Auf der einen Seite ist das, was die Mehrheit sich wünscht, alles unrealistisch und deswegen sollte es nicht befolgt werden und es total okay, dass die Regierung undemokratisch handelt - auf der anderen Seite aber sollen wir hierbei auf eine mystische Mehrheit hören, die tatsächlich darum gar nie befragt wurde?
Alles unrealistisch ist es nicht, aber du wirst zugeben müssen, dass die Gesellschaft ein Limit an Ressourcen hat. Ganz einfaches Schulmathe: Drei Leute wollen jeweils 10 Äpfel - alle sind dafür - aber du hast nur insgesamt 25 Stück. Was machst du dann? Alle über die Verteilung befragen und sie entscheiden lassen? Könnte funktionieren. Wäre wahrscheinlich trotzdem nicht im Sinne aller, die jeweils 10 Äpfel haben wollen. Zwei könnten 10 bekommen, dann wäre die Mehrheit zufrieden - oder alle bekommen gleich viel weniger und alle sind gleich unzufrieden. Wäre jedenfalls beides nicht wie gewünscht...
Denken wir mal big scale. Da wird man irgendwie, irgendwann, irgendeine Entscheidung abgeben müssen - und da sind wir wieder bei Wahlen, Repräsentativität, Mehrheiten etc...
Und warum jetzt die Mehrheit einer Bevölkerung so "mystisch" sein soll, kapiere ich nicht.
Entsprechend ist halt ein Argument von wegen: "Die Mehrheit der Leute ist dagegen" schon ein wenig unsinnig, solange jene mystische Mehrheit nicht tatsächlich über die Optionen und den Kontext aufgeklärt wurde und was für Alternativen es eigentlich gibt.
Wieso "dagegen"? Wo kommt denn das jetzt her?
Wie wird denn gewährleistet, dass sich die Leute tatsächlich über Optionen informieren und aufgeklärt werden?