mit den Gefallen ja dann später mal erwidern, wenn du wieder bei Kräften bist." Soweit würde es noch kommen, dass er sie gratis rettete, in dieser Welt hatte alles seinen Preis, und aus einer Todesfalle gerettet zu werden, und dann noch mit Kandiszucker wieder auf die Beine gebracht zu werden. Da konnte er eine rechte Menge als Gegenleistung erwarten. Wie er gesagt hatte das war eine Investition in die Zukunft, ob gut oder schlecht das wusste er noch nicht.


    Danach begab er sich wieder vor Seraphine, liess sich wieder in die Hocke fallen, damit er wenigstens halbwegs auf ihrer Augenhöhe war, so musste sie auch nicht den Kopf heben, das machte das Ganze authentischer und sie konnte es vermeiden unnötig ins Licht zu kommen. So in der Position und schenkte ihr ein lächeln, bevor er mit einer sanften Stimme sagte: "Und Milady wie schmeckt es ihnen?" Das Ganze musste ja echt wirken, wenn es überzeugen sollte.


    OT: So Kerr mal von einer ein wenig anderen Seite^^ Das ist mit Prime entstanden und mit Sheewa abgesprochen, ebenfalls mit Liu, dass ich Aislynn auf den Stuhl setzte . Zudem dürften die Zucker reichen, um sie zumindest in nächster Zeit ein wenig mit Energie zu versorgen. @Liu du kannst also wieder ganz mitmachen^^

  • "Ich weiss es nicht genau, aber so wie die Stadt in Aufruhr ist, muss etwas grösseres passiert sein, und wenn ich die Wahl habe will ich nicht da sein, wenn das Ganze noch mehr eskaliert."
    Aha. Aislynn nickte halbherzig, räusperte sich, um ihren Trockenen Hals irgendwie zu säubern, war enttäuscht, nichts genaueres erfahren zu haben, aber gut - anscheind war sie immerhin der selben Meinung wie er.
    Ob überhaupt irgendjemand wusste, was los war? Auf jeden Fall war in der Stadt wahrscheinlich die Hölle ausgebrochen. Und der Gedanke, sich so schnell wie möglich von der Gefahrenzone entfernen zu wollen, war kein schlechter.
    Übel war bloss der Gedanke, was die Diebin machen sollte, sobald sie heir erstmal raus war.
    "Seraphine komm, und bleib in meiner Nähe, ich möchte dich nicht verlieren", hörte sie die Stimme des Rotschopfs. Die Worte galten nicht hier; rein abgesehen davon, dass sie nicht Seraphine hiess, war sein Kopf ihr abgewendet. Irgendwo in den Augenwinkeln erkannte Aislynn ein paar weitere Personen, doch ihr Blick war noch immer zu unscharf, um genaueres zu sagen.
    Also noch mehr Flüchtlinge. Nunja, ihr konnte es recht sein. Vielleicht hatten sie ja noch Wertgegenstände bei sich.
    Eine fremde Stimme mischte sich plötzlich noch sein - doch selbst wenn die junge Frau sich anstrengte, zuzuhören, verstand sie nur einzelne Fetzen davon, was der kleinen Menschengruppe mitgeteilt wurde.
    "... meiner Unternehmung mitzumachen. Letztendlich läuft ... Flucht ... gebrauchen könnte. Natürlich ... Nachteil sein, jedoch ... Mir zu folgen."
    Ihr Kopf war zentnerschwer und fühlte sich glühend heiss an; es fiel ihr schwer, sich auf irgendetwas zu konzentrieren. Noch immer zerrte der Hunger an ihr, noch immer brannten ihre Füsse und sie fühlte sich müde.
    Wollte sie wirklich hier raus? Oder einfach in diesem Höllenfeuer sterben? Dann hätte sie das alles hinter sich.
    Die Entscheidung wurde ihr abgenommen, als sich ihr unfreiwilliger Retter in Bewegung setzte und dem Fremden scheinbar folgte. Nach kurzer Zeit erreichte die Gruppe ein Haus, wie es schien. Aislynn wurde etwas in die Hand gerückt - es fühlte sich nach Stoff an - und wurde weiter mitgezogen.
    Es folgte ein dunkler Gang, irgendwann eine Biegung, schliesslich ein spärlich erleuchteter Raum, in dem es nach Feuer roch.
    Wo bin ich?
    Sie drehte den Kopf hin und her, ohne, dass ihre Augen ein stimmiges Bild liefern wollten. Ihr wurde schwindlig.
    Ihr Begleiter bugsierte sie schliesslich auf einen Stuhl und lief wieder weg.
    Verwirrt sah Aislynn sich erneut um, versuchte, irgendetwas zu erkennen.
    Fackellicht. Weitere Stühle, viele Menschen. Irgendwo an der Wand hing ein Bild. Vielleicht ein Banner oder etwas der Art. Ihre Sicht war zu unscharf, um etwas erkennen zu können.
    Was war das für ein Ort, und vor allem: Was zur Hölle wird jetzt mit ihr passieren?
    Schwerfälig hob die Diebin ihre Beine und setzte sich in einer Art Schneidersitz auf die Sitzmöglichkeit; endlich waren ihre nackten Fussohlen wieder entlastet. Was für ein herrliches Gefühl.
    Sie atmete laut, erschöpft, kontrolliert und spannte abwechselnd ihre Hand zu einer Faust und zur offenen Handfläche. Noch immer war ihr warm; den Umhang, den sie am Eingang in die Finger bekommen hatte, liess sie achtlos am Boden liegen. Müde schloss sie ihre Augen, versuchte, sich zu konzentrieren.
    Was ist passiert?
    Aislynn ist endlich in einer Stadt mit wohlhabenderen Bürger angekommen, körperlich jedoch am Ende. Ein Fremder hatte ihr ein Stück Brot gegeben. Ein Turm kippte plötzlich um. Ein weiterer Fremder pickte sie von der Strasse auf und brachte sie hierher. Nun sitzt sie hier in einem ihr fremden, zwielichtigen Raum, ohne das Wissen, was nun passieren sollte.
    Und warum muss mir das passieren?
    Sie seufzte erschöpft, lehnte ihren Kopf zurück. Da war alles so sinnlos, so lächerlich. Was machte sie noch hier? Wäre sie bloss vorher verhungert oder von der Menge todgetrampelt worden oder von einem Vieh gefressen worden. Alles besser als mit all den Schmerzen und Plagen in einem fremden Raum voller fremder Leute zu sitzen und zu hoffen, dass man ihr nichts antun wird.
    Alles dein Fehler, alles deine Schuld.
    Eine Berührung auf ihren Schultern liess sie erschrocken zusammenzucken.
    "Los, iss das, die Dinger kosten ein Vermögen, aber sie bringen dich wieder auf die Beine."
    Der Mann, der sie hierher geschleppt hatte. Ihr wurde etwas hartes in die Hand gedrückt.
    "Wenigstens für eine Weile, du kannst mit den Gefallen ja dann später mal erwidern, wenn du wieder bei Kräften bist."
    Seine Schritte entfernten sich wieder.
    Irritiert starrte Aislynn auf ihre Handflächen. Kleine Gegenstände mit rauer Oberfläche glitzerten verräterisch im dämmrigen Licht. Vorsichtig nahm sie einen davon zwischen die Fingerspitzen und drehte ihn.
    Ein Vermögen, sagte er? Es erinnerte tatsächlich an einen Kristall, allerdings war die Farbe etwas ungewöhnlich. Es war braun, sehr leicht.
    Sie schnupperte daran und erinnerte sich. Kandiszucker. Natürlich. Die waren wirklich sauteuer, und daher ein wundervolles Beutegut. Allerdings eher selten zu ergattern - leider. Umso wertvoller waren die süssen Zuckergesteine, sollte man sie bei einem Einbruch in der fremden Kuche finden.
    Gierig stopfte sie sich ein Stück davon in den Mund, liess ihn langsam auf der Zunge zergehen und schmiss sich sogleich ein weiteres Exemplar in den Mund.
    Aislynns Magen knurrte leise, in ihrem Bauch flog eine Horde Schmetterlinge, als der süsse Geschmack sich ausbreitete.
    Essen - und dazu noch süsses Essen. Einfach so.
    Das heisst, offensichtlich erwartete man dafür noch eine Gegenleistung.
    Falls ich bis dahon nicht das Weite gesucht habe, dachte sie sich, gedanklich schulterzuckend, und verschlang den Rest der Delikatesse.


    //Offtopic Yes, Food (/*o*)/ - Uhm, ich meine: Auch mit von der Partie und ansprechbar. Nochmals Danke, Zeev ^_^

  • Der Wind pfiff ihr ins Gesicht, wie im Traum registrierte Ilca das Licht, das von Silberpfeils Federn zurück in den weiten, klaren Himmel reflektiert wurde. Dieser menschenleere Ort, den die beiden nur mit dem Fahrtwind, der Sonne und ein paar anderen Vögeln teilen musste, war Siberpfeils Zuhause. Der Panzeradler unter ihr reckte den gefiederten Kopf in die Luft und die Daunen an seinen Schläfen flatterten leicht. Die Zeit stand still. Eine Weile lange schienen nur der Wind, der Adler und das Mädchen zu existieren. Doch dann...
    "Silberpfeil, was soll das?", fragte die Reiterin erschrocken, als Silberpfeil plötzlich in einen starken Sinkflug überging. Sofort machte er eine rasche Drehung nach links um sich gleich kopfüber in die Wolkendecke zu stürzen. Ilca wurde langsam wütend. Der Adler mochte zwar noch jung und übermütig sein, aber nicht, wenn sie auf ihm sass und hinunterfallen könnte. Inzwischen waren die beiden mitten in den Wolken und das Mädchen sah praktisch nichts mehr, doch ihr Adler machte keine Anstalten abzubremsen. Immer schneller fuhren sie abwärts, immer wirrer wurden Silberpfeils unkoordinierte Bewegungen, bis sie begriff, dass er etwas jagte.
    "Oh nein..."
    , stöhnte das Mädchen auf, ehe der Adler eine weitere Schraube flog und dem kleinen Etwas, das seiner Meinung nach den ganzen Aufwand wert sei, nachstellte.
    Schillernde Flügel, kleine Augen, sechs Beine-Tier. Muss haben, lecker, lecker, muss fangen!
    Als diese Worte, zusammen mit dem kleinen Bild einer blau schillernden Libelle in ihrem Kopf auftauchten, rollte Ilca genervt mit den Augen. Insekten! Sie hätte es wissen müssen! Es war längst nicht das erste Mal, dass der Vogel alles wegen einer Libelle stehen und liegen liess, denn aus irgendeinem unerfindlichen Grund liebte der Adler Insekten wirklich über alles und schien bei jedem einzelnen Schmetterling den Verstand zu verlieren. Sehr zu Ilcas Leidwesen, denn dank dem Flug durch die Wolke war jetzt Ilcas ganze Kleidung durchnässt und ihre Augen wegen dem dichten Nebel unbrauchbar. Normalerweise wäre es jetzt an Silberpfeil gelegen, sie möglichst schnell aus dieser Gefahrenzone herauszubringen (in grösseren Wolken herrschten starke Auf- und Abwinde, was beim Fliegen gefährlich war), jedoch dieser war gerade voll darauf konzentriert, sich eine Libelle zu fangen.
    Idiot.
    Ein Idiot im Sturzflug!
    "Miiiiiiiiiiiiist!", schrie Ilca, als sich der Panzeradler abermals in die Tiefe schraubte. Inzwischen konnte selbst sie die in verwirrenden Kreisen herumschwirrende Libelle sehen, so nah war sie. Was tat eine Libelle überhaupt in dieser Höhe? Und wieso war in dieser Luft so ein beissender Gestank? Es roch fast wie... Feuer? Plötzlich begriff Ilca, dass sie gar nicht mehr in einer normalen Wolke waren, sondern in einer Rauchsäule. Und wo Rauch war, war Feuer. Und wo Feuer war...Ilcas Augen weiteten sich entsetzt als Silberpfeil mit der soeben gefangenen Libelle im Schnabel aus dem Rauch hinausflog und sie den Erdboden sehen konnte. Direkt unter ihnen lag Fe‘irs Hauptstadt Moriseki... und die einst schöne Stadt brannte lichterloh. Die Häuser lagen nur etwa zehn Meter unter den beiden und wenn Silberpfeil nicht die Richtung geändert hätte, wären die beiden auf einem bröckelnden Glockenturm bruchgelandet. Soldaten hetzten durch die Stadt und Ilca konnte verzweifelte Schreie hören.
    "Was... wie...?"
    Unfähig, Worte zu finden, die dieses Grauen beschreiben konnten, vergrub Ilca ihren Kopf in den Federn ihres Partners und hielt sich die Ohren zu…
    Um gleich erschrocken wieder in die Höhe zu schnellen, als der Panzeradler einen gellenden Schrei ausstieß und anfing, rapide an Höhe zu verlieren.
    „Silberpfeil, was ist… waaaaah!“
    Die Welt stand Kopf. Flüchtig sah das Mädchen, wie Blitze Silberpfeils linken Flügel durchfuhren, ehe sie den Schmerz selber spürte.
    Das Gefühl überraschte sie. Es war kein sonderlich starker Schmerz, wie sie zuerst vermutet hatte, sondern eher ein beständiges Stechen, wie bei tausenden von Nadeln, die langsam aber stetig ins Fleisch eindrangen und es am Bewegen hinderten.
    Die Elektrizität lähmt seinen Flügel!, begriff Ilca schlagartig, Mist, wenn es eine normale Verletzung gewesen wäre, hätte meine Magie sie vermutlich geheilt, aber so…
    Viel weiter mit denken kam sie nicht, da der Panzeradler die Kontrolle über seine Flugbahn endgültig verlor. Haltlos trudelten die beiden dem Boden entgegen, schlugen auf einem Schrägdach auf (glücklicherweise landete Silberpfeil unten), schrammten den Ziegeln entlang, fielen erneut über die Kante und die letzten sechs Meter dem Boden entgegen in eine Seitengasse. Das letzte, was Ilca vor dem Aufprall sah, waren einige erschrockene Gesichter sowie eine rothaarige Frau, die geistesgegenwärtig aus dem Weg sprang und den jungen Mann, der neben ihr stand, auch aus der Gefahrenzone riss.
    Dann schwarz.


    OT: Ziemlich kurz, ich weiss, aber diesmal ging es ja nur ums Abstürzen. Das grösste Problem hierbei war, dass Ilca ja heilen kann und ich daher eine Möglichkeit brauchte, den Vogel abstürzen zu lassen, ohne eine heilbare Verletzung ins Spiel zu bringen. Das, was Silberpfeil getroffen hat, war ein Magieblitz, aber Ilca konnte das unmöglich wissen und so... aber auf jeden Fall ist Ilca jetzt k.o. und der Post hat das ja von Philip und Lau gekriegt, also...

  • Lilith musste sich wirklich beherrschen, nicht auszuzucken, da eine Verrückte es einfach nicht schaffen konnte, ihren Adler zu kontrollieren. Dazu kam auch noch die Tatsache, dass Nikolai und sie selber fast erschlagen wurden, und nur durch eine schnelle Reaktion von Lilith das Leben der beiden Händchenhalter gerettet wurde. Glücklicherweise dauerte es nur ein paar wenige Sekunden, bis Lilith umschalten konnte, und eine Gelegenheit in dieser Situation sah. Das Mädchen war ohnmächtig. Würde sie sich hilfsbereit anstellen, würde ihr das sicher Bonuspunkte geben. “Nikolai, ich kümmere mich um sie, du kannst gehen. Ich möchte dich nicht in noch mehr Probleme ziehen…“ Mit diesen Worten ließ sie seine Hand los und näherte sich dem Mädchen. Doch mit einem hatte sie nicht gerechnet. Der Adler war immer noch bei Bewusstsein! Was sollte sie tun? Der Adler schien sich nicht wirklich bewegen zu können, aber wenn das Mädchen weg war, würde er sicher unruhig werden, und… Letztendlich würden wahrscheinlich dieser Lavatiger und der Adler gegeneinander kämpfen oder so… Sie musste ihn beruhigen, auch wenn es gefährlich werden könnte.


    Langsam, und mit erhobenen Händen näherte sie sich dem Adler, und versteckte ihre Angst so gut wie möglich. “Hab keine Angst, ich werde deiner Besitzerin helfen, du musst mir nur erlauben, dass ich sie an einen sicheren Ort bringe. Ich will ihr nichts Böses, glaub mir.“ Was natürlich komplett gelogen war. Wenn sich die Gelegenheit geboten hätte, würde sie die beiden liegen lassen.. . “Alles wird gut…“ Auch das war gelogen, denn der Adler setzte auf einmal seinen Schnabel ein. Lilith hatte Glück, dass nicht der ganze Arm zerfetzt wurde, sie hatte nur eine Wunde, keinen Knochenbruch. “Schei…ße!“ gab sie von sich, während sie schmerzerfüllt auf die Knie ging. Es blutete, sie musste es verbinden, denn der Blutfluss würde nicht aufhören. Den Arm hatte sie zwischen Oberschenkel und Bauch geklemmt, um den Schmerz zu dämmen, was bewirkte, dass sie nun an dieser Stelle Blutflecken hatte. Sie musste es nochmal versuchen… “A-alles wird gu…t…“ versuchte sie nochmal, und konnte dieses Mal den Kopf des Adlers mit ihrer rechten, blutfreien Hand streicheln. “Ich bring deine Besitzerin in Sicherheit, sie kommt bald wieder…“ redete sie beruhigend auf das Tier ein, und hob das Mädchen dann auf ihren Rücken, was alleine sehr anstrengend war. Auf jeden Fall musste sich die Rothaarige beeilen, denn sie hatte das Gefühl, dass nun mehr Blut floss. Sie beeilte sich, und brachte die ohnmächtige Person an den Ort, an dem schon ein paar andere aus der Gruppe waren. Kerr und das Mädchen, welches er mitgenommen hatte, waren schon dort. Lilith setzte das immer noch ohnmächtige Mädchen ab und richtete sie so ein, dass sie gemütlich auf zwei Sesseln lag. Leider musste sie dafür beide Arme verwenden, weswegen auch etwas Blut an dem Mädchen klebte. Nun nur noch die Wunde verbinden... aber wie?



    OT: Joaaaa, verletzte Lilith! Bandagen kann man bekommen, wenn man fragt, vielleicht verbindet ja jemand Lilith? Wenn was nicht passt, änder ich es.

  • Es klappte! Zumindest hatte Kerr offensichtlich ihr Signal gesehen, denn er kam zusammen mit jenen, die sich zuvor um sie gescharrt hatten, zu der Gasse, in der Seraphine mit Freyr zusammen warte. Wenigstens für eine Sache war ihre verflixte Haut scheinbar mal gut gewesen. Der rothaarige Mann jedoch bedachte sie mit einem kühlen Blick, was das unsichere Mädchen sofort dazu veranlasste, den Kopf demütig einzuziehen und sich enger an die Wand zu stellen, damit er ohne Probleme vorbeigehen konnte, um zu seinem Tiger zu gelangen. Kerr forderte sie und das Mädchen, welches er hinter sich herschleppte auf, ihm zu folgen und kletterte durch das Loch in der Mauer.


    Sera wollte ihm gerade folgen, als ein Fremder Mann mit blauen Haaren sie ansprach und geradezu mit einer Flut aus Fragen bombardierte. Sein unglaublich finsterer Blick ließ das schüchterne Mädchen jedoch ängstlich einen Schritt zurückweichen. Man konnte gut die Furcht in ihren Augen sehen, doch zum Glück kam ihr Umbral zur Hilfe, indem er den Blauhaarigen zur Seite stieß und diesen ermahnte, dass Fragen warten könnten und eine Flucht wichtiger wäre. Dann aber lobte der Schlangenmann, welcher inzwischen wieder seine sonderbare Maske trug, sie, strubbelte ihr kurz über den Kopf auf dem wie immer ihr langes, schneeweißes Haar zu zwei Zöpfen streng zusammengebunden war und legte ihr einen Arm um die Schultern. Dankbar schenkte das Kristallmädchen ihm ein ehrliches, aber auch etwas zaghaftes Lächeln und schickte sich an, seiner stillen Aufforderung durch das Loch zu gehen, zu folgen, als Kerr sie zu sich rief. Sofort folgte sie seinem Ruf, wobei sie Umbral einfach stehen ließ, jedoch nicht, ohne ihm kurz einen entschuldigenden Blick zuzuwerfen.


    Nachdem sie alle durch das Loch in der Wand gekrochen waren, erhob der Kriegertyp mit dem seltsamen Schwert auf dem Rücken, welcher Kata geholfen hatte, erneut das Wort und erklärte noch einmal, dass er ihre Hilfe bei der Flucht aus Moriseki brauche, aber dies nicht auf offener Straße erklären wolle und sie ihm folgen sollten. Wie Kerr es ihr gesagt hatte, blieb Seraphine in seiner Nähe und blickte gelegentlich vorsichtig fragend zu ihm auf. Was würde er machen?


    Nach einer Weile kamen sie zu einem Haus, wo der Schwertmann sie bat einen Moment zu warten und sie anschließend durch eine kleine Gasse zu einem Durchgang in den Gebäudemauern führte. Diese Gasse war sehr schmal, doch die zierliche Seraphine hatte mit den Maßen hier keine Probleme. Als sie jedoch Kerr und dem Mädchen, dass er immer noch mit sich zog, in den dunklen Gang, der sich an den Durchgang anschloss, folgte, war dieser plötzlich nicht mehr ganz so dunkel und mit Schrecken stellte das Kristallmädchen fest, dass sie die Ursache dafür war, denn ihr Gesicht und Hände leuchteten schwach von innen heraus. Die Leute, die hier offensichtlich die Gruppe in Empfang nahm, reagierten aber direkt und zogen Seraphine sofort einen langen Umhang über und dessen Kapuze ihr tief ins Gesicht. So konnte sie allerdings nichts mehr sehen, doch Kerr wies sie an, sich an seinem Arm festzuhalten. So packte das Mädchen mit ihren durch den Umhang bedeckten Händen brav den angebotenen Arm und ließ sich von ihm führen. Sicher wären ihre Gastgeber wütend geworden, wenn sie die Händchen nicht durch den Stoff verhüllt gelassen hätte.


    Kerr bugsierte sie offensichtlich in einen großen Raum, denn die Schritte klangen hier anders und unter dem Rand der Kapuze konnte Sera, die den Kopf gesenkt hielt nun den von Fackelschein erhellten Boden erkennen. Dann wies sie ihr Begleiter an, sich auf einen Stuhl zu setzen, mit der Begründung, sie würde ihre Kraft noch brauchen, was sie innerlich kurz erschaudern ließ. Auf den Stuhl neben sie setzte er das Mädchen von vorhin und als Seraphine vorsichtig unter der Kapuze zu dieser herüber spickelte, erkannte sie, dass ihre Nebensitzerin in keinem besonders guten Zustand war. Aber mehr, als diesen einen schnellen Blick traute sie sich nicht und so saß sie artig wartend mit gesenktem Kopf da.


    Es verging eine kurze Zeit , ehe sich plötzlich eine Hand auf ihr Bein legte, was sie zusammenzucken ließ, doch die vertraute Stimme verriet ihr, dass es nur Kerr war, der sie anwies, den Mund etwas zu öffnen, da er etwas für sie habe. Folgsam tat Seraphine wie ihr geheißen und bemerkte sogleich, wie etwas Hartes und Glattes ihre Lippen berührte. Kurz darauf entfaltete sich sehr süßer, voller Geschmack in ihrem Mund der sie veranlasste eine Hand durch den recht weiten Halsausschnitt zu schieben und sich selbst auf den Mund zu legen, um einen überraschten Laut zu unterbinden. So etwas hatte sie noch nie geschmeckt. Kerr redete derweil offensichtlich mit dem Mädchen neben ihr und sie zuckte beschämt zusammen, als er erwähnte, dass, was auch immer er ihr gab, sehr teuer sein sollte. Auch realisierte sie, dass seine Stimme bei der Fremden längst nicht so sanft war, wie der, mit dem er gerade sie selbst angesprochen hatte. Sofort beschlichen leichte Schuldgefühle die Kleine, doch viel darüber nachdenken konnte sie nicht, denn der Rothaarige wandte sich schon wieder ihr zu, indem er sich vor sie hockte, wodurch er in ihr zu Boden gerichtetes Blickfeld kam und erkundigte sich, wie es ihr schmeckte, wobei sie erneut leicht zusammenzuckte. Hatte sie etwas falsch gemacht, oder war etwas los, dass er sich so seltsam verhielt? Sie wusste es nicht, doch es verunsicherte sie. Daher antwortete sie nur ein leises und zaghaftes „süß“, ehe die Hand reumütig wieder unter den Umhang verschwinden ließ. Noch immer hatte sie den Zuckerkristall im Mund, der sein unglaubliches Aroma freisetzte und konnte daher nicht so ausschweifend antworten.


    Derweil hatte der Mann, der sie hergeführt hatte sich als Rac vorgestellt und behauptete der Anführer der Rebellen von Moriseki zu sein, ebenso, dass die Gruppe, mit der er Sera, Kerr, Krähe, Kata, Umbral und die anderen Aufgegabelt hatten, als Krieger die erste Gruppe der Flucht bilden sollten. Diese Aussicht machte dem zierlichen Kristallmädchen Angst.


    OT: mal wieder ne Reaktion von mir.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Sein Blick hatte dem Mädchen wohl Angst gemacht, da sie einen Schritt zurückwich, nachdem sie Kuroangeschaut hatte. Kurz darauf erschien auch schon der Schlangenmensch, der ihn sogleich zur Seite stieß und ihm verdeutlichte, dass jetzt keine Zeit war um Fragen zu stellen. Auch wenn er sich am liebsten sofort für den Schubser „revanchiert“ hätte, wusste der blauhaarige, dass es in dieser Situation nichtangebracht wäre und nur weitere Konflikte ausgelöst hätte. Jetzt war wohl die Zeit sich von hier weg zu bewegen, da der rothaarige Möchtegern-Anführer und das leuchtende Mädchen auf dem Weg waren durch das Loch in der Mauer zu klettern. Auf dessen anderer Seite warteten der Rest der Truppe, die vorhin losgezogen waren, der Junge der sich vorhin aus dem Staub gemacht hatte und ein weiterer Mann. Besagter Mann bat sie alle ihm zu folgen und bei einer Flucht aus Moriseki zu helfen. Das Klang doch erstmal nicht schlecht, nur war die Frage wie er das Anstellen will. So ganz traute Kuro ihm nicht, jedoch hatte er keine andere Idee und alleine würde er es sicher nicht lebend hier raus schaffen also musste er wohl mitmachen.


    Nach einer Weile des Laufens kamen sie zu einem Haus, wo der Mann sie bat kurz zu warten und anschließend alle bat, ihn in eine schmale Gasse zu begleiten in der eine Öffnung war, die in das besagte Haus führte. Sofort als sie reinkamen, wurden ihnen allen Kapuzenumhänge ausgehändigt. Sie hatten sie ihnen sicher nicht nur zum Spaß ausgeteilt also zog Kuro sich den Umhang sofort um. Im Raum waren Stühle aufgestellt, da der Schwertkämpfer aber kein großer Freund des sich hinsetzen war, sondern lieber stand, lehnte er sich gegen die nächstgelegene Wand. Nun fing der Mann, der sie hierher geführt hatte an zu reden. Um genau zu sein stellte er sich als Rac, den Leiter des Moriseki-Stützpunktes der Rebellen, Phoenix of Dystopia, vor. Er erzählte davon ,dass Aomizu die Hauptstadt eingenommen hätte und er nun vorhabe von hier zu verschwinden. Sein Plan war es ,sich in Gruppen aufzuteilen, wobei die Vorhut wohl die sein sollen, die Rac auf dem weg hierher aufgesammelt hat, bedeutet Kuro und die anderen Typen. Auch wenn es besser wäre nicht auf Feinde zu stoßen, gegen etwas Kämpfen hätte der blauhaarige nichts, er hatte ja lange keine Gegner mehr gehabt, seit er in diese Stadt gekommen war.


    Nachdem er den Plan erklärt hatte, ging Kuro zu dem Mädchen, welchem er vorhin Angst gemacht hatte. Diesmal aber mit einem freundlichen Gesicht, da er nicht wollte, dass sie sich nochmal erschreckt. Bei ihr konnte er erkennen, dass sie wahrscheinlich nett sei, also musste er sie nicht mit seinem Blick, den er jedem Menschen dem er nicht vertraute oder nicht mochte, anschauen. Neben ihr waren natürlich auch der Möchtegern-Anführer und ein Mädchen, welches so Aussah, als würde sie jeden Moment Ohnmächtig vom Stuhl kippen. Er wandte sich zu dem Mädchen mit dem schneeweißen Haar und sprach folgendes: „ Nun junge Dame, ich möchte mich dafür entschuldigen, sie vorhin einfach so mit so vielen Fragen belästigt zu haben. Jedoch gestattet mir, euch eine letzte zu stellen: Wie lautet euer Name? Mein Name lautet Kuro“. Seine Frage war diesmal auch an die anderen beiden gerichtet.


    OT: So hoffen wir mal das mich diesmal kein Schlangenmensch zur Seite drückt :D

  • Das war einfach nicht fair, wieso konnte er nicht auch mitkommen, immer wollte sein Meister all den Spass für sich alleine. Und er musste hier draussen warten. Doch so schnell er sich genervt hatte, so schnell hatte er auch wieder seine gute Laune wieder da, denn zwar hatte Kerr gesagt, er solle brav sein und warten, aber er hatte nicht gesagt wo warten. Wenn er hätte lächeln können, dann hätte man jetzt vermutlich das breiteste Grinsen gesehen. So sass er nur ausdruckslos da, und wandte sich dann sobald Kerr im Inneren des Hauses verschwunden war, ab. Er konnte ja auch keinen Ärger machen, und seinen Spass haben. Denn solange niemand etwas davon erzählen konnte, hatte er nichts gemacht. Immerhin musste Kerr ja nicht immer alles erfahren. Doch wirklich lange musste er auf seine Ablenkung nicht warten. Denn auf einmal stürzte ein Ding vom Himmel und hätte fast zwei Menschen unter sich begraben. Als er ein wenig näher kam, und sah, was es war, lief ihm das Wasser, respektive die Lava, im Mund zusammen. So etwas Leckeres hatte er schon länger nicht mehr gegessen. Das Ding kannte er, es war ein wenig schwer zu verdauen, und es dauerte ein wenig bis er die nervige Haut entfernt hatte, aber alles in allem war es die Mühe wert. Und die Beute war noch bei Bewusstsein, das hiess, er konnte sie Jagen. Mit einem Funkeln in den Augen, wenn er Augen gehabt hätte stellte sein Körper auf Jagd um, und seine Instinkte übernahmen die Kontrolle. Leise schlich er sich an, wobei leise bei ca 800-900kg nicht gerade das war, wonach es klang, aber dennoch bedeutend weniger laut als sonst. Kurz vor seinem Opfer duckte er sich in Jagdstellung und sprang danach los. Doch leider verfehlte er seine Beute, und streifte sie nur mit seiner Kralle am einen Flügel, doch das alleine dürfte schon recht was angerichtet haben, wer liess sich schon gerne den Flügel mit flüssiger Lava bestreichen? Mit einem dennoch zufriedenen Gefühl, setzte er zur Landung an, was eine ordentliche Erschütterung zur Folge hatte. Kurz darauf drehte er sich wieder seiner Beute zu, und brüllte diese Herausfordernd an, endlich hatte er eine Beute gefunden, die er auch essen konnte.


    OT: Freyr auf Beutezug, und ich würde dort ausweichen wo er landet, sonst hat er ebenfalls einen tragischen Unfall, wie der Soldat^^'

  • Der Mann, welcher sie, bevor sie zurück durch die Mauer gekommen war, mit Fragen überhäuft hatte, tauchte nun wieder in ihrer Nähe auf und sprach sie an. Diesmal blickte er allerdings um einiges Freundlicher drein, dennoch fühlte sich das zierliche Kristallmädchen unwohl. Sie mochte es nicht, wenn zu viel Aufmerksamkeit auf ihr ruhte und dieses Rebellenversteck behagte ihr gar nicht. So blieb sie auch ganz brav und möglichst unauffällig still sitzen und hielt den Blick gesenkt. Nur schüchtern linste sie kurz zu Kuro empor, als dieser sich vorstellte, senkte aber, nachdem sie ihm ein leises, sehr scheues Lächeln geschenkt hatte, sofort wieder das Haupt, da ihre Kristallhaut noch immer leicht von innen leuchtete und man dies ja offensichtlich verbergen wollte. Gerne hätte sie, so unsicher, wie sie war, Kerr einen hilfesuchenden Blick zugeworfen, aber sie traute sich nicht noch einmal entgegen der Anweisung des Rebellenführers zu handeln. Zu lange mit einer Antwort zu warten wäre aber wohl unhöflich und der Mann, der sie angesprochen hatte, könnte böse werden, wenn er das Gefühl bekam, sie würde ihn ignorieren, deswegen antwortete sie leise und zaghaft mit ihrer ohnehin schon sehr zarten Stimme: „Mein Name ist Seraphine. Macht Euch bitte wegen mir keine Umstände.“


    OT: Auch, wenns nur kurz ist, wollte ich trotzdem reagieren^^.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Nachdem Zero in Gedanken versunken war, bemerkte er, das die Gruppe losgezogen ist, wobei ein Teil der Gruppe losgezogen ist um den Lavatiger zu suchen. Nach dem er dies bemerkt hat, machte er sich schnell auf dem Weg die Leute, die bei der Gruppe waren, zu suchen, um nicht den Anschluss an ihnen zu verlieren. Als er erfolglos, die Leute in dem Chaos suchte, lehnte er sich an einer Mauer um sich erstmal zu erholen. Danach hörte er ein großen Tumult. Er eilte schnell in die Richtung aus dem er den Tumult vernahm, in der Hoffnung dort die Leute zu finden. Als er dort ankam, sah fand er die Gruppe und ein großes Loch in der Mauer. Als die Gruppe durch das Loch ging, eilte Zero schnell zu den Leuten durch das Loch. Als er durch das Loch schreitete, stellte er sich denoch etwas abseits, vernahm aber gerade noch wie sich jemand vorstellte. Nach dem die Vorstellung beendet war, setzte sich die Gruppe in Bewegung. Zero folgte der Gruppe mit leichtem Abstand, um sie nicht aus den Augen zu verlieren und weil er jetzt noch nicht wusste, ob er dort allen vertrauen kann. Nach einem Fußmarsch, während er der Gruppe gefolgt war, kamen sie bei einem Haus an. Zuerst wollte er das Haus betreten. Doch als er sah wie jemand in eine Gasse neben dem Haus verschwand und nur wenige Momente später wieder auftauchte, begab er sich zur Gasse, nachdem er sah wie sich die Leute aus der Gruppe, zu jener zu begaben. Er betrat ein Öffnung in der Mauer, in der vor ihm schon einige hindurchgegangen sind. Als er durch die Öffnung ging, bekam er einen braunen Kapuzenunhang ausgehändigt. Danach ging er weiter in einen Raum, der sperrlich beleuchtet ist und der wie eine Art Keller aussieht, der nach und nach mit den dortigen Fackeln heller erleuchtet wurde. Zero zog es lieber vor, an einer der Wand zu lehnen, als sich auf einen der vorhandenen freien Stühle an dem Tisch zu setzten. Er holte sich ein Brot aus seiner Tasche hervor, aß es und hörte den Worten von jemanden zu.


    OT: Lebenszeichen von Zero und endlich mal wieder ein Post meinerseits. Zero lehnt einfach an der Wand.

  • Gut, irgendwie hatte sie es geschafft, Bandagen zu besorgen. Ihre Wunde war nun auch verbunden, aber nicht so gut, sie würde sich wahrscheinlich jederzeit lösen können wenn sie nicht aufpasste. Inzwischen hatte Lilith sich den Mantel mit Kapuze übergeworfen und auch dafür gesorgt,


    Dieser Tag war echt beschissen. Diese Schnepfe hatte sie fast erschlagen, und eine Wunde hatte sie wegen dem dummen Adler auch… Vielleicht würde der Adler von Kerrs Haustier angefallen werden? Es wäre so schön, all die Federn und das Blut zu sehen… Und das Gesicht der Besitzerin erst. Die Rothaarige grinste hämisch. Ja, das würde den Tag echt besser machen. Die einzigen guten Vorfälle an diesem Tag waren Nikolai und Kerr, das Schlimmste waren ihre Verletzungen und dieses Funkelmädchen. Gott, sie konnte die Kleine jetzt schon nicht ausstehen! Und die beiden, die Funkelchen beschützen wollten, waren auch nicht besser. Naja, bald würde sie sie loswerden können. Einfach ein Stück Fleisch in den Taschen von ihnen verstecken, oder ihre Getränke vergiften… Das würde schon die Lösung sein.


    Obwohl… sie jetzt schon umzubringen wäre riskant. Sie konnte nicht jetzt schon jegliche Vertrauensbasis zu Nikolai zerstören und Kerr könnte auch noch wichtig sein. Die Zeit würde noch kommen, wo sie alle Hindernisse aus dem Weg räumen könnte!


    OT: Nur ein Post, um etwas zu korrigieren, was ich letztens nicht geschrieben hab. Ansprechmöglichkeit (Verletzung von Lilith) ist damit auch wieder weg.

  • Im ersten Moment geschah nichts. Dafür zwei Wimpernschläge später umso mehr. Irgendwo krachte es, sodass der Boden vibrierte, wenig später rannten Menschen in alle erdenklichen Richtungen auseinander und der Platz, auf dem sich Kyou befand, versank regelrecht im Chaos. Die Fuchsdame hatte alle Schwierigkeiten, einen kühlen Kopf zu bewahren. Sie kannte große Städte nicht, war Menschenmassen nicht gewohnt und konnte sich auch nicht in einem solchen Durcheinander orientieren.
    Eher hilflos und gehetzt besah sie sich ihrer Umgebung, konnte aber nichts weiter erkennen als Menschen und Staub. Das Gekreische um sie herum kostete ihr fast den Verstand, da ihre empfindlichen Ohren nicht mehr identifizieren konnten, von wo eigentlich die Gefahr kam. Oder was um sie herum überhaupt passierte. Kyou wusste es einfach nicht.
    Geduckt und wie ein verschrecktes, wildes Tier sprang sie gewissermaßen von einem Ort zum anderen - die vielen Menschen um sie herum rannten sie dabei fast über den Haufen. Bevor jedoch die Massen sie in eine Richtung schieben konnten, landete direkt vor ihr jemand und brachte sie dazu, aufzuschreien. Sie hörte nicht einmal die nett gemeinte Begrüßung; alles in ihr schrie danach, dass er sie angreifen würde. Dass sie in Gefahr war. Dass sie sich verteidigen musste. Und das tat sie.
    Der Fremde stand nicht einmal eine halbe Sekunde hinter hier, da wirbelte Kyou herum und sprang ihn regelrecht an. Mit ihren spitzen Fingernnägel versuchte sie ihren Gegenüber zu attackieren; völlig ausblendend, was um sie herum geschah. Sie betrachtete ihren selbst ernannte Feind nicht einmal; ohnehin war Kyou in diesem Moment nur mit einer Sache beschäftigt: zu überleben. Koste es was es wolle.


    Varis hatte nicht weiter darüber nachgedacht, wie die Kontaktaufnahme mit dem Fuchsmädchen verlaufen sollte und war dementsprechend überrascht, als er anstelle einer Antwort Krallen uns Gesicht bekam, zu schnell, als dass er hätte ausweichen können. Die unkoordinierten Attacken richteten zwar nicht viel Schaden an, doch er spürte, wie sich einige Streifen über sein Gesicht zogen, bevor er reagieren konnte und nach den beiden Händen griff, an denen die Krallen sich befanden, und sie nach unten wegdrückte.
    Er versuchte, sie dadurch zu beruhigen, dass er keine plötzlichen Bewegungen mehr durchführte und weiter mit ihr redete, diesmal in Menschensprache. Dabei hielt er ihre Hände zur Sicherheit weiter fest.
    "Hey, beruhige dich. Was habe ich dir denn getan? Oder begrüßt du Leute immer so?"
    Dabei versuchte er, seine Augen so viel Ruhe wie möglich ausstrahlen zu lassen, während sich sein geflügelter Freund auf seine Schulter setzte und das Mädchen neugierig betrachtete.


    Es verstrichen mehrere Augenblicke bis sich Kyou beruhigte. Anfangs versuchte sie noch immer, sich irgendwie zu befreien. Gab es aber letztendlich nach einigen erfolglosen Versuchen loszukommen auf, da sie nicht umhin kam ihren "Feind" nun doch anzusehen. Es dauerte jedoch einige Sekunden, bis Kyou wirklich erkannte, wer da vor ihr stand. Noch immer mit angelegten Ohren mustere sie ihn. Und ihr wäre fast die Kinnlake runtergefallen, als sie doch tatsächlich einen Halbfuchs vor sich sah. Binnen weniger Sekunden war ihr Kopf wie leer gefegt. All die Fragen über ihre Existenz schoben sich in den Vordergrund und das sie eigentlich fliehen wollte und alles in ihr danach schrie, sich in Sicherheit zu bringen, blieb irgendwo in den dunkelsten Ecken ihres Verstandes hängen. Stumm sah sie ihn an.
    Die beruhigenden Worte sickerten nur langsam in ihr Bewusstsein, als sie sich ihrer Bedeutung jedoch gewahr wurde und langsam wieder ihre Umgebung war nahm (mal im Ernst, es musste lächerlich aussehen, wie sie sich soeben benommen hatte), richtete Kyou ihre Ohren auf und hätte beinahe aufgelacht. Nein, dachte sie. Nein, so begrüße ich für gewöhnlich keine Leute.
    »Verzeiht«, murmelte sie daher also leise. »Ihr habt mich erschreckt.«


    "Du brauchst mit mir nicht wie mit einem Adligen reden", antwortete Varis und ließ ihre Hände los, da sie sich offensichtlich beruhigt hatte. "Es war vielleicht auch nicht die beste Idee, von einem Dach hinter dich zu springen. Ich heiße übrigens Varis, wie heißt du?"


    Nichts und dann auf einmal alles. Eine gute Zusammenfassung für die nächsten Augenblicke die Kazue erlebte. Irgendetwas krachte, woraufhin einer der Türme sich der Gruppe bedrohlich näherte, aber letztendlich auf dem Boden davor zerschellte. Die Menschenmenge stob auseinander und für einen Moment drohte das Mädchen die Orientierung zu verlieren, sah dann aus dem Augenwinkel allerdings ihre vorherige Bekannte, das Fuchsmädchen, wieder und wandte sich in ihre Richtung. Neben ihr kam auch ein ähnlicher Kerl zum stehen, den sie aber anscheinend im ersten Moment für eine Gefahr hielt.
    ‚Kommt mir irgendwie bekannt vor‘, schoss es dem grinsenden Mädchen durch den Kopf. Sie gesellte sich dazu, natürlich ungefragt, und wartete einen Moment. Dann warf sie dem Fuchsmädchen einen entschuldigenden Blick zu bevor sie sich an Varis wandte.
    „Mich hat sie ähnlich begrüßt, wobei ich nicht glaube dass sie es immer so macht. Verzeiht wenn ich mich einfach aufdränge, mein Name ist Kazue. Doch es scheint mir, als wäre es in einer solch hektischen Situation nicht gerade verkehrt, sich zu einer Gruppe zusammenzuschließen, wer weiß was uns noch erwartet“, meinte die Silberhaarige mit einem Schulterzucken.


    Ein Varis unbekantes Mädchen mischte sich jetzt ungefragt in das Gespräch ein, was ihm gar nicht gefiel. Typisches Menschenverhalten. Einfach reinplatzen, ohne Rücksicht auf andere. Er betrachtete sie misstrauisch, während er sich eine gute Antwort auf das von ihr Gesagte zurechtlegte.
    "Kazue. Es ist unhöflich, ein Gespräch zu unterbrechen." Aber er musste leider zugeben, dass sie mit ihrer kurzen und sachliches Beurteilung der Lage Recht hatte. Außerdem schienen sich die beiden zu kennen, und wenn sie sich in einer Gruppe zusammenschließen würden, könnte er sicher leichter mit dem Fuchsmädchen reden.
    "Das mit der Gruppe klingt sinnvoll. Außerdem sollten wir hier schnell weg." Er dachte daran, was die Soldaten kleinerer Städte schon mit ihm gemacht hatten, nur weil er zufällig neben einem Obstraub stand und wollte gar nicht wissen, was die Explosion für Folgen haben würde. Dennoch galten für ihn wie immer andere Prioritäten als für den Rest der Menschheit, also drehte er sich, ohne eine Antwort von Kazue abzuwarten, wieder zu dem Fuchsmädchen um und wiederholte seine Frage nach ihrem Namen.


    Kyou zuckte erneut zusammen, als sie eine weitere Stimme vernahm. Ihre feines Gehör erkannte die Tonlage; abrupt viel ihr es auch wieder ein. Es war das Mädchen, was sie vor einigen Minuten ebenfalls angefaucht hatte. Als das Mädchen eben dies erwähnte, verzog Kyou die Mundwinkel nach unten. Ich sollte an meinen Instinkten arbeiten, wenn ich in einer Stadt bin, sinnierte das Fuchsmädchen.
    »Kyou Kurama«, antwortete sie dem jungen Mann, der sie noch immer faszinierte. Sie musste unbedingt in Erfahrung bringen, woher er kam und ob es noch weitere von ihm, von ihnen!, gab. Allerdings schätzte sie die Lage als eher unpassend ein, weswegen sie dies auf später verlegte. Allerdings kam sie nicht umhin, ihn eingehend zu mustern.


    Varis schien anscheinend nicht sehr begeistert von ihrer Anwesenheit. Verübeln konnte sie ihm das nicht, dennoch schien er aufgrund der Situation ihrer Meinung zu sein.
    „Sorry, dass ich euer Gespräch unterbrochen habe, normalerweise ist es nicht meine Art dies zu tun. Aber entsprechend der Situation wäre es vielleicht sinnvoll uns einer größeren Gruppe anzuschließen oder einfach von hier zu verschwinden, wie wärs?“, schlug die Silberhaarige kurzerhand vor. Dabei wies sie auf die Gruppe mit dem Kristallmädchen, zu der anscheinend auch schon andere Gesellen dazugestoßen waren. Sie wandte ihren Blick kurz der Gruppe und dann wieder ihren Gesprächspartnern zu.
    „Ihr könnt euch am besten unterhalten wenn wir hier weg sind, bis dahin würd ich vorschlagen schließen wir uns denen da an“, meinte sie und beobachtete die Reaktion der Fuchsmenschen. Sie warf ihnen beiden ein kleines Lächeln zu, in der Hoffnung, dass sie nicht sofort von beiden gehasst wurde. Auch wenn es letztendlich wohl egal wäre. Zweckgemeinschaften überwanden nunmal Hass.


    Varis war alles andere als begeistert davon, dass das Gespräch wohl bis auf Weiteres nach hinten verlegt wurde, doch er musste Kazue erneut Recht geben. Hier zu stehen und reden, würde sicher nicht helfen. Die Gruppe, auf die sie gezeigt hatte, schien tatsächlich auf dem Weg nach "weg" zu sein. "Klingt gut. Worauf warten wir dann noch?"
    Damit lief er los, darauf achtend, dass die Anderen mit ihm Schritt halten konnten. Er machte sich keine Mühe, unauffällig in der Gruppe unterzutauchen oder ähnliches, sondern lief einfach ein paar Schritte hinter ihnen her. Kurz nachdem er ihr durch ein Loch in der Mauer folgte, welches nebenbei bemerkt alles andere als absichtlich platziert wirkte, wurde er jedoch ein wenig abgelenkt. Genau gesagt wurde er durch einen Adler abgelenkt, der nur ein paar Schritte entfernt vom Himmel fiel und auch die junge Frau, die mit ihm kam und offenbar bewusstlos war, beruhigte ihn nicht gerade. Aber sie beunruhigte ihn auch nicht weiter, sie war schließlich nur ein Mensch und an Tagen wie diesen fielen diese wie die Fliegen. Der Vogel war viel interessanter. Ein großer Vogel, eine Art Adler, wie alle Vögel strahlte er die Freiheit aus, die von der Fähigkeit ausging, sich jederzeit frei und ungehindert in die Lüfte schwingen zu können, die Freiheit, um die er jede Art von flugfähigem Lebewesen beneidete.
    Dieses majestätische Bild wurde nur leider von zwei Faktoren gestört: zum Einen flog der Adler nicht, sondern hüpfte nur auf dem Boden herum. Zum anderen war da der riesige Lavatiger, der Varis' Meinung nach nicht in eine derart enge Gasse - wenn überhaupt in eine Stadt - gehörte und diesen Adler jagte. Er handelte eher instinktiv, als er nach dem Adler griff und ihn hochheben und mitnehmen wollte. Was miserabel scheiterte, als er feststellen musste, dass das Geschöpf ein paar hundert Kilogramm zu schwer war, um ohne Magie von ihm getragen zu werden. Und selbst mit Magie würde es schwer werden. Also scheuchte er den großen Vogel einfach mit wilden Gesten zwischen die Menschen in der Nähe, in der Hoffnung, der Lavatiger würde ihnen nicht dorthin folgen. Dabei bemerkte er, dass die Gruppe anscheinend durch ein weiteres Loch in der Wand gingen, welches diesmal gewollt platziert schien, und hielt es für eine gute Idee, diesen Eingang ebenfalls zu nutzen. Wenn er Glück hatte, würde sein Jäger ihn dadurch sogar aus den Augen verlieren.
    Nachdem er sich und den Adler durch die Menschen in das Gebäude gedrückt hatte, versuchte er wieder Kontrolle über sich zu gelangen und sich zu sortieren. Er hatte einen braunen Kapuzenunhang über die Schulter hängen, welchen er sich nach dem Vorbild aller anderen im Raum befindlichen Personen anzog und sortierte seine Gedanken. Zwei Fragen kamen ihm in den Kopf: Wo ist mein Speer? und Wo ist Kyou?
    Ersteres ließ sich vermutlich damit beantworten, dass er seine Holzwaffe irgendwo vergessen oder verloren haben musste. Vielleicht, als er von den Dächern sprang? Oder als er vor einer Feuergroßkatze davonlief? Es spielte keine Rolle, er war weg, aber Varis könnte sich jederzeit einen neuen machen. Die zweite Frage ließ sich hoffentlich durch Observation beantworten: Wen Kyou sich in diesem Raum befand, würde er sie sicher bald entdecken und wenn nicht, würde er auch das bemerken. Also sah er sich um und bemerkte, dass ein Fuchsmädchen vielleicht nicht das einzige seltsame in diesem Haus war.


    Kyou hörte den Beiden aufmerksam zu. Da sie selbst nicht sonderlich erfahren darin war, in einer Stadt zurecht zu kommen, geschweige denn eine Ahnung davon hatte, was dort überaus los war (soll mal einer die schreienden Menschen verstehen?); hatte sie also auch nichts dem Plan entgegenzusetzen. Sie verspürte mit jeder Sekunde nur mehr den Drang, aus dieser Stadt raus zu kommen. Es war ihr zu viel Trubel und die Lautstärke war auch nicht das, was sie sich für ihre feinen Ohren wünschte.
    So folgte sie also Varis und achtete peinlichst genau darauf, keinen falschen Schritt zu tätigen. Sie wollte in dieser Masse nicht auffallen - auch wenn das auf Grund ihres Aussehens kaum möglich war. Wer würde schon einen Fuchsmenschen nicht komisch ansehen? Die meisten Menschen hatten solche Wesen ja noch nicht einmal für etwas Reales gehalten. Kyou konnte nur von Glück reden, dass sich die Meisten aktuell auf sich selbst konzentrierten und versuchten, mit der hiesigen Situation klar zu kommen.
    Sie wollte gerade Varis etwas fragen, da war er aber auch schon verschwunden. Irritiert blieb Kyou stehen und sah sich um. Wie konnte sie ihn so schnell aus den Augen verlieren? Das war doch überhaupt nicht möglich! Weit konnte er nicht gekommen sein, dessen war sich die Füchsin bewusst. Ohnehin war sie die gesamte Zeit so in Gedanken versunken, dass es ihr schwer viel, überhaupt irgendwas zu bewerkstelligen. Es würde sie nicht wundern, wenn sie den Stadtaufenthalt wegen ihrer nicht vorhandenen Konzentration nicht überleben würde. Allerdings gehörte das zu den Dingen, über die sies sich nun keine Gedanken machen wollte. Wo war Varis? Da Kyou nichts anderes übrig blieb, lief sie also einfach weiter geradeaus. Die meisten Menschen ignorierend bahnte sie sich einen Weg vorran, bis sie schließlich durch ein Loch in der Wand ging. Auf der Hut und alle Sinne bis aufs Äußerste gespannt, lief sie weiter vorran. Sie traute der ganzen Atmosphäre nicht, so viel stand fest. Aber ihre Instikte sagten ihr, dass sie auch nicht weiter unbehelligt auf den offenen Straßen unterwegs sein konnte.


    Kazu war zufrieden mit ihrem Werk und folgte Varis und war somit nur ein kleines Stück hinter der Gruppe. Als sie durch das Loch in der Mauer trat drehten sich ihre Gedanken aber schon vollkommen darum, wie die Gruppe diese erschaffen hatte. Sie ging inzwischen schon fast neben der Gruppe her, allerdings bemerkte sie, wie nicht weit von Varis ein Adler vom Himmel stürzte. Auf diesem schien auch ein Mädchen geritten zu sein. Sie war sich sicher, sie würde noch einiges seltsames sehen. Und gerade wo sie diesen Gedanken beendet hatte, fand sich auch schon ein riesiger Lavatiger, welcher den Adler jagen wollte. Sie legte die Stirn in Falten, als Varis das Geschöpf hochhob und mit dem Vogel davonrannte. Die waren hier alle Verrückte. Zumindest Varis, aber sie störte das sicherlich als letzte. Im Gegenteil, sie fand es eher erheiternd. Das abgestürzte Mädchen vergaß sie über den lustigen Anblick allerdings vollkommen und statt dieser zu helfen, folgte sie einfach den anderen der Gruppe. Kurz darauf wurde ihr ein Kapuzenumhang in die Hand gedrückt, den sie sich schon kurz darauf umlegte, ihr Gesicht aber nicht verhüllte. Perfekt, eigentlich hatte sie sich noch einen Umhang besorgen wollen, so musste sie das nicht mehr erledigen. Als sie nun in einem Raum standen und sich alle langsam versammelten lehnte sie sich provisorisch gegen eine Wand und schaute sich die Gruppierung an. Es konnte nicht Schaden sie erst etwas zu beobachten. Auch hatte sie eigentlich Kyou noch Fragen stellen wollen, aber anscheinend durfte das ja warten. Zumal sie den beiden Fuchsmenschen ihre Gespräche auch lassen wollte, man traf sich da bestimmt nicht oft. Auch wenn Varis eine starke Abneigung gegen Menschen zu haben schien, aber naja. Er konnte ja einfach gehen, wenn es ihm genug wurde, nicht wahr? Sie hoffte nur Kyou würde sie nicht verurteilen. Und dass sie später noch einmal Gelegenheit bekam, sich bei beiden (oder zumindest dem Fuchsmädchen) gutzustellen.



    OT: Partnerpost mit rivai und Snow c:

  • Alles ging für den Rothaarigen schneller als gewollt. Irgendein Vollidiot schlug ihm im Vorübergehen die Brille vom Kopf, er suchte sie und gerade, als er sie trotz seiner eingeschränkten Dicht gefunden und wieder aufgesetzt hatte, wurde er auch schon von Lilith mitgezerrt. Als er ihr verspieltes Lächeln erblickte, wurde er unwillkürlich rot und verstummte. Ja, er hatte sie zuvor schon mitgezerrt... dass eine Frau, die er erst seit so wenigen Augenblicken kannte ihm so schnell sympathisch werden konnte war ihm ein Rätsel. Es waren vermutlich irgendwelche männlichen Instinkte, die es weiter zu erforschen galt. Trotzdem ließ sie ihn dann doch sitzen, um einer Verwundeten zu helfen. Kurz hielt er inne, bevor er bestätigend nickte und den anderen dann doch in das Rebellenlager folgte. Wehe, sie tat sich hier etwas.


    Darin angekommen machte Nikolai sich nicht einmal die Mühe, die Umgebung genauer zu betrachten, sondern musterte genauestens alle bereits Anwesenden. Nervös rückte er sich dabei seine Brille zurecht. Ob seine Schwester wohl bereits hier war? Hatte sie es auch geschafft? Natürlich könnte es sein, dass sie nach wie vor in der Hauptstadt war, doch nach all der Zeit...
    Schließlich fiel sie ihm auf. Diese Person trug zwar einen Umhang und hatte ihm den Rücken zugekehrt, doch die Umrisse des riesigen Schwertes unter dem Kleidungsstück waren kaum zu verkennen. Ein Claymore. Wie Arista es trug. Vorsichtig näherte er sich der Person. Wehe... wehe, sie war es nicht...! "Ari...?", fragte er vorsichtig und hielt dabei unsicher seinen Kopf leicht geneigt, hoffnungsvoll auf eine Antwort wartend.


    Aufmerksam, beinahe argwöhnisch sah Arista zu, wie der Raum sich langsam füllte. Einige wirkten durchaus fähig, andere wurden kritischer gemustert. Bald aber verlor sie das Interesse und sah gelangweilt auf den Boden vor ihr. Was das hier wohl sollte? Sie mochte es, Bescheid zu wissen. Diese Unwissenheit nagte an ihr und machte sie geradezu nervös.
    Angespannt fuhr sie herum, als sie ihren Spitznamen hörte. Unbewusst war ihre Schwerthand zum Knauf des Claymores geschnellt. Langsam ließ sie ihren Arm sinken und betrachtete ihr Gegenüber mit vor Erstaunen erstarrten Gesichtszügen. Das war doch nicht möglich! Er? Sie hätte sich nicht zu wünschen erlaubt, ihn hier wiederzusehen und doch, er stand direkt vor ihr.
    Nach diesem ersten Moment der Ungläubigkeit breitete sie ihre Arme aus und umarmte Nikolai fest. Ihren Kopf verbarg sie an seiner Schulter, damit man ihr die aufwallenden Emotionen nicht ansah. "Nik ...", wisperte sie. Der folgende Laut glich einem Schluchzen. Ihr Bruder lebte!


    Abrupt drehte sich die Angesprochene um. Unsicher trat der Forscher dabei einen halben Schritt nach hinten zurück, zu groß war die Angst davor, dass er erneut eine Enttäuschung in seinem Leben ertragen musste und er sich doch in der Person geirrt hatte. Doch schon in der nächsten Sekunde war sie verschwunden, als er das ihm wohlbekannte Gesicht erblicken konnte, das ihm so vertraut war wie sein eigenes und in seiner Brust nach der harten Zeit doch wieder einen Funken der Zuversicht weckte. Während sie ihn verwundert ansah, legte sich ein familiäres und warmes Lächeln auf die Lippen Nikolais und ehe er zu einer Umarmung ansetzen konnte, kam seine Zwillingsschwester ihm unerwarteterweise zuvor. Als sie ihn umarmte blieb er zunächst perplex stehen, ehe er seinen gewisperten Namen vernahm und ihr schließlich sanft den linken Arm um den Rücken legte, während er ihr mit der rechten Hand einmal durch das Haar fuhr. "Ja...", wisperte er leise zurück und realisierte, dass Arista sich wirklich Sorgen um ihn gemacht haben musste. Sonst war sie nicht die Person, die andere stürmisch umarmte... Diese Tatsache machte Nikolai einfach unglaublich froh. Er hatte sich auch Sorgen um sie gemacht und obendrein auch noch unglaublich vermisst. Mit einem Mal schloss er seine Augen und Tränen rannten seine Augenwinkel herab, während er versuchte, ein Schluchzen zu unterdrücken. "...ich bin da.", knüpfte er leise murmelnd an zuvor Gesagtes an und konnte die Heiserkeit des Weinens in seiner Stimme doch nicht verbergen. Am liebsten würde er sein Schwesterherz nie mehr loslassen.


    Still zwang Arista sich dazu, ihren Atem unter Kontrolle zu bekommen. Die Tränen rannen leise ihre Wange hinunter. Schlimm genug, dass sie sich diesen Ausbruch erlaubte ... Egal. Es war ihr Bruder. Endlich hatte sie ihn wieder. All die nagenden Sorgen in ihrem Inneren hatten sich nicht bewahrheitet. Er lebte. Es ging ihm gut. Sie waren wieder vereint. "Gut", antwortete sie flüsternd. Noch immer fühlte sie sich nicht bereit. ihn loszulassen, als könne er sofort wieder verschwinden, wenn sie es täte. Nikolai bedeutete ihr viel, mehr, als sie sich eingestand. Die Trennung hatte sehr geschmerzt, umso mehr genoss sie nun das Wiedersehen. Selbst die Rebellen vergaß sie für einen Moment.


    OT: GP mit Polly-chan, Teil Numero Uno. Heartbreaking Sibling Reunion \o/

  • Dem Brillenträger war es gerade völlig egal, ob irgendwelche Leute sie schief ansehen würden. Er hatte Arista wieder, das war alles, was für ihn zählte. Zwillinge trennte man nicht, sie waren auf eine ganz besondere Art und Weise miteinander verbunden, dessen war er sich sicher. Und ihm gelang es nicht, seine Tränen zu stoppen. Er war doch so ein Weichei. Aber seine Schwester bedeutete ihm einfach alles... Mit einem Schniefen wich er dann doch etwas von ihr zurück und hob seine Brille an, um sich die Tränen aus den Augen zu wischen. "Ich... ich kann echt nicht in Worte fassen, wie froh ich bin...", meinte er noch mit leicht gebrochener Stimme. Am liebsten würde er sie fragen, wie die Zustände zu Hause sich entwickelt hatten, als sie aufgebrochen war, doch musste er sich erst noch fassen...


    Arista vergrub ihr Gesicht noch einmal kurz in Nikolais Schulter, dann ließ sie ihn los. Voller Herzenswärme betrachtete sie ihn. Er sah vielleicht etwas gestresst und aufgewühlt aus, aber insgesamt schien er in Ordnung zu sein. Das beruhigte sie. Hatte ihr Bruder es also doch geschafft, mal alleine klarzukommen - das traute sie ihm allzu oft nicht zu. Manchmal führte sie sich fast auf wie so eine Glucke von Mutter - sie, Arista!
    "Ich auch, ich auch ...", meinte sie sachte und tätschelte Nikolais Schulter. Er schien noch etwas mit sich selbst beschäftigt, also ließ sie sich mit ihren Fragen Zeit. Sie hatte viele, immerhin hatten sie sich einige Tage nicht mehr gesehen. Während er also seine Tränen wegwischte und sich hoffentlich etwas beruhigte, ließ sie ihren Blick distanziert über die hier versammelten Menschen schweifen. Was wohl geschehen sollte? Sie war sich sicher, dass man sie hier nicht einfach tagelang einfach dabehalten würde, dann sähe der Raum anders aus - oder sie war zu verwöhnt. Verstohlen hielt sie nach einer Art Anführer Ausschau, fand aber auf die Schnelle keinen, der ihren Erwartungen entsprach.
    Letztendlich seufzte sie leise und wandte sich wieder Nikolai zu. "Wer sind die Anderen? Kennst du sie?", fragte sie leise.


    Nachdem sich Nikolai etwas beruhigt hatte, wurde er von Arista gefragt, ob er diese anderen Personen kennen würde. Kurz zog er sich noch einmal die Nase hoch, ehe er wieder mit einer etwas gefassteren Stimme antwortete: "Nicht... wirklich. Ich hab mich einfach spontan dieser Gruppe von Leuten angeschlossen, um mein Überleben zu sichern." Kurz sah er bedrückt zu Boden. "Da draußen... war echt die Hölle los...", murmelte er leise vor sich hin und gab bei dem Gedanken an die Ereignisse ein missmutiges Seufzen von sich.


    Arista verschränkte die Arme und hörte zu. Wenn sie richtig vermutete, war bei Nikolai noch ein wenig mehr los gewesen. Nicht, dass ihr der Soldat nicht genug gewesen wäre. Bei ihm klang es einfach noch anders. Sie hakte lieber nicht nach, dazu sah Nikolai ihr noch zu weinerlich aus. Wer wollte es ihm verdenken, nicht jeder konnte gefährliche Ereignisse so schnell verarbeiten.
    "Du weißt also nichts Näheres?", fragte sie leise, während sie die Menge leicht misstrauisch im Blick behielt. Diese Menschen gaben sich als Rebellen aus, aber man konnte sich über ihre genaueren Absichten nicht sicher sein. Dazu kamen all die neu hinzugestoßenen Personen ... Arista blieb lieber auf der Hut.


    "Ähm... nein, leider nicht.", antwortete der Rothaarige den Kopf etwas beschämt gesenkt haltend. Dabei legte er sich die Hand in den Nacken. Er war bislang keine allzu große Hilfe in irgendeiner Weise gewesen, Arista schien es sogar vor ihm zu den Rebellen geschafft zu haben. Wie unfähig er doch wieder war... Kurz darauf schloss er jedoch kurz seine Augen und dachte nach. Im nächsten Moment fuhr er per Telepathie weiter, sodass niemand anders es hören konnte: 'Ich würde unserer Regierung etwas derartiges dennoch zutrauen. Ist aber nur eine Vermutung. Vom Rest... habe ich wirklich keine Ahnung.'


    Arista zuckte kaum merklich zusammen, als Nikolai sie telepathisch ansprach. Das letzte Mal, dass er so mit ihr kommuniziert hatte, war schon eine Weile her. Sie nickte ihm kurz zu und senkte den Kopf. Genau genommen war sie sich sehr sicher, dass die Regierung damit etwas zu schaffen hatte - man möge sich nur an den Soldaten erinnern. Sie wusste allerdings nicht, was dieses "etwas", das geschah, war. So, wie Nikolai seine Erlebnisse geschildert hatte, war es auf jeden Fall kein Teekränzchen. Wie gerne sie ihre Gedanken mit ihm ausgetauscht hätte ... Doch die Gefahr, belauscht zu werden, war ihr zu groß. Stattdessen grübelte sie alleine über die Ausmaße und Bedeutungen dieses Tages nach. Sie wusste einfach zu wenig, um zu einem vernünftigen Ergebnis zu kommen. Blieb nur Abwarten, bis etwas geschah. Die Rebellen hatten sich sicherlich nicht hier versammelt, um ein bisschen nett zu plauschen.

    OT: Und Teil zwei! :3