TERFs, Transfeindlichkeit und die Sache mit JK Rowling

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Erst mal vorweg:

    Ich denke es würde dem Diskurs zuträglich sein, wenn man seine Intention klar äußert und nicht versucht möglichst "gebildet" zu wirken, indem man sich übertrieben hochgestochen ausdrückt.

    Das hilft ungemein, um auf breiter Basis verstanden zu werden und sich nicht selbst unnötig in "Erklärungsnot" zu bringen.

    Wenn man "Gender" als gesamtgesellschaftliche Thematik ansieht, sollte man auch so diskutieren, dass ein Großteil der Gesellschaft daran teilhaben kann, ohne nach jedem zweiten Wort ein "Fragezeichen über dem Kopf zu haben".


    Jetzt mal zum Inhaltlichen:

    Es ist vollkommen legitim das Geschlecht von Menschen zu "lesen", wenn wir sie noch nicht näher kennen. Das hat aber kaum etwas mit "gendern" zu tun.

    "Gendern" bedeutet ja größtenteils, dass man Menschen so anspricht, wie sie gerne angesprochen werden möchten und da sehe ich einfach keinen Grund, diesem Wunsch nicht zu entsprechen. Warum denn auch? Tut man es, hat man keinen Vorteil und die Person ist zufrieden. Tut man es nicht, hat man keinen Vorteil und die Person ist unzufrieden (außer man betrachtet sich "total edgy" zu fühlen als Vorteil, aber dann ist eh alles zu spät...).


    Ist ja erst mal schön, dass du da ein gewisses Maß an Rücksicht hast.

    Der nächste Schritt ist es jetzt zu verstehen, dass Dinge einer Person völlig egal sein können, während sie für eine andere sehr bedeutend sind.

  • Tbh erwarte ich ja auch gar nicht von Leuten, dass sie es verstehen (bloß machen sich halt viele lustig über das, was sie nicht verstehen und weigern sich es zu verwenden), aber richtig angesprochen zu werden ist schon das höchste der Gefühle, was man vom "Durchschnittsmenschen" erwarten kann.

    Es ist vielleicht in den Bubbles und Freundeskreisen in denen wir uns bewegen nicht so, aber viele diskutieren immer noch darüber ob Homo- und Bisexualität normal sind, therapiert gehört oder ob man in die Hölle kommt lel, die haben Gender nichtmal am Schirm.

    Sagen wir, ich hab halt eine ungefähre Ahnung davon was ich vom Durchschnittaösi erwarten kann um nicht enttäuscht zu werden und bei manchen, denen das Konzept vollkommen neu ist, reicht es dann halt auch aus Geduld zu haben tbh.


    Es ist trotzdem extrem weird und auch respektlos von jemanden zu erwarten seinen Gender zu rechtfertigen. Man verlangt ja hoffentlich weder von homo-, noch von hetero- oder bi/pansexuellen Menschen sich zu rechtfertigen und Beweise vorzubringen.

    Man verlangt von cis Menschen erst recht nicht sich zu rechtfertigen. Wenn sich eine cis Frau als Frau Müller vorstellt, wird das auch niemand in Frage stellen.


    Sehr vieles in der Psychologie und Medizin baut btw ebenfalls auf der Selbstwahrnehmung von Patient*innen auf. Weder Symptome für Depressionen noch sowas wie chronische Schmerzen sind in der Medizin sofort und durch einfache Tests ersichtlich, die können müssen aber nicht, auf PET Scans ersichtlich sein, ist aber öfters auch eher vage. Die meisten kommen zu sowas ofc gar nichtmal.

    Wir wissen nun, dass Gehirne von trans Menschen (was btw ein Schirmbegriff ist für alle Menschen, die nicht cis sind) in manchen Bereichen um einen Ticken anders sind. Ich meine, wenn ich die Chance dazu bekommen würde, unterstütze ich immer gerne Erkenntnissgewinne in der Neurobiologie, aber man tut's nicht um anderen was beweisen zu können.


    Wirkt hier schon so, als wolle man sich als /iamsosmart und etwas edgy darstellen.

  • Ich nehme die Löschung mal hin. Es gab in dem Post ohnehin nur eine wichtige Frage, von der ich nicht annehme, dass sie "nicht verständnisvoll" oder "nicht respektvoll anderen gegenüber" ist:


    Wenn männlich und weiblich als Gender-Identität sich nicht aus Geschlechtsorganen begründen ließen, wieso gibt es dann gender-affirming surgery für trans Menschen, die die Zufriedenheit mit der Gender-Identität nachweislich stärkt (unter 1% Patienten, die nach der Operation ihre Gender-Identität bereuen, vs. ~12% bei "nur" Hormontherapie)?


    Was ich selbst nicht gerade "respektvoll" finde, ist die Unterstellung, dass ich versuche, "möglichst "gebildet" zu wirken, indem man sich übertrieben hochgestochen ausdrückt". Aber an diesem Post sollte nichts dergleichen zu finden sein.


    Wirkt hier schon so, als wolle man sich als /iamsosmart und etwas edgy darstellen.

    same tbh

    Einmal editiert, zuletzt von Yuki () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Coeur7 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Das Problem mit der Diskriminierung von Transgender in den USA liegt eben darin, dass der Neomarxismus sich (auch) nach dem Zweiten Weltkrieg prominent auf die Fahnen geschrieben hat, "Minderheiten" gegen die "privilegierte Klasse" auszuspielen, um eine Destabilisierung der "Bourgeoisie" zu erreichen. Jetzt wird aus "gewissen Kreisen" (man rate) hinter jeder Liberalisierung der Menschenrechte revolutionärer Marxismus vermutet. Was das für Folgen für den Liberalismus hat, brauche ich nicht zu erklären. (Nebenbei: Die Amerikaner sind bekanntlich auch mit der hier anscheinend von manchen gelobten Französischen Revolution nicht besonders warmgeworden. Ich gebe zu, ich auch nicht.)

    lol In was für Verschwörungstheoretischen Kreisen treibst du dich bitte herum? Wer sollen bitte die Leute sein, die hier so böse "neomarxistisch" Dinge tun?


    Wir wissen, wer hinter der Unterdrückung von transgeschlechtlichen Menschen steht - die Emails dahinter sind geleakt und es ist eine Mischung von Republikaner*innen, Superreichen und religiösen Extremist*innen. Sicher keine Marxist*innen, sondern absolute Chicago School Free Market Kapitalist*innen.


    Der Sinn dahinter ist genau das Gegenteil von dem, was du da behauptest. Kapitalismus ist darauf aufgebaut, dass es eine Unterklasse gibt - da es um Gewinn zu schaffen notwendig ist, dass eben es Leute gibt, die die Drecksarbeit für möglich wenig Geld machen. Und idealerweise ist eine Umgebung zu schaffen, in der genug Leute der Meinung sind, dass es gut/gerecht ist, dass diese Leute die Drecksarbeit für möglich wenig oder gar kein machen. Deswegen baut Kapitalismus immer darauf auf, diese Gruppen zu isolieren. Und wie halt der globale Süden im aktuellen System dies auf globaler Ebene darstellt, stellen diverse Minderheiten - wie eben BI_PoC, trans Menschen, aber auch Frauen - es auf nationaler Ebene dar. Und damit diese sich nicht verbünden, wird versucht (siehe die Emails) diese gegeneinander auszuspielen. Etwas, das wohlgemerkt schon seit der Abolition in den USA getan wurde, als man Frauen und versklavte Menschen gegeneinander ausgespielt hat.


    Es hat einen Grund, warum Faschismus immer aus Kapitalismus hervorgeht.


    Es ist also das genaue Gegenteil. Die Diskriminierung von Minderheiten ist etwas, das genutzt wird, um die Position der finanziellen Eliten und das bestehende kapitalistische System zu stärken.


    Etwas, wozu es genug Forschung gibt. Ich empfehle "The Shock Doctrine" von Naomi Klein als Einstiegslektüre.

  • Die Frage nach dem Zusammenhang zwischen GAS und Gender-Identität hat immer noch niemand beantwortet.

    Sigh, ich werd mal darauf eingehen. Natürlich geht es vielen trans Menschen um ihr allgemein körperliches Erscheinungsbild und cis Menschen identifizieren sich nunmal mit ihren Geschlechtsteilen sowie auch Sekundärmerkmalen.

    Das kann, muss nun nicht, bei trans inkl. nicht-binären Personen mit dem Gefühl von Gender Dysophoria einhergehen.


    ich bin nicht-binär (damit bin ich natürlich auch trans), ich will nun bestimmt keinen Penis haben, ich trage aber manchmal gerne Binder oder auch Sport-BHs, die eben Oberweite wegnehmen. Ich hab aber auch manchmal, kommt drauf an, kein Problem mit Kleidung, die mal Ausschnitt zeigt und körperbetonter geschnitten ist und ich mag mich nicht auf Mikrolabel festlegen, weil ich nicht weiß welches ich nutzen sollte, ich könnte genderfluid benutzen, Demi-Frau, I dunno, ich verwende einfach als Oberbegriff nicht-binär.

    Es ist mir im Großen und Ganzen auch recht egal, aber was ich nicht muss, oder irgendjemand anders, ist sich für seine eigene Identität erklären und rechtfertigen zu müssen. Es geht dich auch nicht wirklich etwas an. Das Einzige, was du tun oder verstehen musst, ist andere richtig anzusprechen, was du ja laut eigener Aussage offenbar tust.


    Nun versteh ich natürlich Neugierde auf wissenschaftlicher Ebene. Menschliche Eigenschaften und Identitäten kommen ofc nie "aus dem Nichts", man kann immer nach genetischen und neurobiologischen Ursachen suchen, wenn es in Good Faith geschieht und oft ist es für einen selbst auch interessant zu wissen.

    Für mich war es auch sehr interessant zu lernen, dass angeborene Arten von Neurodiversitäten, nun auf ADHD und Autismus bezogen, vererbt werden und keine Spontanmutationen sind.

    Ist dann immer ironisch von den Eltern zu lesen, die es ja so schwer haben weil ihr Kind neurodivers ist (von den extremen Fällen abgesehen, in denen das Kind öfters bei Überforderung gewalttätig ist oä.). Von wem hat es das denn, na, von Impfungen oder was!? :unsure:


    Spannend ist, dass Genderidentitäten und allgemein eben Queerness bis zu einem gewissen Grad ebenfalls vererbt werden und Leute wie Alice Schwarzer würden jetzt sagen, dass es an der "woken" Kultur liegt und an der Beeinflussung von trans Personen, wenn in einer Familie mehr als eine trans Person auftritt, aber solche Leute glauben auch, sie würden was von menschlichen Gehirnen, Biologie und Gender verstehen, wenn sie von Chromosomen Bescheid wissen.

    Es gibt dazu leider noch wenig Material, aber es scheinen sowohl genetische Faktoren wie die Entwicklung im Mutterleib eine Rolle zu spielen, genauso wie bei Familien, bei denen es eine nicht heterosexuelle Person gibt, allgemein hohe Wahrscheinlichkeiten dafür haben, dass Geschwister und andere nahe Verwandte ebenfalls queer sind.


    Ich hatte da auch schon... spannende Diskussionen mit meiner Mom. xD

    "Alle Frauen wünschen sich manchmal sie hätten keine Brüste und fühlen sich manchmal mehr als Frau und manchmal nicht so sehr." No Mom, they don't.

    Und als ich meinte ich hätte mir als Kind selbst beigebracht Menschen in die Augen zu sehen und wie lang man diesen halten soll etc meinte sie "ja ich hab das auch gemacht, alle Menschen müssen das erstmal auf diese Weise lernen." NO MOM, THEY DON'T LOL.

    Deswegen hab ich mich da auchmal vpr einer Weile bisschen eingelesen gehabt, ob es neuere, seriöse Erkenntnisse in der Vererbung von Queerness und Neurodiversitäten gibt.

  • Die Frage nach dem Zusammenhang zwischen GAS und Gender-Identität hat immer noch niemand beantwortet.

    Zum einen: Technisch gesehen wurde die Frage in diesem Thread sicher schon fünf Mal beantwortet, du müsstest es nur lesen. Aber nun gut, noch einmal...


    Einige (aber nicht alle) trans Menschen erleben etwas, das sich Gender Dysphoria (Geschlechtsdysphorie) nennt und was sich daraus ergibt, dass das Gehirn einen anderen Bauplan für den Körper hat, als die Zellen. Effektiv ist das Gehirn der Meinung, das bestimmte Dinge da oder nicht da sein sollten - und die Tatsache, dass dem nicht so ist, löst ein unangenehmes, arg bedrückendes Gefühl aus, was zu Depressionen, Panikattacken und anderen psychischen Effekten führen kann, teilweise aber sogar auch zu physischen Schmerzen. Einige Sachen davon lassen sich rein durch Hormone behandeln (bspw. die Stimme bei trans Männern oder die Brüste bei trans Frauen), andere erfordern allerdings eine Operation, die eben darauf abzielt, das äußere Körperbild dem inneren Körperbild anzupassen.


    Die Sache ist letzten Endes auch, dass bei cis Menschen solche Operationen und hormonelle Eingriffe komplett normal sind. So ist es bspw. so, dass cis Männer, die zum Beispiel keinen oder kaum Bartwuchs haben oder an Haarausfall leiden, teilweise Testosteron verschrieben bekommen, um dies auszugleichen. Oder dass cis Männer, die durch eine Hormonstörung Brüste bekommen, diese sich entfernen lassen können. Und letzten Endes sind auch Operationen der Brüste zur Vergrößerung und Verkleinerung bei cis Frauen nicht selten mit einer Form von Dysphorie verbunden. Bei trans Menschen ist diese Dysphorie nur noch deutlicher ausgeprägt.


    Nun ist es aber so, dass nicht alle trans Menschen gleich viel Dysphorie und nicht alle über dieselben Dinge haben. Das ist eben der Punkt, warum der ganze Transmedicalism so ein Bullshit ist. Nicht jede trans Person möchte sich komplett umoperieren lassen - manche wollen es sogar gar nicht und sind komplett mit einer sozialen Transition zufrieden. Weil es unterschiedlich ist, was bei den verschiedenen Menschen nun einmal Geschlechtsdysphorie und Geschlechtseuphorie auslöst.


    Ich selbst will meine Brüste loswerden und hätte gerne eine tiefere Stimme. Ansonsten bin ich aber okay, so wie ich bin. Aber für andere ist es halt eben anders.

  • Das ist alles gar nichts, was ich bestreite. Es geht mir mit der Frage darum, zu zeigen, dass eine Ansicht, wie sie in diesem Zitat zum Ausdruck kommt, falsch ist.

    Zitat
    Um weitere Beispiele zu nennen, Kleidung, Gerüche, Verhalten, Gefühle, Hygiene. Macht es bei irgendeiner dieser Sachen Sinn, sie in männlich und weiblich aufzuteilen? Nein, absolut kein Stück, wir machen es aber trotzdem. Genauso wie man viele körperliche Merkmale, wie Brüste zum Beispiel weiblich einordnet, obwohl das nicht so viel Sinn macht, was ist daran jetzt eigentlich weiblich? Dazu gibts auch genug cis Männer, die Auffgrund von Hormondefiziten Brüste ausgebildet haben, gerade im Alter passiert das auch häufiger. Genauso, wie zum Beispiel cis Frauen im Alter auch mehr Bart ausbilden, weil das Östrogenlevel sinkt, ändert das jetzt irgendetwas an deren Genderidentität? Diese ganzen Merkmale haben halt einfach nichts mit deinem Gender zu tun. [...]

    Was die Sache mit der "Zeichendeutung" betrifft, für die ich so angefeindet / zensiert werde, ich denke da an einen meiner liebsten Webcomics, Kill Six Billion Demons. Da identifiziert sich die Figur White Chain zunächst eindeutig als nicht-weiblich, wird im Verlauf der Geschichte aber von anderen als weiblich wahrgenommen und "reinkarniert" schließlich in einem weiblich codierten Körper. Oder nimm die trans Sängerin Anohni, von der ich schon dachte, sie habe eine weibliche Stimme, als sie sich noch männlich präsentierte. Ist es da falsch, die Gender-Identität aus solchen Merkmalen abzulesen, wenn sich die Lesung später als gerechtfertigt erweist?

  • Am Ende sind's halt zumindest theoretisch nur verschiedene Arten von Organen zur Fortpflanzung bzw. um den Nachwuchs zu ernähren (weswegen halt doch etwas schwierig ist Brüste von cis Männern mit solchen zu vergleichen, die Milchfluss abgeben könnten; das ist bei cis Männern halt seltenst der Fall), aber gerade bei Geschlechtsorganen und anderen dieser Merkmale fühlen sich recht viele trans und nicht-binäre Menschen dennoch unwohl, weil die körperlichen Merkmale dann oft nicht mit der eigenen Wahrnehmung übereinstimmen.


    Btw hab ich persönlich größere "Probleme" (jetzt nicht wirklich Probleme, but you know) dass ich breite Hüften und nicht eine besonders androgyne Stimme habe, als mit Brüsten. Und ich will vielleicht noch Kinder, daher ist die Entscheidung auch schwierig den Uterus entfernen zu lassen (das hat medizinische Gründe tho, das hat nichts mit meiner Identität zu tun). Und ja, Kinder überleben heutzutage auch mit Flasche und blah, für die Eltern-Kind-Bindung ist es aber dennoch schön.

    Oberweite kann man sonst etwas kleiner aussehen lassen oder ganz abbinden. An de Stimme kann man auch mit Training noch ein wenig was ändern, I guess. Am Knochen- und Körperbau halt nicht.


    Und an manchen Tagen fühl ich mich eben viel weiblicher als an anderen, weswegen ich nicht direkt ein Problem mit ihnen habe und lange gebraucht habe um herauszufinden, dass man dann auch nicht-binär sein kann und es Genderfluidität sowie Demi-Geschlechter gibt.

    Genderfluid oder eine Demi-Frau zu sein oder whatever ist aber insofern deshalb recht lustig, weil alle, die das "du bist ja nur ein Tomboy"-Klischee glauben, dann ebenfalls an ihre Grenzen stoßen, auch wenn ich natürlich verstehen kann was Menschen irritiert, die das Konzept erst vor kurzem gehört haben und noch nicht verstehen.


    Ich glaube weshalb speziell Terfs aka Schwarzer-Feministinnen, die mehr auf der Hardlinerseite sind, so ein Problem mit nicht-binären und trans Personen haben ist, dass sie "etwas maskulinere cis Frauen" als das Ideal ansehen, aber nur wenn diese tatsächlich cis Frauen sind. Sonst sind sie in deren Augen "Traitors".

    Eben weil solche va traditionelle Femininität als Schwäche und sie Frauen (oder weiblich gelesene Personen) als solche, die gebrainwashed wurden, wahrnehmen.


    Bei einer ehamaligen Bekannten (die mich halt nie richtig ansprechen wollte und auch arg rassistisch war auf rechtsradikalener Ebene dann schon) hat sich dauernd über "das Püppchen" auf ihrer Arbeit auslassen, da es eine technische Firma war und was bildet sich dieses Püppchen ein bei ihnen anzufangen, die sei doch zu dumm dazu...

    Sie hat aber nie wirklich mit ihr geredet, fragst du "woher weißt du dass sie dumm ist, wenn du mit ihr fünf Sätze gewechselt hast? Die wird genauso einen Master haben wie du!?" - "Weil die alle dumm sind." *deep stare at me; hatte an dem Tag auch mehr Schminke drauf -__-*

    So wie die das dargestellt hat, haben die Männer auf der Arbeit mehr Respekt vor ihr gehabt, als sie das tat.


    Hat sich aber selbst feministisch genannt. Zumindest bei manchen Feministinnen, und auch bei manchen lesbischen Frauen, gewinnt man den Eindruck sie hassen / mögen viele Frauen ja ohnehin nicht und Personen, die sie als weiblich lesen, like ...!!?




    Ist es da falsch, die Gender-Identität aus solchen Merkmalen abzulesen, wenn sich die Lesung später als gerechtfertigt erweist?

    Natürlich ist es nicht falsch und das machen eigentlich alle im Alltag automatisch. Es geht einfach nur darum, dass man die Selbstaussagen einer Person respektiert, wenn man sich halt in ihrem Gender geirrt hat.


    Es ist auch nicht falsch einem Kind bei der Geburt ein Geschlecht zuzusprechen, weil man es halt irgendwie ansprechen muss und bei recht vielen Menschen ihr tatsächliches Geschlecht auch mit dem Zugewiesenen übereinstimmt.

    Man könnte nun ein Kind mit nicht-binären Pronomen ansprechen bis es alt genug ist es selbst zu entscheiden. Das Problem ist halt zum einen die Gesellschaft, zum anderen wird es vielen cis oder auch mtf / ftm trans Kindern auch nicht unbedingt gefallen neutral angesprochen zu werden.


    Das Ding ist einfach auch es einem Kind leicht zu machen dies von selbst zu ändern und nicht das Gefühl zu geben, man würde es shamen, wenn es zu einem kommt und doch mit anderen Pronomen angesprochen und anders identifiziert werden will uä., als mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht.

    Bzw. auch den Eindruck vermittelt, dass man ebenfalls keine Probleme hat, wenn es sich später doch als cis herausstellt.



    Was die Sache mit der "Zeichendeutung" betrifft, für die ich so angefeindet / zensiert werde,...


    Das war wohl nicht dafür, sondern dass du die Identität anderer in Frage gestellt hast und meintest irgendeine komische Verschwörungstheorie hinter der gestiegenen Akzeptanz von trans Menschen zu wittern.

  • Nun, ich würde sagen, dass es nach den vergangenen zwei Wochen weder an Rowlings politischer Ausrichtung, noch am Faschismus der TERF Bewegung irgendwelch Zweifel geben dürfte.


    Für alle, die es nicht mitbekommen haben: Kellie-Jay Keen-Minshull (auch bekannt als Posie Parker), die sich - sollte man irgendwelche Zweifel an ihrer politischen Ausrichtung haben, in ihrem Twitterprofil als Barbie mit Hakenkreuzarmbinde abbildet - hat eine Tour durch Australien und Neuseeland gemacht, unter dem vermeintlichen "Banner" von "Let Women Speak". Auf einer dieser Veranstaltungen sind dann die Nazis aufmaschiert. Also richtige, White Power und Hitlergruß machende Nazis. Und niemand aus der KJK-Posse hat sich negativ über diese geäußert oder versucht sie von der Veranstaltung auszuschließen. Auch hat niemand etwas gesagt, als eine cis Frau, die sich dagegen aussprach, vor laufender Kamera gewürgt wurde, um sie vom sprechen abzuhalten. Was eben auch sagt, wie sie zu "Let women speak" stehen, denn sie meinen eher "Let people speak, who share my exact opinion. Kill the others, if you have to." Auch indigene Aktivist*innen wurden bei den Protesten (von den KJK-Supporter*innen und spezifisch Nazis) massiv angegriffen, bedroht und teilweise verletzt.


    Allerdings sei an dieser Stelle natürlich gesagt: Die Neuseeländer*innen haben dies jedoch gesehen und reagiert. (Oder auch: Neuseeland ist echt das falsche Land, um so etwas abzuziehen.) Bei der nächsten Veranstaltung gab es einen massiven Gegenprotest, der darin endete, dass KJK mit Tomatensuppe begossen wurde und die Veranstaltungen in Neuseeland abbrach. Statt der kommenden Veranstaltung von der KJK-Posse, gab es massive Pro-Trans Proteste in Neuseeland. Also ja, Neuseeland ist und bleibt stabil.


    Rowling geht derweil weiter und retweetet diverse selbst-identifizierende Faschist*innen, queerfeindliche und rassistische Aussagen und auch einen Tweet, der die Progress-Prideflag und spezifisch die zusätzlichen Streifen (die neben Trans und Inter auch BI_PoC und jene, die durch die AIDS-Pandemie gestorben sind, würdigt) als "Scheiße" bezeichnet.

  • Ich finds ganz interessant, das diese Frau von Zeitungen die ein gewisse Übereinstimmung mit ihren Sichten als Women`s Rights-Activists beschrieben wird in Richtung ihres Publikums. Wenn man sich Daily Mail und Co. ansieht berichten die darüber, was für ein schlimmer Platz Neuseeland für Frauen ist und das die arme Frau quasi ja nur ne Rede halten wollte. Schon ein recht belustigender Frame.

  • Vielleicht zum Trans Day of Visibility eine schöne Nachricht.


    Rowlings Produktionsfirma "Brönte" hat im vergangenen Jahr fast 75% weniger Umsatz gemacht, als im Jahr zuvor. Während dazu zwar nur Verfilmungen ihrer Detektivklamotten gehören und die ganze Cursed Child Chose, ist es doch ein sehr extremer Einbruch - vor allem wenn wir bedenken, dass spezifisch auch Cursed Child trotz mehr internationaler Produktionen 64% Umsatzeinbußen zu verzeichnen hat.


    JK Rowling production company reports 74 per cent drop in profit
    Brontë Film and TV adapts the author’s Strike novels
    www.independent.co.uk

  • Natürlich ist das nicht ausschließlich ihrer Transfeindlichkeit geschuldet. Sie hat Fans schon lange mit ihren Retcons auf Twitter genervt und ihre letzten paar Harry Potter Productionen waren schlichtweg nicht so gut.


    Wobei eben auch viele Außenseiter ihre Bücher gemocht haben, weil die Idee eines missbrauchten Kindes, dass quasi gerettet und in eine affirmative Welt gebracht wird sehr mit diesen Gruppen resoniert.

    Und ich bin sicher dass die Aids Metapher, ihr Umgang mit jüdischen Stereotypen und anderen Nationalitäten auch ganz andere Gruppen vergrault hat, nicht nur uns.


    Jetzt kann sie zumindest die nächsten Tage ein bisschen darüber ranten wie sehr sie gecancelt wurde.

  • Wobei eben auch viele Außenseiter ihre Bücher gemocht haben, weil die Idee eines missbrauchten Kindes, dass quasi gerettet und in eine affirmative Welt gebracht wird sehr mit diesen Gruppen resoniert.

    Nicht nur, dass es das missbrauchte Kind ist. Es ist auch gegen die Idee der Blutreinheit und der Uniformität und die Gruppe der Misfits, die zusammenpasst. Die Harry Potter-Story hat ja schon viele Elemente, die ja sehr viele Leute angesprochen haben, weswegen die Harry Potter-Fans sehr viel diverser waren als Fan-Communities von so vielen anderen Franchises. Das macht es ja so schlimm. Gerade weil Harry Potter als Franchise mehr Menschen aus der Trans-Community als Fans hatte wie so viele anderen Franchises. Dass die Autorin ihrer Lieblingsfranchises nun so ist, dass ist ja der Schlag ins Gesicht.


    ______



    ContraPoints hat wieder ein sehr gutes Video zu JKRowling gemacht:


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • In Belgrad wurde vor wenigen Tagen die Leiche einer 18-jährigen trans Frau gefunden und ein Tatverdächtiger festgenommen, bei einem Gedenken an die Ermodete wurde von einer Gruppe von Rechten Nationalisten die Gedenkkerzen usw. verwüstet und versucht eine Transflagge zu zerreißen. Leider passend zur allgemeinen Stimmung gegen LGBTIQ+ in Serbien das seit langem versucht ein wannabe Putin Russland zu sein und nicht umsonst als "Russland Balkans" gilt.


    Zudem wurde in North Carolina ein 18-jähriger trans Mann von einem 25-jährigen weißen Mann, mit dem er sich zum Date treffen wollte und einer 22-jährigen weißen Frau aus puren Hass auf dessen Identität ermordet.



    Also ja, sehr traurige Nachrichten die einfach nur wütend machen.

  • Selbstbestimmungsgesetz: Kritik von LGBTI-Aktivist*innen und Trans-Gegner*innen
    Die Ampel will das Selbstbestimmungsgesetz mit einigen Einschränkungen wohl am Mittwoch durchwinken. Bereits im Vorfeld ist die Aufregung groß. (Politik -…
    www.queer.de


    Morgen soll das sogenannte "Selbstbestimmungsgesetz" bzw. SBGG beschlossen werden, das Hausrecht wurde dabei nochmal verschärft verankert und nach "Bedenken" von Nancy Faeser landet man als Trans/Queere Person, der*die nach dem Gesetz Namen und Geschlechtseintrag ändert auf netten Datenlisten von BKA, Verfassungsschutz usw. Ich könnte gerade Seiten verfassen und alle möglichen Rechten und bürgerlichen Gruppen verfluchen aber ich versuche mich zu zügeln und schreibe vielleicht die Tage noch ein paar Gedanken dazu wenn ich mich etwas beruhigt habe.

  • Die Gesellschaft ist nun so, dass solche Änderungen nur in kleinen Schritten erfolgen (und man dann halt realistisch gesehen drum froh sein muss, wenn ein Jahrzehnt nicht alle Änderungen wieder zum Negativen wegfallen), deswegen hab ich jetzt auch nicht mehr erwartet, als dass eine abgespeckte Version durchgesetzt wird, oder hier bei Hausrecht noch verschlechtert. Ich hab jetzt nichts anderes erwartet, also kann ich nicht enttäuscht oder verärgert sein. 😅

  • How do the Taliban, who 'know what a woman is', treat women in Afghanistan?
    TalkTV host Julia Hartley-Brewer has generated outrage for remarking that the Taliban 'know what a woman is' while talking about trans issues.
    www.thepinknews.com


    Diese "Gender Criticals" schrecken inzwischen nicht davon zurück jeden, der*die Transrechte supportet mit den Taliban zu vergleichen, die Genderappartheid betreiben und Afghanistan zum so ziemlich schrecklichsten Land der Welt für Frauen machen, aber klar denen geht es total um "Frauenrechte" und "die Sicherheit von Frauen und Mädchen" :blerg:

  • Trans teen loses volleyball scholarship after Riley Gaines unleashes right-wing mob against her
    Gaines celebrated "the power of public opinion" when she learned the school had allegedly revoked the scholarship...
    www.lgbtqnation.com


    Trans Teen, die schon kurz vor Pubertät anfing mit HRT und Pubertätsblocker Zunahme wurde ihre Scholarship an einer Universität entzogen durch Riley Gaines und ihren extrem Rechten Online-Mob, die sie Online wie eine Horde in "Social Media" schikanieren. Mir braucht wirklich niemand zu erzählen, dass es diesen Mob um eine Soziopathin, die es nicht ertragen konnte den 5. Platz mit einer trans Person zu teilen und im Gegensatz zu dieser nicht vor Ort eine Trophäe erhielt auch nur eine Sekunde um Fairness im Sport geht.


    Und ja diese Person, die daraus eine Karriere macht unter extrem Rechten Medien in den USA hat sogar ihren Mob losgeschickt an eine Bibliothek in Kalifornien, die diese mit Bombendrohungen zuhäuften, also Soziopathin ist noch nett ausgedrückt.

  • Ergh... Ich bin langsam das Thema Trans Athleten absolut leid. Es werden nun immer mehr und mehr Studien veröffentlicht, die belegen, dass Trans*Frauen absolut keinen Vorteil gegenüber Cis*Frauen im Sport haben. Ironischerweise ist eher das Gegenteil der Fall, da nach etwa 6 Monaten Hormonblockern die Vorteile von Testosteron im Körper komplett ausgemerzt wurden und man mit einem meist größerem Körper mit geringerer Sauerstoffversorgung endet.

    Zumal, diese ganze Debatte dreht sich sowieso nur um die Transphobie gegen Trans*Frauen, den Leuten ging es noch nie und wird es auch nie um den Frauensport gehen. Ansonsten wären Trans*Männer auch nicht gezwungen, gegen Cis*Frauen antreten zu müssen - Oh Moment, wir werden ja ständig "missgeleitete dumme Frauen" genannt, das hatte ich ganz vergessen. Alles zum Kotzen dieser Trend.


    An dieser Stelle möchte ich auch gerne einen Podcast von den SciGuys reinwerfen, in dem es eben um Trans Athelten geht. Weiß jetzt noch nicht, ob ich es bereits hineingeworfen habe, da ich das Video sehr gerne als Referenzpunkt nutze, da es informativ und unterhaltsam ist, sowie alle wichtigen Quellen in der Information hat.

    The Science of Trans Athletes (with Schuyler Bailar @pinkmantaray) | Sci Guys Podcast #218


    Mich wundert es nicht, dass andere Trans*Menschen langsam aus den USA auswandern, aber so wie es weitergeht, sieht es bei uns auch nicht wirklich rosig aus. Zumindest geht in Deutschland etwas weiter mit dem Selbstbestimmungsgesetz, ich wünschte etwas ähnliches würde auch nach Österreich kommen - Es ist einfach nervig schwierig, Namen und Geschlechtseintrag zu ändern... Und das medizinische System ist immer noch nicht über die Transphobie hinweg, sehr viele Ärztinnen und Ärzte haben etwas.., kritische Ansichten.

  • USA: Nex, 16 und nicht-binär, nach Schlägen von Mitschülerinnen gestorben
    Nex Benedict starb einen Tag nach dem Vorfall auf einer Highschool-Mädchentoilette. Die Polizei ermittelt zu den Hintergründen. (Politik - International)
    www.queer.de

    Nach Tod von Nex: Konsequenzen gefordert
    Der Tod einer 16-jährigen nichtbinären Person im als queerfeindlich geltenden US-Bundesstaat Oklahoma muss politische Konsequenzen haben, so die Forderung…
    www.queer.de


    Vor wenigen Wochen wurde in den USA im Bundesstaat Oklahoma (republikanisch dominiert, dementsprechend verdammt queerfeindlich im Sinne religiöser scheiß Fundamentalisten) eine Jugendliche nicht-binäre Person sowie eine weitere trans Person von 3 Highschool Mädchen zusammengeschlagen und die nicht-binäre Person mit dem Namen Nex Benedict wurde ins Krankenhaus gebracht, noch am selben Tag wieder aus dem Krankenhaus entlassen und ein Tag später kollabierte Nex und verstarb (eine Autopsie ergab, dass die Person nicht an den Folgen des Zusammenschlagens von den Mädchen verstarb, die genaue Todesursache ist allerdings nicht bekannt). Nex wurde zuvor bereits ein Jahr lang wegen deren nicht-binären Identität konstant in der Schule gemobbt, die letztes Jahr bereits Schlagzeilen gemacht hatte, als ein Lehrer an der Schule Ziel rechten Online-Hasses wurde durch Accounts wie "Libs of Tiktok" (fascist of Tiktok ist weitaus passender).


    Natürlich hören die queerfeindlichen Republikaner in ranghohen Positionen nach dieser erneuten Attacke mit Todesfolge mit ihrer transfeindlichen Rhetorik nicht auf und u. a. der Leiter der Schulbehörde in Oklahoma Ryan Walters faselt wieder was mit religiöser Rechtfertigung von: "Es gibt nicht mehrere Geschlechter, es gibt zwei. So hat uns Gott geschaffen".


    Auch an die queerfeindlichen Leute im Board (wovon so manche sich beleidigt als Opfer von Cancel Culture geniert haben die letzten Jahre) kann ich dazu nur sagen, dass Worte und Rhetorik Konsequenzen haben in der realen Welt bishin zu Mord, aber vermutlich ist euer Hass schon so ausgeprägt, dass ihr auch diesen verstorbenen Menschen nicht als wertvolles Leben betrachtet.