So einfach ist die Sache halt nicht. Ob man nun andere abschreiben lässt oder nicht, sei jedem selbst überlassen. Mit allen Konsequenzen. Wenn man ein Blackout hat, fängt man sich halt mal ne schlechte Note, wo ist das Problem? Zumal derjenige, der abschreiben lässt, ja nicht gefahrlos lebt. Ein Lehrer von mir hat es mal so formuliert: "Ein gleicher Fehler ist ein Zufall. Zwei gleiche Fehler sind ein großer Zufall. Drei gleiche Fehler sind eine Sechs." Und ein Lehrer muss es nicht so genau nehmen. Wenn "zufällig" zwei Schüler, die nebeneinander sitzen, die gleichen Fehler machen, dann liegt wahrscheinlich ein Betrug vor und dann kriegen beide eine Sechs. Und manchmal ist man sich einer Antwort ja absolut sicher, obwohl Fehler enthalten sind.
Ich verurteile niemanden, der abschreiben lässt, aber wenn jemand abschreiben lässt, trotzdem sind diejenigen, die nicht abschreiben lassen, deshalb keine asozialen Egoisten.
Doch, genau das macht gerade Egoisten aus. Wenn ein Kollege Hilfe benötigt, muss man auch etwas riskieren. Du fragst selbst, wo das Problem bei einer schlechten Note ist: für manche in manchen Fächern gibt es keins, bei anderen ist's übertragen: "Schreib ne gute Note oder stirb."
Wenn man selbst nichts zu befürchten hat und der andere ev. wegen dem Fach durchfallen könnte, finde ich das sehrwohl egoistisch. Mit den Kobsequenzen zu rechnen bedeutet auch soziale Kobsequenzen hinnehmen zu müssen, was schlimmer als einmal eine schlechte Note wäre.
Da gibts natürlich Leute, die lernen nie, geben selbst nie was, wollen kein Teil der Klasse sein und verlangen dann. Da ist der Fall wohl klar.