Vorweg, ich habe mich bisher noch nicht super intensiv mit dem Thema beschäftigt und das zumindest zur Zeit auch nicht vor. Aber aus Interesse hab ich einfach mal gegooglet, ob schon mal ein hirntoter Mensch wieder erwacht ist und bin direkt auf das hier gestoßen:
13-Jähriger erwacht vor Organspende plötzlich aus Koma
Ich muss gestehen, ich hatte bisher nicht wirklich mit der welt als Zeitung zu tun und kann daher nicht einschätzen, wie seriös sie ist. Bei derWesten wird in einem Artikel davon geredet, dass der Junge einfach nicht hirntot war und deswegen wieder zu Bewusstsein kommen konnte.
Ich persönlich glaube jetzt nicht, dass ein Hirntod in der Regel vorschnell diagnostiziert wird. Allerdings kann ich verstehen, dass manche Menschen einfach Angst haben und skeptisch sind in Bezug auf Hirntod-Diagnosen, wenn sowas das erste ist, was man findet.
Ich hatte bisher immer geglaubt, dass Hirntod und Locked-in-Sydrom leicht miteinander verwechselt werden können (war glaube ich in irgendeiner Folge irgendeiner Serie, die ich mal geguckt habe, so). Hab das im Zuge der kurzen Suche oben einfach auch mal gegooglet und bin auf das hier gestoßen:
"Selbst der extrem seltene Zustand eines kompletten Locked-in-Syndroms würde gemäß den deutschen Richtlinien - darauf legte Reinhold A. Fronwein durch die Modifikation in der 1. Fortschreibung der Entscheidungshilfen Wert - schon deswegen nicht falsch positiv einem Hirntod-Syndrom zugeordnet werden, weil im Rahmen der Forderung nach Erfüllung der Vorausstzungen (Stufe I der Hirntod-Diagnostik) die Art der Hirnerkrankung zunächst geklärt werden müsste.
Dabei würde sich dann, etwa durch eine computergestützte Bildgebung, ergeben, dass es sich primär um eine Erkrankung des Hirnstamms in der hinteren Schädelgrube handelt. Demnach wäre die ableitung etw eines EEGs obligat. Ein EEG im Zustand des koompletten Locked-in-Syndroms iat aber nicht isoelektrisch. Es läge dann zwa ein schwerstgradiges Defektsyndrom vor, aber das EEG würde zeigen, dass nicht sämtliche Hirnanteile vollständig funktionsuntüchtig wären."<Dag Moskopp: Hirntod, 108f.
Das Problem ist, dass solche Ängste vor allem in der heutigen Zeit ziemlich schwer nur mit rationalen Argumenten zu bekämpfen sind, da das Internet einem in Bezug auf jede erdenkliche Angst vermeintliche Bestätigung liefern kann. Allerdings hab ich tatsächlich auch nicht wirklich eine Idee, was man Alternativ tun könnte. (Mal davon abgesehen dass versucht werden könnte diese Angst vorzubeugen, indem bereits in der Schule ein solides Grundwissen gelegt wird und der richtige Umgang mit Informationen aus dem Internet noch weiter fokussiert wird).