Phoenix of Dystopia

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Noch während Kuro sich seine Wunde ansah, wurde er auf die Schulter getippt und drehte sich um. Vor ihm stand ein Mädchen. Er konnte nur ein kurzes „Was-“ herausbringen bevor dieses sich seine seinen Arm schnappte und die zuvor zugefügte Wunde offenbar zu inspizieren. „ Versuche sie bitte für einen Augenblick stillzuhalten, sonst machen Sie mir das Heilen schwerer. “ Während sie den blauhaarigen mit einem leicht schrägem Blick, der wohl auch Angst enthielt, anschaute. „Heilen, was-aha-“ brachte Kuro heraus bevor er sich einfach darauf einließ. Wenn es gut lief, könnte er gleich wieder ordentlich kämpfen können also musste er ihr einfach vertrauen. Und wenn jemand einem freiwillig die Versorgung von Wunden anbietet, darf man doch wohl nicht nein sagen. Das wäre ja schön dumm. Es tat im ersten Moment zwar weh, aber nach einiger Zeit gewöhnte sich der Schwertkämpfer daran und vergaß sie regelrecht. Lange über Schmerzen nachzudenken half ihm immerhin auch nicht weiter. Wer war dieses Mädchen überhaupt und wer WÜRDE freiwillig und komplett kostenlos ihre Hilfe anbieten. Jeden Heiler den Kuro bisher getroffen hatte, verlangte ordentliche Sümmchen dafür.



    Auf einmal spürte Kuro nicht nur keinen Schmerz mehr wenn er die Hand bewegte, dass einzige was man von der Wunde noch sah war das Blut und sonst nichts wirklich. „Mein Name ist übrigens Ilca. Haben sie eine Ahnung, wo ich mich am besten verstecken kann, bis das Gemetzel vorüber ist? “ fragte das Mädchen den Schwertkämpfer. „Naja sie hat meine Wunde versorgt also…“ dachte der Schwertkämpfer nach bevor er seine Antwort gab. „Da du mir geholfen hast, werde ich mich revanchieren. Ich pass schon auf, dass dir nichts passiert. Mein Name ist übrigens Kuro, “ antwortete der blauhaarige dem Mädchen. Doch bevor er irgendeine Antwort erhalten konnte, hielt der Möchtegern-Anführer, jetzt wohl eher Großmaul eine schön klingende Rede. Wohlmöglich wird das die Motivation und den Kampfesgeist einiger stärken, ob er jedoch das, was er redet selber bewerkstelligen kann, daran zweifelte Kuro mehr als auch nur viel. „Dann los. Kämpfe! Oder hast du selber nichts zu bieten und versteckst dich hinter deinem Lavatiger?


    OT: So Ilca wird nun beschützt und Kuros Meinung gegenüber Kerr geht immer weiter in den Keller. ^^

  • Manche suchten die Konfrontation. Manche versuchten sich eher aus den Kämpfen heraus zu halten und gegebenenfalls die anderen zu unterstützen. Riv konnte gewissermaßen auch zur letzteren Gruppe zählen, mangels unterstützender Fähigkeiten, versuchte sie sich aber lieber weiter im Hintergrund zu halten. Inzwischen fragte sie sich zwar, wo ihre "Sicherheit" war, aber solange sie noch nicht in unmittelbarer Gefahr schwebte, war es ihr eigentlich auch egal.
    Und dann erschien der Mann auf einem Lavatiger stehend in mitten des Getümmels und hielt eine Ansprache. Hätte sie es nicht besser gewusst, hätte das Mädchen ihn durchaus für einen General oder etwas vergleichbares gehalten, wenn auch einen dummen. Die Rede war zwar ganz okay und könnte durchaus die Moral gesteigert haben, aber sowas macht man doch nicht in der Mitte des Schlachtfeldes! Natürlich war auch dem Feind das ganze Spektakel nicht entgangen und wenn sich der gegnerische Anführer schon so schön präsentierte, konnte man ihm nach ihrer Ansicht durchaus einen Besuch abstatten. Allem Anschein nach war wohl der Lavatiger die größte Gefahr, die von ihm ausging. Der Bär und 4 seiner Soldaten gingen also auf den auf dem Tiger steheden Mann zu. Und da begriff die Adelige, dass Kerr wohl für sein Versprechen sogar dazu bereit war, sein Leben zu riskieren und die Aufmerksamkeit des Feindes auf sich zu ziehen.


    Leider hatte er sich aber offenbar nicht als Gefährlich genug gegeben und immer noch gab es Soldaten, die andere Bekämpften oder sich neue Gegner suchten. Zum Beispiel ein wehrloses Mädchen wie Riv. Vielleicht war der Mann, der vor ihr auftauchte, auch einfach nur auf der Suche nach den beiden Überlebenden der Königsfamilie und hatte sie wegen ihrer Größe ins Visier genommen, wie auch immer, sie hatte nun einen Gegner und das gefiel ihr überhaupt nicht.
    Bevor sie auch nur daran denken konnte, ihr Schwert zu ziehen, griff der Soldat seinerseits mit einem an. Zu ihrem Glück hatte sie es also nicht mit einem Magier zu tun, aber Gefährlich war die Sache trotzdem. Im letzten Moment konnte sie zwar noch ausweichen, aber ein Fetzen vom Saum des Umhangs musste daran glauben. Wenigstens hatte sie durch den misslungenen Angriff die Zeit, ihr eigenes Schwert zu ziehen. Gern hätte die Adelige nun zurückgeschlagen, aber offenbar wollte ihr Gegner es gar nicht erst darauf ankommen lassen und deckte sie direkt mit weiteren Hieben ein, die sie gerade so irgendwie abwehren konnte, dabei aber jedes Mal fast ihre Waffe aus den Händen geschlagen bekommen hätte. Lange würde sie das wohl nicht mehr durchhalten. Eigentlich grenzte es schon an ein Wunder, dass sie das Schwer nicht direkt beim ersten Treffer verloren hatte.


    OT: Kerr wurde als General anerkannt und hat nun Besuch von Freunden bekommen, die ihm ihre Glückwunsche aussprechen wollen.


    Für all jene, die nicht so gern die Beförderung anderer Feiern: Riv könnte noch etwas Gesellschaft brauchen...

  • Kurz nachdem er sich im Keller halbwegs zurechtgefunden hatte, ging es auch schon weiter. Es wurde Waffen verteilt, von denen er jedoch keine nahm. Mit etwas anderem als seinem Speer hätte er eh nichts anfangen können. Dann ging es auch schon wieder raus, wobei Varis darauf achtete, den Adler, den er auf dem Hinweg eingesammelt hatte, mitzunehmen. Bevor er wieder fliegen konnte, würde er ihn nicht aus den Augen lassen.
    Das Wetter drauße war alles andere als angenehm. Dunkel und nass war es und die Windböen, die durch die Straßen jagten, jagten ihm jedes Mal einen kalten Schauer über den Rücken, wegen der Kälte und der Angst, dass seine Kutte davonfliegen würde. Warum auch immer er sie immer noch trug, aber es schien eine Art Tarnung zu sein, so wie alle in der Gruppe sie trugen. Das Wetter verwirrte ihn zutiefst, alle seine Sinne sagten ihm, dass das nicht natürlich war und dieses Gefühl wurde auch gleich bestätigt, als ein Hagelkorn in der Nähe einschlug, größer als er selbst. Seine erste Reaktion war, nach oben zu schauen, wo die nächsten einschlagen würden, um wenn nötig sich und den Adler aus der Schusslinie zu nehmen. Und kurz darauf wurde ansceinend weiter vorne in der Gruppe auch noch gekämpft. Wie gerne hätte er mitgeholfen, ein paar Krieger fertigzumachen, aber ohne seinen Speer fühlte er sich so wehrlos. Auch die Ansprache, die er nur mit einem Ohr hörte, half da nicht, außer, dass er nur noch lieber mitmischen wollte, sich aber selber zur Besinnung rief, dass er den Adler nicht allein lassen konnte. Zur Not würde er auch mit den Fäusten kämpfen...
    Es war zu spät, sein Kopf versuchte zwar noch, dagegen anzukämpfen, aber sein Kampfgeist war erwacht. Jetzt wollte er ein paar Leuten ins Gesicht schlagen. Die Sorge um den Raubvogel neben ihm war das Einzige, was ihn noch zurückhielt. »Ist hier irgendwo ein Heiler?« rief er laut in die Menge. Ob ihn ein Heiler oder überhaupt jemand bei dem ganzen Kampf und den ab und an herabfallenden Hagelkörnern gehört hatte, konnte er nicht sofort beurteilen, doch er blieb unruhig stehen und wartete auf eien Reaktion. Irgendwo musste doch ein Heiler sein, irgendwer, der sich dem Vogel annehmen konnte...


    OT: Saraide, es tut mir so Leid, dass du so lange vogellos sein musstest! ;__; Du darfst deinen Vogel jetzt abholen! @Alle: Es tut mir Leid, ich war lange weg, aber ich bin wieder da! Vergebt mir!

  • Auf einmal schien alles ganz schnell zu gehen. Der Raum wurde immer leerer, die Menschen gingen alle, ihr Gesicht hinter Kapuzen versteckt wie Verbrecher. Aislynn sass relativ hilflos auf ihrem Stuhl, sah den Leuten nach, versuchte in ihrem Kopf zusammenzupuzzeln, was gerade geschah. Viel hatte sie nicht mitbekommen.
    Draussen herrschte Panik. Draussen wartete der Tod, kein Zweifel.
    Aber wieso machten diese Leute anstalten, nach draussen zu gehen?
    Aislynns Kopf forderte sie auf, aufzustehen, ihnen zu folgen. Alleine an einem Ort ohne direkten Ausgang oder gutes Licht? Nein danke. Lieber mit der Masse mitgehen, Teil von ihr werden, darin untertauchen, vielleicht das eine oder andere mitgehen lassen, wer weiss.
    Doch ihr ganzer Körper weigerte sich, ihre Muskeln protestierten, ihre brennenden Augen demonstrierten, ihre wunden Fusssohlen waren ganz und gar nicht einverstanden, als sie wieder den kalten Boden berührten und ihre Finger fühlten sich taub an, als sie nach dem Kapuzenmantel griff, der dort lag, ihn über ihren Kopf stülpten.
    Schlussendlich stand sie plötzlich wieder auf eigenen Beinen.
    Die Schmerzen töten dich nicht.
    Vorsichtig lief sie mit den letzten Menschen mitund bildete mehr oder minder das Schlusslicht.
    Was dich nicht tötet, macht dich ...
    Es machte sie wahnsinnig, sie wollte nicht mehr, sie wollte sitzen bleiben und Kandiszucker essen. Sie wollte nichts tun ausser dasitzen und vor sich hin vegetieren. Verrotten.
    Und zur selben Zeit trottete sie den Maskierten hinterher, als wäre sie selbst eine Verbecherin, und es war der pure Wille zum Überleben, der sie zwang, das zu tun, was ihren Lebenschancen momentan wohl am besten tat.
    Und während sie den anderen hinterher trottete wünschte sie sich selbst tausendmal den Tod für all die Torheiten, die ihr heute schon unterlaufen waren.


    Aislynn ignorierte jegliche Schmerzen, so gut es ging. Durch den kurzen Energieschub fühlte sie sich nicht zwingend besser, aber sicher ein bisschen vitaler, und nachdem ihre Gelenke langsam wieder in einen gewissen Rythmus kamen, glaubte sie, wieder ihren Motor am laufen zu haben. Es kostete sie alle Energie, alle Konzentration, um einigermassen gerade Linien zu laufen. Die riesigen Hagelkörner, die Kampfgeräusche in weiter Ferne, die lauten, geschrienen Warnrufe, alles verschwamm mit dem Wunsch, das alles schnell hinter sich zu bringen.
    Raus aus der Stadt. Irgendwann brannten sich die Worte in ihren Hinterkopf wie Feuer, und alle Gedanken schwirrten wie erfrorene Kinder darum herum.
    Wirklich zurück in die Gegenwart kam sie dann, als sie irgendwann plötzlich bemerkte, dass sie nicht mehr der Gruppe hinterhertorkelte wie zu Beginn, sondern unbewusst weitergelaufen war, als die Menschen scheinbar vor einem Hinderniss standen und stoppten.
    Waffenklirren. Menschenrufe. Irgendwo im Hintergrund eine lange Rede, der sie keine Beachtung schenkte, da sie zu lange herumrätseln musste, woher sie diese Stimme kannte.
    Doch erst, als in ihrer unmittelbaren Nähe das Eisen eines Schwert gewaltvoll auf dem harten Boden aufschlug, realisierte sie die Lage.
    Sie war draussen. War dem Tod in offene Arme gelaufen.
    Ich gib auf; lass es beenden gegen ich will nicht sterben, noch nicht jetzt, nicht hier.
    Mit einem Sprung hechtete sie vom Urspung des Geräusches weg, rannte zur nächsten Gruppe Mantelträger, welche es nicht gerade mit einem Gegner zutun hatte, um unterzutauchen.
    Ich will nicht will nicht will nicht ich will das alles doch gar nicht während verschwinde aus der Stadt.
    Öffnete eilig die Schleifen ihres Faltenrockes, um etwas Beinfreiheit zu bekommen.
    Renn so schnell du kannst. Und: Renn um dein Leben.
    Sie wollte nur noch weg.
    Doch kaum machte sie einen Schritt in die Richtung, in der sie glaubte, freie Bahn zu haben, egoistischerweise glaubte, irgendwie alleine allem davonrennen zu können, erkannte sie Lage erst komplett. Sah die Männer mit ihren Waffen, welche allen Anschein nach keinem Kapuzenträger den Durchgang gewährten.
    Wie wollte nicht hierbleiben, sie wollte nicht stehenbleiben, sie wollte keinen Muskeln rühren und einfach nur aufgeben. Doch sie wollte aus dieser Stadt raus.
    Hilf- und ratlos stand sie in der Gegend, ohne den Feinden die nötige Aufmerksamkeit zu zollen, welche für ihr Überleben nun wohl wichtig wäre. Ihr Kopf war irgendwo, ihr Blick trüb, ihre Beine fast zitternd.


    Offtopic
    Das... Wurde länger als geplant. Ich entschuldige mich für ... Das.
    Editierte Version.

  • 'Nun, das war das', dachte sich Umbral, nachdem er durch die Öffnung trat und Seraphine's Begleiter einen verdächtigen Blick zuwarf. 'Jetzt ist es Zeit sich den Rest zu überlegen. Vielleicht sollte ich mich jetzt abkoppeln. Alleine kann ich mich unter Umständen durchschleichen...' Doch dazu kam es nicht, als eine Gestalt, die vorher noch nicht bei der Gruppe gewesen war, sie aufforderte mit zu kommen, wenn sie ihn bei seinem Vorhaben-wahrscheinlich und hoffentlich eine Flucht-unterstützen wollten. Der Schlangenmensch war hin un hergerissen. Er hatte so eine Ahnung wer da vor ihnen sein könnte und gleich damit kamen ihm Gedanken daran, wie schief das Ganze gehen könnte und die Folgen wenn. Gleichzeitig war es die bessere Chance. Doch ein Blick in die Richtung seiner alten Bekannten kippte die Waage. Der Magier setzte sich in Bewegung.


    Sie wurden in eine Gasse geführt und nach kurzer Wartezeit, wahrscheinlich um sie anzukündigen, betraten sie nacheinander eine Öffnung in der Wand anstatt der Vordertür. Den braunen Umhang nahm Umbral entgegen und verdeckte seinen eigenen etwas auffälligeren damit. Ein leichter Seufzer der Erleichterung kam ihm über die Lippen. 'Endlich von der dummen Sonne weg', dachte er und verspürte den Impuls, sich die Augen zu reiben, doch er ignorierte diesen und folgte dem Gang in einen mit Fackeln erleuchteten Raum. Zwar verschlechterte dies sein Sichtfeld wieder, doch es war immer noch zehn mal angenehmer als unter der Sonne. Jeder suchte sich eine Sitz- oder Stehgelegenheit in dem doch recht vollen Raum. Der Schlangenmagier positionierte sich in der Nähe von Seraphine um gleichzeitig soviel von den Geschehnissen im Raum auf zu nehmen, als auch das Kristallmädchen im Auge zu behalten. Der idiotische Rotkopf setzte ein anderes, schwach aussehendes Mädchen neben Sera auf einen Stuhl. Danach stellte er sich kurz hinter sie, bevor er kurz wegtrat und anscheinend von einer anderen ebenfalls sehr zierlichen und wohl sehr jungen Person etwas besorgte. Essbar, denn er gab es den beiden Mädchen, wobei bei er es bei Sera versuchte wie ein Diener von ihr zu wirken. Der Braunhaarige schnaubte. Der Typ machte nicht mal einen zu schlechten Job. Allerdings würde jeder, der ein wenig Erfahrung darin hatte Körpersprache zu lesen kein Problem damit haben, die Fassade zu durchschauen. Gerade diejenigen wie er selbst, da es nunmal manchmal zu ihren Job gehörte eine Person zu ersetzten oder das Verhalten bis ins kleinste Detail zu kennen. Er verspürte das Bedürfnis noch jemanden mit seinem Shakujo zu schlagen, doch er schob es beiseite. Ein weiterer Idiot gesellte sich hinzu, der sich für die vielen Fragen entschuldigte, doch er lernte es wohl nicht. Umbral schüttelte nur den Kopf und blieb auf seinem Beobachterpunkt. Leider gab es ansonsten nicht viel Interessantes zu belauschen oder zu beobachten, bis sie endlich zur Sache kamen.
    Der Anführer der ansässigen Rebellen erläuterte seinen Plan. Der Schlangenmensch schnalzte mit der Zunge, da ihm einige Sachen an dem Plan nicht gefielen, allerdings konnte er sie genauso schlecht aussprechen. Er war ein Assassine. Frontalangriffe waren nicht so sein Ding. Nicht, dass es ihm unmöglich war. Ein unnatürlich flexibler Körper mit eingebauter Giftproduktion war auch im direkten Kampf recht erfolgreich, aber nicht seine erste Wahl. Der Magier würde viel lieber aus der Menge der Zivilisten Angriffe auf streunende Soldaten machen, aber das konnte er schlecht als Grund angehen. Außerdem konnte er schlecht seine Magie im Kampf zur Schau stellen. Sein Körper war nicht gerade Massenware und wenn man seine Magie mit den Rebellen in einen Hut steckte und damit auch ihn, konnte er sein einigermaßen ruhiges und angenehmes Leben vergessen. Bzw konnte er sein Leben vergessen. 'Ich hab kein Interesse an dem ganzen 'Stürzt den bösen Tyrannen'-Kram', ich will nur in Ruhe mein Leben leben. Warum muss ich auch in sowas hinein geraten? Mein Ruf war perfekt, so wie er war. Bekannt genug, um viele Aufträge zu bekommen, aber zu unbekannt, um als Bedrohung zu gelten...und jetzt steh ich unter der Gefahr zu den Rebellen gezählt zu werden` dachte der Assassine verärgert. 'Und was es auch immer ist, mir schmeckt etwas an diesen sogenannten 'Zivilisten' nicht...'


    Umbral seufzte. Nach der Ansprache blieb es still und es gab leider nicht Interessantes zu beobachten. Sera's rothaariger Begleiter saß noch immer wie ein Diener vor ihr und wenn sich der Assassine das Zucken nicht einbildete, war es dem Kristallmädchen deutlich ungemütlich. Der Schlangenmensch rollte mit den Augen. Gab es denn überhaupt keine sensiblen Personen mehr? Also trat er hinter sie und legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. Als Zeichen, dass er es war ließ er ein Zischen von mehreren Schlangen hören, die sich unter dem Umhang aus seinem Arm schoben.



    Sie zuckte erneut zusammen, als sich eine Hand auf ihre Schulter legte, beruhigte sich aber, als sie das Zischen vernahm. Eine denkbar sonderbare Reaktion, zog man in Erwägung, dass Seraphine oft scheu reagierte. Sie wagte es noch immer nicht, den Blick zu heben und hielt brav ihr Gesicht unter der Kapuze verborgen. Ihr Verhalten von zuvor fiel ihr wieder ein und erneut glitt ein leichtes Zittern über ihren zierlichen Körper. „Es tut mir Leid, wie ich vorhin reagiert habe“, murmelte sie leise und ballte die unter dem Mantel verborgenen Hände in den Stoff ihres Rockes. Auch, wenn Kerr noch immer noch ganz nahe sein musste und er es ja gewesen war, der sie gerufen hatte, war es dennoch wichtig, dass der Schlangenmann nicht schlecht über sie dachte. „Es ist alles, was passiert ist, seit wir auf diesen Platz gekommen sind, wohl zu viel für mich“, flüsterte sie zaghaft und ihre Stimme zitterte leicht, „Wir haben doch alle überhaupt nichts damit zu tun, warum also müssen wir in so etwas schreckliches mit hineingezogen werden?“


    „Mach dir darüber keine Sorgen, ich werde es längst vergessen haben morgen“, meinte Umbral abwinkend und drückte ihre Schulter beruhigend. „Obwohl ich mich frage 'Warum hört sie auf sein Wort?' und was ist mit deinem alten Lord?“ Unter seiner Maske hob der Schlangenmensch eine Augenbraue, nicht dass es jemand mitkriegen würde, gerade da Sera ihn keines Blickes würdigte. Allerdings lag das an dem Problem mit ihrer Haut.
    „Wenn ich das wüsste gäbe es wohl ein 'wir' und ich wäre gar nicht hier“, murmelte der Magier so leise, dass man es durch seine Maske gar nicht hörte. Danach räusperte er sch, hielt aber inne bevor er ein Wort gesagt hatte und zog eine Grimasse. Der Braunhaarige schnalzte mit der Zunge. Liebend gern hätte er etwas Aufmunterndes gesagt, aber dafür war er nicht der Richtige. Trotzdem versuchte er sein Bestes. „Ich fürchte, dies ist einfach diese Welt. Göttlichen Schutz gibt es nichtmal für viel Geld.“ Er zucke mit den Schultern. „Alle Handlungen haben Konsequenzen, für andere und uns. Das macht es eben schon mal auch für eigentlich Unbeteiligte Rumms. Aber 'Warum?' bezogen auf Vergangenes war schon immer eine nutzlose Frage. Viel wichtiger ist zu überlegen wie wir überleben die nächsten Tage.“


    Obwohl die Worte des Schlangenmannes hinter ihr wohl beruhigend wirken sollten, versteifte sich Seraphine prompt. Ihr Hals war plötzlich trocken und sie zog den Kopf ein, ehe sie kurz unter der Kapuze hervor lugte, um Kerr einen hilfesuchenden Blick zuzuwerfen, beendete das Unterfangen aber sofort, als sie die Lichtreflexion ihrer Haut bemerkte. Hoffentlich war dieser Moment zu kurz gewesen, um irgendjemanden auf sich aufmerksam zu machen.
    Bei dem, was Umbral aber als nächstes sagte, schlich sich sofort wieder eine ganz andere Art von Furcht in den Geist des Mädchens zusammen und sie wurde betrübt. „Überleben… Wenn du schon so redest, was soll ich sagen? Ich kann weder Kämpfen noch Magie nutzen, ich kann mich ja nicht einmal irgendwie verteidigen oder eine Waffe auch nur halten. Ich bin nur eine Last und wenn man auch nur ein Wenig von mir sieht, falle ich wegen meiner Haut auf und bringe andere in Gefahr“, murmelte sie leise, „Ich wünschte, ich würde für niemanden eine Last sein und ich habe angst, dass jemand wegen mir verletzt wird.“


    Leider wartete Umbral vergebens auf eine direkte Antwort des Kristallmädchens, nur ein Zusammenzucken verriet ihm, dass es wohl keine allzu angenehme Geschichte war. Außerdem zeigte ein Aufblitzen, dass Sera in Richtung ihres Begleiters geschielt hatte. Der Magier legte die Stirn in Falten. Offenbar hatte der Rothaarige etwas mit der Story zu tun. Allerdings ließ er es für den Zeitpunkt auf sich beruhen.
    Der Schlangenmensch schüttelte den Kopf und nahm unter der Maske einen nostalgischen Ausdruck an. „Du hast dich in diesen Jahren wirklich nicht verändert“, seufzte der Braunhaarige gutmütig. „Ich denke es hätte nichtmal etwas geändert, hätte sich der Zeitraum verlängert.“ Er lachte leise. „Ich würde gerne sagen, dass es am besten wäre, wenn du niemals kämpfen müsstest, doch leider kommt es dran als letztes. Mach dir aber auch hierum keinen Kopf. Zieh ihn lieber ein, am besten unterm Topf. Es ist unsere Entscheidung, ob wir dich verteidigen oder nicht, nicht deine. Und wenn du dich aus den Zivilisten heraus traust mach ich dir Beine.“ Er wedelte drohend spaßhaft mit der Faust, bevor er wieder sanfter fortfuhr. „Du kannst nichts für des Herrscher's Plan, keiner hier wirklich etwas dafür kann. Selbst ohne dich wäre es für unsere Aufgabe nur eine Person weniger, da mach es auch keinen Unterschied mehr.“

    OT: Partnerpost mit @drsnake um unsere Charas aus dem Quartier zu holen.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • "Es fühlt sich aber an, als hätte sich alles um mich verändert“, flüsterte Sera leise, dass keiner Außer Umbral ihre Worte verstehen konnte und selbst er musste sich vermutlich zu ihr herunterbeugen. Auf den Boden starrend sah sie, dass Kerrs Füße sich inzwischen entfernt hatten. Erneut ballte sie unter dem Mantel die schmalen Hände auf ihren Oberschenkeln zur Faust, dann begannen ihre Schultern leicht zu beben in dem verzweifelten Versuch, die Tränen zurückzuhalten, die ihr schon still die Wangen hinunter rannen. „Wenn mehr Zeit vergangen wäre… ich glaube dann wäre ich gestorben“, wisperte sie leise schluchzend, „Nachdem du gegangen bist Umbral…“ Sie schüttelte stumm den Kopf und erneut schüttelte ein stummes Schluchzen ihren kleinen Körper. „Es.. es wurde noch viel schlimmer… Am Ende fühlte ich mich nicht mehr, als wäre ich am Leben, sondern eine wandelnde Tote... die einfach keine Ruhe finden kann. Er… ich … ich glaube, wenn Kerr mich nicht gefunden hätte, dann… Ich war für Vater nutzlos geworden.“


    Umbral senkte den Kopf, sowohl um Sera besser zu verstehen, als auch wegen ihrer Worte. Er drückte ihre Schulter ein wenig fester, um sein Mitgefühl auszudrücken. Mitgefühl, aber keine Reue. Er hatte zu der Zeit genug eigene Probleme in seinen Gedanken, sodass er nicht einfach in der Stadt hätte bleiben können, um ihr beizustehen. Auch wenn diese Entscheidung einen Anteil am Leid de Kristallsmädchens hatte, bereute er sie nicht. Allerdings war es eine Ironie, dass ihrer beider Schmerz durch ihr väterliches Elternteil verursacht wurde. „Vater? Ist es ein Brauch? Also du auch?“, murmelte der Schlangenmensch sardonisch. „Ob es das Schicksal witzig fand, so eine Gemeinsamkeit zwischen uns zu werfen? Nun, so etwas zu sagen, wie `es wird alles wieder gut` würde wohl anhand der momentanen Situation die Ungläubigkeit schärfen.“ Der Magier hielt inne und schluckte den Schwall von Gefühlen herunter, die in ihm bei der Erinnerung an seinen eigenen Vater hochkamen. Genauso wie den gereizten Ton, der mit ihnen mitschwang. Sachlich und ruhig fuhr er fort. „Aber im Moment spielt die Vergangenheit keine Rolle, denn wenn wir nicht aufpassen, sind wir Geschichte. Keine Sorge, Bodyguard zu spielen ist zwar nicht mein stärkster Punkt aber habe dabei auch nicht die schwächsten Testberichte. Soweit es mir möglich ist, bleibt eins meiner Augen auf dir dreist.“


    Das Mädchen nickte leicht und zog etwas die Schultern hoch. „Ja er ist mein Vater, auch, wenn er mir strickt verboten hatte, dies auszusprechen“, flüsterte sie leise, während sie sich anschickte ihre Gefühle wieder unter Kontrolle zu bringen. Es würde alles nur viel schlimmer machen, wenn sie jetzt von ihrer Vergangenheit übermannt werden würde, auch, wenn es gut tat, mit jemanden reden zu können. So leerte sie ihren Kopf, verdrängte ihren Schmerz. Als sie die Augen unter der langen Kapuze wieder öffnete, lag das sanfte, maskenhafte Lächeln, welches sie Jahrelang getragen hatte, wieder auf ihrem Gesicht. Dies hörte man auch ihrer Stimme an, als sie Umbral antwortete: „Du hast recht, wir haben jetzt keine Zeit für Vergangenes. Verzeih, dass ich dich damit belangt habe.“ Sein Versprechen, sie zu beschützen, ließ sie jedoch kurz schaudern. „Ich will niemanden eine Last sein“, meinte sie etwas leiser und senkte den Kopf etwas weiter, „Bitte, bring dich nicht in Gefahr, weil du auf mich achten willst.“ Der Rebellenanführer verkündete inzwischen den baldigen Aufbruch und das Kristallmädchen zuckte zusammen. Sie wusste nicht, welcher Gruppe sie sich anschließen würde, da sie einfach Kerr folgen würde, aber ihr war nicht entgangen, dass Rac sie indirekt dazu aufgefordert hatte, als nicht Rebellen alle die Vorhut zu bilden.


    „Nutze nicht dieses Verhalten mit mir, oder ich muss einen über die Rübe ziehen dir“, mahnte der Schlangenmagier ernst, als Sera die Züge einer lebendigen Puppe annahm, heißt ihr Verhalten unter der Aufsicht ihres Vaters, wie er nun gelernt hatte. „Gewohnheiten sind nur schwer abzulegen und Verhaltensweisen nur schwer beiseite zu fegen. Aber hier in Beisein eines Freundes und ohne falschen Vormund, tue deine eigene Persönlichkeit ruhig kund. Angst und Furcht sind nur normal. Sich von ihnen beherrschen zu lassen ist allerdings fatal. Sie aber einfach nur zu verdrängen ist genauso schlecht. Vergrabe sie daher nicht zu tief im emotionalen Geflecht.“
    Umbral kicherte bitter. Offenbar hatte das Kristallmädchen eine kleinere falsche Vorstellung. „Ein Missverständnis so erscheint es mir. Ein zu nobles Bild von mir ist in dir“, meinte er sardonisch. „Sera, ich werde kein Blatt vor den Mund nehmen und die eine ehrliche Antwort geben: ich bin kein Held, der sich für andere opfert, kein Märtyrer dessen Tod das Schicksal töpfert. Dein Wohl liegt mir am Herzen, dass ist war, aber die Grenze ist ebenfalls ganz klar. Mein eigenes Ergehen ist mir das Wichtigste, dass sag ich ohne Scham. Kein Heldentum, keine Selbstlosigkeit, kein großes Denken an Fremde, kümmere ich mich lieber um meines eigenen Leben's Farm.“ Nachdem er diese Worte ausgesprochen hatte, zuckte eine Grimasse über seine Züge, als er eine Beobachtung machte. „Das scheine ich mit deinem Gefährten gleich zu haben. Ein Gedanke, der mir verdirbt den Magen.“ Umbral schüttelte den Kopf. Wie Seraphine an den geraten war, war ihm ein Rätsel. Er schien nicht der Typ, einfach anderen zu helfen. An den einen Grund wollte er lieber nicht denken. Hm, wie er es wohl geschafft hatte, das Kristallmädchen von ihrem Vater weg zu bekommen. Eigentlich hätte er doch als ihr Meister... Die Augen des Schlangenmenschen schossen weit auf. Er musste sich davon abhalten, seinen Griff auf ihrer Schulter nicht scherzhaft werden zu lassen. „Sera...“, begann er todernst. „...ist dieser widerliche Schleimball, diese Insekt Kerr, dein neuer Meister seit diesem Fall? Antwort bitte ehrlich, so sehr es dir ist möglich.“


    Sie zuckte zusammen und zog erneut die Schultern hoch, als würde sie versuchen den Kopf zwischen ihnen zu verstecken, während sie gleichzeitig den Blick abwand. Umbrals Schelte auf ihren maskenhaften Blick hatte sie nicht kommen sehen. Also versteckte sie das Gesicht noch mehr unter der Kapuze. Das Lächeln des Kristallmädchen zeigte aber deutlich etwas Erleichterung, als der Schlangenmann verkündete, er wäre zu eigennützig, um wegen ihr sich selbst in Gefahr zu bringen. Tatsächlich beruhigte es sie etwas, da sie ihm glaubte. Jemanden zu verletzen und sei es nur indirekt, weil dieser sie beschützt hatte, war wohl das schlimmste, was sie sich vorstellen konnte zu tun. Es lastete ja noch immer auf ihr, dass Krähe und Kata bei ihrer Suche nach Freyr verletzt worden waren.


    Als die Stimme des Schlangenmenschens erneut erklang, dieses Mal aber in einem Ton, der ihr einen kalten Schauer über den rücken jagte, zuckte sie erneut zusammen. Doch, was er sagte, versetzte sie regelrecht in Panik und ihr Puls beschleunigte sich. Erneut verkrampfte sich unter dem Umhang versteckt ihr zierlicher Körper und ihre Händchen ballten sich zu Fäusten. „Umbral…“ murmelte sie stockend und mit kaum verständlicher Lautstärke, „Was ..? Was redest ... du da? … Ich … weiß gar nicht, … was du meinst.“ Sonderlich überzeugend klang dies definitiv nicht und ihr Gesicht spiegelte blanke Angst wieder. Sie war nun über den Umhang mit der weiten Kapuze zu tiefst dankbar und hoffte, Umbral würde sich nicht zu ihr herunterbeugen. Woher? Woher wusste der Schlangenmann davon, was sie noch bis vor kurzem für ihren eigenen Vater gewesen war? Und wenn er je davon erfuhr, er würde sie umbringen, oder ihr schlimme Dinge antun, dessen war sie sich sicher. Niemand, absolut niemand durfte davon erfahren.


    Der Schlangenmagier grunzte und zog eine Grimasse. So wie das Kristallmädchen unter seinen Fingern zuckte und verkrampfte war Antwort genug. Innerlich fluchte er, dass er es nicht schon früher darauf gekommen war. Sera ohne ihren besitzergreifenden Vater, in Begleitung eines anderen Mannes, mit einer so offensichtlichen Persönlichkeit? Ja, da gab es nur wenige Möglichkeiten und keine davon wirklich vor zu ziehen. „Falls deine Frage eher ist 'Woher?', dann versuch es nicht zu verstecken mehr“, erwiderte Umbral nebenher, während sich bereits Abläufe in seinem Kopf abbildeten. „Es war nicht allzu schwer mit mehreren Anzeichen, zum Beispiel wenn Lügen aus Willen und Lügen aus magischen Zwang abzeichnen. Dann war der Blick deines alten Meisters, mit dem er mich musterte, die paar Male die wir uns trafen. Den zu interpretieren und zu den Maßnahmen für Sicherung zu springen war nicht schwer zu entlarven. Und mittlerweile gehört das Verhalten von Menschen zu lesen zu meinem Beruf, wenn ich das nicht könnt schlägt es mir auf den Ruf. So noch einmal für das Protokoll einerlei. Sag Sera: Bist du frei?“


    Sie zitterte. Ihr kleiner Körper zitterte wie Espenlaub und Kalter Schweiß lief ihr über Gesicht und Rücken. Wieso? Wieso musste Umbral das unbedingt aussprechen? Ihr war es klar gewesen, dass er damals von ihrer Situation gewusst hatte, doch warum konnte er sich nicht einfach seinen Teil denken? Tränen rannen ihr über das zarte Porzelangesicht und sie war froh, dass der lange Umhang alles verdeckte. „Umbral…“, flüsterte sie schwach, ohne ihm direkt zu antworten, jedoch konnte sie nicht verhindern, dass man die Tränen in ihrer Stimme hören konnte, „bitte, hör auf.“ Antworten konnte sie ihm nicht. Wieso nur…? Wieso musste er so etwas nur sagen?
    „Kerr hat mich gerettet, als mein Vater mich im Wald aus Eis ausgesetzt hat. Ohne ihn wäre ich erfroren“, widerholte sie erneut und versuchte vergeblich die nasse Flut unter Kontrolle zu bringen.


    Schrecken durchfuhr sie, als sie plötzlich eine weitere Hand auf die Schulter gelegt bekam. Kurz nur, wie im Vorbeigehen und doch Besitz ergreifend und eindeutig. Sie brauchte seine Stimme gar nicht, die sie anwies, mit ihm zu kommen, um zu wissen, dass er es war. Panik wallte in ihr auf. Wie viel hatte er mitbekommen? Innerlich wand sie sich und hätte am liebsten Umbral einen hilfesuchenden Blick zugeworfen, doch sie entwich nur schnell dem Griff des Schlangenmenschen und eilte artig mit gesenktem Kopf dem Rothaarigen hinterher, darauf hoffend, dass niemand ihre Tränen sehen und die lange Kapuze ihr Gesicht genug verbergen würde.


    OT: 2.Teil des Partnerposts mit @Sheewa.

    Warum hassen die Tageswanderer die Kinder der Nacht?
    Balance ist doch alles was zählt!

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  • Der Vorstoß verlief, wenn man von herabregnenden Eisbrocken mal absah, ereignislos. Schnell hatte man die Mauer erreicht. Besser gesagt die kläglichen Überreste davon. Aber natürlich wurde die Bresche von menschlichem Material, sprich kaiserliche Soldaten, aufgefüllt. Wäre sonst ja auch zu einfach gewesen. Ein leises Knurren drang aus Katarinas Kehle. Das war nicht gut. Das war überhaupt nicht gut! Einerseits zweifelte sie an den Fähigkeiten ihrer Mitkämpfer. Recht viele, die ordentlich kämpften, kannte sie ja nicht. Andererseits waren Aomizu’s Soldaten auch verdammt harte Brocken. So einen Auftrag hätte sie nie angenommen. Oder ihn erledigt, wenn das Ziel betrunken war. Aber beide Möglichkeiten fielen jetzt aus. Kaum waren sie in Sichtweite gekommen begannen auch schon die ersten Kämpfe. ‚Das geht ganz sicher nicht gut aus!‘ Die anderen kamen aber erstaunlich gut zurecht, zu zweit oder zu dritt auf einen Soldaten. Das könnte sogar funktionieren. „Halt dich so gut wie möglich raus. Ansonsten, schau, dass sie mit dem Kopf durch die Wand müssen“, befahl sie Ruval und drückte etwas mit dem Schweif auf seine Brust. Beim letzten Satz musste sie allerdings grinsen. War sicher ein lustiger Anblick, wenn Soldaten gegen unsichtbare Barrieren liefen. Nahezu genauso schnell wie es gekommen war verschwand das Grinsen aber auch wieder und sie musterte wieder konzentriert das Schlachtfeld. Wo konnte sie am besten eingreifen? Aktuell schien niemand wirklich Probleme zu haben. Aber als hätte sie es verschrien, griff einer der Soldaten eine kleinere Person an. Ob diese männlich oder weiblich war, konnte man durch den Mantel nicht erkennen. Gesehen hatte sie sie zwar nicht, aber sie wirkte nicht so, als würde sie zu den Gegnern gehören, wieso sollte sie dann für diese kämpfen, und sie hatte ordentliche Probleme. Die parierten Schläge wirkten mehr wie Glück als wie Können, also entschied sie sich, einzugreifen. Das Katzenmädchen zog beide Dolche und sprintete auf den Gegner zu. Knapp drei Meter, bevor sie ihn erreicht hatte, vernebelte sie seine Sicht, sprang ab und hechtete ihn trotz seiner Rüstung um, wobei sie versuchte, den Dolch in die Ritze zwischen Helm und Brustpanzer zu stechen. Durch eine mehr als glückliche Bewegung allerdings rutschte die Klinge an der Unterkante des Helmes ab und bohrte sich anstatt in den Hals in einem sehr ungünstigen Winkel in Richtung Schlüsselbein. Durch den ziemlich flachen Einstichswinkel und der Dicke der Panzerung ließ der Dolch, obwohl er bis zum Schaft in der Rüstung steckte, an Wirkung zu wünschen übrig. Sie hatte noch Glück, wenn die Verletzung schlimmer als ein Kratzer war. Aber wenigstens lag der Soldat jetzt am Boden. Das war die Zeit für die „gerettete“ Person, um nachzuziehen.


    [color=#FF0000]OT: Auch mal wieder was von mir
    Hat etwas gedauert :/

  • Auf die Frage seitens Kerr nickte Kyou lediglich verwirrt. Wohin mitkommen? Und sie sollte dadurch Seraphine kennenlernen? Aber es war alle mal besser als sich allein in dieser Stadt aufzuhalten; erst recht zu dieser Zeit, wo scheinbar alles drunter und drüber ging. Also folgte die Füchsin ihrem Gesprächspartner so unauffällig wie möglich. Zu Beginn schob sie sich an den vielen Leuten vorbei, dir ihr entgegen kamen oder hektisch durch die Menge rannten. Glücklicherweise war Kerr groß genug, als das sie ihn immer wieder sehen konnte. Etwas von seiner Begleitung hatte sie aber nicht mitbekommen; schließlich wusste Kyou auch nicht, wie Seraphine aussah oder worauf sie achten musste. Sowieso war die Füchsin in Gedanken versunken, während sie Kerr einfach nur folgte. Wo war Varis und das andere Mädchen von vorhin eigentlich?
    Als Kerr dann kurz danach seine Ansprache hielt, war Kyou ein Stück weiter hinter ihm und lauschte lediglich seinen Worten. Um sie herum kämpften Soldaten gegen Rebellen; dort wo sich Kyou befand, waren noch nicht allzu viele Soldaten vorgedrungen. Nicht, als wenn das die Füchsin großartig gestört hätte - ganz im Gegenteil, Kyou ist kein Fan von Kämpfen und macht dies eigentlich auch nur, wenn ihr Leben davon abhängt. Aber Kyou wurde das ungute Gefühl nicht los, als wenn genau das der Fall war.
    Als hätte das Schicksal ihren Gedanken gelauscht, stürmten ein paar Augenblicke später eine Gruppe Soldaten in ihre Richtung. Ohne sonderlich lange darüber nachzudenken, wich Kyou bereits zurück - rannte seitwärts weiter, um dem Kampfgeschehen zu entkommen. Allerdings hatte sie die Rechnung ohne ihre Gegner gemacht. Egal, wohin Kyou auch flüchten wollte; man schnitt ihr jedes Mal den Weg ab. Zwar waren die Soldaten nicht unbedingt auf sie fixiert, aber es hatte ganz den Anschein, als wenn die Soldaten die Rebellen lediglich in die Enge treiben wollten. Wirklich Zeit, die Situation genau zu analysieren, hatte Kyou nicht.



    OT: Ja, ein kleiner Post von mir. Mich kann man gerne anspielen, weil Kyou aktuell sowieso von einer "Ecke in die nächste" flüchtet, um nicht kämpfen zu müssen (was mehr oder weniger funktioniert).

  • Ohne sichtbaren Grund waren plötzlich die Angriffe des Soldaten wesentlich ungenauer, fast so, als hätte man ihm die Sicht geraubt. Da sich Riv einzig auf ihren Gegner konzentriert hatte, war ihr die Unterstützung noch gar nicht aufgefallen. Erst als ihr Gegner einen Moment später am Boden lag, wurde sie sich ihr bewusst.
    Andere mit ihrer körperlichen Stärke hätten nun vielleicht das Weite gesucht, nicht so aber die Adelige. Nach dem der Soldat die Unverschämtheit besessen hatte, sie anzugreifen, gab es nur eines, an das sie dachte: Wie konnte sie ihn am besten dafür büßen lassen? Zu erst sollte sie ihm aber seine letzte Bewegungsfreiheit nehmen, die ihm von ihrer Unterstützung noch gelassen wurde.
    Schnell, bevor Rivis Gegner noch auf die Idee kam, sich zu wehren, stelle sie sich mit einem Bein auf den Schwertarm und durchbohrte den Ellenbogen von diesem mit der Spitze ihres Schwertes. Wäre sie stärker gewesen, hätte sie ihn vielleicht auch einfach abschneiden können, aber das sollte für den Moment reichen. Außerdem musste es schnell gehen, sie wog nicht wirklich viel und sobald das der Soldat realisiert hätte, wäre ihr Fuß auf seinem Arm eher ein Nachteil für das Mädchen.
    Was nun? Das Gesicht war relativ gut geschützt, da er mit ihm nach vorn am Boden lag und weder gegen den Helm noch den Panzer konnte sie all zu viel ausrichten. Der Bauch wäre eine gute Option, allerdings wurde diese Stelle gerade von ihrem Retter verdeckt und sie besaß nicht genügend Kraft um ihr Schwert durch beide Körper zu schlagen. "Geh besser beiseite, wenn du nicht auch drauf gehen willst." Damit hob die Adelige ihre Waffe, bereit, sie dem Soldaten in den Rücken zu schlagen.
    Und nur einen Moment nach dem sich das Gewicht von ihrem Gegner gelöst hatte, traf ihn die scharfe Kante quer über die ungeschützte Stelle. Der Schnitt war dank der Schärfe des Schwertes zwar ordentlich, sollte aber, wenn er rechtzeitig behandelt wurde, nicht lebensgefährlich sein. Allerdings mochte Riv es nicht, sich auf Wahrscheinlichkeiten zu verlassen. So stellte sie sich auf das eine Ende des Schwertes und drückte es weiter in den Körper hinein. Wobei hier erneut die Schärfe den Großteil der Arbeit verrichtete. Mit der nun schnell größer werdenden Blutlache zufrieden zog das Mädchen die Waffe wieder aus dem Körper ihres Gegners. Zur Sicherheit behielt sie es allerdings in der Hand. Es würde sie zwar schneller erschöpfen, aber all zu lange würden sie wohl eh nicht mehr hier sein. Der Rest der Rebellen schloss so langsam auf und dann sollte es schnell gehen.


    OT: Ab sofort gibts in Kämpfen mit normalen Soldaten Support von den anderen Rebellen. Sie verwenden größtenteils Nahkampfwaffen und manche auch Offensivmagie.

  • Bevor Zero zum Angriff überging, überlegte er schnell noch wie er der Lanzenträger am besten angreifen und besiegen sollte. Das was er über Lanzenträger weis ist, man besiegt sie einfachsten, wenn sie ihre Lanze verlieren oder brechen und das sie eine große reichweite haben, aber bei einem direkten Nahkampf nutzlos sind und sie Balance brauchen um sie zu führen. Als er dann zum Angriff ansetzen wollte, vernahm er noch etwas von der Person die er zur hilfe eilte, blos verstand er kein einziges Wort. Zero zückte schnell seine beiden Kodachis und ging schnell auf den Lanzenträger zu, um die Reaktion des Lanzenträgers zu testen, er widerrum griff sofort mit seiner Lanze an. Diesen Angriff konnte Zero ausweichen, in dem er schnell zur Seite sprang. Als nächstes, überlegte Zero erstmal eines der Beine des Lanzenträgers anzugreifen. Er ging abermals auf ihn los , aber diesmal wich er nach unten aus, huschte schnell auf den ihn zu und fügte ihm eine Schnittwunde am rechten Bein zu, nachdem er schnell mit seinem Kodachi in seiner linke Hand das Bein angriff. Zero wiederholte den Angriff, blockte diesmal Lanze des Lanzenträgers mit seinem Kodachi in der rechten Hand, bekam aber durch den Block eine kleine Schnittwunde auf der rechten Wange, sein Gegner wiederum machte einen Satz nach rechts und Zero fügte ihm schnell eine Schnittwunde an seinem linken Bein zu. Er versuchte diese Aktion zu widerholen. Doch sein Gegenüber, war diesmal etwas besser vorbereitet und fügte Zero diesmal an der linken Wange eine Schnittwunde zu, nachdem er nochmal versucht hat auszuweichen und der Lanzenträger seine Lanze in der Luft wirbeltet. Als erstes bemerkte Zero das es nicht mehr so einfach sein wird an dem Lanzenträger nah ran zu kommen, da er vermehrt nun mit seiner Lanze Schnellangriffe ausführte. Zero griff ihn mehrmals direkt an, mit Kombinationen aus Ausweichen, Schnellangriffen und Blocken aber nicht ohne Kratzer oder Schnittwunden an Arme und Beinen zu bekommen. Dabei fügte Zero dem Lanzenträger an Armen und Beinen gleichermaßen leichte Schnittwunden und Kratzer zu. Auf einmal schwingte sein Gegner die Lanze in der Luft und sagte das Zero nicht schlecht kämpfe, er ihn aber unterschätzt habe und nun ernster Kämpfe. Als erstes griff der Lanzenträger Zero mit einem Wirbelangriff an, wobei Zero mehrere Schritte nach hinten machen musste um nicht getroffen zu werden. Zero steckte sein Kodachi in der linken Hande weg und nutzte seine Magie um einen Rundschild an seinem linken Arm zu erschaffen. Zeig mir mal wie du da mit fertig wirst!, rief Zero seinem Gegenüber zu. Sein Gegner griff jetzt erst recht angespornt von Zeros ruf, mit weiteren und heftigeren Angriffen an, die Zero aber leicht mit dem Schild blocken konnte, wobei er jedesmal auch die Stange der Lanze mit seinem Kodachi in der rechten Hand angriff. Er schlug dabei leichte Kerben in die Lanze, um sie so zu beschädigen. Die Angriffe von Zero und seinem Gegner gingen ein paar Minuten so weiter, ohne nennenswerte Erfolge auf beiden Seiten. Plötzlich merkte Zero das sein Rundschild nachlässt und gänzlich verschwindet, bedingt durch seine Magie. Der Lanzenträger ging erstmal ein paar Meter zurück um den Zustand seiner Lanze zu prüfen. Währendessen zückte Zero schnell sein 2. Kodachi wieder. Doch plötzlich griff sein Gegner wieder an, um den Kampf sichtlicht ein Ende zu bereiten. Aber durch eine blitzschnelle Reaktion von Zero konnte er die Lanze zwischen seinem rechten Arm einklemmen. Zero nutzte diese Chance und griff mit dem Kodachi in der linken Hand die Lanze an. Der Lanzenträger befreite seine Lanze aber schnell aus Zeros griff, wobei er Schnittwunden erlitt. Langsam bemerkte Zero das es so nicht weitergehen kann, als ihm Plötzlich 2 Rebellen zu Hilfe eilten, einer mit einem Langschwert und einer mit einem Kurzschwert. Die Rebellen formierten vor Zero. Als der Lanzenträger angriff wehrten die beiden erstmal den Angriff ab, wobei auch sie leichte Schnittwunden bekamen. Auf einmal kam Zero ein Idee, ihr formiert euch vor mir und lenkt den Angriff auf auch, aber kurz vor den Angriff beschwöre ich ein Schild und blocke so seinen Angriff, flüstere Zero zu den beiden Rebellen. Der Lanzenträger griff sofort wieder mit einem Wirbelangriff die beiden Rebellen an, doch just in diesem Moment, bevor der Lanze eine der beiden Rebellen erreichte, beschwor Zero einen Schild. Die Lanze knallte direkt auf den Schild darauf und brach an der Stelle, wo Zero mehrmals darauf gehauen hat. Sichtlich geschockt davon das ein Schild erschienen ist und seine Lanze gebrochen war, bemerkte der Lanzeträger nicht, das zuerst Zero und dann die beiden Rebellen plötzlich vor dem beschworen Schild hervorsprangen. Zero machte ihm schnell den gar aus, in dem er seine beiden Kodachis in den Brustkorb des Lanzenträgers rammte. Nachdem der Kampf endlich vorbei, knickte Zero erstmal ein, stand aber sofort wieder auf auf und schaute sich danach erstmal um. Was soll ich als nächstes tun, meine Verletzungen sind zwar nicht schwer, soll ich aber nach jemandem suchen der mich heilt, bei dem Kampf gegen den Boss helfen oder doch der Person helfen der ich zu hilfe geeilt bin?, fragt sich Zero selbst.


    OT: Ich hoffe der Kampf ist so in Ordnung, man kann mich ansprechen, heilen und sogar wieder in einen Kampf verwickeln.

  • OT: Nach langer, langer Zeit kommt hiermit endlich mein Aufholpost und in Zukunft möchte ich wieder aktiver sein, sprich schneller antworten und es nicht mehr solange schleifen lassen. In Anlehnung an diesen Post sind für die neuen Inhalte natürlich auch wieder Gruppenposts und allgemeiner Reaktionen auf mein Verhalten möglich. Am besten mal kurz melden, wenn ihr etwas bestimmtes wollt!
    Die nachfolgende Wall of Text dient größtenteils erstmal dazu, die verpassten Inhalte zu rekapitulieren und Krähes inaktive Handlungsweise zu erläutern sowie mit gedanklichen Vorgängen ihrer selbst zu untermalen. Das ist für euch überwiegend wahrscheinlich nicht interessant, könnte aber für zukünftige Interaktionen wichtig sein und hilft mir zudem dabei, das verpasste mental aufzuholen, weshalb ich nicht darauf verzichten möchte. Ich werde die einzelnen großen Handlungsabschnitte durch Absätze deutlich kennzeichnen, sodass man leicht sieht, welche der Abschnitte was behandeln. Für unmittelbare Reaktionen sollten nur die letzten beide Abschnitte von Relevanz sein, sodass ihr euch beim Lesen auf diese beschränken könnt, wenn ihr nicht die Zeit oder Lust dazu habt, den gesamten Beitrag zu lesen.
    Der Abschnitt über Sera wurde von Sheewa verfasst und der ganze Post ist mit ihr abgesprochen.


    Während Freyr fröhlich und ohne sichtliche Anstrenung ein Loch in die dicke Mauer brannte, tauchte Katarina wieder auf, allerdings nicht alleine, sondern mit einem kämpferisch aussehenden Mann im Schlepptau, der sich als Rac vorstellte und der Assassinin wohl im Kampf beigestanden war. Der Rebell - denn nichts anderes war er, da war sich Krähe anhand seiner Worte sicher - war etwas kleiner als sie selbst und wirkte eher drahtig, die äußerst ungewöhnliche Waffe, die er auf seinen Rücken geschnürt hatte, verriet jedoch, dass er kräftig und kampferfahren sein musste, denn sonst würde er niemals eine solche Waffe tragen. Der Rest seines Aussehens und seiner sichtbaren Habschaft war durchschnittlich und nichts Besonderes.
    Der Vorschlag zur Bildung einer vorübergehenden Zweckgemeinschaft klang gut, das konnte sich durchaus für beide Seiten lohnen, auch wenn es ihr nicht gefiel, schon wieder kämpfen zu müssen. Doch bevor sie fest zusagte, wollte sie erstmal den ganzen Plan hören und zudem wissen, was ihre Mitstreiter davon hielten. Nicht zuletzt fehlte ein Großteil der Gruppe ja noch.
    In der Zwischenzeit war das von Freyr geschaffene Loch einigermaßen abgekühlt, sodass man ohne größere Probleme hindurchgehen konnte. Als Seraphine alleine hindurchging, beeilte Krähe sich, ihr zu folgen. Die anderen blieben, wo sie waren, scheinbar befand sich der Treffpunkt, zu dem Rac sie führen würde, nicht im innersten Ring. Trotzdem wollte sie das zarte Mädchen nicht einfach allein lassen, auch - oder gerade? - nicht mit dem Lavatiger.
    Sie stellte sich einfach nur neben das Loch und wartete, was Sera tat. Ihr Einfall war gut, auch wenn die junge Frau sich nicht so sicher war, ob die anderen das Zeichen wirklich bemerken beziehungsweise als solches erkennen würden, aber ein Versuch war es wert. Also schaute Krähe sich um, ob sie Leute aus ihrer Gruppe näherkommen sah und tatsächlich, bald darauf kam bereits das erste Gruppenmitglied angelaufen - Kerr...
    Natürlich schleppt er ein Mädchen mit sich mit, selbst wenn er ihr tatsächlich helfen möchte - denn sie wirkt durchaus, als könnte sie Hilfe brauchen -, bezweifle ich doch stark, dass er dabei keine Hintergedanken hegt. Hilfsbereitschaft hin oder her, ich werde ihn aufmerksam im Auge behalten.
    Der Blick, mit dem er Seraphine bedachte, wirkte nicht gerade freundlich, auch wenn man seinen Gesichtsausdruck mit etwas Fantasie noch als Lächeln interpretieren konnte.
    So viel ist dir Seraphine also wert? Ein halbherziges Lächeln, obwohl sie dir gerade hier raus geholfen hat?
    Ins Gesicht sagen würde sie ihm das freilich nicht. Krähe würde es ihn spüren lassen, sobald sich die Gelegenheit ergab. Sie wusste noch nicht, wie sie das anstellen wollte, aber sie würde Seraphine irgendwie von ihm loseisen und sich fortan sogar selbst um sie kümmern, falls das nötig sein sollte.
    Der Rest ihrer Gruppe trudelte ebenso nach und nach ein, die meisten gingen einfach durch das Loch zu den übrigen Leuten, doch ein paar einzelne hielten sich kurz vor dem Loch auf.
    Ein blauhaariger Typ bombardierte Sera mit Fragen, doch bevor Krähe dazwischengehen konnte, schaltete sich bereits der Schlangenmensch ein, der sich bereits zuvor für das zarte Mädchen eingesetzt hatte.
    Mit ihm sollte ich mich anfreunden, vielleicht kann ich durch ihn auch noch etwas mehr über Seraphine erfahren.
    Nachdem alle zu ihnen gestoßen und durch das Loch gegangen waren, die zu ihrer Gruppe zu gehören schienen, folgte die Schwarzhaarige ihnen als Schlusslicht wieder durch das Loch hindurch. Als alle sich um Rac versammelt hatten, hielt dieser eine kurze Ansprache, um nochmal allen zu erklären, was er vorhatte. Dabei musterte er einige der Gruppenmitglieder, die eher nicht so aussahen, als würden sie seiner Vorstellung von "einigen Kriegern" entsprechen, mit einem skeptischen Blick.
    Nicht, dass ich es ihm verübeln könnte. Jeder, der selbst nicht kämpfen oder sich wenigstens verteidigen kann, stellt ein Hindernis für die anderen dar, auch Seraphine, obwohl ich sie trotzdem mit Freuden beschützen werde.
    Nach seiner Ansprache führte Rac die Gruppe zu einem Haus, wo er diese kurz warten ließ. Schon nach wenigen Momenten kam er wieder zurück und wies sie an, ihm in die Gasse zu folgen. Freyr würde wohl hier warten müssen, doch die anderen folgten ihm nach und nach in die Gasse, wo eine Öffnung in der Wand in das Innere des Hauses führte.
    Sera ging recht bald rein und Krähe folgte ihr mit geringem Abstand. Sie wollte das Mädchen nicht zu sehr bedrängen. Von einigen Rebellen, die am Eingang Wache hielten, wurde jedem Neuankömmling ein brauner Umhang in die Hand gedrückt, die Schwarzhaarige wollte ihn ablehnen, immerhin besaß sie bereits einen, doch davon wollten die Männer nichts hören.
    Meinetwegen, ich werde ihn nehmen, ich muss ihn ja nicht tatsächlich anziehen.
    Krähe folgte dem Strom in einen größeren Raum hinein, der von Fackeln erhellt wurde. Es standen einige Reihen Stühle herum, doch wenn sie sich die Menschenmassen ansah, die sich bereits versammelt hatten, wurde schnell klar, dass diese nichtmal ansatzweise reichen würden. Einige waren zwar noch frei, doch die Schwarzhaarige lehnte sich lieber gegen eine Wand, damit sie alles im Blick behalten konnte. Auch Seraphine.
    Das Schauspiel, das Kerr aufführte, wollte ihr gar nicht gefallen, doch es zu unterbrechen hielt sie auch nicht für eine gute Idee. Ginge er zu weit, würde sie keinen Moment zögern, dazwischenzugehen. Immerhin schien er damit tatsächlich etwas zu helfen.
    Derweil ging Rac an ein Ende des Raumes und stellte sich vor einem großen Banner auf ein paar Kisten, um besser gesehen zu werden. Dann begann er eine Ansprache, um den Plan zu erläutern.
    Seinen Namen kannte ich, doch dass er der Leiter dieses Stützpunktes ist, war mir bislang nicht bekannt. Phoenix of Dystopia also...
    Die Stadt fürs Erste aufzugeben ist sicherlich besser, zu fliehen ist die logische Schlussfolgerung. Der Plan klingt zwar riskant, jedoch gut durchdacht.

    Sie würde wohl bei der Vorhut am besten aufgehoben sein, obwohl sie befürchtete, dass ihre gesamte Gruppe ebenfalls dazugehören würde, also auch Seraphine. Immerhin wusste sie jetzt auch, wofür die Umhänge gedacht waren und das zarte Mädchen würde sie schon irgendwie beschützen, wenn sie tatsächlich bei ihrer Gruppe sein würde.
    Zu guter Letzt verbreitete Rac Aufbruchsstimmung und wies daraufhin, dass man aus der Kiste Waffen nehmen konnte, sollte man Bedarf haben.
    Na, das lasse ich mir nicht zwei Mal sagen, dann kann ich Kata endlich... In dem Moment fiel es ihr siedendheiß ein. Sie hatte immer noch Katarinas Dolch! Den braucht sie beim bevorstehenden Kampf bestimmt!


    Sie überlegte kurz und entschied dann, zuerst in der Kiste nach Waffen für sich zu suchen und anschließend sofort nach der Assassinin Ausschau zu halten, um ihr ihren Dolch zurückzugeben. Mit schnellen Schritten ging die Schwarzhaarige auf die Waffenkiste zu und stöberte darin herum. Sie hatte ausreichend Ahnung von Waffen, um sich die - für sie - besten aus dem Fundus an eher fragwürdigen Klingen herauszusuchen.
    Nach kurzem Überlegen nahm sie sich zwei Dolche aus gutem Stahl und ein scharfes Messer. Sie waren zwar schon etwas angeschlagen, doch wenn sie vorsichtig damit umging, würden diese es vorübergehend tun. Das Messer steckte sie in ihren rechten Stiefel, die Dolche in den Gürtel.
    Nun muss ich Katarina finden.
    Sie schaute durch den Raum, um die Rothaarige zu finden, so viele Frauen mit dieser außergewöhnlichen Farbe sollte es ja eigentlich nicht geben. Doch bevor sie die Assassinin erspähte, fiel ihr jemand anders in den Blick - Ruval.
    Scheinbar hatte der junge Mann sich ebenfalls an der Waffenkiste bedient, obwohl er Krähe zuvor nicht aufgefallen war, denn er ging gerade von dieser weg. Sie blickte in die Richtung, in die Ruval gerade lief und tatsächlich, dort war auch Katarina. Die Schwarzhaarige folgte ihm und sprach dann die Assassinin an.
    "Hallo ihr beiden, bevor es gleich losgeht, sollte ich da noch eine Kleinigkeit erledigen." Mit diesen Worten reichte Elyria der Rothaarigen ihren Dolch. "Den brauche ich nicht mehr, ich habe mir aus der Waffenkiste einige vorläufige Ersatzwaffen gesucht. Vielen Dank fürs Leihen."
    Die Assassinin reagierte mit einem knappen Danke darauf und beeilte sich dann, Ruval zu folgen, denn der Raum hatte sich deutlich geleert. Die Flucht hatte begonnen.
    Krähe warf sich den braunen Umhang über - vorerst hielt sie es für sinnvoll, diesen über ihrem lilanen zu tragen - und folgte den Verbliebenen hinaus auf die Straße. Bevor sie zur Waffenkiste getreten war, hatte sie noch gesehen, wie Seraphine mit dem Schlangenmenschen gesprochen hatte, nach Racs letzten Worten aber von Kerr rausgedrängt wurde. Nun wollte sie das zarte Mädchen suchen und sich wieder zu diesem gesellen, um sie beschützen zu können. Sowohl vor den Soldaten, als auch vor Kerr. Es war offensichtlich, dass er von ihr verlangte, was auch immer er gerade wollte. Das konnte sie nicht einfach geschehen lassen.


    Draußen wurde sie von etwas unerwartetem begrüßt. War es vorhin noch sonnig und taghell gewesen (es dürfte höchsten früher Nachmittag sein), so war der Himmel nun mit tiefgrauen - fast schon schwarzen - Wolken bedeckt, die nicht nur einen Großteil des Lichts schluckten, sondern auch einiges der zuvor vorhandenen Wärme, was es so wirken ließ, als wäre es bereits mitten in der Nacht.
    Ich habe in Aomizu so einiges an Unwettern erlebt, aber ein derartig heftiges ist mir selbst dort nie untergekommen. Es fühlt sich nicht an, als wäre das natürlich entstanden. Ob der Herrscher von Aomizu einige Wettermagier in den Reihen seiner Soldaten hat? Wahrscheinlich...
    Die Dunkelheit erschwerte es Krähe zusätzlich, das zarte Mädchen wieder zu finden, doch durch seine zierliche Statur und da es tatsächlich bei der Gruppe der Vorhut war, entdeckte sie es gerade in dem Moment, als das Zeichen zum Aufbruch gegeben wurde. Sie beeilte sich, zu ihm aufzuschließen, dann legte sie ihm die Hand auf die Schulter.
    "Hallo Sera, vorhin im Unterschlupf der Rebellen hab' ich dich leider verloren, aber jetzt bin ich wieder da und passe auf dich auf!" In diesem Moment waren laute Explosionen hinter ihnen zu hören. Instinktiv legte Elyria schützend den linken Arm um Seraphine. War das die angekündigte Ablenkung? Hoffentlich...
    Kurz darauf bog ihre Gruppe ab und schlängelte sich weiter durch die Gassen. Eine andere zierliche Gestalt drängelte sich nach außen, vermutlich um etwas zu überprüfen, als etwas mit gewaltiger Wucht in das Haus neben der Gestalt - und damit in gefährlicher Nähe zu ihrer Gruppe - einschlug, was die Truppe in eine Staubwolke hüllte.
    Was war das? Magie? Ohne darüber nachzudenken, drückte sie das Mädchen fester an sich. "Bleib dicht bei mir, ich beschütze dich!"


    Das kleine Kristallmädchen hielt sich, sobald sie an der Seite ihres Begleiters das Rabellenversteck verlassen hatte, so gut es nur irgendwie ging in seiner Nähe. Noch immer liefen die Tränen über ihr Gesicht, welches von der weiten Kapuze vollkommen in Schatten getaucht war. Dass der Rothaarige, dessen Nähe sie beinahe verzweifelt suchte, Freyr gefunden und zu sich gerufen hatte, beruhigte sie nur wenig, auch, wenn das große Wesen Schutz versprach. Das Gespräch mit Umbral hatte sie einfach zu sehr innerlich aufgewühlt.
    Dass sich plötzlich von hinten eine Hand um ihre Schultern legte, während ihr Blick weiterhin starr auf den Boden gerichtet war, erschreckte sie zu tiefst und ihr entwich ein panischer Laut. Dann jedoch erkannte sie Krähes Stimme. Ein Glück, der Frau war offensichtlich nichts passiert. Das hätte sich das Mädchen mit der funkelnden Haut wohl auch nicht verziehen
    Dass nun auch noch hinter ihnen eine mächtige Explosion die unheimliche Stille zerriss, machte es für Seraphine, die vor unbändiger Angst ohnehin schon ergriffen worden war, begann nun unkontrolliert zu zittern. Ihr ganzer Körper schien sich zu verkrampfen und unter normalen Umständen wäre das Kind wohl vor Panik und Todesangst wie gelähmt gewesen, doch ihre Beine bewegten sich wie von allein und gaben alles, um irgendwie mit Kerrs langen Schritten mitzuhalten. Krähe, die nun auch noch beschützend den zweiten Arm um die Weißhaarige gelegt hatte, machte es ihr in ihrem Bestreben nicht unbedingt leichter, doch sie wehrte sich nicht gegen die Arme, die sie hielten.
    Der weitere Weg schien ereignislos zu verlaufen und das verängstigte Mädchen wagte, ein wenig aufzuatmen, als irgendwo außerhalb ihres zu Boden gerichteten Blickfeldes mit einem gewaltigen Donnerknall Stein zerbarst, als ein riesiges Hagelkorn mit einem der umstehenden Gebäude kollidierte. Ein Wimmern entwich Sera und erneut wurde ihr Körper von Angst geschüttelt. In ihrem Kopf herrschte nur noch blanke, alles verschlingende Panik. Sie wollte nicht sterben, fürchtete sich vor den Schmerzen und die Todesangst höhlte ihren Kopf geradezu aus. Sie bemerkte nicht, wie erst die Ränder des über sie geworfenen Umhangs anfingen zu verschwimmen und als sie instinktiv die Ärmchen hob, um unter dem Mantel nach der Kapuze zu greifen und sich diese noch tiefer ins Gesicht und an den Kopf zu ziehen, der gesamte Umhang, samt ihr selbst dem Blick aller entwich. Nur, wer aufmerksam genug war, vermochte wohl in der Menschenmenge eine seltsame Luftspiegelung zu erahnen, als läge ein Tropfen klaren Wassers auf seinem Auge. Doch, war dies mehr ein Gefühlt und kaum zu greifen. Nur Krähe könnte es aufgefallen sein, da sie in diesem Moment Sera, die sie immer noch mit einem Arm bei sich hielt, nun fest in beide Arme schloss.


    Krähe blickte zu Seraphine, als diese vor Angst erzitterte - und erschrak. Das Kristallmädchen war nicht mehr zu sehen!
    Ich kann sie noch spüren, sie muss sich instinktiv unsichtbar gemacht haben, wie schon zuvor auf unserer kleinen Mission.
    Ausnutzend, dass sie Sera noch spüren konnte, drückte sie das zarte Mädchen noch einmal fest an sich.
    "Hab' keine Angst, meine Kleine, ich beschütze dich. Sei stark!"
    Dann löste die Schwarzhaarige die Umarmung und trat einige Schritte vor, in Richtung der feindlichen Soldaten, um diese auf sich zu lenken. Eine ganze Handvoll von ihnen ging geradewegs auf sie zu - eigentlich eher auf Freyr und Kerr. Letzterer hatte sich als großer Anführer aufspielen müssen, wofür er prompt die Quittung erhielt. Der Lavatiger war stark und ein gefährlicher Gegner, keine Frage, aber die ehemalige Assassinin war sich nicht so sicher, ob mehrere Soldaten auf einmal nicht doch eine ernstzunehmende Herausforderung darstellten. Vor allem der Große wirkte äußerst bedrohlich und stark, vermutlich der Anführer des Trupps. Selbst wenn sie für Freyr kein großes Problem darstellten, so würden sie es doch sicherlich für Kerr tun. So wenig sie den Rothaarigen leiden konnte, sie wollte ihn auch nicht einfach sterben lassen, solange es sich vermeiden ließ.
    "Kommt nur her, ihr Schlappschwänze! Ich mache euch fertig!", rief sie den Feinden zu, um wenigstens die Aufmerksamkeit eines Teils von ihnen zu bekommen. "Kommt schon, oder habt ihr etwa zu viel Angst?! Ihr seid..." Krähe hatte gerade ihre Dolche ziehen wollen, da brach sie plötzlich ab. Ein stechender Schmerz fuhr durch ihren Schädel und ihr Körper fühlte sich schlagartig an, als würde er jeden Moment explodieren wollen. Ein heftiges Kribbeln fuhr über ihre Haut, das sich anfühlte, als würde sie von unzähligen kleinen Nadeln gestochen werden.
    Nein, nicht jetzt... Schmerzerfüllt griff sie sich an den Kopf und kniff ihr Auge fest zusammen.
    "Verdammt!" Mühsam zwang sie ihr Auge, sich einen Spalt zu öffnen und sah sich hektisch um. In die Richtung, in der sie die unsichtbare Sera vermutete, schrie sie: "Seraphine, lauf weg! Schnell! Ich kann es nicht mehr..."
    Ihre Stimme versagte den Dienst, als eine Welle aus Schmerzen von ihrer Augenklappe ausging und ihre Gedanken mit Schatten bedeckten. Muss... weg... Mit letzter Kraft lief sie weiter auf die feindlichen Soldaten zu und mitten in sie hinein. Ich... Vor ihren Augen verschwamm die Welt und versank in Dunkelheit. Ihr Verstand explodierte in winzige Fragmente aus Schatten.

  • "Hat es hier irgendwo einen Heiler?"
    Der gellende Schrei erhob sich über das Schlachtfeld und Ilca verdrehte genervt die Augen. Heilen machte müde und sie hatte ihre Kräfte gerade erst eingesetzt, also würde ein zweites Mal sie vermutlich so brauchbar machen, wie ein drittes Bein am Hinterkopf. Andererseits war es nicht sehr wahrscheinlich, dass es in Hörweite jemand zweiten mit dieser Art Magie gab, vor allem, da sich jeder einigermassen vernünftige Normalsterbliche inzwischen aus der Gefahrenzone entfernt hatte.
    Was wieder einmal bewies, wie unvernünftig und durch und durch irrational sich Ilca gerade verhielt.
    Mist.
    Naja, egal, jetzt noch wegzurennen, hätte die Brünette geradewegs zurück ins Feuer gebracht.
    Ausserdem konnte es bei diesem Hilferuf um Leben und Tod gehen.
    In diesem Moment hasste Ilca ihr Gewissen.
    "Kuro?", spach sie ihren neuen Aufpasser an. "Dort drüben wird nach einem Heiler gefragt. Ich halte es zwar für eine ziemlich schlechte Idee, mitten über ein Schlachtfeld zu rennen, aber..."
    "Ja, ist schon klar. Du solltest dir aber wirklich einmal überlegen, für deine Dienste Geld zu verlangen, normalerweise tut das niemand umsonst."
    "Darüber können wir reden, wenn ich erstens fertig ausgebildet bin und wir zweitens nicht mehr in einem Gefecht sind. Übrigens sollten wir hier möglichst schnell weg, das Holzhaus hinter uns stürzt demnächst wegen des verkohlten Parterres ein und ich möchte nicht geplättet werden. Du etwa?"
    "Äh, nein?"
    "Dann gehen wir.", stellte das Mädchen in einem nüchternen Tonfall fest, als ob sie gerade gesagt hätte, dass der Himmel blau war. Zur gleichen Zeit packte sie den etwas verdutzten Blauhaarigen am Handgelenk und zog ihn in die Richtung, aus der der Ruf gekommen war.
    Durch ein Schlachtfeld zu rennen, war ungefähr so einfach, wie mit einem Porzellanteller auf dem Kopf und zusammengebundenen Beinen ein Ei auf der Nase zu balancieren. Man musste den vielen kleinen Einzelgefechten ausweichen, nicht von herunterfallenden, lichterloh brennenden Gebäudestücken getroffen werden und wenn Kuro sie nicht im letzten Moment zurückgerissen hätte, wäre Ilcas Magen von einem Pfeil durchbohrt geworden. Also kurz gesagt, es ging schnell, aber die Brünette bewunderte jeden, der bei solchen Dingen nicht die Nerven verlor. Was auf Kuro bis vor kurzem zugetroffen hatte.
    Jetzt jedoch starrte er verdutzt auf etwas hinter Ilca.
    "Was macht denn der hier unten?", stiess er mit weit aufgerissenen Augen hervor. "Wieso fliegt er nicht weg?"
    "Was fliegt wo...?", setzte die Brünette an, doch ihre Stimme stockte, als sie sich umdrehte. Zwar konnte es nicht mehr als eine halbe Stunde sein, seit sie ihn gesehen hatte, aber auf einem Schlachtfeld konnte das viel ausmachen.
    "Silberpfeil!", stiess Ilca hervor und war sich unsicher, ob sie dem Adler eine Standpauke halten, oder ihn umarmen sollte. Doch dieses Dilemma stellte sich als unnötig heraus. Denn neben dem Vogel war soeben jemand neues aufgetaucht.
    Was, du kennst ihn? Ich habe ihn aufgegabelt, als er von einem Lavatiger gejagt wurde, aber mir war nicht klar, dass er zu jemandem gehört."
    Der Neuankömmling schien nur wenig älter als Ilca zu sein und hatte unordentlich geschnittene, blonde Haare. Normalerweise hätte Ilca beschämt den Blick gesenkt, aber jetzt hatte sie anderes zu tun. Wie zum Beispiel perplex zu sein.
    Ein Lavatiger!?, schrie sie entsetzt auf. "Was ist passiert!?"
    "Willst du mir ernsthaft erzählen, du hast das Ding noch nicht gesehen? Na ja, was auch immer, erstmal müssen wir den wieder auf die Beine bringen. Silberkeil war sein Name? Er kann wohl nicht fliegen. Ist hier irgendwo ein Heiler?"
    "Silberpfeil.", berichtigte Ilca und wandte sich dem Flügel zu. Vorsichtig fuhr sie mit den Händen über die verletzte Stelle, bis sich ihr Tiergespür einstellte.
    Was sie fühlte, kam ihr bekannt vor.
    Ein brennender Schmerz in ihrem linken Arm, gleichzeitig eine Taubheit, als ob sie ihn nicht mehr bewegen könne. Kleine Stiche, wie von Knochensplittern.
    Ein Trümmerbruch.
    Genau wie der, den er hatte, als sie ihn fand.
    "Tretet zurück, zum Heilen muss ich den Flügel gerade halten, und ich weiss nicht, ob ereventuell ausschlägt."
    Der Blonde schien verwirrt zu sein, doch Kuro begriff sofort und brachte sich aus der Gefahrenzone. Immer noch ein wenig perplex tat der Junge es ihm schliesslich gleich.
    Ilca beachtete sie beide nicht, sondern konzentrierte sich, so gut es mit einem höllisch schmerzenden Arm ging, auf die Heilung.
    Tiere zu heilen fiel ihr immer leichter, als dasselbe bei Menschen zu tun, da sie sich nicht erst einfühlen musste. So konnte sie mit einiger Anstrengung die zertrümmerten Knochen finden und feststellen, dass der Muskelschaden minimal war. Bezüglich des Knochens würde dies jedoch knifflig werden.
    Erst einmal muss ich sie ordnen.Dieses gehört dahin, das daneben... hilfe, diese Prozedur ist kräfzezehrend, gut, das kommt noch dahin, was hat dieser Vogel bloss angestellt, dass sein Knochen so durcheinander ist, diese Puzzelei ist fast schwieriger als das eigentliche Heilen... Gut, dann kann ich es jetzt zusammenwachsen lassen, und nun noch die Muskeln... endlich.
    "Das wäre es.", verkündete Ilca laut und stützte sich gegen ihren Partner... als der Schwächeanfall über sie hereinbrach.


    OT: Ferien fertig, Post da. Snow, du kannst jetzt ganz offiziell wieder ins Kampfgetümmel einsteigen^^ Ilca ist jetzt ziemlich KO, um sie davon abzuhalten, ein Universalheilmittel zu werden. Naja, schönen Nachmittag noch^^

  • ?Der Kampf gegen den gegnerische Anführer schien so langsam ebenfalls los zu gehen. Wobei das gerade bedeutete, dass eine einzelne Person in einer Selbstmordaktion auf die angreifenden Soldaten zuging. Entweder sie war wirklich stark oder einfach nur dumm. Anders konnte es sich das Mädchen nicht erklären, dass man allein gleichzeitig mit vier Soldaten den Kampf suchen würde. Allerdings veränderten sich ihre Bewegungen mitten in dem Angriff. War das eine Finte oder wollte sie wirklich drauf gehen? Auch dem Bär schien das aufgefallen zu sein, nach dem er kurz inne hielt...
    Und dann im letzten Moment mit seinem Hammer in zwei Hieben zwei seiner Verbündeten weg stieß. Weshalb er das machte, war Riv zuerst nicht ganz klar, aber nach dem eine riesige schwarze Kuppel aus dem Nichts aufgetaucht war, konnte sie nur vermuten, dass der Anführer von etwas in dieser Richtung ausgegangen sein musste. Da sich die so "geretteten" Soldaten allerdings nicht mehr bewegten waren sie zumindest bewusstlos. Nicht erkannte die Adelige außerdem, dass dem Mann, der erst als zweites aus dem Feld der Kuppel geschlagen wurde, nun ein halbes Bein fehlte. Am Ende war es also doch ein Kamikazeangriff gewesen, dem einzig der menschliche Schrank unversehrt entkommen ist.


    Nach einigen Momenten begann sich schließlich die Kugel aufzulösen und gab den Blick auf einige Rüstungsteile, die wohl mal den beiden anderen Soldaten gehört haben mussten, und eine bewusstlose aber mehr oder weniger unverletzte Frau frei. Darüber nicht so sonderlich begeistert, ging nun der Hammerträger in die Offensive über. Mit einem einzigen Hammerschlag auf den Boden öffnete sich dort ein etwa einen Meter breiter und vielleicht zehn Meter langer Riss in die Schwärze. Allein durch Muskelkraft war so etwas nicht zu bewerkstelligen. Das Mädchen konnte nur vermuten, dass er zu allem Überfluss auch noch eine offensive Magie beherrschte. Und würde jemand so vom Hammer getroffen werden, würde derjenige nicht einfach nur bewusstlos und mit Knochenbrüchen auf der Seite liegend enden.


    Über eine Flucht hätte man an dieser Stelle zwar nachdenken können, aber wirklich möglich war sie nicht. Die Rebellen befanden sich zwar inzwischen komplett auf dem Kampfplatz, allerdings war der einzige noch offene Weg der nach vorn. Zumindest dann, wenn ihr Gegner nicht da wäre. Hinter ihnen gingen tosend vermutlich abertausende von Eisbrocken auf die Stadt nieder und man hätte nicht mal eine halbe Minute überleben können, ohne zerquetscht oder lebendig begraben zu werden.

  • Umbral sah dem Kristallmädchen hinterher, als sie sich Kerr anschloss und doch in der Vorhut unterkam. Mehrere Schlangen krochen seinem linken Arm hinab und zischten den Beiden hinterher. Seine eigene Zunge kam mehrmals unbewusst hervor. Er wünschte er könnte eine Zigarre an die Lippen legen. 'So viele ungewollte Erinnerungen' dachte der Maskenträger schmerzhaft. 'Du bist ihr einfach viel zu ähnlich, Sera. Wenn du dir nicht helfen lassen willst, dann wird es umso schwerer dir zu helfen.' Eine weitere Schlange kroch über seinen Rücken, schnaubte und schmolz wieder in seinen Körper. 'Was für ein Ärgernis. Ich töte nicht gern umsonst.'


    Der Himmel war angenehm dunkel durch Wolken verdeckt. Kein gutes Zeichen, da vorhin noch blauer Himmel gewesen war. Umbral musste sich zusammenreißen, denn jedes Mal, wenn sich eine Schlange von ihm abspaltete, durchfuhr ihn der Drang in einer Nische Schutz zu suchen. Da war er dann doch froh mit der Vorhut mitgegangen zu sein. Unter den Zivilisten hätte er wahrscheinlich den Verstand verloren. Außerdem waren keine Soldaten anwesend. Ein noch viel übleres Zeichen. Mehreren seiner Zungen schmeckten Feuchtigkeit in der Luft, die beinahe die Hitze der entfernten Flammen überdeckte. Ob es wohl kurz vorm Regen war? Das wäre zumindest ein positiver Punkt. Regen verschlechterte die Sicht und verwischte ale möglichen Spuren. Es machte allen Problemen, die ihre Sicht nicht mit Grubenorganen ergänzen konnten. Leider war es kein Regen. Sondern Hagel. Sehr, sehr großer Hagel. 'Der Vergleich mit einem Bombardement ist nicht allzu falsch' ging es dem Braunhaarigen durch den Kopf. 'Ob ich wohl ein gutes Loch finde, in dem ich mich verkrieche kann?' Leider half der Sarkasmus nur wenig, die Geschwindigkeit mit der sie rannten zu erhöhen, weshalb er sich eher darauf konzentrierte nicht den Tot von oben zu erleiden. 'Welcher Idiot hat gesagt 'Alles gute kommt von oben?'....Und da geht ein Teil der Menge hin' kommentierte er weiter, als ein Brocken nicht unweit von ihm mehrere Leute begrub.


    Ihre Flucht kam in einem Gebiet zum Ende, welches nicht unter der Gefahr stand unter Eis begraben zu werden. Allerdings stand ihnen eine Reihe von Soldaten im Weg. Gut, ein überwindbares Hindernis. Ein Seitenblick zu Sera erledigte allerdings jegliche Fluchtpläne, solange noch keine Lebensgefahr bestand.


    Beide Stangenwaffen krachten aufeinander und Umbral's Shakujo verkeilte sich an der Klinge der Lanze. Der Schlangenmagier ließ sich von der Kraft des Soldaten mitziehen, bis die Verbindung sich wieder löste. Mit ein wenig Abstand nahm sich der Braunhaarige Zeit das Gesicht seines Gegners, welches unter dem Helm erkennbar war zu mustern. Es war verzogen vor Frustration. Verständlich, war er doch schon eine ganze Weile dabei zu versuchen, den Assassinen zu erwischen.
    Die Kämpfe waren zwischen den 'Rebellen' und den Soldaten nach wenigen Sekunden ausgebrochen und oh Freude, jeder hatte einen Spielkameraden. Und sie waren so dünn angesiedelt, dass Umbral niemanden hatte, der den Gegner vor ihm frontal angreifen könnte, während er zu Schleichangriffen übergehen würde. Gleichzeitig wollte der Braunhaarige seine Magie vor den Soldaten nicht offen zeigen. So war er gezwungen defensiv zu bleiben und nun ab und zu seinen Körper unter Sichtschutz zu verwandeln. Hier bog sich der Arm oder sein Bein mehr, als es eigentlich durfte, die Wirbelsäule brach nicht unter Manövern, die nichtmal der gelenkigste Mensch hinbekommen hätte. Sein Gegner hatte wahrscheinlich nein sicherlich gemerkt, dass die Bewegungen nicht menschlich waren, aber konnte nicht viel dagegen tun. Er hatte den Vorteil in Kraft und kam auch in der Geschwindigkeit gut mit, aber Umbral war einfach viel beweglicher und hatte mit seinen längeren Armen auch eine höhere Reichweite. Wieder schlug der Soldat zu, eine Finte diesmal, von vertikal unten zu diagonal rechts hoch. Doch bevor der Schlag überhaupt wechselte, war der Schlangemagier bereits entgangen, seine Wirbelsäule in einer seitlichen 'U'-Form. Der Shakujo schnellte hervor und schlug auf den Ellenbogen. Der Soldat zuckte. Mehrere wunde Stellen überdeckten seinen Körper an den ungeschützten Stellen und setzen ihm in ihrer Gesamtheit zu. Auch der Magier wies Zeichen auf, wo er der Klinge nicht ganz entkommen war. Der braune Umhang der Rebellen hatte ein paar Schnitte und zeigte seinen eigentlichen schwarzen, seine Handschuhe und Beinschienen wiesen ein paar Kratzer auf, an seiner Maske fehlte links ein Stück, ein paar leichte Schnitte zierten seine Gliedmaßen. Insgesamt war er besser dran, aber es konnte sich mit einem guten Treffer ändern. Auf das Durchhaltevermögen kam es an. Zollten die vielen Treffer ihren Tribut oder wurde Umbral als Erster langsamer durch Erschöpfung, um einen Treffer zu kassieren. Der Speer stieß nach vorne vor und der Maskenträger bückte sich. Sein Stach nach vorne und schlug gegen den Helm des Soldaten. Dieser taumelte, holte aber nochmal aus und kassierte ein weiteres Stück von der Maske und Kapuze ein. Er fluchte.
    Ein Feuerball knallte gegen den Brustpanzer und warf ihn ein weiteres Stück zurück. Umbral warf einen Blick über die Schulter auf einen Rebellen, der in seinen leeren Händen einen weiteren Feuerball erschuf. Doch diesmal konnte der Soldat voraussehen und ausweichen, allerdings rettete ihn das nicht. Mit der Ablenkung schnellte gleichzeitig der Arm des Schlangenmagiers hervor und wandte sich um seinen Hals. Anstatt jedoch Finger legten sich zwei Kiefer mit einer Reihe spitzer Zähne um seine Kehle. Für einen Moment spürte er einen leichten Schmerz, als sich etwas in seine Haut bohrte. Nach einem kurzen Druck verschwand das Gefühl und der Assassine sprang zurück. Der Soldat rieb sich den Hals und spürte eine Reihe von kleinen Löchern. Es dauerte nicht lang, bis ein heißes Stechen von der Stelle ausging.
    Der Schlangenmagier sah mit kaltem Blick zu, wie sein Gegner begann an seinem Hals zu klauen und nach Luft rang. „Es ist schon so kaum in den Griff zu kriegen. In der Halsschlagader wirst du niemals siegen“, kommentierte der Braunhaarige, während der Speerträger langsamer in seinen Bewegungen wurde. Schließlich ließ er seine Waffe fallen und sackte zusammen.
    Als er sich umdrehte war der Rebell bereits verschwunden und hatte sich einem anderen Kampf zu gewandt. Die Zahl der Soldaten war deutlich geschrumpft, spürbar da der Maskenträger einen Moment der Ruhe genießen konnte. Der Bulle der Gegnerfront zog in Richtung Kerr, der sich als eine Art großer General aufspielte. Seine Augen verengten sich, als er Sera neben der Flammenkatze entdeckte, auf der sich das Sinnbild eines Idioten zur Schau stellte. Das zierliche Mädchen zitterte wie Espenlaub und machte den Eindruck, sie würde gleich verschwinden. Umbral zerquetschte den Drang zu ihr zu eilen. Ein 1 gegen 1 war eine Sache, gegen den Anführer und sechs von der Sorte glatter Selbstmord. Er drehte sich weg und betrachtete das Kampffeld, um sich einen Weg von hier weg zu machen. Allerdings holten ein paar kuriose Geräusche seine Aufmerksamkeit zurück. Schwärze war aber alles was er sah. Eine schwarze Kuppel verdeckte den Bereich mit vier der Soldaten. 'Was zur Hölle?' ging den Schwarzäugige durch den Kopf. Das Phänomen hielt jedoch nicht lange an und ließ nur die Rüstungen und eine der Frauen von vorhin zurück. „Was für eine zerstörerische Magie das ist. Vernichtend für Mensch, Pflanz und Biest“, murmelte Umbral hinter seiner Maske. Da fiel ihm aber noch ein anderes Detail auf. Sera war weg! Hastig wandte er sich von einer Seite zur anderen. 'Ist sie auch von der Schwärze erfasst worden? Nein, Kerr und seine Katze sind auch noch ganz und sie stand direkt daneben. Ihr Funkeln ist zwar verdeckt, aber sie schien nicht so fit in der Zeit, in der wir uns nicht gesehen haben, geworden zu sein, sodass sie so schnell hätte verschwinden können. Es ist nicht genug Raum da. Also ist sie irgendwo versteckt?'
    Vorsichtig hob er seine freie Hand und formte eine Schlange aus ihr. Das Grubenorgan an den Seiten ihres Kopfes enthüllte ein neues Bild, die Körper von Lebewesen klar von der kalten Luft hervorstechend. Der Schlangemensch suchte nach einem kleinen zierlichen Punkt, der den Kristallmädchen entsprechend könnte. Doch der Kampfplatz enthüllte nichts. Dann machte er eine interessante Entdeckung. Für normale Augen unsichtbar, aber seinem Schlangensinn vollkommen klar (Nun, nicht ganz. Die Lavamieze war mit ihrer Körpertemperatur schon etwas im Weg. Doch zum Glück war Sera noch erkennbar), dass seine alte Bekannte ihren Platz nie verlassen hatte.


    Der Anführer war deutlich ungehalten vom Tod(?) seiner Männer und brach die Erde in seiner Wut auf. Umbral verwandelte seine Hand zurück und duckte sich weiter in den Schatten seines Umhangs. Langsam zog er sich weiter zurück, um von dem Kampf weiter weg zu kommen. Leider konnte der Braunhaarige nichts für das Kristallmädchen tun. Er war sich nicht 100% sicher, warum sie nicht rannte. Es könnte zum Beispiel Schock sein, aber viel wahrscheinlicher war es, dass ihr 'Meister' ihr einen Befehl in der Art 'Bleib in meiner Nähe' gegeben hatte und wenn er versuchte, sie da weg zu holen, würde er ihr nur schaden, da es diesem Befehl entgegenstand, und Aufmerksamkeit auf sich selbst ziehen. Also tat er das, was er am besten konnte: sich soweit wie möglich in die Schatten zurückziehen und seine eigene Haut schützen.

  • Offensichtlich hatte seine Rede sogar eine Wirkung gezeigt, oder sie würde noch eine zeigen. Denn auch wenn er nicht direkt messen konnte ob sich die Moral jetzt wirklich gesteigert hatte, so war es dennoch offensichtlich dass er die Aufmerksamkeit der Gegner auf sich gezogen hatte. Nicht nur das er unbedingt gross Lust gehabt hätte sich extrem zum Ziel zu machen. Aber so beschützte er seine Auftraggeberin und gleichzeitig wurde Sera weniger zum Ziel. Wobei wenn er so darüber nachdachte müsste sie sich auch noch irgendwo in der Nähe aufhalten. Aber naja sie würde schon klar kommen. Immerhin hatte er sie ja gebeten, wenn man dem so sagen konnte, in der Nähe zu bleiben, so war er schnell bei ihr wenn er sie beschützen musste. Darüber würde er sich dann aber nähere Gedanken machen, wenn er sich um das Problem mit dem Anführer und den vier Soldaten machte, welche begonnen hatten auf ihn zu zu marschieren. Denn das könnte noch eine recht anstrengende Angelegenheit werden.


    Zum Glück kämpfte er diesen Kampf ja nicht alleine, denn jemand preschte nach vorne und machte etwas von dem er keine Ahnung hatte, jedenfalls schlug der Boss zwei seiner Leute zur Seite welche auch nicht mehr wirklich aufstanden. Damit hatten sie es aber noch deutlich besser getroffen als die anderen beiden, welche geradezu von dem schwarzen Ding verschluckt wurden. Einzig die beiden Rüstungen zeugten von ihrer ehemaligen Anwesenheit. Vielleicht war das ja nicht gerade die beste Idee wenn man überleben wollte. Hatte man allerdings zum Ziel den Gegner wütend zu machen, denn war dies genau die richtige Methode. An sich ja eine Idee welche Kerr unterstütze, das Problem war, dass dieser einfach nur verdammt stabil aussah und der sich vermutlich nicht so schnell davon würde überzeugen lassen, sie einfach gehen zu lassen. Alles in allem es sah einfach nach einem extrem nervigen Gegner aus. In diesem Moment war die Motivation für Kerr vollkommen verloren, warum machte er so etwas überhaupt? Er hätte doch einfach in die andere Richtung reiten können, irgendwo hätte es schon einen anderen Ausgang für ihn und Freyr gegeben. Zusammen konnten sie sehr überzeugend sein. Viel grösser würde seine Motivation auch nicht mehr werden, besonders als er sah was der Typ mit dem Hammer anrichten konnte, die Demonstration am Boden war zwar nicht gerade sehr effizient, dennoch war der Effekt an sich nicht schlecht, denn davon wollte er definitiv nicht getroffen werden.


    Dennoch zeigte sich zu diesem Zeitpunkt das Kerr total in der Lage war seine Gedanken vollkommen von dem abzukoppeln, was gerade um ihn herum passierte denn er bedauerte gerade das es ihm eigentlich nie in den Sinn gekommen war etwas zu lernen, das er im Fernkampf gebrauchen könnte. Denn das hätte er jetzt definitiv gebrauchen können. Einen Augenblick später war er wieder beim Kampf immerhin musste er etwas gegen den Typen machen. Denn so wie er den Typen nach seiner Demonstration einschätzte machte er seinen Job als Anführer verdammt gut. Er konnte einfach hoffen dass nicht zu viele gesehen hatten, was genau der Hammer mit der Strasse gemacht hatte. Doch spätestens wenn einer der Rebellen von dem Ding getroffen werden würde, hätten sie ein echtes Problem. Denn Moral war ein zweischneidiges Schwert, man konnte einen Menschen recht leicht dazu bringen an eine Sache zu glauben, und wenn sie dann im Glauben waren, dass sie gewinnen würden, waren sie meistens viel stärker als wenn sich einbildeten keinen Chance zu haben. Das letzte was er jetzt wollte, war das jetzt so etwas wie Furcht ausbrach. Und so viel er auch darüber nachdachte, das einzige was ihm einfiel um dagegen anzukommen würde mit einem recht grossen Risiko verbunden sein. Aber darum herumkommen würde er nicht so wie es aussah.


    Mit einem tiefen Zug füllte er seine Lungen mit dem Sauerstoff aus der Luft welche unterdessen mehr nach Schlacht roch als er es gerne hatte. Ein paar tiefe Atemzüge später hatte er sich beruhigt und mental darauf vorbereitet was er nun machen würde. Mit lauter und einer klaren Stimme rief er in das Schlachtgetümmel: "Hört mir alle zu, meine treuen Verbündeten, meine Waffenbrüder und alle die an die gerechte Sache glauben." Es klang schöner es so zu sagen, anstatt alle die ich gerne in den Tod schicke um zu überleben. Hach ja die Macht der Worte sollte man halt nicht unterschätzen. Nach einer kurzen Atempause rief er erneut mit voller Lautstärke: "Alle die an die gerechte Sache glauben folgt mir, wir brechen durch. Die Freiheit ist nur noch ein kurzer Schritt entfernt. Wir müssen nur noch den Anführer aus dem Weg räumen. So folgt mir, ich werde euch den Weg zeigen, der uns alle erlösen wird." Alles in allem keine Schlechte Rede, ein wenig leiser, so dass es nur alle, welche in der Nähe von Freyr standen hören konnten, sprach er weiter: "Sera, ich weiss das du mich hören kannst. Hör mir genau zu, begib dich nicht in unnötige Gefahr." Man konnte sogar ein wenig Sorge in seiner Stimme hören, was alles andere als normal war. Angesicht der Tatsache, dass die Idee selbst eigentlich recht dämlich war konnte er das sogar einmal übersehen. Mit einer normalen Stimme und dem gewohnten Tonfall fuhr er fort: "Aber wage es ja nicht zu sterben oder dich schwer zu verletzen. Glaube mir, du wirst wünschen dasselbe noch einmal durchzumachen, nur um dem zu entkommen." Es klang zwar nicht so versteckt wie es hätte klingen sollen, aber hoffentlich verstand sie was er damit aussagen wollte. Den die Medizin, welche er bei sich trug für Schnittverletzungen brannte wie die Hölle, wobei das noch eine angenehme Version davon war. Doch darum musste er sich jetzt keine Gedanken machen. Denn er hatte den weitaus komplizierteren Part. Er wartete noch ein paar Sekunden um die Situation zu überblicken. Dann teilte er Freyr mit was er genau geplant hatte, worauf dieser freudig mit einem Brüllen zu verstehen gab, dass er von der Idee begeistert war. Ein paar Augenblicke später preschte Freyr nach vorne, liess seine Kralle hart werden und hieb mit einer Pranke nach dem Typen den es zu besiegen galt. Die Kraft und Masse welche hinter dem Angriff steckte hätte einen normalen Soldaten gegen die nächste Wand geschlagen, an welcher er als roter Fleck für eine recht lange Zeit seine Spuren hinterlassen hätte. Wie sich das bei dem Typen verhalten würde hatte er keine Ahnung, aber das würde man dann sehen.

  • Krähes Worte machten dem Mädchen Angst. Sie wollte nicht, dass jemand sich in Gefahr brachte, um sie zu beschützen, auch, wenn etwas in ihr sich nun ein wenig sicherer fühlte.
    Dass Kerr die feindlichen Soldaten zu sich lockte war gar nicht gut, sicher, so verschaffte er den anderen etwas Atempause, aber Seraphine glaubte irgendwie nicht, dass er dies vorgehabt hatte. Freyr war stark und sie hoffte inständig , dass die Stärke der Katze ausreichen würde, um Kerr und sie selbst zu beschützen, doch scheinbar hatte auch Krähe vor, den Rotschopf zu unterstützen und trat an seine Seite, wenn auch nur im übertragenen Sinn. So versuchte die Schwarzhaarige, ein paar der anrückenden Soldaten auf sich zu lenken, wohl, um Kerr die Arbeit einfacher zu machen.


    Doch dann veränderte sich etwas in ihrer Haltung und sie brüllte ohne Vorwarnung Seraphine an, wegzulaufen. Das Mädchen verstand nicht und machte tatsächlich einen Schritt zurück, wich aber nicht von Freyrs Seite. Im nächsten Moment stürmte Krähe schon nach vorne, auf die Männer zu, wirkte dabei aber seltsam unkontrolliert. Das Kristallmädchen wollte rufen, sie aufhalten, sie bitten das nicht zu tun, doch kein Laut entwich ihren Lippen. Schweigend und fassungslos beobachtete sie, wie die nette Frau plötzlich in Finsternis verschwand und eine pechschwarze Kuppel sie und einige der Soldaten verschlang. Sera starrte mit weit aufgerissenen Augen auf das Schauspiel, das sich ihr bot und konnte es einfach nicht verstehen. Wieder begann sie unkontrolliert zu zittern und als sich die Schwärze lichtete und sie die bewusstlose Krähe neben den Rüstungsteilen, die einmal Soldaten gewesen waren, auf dem Boden liegen sah, gaben ihr die Beine unter dem Körper nach und sie sackte vor Entsetzen auf den Hosenboden. Tränen rannen über ihr zartes Gesicht. Das war alles so schrecklich. Warum? Warum hatte jemand, der so stark wie Krähe war nur so etwas gemacht. Jetzt war sie verletzt oder sogar noch schlimmer und alles wegen ihr? Das durfte doch nicht sein. Sie hatte gerade begonnen, der Frau gegenüber leichtes Vertrauen zu fassen.


    Dass sie die gesamte Zeit schon unsichtbar war, war ihr selbst wohl am wenigsten aufgefallen, ebenso, dass es ihr in keinster Weise bewusst war, dass sie überhaupt Magie gewirkt hatte, geschweige denn besaß.


    Nun aber war der Schrank von einem Anführer wirklich sauer und stieß ein gewaltiges Brüllen aus, ehe er mit einem Hammerschlag den Boden aufriss, was Seras Panik und Todesangst nicht gerade Linderung verschaffte. Kerr hatte aber wohl entschlossen, weiterhin den Anführer zu mimen und forderte die anderen an, ihm zu folgen. Zudem deutete er an, dass er mit ihnen gemeinsam den gegnerischen Anführer besiegen wollte. Er hatte doch hoffentlich nicht vor, ihn direkt anzugreifen. Das passte doch nicht wirklich zu ihm, der eher auf seine eigene Unversehrtheit bedacht war. Aber Seraphine konnte den raubtierartigen Mann ohnehin oft nicht einschätzen, er war zu sprunghaft und unberechenbar in seinen Handlungen.
    Nun wandte er sich auch noch direkt an sie, auch, wenn er sie nicht ansah und wies sie an, sich nicht in unnötige Gefahr zu begeben. Damit verwirrte er sie noch mehr. Machte er sich etwa Sorgen um sie oder ihre Sicherheit? Nun die Drohung, die er nun deutlich leiser von sich gab, machte ihr zumindest höllische Angst, so ernst wie sie klang. So blieb sie zitternd sitzen, wo sie war, während ihr noch die letzten Tränen über das Gesicht kullerten. Vor Angst und von der Situation überfordert hatte sie ganz vergessen zu weinen.


    Noch bevor jemand anderes aber reagieren konnte, hörte sie ein Geräusch hinter sich und fuhr herum. Ein einzelner Soldat kam auf sie zugestürmt, wobei sein Blick offensichtlich auf Kerrs Rücken gerichtet war. Er trug ein Kurzschwert, welches er zum Schlag hoch erhoben hatte. Die Augen des unsichtbaren Kristallmädchens weiteten sich erneut, wie hätte sie auch ahnen können, dass er sie nicht sehen konnte. Er war zu nah und sie kam nicht weg, instinktiv blockte ihr Körper den Versuch aufzustehen und davonzurennen, als könnte er im Gegensatz zu ihr erahnen, dass jede ruckartige Bewegung und größere Bewegung sie trotz der von ihr ableitenden Lichtbrechung um sie herum, verraten könnte und sie so in Gefahr bringen würde. So schnellte ihr Oberkörper nur nach vorne, sie zog den Kopf ein und machte sich ganz klein. Das wohl denkbar unvernünftigste, wenn man bedachte, dass sie auf einem Kampffeld war, in Anbetracht ihrer Unsichtbarkeit war es allerdings wirklich sinnvoller, so still wie möglich zu halten und aus dem Weg zu gehen.


    Der Soldat allerdings konnte sie wirklich nicht sehen. Zu seinem Pech, denn plötzlich blieb sein Fuß in vollem Lauf an einem unsichtbaren Hindernis hängen, was ihm vor Überraschung geradewegs eine saubere Bauchlandung auf dem Boden bescherte, wo er, bedingt durch seinen Schwung noch etwas weiter rutschte. Der erschrockene und schmerzerfüllte, aber verhaltene Aufschrei des Mädchens ging in Freyrs Brüllen unter. Sie jedoch vernahm noch gut den Schmerzensschrei, den der Mann ausstieß, als er, um den Schwung irgendwie abzufangen, mit den armen ruderte und eine Hand dabei Freyrs Bein traf, ehe dieser davon stürmte, um auf Kerrs Befehl den Anführer anzugreifen. Für alle anderen, die nicht zufälligerweise Schlangensicht besaßen, musste es ausgesehen haben, als wäre der Soldat über seine eigenen Füße gestolpert.


    Sich von dem schweren Tritt die Seite haltend, linste das Mädchen über die Schulter und sah den Mann vor Schmerzen auf dem Boden hin und her rollen, wobei er sich die doch sehr stark verbrannte Hand hielt. Sein Schwert lag neben ihm aber noch in Reichweite. Sera hatte Angst, panische Angst, sie wusste, dass es ihre Schuld gewesen war, dass der Mann sich verletzt hatte und er würde Böse werden. Und wenn er dann noch sich umblicken und sie sehen würde, war es wohl vorbei mit ihr, denn er würde sich sicherlich in wilder Rage auf sie stürzen, doch was konnte sie dagegen tun? Weglaufen? Bestimmt war er schneller und hier gab es keinen Platz, wo sie wirklich sicher war. Da fiel ihr Blick auf sein Schwert. Wenn sie dieses wegnahm, würde er zumindest nicht damit nach ihr schlagen können. Damit würde sie sich deutlich weniger in Gefahr begeben als jetzt.


    So rappelte sie sich auf und lief geduckt zu dem Mann, wobei sie sehr darauf achtete, nicht in seine Reichweite zu geraten. Bei der Waffe angekommen, bückte sie sich und griff danach. Unwillen und Abstoßen der Waffe gegenüber erfüllte sie, sie hasste diese Mordwerkzeuge, die nur verletzen konnten und anderen Schmerzen zufügten. Dennoch hob sie es hoch, wobei es erstaunlicher Weise leichter war, als sie gedacht hatte. Die Blanke Klinge glänzte und machte ihr Angst, weshalb sie etwas zurückwich, dabei aber aus dem Gleichgewicht geriet und beinahe das Schwert hätte fallen lassen. Sie schaffte es zwar noch, den Griff zu packen und die Klinge von sich wegzurichten, jedoch blieb diese am Hosensaum des strampelten Mannes neben ihr hängen und trieb ihren Puls noch weiter in die Höhe. Nicht gut, nicht gut nicht gut! Sie versuchte mit aller Kraft das Schwert festzuhalten und es sich nicht aus der Hand reißen zu lassen, doch hatte ihre liebe Not damit. Schließlich stellte sich die Klinge quer und kam Sera damit zur Hilfe, dass nun ihre blanke und wirklich gut geschärfte Schneide gegen den Stoffgürtel des Mannes drückte und diese auch sofort teilte. „Uwaaa“, entwich dem Mädchen, das schnell die Waffe mit der breiten Seite an den Körper presste und den Griff mit beiden Händen gegen die Brust drückte. „Entschuldigen Sie bitte vielmals, das wollte ich alles nicht!“, rief sie dem Soldaten sehr leise zu und rannte schnell einige Schritte von ihm weg, behielt ihn aber im Blick und blickte sich aufmerksam auf dem Schlachtfeld um. Ein richtiger Adrenalinstoß hatte ihren Überlebensinstinkt geweckt und zumindest für den Moment sie ihre lähmende Panik vergessen lassen. Das Schwert war, in jenem Augenblick, als sie es an sich gedrückt hatte, ebenfalls verschwunden.
    Ihr Blick ging zu Kerr und sie beobachtete mit riesiger Sorge um ihn, wie er tatsächlich den Anführer angriff.


    OT: Kill für Sera!
    Naja zumindest ein halber... oder zumindest ein sechzehntel? XD Jedenfalls, der Soldat ist genehmigt^^. Kann den bitte noch irgendwer wegmachen? Ich mein, er hat die Hose offen und Hand verbrannt, sowie keine Waffe mehr, aber ich will trotzdem nicht, dass der wütend wird XD

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Tatsächlich wagte es jemanden noch nach dieser Demonstration seiner Kraft den feindlichen Anführer anzugreifen. Der Lavatiger preschte auf sein Ziel zu und sicherlich wäre das das Todesurteil eines jeden normalen Menschen. Allerdings nicht das dieses Mannes. Mit seinem Hammer konnte er den Hieb blocken und schlitterte lediglich einige Meter zurück. Ein oder zwei weitere Hiebe würde die Waffe wohl nicht mehr überstehen, Kerben waren vom Treffer zu erkennen, fürs erste war allerdings kein weiterer Schaden zu erkennen und der Bär hatte sicherlich nicht vor, das berittene Tier eine zweite Chance zum Angriff zu geben. So holte er gerade für den nächsten Schlag mit dem Hammer aus, bevor er ihn jedoch ausführen konnte, wurde er von einem Knall abgelenkt.
    Nicht nur für den Schrank war es das erste Mal, dass er so etwas sah, auch Riv hatte noch nie beobachten können wie ein Meteorit aus der Umlaufbahn auf den Planeten stürzte. Ein riesiger roter Feuerball mit einem Schweif wie von einem Kometen war durch die Wolkendecke gebrochen. In Wirklichkeit konnte man aber mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass noch nie irgendjemand der Anwesenden etwas vergleichbares gesehen hatte...
    Was machte denn ein solcher Himmelskörper hier? Schlugen diese nicht nur im etwas weiter entfernten Gebirge ein? Seit wann waren sie so groß? Einschläge dieser Größenordnung hätten das Gebirge doch schon längst in eine einzige von Kratern gezeichnete Ebene verwandelt. Das waren einige der Fragen, die der Adeligen in den wenigen Augenblicken durch den Kopf ging, bevor das... Ding plötzlich außerhalb der Stadt einige hundert Meter über dem Boden stoppte. Etwas, das Meteoriten nun wirklich nicht machten, wenn sie herab stürzten. Lange rätseln, was es war, musste jedoch keiner. Mit einem markerschütternden Schrei dehnte sich die Sphäre aus Glut aus und verschwand daraufhin mit einem Knall, welcher zusammen mit der Druckwelle der Explosion bestehend aus heißem Wind erst Momente später das Schlachtfeld erreichte. Wenn man die Dauer bedachte, bis der Wind bei der Gruppe angekommen war, musste eine größere Distanz zwischen ihnen und seinem Erschaffer liegen. Wie man es eigentlich erwartete, war der Wald unter dem ihm in Flammen aufgegangen. Viel verstörender war allerdings der Luftraum über ihnen. Am zuvor noch pechschwarzen Himmel öffnete sich das Tor zur Hölle. Zum zweiten Mal an diesem Tag veränderte sich das Erscheinungsbild der Welt auf unnatürliche Weise. Vom Wesen ausgehen erschien über ihm, dem Wald, der Stadt, der Gruppe ein riesiger Rot glühender Kreis, der die Umgebung in ein schauriges, rotes Licht hüllte. So erleuchtet konnte man auch, trotz der Distanz, recht genau erkennen, was für all das verantwortlich war. Ein schwarzer von rot glühenden Linien überzogener Körper, der über dem Wald schwebte. Zwei Flügel. Ein langer Schwanz. Ein Kopf. Etwas schwerer zu erkennen waren die Arme und Beine des Wesens. Aber auch wenn man allein nach dem Ausmaß dessen ging, was sich um sie herum gerade abspielte: Es konnte nur ein... Drache sein.
    Riv schluckte. Sie hatte über diese Wesen gelesen. Sollte er Lust haben, konnte er die gesamte Umgebung in Asche verwandeln. Oder schlimmeres. Da konnte sie sich nicht mal mit ihre Magie retten. Aber warum war er so plötzlich aufgetaucht? Egal. Diese Frage konnte sie auch noch später beantworten, wenn sie das hier überlebt hatte. Wie ihr jetzt erst auffiel, war es hinter ihr still geworden. Als sich das Mädchen umdrehte, musste sie feststellen, dass sie zwar von hohen Eisbergen umgeben waren, welche aus Hagelkörnern bestanden, der Hagel selbst jedoch aufgehört hatte. Sicherlich konnte durch das Ding am Himmel, das der Drache beschworen hatte, keine weiteren Hagelkörner mehr hindurchdringen. Oder hatte er direkt die Magier ausgeschaltet, die dafür verantwortlich waren? Auf jedenfall begannen sich aber Tropfen aus der roten Scheibe zu lösen. Willkürlich war der Fall dieser jedoch nicht. Deutlich konnte man unnatürliche Bewegungen beobachten und ihre Einschlagspunkte waren alle in der Nähe des Drachen. Irgendetwas musste er angreifen. Wirklich Interesse daran hatte die Adelige nicht. Solange er nicht sie anvisierte, hatten sie noch Zeit zu fliehen oder sich zu verstecken, auch wenn ersteres definitiv besser wäre. Sollten sie versuchen die künstlich erschaffenen Eisberge zu erklimmen und darüber zu entkommen? Es wäre eine Option, das Eis würde allerdings schnell beginnen zu schmelzen und wer dann einbrach, hatte gute Chancen noch zu erfrieren oder ertrinken, bevor er wieder heraus kam. Leider waren beides wieder Gefahren, vor der sie sich nicht schützten konnte und daher gefiel Riv diese Option schon mal nicht so sehr. Außerdem schienen die anwesenden Rebellen noch keine Anzeichen zu machen, den Plan ändern zu wollen. Also doch wieder versuchen den feindlichen Anführer zu bekämpfen? Konnte sie selbst überhaupt etwas ausrichten?
    Zumindest für Rac war diese Frage schnell beantwortet, stürmte er doch nun aus dem Haufen der anderen Rebellen heraus auf den hammerschwingenden, gerade aber noch vom Auftauchen des Drachen abgelenkten Gegner zu. Die Adelige könnte aus Solidarität ebenfalls einen Angriff starten. Es sähe vermutlich besser aus, als wenn sie nur herum stand. Aber wenn sie die anderen behinderte, war das auch nicht wirklich gut. Riv war unentschlossen. Letztendlich entschied sie sich aber noch zu warten. Wenn noch mehr angriffen, wollte sie sicherlich nicht an der Front stehen und viel ausrichten würde sie dort eh nicht, außer vielleicht ein paar Angriffe einstecken, die ansonsten jemand anderen getroffen hätten. Ein Gedanke, der ihr nicht gefiel.


    OT: Ich hab gehört, hier gibt es ein paar die Drachen mögen...

  • Dolchträgerin gegen Dolchträger. Ein ziemlich ausgeglichenes Duell, wenn man nur nach den Waffen ging. Was die Erfahrung betraf, sah das Ganze anders aus. Das dort war ein ausgebildeter Soldat, Lilith hatte einen großen Teil des Lebens mit dem Putzen verbracht. Im Nachhinein betrachtet war es keine gute Idee gewesen, sich alleine mit einem Soldaten anzulegen...


    Zwar kümmerte sich die andere Person um den anderen Soldaten, aber das Problem, dass die Frau kämpfen musste, bestand noch immer. Zuzuschlagen, wenn es der Feind nicht erwartete, war einfacher, als es in einem offenen Kampf zu versuchen. Es war auch kein Wunder, dass Lilith in diesem Kampf nichts ausrichten konnte, als auszuweichen, um nicht getötet zu werden. Egal wie sehr sie es versuchte, ein paar Verletzungen zog sie sich zu, aus denen sie blutete. Es waren keine tiefen Wunden, das wusste sie, aber sie schmerzten dennoch. Bis jetzt zählte sie einen kleinen Schnitt auf dem rechten Handrücken und einen an der linken Schulter. Darüber hinaus einen an einem ihrer Brüste. Es hätte schlimmer laufen können, das stand fest. Immerhin wurde sie nicht irgendwo an der Stirn verletzt, sodass das Blut in eines ihrer Augen floss. Das hätte ihr Sichtfeld massiv verkleinert.


    Der Kampf schien verloren zu sein, und der Soldat wollte schon zu einem tödlichen Angriff setzen, dem Lilith dieses Mal wohl nicht ausweichen konnte. Einer der Dolche sauste schon auf sie zu, als dieser plötzlich die Richtung änderte. Nicht nur der Dolch nahm einen anderen Kurs ein, als den, der für ihn bestimmt war, auch der Soldat selber bewegte sich anders als er sollte. Um genau zu sein, war der Gegner durch einen hervorstehenden Stein des Bodens gestolpert, und lag nun mit dem Rücken nach oben auf dem Boden. Dieser schrie vor Schmerz, denn er war in seinen eigenen Dilch gefallen. Die Rothaarige hatte Mitleid mit dem Soldaten, auch wenn es ein Feind war. "Es wird gleich vorbei sein... Keine Sorge..." Getötet hätte sie ihn so oder so, da der Soldat riesige Probleme bekommen würde, wenn er diese Rebellen nicht töten würde. Deswegen konnte sie sich nicht darauf verlassen, dass er sie verschonte. Mit einem schnellen Stich beendete sie das Leiden ihres Gegners.


    Inzwischen waren auch ein paar Rebellen angekommen. Perfektes Timing, das musste man ihnen lassen. Mit den Kämpfern im Gepäck hätte sich Lilith nicht verletzt.


    Als sie damit fertig war, beanspruchte etwas anderes die Aufmerksamkeit der Frau. Etwas sehr großes und gefährliches. Ein Wesen, welches alles und jeden mühelos auslöschen konnte. Ein Drache. Lilith hätte durchdrehen müssen, aber sie war fasziniert. So ein mächtiges Wesen... Wenn sie dieses zähmen könnte, würde es keine Person wagen, sich ihr in den Weg zu stellen...! Das war aber nur Wunschdenken, denn niemand konnte einen Drachen für sich gewinnen. Sie vernichteten nur alles in ihrem Umkreis. Blöderweise war Lilith in eben diesem Umkreis. Wie sollte sie das überleben? Alleine war sie noch mehr aufgeschmissen als mit den Rebellen, also konnte sie mur bei diesen bleiben.


    Ein paar der Rebellen starteten nun einen Angriff - sie wollten die Situation ausnutzen. Würde Lilith dies auch tun, würde ihr Ansehen sicherlich steigen, und das konnte nur etwas gutes bedeuten. Folgerichtig unterstützte sie Rac bei seinem Angriff, blieb aber eher aus der Reichweite der Waffe. Sie würde einfach die richtige Gelegenheit ausnutzen. Und allein ihre Gegenwart würde es dem Gegner verbieten, sich nur auf Rac zu konzentrieren.


    OT: Drachen, Drachen, Drachen Drachen Drachen x3

  • Keuchend und zum höchsten Maße angespannt lag Katarina auf ihrem Gegner. Dieser war körperlich eindeutig stärker als sie, einzig ihr Gewicht und das Gewicht seiner Panzerung verhinderten, dass er sie wieder abwarf. So fixierte sie so gut es ging seine Gliedmaßen auf dem Boden, darauf wartend, dass die Person, die sie gerade gerettet hatte, eingriff. Ein Viertel dieser Tätigkeit wurde ihr aber abgenommen, als die Person dem Gegner den Schwertarm durchbohrte. „Wie sich das wohl anfühlt? …ich wills nicht wissen.“ Das war der einzige Gedanke, den sie währenddessen hatte. Aber wirklich darauf achten konnte sie nicht, sie musste ihn immer noch am Boden festhalten. Dann…vernahm sie den Kommentar. „Recht viel undankbarer geht’s wohl auch nicht?[/i]“ Wenigstens wusste sie jetzt aufgrund der Klangfarbe der Stimme über das Geschlecht der anderen Person Bescheid. Eindeutig weiblich. Mit einem teilweise erleichterten Gesicht rollte sie von dem Soldaten runter, nur um neben sich das Geräusch von Stahl, der durch Fleisch schneidet zu hören. Damit war der wohl keine Gefahr mehr. Etwas mühselig richtete sie sich auf, in entsprechend langsamen Tempo. Was den unangenehmen Nebeneffekt hatte, dass eine warme, klebrige Flüssigkeit sich an ihren Beinen und Händen breitmachte sowie das Fell des Schweifes verklebte. Sie seufzte leise und richtete sich recht zügig vollends auf. „Das wird eine Qual, den Gestank wieder rauszubringen…“ Und jeden letzten Rest aus dem Fell zu waschen. Manchmal verfluchte sie das Fellstück einfach. Das Geräusch von schnellen Schritten, räumlich rechts der Katzendame einzuordnen, versetzte sie abermals in Kampfbereitschaft und sie wirbelte mit erhobenen Dolchen herum – nur um einen Verbündeten zu erkennen. Zumindest trug er nicht die feindliche Uniform, also nahm sie das an. Ein koordinierter Angriff auf den Anführer? War der Typ dumm oder geistig blockiert, um sie wegen sowas zu fragen? „[color=0000FF]Wie du vielleicht selber bemerkt hast, komm ich mit den Messerchen nicht einmal annähernd an lebensgefährliche Bereiche ran und beim Versuch ihn umzuspringen würde ich gepfählt werden. Aber wenn du einen Plan hast – schieß los.[/color]“ Sie war ja skeptisch. Aber mit einem guten Plan ließ sich vielleicht etwas machen.


    Die rothaarige Frau dreht sich rapide um und meinte, dass sie nicht nah genug an den Anführer ran kommen würde, ohne gepfählt zu werden und ob er einen Plan hatte. Natürlich hatte er einen Plan. Den einfachsten aller Pläne. Kuro würde nämlich einfach als Ablenkung dienen und so lange gegen den Anführer kämpfen, wie es nötig. Er war sich zwar bewusst, dass sowas eine sichere Selbstmordaktion war, wenn man alleine gegen ihn kämpfen würde, jedoch würde der Schwertkämpfer einfach darauf hoffen, dass sie ihn verletzen kann. Er musste einfach hoffen. Denn ansonsten wäre er tot. Und zwar ganz sicher. „Also, ich habe mir folg-„ wurde er unterbrochen von dem Anblick eines anscheinenden Meteors, der vom Himmel herabfiel. Momente, nachdem dieser erblickt wurde, erfasste den Schwertkämpfer eine gewaltige Hitzewelle. Danach konnte man erkennen, dass dies ganz sicher kein Meteor war. Sondern… ein Drache. Wesen, vor denen man am besten die Flucht ergreifen sollte, denn ansonsten war einem der Tod gewiss. Noch etwas unter Schock von diesem Anblick, wandte Kuro sich wieder zur rothaarigen. „Der Plan hat sich geändert. Ich lenke den Typen ab und du verpasst ihm ein paar Stiche, am besten sofort die wichtigen Punkte. Wir dürfen jetzt keine Zeit verschwenden, Ansonsten wars das. Verstanden?“ gab er der Frau nun zu wissen, während in seinen Augen sowohl ein wenig Schock als auch ein kleiner Hauch von Angst vorhanden waren. Sowas konnte man bei ihm nicht oft sehen, aber einen Drachen sieht man auch nicht alle Tage.


    Irgendwie schien ihr der Typ nicht gerade sehr vertrauenswürdig. Und erst recht nicht so, als hätte er einen Plan. Aber sie musste ihm zustimmen, der Anführer war echt ein Problem, um das sie sich kümmern mussten. Gerade, als er zu einer Erklärung ansetzen wollte, raste ein Meteor vom Himmel, den Katarina instinktiv mit den Augen verfolgte. Zumindest bis die Hitzewelle hereinbrach, bei der Kata schützend einen Arm vor ihr Gesicht hielt. Wahrscheinlich mehr Reflex als sinnvoll. Dann…offenbarte sich der Meteor. Das war kein Meteor. Das war ein… „Drache. WIRKLICH JETZT?“ Die Assassinin war hörbar alles andere als amüsiert. „Da will man einmal Urlaub machen und was passiert? Ein Verrückter sprengt den Gefängnisturm, Aomizu startet eine Invasion und ein Drache mischt bei der Party auch noch mit!“ Kata begann zu grummeln, als er seinen nun geänderten Plan vortrug. „Ich glaub, du hast nicht ganz verstan-“ Abrupt brach sie ab, weil sie etwas entdeckt hatte. „Vergiss das. Ich hab was gefunden.“ Der Plan war zwar sehr riskant, aber wen interessierte das noch? Ansonsten würden sie sowieso sterben. Dementsprechend sah man in ihren Augen nicht Panik oder Angst, sondern reine Ausdruckslosigkeit. Sie war ohnehin immer bereit zu sterben, aber jetzt hatte sie endgültig abgeschlossen.


    Schlimmer konnte die Situation wirklich nicht werden, oder? Erst der große Typ mit dem Hammer und jetzt auch noch ein Drache. Also echt mal. Die Welt meint es heute wohl noch schlechter als sonst mit Kuro. Es war aber eigentlich keine Zeit für Angst. Klar, dieser Drache könnte sie zwar alle mit einem Hieb umbringen und den Anführer hatten sie immernoch nicht ausgeschaltet, aber jetzt musste gehandelt werden. So verschwand dieser kurze Ausdruck der Angst in den Augen des blauhaarigen und Entschlossenheit nahm dessen Platz ein. Es war keine Zeit zu verlieren. Das rothaarige Mädchen verkündete, er habe etwas falsch verstanden, brach jedoch ab da sie angeblich etwas entdeckt hatte. „Und was hast du gefunden? Eine Schwachstelle beim Gegner oder was?“, fragte der Schwertkämpfer sie nun. Egal wie riskant das sein konnte, was auch immer sie vorhatte, schlimmer konnte es die Ausgangssituation wirklich nicht machen.
    Ehrlich jetzt. Katarina fühlte sich, als würde sie das Leben gerade von allen Seiten mit dem Knie voran vergewaltigen. Vielleicht etwas obszön, aber durchaus passend die Vorstellung. Wenn sie da noch rauskommen würden… Gabs dafür eigentlich einen Orden oder so? Die Begegnung mit einem Drachen überleben? Soweit sie wusste, hatte das ja kaum jemand geschafft. Die menschliche Katze verdrehte die Augen bei seinem Kommentar. „Nein, deine Logik“, antwortete sie leicht genervt und spurtete auf allen Vieren mit den Dolchen in Richtung des Anführers der Gegner. Sie hatte wohl nur diese eine Chance um die Riemen seiner Rüstung zu erwischen und ihn zu einem unfreiwilligen Striptease zu bringen. ‚Das wird sowas von in die Hose gehen…


    Also jetzt mal im Ernst. Wenn sie jemals lebend aus dieser Situation kommen würden, dann gibt es wirklich nichts, was sie nicht überleben konnten, oder? Immerhin war da ein verdammter Drache, der sie wahrscheinlich alle inklusive der Stadt mit seiner kleinen Kralle hätte auslöschen können. Dem würde es sicher nichts ausmachen, mal eben so ein Gebiet auszulöschen. Es war immerhin, von der Rasse her, das gefährlichste Biest, was einem begegnen konnte. Und ausgerechnet heute musste es ja kommen. Natürlich auch zur passendsten Situation. Jedoch mussten sie sich jedoch, bevor sie vor diesem Monster fliehen konnten, mit dem Hammertypen befassen. Der war zwar das kleinere Übel, aber trotzdem gefährlich. Auf Katas Kommentar gab Kuro nur ein kurzes „Tss…“, bevor der Kämpfer sein mit Cryodium überzogenes Schwert zog und ihr folgte. Er müsse nur solange den Typen ablenken, bis sie ihn ausschalten, oder was auch immer sie vorhatte, tun konnte. Hoffentlich würde es klappen…
    Das hier war wahrscheinlich die einzige Chance, die sie hatten. Also sollte sie diese auch nutzen. Nur knapp außerhalb der Reichweite seines Hammers, vorausgesetzt die Reichweite der Magie vorhin war die maximale Reichweite. Sobald er abgelenkt war, würde sie ihn angreifen und versuchen, die Lederriemen zu durchtrennen. Gerade schien er sich auf einen Kämpfer auf der anderen Seite zu konzentrieren. Also rein da! Die Katze sprintete vor, brachte sich hinter den Koloss und rammte einen der Dolche genau in den Spalt der Rüstung, um die Riemen zu durchschneiden. Ob das funktionierte oder nicht konnte sie jetzt nicht überprüfen, sie hatte keine Zeit dazu. Bevor sie sicher feststellte, ob er sich wirklich aktiv gegen sie wendete, zog sie den Dolch wieder aus der Rüstung und brachte so viel Distanz wie möglich zwischen ihn und sie.


    Zweifel durfte es jetzt keine geben. Wenn sie ihn nicht wenigstens etwas behindern oder etwas zufügen konnten, war diese Aktion nicht mehr als Zeitverschwendung. Und da war ja auch noch das Problem mit dem Drachen. Aber der musste gerade erstmal warten. Das kleinere Problem war immerhin gerade direkt vor ihnen. Die rothaarige Dame stürmte dann auch schon los. Kuro folgte bis zu einem gewissen Grad, bog dann jedoch leicht ab um ein wenig in das Sichtfeld des Hammertypen zu gelangen. „Hey großer, wie wäre es mit einer richtigen Herausforderung?“ , rief der blauhaarige seinem Gegner ihm laufen nur zu, bevor er kurz vor ihm stoppte, um seine nächsten Bewegungen vernünftig sehen zu können. Einen Hieb mit dem Hammer könnte er hoffentlich vermeiden und die Ablenkung müsse er aufrechterhalten. Der Mann bewegte sich vor dem Hammertypen hin und her, während er auch mal ab und zu zu Hieben ausholte, die aber nicht dazu gedacht waren, ihm zu schaden, sondern um seine Aufmerksamkeit zu behalten. Mehr konnte der Schwertkämpfer gerade auch nicht tun…


    OT: Partnerpost mit Isqzark

  • Der Adler sah sich verwirrt um. Feuer, Chaos, Lärm überall. An seine Seite gelehnt stand… oder eher lag eine todmüde Ilca, deren Gedankengänge sich zurzeit auf ‚Es ist laut, es passiert zu viel, ich möchte schlafen‘ beschränkten, ein weiterer Mensch und eine Art… Vogelwinzling? Was war das denn für ein Ding? Sofort schlug Silberpfeils Laune in Neugier um und er wendete seinen Kopf dem Ding zu. Was war das? War es fressbar? Nein, nach einem Insekt sah es nicht aus obwohl es ganz ähnlich einer Hummel in der Luft herumsurrte. Als Experiment versuchte der Adler das merkwürdige Tier mit dem Schnabel anzustubsen.


    Hibike nahm viel Chaos wahr. Die Menschen waren seltsame Wesen und niemals hatte der Funkenkolibri sie auch nur ansatzweise verstanden, aber dennoch spürte er, dass hier viel los war. Menschen verletzten sich gegenseitig, ohne dass für ihn erkennbar war, warum wer gegen wen kämpfte, Magie wurde eingesetzt und auch normale Waffen und alles inallem war der Vogel nur verwirrt.
    Sein Menschenfreund Varis, auf dessen Schulter er bis eben noch gesessen hatte, stand nun ein wenig überfordert neben einem Menschen, der umgekippt war und anscheinend einem anderen Vogel geholfen hatte, der sehr viel größer war als Hibike. Ein weiterer Vogelfreundmensch also. Neugiereig näherte sich Hibike dem großen Vogel ein wenig und beobachtete ihn. Er war größer als jeder Vogel, den er bisher gesehen hatte und sah ebenfalls neugierig zurück, versuchte dann sogar, ihn mit dem Schnabel anzustupsen, eine Handlung, die Hibike nicht ganz nachvollziehen konnte. Als Antwort versuchte der kleine Vogel sich an der Kommunikation seiner eigenen Art, indem er sich schüttelte und dabei einen halbwegs kontrollierten Schwarm Funken ausstieß, die kurz in der Luft umherflogen, bevor sie erloschen. Ein simples Hallo eigentlich.


    Der Kleinvogel kann also leuchten, bemerkte der Adler und neigte seinerseits den Kopf, da diese glühenden Partikel als eine Art Hallo gemeint zu sein schienen.Normalerweise wäre er vermutlich vor der Hitze zurückgeschreckt, aber da momentan irgendwie alles in Flammen zu stehen schien machte es nicht wirklich einen Unterschied.
    Wie um dies zu unterstreichen fielen hinter ihm ein paar Ziegel auf den Boden, da ein Dachbalken durchgebrannt war. Silberpfeil hüpfte erschrocken nach vorne um ihnen auszuweichen, wobei allerdings Ilca mangels Stütze zu Boden ging. Besorgt drehte er seinen Kopf zu ihr.
    Das ist kein guter Platz zum schlafen!, versuchte er ihr mitzuteilen, doch offensichtlich war ihr Bewusstsein immer noch verdunkelt. Sie zuckte nicht einmal zusammen.
    Das hilft nichts.
    Der Adler wandte seinen Kopf wieder dem feurigen Winzling zu, deutete mit dem Schnabel auf Ilca und machte danach eine Geste mit dem Flügel um auf das überall herrschende Chaos hinzuweisen.
    Irgendeine Idee, was zu tun ist? Ich habe keine.


    Der große Vogel hatte offensichtlich auch einen Menschenfreund, der allerdings derzeit bewusstlos am Boden lag. Und auch er konnte mit dem großen Durcheinander hier nichts anfangen. Nun, der Mensch war bewusstlos, da konnte Hibike nicht viel helfen, aufwecken konnte er sie nicht und in Sicherheit tragen schon gar nicht. Während er noch überlegte, was er tun sollte, sprang sein Menschenfreund Varis in das Kampfgetümmel. Ob das unbewaffnet eine so gute Idee war, würde der Kolibri sicher bezweifeln, wenn er wüsste, was Waffen sind, aber ihm wurde klar, was er machen konnte, um dem bewusstlosen Menschen und Varis zu helfen. Er stieß noch einmal einen Funkenschwarm aus, um die Aufmerksamkeit des großen Vogels zu bekommen, und flog dann ebenfalls zu den feindlichen Soldaten, dabei hinterließ er eine dünne Funkenspur, damit der große Vogel ihm folgen konnte.
    Vor Ort ließen sich die Menschen auch leichter unterscheiden. Diejenigen, gegen die Varis kämpfte, waren vornehmlich die in Rüstung, also verlegte er sich darauf, von ihnen unbemerkt von hinten oder oben vor ihr Gesicht zu flattern und ihnen einen schönen Stoß Funken vor die Augen zu versetzen. Hoffentlich verstand der große Vogel, dass sie damit die Rüstungsmenschen von dem Vogelfreundmenschen fernhalten konnten und würde mithelfen.


    Eine dünne Lichtspur blieb hinter dem Winzling zurück, als er sich in die Masse stürzte. Ein wenig verwirrt blickte der ander Vogel ihm nach, was wollte die kleine Leuchte damit erreichen? Er brachte sich damit doch nur in Gefahr. Das Winzvogelding besprühte inzwischen das Gesicht eines Zweibeiners mit Feuer, was diesem nicht allzu sehr zu Gefallen schien. Er schüttelte seinen Kopf wie wild und torkelte in einen zweiten der Metallumhüllten. Zwar passierte nichts weiter, aber plötzlich begriff Silberpfeil, was der Kleinvogel bezweckte.
    Er versucht sie von Ilca fernzuhalten.
    Nun dabei konnte der Adler ihm helfen.
    Zwar traute er sich nicht, ins Kampfgetümmel zu gehen, da er mit seinem grossen Körper recht schwerfällig war und zwischen den Soldaten nicht fliegen konnte, jedoch konnte er von oben Dinge auf sie fallen lassen. Herumliegende Steine hatte es genug.
    Entschlossen krallte er sich das Ende eines glühenden Bretts, wobei er sorgfältig darauf achtete, die heissen Stellen nicht zu berühren, schwang sich in die Luft und nutzte die Hitze des Feuers um sich langsam hochzuschrauben. Sobald er die Flugbahn für frei genug hielt, liess er es los.
    Die Soldaten stoben auseinander und das Brett zersplitterte vom Aufprall am Boden, doch eines der Bruchstücke traf einen riesigen Zweibeiner mit einer Art Stein am Stock in der Hand. Allzu fest wehzutun schien es ihm zwar nicht, aber dafür schien es ihn wütend zu machen. Er deutete zum Himmel und einer der anderen Soldaten schoss einen Pfeil in die Luft, dem Silberpfeil nur knapp ausweichen konnte.
    Ein Glück, dass ich nicht dort unten bin... mit diesem Stock-Stein könnte er mir die Flügel im Nu zertrümmern.
    Der Adler versicherte sich kurz, dass keiner der Zweibeiner in Metall Ilca erreicht hatte und suchte sich dann einen Stein, um erneut einen Luftangriff zu starten.


    OT: Partnerpost mit @Snow oder so... soll ich noch irgendwas einfärben? Direkte Rede habe ich keine gefunden.