Das steht eben nicht zur Diskussion, genauso wie es übergriffig ist darüber zu diskutieren, ob und weshalb und seit wann jemand eine bestimmte sexuelle Orientierung hat.
Ich meine, wenn du dies als übergriffig empfindest, tut's mir natürlich leid, und deine Grenzen respektiere ich. Nur musst du nicht im Namen aller Personen der LGBTQ+ Community sprechen, von denen viele eben kein Problem an derartigen Diskussionen haben, ihnen sogar offen gegenüberstehen. Wichtig ist hier halt, es in einem dafür vorgesehenen Raum zutun. Geh ich auf fremde Personen zu und frage sie über ihre Sexualität aus? Nope. Aber in einem Unterforum namens Sexualität und Geschlechter, das explizit zu einem Austausch darüber einlädt? Ne andere Geschichte. Und selbst da kann jeder im Einzelfall für sich entscheiden, diese Diskussion nicht führen zu wollen. Aber wie gesagt, sprich halt für dich, nicht für den Rest der Community.
Das sag ich nicht, dass ich für andere sprechen würde und ich meine, manche stört es tatsächlich nicht ... aber schon überlegt, dass manch andere Leute auch People-Pleaser sind (das nicht in einem vorwurfsvollen Kontext, solange sie dir nicht das Messer in den Rücken rammen), aber viele trauen es sich nicht zu sagen, wenn eine Ausfragerei ihnen unangenehm ist und erzählen dann oft im Nachhinein, dass sie sich dafür in den Arsch beißen könnten nicht früher einen Schlussstrich gezogen zu haben.
Und es gibt halt auch Leute, die denken, sie brächten alle queeren Menschen in Verruf, wenn sie nicht Rede und Antwort stehen oder mal angepisst reagieren.
Ich hatte nun schon like zwei Mal in real, oder halt auch einmal von einer Bekannten, die denken, sie dürfen das kritisieren, hinterfragen, whatever. Like, die eine Bekannte, die ich hatte, hat es tatsächlich Kritik genannt, weil sie Queerness allgemein als dummen Trend empfindet und es gab halt von ihrer Seite auch andere ekelhafte Dinge, va auch viel Rassismus.
Es ist nunmal nicht so, dass man nicht zuerst normal versuchen würde mit Leuten zu reden. Irgendwann vergeht einem bloß die Lust auf diese Person oder andere mit sehr ähnlichen Einstellungen.
Aber wenn ich so überlege ... nein, es darf nicht "hinterfragt" oder "kritisiert" werden. Ich hab meine Pronomen genannt und die werden verwendet und dazu gibt's nicht mehr zu sagen, hinterfragen oder sonstwas, was in Richtung "ich will's 'kritisieren' geht".
Cis Menschen werden nunmal auch nicht hinterfragt oder müssten sich überhaupt irgendwie erklären. Also etabliere ich, dass ich einfach den Ist-Zustand nenne und der nicht zur Diskussion offensteht, genauso wenig wie bei cis Leuten auch.
Was anderes ist es, wenn meine engsten Freund/in, die nunmal cis und hetero sind, oder manch andere, ein normales Gespräch beginnen, aber das verläuft halt als normales Alltagsgespräch wie übers Kochen oder einen Anime oder sonstwas.
Es gibt halt andere Leute, die gar keine Ahnung haben worüber man redet (ich hab einen Kumpel, der's like 30 damals gewesen und konnte auch mit Begriffen wie a/demisexuell etc. gar nichts anfangen), aber diese Leute lassen sich einen Begriff dann normal erklären ohne dreimal dazwischenzugrätschen oder es dann plötzlich selbst besser zu wissen.
Man wüsste sich eigentlich halt selbst auch bessere Dinge. Bei solchen Leuten, die nur unwissend sind, ist es halt normal und okay, aber bei anderen, die dann eine große Diskussion drum beginnen und Identitäten kleinreden oder diese "kritisieren" wollen, gibt es halt auch genügend, die dann irgendwann nicht mehr die Löffel für so jemanden haben ... like, man könnte sich halt selbst mit seiner Katze unterhalten und das wäre auch für meine Seite gesehen ... gewinnbringender.
Du musst aber nicht mit diesem Mansplaining aufwarten
Laut Definition von Mansplaining hat das genau 0 mit Mansplaining zutun.
Dude. Du erklärst gerade, wie Nicht-Binärität funktioniert, und der Begriff Mansplaining gilt halt auch stark für cis und Heteromänner, die anderen gerne mal eine queere Identität erklären ohne eine wirkliche Ahnung von zu haben.
Du fragst aber nicht und du hörst nicht zu, du erklärst durch deine eigenen Vorurteile hindurch, dass sich nicht-binäre Menschen bloß von Geschlechtsvorurteilen abkoppeln wollen und sich demnach wiederrum in ein anderes Label begeben wollen ... und es somit in logischer Folge dieser Argumentation eine Einstellungssache sei, da man nicht anerkennt, dass es etwas Inhärentes ist und es dabei belässt.
Oder anders gesagt: Ich erklär dir auch nicht, dass du bloß cis bist, weil du dem Mainstream folgen willst
Ich bin aber auch nicht butthurt, wenn jemand diese These aufstellt. Naja, liegt wohl daran, dass nur einer von uns seine Identität daran knüpft. :)
Eventuell, weil diese als der "Normalzustand" schlechthin angesehen wird und du seit zwei bis drei Jahrzehnten deines Lebens damit lebst und wenn doch mal eine Person diese hinterfragt, es nicht ins Gewicht fällt? :)
Mir wäre es auch viel lieber, man müsste bloß seine Pronomen nur einmal nennen ohne dass man hinterfragt wird, und man könnte einfach über seine sexuelle und romantische Orientierung reden wie übers Mittagessen, aber das spielt es halt nicht und wird es vielleicht für sehr lange bis nie spielen.
Ich würde btw genauso gerne hauptsächlich nur noch Medien sehen, wenn sie, dann hoffentlich öfters, mtf/ftm-trans und enby Charaktere beinhalten, in denen sich der Charakter-Arc um ganz andere Dinge dreht und kein großer Teil der Handlung oder des restlichen Casts darauf beruht dessen Identität in Frage zu stellen... bishin einen gesamten Plot über Diskriminierung zu schreiben.