Kuscheljustiz Deutschland?

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  • Bloß ist das leider nicht nur Historie, sondern heute noch genauso Realität wie eh und je.

    Das ist der gesamte Punkt um den sich dieses Thema handelt. Allerdings rein in Deutschland und hierfür habe ich bereits Argumente gebracht, warum das in diesem Fall eben nicht der Fall ist. Wie das in anderen Ländern aussieht, ist eine andere Sache.


    Das kann schon sein, dass dir meine Aussage nicht passt oder mich in deinen Augen unsympathisch macht ... ist aber nicht mein Problem. ^^'

    Ich habe nur gesagt dass die Möglichkeit besteht, nicht dass es so ist. Ich habe auch einige Male Aussagen von dir gesehen, denen ich durchaus zugestimmt habe und durchaus auch Sympathien hatte, von daher ist da weder Sympathie noch Abneigung. Dadurch, dass du irgendein Random im Internet bist, wie ich, bist du mir eigentlich egal. Nur deine Aussagen halt nicht, und daher sage ich was dagegen.


    Das ganze System ist drauf ausgelegt, dass Männer, die Beziehungstaten begehen, sagen können: "uppsi, das war im Affekt... und sie hat übrigens angefangen!!" 🥺

    Das ganze System ist darauf ausgelegt, dass Menschen, die Beziehungstaten begehen, bei denen es nicht eindeutig klar ist, sagen können: "Uppsi, das war im Affekt und es gibt sogar Zeugen dafür, solange es keine Gegenbeweise gibt, gilt im Zweifel für den Angeklagten, scheißegal obs ne Frau oder ein Mann war".

    Das habe ich mit meinen vorherigen Aussagen eindeutig klar gemacht und war die Kernaussage meiner Beiträge.

    Das habe ich schlüssig begründet, du wirfst hier nur mit unbewiesenen Aussagen um dich.

    Ich find's sehr armselig, dass ein Profiboxer aussagt, er hätte sich von seiner Exfreundin "bedrängt" gefühlt.

    Fände ich auch, wenns belegbar gelogen ist.


    Das hat in etwa dasselbe Kräfteverhältnis und dieselbe Verhältnismäßigkeit, wenn ich aussagen würde: "dieses achtjährige Kind hat mich bedrängt und das hat mir so richtig Angst gemacht, deswegen MUSSTE ich es leider (natürlich ganz im Affekt) einen ordentlichen Schlag versetzen."

    Das glaube ich erst, wenn das eine von dir unabhängige Quelle belegt.

    Eventuell das Zeichen, dass unser Rechtssystem Gewalt gegen Frauen nicht billigt? Was es in vielen Fällen nunmal tut, aus oben genannten Gründen.

    Das betrifft jedoch nicht nur Frauen. Es betrifft alle gleichermaßen. Ich behaupte einfach mal, weil ich eher selten Sport betreibe und auch einen Job habe, in dem ich die meiste Zeit sitze, hast du mehr Kraft als ich. Klar ist der Kraftunterschied nicht derselbe, wie bei der diesem Fall mit dem Boxer, jedoch könnte die Situation auch umgekehrt sein. Wenn ich keine eindeutigen Beweise erbringen kann und andere Personen als Zeugen aussagen, dass du im Affekt gehandelt hast, dann wird wohl genauso entschieden werden, wie in diesem Fall.



    Und lol... "neutral". Du hattest wohl noch nie mit dem System zu tun. ^^'

    Mehr als du denkst.

    zeigt ja im Grunde schon, wie hier schwere Körperverletzung relativiert wird.

    Ich habe nicht gesagt, dass ich mit der Definition einer Schweren Körperverletzung übereinstimme, aber das ist es, was meine Quelle halt nunmal dazu sagt:

    Zitat

    Danach gelten als besondere schwere Tatfolgen der Körperverletzung auch, wenn das Opfer in erheblicher Weise dauerhaft entstellt wird oder in Siechtum, Lähmung oder geistige Krankheit oder Behinderung verfällt. Eine Person ist dann dauerhaft erheblich entstellt, wenn ihr äußeres Erscheinungsbild auf unbestimmte Zeit ästhetisch beeinträchtigt ist. Es scheidet aber dann aus, wenn die Entstellung durch Prothesen oder kosmetische Operationen behoben werden kann.[1]

    Also hätte er ihr das Gesicht so deformiert, dass man es nicht mehr operieren kann, wäre es eine schwere Körperverletzung.

    Ich finde diese Unterscheidung lächerlich, aber das ist halt das, was ich, so, oder so ähnlich, dazu finden konnte und daher wohl die Unterscheidung ausmacht. Das ist aber unerheblich vom Geschlecht und benachteiligt auch keine Frauen. Vielmehr ist es ja so, das diese Frau aufgrund des zu erkennenden Körperbaus wohl sehr wahrscheinlich ziemlich leicht körperliche Verletzungen davon tragen würde, was eher dazu führen würde, dass sie entsprechende Entstellungen davon tragen würde, daher würde eher eine Strafe für einen Mann der eine Frau schlägt verhängt werden, als umgekehrt. Das schwierige ist jedoch, und das gilt halt für alle Geschlechter, es nachzuweisen, was einfach bei der Art der Gewalt und den Umständen die hier wohl vorherrschten in egal welcher Geschlechterkonstellation, einfach nicht richtig nachweisbar war.

    Die Aussage des Richters, das Opfer hätte sich ja auch nicht "mit Ruhm bekleckert" zeigt ja im Grunde schon, wie hier schwere Körperverletzung relativiert wird.

    Nein, die Ursache für den Tathergang wird relativiert, indem er sagt, dass sie das ganze hätte vermeiden können, wenn sie ihm nicht nachgelaufen wäre.

    Wie rechtfertigst du das?

    Schließlich kennt sie ihn seit 3 Jahren, sie müsste ja wissen, dass er eine kurze Lunte hat und dann so reagiert.

    Zwischen jemanden schubsen und den Kiefer samt Zähnen zertrümmern liegen aber nun mal Welten. Jemand, der physisch derart überlegen ist, wäre mit dieser Person auch mit weit weniger Gewalteinwirkung fertig geworden. Eine akute Gefahrensituation lag eben auch nicht vor; er war einfach nur genervt und hatte sich nicht unter Kontrolle.

    Kann auch einfach ein blöder Winkel gewesen sein oder vorbelastet durch den Sturz und sie hats erst nicht gemerkt wegen des Alkoholpegels, weißt dus? Und ja eben, zwischen Schubsen und Kiefer zertrümmern liegen Welten, weswegen ich es gut finde, dass er sie zuerst geschubst hat und nicht direkt zugeschlagen hat.

    Ja, es lag keine Gefahrensituation vor er war einfach nur genervt und hatte sich nicht unter Kontrolle, daher die Verurteilung. Nur halt eben keine Schwere, weil die Situation einfach nicht gegeben war und die Zeugenaussagen diese Schwere relativiert haben.

    Was auch mein Punkt war: diesen Aussagen glauben zu schenken, bei einem Boxer ist halt kritisch, das Gericht hat jedoch keine andere Möglichkeit. Moralisch veurteilen, kann man halt auch die Zeugen, sofern diese Lügen. Aber das ist halt das Problem.

    Ok, dann bringen wir es eben auf den Punkt: Er ist ein scheiß Machotyp. Wenn du den Artikel gelesen hast, hast du auch gelesen, dass er selbst nach diesem Freispruch noch im Gerichtssaal herumgepöbelt hat, in ein paar Tagen steht er wieder vor Gericht, weil er nach einem Unfall erst laut und dann handgreiflich geworden ist. Wenn man ihn zudem aus anderen Berichten kennt, dann ist obige Bezeichnung eigentlich noch das Netteste, was einem zu ihm einfällt.

    Ich kenne die anderen Berichte nicht. Kannst mir gerne Links dazu bereitstellen.

    Bevor ich diese nicht selbst gelesen habe, werde ich jedoch nicht von dem Begriff Gebrauch machen oder dieser Aussage zustimmen, lasse mich jedoch gerne eines besseren Belehren.

    Für mich ist er bisher einfach nur ein Boxer mit ner viel zu kurzen Lunte und nem allgemeinen Agressionsproblem, mit ner Freundin die mit ihm nicht zusammen sein sollte weil sie beide Idioten sind.

    Wenn ich diese ganze Argumentation höre, hoffe ich nur, dass das nicht deine wirkliche Sicht auf die Dinge ist und du hier nur ein bisschen die andere Seite vertreten möchtest.

    Meine Sicht der Dinge scheinst du noch gar nicht ganz erfasst zu haben, daher rate ich dir eindringlich, meinen Text nochmal genau durchzulesen und dabei auch die Quellen und den gesamten Artikel zu lesen.

    Wenn ein Schrank von einem Profischwergewichtsboxer sich einer Frau, die ihn bedrängt, nur so erwehren kann, ist er schlicht eine Gefahr für die Menschheit und es ist nur eine Frage der Zeit, bis es zu einer noch schlimmeren Eskalation kommt, aber darauf muss man es heutzutage wohl immer erst ankommen lassen.

    Schöner Abschluss. Geh ich mit. Wenn das so war, wie ihr es darstellt, dann ja, dann ist das tatsächlich ein weiterer trauriger Fall wo ein Täter sich durch das System geschlängelt hat. Das ist dann schade, die alternative wäre jedoch eine, die ich mir für Deutschland nicht wünschen würde. Ich möchte nicht unschuldig sein und nur wegen unwahrer Behauptungen und Bevorzugung anderer Leute in den Knast wandern.

  • Jop.


    Und "bedrängen" ist da auch so ein seltsames Wort, das schon im Artikel wiederholt wurde, nur weil es vor Gericht so ausgesprochen wurde. ^^'

    Um jemanden zu bedrängen, muss man ihn erstmal in eine Situation bringen, in der unterlegen und hilflos ist, oder einen rationalen Grund hat Angst zu haben.


    Mein Common Sense sagt mir halt, dass so ein Schrank sie auch einfach zur Seite hätte schieben können und demnach nie tatsächlich bedrängt wurde.



    Die etwas längere Antwort... auf dieses Ding: Sonst geht's dir gut, ja?


    Aber klar, es ist viel simpler einfach ein "eww, du Feminazi!!"-Schild auf rationale und begründete Argumente und Real Life-Issues draufzuklatschen, mitsamt einer paranoiden Einbildung like "wenn die Geschlechter vertauscht wären, würdest du das abfeiern, was!? WAAS!?" gratis dazu.

    Ich find's schön, dass du das Ganze noch mit einer Prise "Leute wie DUUU sind Schuld an X!!! [Schuld dran, dass Gewalt gegen Männer nicht ernstgenommen wird!]" garnierst.

    Der ganze Post ist eine richtige Glanzleistung.

    Oder auch: sag mir, dass du einen Post nicht verstanden hast, ohne mir zu sagen, dass du einen Post nicht verstanden hast ... und einfach nur einen Schwall an Hass loswerden wolltest lol.


    Aber ja klar, ich würde das natürlich abfeiern und finde Gewalt gegen Männer super. Ich steh mit Pompoms daneben und feuer jede Frau an, die ihren Freund grün und blau prügelt, weil ich eine ganz böse, männerhassende Lesbe bin. :wink:


    Achja, um deinen moralischen Kompass ein bisschen zu richten: jemanden zu nerven und nachzulaufen ist keine Gewalt, die an dem armen Kerl verübt wurde, und kein Grund seiner Exfreundin einen solchen Schlag zu versetzen.


    Und um ihn noch ein bisschen genauer einzustellen: Eine Profiboxerin, die ihrem Exfreund den Kiefer bricht und gut die Hälfte der Zähne ausschlägt, würde vor Gericht mit einer hohen Wahrscheinlichkeit viel härter behandelt werden als "uppsi, Hand ausgerutscht."

  • Ich kenne die anderen Berichte nicht. Kannst mir gerne Links dazu bereitstellen.

    Bevor ich diese nicht selbst gelesen habe, werde ich jedoch nicht von dem Begriff Gebrauch machen oder dieser Aussage zustimmen, lasse mich jedoch gerne eines besseren Belehren.

    Für mich ist er bisher einfach nur ein Boxer mit ner viel zu kurzen Lunte und nem allgemeinen Agressionsproblem, mit ner Freundin die mit ihm nicht zusammen sein sollte weil sie beide Idioten sind.

    Naja, aber was in dem verlinkten Artikel steht, kannst du ja lesen und schon das sollte ausreichen. Ansonsten kam halt hin und wieder etwas hier und da im Fernsehen, dazu gibts dann keine Links, also so gesehen kannst du das Ganze gerne weiterhin nach deinem Belieben auslegen. Vielleicht hilft es dir ja weiter, was eine weitere (mehr oder weniger bekannte) Ex-Freundin dazu vor einer Weile gesagt hat (und bitte nicht die Quelle bemängeln): https://www.schlager.de/news/2…r-ex-hat-sie-verpruegelt/

    Ansonsten darf jeder meinetwegen gerne ein Idiot sein, solange er kein gewalttätiger Idiot ist.


    Meine Sicht der Dinge scheinst du noch gar nicht ganz erfasst zu haben, daher rate ich dir eindringlich, meinen Text nochmal genau durchzulesen und dabei auch die Quellen und den gesamten Artikel zu lesen.

    Habs schon ganz gut erfasst, aber trotzdem danke für den Hinweis.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

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  • Ich habe in dem Artikel gelesen und gesehen, dass der Kerl deutlich kräftiger sie ist. Reicht mir absolut aus, wenn er seiner Exfreundin den Kiefer einschlägt.


    Ich find's sehr armselig, dass ein Profiboxer aussagt, er hätte sich von seiner Exfreundin "bedrängt" gefühlt.

    Naja wir wissen ja gar nicht was mit bedrängen hier wirklich gemeint war. Eine öffentliche Szene von so einer Ex würde in meinem Sprachgebrauch immer noch ein Bedrängen sein.


    Eventuell das Zeichen, dass unser Rechtssystem Gewalt gegen Frauen nicht billigt? Was es in vielen Fällen nunmal tut, aus oben genannten Gründen.

    In vielen anderen Fällen auch nicht. Aber ein Urteil sollte aus meiner Sicht auch gar keine Zeichen setzen, sondern einfach die konkrete Tat in ihrem Vorgang bewerten. Alles andere wäre für mich Gesinnungsstrafrecht eines Richters.

    Das ganze System ist drauf ausgelegt, dass Männer, die Beziehungstaten begehen, sagen können: "uppsi, das war im Affekt... und sie hat übrigens angefangen!!" 🥺

    Joa und das gesamte Familienrecht darauf, dass Frauen den Mann zu Unrecht schlecht machen?


    Weiß nicht was du mit System meinst. Heutzutage sinds immer mehr Richterinnen und Staatsanwältinnen, scheinen wohl auch alle Frauen zu hassen, wenn das gesamte System darauf ausgelegt sind.



    Und ja das ganze mit dem aber der Profiboxer muss doch seine Kräfte kontrollieren. Ja deswegen wurde er ja angeklagt, weil er es eben nicht gemacht hat und es somit eben eine Körperverletzung darstellt. Im Ergebnis ist er auch noch durch den Verlust seines Boxstalls bestraft etc. Und da durch die Tat schlichtweg die schärferen Straftatbestände nicht erfüllt sind, kann es hier nur eine normale Körperverletzung sein. Das hat mit Frau bzw. Mann halt wenig zu tun.


    Man muss auch mal festhalten weils hier zu kurz kommt. Zum Einstellen des Verfahrens nach Eröffnung eines Verfahrens braucht es die Zustimmung der Staatsanwaltschaft. Im Ergebnis fanden also zwei Parteien Richter und Staatsanwalt hier, dass siekein vertieftes Interesse an einem weiteren Verfahren haben. Warum? Nun ich denke mir, wenn man von dem Taterfolg ihren Verletzungen mal absieht, war die Tathandlung halt wirklich nur ein Schlag nach einer längeren Geschichte. Wäre also höchstwahrscheinlich auch bei einer Verurteilung nur bei einer Geldstrafe geblieben an den Staat, bzw max. geringe Bewährungsstafe. Da geht man halt gerne den Weg des Deals. Es ist wie gesagt ja auch nur das Stafrecht damit behandelt.

  • Vorneweg:

    Die Tat ist auf jeden Fall verachtenswert und sollte auch mit dem vollen möglichen Strafmaß bestraft werden, aber:


    weswegen jedes Zeichen, das man setzt, oder eben in dem Fall nicht setzt, deutlich für sich spricht.

    Das ist eine ganz gefährliche Aussage. Ein Urteil hat kein Zeichen zu setzen. Ein Urteil soll eine Tat im Rahmen der Gesetze bestrafen. Sobald man für dieselbe Tat Menschen unterschiedlich bestrafen würde, um ein Zeichen zu setzen, höhlt das das ganze Rechssystem aus.

  • Vorneweg:

    Die Tat ist auf jeden Fall verachtenswert und sollte auch mit dem vollen möglichen Strafmaß bestraft werden, aber:


    weswegen jedes Zeichen, das man setzt, oder eben in dem Fall nicht setzt, deutlich für sich spricht.

    Das ist eine ganz gefährliche Aussage. Ein Urteil hat kein Zeichen zu setzen. Ein Urteil soll eine Tat im Rahmen der Gesetze bestrafen. Sobald man für dieselbe Tat Menschen unterschiedlich bestrafen würde, um ein Zeichen zu setzen, höhlt das das ganze Rechssystem aus.

    Naja, wie gesagt... das ist eh nicht so viel Wert und würde von Grund auf reformiert gehören, aber die Leute argumentieren mit Gesetzestexten oft so wie Gläubige mit der Bibel oder dem Koran, als wäre das, was da steht, in Stein gemeißelt. ^^'

  • Kebein ich würde in sofern zustimmen, als dass sich der Titel des Threads durch diesen Vorfall bestätigt. Der Richter ist im Rahmen der Gesetze nur seinem Gewissen unterworfen. Dem Täter eine so milde Strafe zu geben ist in diesem Fall mit dem Recht vereinbar (das Gegenteil hab ich im übrigen nicht behauptet), ob es angemessen war, ist die andere Frage. Auch für Körperverletzung können laut §223 bis zu 5 Jahre auf dem Spiel stehen. Die ausschlaggebenden Punkte sind für mich das immense Kräfteungleichgewicht und die völlig unverhältnismäßige Gewalteinwirkung. Bei Kampfsportlern wird wie gesagt nochmal genauer auf die Verhältnismäßigkeit geschaut, und hier haben wir einen Schwergewichtsprofi, der ohne Rücksicht auf Verluste zugeschlagen und dem Opfer massive Frakturen zugefügt hat. Ein Opfer, das man in seiner Lage auch mit weit weniger Gewalteinwirkung hätte loswerden können. Vor allem, da für ihn in diesem Fall keinerlei Gefahrensituation bestanden hat. Als Strafe 2500€ anzusetzen, was für ihn mit seiner Karrierelaufbahn Taschengeld ist, ist schon arg.

  • Sowas sollte nichtmal berücksichtigt werden, vor allem nicht in Beziehungstaten, aber gut, ich kann leider nicht über Gesetze bestimmen.

    Die wurden überwiegend von alten, weißen Männern gemacht, die sich gerne Hintertürchen wie "war ja nur eine Affekttat, das sollte man schon berücksichtigen" offenlassen, wenn man die (Ex)Partnerin verprügelt hat, und es deshalb ein solches Gesetz gibt, das man auch in Beziehungstaten anwenden kann.

    Ich wäre mit solchen Aussagen ganz vorsichtig. Der Tatbestand "Affekt" ist ein sehr wichtiger Tatbestand in unserem Rechtssystem, der nicht nur von alten weißen Männern als Hintertür eingebaut wurde sondern effektiv zur Unterscheidung zwischen der Schwere von Gewalttaten aufgrund der Umgebungsfaktoren verwendet wird, den man nicht einfach mal ignorieren kann. Eine solche Unterscheidung findet im Übrigen auch zur Unterscheidung von Mord und Totschlag statt, wo erst dann ein Mord vorliegt, wenn:

    Zitat von https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__211.html

    (2) Mörder ist, wer
    aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,
    heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder
    um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,
    einen Menschen tötet.

    Das setzt voraus, dass die Tat geplant wird und eben nicht aus der Situation heraus entsteht. Bevor das Argument kommt: Notwehr ist wieder etwas ganz anderes und die Folgen aus Notwehr werden, egal welche es sind, auch immer als Notwehr deklariert.

    Affekt sagt aus, dass eine Tat nicht geplant war und aus der Situation heraus entstanden ist. Das ist getrennt von Notwehr! In dem Fall des Boxers wäre er, wenn der Schlag als Notwehr deklariert worden wäre, vermutlich komplett straffrei davon gekommen. Das ist er aber nicht, also wurde es nicht als Notwehr angesehen, deswegen tut es auch eigentlich gar nicht so viel zur Sache, dass seine Freundin ihn bedrängt hat, weil das als nicht gerechtfertigt genug für Notwehr galt. Es wurde vermutlich einfach nur herangezogen, um die Verhältnismäßigkeit der Tat zu bestimmen. Jemanden zu schlagen, der einen bedrängt ist im Falle von keiner Notwehr immer noch "verständlicher" als einfach komplett ohne Grund zuzuschlagen.


    Sich bedrängt zu fühlen, ist übrigens ein persönliches Empfinden und geschlechtsunabhängig. Das Argument, dass der Angeklagte sich zu keinem Zeitpunkt hätte bedroht fühlen können oder müssen, weil er körperlich überlegen ist, kann man auch so drehen, dass sich generell NIE ein Mann von einer Frau bedroht fühlen kann aufgrund der körperlichen Überlegenheit (bei gleicher körperlichen Fitness). Das wäre aber absolut falsch. Bedrängnis muss im Übrigen nicht nur körperlich sein, sondern kann auch psychologisch sein, wie zum Beispiel, wenn dir jemand hinterherrennt, ohne dass du es möchtest.



    Ansonsten noch: Nicht jeder, der seine (Ex)-Frau oder -Freundin schlägt, ist gleich ein brutaler Frauenschläger und ein "scheiß Machotyp". Das Verhalten des Angeklagten im Gerichtssaal ist hierbei übrigens weitestgehend unerheblich. Das Urteil, welches gesprochen wird, basiert immer auf der begangenen Tat, nicht darauf, wie sich der Angeklagte im Gericht benommen hat. Jemanden nur deswegen wegen "gefährlicher" statt "einfacher" Körperverletzung im juristischen Sinne zu verurteilen, weil er ein "scheiß Machotyp" ist, hat mit Neutralität, die ein Gericht IMMER wahren muss, nichts zu tun. Auch muss, wie schon erwähnt, ein Gerichtsurteil kein Zeichen setzen, ein Gerichtsurteil muss eine begangene Straftat verurteilen. Ganz egal, wie oft diese Straftat im Moment passiert oder wie emotional schlimm man diese findet. Da müssen sich dann auch Richter*innen an die Neutralität wahren und können nicht auf Basis von "aber ich finde dass Frauenschläger alle weggesperrt gehören!" ein Racheurteil am Angeklagten aussprechen.


    Deine Formulierungen - insbesondere in diesem Beitrag - lassen einen ja glatt vermuten, dass du den Angeklagten nur deswegen im Knast versauern sehen möchtest, weil er ein weißer Mann ist und eine Frau geschlagen hat. Dass sie ihn jedoch zuvor bedrängt hat, scheint dir völlig egal zu sein. Ich unterstelle dir jetzt einfach mal, dass der Fall vermutlich ganz anders aussehen würde, wenn es umgekehrt gewesen wäre. Umgekehrt wäre es der Mann, der die Frau zuerst bedrängt hat und die Frau hat dann zugeschlagen und ihm den Kiefer gebrochen. Dann würdest du trotzdem locker den Mann im Knast sehen wollen und dann das Argument hervorbringen, "dass sie sich ja nur gewehrt hat".

  • Genro

    Ich hab effektiv von "Affekt" in Beziehungstaten gesprochen und ich hab auch nie gesagt, dass sich kein Mann von einer Frau bedroht fühlen kann. Ich hab von DIESEM Mann gesprochen, der ein fucking Profiboxer in der Schwergewichtsklasse ist.


    Und ja, speziell in Beziehungs- und Sexualstraftaten unterstelle ich unserem Rechtssystem, dass von alten, ekligen Männer etliche Hintertürchen offengelassen wurden. Bin da auch gerne nicht vorsichtig damit. ^^


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    Vielleicht wegen ekligen Aussagen wie dieser im Tagesschauvideo und sagt mir nicht, das sei in den letzten Jahrzehnten besser geworden. Die Politik und damit die Gesetzgebung, sind immer noch von solchen Ekelpaketen überschwemmt.



    Ansonsten noch: Nicht jeder, der seine (Ex)-Frau oder -Freundin schlägt, ist gleich ein brutaler Frauenschläger und ein "scheiß Machotyp". Das Verhalten des Angeklagten im Gerichtssaal ist hierbei übrigens weitestgehend unerheblich. Das Urteil, welches gesprochen wird, basiert immer auf der begangenen Tat, nicht darauf, wie sich der Angeklagte im Gericht benommen hat.

    Ich bezieh mich mit der Aussage auch auf die Tat.

  • Und ja, speziell in Beziehungs- und Sexualstraftaten unterstelle ich unserem Rechtssystem, dass von alten, ekligen Männer etliche Hintertürchen offengelassen wurden. Bin da auch gerne nicht vorsichtig damit. ^^

    Da würde mich ehrlich mal interessieren, wie man zu der Annahme überhaupt kommt?


    Naja, wie gesagt... das ist eh nicht so viel Wert und würde von Grund auf reformiert gehören, aber die Leute argumentieren mit Gesetzestexten oft so wie Gläubige mit der Bibel oder dem Koran, als wäre das, was da steht, in Stein gemeißelt. ^^'

    Aufgrund unserer Justizgrundrechte gilt im Strafrecht eben speziell das Bestimmtheitsgebot und die Wortlautgrenze. Würde man sich weitdarüber hinaus lehnen wäre das Willkür.


    Anonsten habe ich auch noch was interessantes die Tage gelesen. Zwar nicht Strafrecht, aber keine Ahnung ob der Thread hier überhaupt darauf beschränkt ist. Aber auch hier mal eine Entscheidung die vermutlich von manchen wieder gesehen wird, als würde man von den alten weißen in Neanderthaleransichten verweilenden auf den Deckel kriegen.

    Bundessozialgericht: Lesbische Paare müssen Kosten für künstliche Befruchtung selbst tragen
    Müssen Krankenkassen die Kosten einer Kinderwunschbehandlung in jedem Fall übernehmen? Nein, entschied das Bundessozialgericht und stützte die geltende…
    www.zeit.de

  • Anonsten habe ich auch noch was interessantes die Tage gelesen. Zwar nicht Strafrecht, aber keine Ahnung ob der Thread hier überhaupt darauf beschränkt ist. Aber auch hier mal eine Entscheidung die vermutlich von manchen wieder gesehen wird, als würde man von den alten weißen in Neanderthaleransichten verweilenden auf den Deckel kriegen.

    Ngl nur weil in diesem Fall mal Heteropaare unter Umständen auch nicht gefördert werden heißt es noch lange nicht, dass es ein gutes Gesetz ist. ^^"

    Wozu ist eine Krankenkasse denn da, wenn man nie irgendetwas von ihnen bekommt, wenn man es mal braucht? Ich finds auch schon grotesk genug, dass man zum Beispiel für Standard Brillen Geld bezahlen muss. Wenn du ein super teures Markenmodell willst kann ich ja noch verstehen, wenn die das nicht bezahlen wollen, aber die Gläser muss man ja auch weitläufig selber bezahlen.

    Was ist mit regelmäßigen Zahn- oder Ohrreinigungen? Muss man selber bezahlen, wenn man nicht noch extra was abschließt.

    Nicht zu vergessen, viele trans Menschen, die für OP's kämpfen wie feminine Gesichter für trans Frauen und das nicht bewilligt kommen weil es als Schönheitsop zählt. Like wtf.

    Das Gesundheitssystem ist komplett überholt und bedient sich auch viel sehr schlechter veralteter Gesetze, wie viele der bereits erwähnten Hintertürchen für Männer. Nur weil man das sagt, ist man nicht direkt gegen das Gesetz.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

    Einmal editiert, zuletzt von PLUSQUAMPERFEKTION ()

  • Ich meine, man könnte auch einfach das Gesetz ändern und auch die fremde Samenspende benutzen. Auf diese Art will das Gesetz einfach lesbischen (cis) Paaren so ordentlich den Mittelfinger zeigen.

    Ich meine, was soll ich deren Meinung nach denn sonst tun? Rasch mal einen Kumpel ins Bett zerren oder was, oder den bei der künstlichen Befruchtung stattdessen als meinen Freund ausgeben?

  • Was ist mit regelmäßigen Zahn- oder Ohrreinigungen? Muss man selber bezahlen, wenn man nicht noch extra was abschließt.

    Nicht zu vergessen, viele trans Menschen, die für OP's kämpfen wie feminine Gesichter für trans Frauen und das nicht bewilligt kommen weil es als Schönheitsop zählt. Like wtf.

    Es besteht eben keine medizinische Indikation für die OP. Solange da keine medizinische Indikation besteht, übernehmen die Krankenkassen keine Kosten dafür. Ist halt eine das Gesicht verschönende OP wie jede andere, wo die Leute auch selber zahlen müssen. Warum sollte es einen Unterschied machen, wenn die ein trans Mensch bekommt?

  • Was ist mit regelmäßigen Zahn- oder Ohrreinigungen? Muss man selber bezahlen, wenn man nicht noch extra was abschließt.

    Nicht zu vergessen, viele trans Menschen, die für OP's kämpfen wie feminine Gesichter für trans Frauen und das nicht bewilligt kommen weil es als Schönheitsop zählt. Like wtf.

    Es besteht eben keine medizinische Indikation für die OP. Solange da keine medizinische Indikation besteht, übernehmen die Krankenkassen keine Kosten dafür. Ist halt eine das Gesicht verschönende OP wie jede andere, wo die Leute auch selber zahlen müssen. Warum sollte es einen Unterschied machen, wenn die ein trans Mensch bekommt?

    Weil Dysphorie? Weil Dysphorie für die Menschen psychisch belastend und die Hölle ist.

    Cis Frauen mit sehr ungleichen oder extrem kleinen Brüsten oder Menschen, die stark abgenommen und herunterhängende Haut haben, bekommen's auch oft von der Krankenkasse gezahlt.

  • Cis Frauen mit sehr ungleichen oder extrem kleinen Brüsten oder Menschen, die stark abgenommen und herunterhängende Haut haben, bekommen's auch oft von der Krankenkasse gezahlt.

    Leider eher sehr oft nicht bzw. ist es oft ein sehr langer Weg, das genehmigt zu bekommen.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

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  • Die Politik und damit die Gesetzgebung,

    Sind aber die Legislative und nicht die Judikative - um die es hier geht. Von der Legislative war, zumindest in meinen Beiträgen, nicht die Rede.

    Edit: Wie auch

    Ngl nur weil in diesem Fall mal Heteropaare unter Umständen auch nicht gefördert werden heißt es noch lange nicht, dass es ein gutes Gesetz ist. ^^"

    das hier.


    (Nicht dass ich das schönreden möchte oder damit sagen möchte, dass ich das in Ordnung finde, mir gehts nur um die Unterscheidung)

  • Cis Frauen mit sehr ungleichen oder extrem kleinen Brüsten oder Menschen, die stark abgenommen und herunterhängende Haut haben, bekommen's auch oft von der Krankenkasse gezahlt.

    Leider eher sehr oft nicht bzw. ist es oft ein sehr langer Weg, das genehmigt zu bekommen.

    Wird wohl wahr sein, aber ich finde gerade bei trans Personen haben Leute sehr wenig Verständnis und hat auch das Gesetz sehr wenig Einsicht dafür.


    Obwohl es nunmal auch so ist, dass das Gesetz und Politik der Durchschnittsbevölkerung immer um Jahre oder Jahrzehnte hinterherhinken.

    In der Gesellschaft herrscht währenddessen schon zumindest etwas mehr Aufklärung und Verständnis, während in der CDU und AfD noch immer um "das traditionelle Familienbild" und co. diskutiert wird.

    Oder während Frauen immer noch bei der Polizei oder vor Gericht gefragt werden, was sie getragen haben.

  • https://www.spiegel.de/panoram…6b-4cc4-bcc6-b5163b9eee57
    Auch hier wieder: Durch extreme Fahrlässigkeit (zu hohes Tempo UND Handy) wurde ein Mensch getötet und 2 Kinder schwer verletzt. Urteil: 1 Jahr und 9 Monate auf Bewährung. Das ist in meinen Augen absolut lächerlich. Da bekommt man schon das Gefühl, dass man, sobald man in einem Auto sitzt, ein bisschen Narrenfreiheit vor der Justitz genießt.


    Edith: Es sollte heißen OHNE Bewährung.

  • Edith: Es sollte heißen OHNE Bewährung.

    Diese Editierung (nach 6 Stunden) ändert den Inhalt des Beitrags so deutlich, dass das eigentlich schon separat geposted werden müsste, damit es die Leute sehen, die den Beitrag bereits vor der Editierung gelesen haben.


    Aber um eine Diskussion entstehen zu lassen: Was wäre deiner Meinung nach denn eine angemessene Strafe gewesen?

  • 5 Jahre. Man muss ja sagen, dass der Verursacher sicherlich gute Führung bekommt und deswegen auch eher entlassen wird.

    Hier finde ich das Gesetz bzw dessen Interpretation tatsächlich zu lasch, wer in ein Auto steigt und dann einen Menschen durch fahrlässiges Verhalten schädigt (dazu zählt auch Trunkenheit an Steuer), der darf ruhig etwas länger einsitzen, um sich Gedanken zu machen, was er da falsch gemacht hat.