Für die „Storm King Thunder“-Kampagne von Gruppe 10 habe ich mir einen Chara ausgedacht, der nicht in Faerûn geboren wurde, sondern aus der Welt stammt, in der auch meine anderen DnD-Charaktere beheimatet sind. Erst kurz vor dem Start der Kampagne ist er mit Hilfe eines von einer befreundeten Frau erschaffenen Teleportationskreises im Gebiet der Sword Coast eingetroffen.
Balin Graubart
Balin ist ein auf die Domäne des Lebens spezialisierter Kleriker, der seinem Beruf während der letzten vierzig Jahre allerdings nur selten nachgegangen ist und auch die traditionellen Gebete in dieser Zeit verheimlichen musste. Weil ihm diese Pause allerdings von Piraten aufgezwungen worden war und er in seinen inneren Überzeugungen immer zu seinem Gott gehalten hat, ist er sich nicht sicher, ob er sich das Vertrauen seines Gottes durch gute, rechtschaffene Taten wirklich neu erarbeiten muss oder ob sein Gott ihm auch schon so für diese Zeit verzeiht.
Welchen Gott der Kleriker anbetet, wissen seine Kameraden nicht. Mit dem auf seinem Schild abgebildeten heiligen Symbol - ein Eichenzweig, der sich mit einem Mistelzweig kreuzt - können sie vermutlich wenig anfangen, und selbst wenn sie den Zwerg danach fragen, dürfte ihnen seine Antwort nichts sagen. Immerhin gehört Diancecht, der Gott der Medizin und Heilung, nicht zu den in Faerûn angebeteten Gottheiten.
Balin Graubart |
Rasse: | Hügelzwerg | Klasse: | Kleriker (Leben) |
Alter: | 60 Jahre | Haarfarbe: | Dunkelbraun |
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Größe: | 130 cm / 4,25 Fuß | Hautfarbe: | Hellbraun | |
Gewicht: | 74,4 kg / 164 lbs | Augenfarbe: | Haselnussbraun | |
Kleidung: |
Strapazierfähige Reisekleidung (Traveler’s Clothes): - Weiter Mantel mit Kapuze - Hemd und Lederweste - Robuster Gürtel - Hose - Wanderstiefel |
Rüstung: |
- Schuppenpanzer (scale mail) - Schild |
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Waffen: |
- Kriegshammer - Leichte Armbrust - Göttliche Macht (spells + channel divinity) |
Biographie:
Balin kam im Tempelkloster von Königsbrunn zur Welt. Seine Mutter und sein damals acht Jahre alter Bruder Dwalin hatten dort für einige Tage um Unterkunft gebeten, nachdem sie auf ihrer Reise von der Zwergenstadt Brücknfurt zu dem mehrere Tagesreisen entfernten Kaisersbrück von Räubern überfallen und der Ehemann in dem Kampf mit einem unbekannten Schicksal verschwunden war. Nach Balins Geburt fragte seine Mutter den Abt, ob sie auch etwas länger in Königsbrunn bleiben könnte - immerhin war eine Reise für ein Baby vielleicht keine gute Idee - selbst wenn es sich um ein Zwergenbaby handelte. Der Abt besprach die Sache mit einigen befreundeten Bewohnern in der näheren Umgebung des Tempelklosters, und schon nach wenigen Tagen hatte er eine Lösung gefunden: Die allein erziehende Zwergenmutter konnte zusammen mit ihren beiden Söhnen mit in der Wohnung eines drachenblütigen Hexenmeisters (dragonborn sorcerer) leben, der seit einigen Jahren immer mal wieder in die Stadt kam, aber über den - außer seinem Namen Pogranix Kerrhylon - ansonsten nicht viel bekannt war.
Etwa ein halbes Jahr später wurde die Zwergenfrau beim Einkaufen von Banditen verschleppt und - wie man einige Wochen später erfuhr - in die Sklaverei verkauft. Als Pogranix davon hörte, besprach er die Angelegenheit mit dem Abt des Tempelklosters und gemeinsam entschieden sie, dass der Hexenmeister ein paar Jahre in der Stadt bleiben und sich um die beiden Zwergenkinder kümmern würde.
Balin lebte also die folgenden Jahre bei dem Drachenblütigen und lernte statt der typischen Verhaltensweisen der Zwerge eine Mischung aus menschlicher und drachenblütiger Kultur kennen - aber immerhin brachte sein Bruder ihm die Zwergensprache bei. Zwei oder drei mal im Jahr brach Pogranix für ein paar Tage auf eine Reise auf, und in dieser Zeit lebten die beiden Zwergenkinder im Tempelkloster, so dass ihnen mit der Zeit auch die Gepflogenheiten dort vertraut wurden. Ansonsten freundete Balin sich auch mit einigen menschlichen Kindern aus der näheren Umgebung an - wobei er recht schnell merkte, dass er ihnen gegenüber deutlich aufgeschlossener gegenüber trat als sein Bruder Dwalin.
Als Balin neun Jahre alt war, blieb der Hexenmeister eines Tages auf einer Reise unerwarteterweise gleich ein paar Wochen weg - was deutlich länger war als die sonst üblichen vier bis fünf Tage. Als er wieder zurück kam, war er in Begleitung einer Frau und eines kleinen drachenblütigen Babys. Wie sich heraus stellte, hatten Pogranix und die Frau - die im Übrigen Helja hieß - beschlossen, dass Helja und ihre gemeinsame Tochter Jarana in den nächsten Jahren mit in der kleinen Familie leben sollten. Anscheinend gab es da gewisse Umstände, warum Helja nicht in ihrer Heimat bleiben konnte, aber was das genau war, behielten die Drachenblütigen für sich.
Wie sich recht schnell heraus stellte, war Dwalin nicht sehr glücklich darüber, dass es in der Familie nun plötzlich zwei ihm fremde Personen gab, aber als das drachenblütige Mädchen mit der Zeit schnell größer wurde, freundete sich zumindest Balin mit ihr an.
Weitere drei Jahre später entschieden Pogranix, Helja und die inzwischen ausgewachsene Jarana, zusammen zu einer längeren Reise aufzubrechen. Den inzwischen sechzehn Jahre alten Dwalin schickten sie in Begleitung einiger Händler zurück nach Brücknfurt, wo er hoffentlich von dem Clan seiner Verwandten aufgenommen und fortan bei den Zwergen leben würde. Balin hatte nicht wirklich viel Lust, seine in Königsbrunn gewonnenen Freunde zu verlassen, und so trat er kurzerhand dem Tempelkloster bei.
Bereits ein Jahr später verschlechterte sich allerdings das Verhältnis zwischen dem in Königsbrunn regierenden König Karl und dem benachbarten Fürst Gregor, und um möglichen Problemen vorzubeugen, entschied der Abt, einige Außenstellen zu gründen. Balin wurde mit einigen anderen minderjährigen Bewohnern der Abtei in eine abgelegene Außenstelle in der Nähe von Kaisersbrück geschickt. Dort lebten sie fernab vom Trubel der umgebenden Gesellschaft, und Nachrichten über politische und gesellschaftliche Entwicklingen trafen nur selten ein. In der Regel entschied der für die Anlage zuständige Prior, dass die jüngeren Mitglieder besser dran waren, wenn sie nichts von der Außenwelt erfuhren - so dass Balin keine Ahnung hatte, was aus dem Konflikt zwischen König Karl und Fürst Gregor geworden war und was aus seinen in Königsbrunn lebenden Freunden geworden war.
Sieben Jahre nach der Gründung der Außenstellen schien es jedoch irgend eine Gefahr für das Leben in Kaisersbrück zu geben, und auch wenn Balin nicht erfahren sollte, worum es sich hierbei genau handelte, entschieden die Verantwortlichen der Stadt gemeinsam mit dem Prior der Tempelkloster-Außenstelle, dass sie eine Delegation in das einige Schiffsreisen entfernte Kaiserreich von Kaiser Franz zu schicken, zu dem Kaisersbrück offiziell gehörte. Hierfür wurden insgesamt sechs Personen ausgewählt. Neben drei Vertretern aus Kaisersbrück waren das ein aus einem Unterwasserdorf in der Nähe von Kaisersbrück stammender Seeelf, der Prior der Tempelkloster-Außenstelle und überraschenderweise auch Balin.
Leider sollte die Delegation nie ihr Ziel erreichen. Schon am zweiten Tag der Seereise wurde ihr Schiff von einer Bande von Zwergen-Piraten überfallen, und in dem darauf folgenden Kampf wurde das Schiff der Delegation versenkt. Der Seeelf konnte durch einen Sprung ins Wasser fliehen, den Prior und die Bewohner von Kaisersbrück ließen die Piraten nach dem Erhalt eines Lösegeldes frei, aber Balin zwangen sie, ihrer Priatenbande beizutreten.
Während der folgenden vierzig Jahre lebte Balin also bei der Piratenbande. In den ersten Jahren versuchte er jedes Mal, wenn sich eine passende Gelegenheit ergab, zu fliehen, aber die Piraten waren einfach zu aufmerksam und ließen ihn nicht entkommen. Irgendwann sah er ein, dass er mehr als nur eine passende Gelegenheit brauchte, um wieder seinen eigenen Weg gehen zu können, und so ließ er in seinen Bemühungen zur Flucht etwas nach, kämpfte aber dennoch immer nur halbherzig mit, wenn die Piraten Schiffe überfielen oder andere verwerfliche Dinge anstellten.
Wenigen Tage vor dem Start der Kampagne ergab sich allerdings tatsächlich die Gelegenheit zur Flucht. Die Piraten hatten wieder einmal ein Schiff überfallen und dabei Personen gefangen genommen, und wie der Zufall es wollte, gehörte auch Jarana Kerrhylon zu den Gefangenen. Balin ließ sich für die Bewachung der Gefangenen einteilen, und tatsächlich gelang es ihm, mit der inzwischen 51 Jahre alten drachenblütigen Frau ein Gespräch anzufangen. Wie er dabei erfuhr, stammten Pogranix, Helja und Jarana aus einer fremden Welt, und sie waren mit Hilfe von durch den Hexenmeister erschaffenen Portalen nach Königsbrunn gelangt. Aus welchem Grund sich die drachenblütige Frau gerade auf dem überfallenen Schiff aufgehalten hatte, verriet sie dem Zwerg gegenüber nicht, aber sie erklärte ihm, dass sie für ihre Rückkehr in ihre Heimatwelt ein paar Materialien benötigte, die die Piraten ihr bei dem Überfall abgenommen hatten. Balin erkundigte sich, was genau sie brauchte, und tatsächlich gelang es ihm, unter einem Vorwand die Schatzkammer des Piratenschiffs zu betreten und dort die seltenen mit Edelsteinen versetzten Kreiden und Tinten zu entwenden. Nachdem er diese zu Jarana gebracht und sie von ihren Fesseln befreit hatte, erschuf sie einen Teleportationskreis, durch den sie und Balin ungehindert in eine für Balin vollkommen fremde Welt gelangen konnten.
Tatsächlich kamen sie bei einem permanenten Teleportationskreis in einer gut bewachten Festung an, und die Wachen schienen Jarana gut zu kennen. Sie teilten ihr mit, dass sie bereits am nächsten Tag zu einer neuen Mission aufbrechen sollte. Wie sich heraus stellte, würde sie dafür zunächst einmal eine Weile unterwegs sein, und damit Balin in der ersten Zeit in der neuen Welt nicht zu einsam war, nah sie ihn noch zwei Tage mit auf die Reise. Aber schließlich ließen Jaranas Aufgaben es nicht zu, dass sie sich weiter um ihn kümmerte. Obwohl sie gerade zwischen den Orten unterwegs waren, trennten sie sich. Jarana ging weiter ihrer ihr anvertrauten Aufgabe nach, und Balin wanderte zunächst einmal zu dem in der Nähe liegenden Nightstone, um dort Personen zu finden, denen er sich für die nächste Zeit erst einmal anschließen konnte.
Anmerkung:
Ich habe für diese Geschichte angenommen, dass der offiziell vorhandene Zauber „Teleportation Circle“ auch eine Reise zwischen zwei Welten erlaubt, solange beide in der Material Plane sind und der Anwender die entsprechende Signatur des Ziels kennt.