Chad konnte es kaum glauben. Nachdem es doch noch Schwierigkeiten im Doppelkampf gab, hatten Akira und er das Match durch gegenseitige Unterstützung doch noch gewonnen. Nach Mampfis letzter Attacke, dem Einigler, der zum Sieg verhalf, war Akira sehr beeindruckt. "Das war ein toller Kampf. Und es war fantastisch, dass ich ihn mit Akira zusammen austragen durfte.", dachte Chad, errötete leicht und senkte den Kopf ein wenig. Dann fiel den beiden auf, dass die Wiesor der Mädchen sich wohl verletzt haben mussten. Akira eilte zu ihnen. Sie lobte die Mädchen zunächst, doch der nächste Satz kam etwas schroff rüber. "Oh nein, du kannst doch nicht JETZT so mit ihnen reden, Akira.", dachte er, während er auch zu den Mädchen hinüber ging. "Sei nicht so hart zu ihnen. Deswegen sind sie ja in einer Schulklasse. Um aus Fehlern zu lernen.", erklärte Chad Akira, doch in diesem Moment fiel ihm auf, dass er nun selbst sehr kritisch geklungen hat. "Ich bin ein Idiot!", schoss ihn in diesem Moment durch den Kopf. Akira wollte noch etwas sagen, doch Chad hielt ihr die Hand vor den Mund, um ihr klar zu machen, dass er sie sehr wohl verstanden hat und ihr auch Recht gab. Nun schaute Akira auch noch leicht beleidigt auf den Boden. Kurz kniff er die Augen zusammen und dachte: "Du Vollidiot!" Anschließend legte er einen Arm um Akira, in der Hoffnung sie würde ihm den Mist, den er gerade erzählt hatte, nicht nachtragen. Nun wandte er sich den zwei Mädchen zu und erklärte ihnen, dass sie ihre Wiesor ins Pokémon-Center bringen müssten. "Doch zuvor möchte ich mich noch für den tollen Kampf bei euch bedanken!", sagte er, während er den zweien seine Hand hinhielt, die von dem Mädchen mit dem Kurzhaarschnitt geschüttelt wurde. Dann gingen sie los, sprachen noch kurz mit ihrer Lehrerin und verschwanden dann in der Ferne. "Ob Akira wohl sauer auf mich ist? Sie sieht so nachdenklich aus im Moment. Aber das kann doch nicht nur deswegen sein...", dachte er sich und fragte etwas besorgt: "Akira, alles in Ordnung mit dir?" "Ja, alles in Ordnung... glaube ich.", kam als Antwort, welche sich aber nicht sehr überzeugend anhörte. Als er nochmal nachhacken wollte, kam Mauzi angerannt und hielt Akira eine Sinelbeere hin. Sie erklärte Chad daraufhin Mauzis besondere Fähigkeit und dass diese Beere wohl den Mädchen gehören musste. "Dann lass sie uns ihnen zurückbringen. Ich denke, sie sind nach Rosalia City unterwegs und das ist ja auch unser Ziel. Oder nicht?", schlug Chad vor. Dies war zudem eine gute Gelegenheit, sich mit Akira zu unterhalten. Diese blickte allerdings nachdenklich in Richtung der Gruppe. Auch weiteres Zureden half nicht. Akira schwieg weiterhin. Chad war leicht enttäuscht und wurde etwas nervös, da er glaubte, dass Akira ihm seine etwas harten Worte doch übel nahm. "W-wir müssen nicht, wenn du nicht möchtest...", sagte er enttäuscht. Er hatte schon die Hoffnung aufgegebn, als Akira plötzlich aufsprang und ihm ihre Hand hinhielt. Chad musste grinsen und war sehr glücklich, denn zuletzt schien es nicht so, als würde Akira mit ihm vorgehen. "Dann lass uns schnell losziehen. Sonst erwischen wir die beiden nicht mehr vor Einbruch der Nacht!"
Kurz nachdem sie losgingen, kam Timo zu den beiden. "Wo geht ihr zwei hin?", fragte er Akira und Chad. "Lange Geschichte Timo. Jedenfalls müssen wir unseren Gegnern von vorhin etwas zurückgeben, was wir jetzt haben.", erklärte Chad ihm. "Ja, falls man uns vermissen sollte: Wir gehen Richtung Rosalia City. Wir warten dann auf euch, bis ihr uns eingeholt habt.", fügte Akira hinzu. Dann gingen sie schon los und Timo rief ihnen hinterher: "Okay, dann bis später."
Akira und Chad liefen nun schon eine Weile. Viel geredet hatten sie noch nicht miteinander. Zunächst ging es ja auch darum die zwei Mädchen einzuholen. Plötzlich sah man die Umrisse von zwei Personen am Horizont. "Da sind sie. Komm, beeilen wir uns!", sagte Akira, nahm Chad an der Hand und lief los. "Hey! Hallo!", rief sie. Die zwei Mädchen drehten sich um. "Oh, ihr seid die Trainer gegen die wir vorhin gekämpft haben.", bemerkte das kurzhaarige Mädchen, als Akira und Chad bei ihnen ankamen. "Seid ihr uns hinterher gelaufen?", fragte das andere Mädchen. "Ja. In der Tat.", antwortete sie, während sie ihre Hand, in der die SInelbeere war - ihre andere Hand hielt übrigens immer noch die von Chad - öffnete. "Das muss mein Mauzi euch wohl während des Kampfes mit seiner Fähigkeit stibitzt haben." "Ja, das ist die Beere, die ich für mein Wiesor aufgehoben habe. Das war wohl Mauzis Mitnahme.", erklärte das kurzhaarige Mädchen. "Ja da hast du Recht.", sagte Akira in einem lobenden Ton, während sie dem Mädchen die Sinelbeere gab. "Das lernen wir alles in der Schule!", ergänzte das andere Mädchen. "Na dann lernt fleißig weiter. Ihr habt Potenzial!", lobte Chad die beiden, "Aber nun beeilt euch und bringt eure Wiesor ins Pokémon-Center." "Danke. Tschüss!", riefen die beiden schon im Laufen. Auch Akira und Chad riefen den beiden noch ein "Tschüss!" hinterher und winkten noch eine Weile. Nun wandte sich Chad an Akira: "Okay, was machen wir jetzt?" "Na wir warten natürlich auf die anderen. Sie dürften ihre Kämpfe wohl auch beendet haben und sind bestimmt schon auf dem Weg. Und da drüben ist eine Bank. Komm, da setzen wir uns hin." Wieder nahm Akira Chad bei der Hand und zog ihn mit zu der Bank. Chad wurde wieder rot, da Akira schon wieder seine Hand hielt.
Nachdem sie sich gesetzt hatten, begannen sie ein Gespräch."Woher kommst du eigentlich?", fragte Chad. "Ich komme aus Teak City. Das ist hier in der Johto-Region", antwortete Akira, doch es schien Chad so, als würde sie nicht so gern darauf angesprochen werden. Also fing er nun selbst an zu erzählen: "Ich bin aus der Hoenn-Region. Bevor ich nach Johto gekommen bin, habe ich auf einer Insel namens Flossbrunn gelebt. Zusammen mit meinen Eltern. Mein Vater zieht Pokémon groß. Er erweist damit der Insel einen großen Dienst. Die Pokémon, die er aufzieht, sind nämlich teilweise von großem Nutzen. Ja und meine Mutter..." "ist eine Top-Koordinatorin!", vollendete Akira Chads Satz. Er sah sie erstaunt an. Akiras Augen funkelten vor Begeisterung: "Ich bin einer der größten Fans von deiner Mutter! Die großartige Miss Anderson! Jede ihrer Vorführung ist ein Meisterwerk! Ihre Kämpfe sind graziös und anmutig! Früher habe ich keine ihrer Vorstellungen im Fernsehen verpasst! Auch das Special mit ihr, in dem du übrigens auch vorkamst, war fantastisch! Ich hatte dich auch sofort wieder erkannt und konnte es zunächst kaum glauben, aber du warst es wirklich." Chad war von dieser plötzlichen Euphorie sehr überrascht. Akira wusste also die ganze Zeit wer er war? "Und als du dich dann mit mir unterhalten hast, da dachte ich: Miss Andersons Sohn unterhält sich mit mir!", fuhr sie fort. Chads gute Laune war nun eher an einem Tiefpunkt angekommen. "Nach all dem, was ich gerade gehört habe, ist meine Mum für Akira wohl wichtiger als ich... " Viel Zeit für Gedanken blieb Chad nicht, denn Akira redete schon weiter: "Und du scheinst ja auch sehr interessiert an Wettbewerben zu sein, oder? Ob du wohl das Talent deiner Mutter geerbt hast? Wie gerne würde ich deine Mutter mal in einem Wettbewerb sehen. Live natürlich! Und in der ersten Reihe! Ich hoffe, dass ich auch mal in Wettbewerben erfolgreich sein werde!" "Wenn du fleißig bist und viel mit deinem Mauzi übst, werdet ihr euch bestimmt sehr schnell verbessern.", sagte Chad und versuchte seine Enttäuschung zu überdecken. "Es ging nur um meine Mutter... Von mir wollte sie gar nichts wissen... Sie scheint in mir wohl einfach nur den Sohn einer berühmten Koordinatorin zu sehen... Mehr nicht...", waren im Moment Chads Gedanken. Normalerweise dachte er nicht schlecht von anderen Menschen. Er glaubte, dass diese Schwarzmalerei nur zu Missverständnissen führen würde. Dennoch gab es in seiner Vergangenheit ein Ereignis, nachdem er sich gewünscht hatte, nicht immer auf das Gute im Menschen zu vertrauen. Geschafft hatte er es trotzdem nicht. Das Gute war für Chad der Sieger. Diesen Tag hatte er auch so gut wie es ging verdrängt. Dennoch kamen Erinnerungen an diesen Tag nun hoch. Währenddessen schaute er die ganze Zeit in den Himmel, welcher sich nun leicht rot färbte, da die Dämmerung langsam eintrat. "Was denk ich eigentlich im Moment? Das war eine ganz andere Situation. Niemals könnte ich das mit Akira vergleichen. Wie dumm von mir, diese Erinnerung überhaupt wieder in mein Gedächtnis zurückzuholen..." Seine Gedanken wurden abermals unterbrochen. Ein vorbeifliegendes Kramurx wollte rasten... und setzte sich genau auf Chads Kopf. Als er dies bemerkte wurde er aus seinem geistesabwesenden Zustand zurückgeholt. Er war sauer, denn die Gedanken die er zuvor gehabt hatte, hatten ihn wütend gemacht. "Runter da!", sagte er schroff und wollte das krähenartige Pokémon mit der Hand verscheuchen, was auch gelang. "KRA-KRA-KRAMURX", rief es. "Beschwer dich nicht. Immerhin hast du auf mir gesessen.", gab Chad nun wieder gut gelaunter von sich. "Was für ein lustiges Pokémon.", sagte Akira und stand von der Bank auf. Entschlossen sah sie Kramurx an: "Ich werde es fangen!"
OT: Catwalk, ich hoffe das passt alles so^^ Na dann viel Spaß beim Kramurx fangen XD