Dann erklär du mir vorher doch mal, wieso du jemanden, der einen (wehrlosen) Menschen gezielt und mit voller Absicht einsperrt, nicht der Freiheitsberaubung schuldig ansiehst.
Habe ich irgendwo gesagt, dass ich das nicht tue? Ich würde es aus objektiver Sicht ohne zu zögern auch Freiheitsberaubung nennen. Wieso fällt es dir nun so schwer einen Mord auch als Mord zu bezeichnen?
Würdest du jemanden zur Seite stehen, der vll. etliche Menschenleben auf dem Gewissen hat, selbst wenn ihr früher eng wart?
Wenn ich einen Menschen wirklich liebe, dann stehe ich ihm auch zur Seite, ganz egal, was dieser verbrochen hat. Würde ich den dann nämlich im Stich lassen, wäre ich nichts weiter als ein Heuchler, der die ganze Zeit nur so getan hätte, als würde er lieben. Das ist doch auch der Grund, warum ich Selbstjustiz absolut nachvollziehen kann, auch wenn ich es verurteile, so wie jedes andere Gewaltverbrechen auch: Ein geliebter Mensch steht für mich über allem anderen, auch über dem Gesetz.
Das heißt nicht, dass ich deswegen noch Achtung vor diesem Menschen hätte oder ihm seine Taten verzeihe. Aber mir wäre es nicht egal, wenn jemand, der mir wirklich nahe steht ins Gefängnis müsste und noch schlimmer wäre es, wenn der Staat diese Person einfach so aus meinem Leben nehmen würde. Dazu hat niemand ein Recht.
Nicht jeder Mensch ist zu sowas fähig, die Allerwenigsten.
Leider hast du da Unrecht. Das Töten liegt uns in der Natur, ja auch dir und mir. Das zu leugnen wäre sehr naiv.