Feste:r Freund:in

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  • Diese Sensualität muss ja bei dir keinen großen Stellenwert einnehmen. Menschen drücken ihre Gefühle und Zuneigung unterschiedlich aus und bei mir ist das halt auch nur bei ein paar wenigen Personen, die ich drücken will. xD

    Das ist sehr ermutigend, vielen Dank! =) Ich denke, du hast recht, ich drücke meine Gefühle tatsächlich mehr auf andere Weise aus und das ist sicherlich auch okay.


    Wenn ich mir so gut funktionierende Beziehungen mit emotional reifen Menschen anschaue, stelle ich fest, dass dieses Verliebtheitsgefühl mit der Zeit verschwindet. Und das ist gut so, weil dieser langfristige Rausch mehr schadet, als dass er Nutzen hat. Liebe ist vergleichsweise "langweilig". Man lebt seinen Alltag, kennt seinen Partner und hat auch Verantwortung. Natürlich verbringt man sein Leben nicht nur vor der Glotze, sondern baut auch besondere Momente in seine Beziehung ein, die die Romantik und Leidenschaft aufrecht erhalten. Aber es ist eben nicht dieses Wechselbad der Gefühle des Neuen, Unbekannten und Aufregenden. Stattdessen hat man, wie ich finde, etwas viel besseres. Eine Beziehung die wie gesagt auf Vertrauen, Respekt und Wertschätzung beruht. Für viele hört die Beziehung aber auf, sobald es nicht mehr "kribbelt", man keine "Gefühle" mehr hat.

    Diesen Absatz finde ich richtig schön und würde ihn mir gerne irgendwo einrahmen. (:


    Ich gebe Raito ja Recht ... Obwohl ich schon sagen muss, dass ich diese Hochs und Tiefs bei allen Personen habe, die ich sehr lieb habe, und dann für ein paar Wochen nicht sehen kann. Sprich, wenn man sich dann verabschiedet und weiß, okay ich seh ihn/sie/dey erst im März wieder, hinterlässt das immer ein kleines Tief. [...]

    Das ist denke ich ein guter Richtwert. Wenn man Sehnsucht nach Menschen hat unabhängig von ihrem Geschlecht oder dem Umstand, dass man sich körperlich zu ihnen hingezogen fühlt. Dann weiß man, dass es um den Menschen geht. [...]

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich gerade eine soziopathische Seite an mir entdecke, aber ich vermisse Verwandte und Freund*innen super selten und habe im Regelfall auch keine Probleme damit, von ihnen Abschied zu nehmen. Diese Personen habe ich natürlich trotzdem lieb und kann mit ihnen so ziemlich über alles sprechen. Allerdings, wenn ich mich kritisch hinterfrage, merke ich, dass die Impulse, sich mit ihnen zu treffen, in jüngster Vergangenheit entweder von ihnen ausgingen oder der Vorschlag von mir kam, jedoch von meiner Seite aus vordergründig im Zeichen einer bestimmten Aktivität geschah. Ich bin irgendwie sehr passiv geworden. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass ich durch die Vollzeitarbeit zu viel mit mir selbst beschäftigt bin, meine Trennung mich nachhaltig geschädigt hat, ich womöglich von Grund auf kein sozialer Mensch im herkömmlichen Sinne bin oder etwas gänzlich anderes.


    [...] Oft erlebt man es aber, dass die emotionale - ich würde es schon Abhängigkeit nennen, in der Regel in dem Kontext zustande kommt, dass das Potential für eine Beziehung und/oder körperliche Intimitäten existiert. Aber wenn man dann mal nachhakt und fragt, was verbindet euch eigentlich so? Wie verbringt ihr denn eure Zeit, worüber redet ihr denn konkret? Sind die Antworten doch ziemlich ernüchternd.

    Naja, du bist ein intellektueller und kommunikativer Typ und die besagten Personen hinterfragen sich vielleicht allgemein weniger. Das bedeutet aber nicht, dass bei diesen Menschen keine stärkere Verbindung vorhanden ist, nur weil sie unfähig sind, es in Worte zu fassen.


    Ich versteh auch nie so ganz, warum es sich für viele falsch anfühlt, etwas mit der besten Freundin oder dem besten Freund anzufangen. Ihr kennt euch, lange und gut, ihr vertraut euch, könnt euch auf einander verlassen, habt ne gute Bindung aufgebaut, seid dementsprechend wohl auf einer Wellenlänge, werdet vermutlich auch denselben Humor und Hobbies haben, je nachdem wie ihr "beste*r Freund*in" definiert. Schlecht aussehen tut ihr beide auch nicht. Wenn es sich da für mich "falsch" anfühlt, es mit einer Beziehung zu probieren und ich stattdessen dem "guten Gefühl" mit irgendeiner fremden Person nachjagen würde, dann würde ich ernsthaft meine Werte und Ziele hinterfragen.

    Ich kann mir vorstellen, dass es daran liegen könnte, dass man beste*n Freund*in nicht verlieren möchte oder keine sexuelle Anziehungskraft ein- oder beidseitig vorhanden ist.


    Das ist auch so ein Problem, die Ansicht, man könne Liebe und Gefühle nicht in Worte fassen. Doch, kann man und sollte man. Man sollte seine Gefühle versuchen in Worte zu fassen und sich immer wieder mal ins Gewissen rufen, was man unter Liebe versteht, was man von einer Partnerschaft erwartet und wie man das Verliebtheitsgefühl einordnen kann.

    Ja, man sollte sich selbst reflektieren (auch von der Partnerschaft abgesehen). Allerdings werden die meisten non-demisexuellen Personen die Verliebheitsphase nicht überspringen und diese Dopamin-Ausschüttungen haben, die man schnell mal als "romantischer Zauber" interpretiert. Man kann in diesem Stadium ja einerseits dieses nicht-erklärbare Gefühl haben und sich andererseits bewusst machen, was einem an der anderen Person wichtig ist. Meiner Meinung nach darf man sich diese "Kribbel"-Erfahrung gerne geben und muss sich nicht extra "aufsparen". Man kann die Zukunftspläne ja dann in Angriff nehmen, wenn die Verliebheitsphase abgeklungen ist und man sich sicher ist, dass man mit der Person das gesamte weitere Leben verbringen möchte. Spätestens ab diesem Abschnitt macht es dann natürlich Sinn, sich (nochmal) ins Gedächtnis zu rufen, warum diese Person dafür die richtige ist.

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    "Ich bin nett, ich hab einen tollen Hund und ich kann ganz viel
    Zuckerwatte essen ohne dass mir schlecht wird."
    -
    Douglas Jensi Funny

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  • Ich bin mir nicht sicher, ob ich gerade eine soziopathische Seite an mir entdecke, aber ich vermisse Verwandte und Freund*innen super selten und habe im Regelfall auch keine Probleme damit, von ihnen Abschied zu nehmen. Diese Personen habe ich natürlich trotzdem lieb und kann mit ihnen so ziemlich über alles sprechen. Allerdings, wenn ich mich kritisch hinterfrage, merke ich, dass die Impulse, sich mit ihnen zu treffen, in jüngster Vergangenheit entweder von ihnen ausgingen oder der Vorschlag von mir kam, jedoch von meiner Seite aus vordergründig im Zeichen einer bestimmten Aktivität geschah. Ich bin irgendwie sehr passiv geworden. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass ich durch die Vollzeitarbeit zu viel mit mir selbst beschäftigt bin, meine Trennung mich nachhaltig geschädigt hat, ich womöglich von Grund auf kein sozialer Mensch im herkömmlichen Sinne bin oder etwas gänzlich anderes.

    Als Soziopathie würde ich das nicht bezeichnen, weil sich Soziopathie ja u.a. durch mangelnde Fähigkeit zur Empathie und antisozialem Verhalten definiert, wie etwa das bewusste Ausnutzen und die Manipulation von Mitmenschen. Es sei denn, dir fallen auch solche Muster auf. Klingt für mich eher so, als würde in diesen Freundschaften keine wirklich gute, gemeinsame Grundlage existieren. So habe ich mich mit der Zeit auch mit Menschen auseinandergelebt, die ich zwar als Freunde bezeichnet habe, wo ich aber gemerkt habe, dass keine wirkliche Grundlage existiert und Aktivitäten auf oberflächlicher Ebene stattfanden, ich mich dementsprechend höchstens hab für gemeinsame Aktivitäten überreden lassen, weil ich mich irgendwie in der Pflicht sah, diesen Kontakt zu pflegen.

    Naja, du bist ein intellektueller und kommunikativer Typ und die besagten Personen hinterfragen sich vielleicht allgemein weniger. Das bedeutet aber nicht, dass bei diesen Menschen keine stärkere Verbindung vorhanden ist, nur weil sie unfähig sind, es in Worte zu fassen.

    Musste ich auch erst lernen. Und das ist Arbeit. Arbeit, die sich viele nicht machen wollen. Die aber finde ich notwendig ist, um langfristige emotionale Reife und peace of mind zu erlangen.

    Ich kann mir vorstellen, dass es daran liegen könnte, dass man beste*n Freund*in nicht verlieren möchte oder keine sexuelle Anziehungskraft ein- oder beidseitig vorhanden ist.

    Ich kann natürlich nur für mich sprechen. Aber bei dieser Argumentation würde ich mir gleich einige Fragen stellen.

    Warum sollte ich Angst haben, meine beste Freundin zu verlieren? Ist es die unterbewusste Angst, ich oder sie könnte die Beziehung sabotieren, und das in einer Art, die selbst der Freundschaft schadet? Wenn wir beide während der Beziehung feststellen, dass wir in der Hinsicht nicht kompatibel sind, dann sollte sich dies nicht auf die Freundschaft auswirken. Der Freundschaft könnte also höchstens schaden, dass in der Beziehung betrogen wird. Die Frage ist, warum traust du dir sowas zu? Meine Freunde respektiere und wertschätze ich. Ich belüge und betrüge sie generell nicht, bin ehrlich, transparent und fähig zur Kommunikation. Eine Partnerschaft wäre für mich im Grunde genau dasselbe, nur, dass wir auch Sex haben und uns für einen gemeinsamen Lebensweg entscheiden, der nochmal besondere dedication erfordert.


    Natürlich kann es ganz objektive Gründe geben, aufgrund derer eine Freundschaft möglich ist, eine Beziehung aber zugleich nicht. Aber die Werte und Tugenden, auf die ich in einer Beziehung Wert lege, auf die lege ich genauso in einer Freundschaft Wert und umgekehrt. Und wenn ich diese Werte dementsprechend in einer Beziehung anzweifle, dann zweifle ich sie konsequenterweise auch in einer Freundschaft an.

    Allerdings werden die meisten non-demisexuellen Personen die Verliebheitsphase nicht überspringen und diese Dopamin-Ausschüttungen haben, die man schnell mal als "romantischer Zauber" interpretiert. Man kann in diesem Stadium ja einerseits dieses nicht-erklärbare Gefühl haben und sich andererseits bewusst machen, was einem an der anderen Person wichtig ist.

    Auch das kann man bis zu einem gewissen Grad lernen und beeinflussen. Ich empfinde dieses Verliebtheitsgefühl in der Form wie damals auch nicht mehr und das alleine Aufgrund dessen, kontinuierlich an mir zu arbeiten und Introspektion zu betreiben. Der Stoizismus hat sich hier für mich als sehr mächtiges Werkzeug erwiesen. Falls du Interesse hast, dich da reinzulesen, kann ich dir folgenden Artikel aus dem akademischen Umfeld empfehlen, der qualitativ weit über dem steht, was die Google-Suche hergibt (weil oft auch oberflächlich und irreführend).

    Stoic Ethics


    Ein wichtiger Aspekt ist hier die Annahme, dass es nicht die Dinge an sich sind, die Gefühle und Emotionen in dir auslösen, sondern deine Interpretation dieser. “You have power over your mind - not outside events. Realize this, and you will find strength.”


    Und dieser Aspekt hat mich weit vorangebracht, weil ich mich so effektiv mit meinen Gefühlen und Gedanken auseinandersetzen konnte. Warum fühle ich wie ich fühle, warum denke ich, wie ich denke. Und plötzlich hatte ich dieses starke Verliebtheitsgefühl und da Gefühl eines "romantischen Zaubers" nicht mehr. Oft wird der Stoizismus deshalb fälschlicherweise als emotionslos und gefühlskalt angesehen. Aber der ist er nicht. Im Stoizismus ist man sich seiner Gefühle und ihrer Ursachen bloß bewusst.


    Wichtig ist hier wie gesagt die Bereitschaft, auch wirklich an sich zu arbeiten, und diese Arbeit hört nicht bei der Erkenntnis auf.

  • Man muss schon eine Linie ziehen, wo man sagen muss: "Andere Menschen sind einfach nicht haargenauso wie du."


    Nur weil er diese dann nicht vermisst, heißt es nicht, dass es eine schlechte Freundschaft ist.

    Manche fühlen sich zb. nach längeren Interaktionen ziemlich erschöpft, auch mit engeren Freund*innen, sodass sie erstmal Erleichterung fühlen wieder alleine zu sein.


    Ich persönlich vermisse sie dann eben, aber halt nur, wenn ich weiß, dass ein paar Wochen dazwischenliegen bis man sich wieder trifft.

    Wenn ich weiß, dass wir uns in ein paar Tagen wiedersehen, dann vermisse ich denjenigen natürlich auch nicht.




    Gefühle und Beziehungen für sich selbst zu interpretieren, ist ja ganz schön und ein guter Ansatz, aber nur weil jemand in der Theorie weiß, wie er diese Dinge für sich definiert, macht das eine Person in der Praxis selten besser.


    Ich hab auch schon zu viele pseudointellektuelle Shitheads gesehen, die in der Theorie die besten Theorien vortragen, in der Praxis aber schlimmer sind als viele andere. Jetzt nicht auf dich bezogen, aber allgemein.


    Wenn jemand aus seiner Intuition heraus weiß wie man mit jemand anderen umgeht, erst recht, wenn es jemand ist, der dir angeblich viel bedeutet, braucht das nicht in einem dreißig Seiten langen Essay ausarbeiten. Ist in der Theorie nett für sich selbst überdacht zu haben, tho.

  • Nur weil er diese dann nicht vermisst, heißt es nicht, dass es eine schlechte Freundschaft ist.

    Manche fühlen sich zb. nach längeren Interaktionen ziemlich erschöpft, auch mit engeren Freund*innen, sodass sie erstmal Erleichterung fühlen wieder alleine zu sein.

    Ich meine, natürlich kann man Freundschaft für sich definieren wie man möchte, meine Definition von Freundschaft ist es aber nicht, Leidensgenossen zu sein. Mal, ja, klang jetzt aber eher wie die Regel als die Ausnahme. Und genauso wie du dich für eine konkrete Definition von Liebe ausspricht, spricht nichts dagegen, Freundschaft auch eine gewisse Definition zuzusprechen.


    Gefühle und Beziehungen für sich selbst zu interpretieren, ist ja ganz schön und ein guter Ansatz, aber nur weil jemand in der Theorie weiß, wie man diese Dinge für sich definiert, macht eine Person in der Praxis selten besser.


    Ich hab auch schon zu viele pseudointellektuelle Shitheads gesehen, die in der Theorie die besten Theorien vortragen, in der Praxis aber schlimmer sind als viele andere. Jetzt nicht auf dich bezogen, aber allgemein.


    Wenn jemand aus seiner Intuition heraus weiß wie man mit jemand anderen umgeht, erst recht, wenn es jemand ist, der dir angeblich viel bedeutet, braucht das nicht in einem dreißig Seiten langen Essay ausarbeiten. Ist in der Theorie nett für sich selbst überdacht zu haben, tho.

    Auch Therapien sind (bewährte) Theorien und seitenlange Essays, die die Situation akademisch betrachten. Und auch eine Therapie gibt dir nur die nötigen Werkzeuge, mit denen du arbeiten musst.


    Richtig ist, dass es nicht reicht, sich ein fancy Zitat durchzulesen und zu denken, man sei für alle Lebenslagen gewappnet. Man sollte sich aber auch was zutrauen.


    Es ging mir auch nicht drum, dass man jedes Gefühl, das in einem hervorgerufen wird, wissenschaftlich unter die Lupe nimmt und rationalisiert, sondern einfach in seiner Gesamtheit zu mehr Einklang mit sich selbst findet. All die von mir erwähnten Dinge sind lediglich Produkt dessen.


    But I get your point.

  • Als Soziopathie würde ich das nicht bezeichnen, weil sich Soziopathie ja u.a. durch mangelnde Fähigkeit zur Empathie und antisozialem Verhalten definiert, wie etwa das bewusste Ausnutzen und die Manipulation von Mitmenschen. Es sei denn, dir fallen auch solche Muster auf. [...]

    Diese Eigenschaften treffen auf mich glücklicherweise nicht zu. (Yay!) (:


    [...] Klingt für mich eher so, als würde in diesen Freundschaften keine wirklich gute, gemeinsame Grundlage existieren. So habe ich mich mit der Zeit auch mit Menschen auseinandergelebt, die ich zwar als Freunde bezeichnet habe, wo ich aber gemerkt habe, dass keine wirkliche Grundlage existiert und Aktivitäten auf oberflächlicher Ebene stattfanden, ich mich dementsprechend höchstens hab für gemeinsame Aktivitäten überreden lassen, weil ich mich irgendwie in der Pflicht sah, diesen Kontakt zu pflegen.

    Ich denke, dass das Problem meiner eigenen Antriebslosigkeit geschuldet ist und weniger dadurch begründet wird, dass wir nicht dieselben Werte miteinander verbinden. Gemeint waren hierbei tatsächlich alle Personen, die mir nahe stehen und da schließe ich meine Eltern mit ein, die ich wirklich über alles liebe, Verwandte, denen ich viel zu verdanken habe und Freund*innen, mit denen ich jetzt schon seit ~20 Jahren in regelmäßigem Kontakt stehe. Ich hoffe wirklich, dass wir uns nicht auseinanderleben. ;_; Ich habe das Gefühl, mich so ein bisschen zu einem Einsiedler zu entwickeln und es ist gut, dass ich mit eurer Hilfe das jetzt so langsam mal realisiere und demnächst wieder mehr in Aktion trete.


    [...] Warum sollte ich Angst haben, meine beste Freundin zu verlieren? Ist es die unterbewusste Angst, ich oder sie könnte die Beziehung sabotieren, und das in einer Art, die selbst der Freundschaft schadet? Wenn wir beide während der Beziehung feststellen, dass wir in der Hinsicht nicht kompatibel sind, dann sollte sich dies nicht auf die Freundschaft auswirken. [...]

    Dazu sei gesagt, dass ich Partnerschaften, die aus langjährigen, "besten" Freundschaften entstanden sind, selbst sehr begrüße und eher auf Gegen-Standpunkte eingehen wollte, die andere dazu einnehmen.


    Eine Partnerschaft kann aus diversen Gründen einseitig beendet werden und das kann bei der anderen Person so große Wunden hinterlassen, dass diese Person die Freundschaft nicht länger aufrecht erhalten möchte. Manche Menschen fürchten sich davor und scheuen sich, ein solches Risiko einzugehen und verbleiben dann auf der Ebene mit mehr Abstand (kein täglicher Kontakt, weniger "gefühlte" Verbindlichkeit).


    Danke! Es ist schön, dass dieser Weg für dich so gut funktioniert. Das nehme ich mal mit, sehe aber aktuell noch nicht das Bedürfnis darin, mich da hineinzulesen.


    Ich bin so ein bisschen hin- und hergerissen. Einerseits mag ich dieses Kribbeln, anderseits bin ich auch gerne Mensch der Lage. Mir gefällt die Vorstellung nicht, ein perfekter, fehlerfreier Mensch zu sein (auch wenn du es so drastisch wahrscheinlich nicht meintest). "Tugend" ist ein Wort, das bislang gar nicht in meinem Wortschatz vorkam. Das klingt sehr ritterlich. ^^


    Ich denke, dass das "Vermissen"-Gefühl bei mir einfach ziemlich schwach ausgeprägt ist. Für mich fühlt es sich halt eher so an, als wären die Leute nicht wirklich weg, sondern einfach nur kurz im Nachbarraum (jetzt mal ganz salopp formuliert). Das heißt natürlich nicht, dass ich nicht neugierig bin, was gerade in ihrem Leben abgeht, aber ich gedulde mich halt so lange, bis sie aus besagtem (Pseudo-)Nachbarraum zurück sind. ^^

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    "Ich bin nett, ich hab einen tollen Hund und ich kann ganz viel
    Zuckerwatte essen ohne dass mir schlecht wird."
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    Douglas Jensi Funny

  • Nur weil er diese dann nicht vermisst, heißt es nicht, dass es eine schlechte Freundschaft ist.

    Manche fühlen sich zb. nach längeren Interaktionen ziemlich erschöpft, auch mit engeren Freund*innen, sodass sie erstmal Erleichterung fühlen wieder alleine zu sein.

    Ich meine, natürlich kann man Freundschaft für sich definieren wie man möchte, meine Definition von Freundschaft ist es aber nicht, Leidensgenossen zu sein. Mal, ja, klang jetzt aber eher wie die Regel als die Ausnahme. Und genauso wie du dich für eine konkrete Definition von Liebe ausspricht, spricht nichts dagegen, Freundschaft auch eine gewisse Definition zuzusprechen.

    Das meinte ich doch gar nicht? Wo liest du da überhaupt etwas von "Leidensgenossen" hinein?

    Menschen haben halt unterschiedliche soziale Kapazitäten und wenn jemand viel introvertierter ist als du, wird er froh sein, wenn er danach wieder allein ist, egal wie gern er dich hat, und wird sich vielleicht auch nicht dauernd melden.


    Wie ich schon gesagt habe, unterhalte ich mich mit meinen besten Freund*innen über WhatsApp kaum, außer dass wir uns meist nur irgendwas Witziges oder Cutes hin- und herschicken. Und das passiert höchstens so zwei-dreimal die Woche.

    Davon abgesehen ist's oft halt nur ein: wie geht's bei dir an [Datum]?

  • Ich bin so ein bisschen hin- und hergerissen. Einerseits mag ich dieses Kribbeln, anderseits bin ich auch gerne Mensch der Lage. Mir gefällt die Vorstellung nicht, ein perfekter, fehlerfreier Mensch zu sein (auch wenn du es so drastisch wahrscheinlich nicht meintest). "Tugend" ist ein Wort, das bislang gar nicht in meinem Wortschatz vorkam. Das klingt sehr ritterlich. ^^

    Man muss keine Perfektion anstreben. Im Gegenteil. Ein Kribbeln und Verliebtheitsgefühl ist ja auch nicht per se schlecht. Der Anspruch sollte nur sein zu versuchen, Situationen zu vermeiden, die dir im Endeffekt schaden und nicht gut tun. Ein gutes Beispiel sind hier Drogen und Alkohol. In Maßen genossen, und wenn du weißt was du tust, nicht per se schlecht. Wenn's aber ein Level erreicht, wo es sich negativ auf andere Bereiche deines Lebens auswirkt, ebenso wie auf deinen Körper und deine Psyche, ist das keine gesunde Passion. Und das lässt sich eigentlich auf alle Bereiche des Lebens übertragen. Bei Verliebtheit ist es ja ähnlich. Es kann ein leichtes Kribbeln und eine leichte Aufregung sein, es kann aber soweit gehen, dass es dich in deinem Alltag einschränkt.


    Die Betonung liegt hier natürlich auf versuchen. Es behauptet ja niemand, dass man zu einem Roboter werden muss, der seine Entscheidungen stets auf Grundlage statistischer Auswertungen treffen muss.


    Das meinte ich doch gar nicht? Wo liest du da überhaupt etwas von "Leidensgenossen" hinein?

    Menschen haben halt unterschiedliche soziale Kapazitäten und wenn jemand viel introvertierter ist als du, wird er froh sein, wenn er danach wieder allein ist, egal wie gern er dich hat, und wird sich vielleicht auch nicht dauernd melden.


    Wie ich schon gesagt habe, unterhalte ich mich mit meinen besten Freund*innen über WhatsApp kaum, außer dass wir uns meist nur irgendwas Witziges oder Cutes hin- und herschicken. Und das passiert höchstens so zwei-dreimal die Woche.

    Davon abgesehen ist's oft halt nur ein: wie geht's bei dir an [Datum]?

    Jap. Gleichzeitig sagtest du aber, dass du deine Freund*innen vermisst und gar in ein Tief fällst, wenn du nach einem schönen Tag weißt, du wirst sie eine Zeit lang nicht sehen. Du sagst auch, dass wir soziale Wesen sind die menschliche Nähe und Kontakt brauchen. Bei Marty war die Ausgangslage aber eine andere. Dass er kein Problem hat Abschied zu nehmen und auch dieses Gefühl des Vermissens gar nicht verspürt, auch die Initiative für Treffen in der Regel nicht von ihm ausgeht, es sei denn, er hat Interesse an einer bestimmten Aktivität. Gleichzeitig verspürte er diesen Drang nach "mehr" bei seiner vergebenen Arbeitskollegin (wenn ich das richtig in Erinnerung habe) aber doch. Was ja heißt, es kommt durchaus auf den Menschen in seinem Leben an und ist keine ganz grundsätzliche Sache.


    Ich bin der Meinung, oft wird der Begriff "introvertiert" missbräuchlich benutzt (jetzt nicht von dir). Auch introvertierte Menschen streben nach sozialen Kontakten und Beziehungen, halt nur nicht in dem Umfang und der Art wie eher extrovertierte. Wo du als eher introvertierte Person ja zustimmst, wenn du sagst, soziale Kontakte sind wichtig und du fällst in ein kleines Tief, wenn du gute Freund*innen Mal länger nicht siehst.

  • Natürlich stimmt es aber auch, dass eine Partnerschaft zum Teil deines Lebens und viel Zeit einnimmt, die eine Lücke hinterlässt, wenn sie nicht mehr da ist, doch dieses "gibt auch noch andere Menschen auf der Welt" ist halt eine extrem oberflächliche Einstellung. Menschen kann man nicht einfach ersetzen, weil man eh dasselbe mag.

    Mir hat diese Denkweise geholfen über gewisse Personen drüber hinweg zu kommen. Gerade bei einer Person war es auch eher eine oberflächliche Beziehung, die wir hatten und wo ich das Gefühl hatte, dass sich die andere Seite kaum für eine Freundschaft einsetzt. Ich weiß nicht warum mir das damals so wichtig gewesen ist (ich wollte die Person auch einfach genuinely gut kennenlernen), aber irgendwann war's mir zu blöd und ich brach den Kontakt ab, genau mit dem Gedanken, dass ich ja vermutlich andere Menschen kennenlernen kann, die mir mehr geben können.

    Und wie gesagt, bezieht sich das auf eine ziemlich oberflächliche Beziehung, die ich zu dieser Person hatte, also nicht mal eine richtige Freundschaft, oder so. Das, was ich von dieser Person bekommen hatte, fühlte sich nicht besser bzw. mehr an, als das, was ich schon von vielen anderen Menschen bekommen könnte und daher fand ich diese Beziehung doch eher replaceable.

    Aber ja, bei einer tiefen, langjährigen Beziehung wie beim Fall von Rajani wird das vermutlich überhaupt nicht so einfach sein und da ist diese Denkweise wohl eher unpassend.

  • Natürlich stimmt es aber auch, dass eine Partnerschaft zum Teil deines Lebens und viel Zeit einnimmt, die eine Lücke hinterlässt, wenn sie nicht mehr da ist, doch dieses "gibt auch noch andere Menschen auf der Welt" ist halt eine extrem oberflächliche Einstellung. Menschen kann man nicht einfach ersetzen, weil man eh dasselbe mag.

    Mir hat diese Denkweise geholfen über gewisse Personen drüber hinweg zu kommen. Gerade bei einer Person war es auch eher eine oberflächliche Beziehung, die wir hatten und wo ich das Gefühl hatte, dass sich die andere Seite kaum für eine Freundschaft einsetzt. Ich weiß nicht warum mir das damals so wichtig gewesen ist (ich wollte die Person auch einfach genuinely gut kennenlernen), aber irgendwann war's mir zu blöd und ich brach den Kontakt ab, genau mit dem Gedanken, dass ich ja vermutlich andere Menschen kennenlernen kann, die mir mehr geben können.

    Und wie gesagt, bezieht sich das auf eine ziemlich oberflächliche Beziehung, die ich zu dieser Person hatte, also nicht mal eine richtige Freundschaft, oder so. Das, was ich von dieser Person bekommen hatte, fühlte sich nicht besser bzw. mehr an, als das, was ich schon von vielen anderen Menschen bekommen könnte und daher fand ich diese Beziehung doch eher replaceable.

    Aber ja, bei einer tiefen, langjährigen Beziehung wie beim Fall von Rajani wird das vermutlich überhaupt nicht so einfach sein und da ist diese Denkweise wohl eher unpassend.

    Eben, es ist was ganz anderes. Menschen, die du seit Jahren sehr gut kennst (und das halt auch nicht nur übers Internet) und ihr viele Erinnerungen zusammen habt, sind quasi schon ein Teil von dir.


    Das hören viele nicht gern, weil es den Zauber für sie nimmt, aber Freundschaft und Liebe bestehen auch viel aus "Gewöhnung". Es wird zur euer Lebensrealität, dass ihr euch einander habt.


    Das heißt natürlich nicht, dass man deshalb jeden für selbstverständlich nimmt, aber es ist eben so, dass es ein Loch hinterlässt, wenn ein Bestandteil deines Lebens verschwindet.


    Andere Personen sind imo eher jene Kontakte, die man gerne mag.

    Bei denen würde ich nun auch wirklich nicht sagen, dass ich "Core Memories" an sie habe.



    Eines meiner Lieblingszitate kommt aus Der Kleine Prinz; das ganze Buch ist wundervoll, aber die Stelle spricht genau das an. <3



  • [...] Der Anspruch sollte nur sein zu versuchen, Situationen zu vermeiden, die dir im Endeffekt schaden und nicht gut tun. Ein gutes Beispiel sind hier Drogen und Alkohol. In Maßen genossen, und wenn du weißt was du tust, nicht per se schlecht. Wenn's aber ein Level erreicht, wo es sich negativ auf andere Bereiche deines Lebens auswirkt, ebenso wie auf deinen Körper und deine Psyche, ist das keine gesunde Passion. [...]

    Da bin ich voll bei dir. Das Kolleginnendrama hatte ich ja glücklicherweise bereits als Suchtverhalten identifiziert. Dennoch habe ich es damals nur semi-zufriedenstellend gelöst. Im Endeffekt haben eher Zeit und Ablenkung für mich gearbeitet. Ich habe nicht das Gefühl, in wichtigen Momenten innerliche Stärke bewiesen zu haben, sondern bin eher vor dem Problem ein Stück weit davongelaufen, anstatt mich zu fragen, was ich von meinem Leben möchte und von mir selbst erwarte. Da muss ich - sollte es ein nächstes Mal geben - auf jeden Fall frühzeitig die mentale "kalte Dusche" anwerfen. Danke!

    Um mal ein bisschen damit aufzuräumen: die Situation mit der Kollegin ist nicht mehr aktuell, auch wenn das "gleichzeitig" von Raito es impliziert. Bastet schrieb, dass "Menschen unterschiedliche soziale Kapazitäten haben" und das sehe ich genauso.


    In jüngster Zeit war ich innerhalb meiner Clique (sagt ihr jungen Leute das heute noch? ^^') nicht derjenige, der ein Treffen anleierte. Dafür habe ich aber z.B. regelmäßig unsere Chats mit Insidern und personenbezogenen Fragen befeuert und war auch gerne mit am Start, wenn sich jemand verabreden wollte. Mir ist es auch wichtig zu wissen, wie es meinen Eltern geht, weshalb wir mindestens ein Mal in der Woche miteinander telefonieren und uns in regelmäßigen Abständen auch treffen. Es gibt Kontakte, die ich schleifen lasse, aber ich würde nicht soweit gehen, meine Verbindung mit ihnen deshalb zu hinterfragen oder herabzuwürdigen.


    Natürlich stimmt es aber auch, dass eine Partnerschaft zum Teil deines Lebens und viel Zeit einnimmt, die eine Lücke hinterlässt, wenn sie nicht mehr da ist, doch dieses "gibt auch noch andere Menschen auf der Welt" ist halt eine extrem oberflächliche Einstellung. Menschen kann man nicht einfach ersetzen, weil man eh dasselbe mag.

    Mir hat diese Denkweise geholfen über gewisse Personen drüber hinweg zu kommen. Gerade bei einer Person war es auch eher eine oberflächliche Beziehung, die wir hatten und wo ich das Gefühl hatte, dass sich die andere Seite kaum für eine Freundschaft einsetzt. Ich weiß nicht warum mir das damals so wichtig gewesen ist (ich wollte die Person auch einfach genuinely gut kennenlernen), aber irgendwann war's mir zu blöd und ich brach den Kontakt ab, genau mit dem Gedanken, dass ich ja vermutlich andere Menschen kennenlernen kann, die mir mehr geben können. [...]

    Es braucht natürlich eine gewisse Zeit, in welcher eine Trennung verarbeitet wird, aber die enstandene Leere kann durch neues Glück wieder gefüllt werden. In dieser Denkweise sehe ich grundsätzlich nichts falsches. Einer neuen Beziehung sollte man natürlich nicht mit der Erwartungshaltung begegnen, dass wieder alles genauso wie beim letzten Mal wird. Was ich persönlich nicht mag, ist Erlebnisse und gemeinsame Vorlieben nach dem Beziehungsaus zu verdrängen oder Expartner*innen für sich selbst als generelles Tabu-Thema zu erklären. Wie Bastet aus meiner Sicht schon richtig meinte, waren diese Menschen in den Prozess der Selbstgestaltung involviert. Warum also nicht aus diesen Erfahrungen schöpfen, ein bisschen Glück aus vergangenen Zeiten ziehen oder sich im Klaren darüber werden, was man in seinem*ihrem Leben nicht mehr möchte?


    In deiner Handhabung mit der Situation, kingfisher, sehe ich kein Problem. Du hattest keine Lust mehr, Zeit mit jemandem zu verbringen, der eure Gemeinsamkeit nicht zu schätzen weiß. Vielleicht wärst du der Person irgendwann noch wichtig geworden, aber in der Regel ist solch ein Verhalten schon ein gutes Indiz dafür, dass ihr auf der Stelle tretet. Da sich eure Beziehung noch in einem sehr frühen Stadium befand, ist ein belangloser Vorwand wie "es gibt ja auch noch andere Menschen" völlig in Ordnung.

    [...] Das hören viele nicht gern, weil es den Zauber für sie nimmt, aber Freundschaft und Liebe bestehen auch viel aus "Gewöhnung". Es wird zur euer Lebensrealität, dass ihr euch einander habt.

    In diesem Abschnitt kann ich mich wiederfinden.


    Es gibt diesen abgedroschenen Spruch "Freund*innen sind die Familie, die man sich aussucht". Wenn ich mir mein Sozialgeflecht und die einzelnen Entwicklungen anschaue, muss ich diesem Satz - großteilig gesehen - widersprechen. Kam ich in ein neues Sozialgefüge, gab es oft Personen, zu denen ich mich anfänglich hingezogen fühlte. Im Regelfall bin ich dann aber unbewusst mit jenen Menschen zusammengewachsen, die ich ursprünglich nicht auf dem Schirm hatte. Bastet hatte es an anderer Stelle schon so treffend beschrieben: "Liebe ist kein Casting" (etwas paraphrasiert) und auf Freundschaften trifft das nach meinem Dafürhalten genauso wenig zu (meistens).


    Allerdings können auch einseitig-initiierte Freundschaften funktionieren. Ich weiß nicht, ob ihr so einen Menschen in eurem Leben habt oder es selbst seid, aber manche Personen sind einfach so bestimmt darin, Teil deiner Welt zu werden, dass sie sich mit ihrer freundlich-gesunden Hartnäckigkeit auch irgendwann damit durchsetzen. Einem damaligen Mitschüler von mir ist das gelungen und seit langem zählt er zu meinen besten Freund*innen. Obwohl ich Arsch ihm am Anfang nicht viel abgewinnen konnte, haben wir irgendwann zueinandergefunden. Ihn und seine Einstellung schätze ich heute sehr.


    Leider hab ich kein fancy Zitat als Ende. "Der kleine Prinz"-Auszug war schön, auch wenn der Ton des Prinzen zum Schluss etwas bossy ist (na gut, scheinbar ist er ja auch Monarch...). ^^

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    "Ich bin nett, ich hab einen tollen Hund und ich kann ganz viel
    Zuckerwatte essen ohne dass mir schlecht wird."
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    Douglas Jensi Funny

  • Es gibt diesen abgedroschenen Spruch "Freund*innen sind die Familie, die man sich aussucht". Wenn ich mir mein Sozialgeflecht und die einzelnen Entwicklungen anschaue, muss ich diesem Satz - großteilig gesehen - widersprechen. Kam ich in ein neues Sozialgefüge, gab es oft Personen, zu denen ich mich anfänglich hingezogen fühlte. Im Regelfall bin ich dann aber unbewusst mit jenen Menschen zusammengewachsen, die ich ursprünglich nicht auf dem Schirm hatte. Bastet hatte es an anderer Stelle schon so treffend beschrieben: "Liebe ist kein Casting" (etwas paraphrasiert) und auf Freundschaften trifft das nach meinem Dafürhalten genauso wenig zu (meistens).


    Allerdings können auch einseitig-initiierte Freundschaften funktionieren. Ich weiß nicht, ob ihr so einen Menschen in eurem Leben habt oder es selbst seid, aber manche Personen sind einfach so bestimmt darin, Teil deiner Welt zu werden, dass sie sich mit ihrer freundlich-gesunden Hartnäckigkeit auch irgendwann damit durchsetzen. Einem damaligen Mitschüler von mir ist das gelungen und seit langem zählt er zu meinen besten Freund*innen. Obwohl ich Arsch ihm am Anfang nicht viel abgewinnen konnte, haben wir irgendwann zueinandergefunden. Ihn und seine Einstellung schätze ich heute sehr.

    Das ist für mich nicht abgedroschen, das ist für mich der wahrste Spruch überhaupt. xD

    Klar wächst man mit der Zeit einfach zusammen, aber trotzdem sind Freundschaften und Beziehungen eine sehr bewusste Entscheidung, während man in die Familie leider hineingeboren wird. ^^

    Da kann man nunmal genauso den Kontakt abbrechen, aber je enger das Familienmitglied mit dir verwandt ist, desto schwieriger ist es, oder desto mehr Kraft kostet es.


    Bei Zweiterem kommt es drauf. Wenn jemand bloß reserviert ist und nichts gegen mich hat, dann vielleicht schon.

    Wenn jemand etwas gegen mich hat, würde ich mich ziemlich blöd fühlen... und auch aufdringlich. Es wird einen Grund haben, weswegen die Person keinen engeren Kontakt will und den sollte man ohne Wenn und Aber respektieren.


    Da ich hauptsächlich mit einigen wenigen aus meinem engen Umfeld regelmäßigen Kontakt halte, wäre mir das auch viel zu anstrengend jemanden nachzurennen, der mich nicht unbedingt will, tbh.



    The Love Language™ Quiz
    Discover your primary love language and how you can use it to better connect with your loved ones.
    www.5lovelanguages.com


    Hier gibt's ein nettes Quiz, wer's schnell mal absolvieren mag. Dreht sich drum welche Love Language auf einen am meisten zutrifft. ^^


    Mein Ergebnis war:


    40 % quality time
    27 % acts of service
    23 % physical touch
    10 % words of affirmation
    0 % receiving gifts


    Ich halte von Worten und Geschenken echt nicht viel, wie man sieht. xD

  • Ich hab den Test jetzt mal gemacht und bin überhaupt nicht begeistert von der Art. Dieses "Was ist dir mehr wert?" stößt mir irgendwie sauer auf, weils für mich klar ist, dass ich gern Zeit und Körperkontakt mit meinem Partner habe, aber natürlich auch froh drum bin, wenn ich mal mit Tasks entlastet wäre. Dass es mir weniger wichtig ist, heißt nicht, dass es mir nicht wichtig ist. Nur, weil A gegen B verliert, ist B deswegen nicht irrelevant für mich, ganz im Gegenteil. Finde die Art des Tests mit diesen Ultimatum-Fragen irgendwie sehr weird und fände es wohl besser, wenn man jeden einzelnen Punkt mit "Wie wichtig ist dir X?" bewerten könnte.


    Bin mit dem Ergebnis aber trotzdem ganz zufrieden.

    Quality Time 29%
    Acts of Service 26%
    Physical Touch 23%
    Words of Affirmation 19%
    Receiving Gifts 3%

  • moxie was mir an dem Test persönlich - abgesehen von dieser Bewertung von "x ist wichtiger als y" - nicht gefallen hat, ist, dass es auch nicht abdeckt, wie man Liebe am liebsten gibt vs wie man sie am liebsten bekommt.


    Bei mir kam beispielsweise raus:

    37% Quality Time

    33% Physical Touch

    17% Words of affirmation

    10% Acts of Service

    3% Gifts


    Ich liebe es Zeit mit meinem Partner zu verbringen und körperliche Zärtlichkeit zu bekommen und selbst zu geben, keine Frage. Ich bin aber beispielsweise jemand, der gerne auch verbal Liebe ausdrückt, und die vor allem auch gerne Acts of Service nachkommt. Ich liebe es, meinen Menschen um mich herum etwas zu kochen, eine Aufgabe abzunehmen oder ne kleine Aufmerksamkeitsgeste einfach. Umgekehrt ist es mir jetzt nicht so wichtig, dass man mir etwas kocht, mir eine Aufgabe abnimmt oder so.

  • Hm, also ich habe den Test auch eben gesehen und gemacht und... Konnte irgendwie nicht wirklich etwas damit anfangen. Das hatte ich zunächst auch so vermutet, weil ich allgemein kein Beziehungsmensch bin ich ich deswegen einige Fragen erwartete, die ich gar nicht beantworten kann, weil das bei mir gar nicht so richtig zutrifft. Da in der Tagline aber auch Children als Adressaten erwähnt wurden, dachte ich, dass es vielleicht doch etwas allgemeiner wäre und passt.


    Bei vielen Fragen wusste ich aber wirklich so gar nicht, was ich da antworten soll. Die meisten Antworten wären einfach viel zu situativ und ich hatte tbh oft das Gefühl, dass ich allein aus Mental Health Gründen sehr oft zu Sachen im Bereich von "Acts of Service" tendiert habe, weil ich an sich immer froh bin/war, wenn es Verantwortungen gibt, die ich nicht übernehmen muss, weil ich weiß, dass sie anderswo in guten Händen sind. Gleichzeitig gibt es aber auch nur sehr bestimmte Menschen, bei denen ich mich wohl fühle, solche Verantwortungen abzugeben. Genauso ist Quality Time aus ähnlichem Grund vermutlich deutlich geringer ausgefallen, weil ich soziale Interaktion sehr anstrengend finde und daher gerne auch alleine bin bzw. viel Zeit für mich brauche, sodass zu viel gemeinsame Zeit dem Bund eher schadet. Das muss allerdings nicht direkt heißen, dass ich gemeinsame Aktivitäten, wenn sie da sind, dann nicht schätze. Genau da startete für mich allerdings schon das Problem, weil ich nicht genau wusste, was "It’s more meaningful to me" in dem Kontext bedeutet. Heißt es, dass ich mir das eher wünsche zu erhalten? Oder zu geben? Dass ich das mehr genieße, wenn das vorkommt?

    Ansonsten ist es irgendwie sehr unterschiedlich, bei wem ich welche Art von Zuneigung mehr wertschätze. Wenn ein Gift von jemandem kommt, bei dem ich weiß, dass derjenige eh schon knapp bei Kasse ist, kann so etwas wertvoller erscheinen als alles andere. Oder wenn ich sehe, dass in ein solches Geschenk eine Menge Mühe reingeflossen ist. Genauso gibt es bei verbalen Komplimenten Soft Spots, die ich, wenn ich sie von jemandem hören würde, viel viel wichtiger fänd, auch wenn die sonstige Tendenz in diesem Vergleich vielleicht eeeher in die andere Richtung ginge.


    tl;dr ich kann für mich eigentlich kaum allgemeingültige Aussagen dazu treffen, welche "Love Language" mir liegt, weil es mega von Situation und Leuten abhängig ist, womit ich mich wohler fühle oder was ich mir wünsche. Und irgendwie finde ich das Thema an sich zu komplex, um es in diesem einfach Fragenmodell sinnvoll abbilden zu können.

  • Ich weiß nicht, ich kann in den meisten Fällen schon sagen, was mir mehr Wert ist. Meistens find ich es ziemlich well... unnötig Affection in Worten auszudrücken.

    Wenn mich jemand nicht wertschätzen würde und umgekehrt, würden wir nicht so viel Zeit miteinander verbringen oder für einander kleine Dinge tun, so aus meiner Sicht.

    Mir fällt es tbh auch ziemlich schwer Affetion in Worte zu fassen und das fühlt sich etwas ... aufgesetzt an. xD


    Naja und kleine Geschenke sind nett, aber ich fühl mich unwohl, wenn mich jemand regelmäßig mit Geschenken überhäufen möchte, erst recht mit Größeren.

  • Ich bin ja ein Fan von Quizzen, immer her damit, und schließe mich oben an, dass ich mich mit diesem 50/50-Format schwergetan habe, weil es manchmal fast schon wie ein Push in eine Richtung wirkte, gerade weil ich es für unfassbar süß halte, wenn ich ein Geschenk bekommen würde, wo sich jemand Gedanken gemacht hat, es aber dadurch automatisch immer verloren hat, dass ich grundsätzlich stressed by Überraschungsgeschenken bin und sie unbedingt erwidern will. Fängt schon bei der Rose im Chat im kleinen Rahmen an, haha. Ich will da sofort zurückgeben oftmals, obwohl das nicht Sinn der Sache ist…trotzdem danke für das Quiz, fand es trotzdem eben interessant, auch wenn es da bestimmt noch coolere Versionen gibt, weil gefühlt diese Gifts und Physical Touch im Nachteil sind, obwohl sie auch wichtig für mich sind, hu…also irgendwie das eine über das andere ständig zu stellen, hat mich manchmal echt geärgert. xD

    Ich halte von Worten und Geschenken echt nicht viel, wie man sieht. xD

    Das mochte ich am ehesten noch an dem Test, dieser Fokus auf Worten auch mal. Beispielsweise mache ich Menschen gerne happy oder rede offen über solche Gefühle, während sowas oftmals, dadurch dass ich es auch frei und gerne mache, einen ganz anderen Richtwert für mich als für meine Freundin hat. Deswegen haben die Worte der Appreciation bei mir auch gut abgeschnitten, weil ich sie eben völlig anders value und eine solche Ehrlichkeit aus dem Alltag eher selten kenne. Bei meiner Freundin sehe der Fokus vermutlich gänzlich anders bei den Worten aus, haha. Zumindest könnte ich mir das vorstellen.^^

    Es gibt diesen abgedroschenen Spruch "Freund*innen sind die Familie, die man sich aussucht"

    Klar wächst man mit der Zeit einfach zusammen, aber trotzdem sind Freundschaften und Beziehungen eine sehr bewusste Entscheidung, während man in die Familie leider hineingeboren wird. ^^

    ^ This. Bin nicht der krasse Familien-Typ aus der Erfahrung heraus und ehrlich gesagt stimme ich mit dem oberen Satz auch überein. Du kannst zwar Freunde leider auch mal schnell verlieren, aber du suchst sie dir jedenfalls aus und es ist etwas anderes als die Familie, die dir auch schnell fremd sein kann. Besonders beim Erbe oder wenn mal das falsche Fass aufgemacht wird. Bin da mehr in der Freundschaftscorner ehrlich gesagt.^^'

    tl;dr ich kann für mich eigentlich kaum allgemeingültige Aussagen dazu treffen, welche "Love Language" mir liegt, weil es mega von Situation und Leuten abhängig ist, womit ich mich wohler fühle oder was ich mir wünsche. Und irgendwie finde ich das Thema an sich zu komplex, um es in diesem einfach Fragenmodell sinnvoll abbilden zu können.

    I agree. Habe auch eher aus Spaß teilgenommen, das lässt sich nie einfach definieren, aber for fun fand ich es recht witzig. Gerade da es so situativ ist, lässt es sich wirklich schwer festmachen, besonders nicht bei zwei Antworten, haha. Kann mit deinem Post ganz gut relaten. ^-^

    Mir fällt es tbh auch ziemlich schwer Affetion in Worte zu fassen und das fühlt sich etwas ... aufgesetzt an. xD

    Da geht es vielen so. Irgendwie sympathisch, kommt mir bekannt vor...


    Edit: Ups, vergessen, mein Ergebnis zu posten. Das wirft ein falsches Bild, fuck this Quiz. xD

  • Eine Kategorie, die mir da fehlt, ist Food. Könnte man unter Acts of Service oder Gift einordnen (zumindest wenn man was Kleines vom Einkaufen mitbringt), aber Leute zu bekochen hat für mich einen extra Stellenwert.

    Like ... es ist vielleicht schwer Affection in Worte auszudrücken, aber wer braucht Worte, wenn man für jemanden kochen kann. xD


    Ich liebe es, meinen Menschen um mich herum etwas zu kochen ...

    I see, you understand. ^^


    Ich bin ja ein Fan von Quizzen, immer her damit, und schließe mich oben an, dass ich mich mit diesem 50/50-Format schwergetan habe, weil es manchmal fast schon wie ein Push in eine Richtung wirkte, gerade weil ich es für unfassbar süß halte, wenn ich ein Geschenk bekommen würde, wo sich jemand Gedanken gemacht hat, es aber dadurch automatisch immer verloren hat, dass ich grundsätzlich stressed by Überraschungsgeschenken bin und sie unbedingt erwidern will. Fängt schon bei der Rose im Chat im kleinen Rahmen an, haha. Ich will da sofort zurückgeben oftmals, obwohl das nicht Sinn der Sache ist…trotzdem danke für das Quiz, fand es trotzdem eben interessant, auch wenn es da bestimmt noch coolere Versionen gibt, weil gefühlt diese Gifts und Physical Touch im Nachteil sind, obwohl sie auch wichtig für mich sind, hu…also irgendwie das eine über das andere ständig zu stellen, hat mich manchmal echt geärgert. xD


    Ich halte von Worten und Geschenken echt nicht viel, wie man sieht. xD

    Das mochte ich am ehesten noch an dem Test, dieser Fokus auf Worten auch mal. Beispielsweise mache ich Menschen gerne happy oder rede offen über solche Gefühle, während sowas oftmals, dadurch dass ich es auch frei und gerne mache, einen ganz anderen Richtwert für mich als für meine Freundin hat. Deswegen haben die Worte der Appreciation bei mir auch gut abgeschnitten, weil ich sie eben völlig anders value und eine solche Ehrlichkeit aus dem Alltag eher selten kenne. Bei meiner Freundin sehe der Fokus vermutlich gänzlich anders bei den Worten aus, haha. Zumindest könnte ich mir das vorstellen.^^

    Mich stresst beides ziemlich tbh. xD

    Man gewöhnt sich dran, zumindest ein bisschen, aber dauernd / öfter gepraised, gelobt und "umgarnt" zu werden, finde ich irgendwie unangenehm und ich kenn so eine Communication einfach nicht wirklich. Zumindest nicht auf Dauer.


    Egal wie sehr man's versucht, am Ende kommt's eh meist wieder so in etwa daher xD:




    Es gibt diesen abgedroschenen Spruch "Freund*innen sind die Familie, die man sich aussucht"

    Klar wächst man mit der Zeit einfach zusammen, aber trotzdem sind Freundschaften und Beziehungen eine sehr bewusste Entscheidung, während man in die Familie leider hineingeboren wird. ^^

    ^ This. Bin nicht der krasse Familien-Typ aus der Erfahrung heraus und ehrlich gesagt stimme ich mit dem oberen Satz auc überein. Du kannst zwar Freunde leider auch mal schnell verlieren, aber du suchst sie dir jedenfalls aus und es ist etwas anderes als die Familie, die dir auch schnell fremd sein kann. Besonders beim Erbe oder wenn mal das falsche Fass aufgemacht wird. Bin da mehr in der Freundschaftscorner ehrlich gesagt.^^'

    Da ist man dann wenigstens schon erwachsen. Unter etwa 11, 12 hast du selten Chance etwas gegen deine Familie zu unternehmen, in die du hineingeboren wurdest. Ist ein bisschen wie russisches Roulette. 🤷🏻‍♀️

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    Hm ist deutlich ausgewogener als gedacht.

    Wenig Erfahrung mit Körperkontakt und wenig Selbstwertgefühl machten es ziemlich offensichtlich was oben und unten stehen wird.

  • Es braucht natürlich eine gewisse Zeit, in welcher eine Trennung verarbeitet wird, aber die enstandene Leere kann durch neues Glück wieder gefüllt werden. In dieser Denkweise sehe ich grundsätzlich nichts falsches.

    Ich muss gestehen, ich verstehe diesen Gedankengang, jedoch fühlt sich das für mich immer so... nicht einmal egoistisch an, aber so, als würde man denjenigen einfach ersetzen wie ein kaputtes Teil? Ich bin immer noch der Ansicht, dass ein*e Partner*in durchaus das i-Tüpfelchen sein darf, der das Leben bereichert, und so, wie du es formulierst, klingt es ein wenig so, als sei generelles Glück unbedingt an eine Beziehung geknüpft.

    Ich habe in meinem Umfeld oft beobachtet, dass Menschen wesentlich schneller als ich über Verluste hinwegkommen und ich kann es, so sehr ich es auch versuche, einfach nicht nachvollziehen. Als meine Mutter gestorben ist, hatte mein Stiefvater ein halbes Jahr später bereits wieder eine neue Partnerin, obwohl er mit meiner Mutter neun Jahre verheiratet war, und er schien mit ihr so viel glücklicher und als ob die ganzen Jahre davor einfach nichts waren. Und auch an der Trennung von meinem Ex habe ich über ein Jahr gekämpft, bis ich mich inzwischen so einigermaßen arrangieren kann. Ich möchte nicht sagen, dass so etwas aus Undankbarkeit geschieht, nur für mich fühlt es sich einfach falsch an, so schnell nach vorne zu schauen, ich weiß nicht =/

  • [...] Ich weiß nicht, ob ihr so einen Menschen in eurem Leben habt oder es selbst seid, aber manche Personen sind einfach so bestimmt darin, Teil deiner Welt zu werden, dass sie sich mit ihrer freundlich-gesunden Hartnäckigkeit auch irgendwann damit durchsetzen. Einem damaligen Mitschüler von mir ist das gelungen und seit langem zählt er zu meinen besten Freund*innen. Obwohl ich Arsch ihm am Anfang nicht viel abgewinnen konnte, haben wir irgendwann zueinandergefunden. Ihn und seine Einstellung schätze ich heute sehr.

    [...] Wenn jemand bloß reserviert ist und nichts gegen mich hat, dann vielleicht schon.

    Wenn jemand etwas gegen mich hat, würde ich mich ziemlich blöd fühlen... und auch aufdringlich. Es wird einen Grund haben, weswegen die Person keinen engeren Kontakt will und den sollte man ohne Wenn und Aber respektieren.

    Das Problem ist, dass man für manche Menschen einfach eine längere Gewöhnungsphase benötigt, um mit ihnen zu harmonieren (aus ganz unterschiedlichen Gründen). Zum damaligen Zeitpunkt hatte ich bereits einen befreundeten Mitschüler an der Schule und dieser Freund hat mein Bedürfnis nach Freundschaft voll und ganz ausgefüllt. ^^ Hätte sich der andere Mitschüler aber nicht so aktiv um unsere Gemeinsamkeit bemüht, hätte ich diesen Menschen in meinem Leben verpasst, was ich super schade fände.


    Ich hab den Test jetzt mal gemacht und bin überhaupt nicht begeistert von der Art. Dieses "Was ist dir mehr wert?" stößt mir irgendwie sauer auf, weils für mich klar ist, dass ich gern Zeit und Körperkontakt mit meinem Partner habe, aber natürlich auch froh drum bin, wenn ich mal mit Tasks entlastet wäre. Dass es mir weniger wichtig ist, heißt nicht, dass es mir nicht wichtig ist. Nur, weil A gegen B verliert, ist B deswegen nicht irrelevant für mich, ganz im Gegenteil. [...]

    Bei mir war es lustigerweise manchmal genau andersherum. Teilweise hatte ich das Problem, dass ich mit beiden Optionen nichts anzufangen wusste. ^^'


    Ein Beispiel:

    "Es bedeutet mir mehr, wenn..."

    A: "ich mit jemandem, den ich liebe, in der Öffentlichkeit bedeutungsvolle Berühungen austausche"
    B: "jemand, den ich liebe, mir anbietet, Besorgungen für mich zu übernehmen"


    Bei "A" denke ich, dass ich von der Öffentlichkeit keine Bestätigung brauche, um verliebt zu sein. Bei "B" wiederum fühle ich mich schlecht, weil meine Partnerin "Besorgungen" übernehmen muss, die wahrscheinlich keinen Spaß machen und die ich ihr eigentlich nicht zumuten möchte. x)


    moxie was mir an dem Test persönlich - abgesehen von dieser Bewertung von "x ist wichtiger als y" - nicht gefallen hat, ist, dass es auch nicht abdeckt, wie man Liebe am liebsten gibt vs wie man sie am liebsten bekommt. [...]

    Oh ja, das habe ich mich z.B. bei den Geschenk-Optionen auch gefragt. ?_? Ab einem bestimmten Alter (vielleicht geht es auch nur mir so) macht es doch viel mehr Spaß, anderen Geschenke/Aufmerksamkeiten zu machen statt welche zu bekommen (es sei denn, die erhaltenen Geschenke sind wirklich persönlich, wie z.B. ein selbst gezeichnetes Comic oder ein handgemachtes Kartenspiel - da ist die Freude dann natürlich auch riesig).


    [...] Da in der Tagline aber auch Children als Adressaten erwähnt wurden, dachte ich, dass es vielleicht doch etwas allgemeiner wäre und passt. [...]

    Das Gefühl, dass der Test hochwissenschaftlich ist, hatte ich auch nicht. ^^


    [...] Genau da startete für mich allerdings schon das Problem, weil ich nicht genau wusste, was "It’s more meaningful to me" in dem Kontext bedeutet. Heißt es, dass ich mir das eher wünsche zu erhalten? Oder zu geben? Dass ich das mehr genieße, wenn das vorkommt?

    Vielleicht habe ich da Quatsch hineininterpretiert, aber ich habe genauso wie Feliciá verstanden, dass dieser Test tatsächlich überwiegend (oder sogar ausschließlich) die "nehmen"-Seite abbildet, was den Test für Menschen, die lieber "geben", schwierig gestaltet.


    [...] gerade weil ich es für unfassbar süß halte, wenn ich ein Geschenk bekommen würde, wo sich jemand Gedanken gemacht hat, es aber dadurch automatisch immer verloren hat, dass ich grundsätzlich stressed by Überraschungsgeschenken bin und sie unbedingt erwidern will. Fängt schon bei der Rose im Chat im kleinen Rahmen an, haha. Ich will da sofort zurückgeben oftmals, obwohl das nicht Sinn der Sache ist… [...]

    Mich stresst beides ziemlich tbh. xD

    Man gewöhnt sich dran, zumindest ein bisschen, aber dauernd / öfter gepraised, gelobt und "umgarnt" zu werden, finde ich irgendwie unangenehm und ich kenn so eine Communication einfach nicht wirklich. Zumindest nicht auf Dauer.

    Ja, so geht es mir häufig mit der "Reagieren"-Funktion im Board. Mit solchen Tools kann ich einfach nicht umgehen. @_@ So ein bisschen hab ich die Sorge, dass ich diese Gesichter/Daumen/Herzen irgendwann inflationär verwende, weil ich euch alle irgendwie mag und das viel zu oft zeigen möchte. Außerdem traue ich mich dadurch auch gar nicht mehr, den gemeinen Fiesewicht raushängen zu lassen, der ich doch in Wirklichkeit bin. :< Hm, ich versuche mich mal an einer "Reagieren"-Diät. Mal schauen, wie lange ich das durchhalte. Es sind alle herzlich dazu eingeladen, mir keine Reaktionen mehr zu geben (außer vielleicht dieses eine Gesicht, was verkehrt herum ist). =)

    Es gibt diesen abgedroschenen Spruch "Freund*innen sind die Familie, die man sich aussucht".

    Klar wächst man mit der Zeit einfach zusammen, aber trotzdem sind Freundschaften und Beziehungen eine sehr bewusste Entscheidung, während man in die Familie leider hineingeboren wird. ^^

    ^ This. Bin nicht der krasse Familien-Typ aus der Erfahrung heraus und ehrlich gesagt stimme ich mit dem oberen Satz auc überein. Du kannst zwar Freunde leider auch mal schnell verlieren, aber du suchst sie dir jedenfalls aus und es ist etwas anderes als die Familie, die dir auch schnell fremd sein kann. Besonders beim Erbe oder wenn mal das falsche Fass aufgemacht wird. Bin da mehr in der Freundschaftscorner ehrlich gesagt.^^

    Da ist man dann wenigstens schon erwachsen. Unter etwa 11, 12 hast du selten Chance etwas gegen deine Familie zu unternehmen, in die du hineingeboren wurdest. Ist ein bisschen wie russisches Roulette. 🤷🏻‍♀️

    Das Missverständnis ist wahrscheinlich meinem mangelden Umgang mit Wörtern geschuldet. ^^' Unter dem Wort "Aussuchen" verstehe ich: man beschäftigt sich mit einer Sache bewusst, wägt ab und trifft eine Auswahl, die sich nach den eigenen Bewertungskriterien richtet (Bsp.: Wahl von Supermarkt-Produkt A oder B).


    Früher, als ich noch nicht verstanden habe, was Freundschaft (für mich) bedeutet, habe ich nach diesem Schema gehandelt, aber irgendwann gemerkt, dass Freundschaftsbildung (zumindest für mich) doch anders funktioniert.


    Bei mir ist es eher so:

    Mit Menschen trete ich in erster Linie nicht in Kontakt, um mich mit ihnen anzufreunden, sondern weil ich etwas von ihnen erfahren, über mich selbst erzählen oder mit ihnen zusammen erleben möchte. Wenn man sich dann mag, verabredet man sich. Irgendwann wird daraus eine Regelmäßigkeit und ab einem bestimmten Zeitpunkt möchte man die Person nicht mehr aus dem eigenen Leben lassen (=Freundschaft).


    Vielleicht liegt es daran, dass ich hierbei eher oberflächlich bin und über solche Dinge zu wenig nachdenke, aber Freundschaften ergeben sich für mich ohne Forcierung, sondern sind mehr eine sehr positive Begleiterscheinung, die sich durch eine Kette von sozialen Ereignissen ergibt. Für mich passte die "Aussuchen"-Definition bisher nicht, aber wahrscheinlich bietet sie mehr Spielraum, als ich ihr erst zugestanden habe.


    Egal wie sehr man's versucht, am Ende kommt's eh meist wieder so in etwa daher xD:


    &thumbnail=1

    Ja, ein wirklich enges Verhältnis wird meist dadurch offensichtlich, dass a) sämtliche Filter ausbleiben und b) man diese liebgemeinten Garstigkeiten austauscht. (=


    https://www.5lovelanguages.com…55-4728-85da-3e697f8f2579


    Hm ist deutlich ausgewogener als gedacht.

    Wenig Erfahrung mit Körperkontakt und wenig Selbstwertgefühl machten es ziemlich offensichtlich was oben und unten stehen wird.

    Krass, ganz anders als bei den anderen. : )


    Um mal ein weiteres Fass aufzumachen (was genauso wie "Freundschaft" eher nur bedingt zum eigentlichen Thema passt): Selbstwertgefühl (jedenfalls meine Definition davon) wird überschätzt. Wir denken einfach viel zu viel darüber nach, was andere von uns denken und ob wir einen gewissen Standard erfüllen, statt unsere Fehler als Besonderheiten wahrzunehmen, die unsere Welt letzendlich bunter und interessanter werden lassen.


    Es braucht natürlich eine gewisse Zeit, in welcher eine Trennung verarbeitet wird, aber die enstandene Leere kann durch neues Glück wieder gefüllt werden. In dieser Denkweise sehe ich grundsätzlich nichts falsches.

    Ich muss gestehen, ich verstehe diesen Gedankengang, jedoch fühlt sich das für mich immer so... nicht einmal egoistisch an, aber so, als würde man denjenigen einfach ersetzen wie ein kaputtes Teil? Ich bin immer noch der Ansicht, dass ein*e Partner*in durchaus das i-Tüpfelchen sein darf, der das Leben bereichert, und so, wie du es formulierst, klingt es ein wenig so, als sei generelles Glück unbedingt an eine Beziehung geknüpft.

    Ich habe in meinem Umfeld oft beobachtet, dass Menschen wesentlich schneller als ich über Verluste hinwegkommen und ich kann es, so sehr ich es auch versuche, einfach nicht nachvollziehen. Als meine Mutter gestorben ist, hatte mein Stiefvater ein halbes Jahr später bereits wieder eine neue Partnerin, obwohl er mit meiner Mutter neun Jahre verheiratet war, und er schien mit ihr so viel glücklicher und als ob die ganzen Jahre davor einfach nichts waren. Und auch an der Trennung von meinem Ex habe ich über ein Jahr gekämpft, bis ich mich inzwischen so einigermaßen arrangieren kann. Ich möchte nicht sagen, dass so etwas aus Undankbarkeit geschieht, nur für mich fühlt es sich einfach falsch an, so schnell nach vorne zu schauen, ich weiß nicht =/

    Dass du deine Mama verloren hast, tut mir leid. Das muss sehr schwierig sein.


    Wie sehr der*die Partner*in ein "i"-Tüpfelchen ist, hängt - meinem Gefühl nach - von der jeweiligen Person ab. Wer jemand anderen in seinem*ihrem Leben haben möchte, wird sich im Single-Dasein wahrscheinlich sehr lange unerfüllt fühlen, sofern keine Bindung zustande kommt, welche die jeweiligen Erwartungen (gemeinsame Zeit, besondere Form der Zuneigung, etc.) bedient.


    Mit "eine gewisse Zeit" meinte ich eine individuelle Zeitspanne. Manche Menschen können sehr schnell eine neue Beziehung eingehen, andere nie. Beides (und alles dazwischen) ist okay, solange man es irgendwann schafft, sich in der eigenen Position glücklich zu fühlen (finde ich).


    Hey, ich bin jetzt auch schon längerfristig single (4 Jahre +) und mache - wieder ganz anders - ein Wechselbad aus "ich möchte für immer allein sein" und "ich möchte gerne mit jemand anderem mein Leben teilen" durch. Wir alle haben da unterschiedliche Vorstellungen und Rhythmen. (=


    -------------------

    Oh, hab es fast genauso wie Musicmelon vergessen. Hier mein Ergebnis:

    57995.gif


    "Ich bin nett, ich hab einen tollen Hund und ich kann ganz viel
    Zuckerwatte essen ohne dass mir schlecht wird."
    -
    Douglas Jensi Funny