Plotter oder Nichtplotter - Wer seid ihr?

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Zitat von Galahad

    Naja, ich bin hier der allerletzte, der behauptet ein Profi zu sein, aber für Menschen, die planlos arbeiten, ist es nicht so schwer,einen Widerspruch aufzulösen bevor er entsteht. Wenn zum Drauflosplanen allerdings noch mangelhafte Beschreibungen kommen, dann kommt es vor, dass die Geschichte unvollständig ist, bzw. wirkt.


    Wir sind alle keine Profis, aber warum denkst du das?
    Ich zB. weiß alles von meinen Charakteren, ohne dass ich es bei manchen in einem Steckbrief, den ich für mich geschrieben habe oder ähnliches, aufgeschrieben hätte. Ich habe einen ungefähren Zeitplan in meinem Kopf, was wann ungefähr passiert ist.
    Ich weiß, dass meine Liga im November beginnt und momentan ist es März. Zumindest kann ich mit meinem "8 Orden und 1 Liga" nicht viel falschmachen, würde ich meinen. Würde ich an einer epischen ScienceFi-Story schreiben, müsste ich mehr wissen. Ich müsste wissen, wie die Zukunft aussieht, aber auch nicht alles bis ins kleinste Detail.
    Auch jemand, der plant, kann einen Widerspruch anzetteln. Das merkt man oft selbst nicht, sondern muss von einem Leser darauf hingewiesen werden.
    Außerdem kannst du Nicht-Planen nicht automatisch mit mangelhafter Beschreibung gleichsetzen. Jemand, der plant, kann genauso mangelhaft beschreiben - oder zu viel. Ehrlich ... mittlerweile ist es mir lieber, wenn manche Situationen weniger als mehr beschrieben werden. Letztens noch habe ich mir, keine Ahnung mehr welcher Text das war, gedacht: "Verdammt nochmal! Ich weiß wie Täler aussehen. ~__~" Ich brauche keine 500-Wort-Beschreibung von diesem verfluchten Tal!"

  • Ich hoffe mal, dass das mit dem Tal nicht aus meiner FF war -_-...
    Ich hab generell gar nichts von der Gleichsetzung von Nicht-Planen und mangelhafter Beschreibung erwähnt ich meinte lediglich, dass Nicht-Planen nicht sonderlich auffällt (wie Alaya es zum Beispiel behauptet hat), solange die Vorgänge richtig und ausführlich (genug) beschrieben werden. Und zurück zum Tal: wie kann ich das verstehen? Hat die Person etwa nur die Form beschrieben?
    Es kann nämlich unglaublich viele Variationen von Tälern geben. xD


    Zu deinem Plan: Dummerweise ist die Zeit das aller allerletzte, das ich kalkulieren könnte. Vor zwei Monaten wusste ich nicht einmal, dass ich einen so tiefgründigen Ausflug in den FF-Bereich machen würde. :3


    Zum Thema Profi: wie gesagt, ich bin erst seit gut einem Monat hier aktiv, ich wollte nur betonen, dass ich hier eben der wohl Unerfahrenste bin, und gerade mal von drei Kapiteln Erfahrung sprechen kann. :S


    Edit: "Diebesgut" findet man im Profibereich, und so etwas meinte ich. :)

  • Haha nein. ^^ Ich weiß gar nicht, ob ich deine FF kenne. Ich glaube nicht. ^^"
    Schon klar, aber wir sind alle keine Profis. Mehr habe ich ja nicht dazu gesagt. ^^ Wie lange du hier bist oder schreibst tut ja nichts zur Sache. An sich lernt man das Geschichtenschreiben ohnehin in der Schule, in der dem Stil der Schüler aber leider oft genug furchtbare Dinge aufgezwungen werden. So etwas wie: Verwende Synonyme und vermeide Wortwiederholungen. Dann kommt Furchtbares wie "...der Schwarzhaarige" und was weiß ich nicht alles raus. x_x Daher ... ab einem gewissen Alter hat man ohnehin Schreiberfahrung und auch bereits genügend Bücher gelesen, wahrscheinlich von Faust, Romeo & Juliet bis Schinken, die man privat so liest. ^^ Und wegen unserer Schreiberfahrung in der Schule hat jeder von uns eine ungefähre Ahnung davon, wie man Werke aufbaut, auch wenn sich viele bewusst nicht an den starren Aufbau halten.
    Aber okay, das ist wieder vom Thema abschweifend. ^^

  • Als ob du das inzwischen nicht wüsstest o/


    Ich weiß, dass meine Liga im November beginnt und momentan ist es März.

    Sowas hab ich echt gar nicht im Kopf Oo Also, ich habe die ungefähre Jahreszeit, in der meine Charaktere leben, und beschreibe dementsprechend Umgebung und dergleichen, aber so genau könnte ich das allein aufgrund meiner Pacing-Probleme gar nicht ^^" Zudem sind exakte Daten bei mir irgendwie total irrelevant ~


    Letztens noch habe ich mir, keine Ahnung mehr welcher Text das war, gedacht: "Verdammt nochmal! Ich weiß wie Täler aussehen. ~__~" Ich brauche keine 500-Wort-Beschreibung von diesem verfluchten Tal!"

    Wieso denn nicht? Ich habe mal nen halbes Kapitel (also damals noch 2500 Worte ~ ) für einen Sonnenuntergang am Strand verwendet x) Und wenn es da viel zu beschreiben gibt =O Okay, 500 Worte müssen es nicht unbedingt sein, aber wie du weißt, ich habe nichts gegen detaillierte Beschreibungen <3


    So, und nun zum eigentlichen Thema.
    Definitiv Plotter. Ohne Planung funktioniert bei mir einfach gar nichts, sei es nun, ob ich den Inhalt eines Kapitels vorher plane oder die gesamte Geschichte, irgendeinen roten Faden brauche ich einfach.
    Bei Watch me die hat die Grundplanung der ersten ich sag mal zehn, zwölf Kapitel plus Welt plus Charaktere etwa drei Monate in Anspruch genommen, ehe ich das eigentliche Schreiben angefangen habe. Ich brauche bei sowas schlichtweg einen festen Rahmen, an dem ich mich orientieren kann, feste Begebenheiten, eine ungefähre Ahnung, wie weit die Beziehungen zwischen einzelnen Charakteren im x-ten Kapitel vorangeschritten sind, wann neue Protagonisten auftauchen, wann sie welchen Stellenwert eingenommen haben, wann sie sterben, wann Wendepunkte in ihrem Leben stattfinden, sonst werden meine Kapitel, in meinen Augen, einfach nicht gut. Gerade bei Watch me die - wo ich sehr viel Herzblut hineinstecke - möchte ich sowohl insgesamt, als auch in dem jeweiligen Kapitel zumindest eine kleine Message herüberbringen. Nicht unbedingt eine Moral, aber wenigstens etwas, das den Leser zum Nachdenken verleitet, ihn schockiert, entsetzt oder auch positiv überrascht. Und wenn ich nicht weiß, wie diese Message eines einzelnen Kapitels lauten soll, kann ich einfach nicht schreiben, es geht nicht, weil die gesamte Handlung zu schwammig in meinem Kopf erscheint und ich selbst nicht weiß, worauf ich eigentlich hinauswill. Bei mir muss es in jedem Kapitel einen Punkt geben, auf den ich hinschreibe, etwas, um das sich die Handlung an sich dreht, ansonsten funktioniert es nicht >__>
    Und genau das ist auch das Problem bei der Geschichte, an der ich etwa schon seit einem Jahr sitze. Ich habe alle Charaktere ausgearbeitet, die Welt, die Fähigkeiten der Protagonisten, aber mir fehlt der rote Faden, mir fehlen diese Höhepunkte, auf die ich in einem Kapitel hinarbeiten kann und deshalb komme ich überhaupt nicht vorwärts =/ Einzelne Szenen habe ich bereits im Kopf, jedoch sind diese für irgendeinen roten Faden nicht relevant und deshalb leider komplett nutzlos.


    Was meine Charaktere allgemein betrifft, so plane ich diese generell im Voraus beziehungsweise ziemlich am Anfang der Geschichte, nicht erst mittendrin. Auch hier brauche ich feste Bedingungen, Eigenschaften, eine Vergangenheit, an der ich mich orientieren kann, um sie nicht vollkommen chaotisch oder unlogisch in meinem Geschriebenen darzustellen. Da laufe ich persönlich nämlich immer Gefahr, Plotholes einzubauen, Logikfehler oder generell sich widersprechende Sachen, sobald ich mir unsicher bin, wie ein Protagonist vom Charakter her aufgebaut ist. Gleichzeitig bemühe ich mich natürlich, jeden Einzelnen möglichst vielschichtig und individuell zu gestalten, um da nicht so und so viele Klone miteinander agieren zu lassen, wobei jeder meiner Protas gewisse Eigenschaften, Abneigungen oder Vorlieben von mir selbst erhält. Das macht es natürlich zum Einen einfacher, diese Facetten zu beschreiben, und zum anderen fühle ich mich so schlichtweg wohler, da das Schreiben für mich unter anderem im therapeutischen Sinne ebenfalls wichtig ist und es mir hilft, gewisse Ereignisse und Erfahrungen von anderen Blickwinkeln zu betrachten.
    Feste Vorstellungen... da müsste ich fast lügen. Natürlich weiß ich, wie meine Charas ticken, allerdings passiert es inzwischen sehr häufig, dass mir während des Schreibens Persönlichkeitszüge, weitere Aspekte ihrer Vergangenheit, Macken oder Tugenden einfallen, die ich für sie im Prinzip gar nicht vorgesehen hatte und die einfach passieren sozusagen. Leider bekomme ich diese spontanen Vorstellungen dann ebenso wenig aus meinem Kopf verbannt, sodass ich mir bei der Szene keine alternative Reaktion oder generell keine alternative Handlung denken kann, was sich manchmal für spätere Kapitel ziemlich ungünstig auswirkt ^^" In gewisser Hinsicht entwickeln meine Protas also im Laufe der Geschichte eine Art von Eigenleben sozusagen, das ich nicht beeinflussen kann, ich allerdings im selben Zug wieder höllisch aufpassen muss, dass sich daraus keine Logikfehler ergeben =/


    Ob Plotten bei allen Genres notwendig ist... bei "anspruchsvolleren" Genres wie (High) Fantasy oder Science Fiction sicherlich, oder bei Krimis, da muss man sich ja auch überlegen, wie der Mörder es angestellt hat =D Man hat da ja ganz andere Rahmenbedingungen und sollte meiner Meinung nach definitiv sehr detailliert planen, um vor allem Logikfehlern vorzubeugen.
    Bei Liebesgeschichten hingegen läuft es ja weitestgehend immer nach demselben Schema ab, mit einigen Variationen beim Inhalt, beim Kennenlernen des Paares oder beim Ende (was mich nicht davon abhält, bei Watch me die fast alles durchzuplanen o/ ) , es sei denn, man hat noch andere Genres dabei, die Plotten erfordern. Merken muss man das im Übrigen nicht zwangsläufig, ob jemand akribisch plant oder nicht. Die Glaubwürdigkeit hängt ja immer davon ab, wie gut der Autor seine Handlung mit seinen Beschreibungen herüberbringen kann ^^"
    Allerdings existiert ja bekanntlich bei allem mindestens eine Ausnahme, - was nicht heißt, dass ausschließlich gute Autoren ohne oder mit Planung auskommen - und irgendwie beneide ich fast diese Leute, die einfach drauf los schreiben können, ohne größere Plotholes oder Logikfehler zu haben, und bei denen es ohne Planung bis zum Ende gut geht ._. Das erleichtert in mancherlei Hinsicht wahrhaft einiges und nimmt zumindest denjenigen, die am Planen keinen Spaß haben, nicht sofort die Lust an ihrer Geschichte.
    Ich persönlich zähle mich zu den Leuten, die auch Freude am Planen und Gestalten ihrer Geschichte haben. Man kann sich Szenen ausdenken, auf die man sich freut, kann eine wirklich vielfältige Welt mit Rassen, Regierungsform und Politikern, Naturgegebenheiten und ich weiß nicht was erstellen, seine Protas detailliert nach seinem Bilde formen, selbst ständig neue Seiten an seinen Charas entdecken und sich komplett in seine Geschichte eindenken <3 In meinen Augen auch etwas, was Plotholes und dergleichen vorbeugend entgegen wirkt, wenn man sich stärker mit seiner eigenen Story auseinander setzt und hin und her überlegt, wie was jetzt sein könnte und wird. Ich liebe es, genau dies bei längeren Bus- oder Zugfahrten beispielsweise zu tun, meine Geschichte in Gedanken weiter zu spinnen, mir Szenen, Reaktionen auszudenken, die ich häufig dann im Nachhinein auch genau so umsetze. Ich weiß nicht, irgendwie habe ich durch die Planung nach meinem Gefühl länger und intensivere Freude an meinen Werken ^____^

    Denn wenn ich nichts plane, bekomme ich auch nichts Vernünftiges auf die Reihe und das nimmt mir doch relativ schnell Lust und Laune am Schreiben =/


    LG


    Namine ~

  • Eine Mischung aus beidem. In der eine Seite plane ich. Dafür habe ich ein spezielles Notiezbuch. Auf der Anderen Seite bekomme ich beim Schreiben auf die besten Ideen. Da kann es schon passieren, dass ich vieles von der Planung inoriere und einfach drauf los schreibe.^^

  • Ich plotte schon. Zumindest so weit, dass ich weiß, was in einzelnen Kapiteln vorkommen und natürlich den roten Faden schon auf Papier habe. Und nach und nach plane ich die restlichen Kapitel weiter und schreibe an der Story. Dennoch ist es bei mir meist so, dass mir viele Ideen auch erst im Laufe des Schreibens kommen und ich diese natürlich dann auch irgendwo mit einbringe.
    Außerdem hab' ich manchmal das Gefühl, dass ich mit meiner Handlung zu schnell bin, obwohl es gerade bei Depravatus angebracht ist [ - da geht die eigentliche Story wohl erst nach dem dritten Orden los, lawl. ].
    Wenn ich wichtige Einfälle hab', die unbedingt noch mit in die Story müssen, schreib' ich mir eine kleine Notiz und überlege später, wie ich die Idee halt in die Story einpflanzen kann. Und ich hätte auch keine Bedenken eine Geschichte des Genres ScienceFiction zu schreiben [ - hehe, Welt und Technologien sind schon mal vorhanden. ].


    Also Storylinetechnisch ist das meiste geplant. Was die Charaktere angeht nicht so. Klar, ich kenne ihre Vergangenheit und weiß, wer sie heute sind, aber ich habe selten einen Plan wie sie sich entwickeln, das machen die ganz von alleine. Und dennoch werden sie halt auch oft noch von ihrem vorherigen Leben beeinflusst und treffen Entscheidungen danach.
    Momentan ist mir aufgefallen, dass sie sich auch gegenseitig in Charaktermerkmalen überschneiden - so sind Nevaeh und Billy beide sehr misstrauisch, Lawrence und Jayden dagegen bedauern ihre Fehler, aber bei beiden Fällen haben sie eben einen anderen Grund dazu.


    Ehrlich gesagt, würde ich schon gerne fest planen, aber das Problem ist, das halt vieles noch dazu kommt und anders weggestrichen wird und das Werk eben an sich immer in Bewegung ist. Außerdem fände ich es irgendwie langweilig eine Geschichte noch mal zu schreiben, selbst wenn die nur in Stichpunkten vorhanden ist. Deshalb aber ein Hut ab vor diejenigen, die wirklich einen festen Plot haben und das meiste auch gut geplant haben; ich kann so was zwar nicht, finde es aber schon bewundernswert, da man dann auch beim Lesen merkt, wie viele Gedanken der Autor sich vorher gemacht hat. [ - das soll jetzt nicht heißen, dass sich Nichtplotter nicht Gedanken über ihre Story machen, aber bei denen kommt das meiner Meinung nach erst nach und nach; sie haben vielleicht wichtige Szenen im Kopf, aber der Rest ist meist noch schwammig. Und Plotter wissen halt schon was in ihrer Story passiert. ]


    Liebe Grüße, Strix.

  • Hm, ich würde mich definitiv als Nichtplotter einstufen. Gerade bei kürzeren Geschichten suche ich nach irgendeiner Grundidee, wie zum Beispiel Der Typ X geht einen mächtigen Stein suchen. Wer dieser Typ ist, was der Stein kann, und was genau passiert (eigentlich kommt der Protagonist meistens um, bei mir), ergibt sich erst während dem Schreiben. Deshalb sind die meisten meiner Stories ziemlich kurz und atmosphärisch, also eher so Oneshots.


    Im Moment versuche ich mich gerade an einer geplotteten Story; ich habe da Charaktersteckbriefe erstellt - wenngleich sie mehr Brainstormings sind) und aufgeschrieben, was so plus minus in den einzelnen Kapiteln passiert. Dennoch bringe ich die meisten Details immer noch während des Schreibens ein, und ich korrigiere und verbessere den Text zig Male, bis ich zufrieden bin. Ich habe gemerkt, dass aber viel meiner Atmosphäre abhanden gekommen ist, bzw ich nicht genau spüre, wo ich sie einbauen kann, wo sie bei ungeplanten einfach so locker vom Hocker einfliesst.

  • Hey, hier kommt auch noch meine Meinung dazu ^.^ :


    Entstehen eure Charaktere mitten in der Geschichte und formen dort ihre Persönlichkeit aus oder liegen sie bereits vor dem ersten Wort, das ihr zu Papier (oder Word ^^) bringt, vor und habt ihr feste Vorstellungen von ihnen?


    Erstmal im Voraus, Word ist zu teuer, ich bevorzuge den Editor. Zum Thema: Meistens fange ich an zu schreiben, nachdem ich eine Landschaft vor meinem inneren Auge habe. Charaktere gibt es da noch nicht, nachdem ich die Landschaft genug beschreiben habe, bin ich in einem Schreibfluss und klatsche den Charakter dann gleich mit dahin. E voila, es funktioniert! Ihre Persönlichkeit ist sehr anpassungsfähig, manchmal wechseln sie auch im Verlauf der Handlung die Partei!


    Ist es bei manchen Geschichten notwendiger zu plotten als bei manch anderen?


    Das kommt bei mir sehr auf das Motiv an, das die Geschichte aufzuweisen hat. Es gibt immer einen roten Faden, der sich durch die Geschichte zieht. Wenn dieser Faden glatt gebügelt sein soll, muss man auf jeden Fall plotten. Wenn man ihn allerdings einfach etwas treiben lässt und (so wie ich) selber gespannt ist, wo er sich langschlängelt, kann es schieflaufen oder nicht. Letzteres ist einfach gut, alles läuft. Ersteres hingegen kann etwas sein wie: Upps, jetzt habe ich meine Figur in eine ausweglose Situation gebracht, wie zum Beispiel sie ist einen Millimeter unter einer fallenden Felsplatte mit einem Kilometer Durchmesser. Tja, und jetzt? Das sollte besser nicht passieren


    Und auf welche Art und Weise macht euch das Schreiben mehr Spaß?


    Definitiv ungeplottet. Denn dann ist die Story für mich selber durchgehend eine Entdeckungsreise, weil ich sie selber noch nicht kenne, während ich sie durchwandere. Letztens ist meinem Charakter im Eiseneichenwald ein Baumstamm vor die Füße gefallen, aber die Blätter sind in der Luft geblieben. Blätter, die ihre Bäume verlieren statt andersherum! Was das für eine Überraschung für mich war! Oder dass man durch ein Grasmeer selbstverständlich nur auf dem Rücken einer Riesenschildkröte überqueren kann! Was hab ich nur immer für Einfälle.....


    Na ja, das war meine Meinung zu diesen Fragen. Schönes Thema!


    lg, Lord Snow

  • Plotten oder Nichtplotten - das ist hier die Frage! ;D


    Ich sehe mich selbst als Plotterin an, aber das hat sich bei mir so im Laufe der Zeit entwickelt. Ich denke, dass wird bei jedem Autodidakten so sein, ich bin jedenfalls der typische "Trial and Error"-Typ und ich muss es eigentlich immer einmal falsch gemacht haben, damit's gescheit läuft. So auch das Plotten, was ich zuerst nicht getan habe. Wo landete ich damit? In einem Storyplot der grundsätzlich nach fünf Kapiteln mehr oder weniger tot war. Was aber wohl auch damit zusammenhing, dass ich keinerlei Ahnung hatte, wohin ich mit meiner Story überhaupt wollte und was meine Charas so alles erleben sollten. Schlüsselszenen hatte ich gar keine. Nur eine sehr überraschende Anmerkung meines Bruders brachte mich dazu, neue Inspiration zu bekommen und die Story bekam neben einem Roten Faden endlich die nötigen Nebenstränge. ^^ (Thanks, Bro!)
    Das Plotten für EgA erstreckte sich in einem Zeitraum von zwei Jahren - true Story, es hat wirklich so lange gedauert, bis ich neben dem Ende (It's very important for me to know where I wanna go.) endlich auch den Weg zum Höhepunkt und nicht zuletzt den Höhepunkt an sich wusste. Größtes Problem hierbei war nämlich: was ist der Plan des Bösewichts? Und wie wird dieser ausgeführt werden? Oder besser gesagt, wie lasse ich diesen Scheitern und wie wird der Bösewicht für seine Taten bezahlen? (I know, that sounds pretty much black and white - but, well, that's what the story is. After all, there are some shades of grey - but not fifty, lol.) Und auch heute muss ich sagen, ist es immer schwer den Plan des Bösewichts darzustellen, weil ich da bei mir selbst doch ziemlich kritisch bin. Fakt ist, heute würde ich keine längere Story mehr anfangen, wenn ich nicht genau den roten Faden kenne, sprich die wichtigsten Schlüsselereignisse und im besten Falle die gesamte Story als Film im Kopf habe und Leute mit dem Plot zulabern kann. (Yeah, if you don't want me to talk for one hour straight - then never ask me about my writing, lol.)
    Die Charas sind bei EgA ebenfalls am Anfang nur als Pokémon mit Namen vorhanden gewesen, die ganze Persönlichkeit kam später dazu, obwohl ich sagen muss, dass eine genauere Ausarbeitung der Charas im Vornherein ziemlich praktisch sein kann, weil ich während der Ausarbeitung die ganzen Details meines Charas eher vor Augen habe und deshalb seine Persönlichkeit - finde ich - bereits anfangs gut kenne, was mir für den Plot der Story helfen kann. (Ist aber bei der ganzen Menge an Charas bei EgA mehr oder weniger schwer, da reicht es, wenn man im Kopf hat, wie ungefähr die Vergangenheit der Charas aussieht. Typischer Anfängerfehler wahrscheinlich - zu viele Charas, lol.)


    Ob es notwendig ist zu plotten oder nicht zu plotten kommt bei mir stark darauf an, was ich schreibe. Eine FF ohne Plotten geht gar nicht und inzwischen gebe ich einer Idee ohnehin nur eine Chance, wenn ich weiß wohin mich das Ganze mal führt. Sprich, ich wurde kritischer. Bei KGs finde ich es von Vorteil, wenn ich weiß, wohin ich will, aber ich habe interessanterweise auch mal eine komplette KG geschrieben, ohne zu wissen, wohin ich will. War wohl ein plötzlicher Anflug von "Nichtplotten" - auch wenn man sagen muss, dass in der KG das Pacing nicht besonders "spannend" ist. ("Das Manuskript" ist in jeder Hinsicht speziell.) Allgemein haben KGs ihre eigenen Regeln - auch bei mir und deshalb wird manchmal geplottet und manchmal nicht. Manchmal fließt es einfach aus einem heraus und man folgt dem Fluss und manchmal muss man sich Stück für Stück vorarbeiten. Allgemein sind KGs für mich einfacher, weil der Plot an sich gar nicht mal so lang sein muss. Anders bei einer ganzen FF.
    Ich hab mit Nichtplotten eigentlich keine Erfahrung, aber ich kenne einige Nichtplotter deren Charas ausgesprochen eigensinnig sind. Manchmal frage ich mich, ob mir nicht etwas entgeht, weil ich Plotte und meine Charas deshalb grundsätzlich machen was ich will - es sei denn mein Hirn bekommt plötzlich die Idee einer Szene, die mir das Gegenteil beweist, lol. Fakt ist, ich plotte wahnsinnig gerne, weil selbst ein roter Faden sich ja immer noch ausbauen lässt. Ein stehendes Grundgerüst ist für mich wichtig, damit ich weiß, wohin die ganze Sache mal laufen soll.


    Einziges Problem dabei, wenn ich weiß wie es laufen soll und sogar Zusammenfassungen geschrieben habe: der Drang es aufzuschreiben verschwindet manchmal schneller. Aber gut, meine Motivation hat ohnehin Stimmungsschwankungen. xD

  • Mein Kopf plant von alleine, haha.
    Am einfachsten wird es wohl sein, wenn ich mir die paar Fragen aus dem Startpost rausnehme und sie beantworte!
    Entstehen eure Charaktere mitten in der Geschichte und formen dort ihre Persönlichkeit aus oder liegen sie bereits vor dem ersten Wort, das ihr zu Papier (oder Word ^^) bringt, vor und habt ihr feste Vorstellungen von ihnen?
    Wie gesagt bereits gesagt: Mein Kopf plant von allein selbst, wenn ich es eigentlich nicht will. Liegt einfach daran, dass wenn ich eine Idee habe ich nicht anders kann, als sie immer weiter in meinem Kopf auszubauen ala Kopfkino. Genauso ist es mit meinen Charakteren - ich habe bestimmte Szenen im Kopf und schaue dann, wie der jeweilige Charakter in dieser agiert, denkt und fühlt.
    Kurz gesagt sind meine Charaktere bereits vorhanden, bevor ich überhaupt anfange zu schreiben.
    Ist es bei manchen Geschichten notwendiger zu plotten als bei manch anderen?
    Ich denke schon - zumindest, wenn ich nach meinen Erfahrungen gehe. Bei einer Pokémon-FF muss ich z.B. kaum etwas planen, außer die grobe Handlung und vielleicht die vorkommenden Charaktere. Gehe ich jetzt aber nach einer originalen Geschichte, sprich, welche nicht auf einem Fandom basiert, würde ich sagen, dass man dann deutlich mehr zum Planen hat. Kommt dann vielleicht noch auf das Genre an. Würde ich jetzt "Gates between heaven and hell" mit meiner Fantasy Geschichte, an welcher ich gerade arbeite, vergleichen dann würde ich sagen, dass bei Letzterer deutlich mehr Planung hinter steckt. Eine neue Welt entsteht ja nicht einfach mal in fünf Minuten - da steckt viel Arbeit hinter, wenn man sich denn Mühe gibt.
    Und auf welche Art und Weise macht euch das Schreiben mehr Spaß?
    Nun da es bei mir kaum vorkommt, dass ich einfach drauf losschreibe - funktioniert bei mir einfach nicht - kann ich die Frage nicht so recht beantworten. Oder ... doch. Das Planen an sich macht mir unheimlich viel Spaß - sich die ganzen Szenarien auszudenken, wie die Charaktere auf etwas reagieren, was sie sagen könnten und, und, und. Das sind alles Dinge, welche ich mir wirklich gerne zusammen denke und was mir Spaß bereitet. Deswegen kann ich doch sagen, dass mir das Planen und erst dann schreiben mehr Spaß macht, als das spontane Schreiben.

  • Zitat

    Ich denke schon - zumindest, wenn ich nach meinen Erfahrungen gehe. Bei einer Pokémon-FF muss ich z.B. kaum etwas planen, außer die grobe Handlung und vielleicht die vorkommenden Charaktere. Gehe ich jetzt aber nach einer originalen Geschichte, sprich, welche nicht auf einem Fandom basiert, würde ich sagen, dass man dann deutlich mehr zum Planen hat. Kommt dann vielleicht noch auf das Genre an. Würde ich jetzt "Gates between heaven and hell" mit meiner Fantasy Geschichte, an welcher ich gerade arbeite, vergleichen dann würde ich sagen, dass bei Letzterer deutlich mehr Planung hinter steckt. Eine neue Welt entsteht ja nicht einfach mal in fünf Minuten - da steckt viel Arbeit hinter, wenn man sich denn Mühe gibt.


    Das muss ich so unterschreiben, obwohl eine Pokemon-FF auch viel erfordern kann, wenn man eine komplexere Story anlegt. Hab schon ein paar solche gesehen. ^^
    Allerdings hat eine bereits existierende Welt ein Grundgerüst, das mir fehlt, wenn ich an einer Fantasystory schreibe. Da fällt mir ja schon die Wahl zwischen London und Wien schwer. Ich kenn das englische Schulsystem nicht, das kann ich recherchieren, dafür kenn ich mich in Wien aus bla... geschweige von der Fantasywelt, die man dann da reinsetzen will. Man muss sich eben das Grundgerüst selbst schaffen und drauf achten, dass es halt iwie stehenbleibt haha
    Aber auch die Pokemonwelt hat noch Lücken und es macht mir Spaß die zu stopfen.


    Aber dann hab ich die Story bis zu einem gewissen Punkt durchgeplottet, was mir wirklich gar nicht liegt oder typisch für mich ist, und DANN ist mir erst was Neues dazu eingefallen, das nicht mehr hineingepasst hätte. Also hab ich's wieder verworfen, ich fühl mich mit einem fixen Plotplan einfach so unflexibel. Auf manche Dinge komme ich BEIM Schreiben drauf und nicht, wenn ich einen Plotplan á la schnelles Drehbuch mache. Die Idee hat mich gefühlsmäßig mehr angesprochen als die Alte.
    Ich glaube, ich behalte dass ich mir bestimmte Punkte und Szenen machen, wo die Story hinsoll. Trotzdem muss ich Elaine zustimmen, dass hinter einer Original-Fantasywelt mehr Planung steckt, vor allem im Weltenerschaffen, weil das schon ohne Plotholes und Logikfehler auskommen sollte. Zumindest ohne solche, die Leser dazu bewegen das Buch an die Wand zu schmeißen lol Plotholes empfinde ich persönlicher als weniger schlimm, als wenn die Welt von vorn bis hinten nicht funktioniert, aber man selbst als Autor ist einfach zu tief in seiner eigenen Welt DRINNEN, da müssen andere sagen: du, das widerspricht sich. Auf diese Art und Weise entstehen eventuell bei vielen Autoren, auch Bekannten, Logikfehler, weil sie zu wenig Abstand von ihrer eigenen Geschichte haben. Wie sollten sie denn auch, wenn sie von einem selbst entspringt.
    Mein Pacing ist eh immer Mist, da ich immer zwischen fünf und acht Hauptcharaktere habe und nichts mehr liebe als charakter-orientiert zu schreiben und deren Familien-, Privat-, und Liebesleben zu erzählen lol, aber ich versuch es mehr "aufzuteilen" und zu streuen.

  • Ob es notwendig ist zu plotten oder nicht zu plotten kommt bei mir stark darauf an, was ich schreibe. Eine FF ohne Plotten geht gar nicht und inzwischen gebe ich einer Idee ohnehin nur eine Chance, wenn ich weiß wohin mich das Ganze mal führt. Sprich, ich wurde kritischer.

    Geht mir auch so. Einer der Gründe, warum ich weniger Schreibe als früher. Ich habe höhere Ansprüche an mich und mache mich schon beim Planen damit wahnsinnig, ob ich das Ganze gut genug verstricken kann, dass es spannend bleibt, man aber noch folgen kann, wovon ich rede, lol. Ich denke ebenfalls, dass es stark von Art der Geschichte und vom Genre abhängig ist. Man kann keinen (guten) Krimi schreiben, wenn man "einfach mal ein wenig tippt". bzw. man kann es natürlich versuchen, aber ein guter Krimi basiert meiner Meinung nach auf einem intelligenten und fragilen Gerüst aus Sackgassen, Seitenwegen und Rätseln, welche der Autor zu kreiren hat. Das passiert leider nicht ohne Planung. Eine Pokémon-FF bietet aufgrund des Fandoms natürlich eine solide Basis mit der man sehr viel anfangen kann. Planen muss man da einfach ein bisschen weniger. (Was nicht bedeutet, dass man gar nichts muss oder kann).


    Ich denke, ich bin mittlerweile eine starke Planerin geworden, wo ich früher kaum geplottet habe. Ich vermisse mein intuitives Schreiben, bin aber auch stolz auf meine Erfahrung(en), weil ich weiß, dass ich die nicht hätte, hätte ich nicht durch zu spontanes Schreiben einige Fehler gemacht. An Kurzgeschichten habe ich mich oft versucht und gemerkt, dass ich bei jenen besser nichts plane. Wenn ich eine FF beginne, nimmt sie Romanform an, dann muss es geplant sein, alles was kurz ist und voller Moral steckt muss bei mir spontan entstehen. Ich "praktiziere" also beides und finde beides gut.

  • Eine Geschichte zu schreiben, ohne dabei einen groben Handlungsverlauf vor Augen zu haben, ist für mich mittlerweile fast unmöglich. Besonders längere Storys lasse ich in meinem Kopf gerne Monate, wenn nicht sogar Jahre (die Idee zu einer meiner Fanfictions, die ich auch aufgeschrieben habe, hatte ich schon vor gut und gern fünf Jahren, wobei ich mittlerweile nicht mehr weiterplane xD) reifen, damit mir Ungereimtheiten noch auffallen, bevor ich sie zu Papier bringe – denn die Logik hinter einer Story ist für mich enorm wichtig, ebenso, dass kaum/gar keine „Plotholes“ entstehen. Dabei kommt es trotz allem sehr häufig vor, dass ich die Handlung während des Schreibens verändere; allerdings nur selten so stark, dass es Einfluss auf die spätere Story haben wird, es sei denn, sie macht dann mehr Sinn als meine ursprüngliche Idee (wobei wir wieder beim Thema Logik wären).
    Wichtig ist für mich außerdem auch noch, dass ich viele spannende Momente, bestenfalls sogar Cliffhänger einbaue, was ich leider nur schwer im Voraus planen kann, da es schwer abzuschätzen ist, wie spannend eine Situation tatsächlich ist, wenn sie erst zu Papier gebracht wurde – als ich noch nicht so „intensiv“ geplottet habe, ist mir das mitunter leicht gefallen, aber bei so etwas muss man „plotten“ und „nichtplotten“ wohl in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander „mischen“, lol.


    Früher habe ich oft einfach drauflos geschrieben und hatte als Vorsatz höchstens etwas wie „Ich schreibe eine Pokémon-Story, in der Charakter XY vorkommt“; das hat zwar seinen ganz eigenen Reiz und hat mir während des Schreibens ehrlich gesagt auch mehr Spaß gemacht (möglicherweise auch, da ich deswegen von Anfang an keine allzu hohen Erwartungen in mich hatte), allerdings entstanden dadurch häufig Ungereimtheiten zwischen den Kapiteln. Oder, was fast genauso schlimm war, ist es mir auch schon passiert, dass meine Story später gar nicht mehr zum vorgesehenen Titel gepasst hat (meine erste FF hier im Bisaboard ist das beste Beispiel dafür xD), weshalb ich mich irgendwann einmal davon „losgerissen habe“, zumindest was FFs angeht, die viele Kapitel haben sollen. Bei kürzeren Fanfictions (vor allem bei solchen, die ich nicht irgendwo veröffentlichen möchte, lol) und auch bzw. insbesondere Kurzgeschichten schreibe ich nach wie vor gerne mal „drauflos“ bzw. plane relativ wenig bis gar nichts.

  • Wenn ich eine Idee habe, ist es meist so, dass ich mir nur das Grundgerüst zusammensetzte. Hinter den meisten Geschichten die ich schreibe steckt zu Anfang nicht sehr viel Planung, je weiter ich aber voranschreite, desto mehr nimmt alles Gestalt an. Ich kann mittlerweile kaum noch nach einem festen Plan schreiben. Nicht sonderlich vorbereitet an die Sache heranzugehen gibt mir mehr Freiheiten und ich kann schreiben was ich will. Manches ergibt sich auch erst in einem späteren Stadium, weshalb ich vieles mit einem vorbereiteten Plot ändern müsste. Wenn ich Kurzgeschichten schreibe ist es genauso. Ich habe eine Idee, fange an sie in Gedanken weiter auszubauen und bringe sie dann zu Papier. In letzter Zeit versuche ich jedoch besonders meine Charaktere im Vorraus zu erstellen, damit sie interessanter werden und ich genau vor Augen habe, wie sie in bestimmten Situationen reagieren bzw. was ihr Standpunkt zu bestimmten Dingen ist, dies jedoch nur in längeren Geschichten.


    Zusammengefasst ist es bei mir also gemischt, nicht so, nicht so, eher mittendrin. Trotzdem klappt alles mit dem roten Faden gut, da ich mir nach dem Schreiben eines Kapitels noch einmal gründlich Gedanken dazu mache, ob es Unstimmigkeiten oder Logikfehler gibt. Mir macht es einfach mehr Spaß ungeplottet zu schreiben, es ist ein neues Abenteuer in das man sich stürzen kann und welches auch das ein oder andere Mal eine Überraschung für den Autor selbst in petto hat.

  • Mein Hirn ist eine tabula rasa, wenn es darum geht eine Handlung aus dem Nichts aus dem Boden zu stampfen.
    Mir fällt einfach kaum etwas ein, wenn es darum geht die Handlung von Anfang an durchzuplanen und wenn ich es doch versuche wirkt der Plotplan konstruiert und ich langweile mich selbst. XD Ich hab da einfach noch nichts, das ich anfassen kann und daher kommt es mir nicht echt vor.
    Ich handhabe es lieber so, dass die Welt halb steht und ich drauflosschreibe. Das Ganze rollt wie ein Schneeball und entwickelt sich von alleine mit Reaktionen auf Aktionen weiter. x)
    Aber du hast Recht, ich bin an sich ein Chaot und sag mir: Das wird schon :D
    Am 23.12: Ich brauch noch Geschenke!!11
    Naja, immer mit der Ruhe, das wird schon irgendwie noch werden. ^_^


    Ich betreibe nun auch selten aktiv Recherche, sondern les nur das nach und stöber ein bisschen bei dem, was mich ohnehin interessiert hat. ^^
    Hab zwar jetzt ein Buch über Japan und Shintoismus und Buddhismus gekauft, das wollt ich aber ohnehin schon längst tun. :D

  • Ich handhabe es lieber so, dass die Welt halb steht und ich drauflosschreibe. Das Ganze rollt wie ein Schneeball und entwickelt sich von alleine mit Reaktionen auf Aktionen weiter. x)

    Ist es so, dass du wirklich von Anfang an die Welt an sich im Kopf hast und eigentlich nur noch die Handlung mit den Charakteren schreiben musst? Das ist auf jeden Fall beneidenswert, da man so wirklich schnell vorankommt und sich nicht wirklich Gedanken darum machen muss, was als nächstes kommt.


    Mir persönlich geht es so, dass ich nicht gut plotten kann. Zumindest in der Hinsicht, dass ich eine Geschichte von vorne bis hinten durchdesigne. So etwas liegt mir nicht, weil mir meist irgendwann eine neue Idee für den weiteren Plot kommt und so muss alles erst wieder verändert werden. Ich lasse mich daher auch ziemlich stark gehen und arbeite meistens nur auf bestimmte Checkpoints hin (Schlüsselszenen, bestimmte Dinge, die ich gerne sehen möchte und noch mehr). Dafür muss aber auch schon ein bestimmtes Grundgerüst bestehen, das nicht nur bei der Welt anfängt, sondern auch bei den Charakteren und der Handlung. Wobei es von den Charakteren meist nur den Protagonisten benötigt, der sich mir erst offenbaren muss, aber das ist wieder eine andere Sache.

  • @Rusalka
    Naja halb, ich seh dann während des Schreibens worin der Prota lebt (und wenn iwas unstimmig sein sollte, mei das kann man später noch ändern, sowas Weltbewegendes wird das schon nicht sein xD) und wie sein Umfeld aussieht.
    Ich hab am Anfang sein Aussehen, ein paar Charaktereigenschaften und den groben Hintergrund, dazu kommt noch das Genre und dann wird das schon schief gehen. xD

  • [align=justify]Achtung, WoT incomiiiiiiing!


    Es kommt bei mir am ehesten noch auf die Story an. =O Die vier Fics, die ich momentan im BB schreibe(n werde), sind eigentlich ein sehr gutes Beispiel dafür, dass ich ziemlich verschieden vorgehe.


    Bei DFDG hatte ich erst die Charaktere und die Grundidee, manche Komponenten haben sich mit der Zeit entwickelt und wieder andere schreibe ich einfach spontan rein, während ich mit dem Flow gehe. Was den Plot angeht, schreib ich den nämlich eher drauflos, wobei ich mein Ende und manche "Checkpoints", wie @Rusalka so schön sagte, schon kenne. Zu Anastasia und Nicole besitze ich handschriftliche Notizen mit sinnlosen und sinnvollen Triviafakten sowie einen Stammbaum (um den Überblick über die Leser zu behalten) und Definitionen der Leserkräfte. Mehr aber auch nicht. Ich nenne das, hm ... Semi-geplottet.
    Wolfsjäger stammt ja von der Idee her aus einem alten RPG, aber abgesehen von der "Wer- und Wandeltiere"-Sache kannte ich absolut gar nichts und hab einfach das erste geschrieben, was mir in den Sinn kam. Selbst die Charaktere entstanden erst während des Prologes. xD Hab immer noch keine Ahnung, wo ich damit hin will und ich schreibe prinzipiell einfach das, was mir gerade einfällt. Ich habe nicht einmal einen Hauptkonflikt geplant, der hat sich mittlerweile aber verselbstständigt. Das Ende kenne ich auch noch nicht, was ENORM selten ist. Weil ich kenn eig meistens erst das Ende und die Charas. Nicht-geplottet. Bis auf ein paar Charabilder, aber die zähle ich nicht, weil ich selbst noch nicht weiß, ob ich die Charas so benutzen will.
    Inbetween Silence hingegen ist komplett durchgeplottet. Beziehungssheets, ausformulierte Hintergrundinformationen, Plot nach Kapitel und sämtliche Mechanismen sind bereits auf Papier und / oder Word gebracht. Warum ich das ausgerechnet bei IS (gawd, die Abkürzung) so mache? Es ist ja nur Teil 1 der Legend Saga, welche aus einer Story pro Region besteht und ... Die sind zwar voneinander unabhängig, bauen aber doch irgendwie aufeinander auf und IS bietet so ziemlich den Grundstein für alles. Wenn ich da Mist baue, hab ich das gesamte Universum verhagelt. Geplottet! Duh.
    Und die SnK-AU-Fic mit dem wunderschönen Titel help me fly (i am too afraid to try), die ich atm schreibe, ist eine gesunde Mischung aus allem zusammen: Charaktere, grober Plot und grobe Mechanismen stehen fest, aber abgesehen von einem Beziehungssheet (denn dieses ganze Drama kann nicht mal ich mir merken) befindet sich das alles nur in meinem Kopf. ♪ Was genau das Ende sein wird, weiß ich wie schon in Wolfsjäger nicht, was aber eher daran liegt, dass ich selbst noch nicht so ganz wissen KANN, wie es sich entwickelt, da sehr von Beziehungen geprägt. Und wie man vielleicht weiß, haben Charaktere gern mal ein Eigenleben, auch, wenn sie Canon-Charaktere sind. Das ist noch etwas weniger also semi-geplottet, also nenne ich es mal ... Angeplottet. Genau. Angeplottet klingt gut.


    Jetzt stellt sich natürlich die Frage: was ist die beste Strategie (für mich)? Und weil ich Listen mag, mache ich das mal so!


    nicht geplottet
    + ich kann frei drauflosschreiben, ohne mir groß Gedanken zu machen, ob sich das mit etwas, das ich für später geplant habe, beißt
    + ich kann auch einfach mal was Neues reinhauen und die Story so in eine ganz andere Richtung laufen lassen
    + wenn der Flow einmal drin ist, hau ich auch gern mal ein Kapitel am Stück raus
    + die Charaktere und Story entwickeln sich von allein und so kriege ich es meist realistischer hin, als wenn ich ihnen einen Weg vorschreibe
    ~ Länge ist absolut nicht vorhersehbar
    - Schreibblockaden. Steh momentan vor einer, und weil ich nicht weiß, wo ich hin will, ist es auch schwer, da die passende Wand einzureißen
    - eventuelle Logik- und Consistency-Fehler
    - spätere Realisierungen à la "hey, sollten die normalen Menschen nicht eigentlich in der Überzahl sein?", die ich schlicht vergessen habe
    - fürchterlich unübersichtlich
    - ein längeres, tieferes Thema und eine interpretierbare Message, die sich durch die gesamte Story ziehen, sind quasi unmöglich zu schreiben


    angeplottet
    + die Freiheit ist noch immer gegeben, da die Infos nur grobe Outlinings sind, die ich auch verändern kann, wenn es nicht passt
    + Grundgedanken und -mechanismen sind eine gute Leitlinie
    + Charaktere und Plot können sich von allein entwickeln, aber ich kann sie dennoch in die richtige Bahn lenken
    + generell eine gute Balance von "lass ich sie mal machen" und "okay, DAS lass ich sie nicht machen"
    + "Checkpoints" als temporäre zu erreichende Ziele, die als ein "Interimsende" fungieren können, wenn es zu Schreibblockaden kommt
    ~ Länge ist kaum bis gar nicht vorhersehbar
    - eigentlich hat es mehrere Probleme des Nicht-Plottens auch (Logik, Realisierungen, Message), aber in abgeschwächter Form


    semi-geplottet
    + Schreibblockaden sind leichter zu bezwingen, weil ich weiß, woraus es im Endeffekt hinauslaufen soll
    + recht übersichtlich, wenn ich meinen Kopf und die paar Dokumente / Blätter geordnet halte
    + ich habe sinnlose Triviafakten über seine Charaktere schon recht früh, was nicht nur Spaß macht, sondern auch beim Realismus hilft
    ~ Länge ist einigermaßen planbar, aber endet irgendwie nie so, wie ich es will
    - ich kann mich in etwas verrennen und quasi versehentlich "gegen das Ende" arbeiten (zwar schreibe, aber nichts zum Erreichen des Endes beitrage, ohne mir selbst dessen bewusst zu sein)


    geplottet
    + ÜBERSICHT
    + schwere Logik- und Consistency-Fehler werden vermieden
    + die Charaktere sind keine unbeschriebenen Blätter, sondern besitzen von Beginn an eine feste Persönlichkeit
    + ich muss mich nicht bei Beginn eines neuen Kapitels mit dem Titel rumschlagen, da der eh schon geplant wurde
    + tiefere Handlungsstränge und Messages sind gut einbaubar
    ~ Länge steht vorher genau fest
    ~ sehr viel Text um die Story herum, teils mehr als in der Story selbst
    - absolut planungsgebunden, Änderungen lassen sich kaum vornehmen, ohne, dass ich noch etwas Größeres umstellen muss
    - eine vorgegebene Handlung zu haben, kann die Motivation zum tatsächlichen Schreiben klauen


    So. Und was sagt mir das jetzt?
    Eigentlich sollte man meinen, das Nicht-Plotten sollte ich lieber sein lassen, aber ganz ehrlich mach ich das noch lieber, als komplett zu plotten. Ich hab zwar gern ganze Universen in meinem Kopf, aber sobald ich das alles genau festlege und dann nur noch in schön schreiben muss, klaut es mir die Motivation, weil die Freiheit fehlt.
    Tatsächlich ist aber auch das wirkliche Nicht-Plotten irgendwie problematisch. Ich meine, es hat die meisten Negativpunkte und wie ich gerade in meiner Wolfsjäger-Schreibblockade merke, ist es wirklich schwierig, sich aus ebendieser herauszuhangeln, wenn man nicht einmal weiß, was überhaupt das Endergebnis sein soll. Macht aber trotzdem Spaß, einfach draufloszuschreiben - aber immer muss ich das dann doch nicht haben


    Nun schwanke ich zwischen Anplotten und Semi-Plotten und ich sage jetzt einfach mal, das beide davon für mich je nach Story am besten funktionieren. Also tingele ich irgendwo zwischen den beiden hin und her und habe eine nette Mischung aus Übersicht, Leitfaden und Freiheit. Was auch der Grund ist, warum ich eigentlich meist so arbeite (eher noch mit sporadischem Anplotten als mit Semi-Plotten). Es klappt einfach ziemlich gut. Aber auch, die oberen beiden Methoden zu benutzen, kann manchmal ganz schön sein und ist vielleicht auch mal notwendig. In der Legend Saga wäre ich ohne meine Planungen verloren, Wolfsjäger würde geplant niemals funktionieren, weil es von Spontanentscheidungen lebt.


    tl;dr, von @Rusalkas wie auch @Bastets Beschreibung her klingt das wie meine zwei hauptsächlich benutzten "Plotmethoden". Also, prinzipiell hätte ich euch einfach beide worden können, aber hey, warum einfach, wenn's auch kompliziert geht??

  • @Molnija
    Der Mix aus an- und semigeplottet gefällt mir :D
    Beziehungsweise entstehen im Kopf ja mit fortschreitender Story von ganz alleine Szenen für einen späteren Punkt in der Handlung.


    Oder auch Details der Welt, die sowieso nie fertig ist. Man kann immer noch Kleinigkeiten hinzufügen. Von der bisherigen Landesgeschichte hab ich nur wenig Ahnung, aber es genügt um darauf einen Staat aufzubauen. Der Leser bekommt das vielleicht irgendwann mal zu hören. XD


    Hm Charaktersteckbriefe... lassen sich für mich am besten während des Schreibens erstellen.
    Ich hab gestern und das letzte Mal vor zwei Monaten versucht mehr als drei Randomeigenschaften und Informationen zu Mikan / Jasmin zu erstellen, funktionierte aber nicht wirklich. Sie hat in der Story bisher nur ein paar Sätze gesagt und ich hab mit dem Mädel keine vorgeschriebenen Szenen. Daher hab ich bei ihr nur random Alter, Herkunft, Namen der Familienmitglieder, Pokemon und drei Charaktereigenschaften, die ich passend fand (bei Fremden schüchtern, fürsorglich, zurückhaltend) stehen. Ein tiefer Charakter sieht anders aus lol, aber was mach ich denn mit einem Mädel, mit dem ich noch keine vorgeschriebene Szenen habe? Tabellarische Daten, Steckbriefe und Lebensläufe wirken bei mir immer konstruiert, wenn ich einfach noch kein… feeling für den Charakter entwickeln konnte. Also warte ich ab, was aus ihr wird xD
    Kommt Zeit, kommt Rat oder so lol

  • Welche Methode für einen selbst die Beste ist, kommt dann sowieso auf die eigene Schreibverfassung an. Wenn eine Geschichte bereits durchgeplottet ist, muss man sich eigentlich nur noch überwinden, das alles aufzuschreiben, was man schon fast mit Arbeit verbinden könnte. Die eigentliche Freiheit, einfach seine Gedanken spielen zu lassen, fehlt und das muss man wohl verstehen lernen, wenn man eher spontan schreibt. Dann macht auch das Plotten nicht sonderlich große Probleme.
    Das Nicht-Plotting ist dem eigentlich gar nicht so unähnlich, weil man sich ebenfalls mit der Geschichte auseinandersetzen muss, die aber noch nicht geplant ist und somit eher auf die eigenen Emotionen während des Schreibens setzt. Was zwar nicht heißt, dass die Geschichte selbst emotional oder voll mit Gefühlen ist, aber man lässt sich wohl doch eher von seinem Herz leiten (wie das klingt, lol) und schreibt befreit drauf los. Schwierig wird es eben dann, wie @Molnija schon beschrieben hat, wenn man absolut nicht mehr weiter weiß.


    Was ich vielleicht noch ergänzen sollte: Teile der Welt, wie sie funktioniert und aufgebaut ist, schreibe ich gerne in Word nieder, aber meine Charaktere leben permanent in meinem Kopf. Das liegt daran, weil ich mit Charaktersteckbriefen nicht umgehen kann und diese für mich etwas fix Vordefiniertes haben, was ich ehrlich gesagt absolut nicht ab kann. Man sagt zwar immer, dass man den Charakter eines Menschen nicht verändern kann - sofern kein Schicksalsschlag im Spiel ist, kann das in kurzer Zeit sowieso nicht passieren -, aber er soll innerhalb einer lebendigen Geschichte auch nicht unabänderlich sein und der Charakter soll immerhin auch die Chance bekommen, sich weiterentwickeln zu können. Das geht natürlich auch mit Steckbriefen im Hintergrund, allerdings geht man dann wohl mit anderen Erwartungen an die Sache heran. Zumal ich meine Charaktere auch erst mit der Geschichte kennenlerne und nicht durch einige wenige Szenen bereits alle Facetten kenne. Das macht das Schreiben und gelegentliche Plotting mit den Checkpoints spannend.