Diese Sensualität muss ja bei dir keinen großen Stellenwert einnehmen. Menschen drücken ihre Gefühle und Zuneigung unterschiedlich aus und bei mir ist das halt auch nur bei ein paar wenigen Personen, die ich drücken will. xD
Das ist sehr ermutigend, vielen Dank! =) Ich denke, du hast recht, ich drücke meine Gefühle tatsächlich mehr auf andere Weise aus und das ist sicherlich auch okay.
Wenn ich mir so gut funktionierende Beziehungen mit emotional reifen Menschen anschaue, stelle ich fest, dass dieses Verliebtheitsgefühl mit der Zeit verschwindet. Und das ist gut so, weil dieser langfristige Rausch mehr schadet, als dass er Nutzen hat. Liebe ist vergleichsweise "langweilig". Man lebt seinen Alltag, kennt seinen Partner und hat auch Verantwortung. Natürlich verbringt man sein Leben nicht nur vor der Glotze, sondern baut auch besondere Momente in seine Beziehung ein, die die Romantik und Leidenschaft aufrecht erhalten. Aber es ist eben nicht dieses Wechselbad der Gefühle des Neuen, Unbekannten und Aufregenden. Stattdessen hat man, wie ich finde, etwas viel besseres. Eine Beziehung die wie gesagt auf Vertrauen, Respekt und Wertschätzung beruht. Für viele hört die Beziehung aber auf, sobald es nicht mehr "kribbelt", man keine "Gefühle" mehr hat.
Diesen Absatz finde ich richtig schön und würde ihn mir gerne irgendwo einrahmen. (:
Ich gebe Raito ja Recht ... Obwohl ich schon sagen muss, dass ich diese Hochs und Tiefs bei allen Personen habe, die ich sehr lieb habe, und dann für ein paar Wochen nicht sehen kann. Sprich, wenn man sich dann verabschiedet und weiß, okay ich seh ihn/sie/dey erst im März wieder, hinterlässt das immer ein kleines Tief. [...]
Das ist denke ich ein guter Richtwert. Wenn man Sehnsucht nach Menschen hat unabhängig von ihrem Geschlecht oder dem Umstand, dass man sich körperlich zu ihnen hingezogen fühlt. Dann weiß man, dass es um den Menschen geht. [...]
Ich bin mir nicht sicher, ob ich gerade eine soziopathische Seite an mir entdecke, aber ich vermisse Verwandte und Freund*innen super selten und habe im Regelfall auch keine Probleme damit, von ihnen Abschied zu nehmen. Diese Personen habe ich natürlich trotzdem lieb und kann mit ihnen so ziemlich über alles sprechen. Allerdings, wenn ich mich kritisch hinterfrage, merke ich, dass die Impulse, sich mit ihnen zu treffen, in jüngster Vergangenheit entweder von ihnen ausgingen oder der Vorschlag von mir kam, jedoch von meiner Seite aus vordergründig im Zeichen einer bestimmten Aktivität geschah. Ich bin irgendwie sehr passiv geworden. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass ich durch die Vollzeitarbeit zu viel mit mir selbst beschäftigt bin, meine Trennung mich nachhaltig geschädigt hat, ich womöglich von Grund auf kein sozialer Mensch im herkömmlichen Sinne bin oder etwas gänzlich anderes.
[...] Oft erlebt man es aber, dass die emotionale - ich würde es schon Abhängigkeit nennen, in der Regel in dem Kontext zustande kommt, dass das Potential für eine Beziehung und/oder körperliche Intimitäten existiert. Aber wenn man dann mal nachhakt und fragt, was verbindet euch eigentlich so? Wie verbringt ihr denn eure Zeit, worüber redet ihr denn konkret? Sind die Antworten doch ziemlich ernüchternd.
Naja, du bist ein intellektueller und kommunikativer Typ und die besagten Personen hinterfragen sich vielleicht allgemein weniger. Das bedeutet aber nicht, dass bei diesen Menschen keine stärkere Verbindung vorhanden ist, nur weil sie unfähig sind, es in Worte zu fassen.
Ich versteh auch nie so ganz, warum es sich für viele falsch anfühlt, etwas mit der besten Freundin oder dem besten Freund anzufangen. Ihr kennt euch, lange und gut, ihr vertraut euch, könnt euch auf einander verlassen, habt ne gute Bindung aufgebaut, seid dementsprechend wohl auf einer Wellenlänge, werdet vermutlich auch denselben Humor und Hobbies haben, je nachdem wie ihr "beste*r Freund*in" definiert. Schlecht aussehen tut ihr beide auch nicht. Wenn es sich da für mich "falsch" anfühlt, es mit einer Beziehung zu probieren und ich stattdessen dem "guten Gefühl" mit irgendeiner fremden Person nachjagen würde, dann würde ich ernsthaft meine Werte und Ziele hinterfragen.
Ich kann mir vorstellen, dass es daran liegen könnte, dass man beste*n Freund*in nicht verlieren möchte oder keine sexuelle Anziehungskraft ein- oder beidseitig vorhanden ist.
Das ist auch so ein Problem, die Ansicht, man könne Liebe und Gefühle nicht in Worte fassen. Doch, kann man und sollte man. Man sollte seine Gefühle versuchen in Worte zu fassen und sich immer wieder mal ins Gewissen rufen, was man unter Liebe versteht, was man von einer Partnerschaft erwartet und wie man das Verliebtheitsgefühl einordnen kann.
Ja, man sollte sich selbst reflektieren (auch von der Partnerschaft abgesehen). Allerdings werden die meisten non-demisexuellen Personen die Verliebheitsphase nicht überspringen und diese Dopamin-Ausschüttungen haben, die man schnell mal als "romantischer Zauber" interpretiert. Man kann in diesem Stadium ja einerseits dieses nicht-erklärbare Gefühl haben und sich andererseits bewusst machen, was einem an der anderen Person wichtig ist. Meiner Meinung nach darf man sich diese "Kribbel"-Erfahrung gerne geben und muss sich nicht extra "aufsparen". Man kann die Zukunftspläne ja dann in Angriff nehmen, wenn die Verliebheitsphase abgeklungen ist und man sich sicher ist, dass man mit der Person das gesamte weitere Leben verbringen möchte. Spätestens ab diesem Abschnitt macht es dann natürlich Sinn, sich (nochmal) ins Gedächtnis zu rufen, warum diese Person dafür die richtige ist.