Raumfahrt: nein danke!?

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  • Ich wollte nur ganz kurz auf folgendes aufmerksam machen, ohne jetzt in die ganze Diskussion einzusteigen:


    Philae ist zwar nach Verbrauch der Energiereserven in der Primärbatterie vorerst abgeschaltet, aber das ist nicht das Ende für seine Tätigkeit.


    Er hat eine aufladbare Sekundärbatterie, die sich in den nächsten Monaten durch die Sonnenenergie aufladen wird, damit er dann erneut Daten sammeln kann.


    Ich erwähne dies hier nur, weil viele den Eindruck vermitteln, sie würden die Rosetta-Mission als große Geldverschwendung ansehen, weil das Ding nach nur 60 Stunden geplant(!) den Dienst einstellt. Das stimmt aber so nunmal nicht.

    Wenn dieser Tag doch niemals kommt, an dem der Himmel mit dir lacht, und alles hell und strahlend macht, dann bleibt dir immer noch die Nacht!
    Carpe noctem.

  • Allgemein braucht die Menschheit einen gewissen Fortschritt im Sinne von Erweiterung der Sicht.
    Die Raumfahrt ist zwar etwas teuer aber für so einen Zweck kann man mal ein paar Euro rausdrücken.
    Zumal kann man sich ja die Frage stellen:
    ,,Willst du mal auf dem Mond oder auf einem anderen Planeten leben?"
    Meines Erachtens kann und sollte man in diese Möglichkeit investieren um somit unseren Horizont zu erweitern.
    Mfg und ein freundliches huah,
    Der Pennator





    Hail the Wailord

  • Ein Forschungsdrang mag in "uns" enthalten sein, aber der Diskussion auszuweichen, indem man sagt: "Der Mensch hat einen Forschungsdrang. Basta!" wird den Raumfahrtkritikern halt nicht gerecht, die durchaus gute Argumente vorbringen. Dass Menschen sich ausgebreitet haben, wird aber auch nicht einzig und allein an ihrem Forschungsdrang liegen, schätze ich.
    Es gibt heute sehr viele Menschen, die sich gar nicht um Forschung scheren, manche sabotieren oder verachten sie sogar.


    Das mit der Marktwirtschaft erklärt jetzt irgendwie auch nicht, warum der Mensch genetisch Kollektive bildet, die an Gehaltsgrenzen enden. Abgesehen davon muss infolge des Erhaltungssatzes immer irgendwo etwas weggenommen werden, damit es woanders hinzugefügt werden kann. Von nichts kommt nichts. Das ist kein marktwirtschaftliches Phänomen. Man kann das aber (auch in der freien Marktwirtschaft) zum gegenseitigen Vorteil gestalten. Gegenseitiger Vorteil ist ja eigentlich das Grundprinzip allen Handeltreibens. Hunger ist nichts dem Kapitalismus inhärentes. Aber das ist nur meine Meinung und ich glaube, das führt jetzt zu weit. xD

  • Ich fände es enorm wichtig mehr und viel in die raumfahrt zu investieren. Klar es kostet erstmal einiges ohne dass man gleich oder viel zurück bekommt aber man sollte schlicht mehr an die Zukunft denken und an die möglichen Vorteile (die natürlich noch sci fy sind):


    a) Die Erde könnte irgendwann gegen Kometen geschützt werden.
    b) Im All gibt es unmengen an Ressourcen die wir brauchen, wenn wir unsere erde nicht völlig ausbeuten wollen.
    c) Wächst die Bevölkerung stetig. Also braucht es ein Konzept eine Überbevölkerung zu verhindern. Eine Möglichkeit wären Kolonien auf Planeten in nächster Nähe. (Wofür man natürlich diese erst bewohnbar machen muss)
    d) Vieles was für die Raumfahrt entwickelt werden würde, könnte auch für andere Dinge von Vorteil werden.
    e) Es könnten neue Sachen gefunden werden die den Fortschritt steil voran treiben.

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  • Ich mag Sci-Fi zwar, konnte mich aber mit der Raumfahrt allgemein nie so recht anfreunden. Ich weiß auch nicht warum. Jüngstes Beispiel ist ja dieses Labor, dass zehn Jahre durchs All flog, auf einen Meteor landete und nach zweiundhalb Tagen keinen Saft mehr hatte (<= war ja auch nur für diesen kurzen Zeitraum ausgelegt). Nun frage ich mich als dumme Erdbewohnerin und Nicht-NASA-Mitglied: "Wozu? Was sollte nun diese Aktion?"
    Zwar haben wir nun ein paar Daten von dem Meteor, woraus er bestehen mag, haben schöne Fotos von der rauen Oberfläche... aber was bitte hat das mit dem Fortschritt zu tun?


    Es ist klar, dass die Raumfahrt wichtig ist, aber wir bewegen uns diesbezüglich im Scheckentempo voran. Auch Schnecken sind schnell, keine Frage. In diesem Tempo ist unser Planet schneller unbrauchbar und wir beginnen schon, uns die Atombomben gegenseitig um die Ohren zu hauen.
    Es wird noch lange dauern, bis wir in zehn Minuten zum Mond fliegen können, oder ins innere der Milchstraße vorstoßen dürfen. Die Menschen denken da einfach noch zu primitiv.

    "Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an,
    das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde,
    anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern."


    [Astor, Pokémon - Schwarze Edition]

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  • Zwar haben wir nun ein paar Daten von dem Meteor, woraus er bestehen mag, haben schöne Fotos von der rauen Oberfläche... aber was bitte hat das mit dem Fortschritt zu tun?

    Datensammlung. Du kannst keine Fortschritte machen, wenn du nicht mal grundlegende Daten hast. Allein der Flug und die Landung bringen schon viel Wissen ein. Auch die Bestandteile (die bringen enorm viel Wissen!) und die Oberfläche bringen so einiges. Mit der Oberflächenstruktur lässt sich doch schon berechnen, was für Kräfte auf den Meteor eingewirkt haben und wie er beschaffen sein muss, um diesen stand zu halten. Aus was der Meteor besteht kann Aufschluss darüber geben, was es "da draußen" gibt. Welche Materialien, Atome, Wasser, vielleicht sogar Leben. Auch das Wissen, dass etwas nicht Bestandteil vom Meteor ist, kann im Wissenskontext unserer Fortschritts neue Erkenntnisse bringen. Die ganze Landung klingt nur so unspektakulär, weil den meisten von uns wohl das Wissen fehlt, wie schwierig das Vorhaben an sich ist, wie viel Forschung allein da reingesteckt wurde und welche Vorteile uns die neuen Daten bringen. Aber da muss man sich auch etwas selber informieren, weil die Medien werden da keine Dokumentationen drüber halten. Zumindest nicht die üblichen Nachrichtendienste.

  • Jüngstes Beispiel ist ja dieses Labor, dass zehn Jahre durchs All flog, auf einen Meteor landete und nach zweiundhalb Tagen keinen Saft mehr hatte (<= war ja auch nur für diesen kurzen Zeitraum ausgelegt).


    Gott, nochmal: Das Teil ist VORLÄUFIG lahm gelegt. Sobald der Komet sich der Sonne weiter annähert, wird mit Hilfe der Sonnenenergie eine weitere Batterie aufgeladen, so dass Philae noch weitere Daten sammeln kann. Die Mission ist längst nicht abgeschlossen.


    Nun frage ich mich als dumme Erdbewohnerin und Nicht-NASA-Mitglied: "Wozu? Was sollte nun diese Aktion?"


    - Die technischen Neuerungen, die für den Lander konstruiert wurden, werden zukünftig vielerorts Anwendung finden. Chemische Analysegeräte, Präzisionsmessgeräte, maßgesteuerte Bohrer, autonome Algorhithmen, hocheffiziente Solarpanele, ...
    Alles Sachen, die zumindest in dieser Qualität, letztlich völlig neu entwickelt wurden, primär für die Rosetta-Mission, und nun wahrscheinlich nach und nach in den technischen Fortschritt bspw. der Industrie eingegliedert werden.


    - Neue Erkenntnisse in Bezug auf Panspermien-Hypothese, Flug- und Bahnmechanik von Kometen (woraus sich Modelle für die Entwicklung von Planetensystemen ableiten lassen oder ganz banal auch Methoden zur Asteroidenabwehr), Zusammensetzung von Kometen (was wichtig ist, um zu beurteilen, wo die Dinger eig. herkommen), ...


    Zwar haben wir nun ein paar Daten von dem Meteor, woraus er bestehen mag, haben schöne Fotos von der rauen Oberfläche... aber was bitte hat das mit dem Fortschritt zu tun?


    Siehe oben. Die gewonnenen Erkenntnisse werden über Jahre die verschiedensten Wissenschaften beeinflussen.
    Biologen und Chemiker werden sich damit befassen, welche Verbindungen man unerwartet auf dem Kometen gefunden hat und wie diese zu erklären sind. Außerdem werden sie zur Zeit gängige Modelle verifizieren oder falsifizieren können, was unter anderem Bedeutung für die Frage hat "Woher kommt das Leben auf der Erde?"


    Physiker haben nun ein besseres Verständnis von der Mechanik der Kometen, womit sich Bahnen präziser messen/vorhersagen lassen und verschiedene Fragen zur Bahnmechanik neu beleuchtet werden können, z.B. woher haben diese Himmelskörper eig. ihre Eigenrotation. Letztlich könnte uns dies sogar auf einen Weg führen der zumindest ein wenig erklärt, warum die Gravitation sich so anders verhält als die übrigen Fundamentalkräfte, was vermutlich einem Quantensprung der Physik bedeuten würde, wie es ihn seit Einstein nicht mehr gegeben hat.


    Es ist Grundlagenforschung bei der die Konsequenzen noch kaum absehbar sind, sowohl technisch als auch wissenschaftlich.
    Es wäre möglich, dass in 20 Jahren die Daten der Rosetta-Mission dazu führen, Exoplaneten mit ungeahnter Präzision finden und klassifizieren zu können, was für die Astrophysik von enormer Bedeutung sein könnte, da es Aspekte der Frage nach der Entstehung des Universums entschlüsseln könnte.

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    Carpe noctem.

  • Ja Arachnid, deswegen kannst du auch dein Leben chillen. :P Es ist okay, das ist nur ein Meteor.


    Zitat

    Wächst die Bevölkerung stetig. Also braucht es ein Konzept eine Überbevölkerung zu verhindern. Eine Möglichkeit wären Kolonien auf Planeten in nächster Nähe. (Wofür man natürlich diese erst bewohnbar machen muss)


    Anstatt vll auf der Erde einzuführen, dass in ferner Zukunft alle Welt Geburtenkontrolle durch Kondom und Pille machen wird, sollen wir für die in Zukunft vll 20 Milliarden noch einen Planeten ausbeuten zu besiedeln?

  • Spricht da groß was dagegen?


    Geburtenkontrolle wird kaum ein Politisches System durchbekommen, da Fortpflanzung zu den stärksten trieben eines Lebewesens gehört; Ergo muss man sich wohl oder übel nach alternativen Lösungsmöglichkeiten suchen... Warum also nicht soweit verteilen, das man auch mit dem Platz auskommt ;) Die alternative wäre nur Euthanasie

    Stolzer Überlebender von 70+ Weltuntergängen .... Nächster kommt 2016 angekündigt von James Hansen (Klimaforscher) :ugly:
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  • Gott, nochmal: Das Teil ist VORLÄUFIG lahm gelegt. Sobald der Komet sich der Sonne weiter annähert, wird mit Hilfe der Sonnenenergie eine weitere Batterie aufgeladen, so dass Philae noch weitere Daten sammeln kann. Die Mission ist längst nicht abgeschlossen.


    Das Problem war halt auch, dass die Landung doch nicht so stattgefunden hat, wie ursprünglich geplant, weil die Verankerung nicht funktioniert hat. So ist die Sonde nochmal von der Oberfläche abgehoben und letztendlich an einem ungünstigeren Standort zum Stillstand gekommen. Dort war die Sonneneinstrahlung zu gering bzw. zu kurz, was man dann auch nicht mehr ändern konnte. Aber es bleibt, wie gesagt, die Hoffnung, dass zu einem späteren Zeitpunkt nocheinmal die Akkus geladen werden können.


    Es ist klar, dass die Raumfahrt wichtig ist, aber wir bewegen uns diesbezüglich im Scheckentempo voran.


    Das ist wohl das Hauptproblem, warum viele so desinteressiert sind. Nach dem es zu Beginn der Raumfahrt ständig in grossen Schritten vorwärts ging und man dachte, dass man zum jetzigen Zeitpunkt schon sicherlich Urlaub auf dem Mond machen kann, geht es jetzt nicht mehr so wirklich voran. Was halt wohl vorallem an ungenügender Antriebstechnik liegt, mit der wir nichtmal eben so wenigstens unser Sonnensystem durchqueren können, obwohl es da eigentlich noch einige interessante Orte gibt.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

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  • Da man sich der Faszination von Pluto momentan sowieso nur schwer entziehen kann, sollte ein Post dazu auch hier nicht fehlen. Und irgendwie ist es schon fast unglaublich, wie ein einfaches Bild die Phantasie so vieler Menschen anregen kann. Wobei wir diesen "herzlichen Gruß" an die Raumsonde New Horizons wohl garnicht verdient haben, nachdem wir kurz nach ihrem Start im Jahre 2006 Pluto den Status des Planeten aberkannten und er fortan als Zwergplanet seine Bahn ziehen muss...


    Bleibt zu hoffen, dass wir in Kürze noch weitere so tolle Bilder vom Rand unseres Sonnensystems zu sehen bekommen und irgendwann vielleicht auch noch in entferntere Regionen sehen können, die Sonde wird jedenfalls weitere Jahre Daten senden können.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

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  • Ich denke, die Antwort darauf, ob Raumfahrt, und vor allem bemannte Raumfahrt notwendig ist, hängt vor allem davon ab, wo die Prioritäten der jeweiligen Person liegen.
    Wenn wir uns die Erde, den derzeit einzigen Planeten auf dem wir leben (können), ansehen, so ist eine Sache klar: Es ist ziemlich gefährlich hier. Wir haben keine funktionierenden Mittel um auf uns zurasende Asteroiden aufzuhalten, also könnte die Menschheit sich eines Tages ihrem drohenden Ende gegenüber sehen.
    Außerdem ist unser Sonnensystem (seeehr langfristig betrachtet) kein sonderlich angenehmer Ort. Irgendwann wird unsere Sonne sich immer weiter ausdehnen und alle Planeten in ihrer Umgebung (auch die Erde) einfach vernichten. Natürlich liegt dieses Ereignis noch mehrere Millionen (?) Jahre in der Ferne. Also könnte man durchaus richtig behaupten, dass dies ein Problem ist, mit dem man sich in diesem Leben definitiv nicht befassen muss, und, dass unser Geld doch für akutere Probleme ausgegeben werden sollte.
    Aber es gibt noch weitere akute Probleme, zum Beispiel Rohstoffe. Unsere gesamte Zivilisation funktioniert momentan nur, weil wir unserem Planeten mit aller Kraft die Rohstoffe zu entnehmen versuchen. Unsere Generation ist die, die noch erleben wird, wie uns das Öl tatsächlich ausgehen wird. Eine potenzielle Lösung dafür wäre Rohstoffabbau auf anderen Planeten. Auch hier könnte man wiederum sagen: Wieso das Geld nicht für Solartechnologie oder etwas Vergleichbares ausgeben? Auch dagegen kann man nicht viel sagen, es ergibt Sinn.
    Das nächste Problem ist die Überbevölkerung. Momentan schafft unsere Spezies es nicht, sich den Platz auf dieser Welt fair aufzuteilen. Viele Menschen leben in Reichtum, während unzählige andere verhungern, weil die Ressourcen ungleich verteilt sind. Zu diesem Zeitpunkt wäre es noch theoretisch möglich, alle Menschen ausreichend zu versorgen, wenn man sich nur richtig Mühe gäbe. Aber das wird nicht immer der Fall sein, weil unsere Spezies immer weiter wächst und es kaum weniger werden. In dem Fall wäre die Besiedlung eines nahen Planeten wie des Mars eben eine längerfristige Lösung für ein Problem, das man jetzt zwar theoretisch noch lösen könnte, aber schon relativ bald nicht mehr.


    Aber ich labere zu viel. Meine persönliche Meinung ist diese: Wir werden früher oder später sowieso auf die bemannte Raumfahrt angewiesen sein, und es gibt auch jetzt schon viele Probleme, die wir lösen/abschwächen/aufschieben könnten, wenn wir über weiterentwickelte Raumfahrt verfügen würden. Also erscheint es mir persönlich nur logisch, wenn man die bemannte Raumfahrt so schnell wie möglich so weit wie möglich vorantreiben würde.

  • Uns bleibt absolut nichts anderes übrig.
    Jetzt haben wir natürlich erstmal NOCH andere und vor allem größere Probleme, die IM MOMENT wichtiger erscheinen.
    Aber auf lange Sicht gesehen, ist die Raumfahrtforschung die einzige Möglichkeit der Menschen, sich ein langfristiges Überleben zu sichern.

  • @Bergamotte


    Die Erde wird sehr wahrscheinlich schon lange bevor die Sonne seinen Wasserstoffvorrat komplett verbraucht hat und sich zum Roten Riesen aufbläst, unbewohnbar sein. Astronomen und Physiker gehen davon aus, dass sich die Sonne in ca. 4 - 5 Milliarden Jahren (gelbe Sterne leuchten bestenfalls 10 Milliarden Jahre, während Rote Zwerge eine Lebensdauer von über 100 Milliarden Jahre erreichen könnten aufgrund geringerer Masse und Leuchtkraft) zum Roten Riesen aufbläst und die inneren Planeten Merkur, Venus, Erde und evtl. sogar Mars vernichten wird. Schon in 500 Millionen - 1 Milliarden Jahre soll die Sonne jedoch so hell leuchten, dass der Erde das gleiche Schicksal ereilt wie dem Schwesterplaneten Venus, also extremer Treibhauseffekt und verdampfen aller Ozeane, Flüsse und Seen.


    Außerdem wird davon ausgegangen, dass der Erdmond sich in ca. 1 Milliarden Jahre zu weit von der Erde entfernt, um die Erdachse stabil zu halten und die Erde den Gezeitekräften von Sonne und Jupiter + Saturn schutzlos ausgeliefert sein wird. Die Folgen wären extrem schwankende Jahreszeiten (vorausgesetzt die Erde ähnelt nicht schon der Venus) und Winde und das voraussichtliche Ende allen Lebens auf der Erde.


    Die Gefahr eines Asteroideneinschlags würde ich nicht zu sehr überbewerten. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein über 100 Meter großer Asteroid tatsächlich einschlägt und eine Großstadt oder Küstengebiet trifft, ist wirklich sehr gering und ein Asteroideneinschlag, dass einen Massenaussterben verursacht, trifft durchschnittlich alle paar 100 Millionen Jahre ein. Natürlich sind bessere Frühwarnsysteme und vorallem bisher nicht existenten Abwehrmöglichkeiten im Fall der Fälle überlebenswichtig, aber ich bezweifle, dass es weniger als mindestens einige Jahrzehnte dauern wird, bis wir effektive Mittel gegen kleinere aber dennoch sehr gefährliche Asteroiden besitzen (ganz zu Schweigen von großen Brocken wie dem Asteroiden, der vor 65 Millionen Jahre auf der Yucatan Halbinsel einschlug und das Aussterben der Dinosaurier mitverursachte).


    Möchte die menschliche Zivilisation also tatsächlich länger als 100 Millionen Jahre lang bestehen bleiben, müsste sie langfristig das Sonnensystem verlassen. Dass Menschen (wie immer diese in Millionen Jahren aussehen mögen) auf der Erde länger als 100 Millionen Jahre überleben werden, ist aufgrund von Asteroideneinschlägen, Basaltströmen, Supervulkanausbrüche, Klimawandel, Zusammenstößen von Kontinenten oder gar Gammablitzen (wobei die Wahrscheinlichkeit extrem gering ist, dass ein Gammablitz die Erde trifft) eher unwahrscheinlich. Speziesgruppen, die mehrere 100 Millionen Jahre auf der Erde überdauert haben, sind entweder sehr anspruchslos und/oder sehr zahlenreich vertreten (Einzeller, Quallen, Würmer, Ratten, Fische vor industrieller Fischerei, Insekten/Arachnida) oder sehr gut angepasste, robuste und Jahrmillionen lang erfolgreiche Carnivore oder Pflanzenfresser (Dinosaurier vor Asteroideneinschlag + Vulkanausbrüchen, Haie, Krokodile/Aligatoren).


    Zum Thema Rohstoffe: Natürlich sind Solartechnologie, Wasserkraftwerke etc. die Energiequellen der näheren Zukunft und klar ist es sinnvoll, sehr viel Geld dafür zu investieren, damit die moderne menschliche Zivilisation in Zukunft auch ohne Erdöl und Erdgas als Energiequellen fortbestehen kann. Das alles schließt aber doch nicht aus, in Zukunft Rohstoffe auf Asteroiden, anderen Gesteinsplaneten oder Kohlenstoffplaneten in Extrasolarsystemen abzubauen. Auf dem Erdmond existieren z. B. deutlich höhere Mengen an auf der Erde teilweise sehr seltenen Edelmetallen wie Platin, Gold, Iridium und Rhenium sowie dem Gas Helium-3. Vor allem Helium-3 ist eine sehr interessante Rohstoffquelle, da es die größte bekannte Reaktionsträgheit besitzt, erst nahe dem absoluten Nullpunkt flüssig wird und sich daher ideal als Brennstoff für Kernreaktoren eignet. Laut US-Physiker Gerald Kulcinski, Leiter des Fusion Technology Institutes (FTI) sollen sich schätzungsweise 1 Millionen Tonnen Helium-3 auf der Mondoberfläche befinden. 40 Tonnen reichen wohlgemerkt schon aus, um den Staat USA 1 Jahr lang mit Energie zu versorgen. Deswegen plant die NASA auch, gemeinsam mit Privatunternehmen in möglichst naher Zukunft mit für den Rohstoffabbau auf dem geeigneten, konstruiertrn Roboterfahrzeugen die wertvollen Rohstoffe auf dem Mond abzubauen. Quelle: http://www.wiwo.de/technologie…toffe-im-all/9463604.html


    Und ja, die Besiedlung des Mars und/oder des Erdmondes wäre eine längerfristige Lösung für das Problem der Überbevölkerung des Menschen auf der Erde. Allerdings ist eine Besiedlung des Erdmondes oder gar des Mars in den nächsten Jahrzenten oder evtl. auch im nächsten Jahrhundert sehr schwierig zu realisieren (wenn überhaupt). Zuerst müssten erste Basen auf dem Mars oder dem Erdmond eingerichtet werden, die effektiv vor Sonnenstrahlung sowie kosmischer Strahlung schützen und bei denen möglichst Gravitation wie auf der Erde herrschen sollte, weil der menschliche Körper sich wie alle Lebewesen auf der Erde, sich der Gravitation auf der Erde komplett angepasst hat. Sauerstoff und Wasserversorgung muss langfristig gesichert sein, sprich es müsste auch Sauerstoff und Wasser vom Mars oder dem Mond gewonnen werden und damit sich das Ganze auch wirtschaftlich lohnt, eine Mars-/Mondwirtschaft entstehen kann, müssen möglichst große Mengen an Edelmetallen und anderen Rohstoffen von der Mars- oder Mondoberfläche abgebaut werden, wofür wiederum geeignete Roboterfahrzeuge notwendig sind.


    Dennoch halte ich eine Mars- und Mondbesiedlung für realisitisch und auf jedenfall deutlich leichter zu verwirklichen, als die Besiedlung von Exoplaneten. Bei der Besiedlung von Exoplaneten gibt es gleich mehrere große Probleme: Für interstellare Reisen braucht es deutlich leistungsstärkere Antriebe (eine mögliche Energiequelle für solche futuristischen Raumschiffe wäre Antimaterie, von der wir aber glaube ich bisher nur paar Gramm oder gar Milligramm in Teilchenbeschleunigern herstellen konnten), um entferntere Regionen in der Milchstraße zu erreichen bräuchten wir Generationenraumschiffe oder müssten eine Möglichkeit finden, die Reisedauer deutlich zu verkürzen, da selbst Lichtgeschwindigkeit nicht mehr ausreicht, um die extremen Entfernungen im Universum während der Lebenszeit eines Menschen zu erreichen (nötig wäre also sowas wie Wurmlöcher und Stargates in vielen Sci-Fi Serien) und tödliche Exobakterien sowie schlimmstenfalls überlegene, heimische Zivilisationen könnten jede Besiedlung eines bewohnbaren Exoplaneten im Keim ersticken.

  • Und wie soll man die Gravitation erhöhen? Wissenschaftlich gesehen ein ding der Unmöglichkeit.
    Immo. ist es am realistischsten sich mit O'neil Raumstationen zu verbreiten, eben komplett von menschenhand geschaffene Objekte.
    Eine andere möglichkeit wäre eben das anpassen. Niemand weiss wirklich, ob ein Kind, dass auf den Mars gezeugt und ausgetragen wurde, überlebensfähig wäre. Auf dauer könnte sich das Leben auf natürliche Weise anpassen oder man könnte mit Gentechnik nachhelfen. Solche Kinder würden dann aber wohl kaum jemals die Erde besuchen oder gar hinziehen, da es wohl auf den Mars weniger Muskeln entwickeln würde (da überflüssig).


    Genau die Probleme, die man auf Mars und co. hat wird man vermuttlich überall haben. Selbst wenn man einen Erdähnlichen Planeten findet, dürfte sich die Masse, und damit die Schwerkraft, von der Erde unterscheiden. Die Atmosphäre wird mit nahezu absoluter Sicherheit anderst sein als unsere. Unsere wurde vom Leben mitgestalltet, auf anderen Welten wird es vielleicht garkein leben geben, oder Leben, das sich eine andere Atmosphäre aufgebaut hat und auch der Luftdruck wird anders sein. Durch die andere chemische zusammensetzung dürfte selbst der Boden anderst sein.
    Selbst wenn man es zu anderen Planeten schafft, wäre Terraforming wohl unumgänglich und dann muss man sich fragen, ob man wirklich für eine Gesteinskugel ein Ökosystem vernichten will (selbst wenn es nur aus Einzellern besteht) Natürlich bieten Planeten vorteile, nur ob sie die Nachteile überbieten, bleibt wohl ansichtssache


    Vermuttlich wäre der Abbau von Asteroiden vermuttlich sowieso Wirtschafflich sinnvoller. Statt eine Basis zu den Abbauorten könnte man, mit entsprechender Technologie, Asteroiden einfangen und gleich eine Station bauen, die den Asteroiden als ganzes verwertet. Hätte den Vorteil, dass man weder landen noch starten müsste undman mobil wäre und man gut die Arbeitsbedingungen regulieren können.

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  • Und wie soll man die Gravitation erhöhen? Wissenschaftlich gesehen ein ding der Unmöglichkeit

    Nun ja, da man bisher noch nicht einmal weiß, was Gravitation genau ist, wäre ich vorsichtig mit derart absoluten Aussagen ;)


    Und die Besiedelung von anderen Planeten würde ja erst einmal in künstlichen Habitaten erfolgen, deren Umweltparameter ja durchaus identisch mit der Erde eingestellt werden können (abgesehen von der Schwerkraft)


    Bezüglich des Abbaus von Asteroiden stimme ich dir voll und ganz zu, allerdings vermute ich, dass man sich als erstes den Mond vornehmen wird.


    Und zu den Exo-Planteten bzw. "Neuen Erden", wie es die Presse so gerne schreibt, gibt es nur ein Problem:


    Die einzigen Informationen, die wir über diese Planeten haben, sind folgende:


    - sie befinden sich in der theoretisch bewohnbaren Zone eines Solarsystems
    - sie haben eine feste Oberfläche
    - sind sehr grob in der Größenordnung der Erde


    Wir wissen nicht, welche Atmosphäre dort vorherrscht, welche Temperaturen herrschen und (am wichtigsten) welches Strahlungsnivieau dort vorherrscht.

  • Mal so ganz unwissenschaftlich betrachtet, würde ich mal sagen, das Raumfahrt eigentlich überflüssig ist. Wozu gibt es Hubble und wie die ganzen Teleskope und Sonden im Alll nicht alle heißen. Allein mit Hubble kann man Millionen(?)Lichtjahre entfernte Objekte ausmachen.


    Aber mal im Ernst jetzt, wieso interessieren wir uns denn so sehr für das Universum? Ich persönlich fände es wesentlich interessanter mehr über unsere eigene Welt zu erfahren. Die Tiefsee und das Erdinnere zum Beispiel wären da , die mir jetzt spontan einfielen.
    Aber andererseits will ich´s dann doch wieder nicht wissen, weil ich ahne, das der Mensch in diesen Raum ebenso eindringen muss und damit möglicherweise alles aus dem Gleichgewicht bringt. Ebenso stelle ich mir das im All vor..nicht auszudenken, wieviel Unheil der Mensch mit seiner Neugier anrichten könnte und damit die natürliche Ordnung ins Trudeln bringt. Ehrlich gesagt, was hat der Mensch überhaupt auf dem Mars verloren? Oder damals auf dem Mond? Ok, Neugier an erster Stelle, aber welchen Nutzen ziehen wir daraus? Mag ja sein, das man durch Versuche in Weltraumlaboratorien diverse Erfindungen, die im heutigen alltäglichen Leben nicht mehr wegzudenken sind, gemacht hat....aber welchen Nutzen hat es denn sonst, ausser das wir Menschen davon möglicherweise irgendwie profitieren? Unseren eigenen Planeten haben wir ja schon beinahe klein gekriegt, reicht das nicht? Reicht es nicht, das wir die natürlichen Ressourcen unseres Heimatplaneten ausbeuten, müssen wir unsere Fühler jetzt auch noch intergalaktisch ausfahren? Möglich das andere Lebewesen just in diesem Augenblick das gleiche tun...Ich finde, wir Menschen sollten aber trotzdem da bleiben wo wir hingehören...stellt sich mir nur gerade die Frage, ob wir tatsächlich hierher gehören, oder ob das nicht doch eher ein Versehen in der Evolutionsgeschichte war, das diesem wunderbaren Planeten, die schlimmste Heimsuchung-den Menschen, beschert hat.
    Nee, lasst man alle die Finger von diesem wunderbaren Konstrukt Weltall. Wer weiß wie lange uns das noch erhalten bleibt.


    Und bitte-bitte reisst mir nicht wieder die Rübe ab. Ich schaue eben mit Kinderaugen auf meine Umwelt, was ja auch nicht ganz verkehrt ist ;)


    :pika::pika:

  • Naja, Hubble und Konsorten bringen uns ja keine Proben ;)


    Und zur Sinnhaftigkeit:


    Die Rohstoffe der Erde gehen zu Ende, da ist es doch logisch, rechtzeitig nach anderen Quellen umzusehen.


    aber welchen Nutzen hat es denn sonst, ausser das wir Menschen davon möglicherweise irgendwie profitieren

    braucht man noch einen Grund dazu?


    das sonnensystem ist höchstwahrscheinlich unbewohnt, da schaden wir niemandem ;)
    soooo viel kann der mensch auch nicht anrichten




    Ich persönlich fände es wesentlich interessanter mehr über unsere eigene Welt zu erfahren. Die Tiefsee und das Erdinnere zum Beispiel wären da


    da gibt es zwei probleme:


    1. der weltraum ist viel einfacher zu erforschen (optisch), zudem ist vakuum besser beizukommen als hohem druck


    2. HIER können wir viel kaputt machen, siehe seismische instabilität durch fracking.




    Und bitte-bitte reisst mir nicht wieder die Rübe ab. Ich schaue eben mit Kinderaugen auf meine Umwelt, was ja auch nicht ganz verkehrt ist


    Womit du durchaus nicht unrecht hast ;)



    PS:


    Da kommt der Ingenieur in mir raus:


    "intergalaktisch" also zwischen verschiedenen Galaxien, davon können wir nur träumen


    korrekter ist "intragalaktisch" also innerhalb unserer GAlaxie oder synonym "interstellar"


    wobei realistisch nur "intrastellar" also innerhalb unseres sonnensystems ist^^


    sorry für fachsimbeln :D

  • Nunja, man weiss, das Gravitation vonnder Masse bestimmt wird. Da man die kaum nach belieben steuern kann, wird man wohl drauf verzichten müssen.
    Küsstliche Habiate wie z.b. eine Kuppelstadt halte ich für schwer. Solche Konstruktionen sind viel zu anfällig und bieten rational gesehen wenig Positives. Realistischer halte ich da eine Bunkerstadt, wo außer dem Hafen alles Unter der Erde ist, am besten soweit, dass die Strahlung keine Rolle mehr spielt. So eine Stadt hätte viele Vorteilegerade auf källteren welten müsste sie nur so tief sein, dass die Temperatur für uns angenehm ist. Man hätte kaum Probleme mit Starhlung oder Asteroiden, ein Loch in der Außenhülle wäre kein Totalverlusst, man kann sie bei bedarf schir endlos erweitern usw.usf. Nachteile wären wohl die aufwendigere Konstruktion. Zudem wäre Sonnenlicht nich direkt nutzbar und Nutzpflanzen und eventuelle Tiere müssten mit künstlichem Sonnenlicht gezüchtet werden.


    Atmosphäre könnte man mit stärkeren Teleskopen im übrigen herrausfinden (spektralanalyse), und daraus lässt sich zum teil dann auch die Temperatur bestimmen.

    Nunja, die Flora und Fauna der Tiefsee ist unbekannt, jedoch auch nur bedingt interessant. Wirkliche überraschungen wird man da unten kaum finden. Im Gegensatz dazu bietet der Weltraum antworten auf Fragen, die uns seit anbeginn der Zeit beschäftigen. Wir fragen uns seit anbeginn der Zeit, wo unser Platz im Universum ist, ob es Außerirdische gibt, wo das Leben her stammt, wie unsere Welt entstanden ist, warum wir hier sind... Die Antworten wird man alle kaum am Meeresgrund finden.


    Und wie du schonselbst sagtest, es gibt draußen Recurcen, die für uns interesannt ist und vielleicht neue Lebensräume, die Probleme für uns möglich machen.

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