US Präsidentschaftswahl 2016

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  • Nun, man sollte sich immer im Kopf behalten, dass ein ausreichend großer Idiot WWIII anfangen könnte. Gerade, da meines Wissens der Warpower Act bisher nicht außer Kraft gesetzt wurde. ;)

    Das behalte ich im Kopf, aber derzeit fällt es noch unter die Szenarien, die ich nicht als allzu realistisch einstufen würde (einmal vorausgesetzt, dass er Präsident wird) und ich nehme an, wenn ich deinen Beitrag richtig interpretiere, du ebenfalls nicht. Es kann natürlich sein, dass ich mich zu sicher fühle, weil sowohl Wissen und Erfahrungen von meiner Seite nicht ausreichen, um auch nur die ungefähre Wahrscheinlichkeit basierend auf Fakten anzugeben. Und ich muss sagen, dass ich in die Möglichkeiten der Friedenssicherung zumindest zwischen den "größeren" Staaten relativ viel Vertrauen habe. Was spezifisch Russland betrifft... Nun, das Letzte, was ich hörte, war, dass Trump und Putin sich eigentlich gegenseitig öffentlich gelobt haben, wobei das wohl eine sehr instabile und auch im Prinzip nichts aussagende Beziehung sein dürfte, also gebe ich da im Grunde gar nichts drauf. Etwas, was vielleicht ein paar Größenordnungen kleiner wäre als ein dritter Weltkrieg, könnte ich mir unter Umständen eher vorstellen.

    Allerdings muss ich immer noch sagen: Nein, ich halte Trump nicht für einen Idioten. Sondern für jemanden, der erstaunlich genau weiß, was er tut und was er damit erreichen will. Auch wenn er da großmäulig daher redet, wirkt es erstaunlich überlegt, was er genau sagt, selbst wenn es rassismus ist. Immerhin macht er da eine wunderbare Marketingkampagne. Denn sein Name hat Erkennungspotential. Jeder weiß, was er sagt. Denn auch wenn er mal wieder einen kleinen Skandal verursacht, REDEN ALLE MEDIEN TAGELANG DRÜBER. Auch negative Werbung ist Werbung oder wie das war.

    Ich stimme dir da durchaus zu, allerdings wollte ich nicht bestreiten, dass seine Kampagne effektiv ist und ich wollte auch nicht bestreiten, dass ihm selbst die Tatsache, dass er damit gut fährt, bewusst ist. Nur frage ich mich, ob er auch anders könnte, wenn er wollte. Wäre er in der Lage, eine erfolgreiche Kampagne mit etwas anderem als zum Beispiel Rassismus und diversen Skandalen voranzutreiben? Wenn nein (und er sich deswegen auf diese Art von Kampagne verlegt) würde ich ihn dahingehend auch als Idioten bezeichnen. Wenn ja, halte ich ihn für einen Idioten, weil er es nicht macht. Dass seine Art ihm gerade sehr entgegen kommt, ist dabei eigentlich für mich unerheblich. So oder so bleibt er obendrein auch in charakterlicher Hinsicht ein Idiot.
    Nun ja, aber ich meinte den eigentlich von mir verwendeten Ausdruck "Witzfigur" nicht einmal in diesem Sinne (wenngleich ich ihn nicht für besonders intelligent und eher auf eine gewisse Art für "clever" halte), sondern in Bezug darauf, dass ich ihn trotz der Möglichkeit, dass jemand wie er Präsident werden könnte, irgendwie belächeln muss und von seinem Auftreten her persönlich nicht ernst nehmen kann. Das Problem dabei ist natürlich, dass man ihn aber bezüglich dessen, was er so alles anrichten könnte (bzw. weil er dann halt so ziemlich der mächtigste Mann der Erde wäre), halt doch letzten Endes ernst nehmen muss.

  • Hi,
    Verfolgt ihr die Vorwahlen?
    Nein, aber man hat ja eigentlich keine Wahl, hören tut man es trotzdem oder lesen wie man will^^
    bin auch ehrlich es interssiert mich auch nicht wirklich, wer jetzt in Staat X vorne liegt und wer hinten oder
    welcher Kanditat aussteigt und welche weitermachen

    Als wie wichtig seht ihr die amerikanischen Wahlen an?
    naja eigentlich würde ich hier schreiben, nicht wichtig aber leider ist das nunmall nicht der Fall
    wir in Europa sind nunmal stark von Amerika abhängig, sodas es schon wichtig ist wer nun die Wahl gewinnt
    und was seine Ziele sind in der Welt und für uns
    ansonsten ist es mir persönlich egal wer da regiert, warum auch bringen tut es mir auch nicht, ob nun Obama oder
    Clinton oder Trump oder ein anderer, mein Leben geht so weiter wie bisher


    Wer ist euer Favorit unter den Kandidaten?
    da ich mich jetzt nicht wirklich damit beschäftige ist das schwer zu beantworten
    aber wenn dann sind das woll Clinton, Sanders und Trump.
    nur klingt es vor allem bei Sanders alles zu gut um wahr und vorallem umsetztbar zu sein
    die erste Vorwahl hat er nur knapp verloren, daher denke ich das es wohl das Rennen bei denn Demokraten machen wird
    Von Trump kann man halten was man möchte, aber er sagt was er denkt und handelt auch so und wie hier schon richtig gesagt würde
    auch schlechte Werbung bringt was
    daher denke ich mal das er klar der Favorit bei denn Republikaner ist


    Welchen Kandidat könnt ihr gar nicht leiden?
    am meisten stört mich vorallem die Sache mit dem Klimawandel, vorallem weil Amerika einen großen Teil dafür
    verantwortlich ist, daher hoffe ich das es Sanders schaffen wird
    nur bleibt abzuwarten wenn es so kommt ob er Amerika auch nach aussen repräsentieren kann oder nicht


    Wer glaubt ihr wird die Kandidatur der beiden großen Parteien gewinnen?
    wie gesagt
    Demokraten: Sanders
    Republikaner: Trump


    so und jetzt kann ich nur noch schreiben u.n.v.e.u.

    Bei dem obigen Post handelt es sich um MEINE persönliche Meinung!
    Ich erwarte NICHT, dass sie sich vollends mit der Meinung anderer User deckt!
    Zudem behaupte ich ausdrücklich NICHT, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben!
    Sollten andere User meine Meinung NICHT teilen, so ist das ihr gutes Recht!
    Etwaige "Belehrungsversuche", sowie Versuche, mich in jeglicher Art "bekehren zu wollen", bitte ich zu unterlassen!

  • Das behalte ich im Kopf, aber derzeit fällt es noch unter die Szenarien, die ich nicht als allzu realistisch einstufen würde (einmal vorausgesetzt, dass er Präsident wird) und ich nehme an, wenn ich deinen Beitrag richtig interpretiere, du ebenfalls nicht.

    Ich denke es auch nicht, dass es soweit kommt, aber was ich halt sage ist, dass er dennoch einiges Weltweites Chaos anrichten könnte - wenngleich ich das Cruz noch mehr zutraue als Trump, wenn ich ehrlich bin und auch Rubios Plan für den Nahen Osten sieht nicht besonders toll aus. Jedenfalls nicht wenn man sich zum Ziel setzt da unten ein wenig Ordnung reinzubringen, sprich, das Gebiet zu stabilisieren. Denn das wird sicher nicht funktionieren, indem man den IS - um Cruz zu zitiert: "carpet bomb them into oblívion". *hüstel*


    Wäre er in der Lage, eine erfolgreiche Kampagne mit etwas anderem als zum Beispiel Rassismus und diversen Skandalen voranzutreiben?

    Nun, ich denke schon. Er ist nur darauf gekommen, dass diese Taktik überraschend gut funktioniert. Also warum kompliziert, wenn es auch einfach geht.
    Ich persönlich bin ja irgendwie schon ein Fan davon, wie er es schafft, die Republikaneranhänger dazu zu bringen, Dinge zu bejubeln, die ihnen eigentlich so gar nicht passen. Einfach nur durch geschickte Formulierung und Manipulation. lol


    nur klingt es vor allem bei Sanders alles zu gut um wahr und vorallem umsetztbar zu sein

    Na ja, was meinst du mit "zu gut um wahr zu sein"? Er hat sich diese Ziele ja schon seit jeher gesetzt. Also er arbeitet an den jeweiligen Sachen teilweise schon seit Jahrzehnten. Also er steht definitiv hinter dem, was er sagt. Was die Umsetzbarkeit angeht, muss man es halt betrachten. Warum sollten so Sachen wie Krankenversicherung, bezahlbare Colleges und eine Infrastruktur die funktioniert nicht umsetzbar sein? Klar, die ganzen Sachen mit "tax on wall street" wird einigen Gegenwind bekommen - aber ich halte es nicht für so unrealistisch. Einzig bei dem staatlich erzwungenen Aufbruch der Banken müsste man wirklich schon schauen, wie man das hinbekommt.


    _____________________________________________________________


    Hat außer mir eigentlich jemand die Debatte von vorgestern geschaut ( @Cassandra , @QueFueMejor). Irgendwie wirkt Hillary schon ziemlich verzweifelt oder? Ihr Frontalangriff auf Sanders wirkte jedenfalls so. Auch war sie extrem defensiv bei der ganzen Debatte.


    Viele vermuten ja, dass sie die neuen Umfragenwerte (die für alle anderen erst Freitag kamen) bereits hatte, laut denen Sanders mit ihr beinahe gleichgezogen ist. Klar, die Umfragen sagen nur so viel. Aber es wird ihr sicherlich angst machen. Ihr persönlicher Groundhog day.

  • Hi,


    Zitat von Alaiya

    Setzt sich vor allem für die Mittel- und Unterschicht ein und hat es sich zum Ziel gesetzt, die Milliardärsklasse ihren politischen Einflusses zu berauben, indem er stark gegen politische Korruption vorgeht. Er möchte Bildung in den USA auch auf Hochschulbasis kostenlos machen und die Steuern für Reiche erhöhen, sowie auch Börsentransaktionen besteuern, um von diesem Geld Landesweite Krankenversicherung anbieten zu können.

    das ist der Punkt an dem ich einfach Zweifel habe ob das wirklich durchsätzbar ist
    klar ist es möglich nur Reiche geben nicht gerne ab, vllt ist das in Amerika anders, ich sehe es halt wie es
    hier in Deutschland ist, zu begrüßen wäre es aber.
    Und auch traurig eigentlich das er Koruption bekämpfen muss, wo es doch eigentlich keine geben sollte...


    Und wenn er schon so lange daran arbeitet, hat er schon etwas erreicht, oder konnte er es nicht weil er
    nicht in einer Position war, wo sowas möglich war?


    so und jetzt kann ich nur noch schreiben u.n.v.e.u.

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  • Ich würde Sanders nicht einfach zustimmen, aber warum sollte man diese Dinge nicht versuchen? Was am Ende klappt und was nicht, zeigt das Sieb der Realpolitik. Was übrigbleibt, kann dann ja ganz gut gewesen sein. Es ist doch in Ordnung, wenn ein Kandidat zunächst mal zeigt, wie er sich ein Land vorstellt, und noch besser, wenn man ihm das auch abnimmt (SPD >_>).
    Ich nehme Sanders ab, dass er es gut meint, und eine Besteuerung reicher Menschen und eine Unterbindung ultraschneller Börsengeschäfte sind keine utopischen Ziele.
    Was ich von jemandem halten soll, der sich "Sozialist" nennt, weiß ich selbst nicht so ganz, tendenziell eher wenig. Seine außenpolitischen Positionen sind riskant und blauäugig. Im Inneren sieht das gar nicht so schlecht aus. Ambitionierter als alles, was ich aus Deutschland kenne. Aber schon Clinton ist ambitionierter als das meiste hierzulande.

  • Im Endeffekt kann es mir egal sein, mehr oder weniger, solange es kein Republikaner wird, die einfach nur untragbar sind.

    Na ja, ganz so einfach ist es auch nicht. Was für uns in Deutschland und natürlich auch Österreich durchaus interessant sein wird, sind die ganzen Trade Agreements, weil die werden sich auch auf die Wirtschaft hier auswirken.
    Gleichzeitig habe ich auch die - vielleicht naive - Hoffnung, dass ein Sieg für Sanders eine gewisse Symbolwirkung haben könnte. Frei nach dem Motto: "Schaut mal, es geht auch, ohne sich kaufen zu lassen."


    Und wenn er schon so lange daran arbeitet, hat er schon etwas erreicht, oder konnte er es nicht weil er
    nicht in einer Position war, wo sowas möglich war?

    Doch, er konnte.
    Zum einen sollte man sehen, dass in Burlington - wo er als Bürgermeister seine Karriere sozusagen begonnen hat - viele Dinge durchgesetzt werden konnten, was soziale Gerechtigkeit angeht (zum einen mehrere örtliche Dinge zum Thema Gerechtigkeit gegen Minderheiten, zum anderen eine Mietpreisbremse) sowie diverse Umweltmaßnahmen, die sich langfristig gelohnt haben. So ist Burlington fast komplett unabhängig von fossilen Energien und hat außerdem schon ein smartes Grid.
    Als Govener gehören vor allem Änderungen an den Veteranengesetzen zu seinen großen Erfolgen. Effektiv hat er zum einen dafür gesorgt, dass die Veteranenbehörde restrukturiert wird - etwas, wogegen die Republikaner erst waren, woraufhin er mit ihnen gesprochen hat und einen großteil der Republikaner überzeugen konnte (von wegen: Kann nicht auf Gegner zugehen und Kompromisse schließen). Sowie ein Gesetz, dass Veteranen der Zugang zur medizinischen Versorgung erleichtert wird, da das bisher sehr kompliziert war und sie nicht überall hin konnten, wenn sie krank waren.
    Außerdem gehen auch zwei der Umweltschutz-Gesetze auf ihn zurück (zum einen Förderung von Erneuerbaren Energien in den USA und eine stärkere Kontrolle von Abgasen).
    Er hat es außerdem geschafft, eine Änderung am Patriot Act zu erzielen, die es zumindest juristisch gesehen schwerer für die CIA machen sollte, an Information zu kommen. Nur stört diese sich bekanntlicher Maßen nichtdaran.
    Er hat es zudem geschafft, dafür zu sorgen, das noch vor Obamacare eine Gesetzesänderung durchgesetzt wurde, die staatlich geförderte medizinische Einrichtungen finanziell unterstützt. Übrigens vorrangig mit republikanischer unterstützung.
    Und noch einiges mehr.
    Wie gesagt, er hat sehr viele Bills, die entweder von ihm kamen oder die er mit vorgestellt hat, ins Gesetz bekommen und gilt außerdem als der "Amendment King", sprich: Er hat viele Gesetzesänderungen durch Amendments bekommen - und gerade dabei hat er es regelmäßig geschafft, Republikaner von Dingen zu überzeugen, die eigentlich absolut unrepublikanisch sind, wie unterstützung der Armen, stärkere gesetzliche Unterstützung bei Fällen wo Bürger von Firmen geschädigt werden usw.


    Was ich von jemandem halten soll, der sich "Sozialist" nennt, weiß ich selbst nicht so ganz, tendenziell eher wenig.

    Nun, die Sache mit dem Sozialist ist, dass es daher kommt, dass die Republikaner - für die Sozialist ja ein Schimpfwort ist - ihn natürlich so beschimpft haben. Aber anstatt es abzustreiten, hat er gesagt: "Wenn das für euch Sozialistisch ist, dann bin ich halt ein Sozialist. Aber ich bin nicht mehr ein sozialist als viele der europäischen Länder, speziell die skandinavischen Länder, sozialistisch sind."

  • Auch interessant: Studiengebühren werden jetzt zum Wahlkampfthema
    Meiner Meinung nach längst überfällig. In der USA sind die Studiengebühren so hoch, dass Absolventen in der Regel mit über 100.000$ Schulden ihr Berufsleben starten. Selbst wenn man gut bezahlt in eine Top-Firma arbeitet, würde es Jahrzehnte dauern, bis man die Kredite abbezahlt hat. Bevor man überhaupt anfängt über das eigene Haus mit Familie zu träumen, sorgt man sich erstmal, nicht auf der Straße landen zu müssen. Und das mit einem Uni-Abschluss. Die hohen Zinsen sei dank.
    Man stelle sich vor, man würde aufgrund eines Unfalls nicht mehr fähig sein zu arbeiten oder dein Arbeitsgeber geht aufgrund einer Wirtschaftskrise in Konkurs. Arbeitslos/unfähig werden in der USA, wo sie einen eher bedürftigen "Sozial"system haben, mit solchen Schulden? Danke, ich nehme doch lieber die Pille.
    "Studenten, die 2014 ihren Abschluss machten, hatten im Schnitt 28.950 Dollar an Schulden." - Hier sei zu beachten, dass das statistische Mittel kritisch betrachet werden muss, da nicht wenige Studenten auch ohne Kreditaufnahme ihre Ausbildung finanzieren können. Danke Daddy.
    Kein Wunder also, wenn dort die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinanderklafft. Die Mittelschicht zerbröckelt. Nur wer reich ist, kriegt auch Bildung. Im Sinne der (Volks-)Wirtschaft? Mitnichten. Den einfachen Bürgern fehlt das Geld für den Konsum, ergo Unternehmen verdienen auch weniger. Profitieren tun von diesem Bildungssystem nur die Banken und die überteuerten Unis.
    Da kann man also froh sein, dass sich die Neoliberalen hier in Europa (noch) nicht durchgesetzt haben. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja noch Hoffnung für die Amerikaner, wenn Sanders Präsident wird?


    Verfolgt ihr die Vorwahlen?
    Nicht wirklich. Gelegentlich lese ich den einen oder anderen Artikel (Standard, Guardian, Zeit, New York Times) zu den US-Vorwahlen, mehr aber nicht. Jedenfalls suche ich nicht gezielt nach Informationen. Dass Ted Cruz in Iowa vor Trump kam, überraschte mich eher weniger. Auch wenn ich letzterer, aus speziellen Gründen, die ich später erläutern werde, als Präsidentschaftskandidat der Republikaner bevorzuge, war dieses Ergebnis doch absehbar. Zu radikal, selbst für die Konservativen in der Partei. Beeindruckender für mich, war allerdings der äußerst marginale Abstand zwischen Clinton und Sanders. Obwohl erstere deutlich mehr Werbebudget und mediale Aufmerksamkeit besitzt, scheint Sanders nun durchaus reele Chancen auf die Kanditatur zu haben. Man kann davon ausgehen, dass sein Erfolg in Iowa Wellen schlagen wird.


    Als wie wichtig seht ihr die amerikanischen Wahlen an?
    Sehr wichtig. Man kann von den US-Amerikanern halten, was man will, aber sie sind nun mal eine Supermacht und die USA ist als Staat dementsprechend von globaler Bedeutung. Ob Außenpolitik, Wirtschaft oder Umweltauflagen. Was dort beschlossen wird, bekommen wir auch zu spüren. Ein Cruz würde im Nahen Osten deutlich aggressiver vorgehen (ohne nachhaltigen Plänen wahrscheinlich), Sanders hingegen (versuchen) vollständig aus der Gegend zurückzuziehen. Beides potentiell fatal für die Stabilität der Region, was zur einer größeren Flüchtlingswelle nach Europa führen könnte. Wenn letzterer die Wahl gewinnt, dann können wir nur auf fähige Berater für seine Außenpolitik hoffen. Generell sollte ein Staat, der dort militärisch aktiv (gewesen) ist, auch bereit sein, Asylanten aufzunehmen. Kanada macht es ja vor.


    Wer ist euer Favorit unter den Kandidaten?
    Demokraten - Eindeutig Sanders. Er ist vernunftbegabt, ehrlich, progressiv und, was besonders wichtig ist in der amerikanischen Politik, kompromissbereit. Nur wenige Demokraten/unabhängige Politiker können von sich behaupten, dass sie sowohl in der eigenen Basis als auch bei den Republikanern respektiert werden. Der Kongress ist von eben jener Partei dominiert, eine gute Beziehung zu den politischen Gegenspielern kann nur von Vorteil sein, wenn man z.B neue Gesetzesentwürfe durchbringen will. Unter ihm als Präsidenten, besteht die Hoffnung, dass die USA sich wirklich zu etwas Besserem wandeln wird. Und ein "Sozialist" an der Spitze des einstigen Rivalen der UdSSR? Alleine um die ganzen heulenden "Patrioten" zu sehen...Hell yeah! :'D


    Republikaner - Trump. Ja, er ist ein Arsch. Chauvinist, Rassist, ein abgehobener Großmaul. Ich persönlich kann ihn gar nicht leiden. Aber er ist verdammt ehrlich (und unterhaltsam). Das was er sagt, denken nicht wenige Republikaner. Die anderen wagen es bloß nicht auszusprechen. Bei ihm weiß man wenigstens sofort, mit wem man es zu tun hat. Und sollte er tatsächlich Kandidat werden, dann freue ich mich auf die eigentliche Präsidentschaftswahl. Abgesehen davon, dass Sanders dann höchstwahrscheinlich erst recht gewinnen wird...dieser Unterhaltungswert! x)


    Welchen Kandidat könnt ihr gar nicht leiden?
    Clinton und Carson. Cruz ist als Baby der Tea Party-Bewegung auch kein Charmebolzen für mich, aber gibt sich wenigstens nicht so unausstehlich wie die beiden Erstgenannten.


    Clinton - Sie wäre mir als Präsidentin zwar immer noch lieber, als irgendeiner von den Republikanern, aber sie nervt mich insofern, weil sie das Sinnbild eines populistischen Politikers ist. Sie behandelt stets die Themen, die ihr die meisten Sympathiepunkte geben KÖNNTE und ihr die medialen Aufmerksamkeit schenken würde. Die Tatsache, dass sie eine Vagina hat, wird gerne von ihr benutzt, um für sich zu werben. Grotesk, gerade die jungen Demokratinnen können sie deswegen überhaupt nicht ab. Ihr Feminismus wirkt eher gezwungen, was dementsprechend abschreckend wirken kann. Mehr Rechte für Frauen? Auf jeden Fall, aber bitte nicht auf dieser Art und Weise. Eine Frau an der Spitze der USA? Ich hätte nichts dagegen, aber bitte nicht Clinton. (vielleicht nach Sanders' Amtsperioden, meine Dame) Zudem befürchte ich, dass sie für keine großartigen Veränderungen in der amerikanischen Politik sorgen wird. Zu viele fragwürdige Interessenvertreter, die ihre Wahlkampagne finanzieren und als "Erbin" Obamas, hätte sie bei den Republikanern einen eher schwierigen Stand.


    Carson - Ein christlicher Erzkonservativer, der für seine, freundlich ausgedrückt, fragwürdigen Aussagen bekannt ist, will also Präsident werden. Er hat keinen richtigen Programm, und scheint nur da zu sein, um gegen Homoehe, Abtreibungen und Obamacare (tatsächlich einer der wenigen innenpolitischen Erfolge Obamas) zu stänkern. Als Arzt ist er ein respektabler Person, aber als Politiker so hässlich und irrelevant, wie die sechste Digimon-Staffel. Also am besten totschweigen und vergessen.


    Wer glaubt ihr wird die Kandidatur der beiden großen Parteien gewinnen?
    Demokraten - Zunächst glaubte ich, dass Clinton das Rennen machen würde, aber nach den Vorwahlen in Iowa habe ich tatsächlich die Hoffnung, dass Sanders gewinnen könnte. Kann also nicht genau sagen, wer die Kandidatur für sich beanspruchen wird.


    Republikaner - Höchstwahrscheinlich Cruz. Er hat eine starke Basis bei den Tea-Party-Anhängern, gab sich medial relativ wenige Blöße und wirkt für den geneigten Durchschnittsamerikaner nicht so radikal wie Trump. Letzterer sollte man aber trotzdem nicht unterschätzen, auch wenn ich ihm, würde es zu einem Stichwahl zwischen den einzelnen Kandidaten kommen, sogar weniger Chancen anrechne als Marco Rubio.

  • @Alaiya
    Die Sache bleibt nunmal trotzdem die: Wenn der Präsident die Spitze des Eisbergs ist, stellen alle anderen, die was zu sagen haben, den riesigen, unter Wasser schwimmenden Teil dar. Und daran sinkt dann die Titanic. :ohno:
    Oder auch: Der Präsident ist nicht alleine für Trade Agreements verantwortlich.
    Man kann nur dafür sorgen, dass einem wenigstens die Spitze passt.

  • Okay, Debatte heute nachgeholt. Im großen und Ganzen habe ich ein wenig mehr Sticheleien erwartet, aber da ist man bei den Republikanern wohl besser aufgehoben. Meine Meinung zu Clinton bleibt durchaus bestehen; ich finde einfach, dass sie insgesamt mehr "hübsche Phrasen" von sich gibt als Sanders. Sicher, jeder muss bei den Debatten daran denken, dass man gerade für sich wirbt, aber Clinton ist mir nach wie vor zu schwammig. In der Mitte der Debatte (oder mehr am Anfang. Die Stelle, wo Sanders Aussage, dass Clinton zu rechts für Progression ist) ist es mir tatsächlich so vorgekommen, dass sie sich sehr stark auf das Verteidigen der eigenen Person konzentriert hat, weniger um die Beantwortung der Fragen. Generell waren ihre Stellungnahmen mehr darauf gerichtet zu erklären, was an Sanders Aussage nicht so gut/möglich ist und dass sie ja wirkliche Veränderung will.


    Was mich gerade mehr beschäftigt ist Carson. Ich werde einfach nicht daraus schlau, warum er so gut mitzieht. Als ich ihn in den ersten Debatten kennen gelernt habe, wirkte er eher wie jemand, der sich jetzt erst Mal einen Namen machen muss und dann halt eher nächstes Mal mitziehen wird. Aber er liegt ja eigentlich recht gut im Rennen (klar, von einem Sieg in irgendeinem Staat weit entfernt, aber im Vergleich zu dem, was ich erwartet habe ...). Ich mein, was kann er? Das ist nicht respektlos gemeint. Er ist kein dummer Mann und beredet, aber seit der ersten Debatte ist es so unglaublich offensichtlich, dass ihm in vielen wichtigen Themen (vor allem globale Politik und kriegerische Konflikte) die Erfahrung und Informationen fehlen. In der aktuellen globalen Lage kann es doch nicht wirklich sein, dass ihn irgendwer als geeignet ansieht? Was er sonst vertritt kann doch genauso gut durch andere Republikaner vertreten werden, die zum Thema Krieg etwas vorweisen können.

  • Ich vermute, Ben Carson ist vor allem deshalb so beliebt, weil er das amerikanische Ideal des Self-made Man mit sich bringt. Aufgewachsen in einem Ghetto in Chicago hat er es geschafft zu einem berühmten Arzt zu werden und nun soll noch der US-Präsident folgen. Noch mehr American Dream geht kaum. Vielleicht ist es das, was die politische Unbeholfenheit Carsons für viele überdeckt.

  • Jap. Er hat bei den meisten Umfragen nun entweder zu Hillary aufgeschlossen oder sie sogar überholt. Viele denken, dass ist der Grund, warum sie so Angriffslustig bei der Debatte war, weil sie wird die Ergebnisse schon vorher gehabt haben. :)


    Es ist vor allem interessant, wie viele der demokratischen Medien nun langsam auch positiv über Sanders berichten, weil sie sich langsam damit abfinden müssen, dass er ernsthafte Chancen hat.


    Bin mal auf New Hampshire gepannt. 538 rechnet ihm eine 99%ige Chance aus, New Hampshire zu gewinnen. 99%!!!

  • Ich denke, in der Praxis wird es deutlich komplizierter für Sanders zu gewinnen. Es wird einige Staaten geben, in denen ein Sieg schwer zu erlangen sein wird.
    Und wieviele konservative Demokraten würden ihn am Ende wählen, wenn er es schaffen sollte? Spannend eigentlich. Besser als der letzte Wahlkampf.

  • Ich hoffe dass Sanders der neue US-Präsident wird.
    Der sympathische Opa vertritt zwar nicht nur "perfekte" Ansichten, aber seine Grundhaltung ist doch mehr zu begrüßen als die von Clinton. Ganz zu schweigen von seiner allgemeinen politischen Vergangenheit, welche den guten Sanders noch weitaus sympathischer macht als Clinton, welche ihre Meinungen noch öfter ändert als reiche Kinder ihre Smartphones.


    Der Einzige der noch besser wäre als Sanders, wäre mein persönlich enger Freund Donald Trump.
    Leider hat er mir insider-Infos zukommen lassen, dass das ganze eine abgekartete Show bei den Republikanern ist und seine Partei-Freunde die Wahlen zu seinem Ungunsten manipulieren werden.
    HIER HABT IHR ES ZUERST GEHÖRT!!!!

  • Es wird einige Staaten geben, in denen ein Sieg schwer zu erlangen sein wird.

    Das ist immer so. Obama hat 2008 gegen Hillary auch nur 54 zu 46 gewonnen und da war es eben auch schon ähnlich, wie dieses Mal: Hillary vertrat "die Mitte", Obama war mehr am linken Rand. Und auch Obama hat damals gewonnen, indem er die Jugend dazu gebracht hat wählen zu gehen und hat eben dann ziemlich knapp gewonnen (54% ist der Margin, der zu schlagen gilt, damit die Superdeligierten nichts mehr ändern können). Daher bezeichnen viele gerade auf den Anfang der Vorwahlen als Hillary Clintons persönlichen Groundhog Day. Es bleibt natürlich abzuwarten, ob es dabei auch bleibt.


    Und wieviele konservative Demokraten würden ihn am Ende wählen, wenn er es schaffen sollte? Spannend eigentlich. Besser als der letzte Wahlkampf.

    Nun, dazu gab es auch schon Studien und die sehen recht deutlich aus: 5% der eingetragenen Demokratenwähler sagen, sie würden auf keinen Fall Sanders wählen. 24% sagen, sie würden auf keinen Fall Hillary Clinton wählen.


    Ich weiß nicht, ob er das darf. Aber hat sich Obama zu seinem Favoriten geäußert?

    Natürlich darf er das. Er hat offiziell Clinton endorsed. Aber das stand wenig zur Frage. Traditionell ist es eigentlich immer so, dass der Präsident dem Kandidaten, der das Zentrum seiner Partei repräsentiert, sein Endorsement gibt/zu geben hat.
    Allgemein hat Clinton auch mehr Endorsements, als Sanders - wenngleich man einige nicht verstehen kann (zum Beispiel die von einer der größten LBGT-Organisationen oder Planned Parenthood).


    Was ich ja bezüglich Hillarys Groundhog Day sagen muss, ist, dass es mir absolut unverständlich ist, wie sie die exakt selben Fehler, wie bei der 2008 Vorwahl noch einmal macht. Vor allem was ihren unglaublichen Sexismus angeht. Nein, Weib, nur weil du eine Vagina hast, müssen andere Menschen mit Vagina - weithin bekannt als Frauen - dich nicht wählen. Die meisten Wählen eine politische Richtung, kein Geschlecht. Und da ändert es auch nichts, dass du dir von ein paar Feministenvereinen Unterstützung holst. >____< Vor allem diese Narrative mit den Bernie Bros, obwohl sie sich 2008 mit den Obama Boys schon selbst in den Fuß geschossen hat.
    Oder auch, wie sie nun versucht, Sanders die Glaubwürdigkeit zu nehmen, indem sie Behauptungen aufstellt, die vielleicht bei anderen funktionieren würden, aber gerade bei Sanders nur dafür sorgt, dass ihre eigene Glaubwürdigkeit leidet, weil es eben offensichtliche Lügen sind.

  • Trump und Sanders sind die Gewinner in New Hampshire
    Beides nicht allzu überraschende Ergebnisse, was sich bereits abzeichnete, wurde nun bestätigt: Trump und Sanders gehen als Sieger aus den Vorwahlen von New Hampshire hervor. Sanders gewinnt sogar noch etwas deutlicher, als es die meisten Umfragen vorhersagten.
    Bei den Republikanern wird das ganze noch etwas interessanter: Natürlich war Trump klarer Favorit, dahinter jedoch waren Rubio, Kasich und Cruz recht weit vorn, etwas dahinter Jeb Bush und erwartbar chancenlos Fiorina, Christie und Carson.
    Während auch hier die Prognosen meist recht treffend waren, lag Rubio recht deutlich hinter den Erwartungen und konnte die 10% Hürde, die man in New Hampshire bei den Republikanern überschreiten muss um Wahlmänner zu gewinnen, nur relativ knapp knacken. Umfragen hatten ihn bei ca 14% gesehen. Das mag kein Totalausfall sein, ein gutes Zeichen sieht jedoch anders aus.
    Chris Christie deutete bereits an seine Kandidatur überdenken zu wollen, angesichts seiner bisher schwachen Ergebnisse wird das wohl seinen Ausstieg bedeuten. Auch bei Carly Fiorina erwarte ich ehrlich gesagt, dass sie demnächst ihren Rückzug ankündigt, da auch sie bisher quasi chancenlos war. Ben Carson könnte sicher noch die Vorwahlen in South Carolina und Nevada abwarten, bevor er aufgibt, vielleicht auch schon früher, da der konservative Flügel mit Ted Cruz bereits stark vertreten wird und seine Chancen auf Stimmen aus dem moderaten Lager der Republikaner noch ungleich geringer sein dürften.
    Dann wäre da noch Jeb Bush, der seine weitere Kandidatur stark vom Ergebnis in New Hampshire abhängig machen wollte bzw musste. Ob das Ergebnis nun ausreichend ist, wird sich noch zeigen.
    Derzeitiger Stand (Quelle: LA Times)
    Demokraten:
    Sanders 60%
    Clinton 38,4%


    Republikaner:
    Trump 35,1%
    Kasich 15,9%
    Cruz 11,6%
    Bush 11,1%
    Rubio 10,6%
    Christie 7,6%
    Fiorina 4,2%
    Carson 2,3%


    (Fettgedruckt jeweils die Kandidaten, die Delegierte gewinnen konnten)

  • Als Ergänzung dazu: Bisher sind 89% der Stimmen ausgewertet. Das bedeutet nun im Einzelnen was die Deligierten angeht:


    Demokraten:
    Sanders - 13 Deligierte
    Clinton - 9 Deligierte


    Republikaner
    Trump - 10 Deligierte
    Kasich - 3 Deligierte
    Cruz - 2 Deligierte
    Bush - 2 Deligierte



    Im Moment hat Rubio keinen Deligierten, abseits der Superdeligierten.



    Das kann sich allerdings noch ändern, da wie gesagt 11% der Stimmen noch ausgewertet werden müssen.



    Was recht interessant ist, ist, dass Sanders bei den Minorities weit mehr Stimmen bekommen hat, als erwartet und er bei den Minorities fast gleich mit Clinton gezogen ist (was auch der Grund ist, warum sein Sieg höhr ausfällt als erwartet).



    Jetzt wird es noch Spannend, was bei den anderen Vorwahlen herauskommt.


    Man darf nicht vergessen, dass soweit - nachdem 4% der normalen Deligierten Verteilt sind - die Felder noch alle recht nah beieinander liegen und die Superdeligierten natürlich tendenziell eher zu den etablierteren Kandidaten gehen werden. Sprich, die Außenseiter müssen einen ausreichenden Vorsprung wett machen, um sich der Nominierung sicher sein zu können.


    (Startpost wird geupdatet, sobald zumindest 98% ausgewertet sind)

  • Heute war in der Tageszeitung das erste mal wirklich was über Sanders gelesen.
    Es ging vor allem darüber, dass er sich als Sozialist bezeichnet hat. Im großen und ganzen könnte man meinen, die hätten von Kaen-chan abgeschrieben, als sie erklärten, dass seine Forderungen eigentlich selbstverständlich sein sollten.
    Ja, ganz netter Artikel.


    Wann sind denn die Vorwahlen beendet? Bei den ganzen Staaten dürfte es seine Zeit dauern, aber ich frag ja nur.