Root of Destiny

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Nach der Aussage von Leone sah sie vermutlich auch das gleiche wie die Wahnsinnige, endgültig sicher war das Mädchen sich aber dann, als sie von dem Mann zusammen mit ihrer Helferin auf den Boden gedrückt wurde. So viel Pech konnte sie gar nicht haben, sie an zwei ebenfalls Verrückte gerät, die sich auch noch etwas zumindest ähnliches einbildeten zu sehen wie sie. Also gut. Das Hündchen war also echt. An sich sah es nach Kyuki's Meinung nicht so gefährlich aus, als dass man vor ihm in Deckung gehen müsste. Ja, es war groß. Ja, es stand in Flammen. Ja, es konnte vermutlich einen Menschen mit einem Bissen verschlingen oder zumindest umbringen. Aber vielleicht hatte es an lebenden Futter kein Interesse oder war auf der Suche nach etwas gänzlich anderem. Dass es ersteres nicht sein konnte, war ihr allerdings irgendwo in ihr drinnen auch klar, ansonsten hätte das Tier sich wohl schon längst über eine der Leichen hergemacht. Und nach der Reaktion ihres Nicht-Vaters zu urteilen, war es außerdem gefährlich.
    Schließlich meinte er, dass sie hier weg müssten und er den Hund ablenken wolle. Die Rothaarige hörte allerdings nur noch mit einem Ohr zu. Viel mehr interessierte sie sich für ihren neuen CD-Player. Dass er nun ihr gehörte, hatte sie einfach beschlossen. Gab ja offensichtlich niemanden mehr, den es groß stören konnte. Inständig hoffte sie außerdem, dass er bei all dem Tumult nicht kaputt gegangen war. Mit Hilfe einer scharfkantigen Scherbe arbeitete sie sich durch die Verpackung, schnell, aber immer noch darauf achtend, weder sich oder den Inhalt zu verletzen. Und das war gar nicht mal so einfach. Die Plastikfolie außen herum ging zwar noch leicht ab, beim Karton musste sie aber schon etwas mehr Aufwand investieren. Nach dem vierten Anlauf fiel ihr jedoch auf, dass die Schachtel sich auch ohne Gewalt an der Seite öffnen ließe. Schnell holte sie also den Inhalt heraus, entfernte die Plastiktüten, in denen die Einzelteile steckten und baute alles zusammen. Zu ihrem Glück gab es nicht all zu viele Optionen, die Dinger zusammen zu stecken und den Rest erledigte eine bebilderte Gebrauchsanweisung, die man auch ohne Schriftkenntnisse verstehen konnte.
    Nach dem alles zusammengesteckt war, klemmte sich Kyuki das Gerät an einen Gurt, der um ihre Hüfte führte und setzte die Kopfhörer auf. Ihre Umgebung wurde angenehm leise. Nicht das es noch all zu viele Geräusche gab, aber das Ächzen der Struktur des Gebäudes, das Knistern von Feuer sowie das Scheppern und Krachen von nachgebenden Regalen und dessen Inhalten, die sich irgendwo im Komplex anfangs noch versucht hatten, gegen die Hitze zu wehren, war nun weg. Leider hielt diese Stille nur wenige Augenblicke, bevor ihr Wahnsinn den neu geschaffenen Freiraum mit eigenen Kreationen zu füllen begann. Schnell sammelte sie die in ihrer Umgebung verteilten CDs ein - mussten wohl irgendwann mal wieder auf dem Boden gelandet sein -, packte alle bis auf eine zufällig gewählte und das Ladekabel, das beim Zusammenfügen des Players übrig geblieben war, in eine ebenfalls bei den CDs gelegene Tasche und machte sich daran mit ihrem Werkzeug, die Folie von dem Musikträger zu entfernen. Nach dem das Mädchen die CD aus der Packung genommen und in den CD-Player gesteckt hatte, bereiteten ihr zwar die Knöpfe noch ein paar Probleme, aber so viele gab es nicht und die Musik war schnell gestartet. Damit war sie bereit zu gehen, wobei die Rothaarige natürlich die eingesammelten CDs mitnehmen würde.
    Die Frage war nur: wohin? Irgendein - hm - Ding - vielleicht? - wollte es wohl mit dem Hund aufnehmen oder was auch immer. Jedenfalls hatte sich nun der Hund dem Etwas zugewandt. Aber ob es ihnen wirklich die Chance zur Flucht ermöglichen würde? Das Tier war mit Sicherheit schneller als sie. Wenn es die drei also bemerken und fressen, angreifen oder kuscheln wollte, hatten sie keine Chance.

  • Kaum hatte Leone ihre Frage fertig gestellt, wurde sie auch schon von der einzigen männlichen Person, die noch stand, zusammen mit Kyuki umgeworfen und in Deckung gebracht. Also ja, das lebende Inferno in Hundeform war echt, was auf sie nicht gerade beruhigend wirkte. Im Moment hätte sie viel lieber ernsthafte Probleme mit ihrer geistigen Gesundheit als das Ding rumspazieren zu sehen. Langsam nickte sie auf den „Befehl“ von Ringo. Normalerweise würde sie sich Sorgen um ihn machen und ihn fragen, wie er das überhaupt bewerkstelligen wollte. Aber dazu war in ihrem Kopf viel zu viel Angst. Das einzige, an das sie noch wirklich bewusst dachte, war Flucht. Nur wie kam man hier raus? Hektisch blickte sie sich in Richtung des hinteren Bereiches des Ladens um, den Haupteingang schloss die Studentin in spe von vornherein aus. An dem Ding kam sie sowieso nicht vorbei, zumindest nicht lebend und nicht in einem Stück. Immer noch fieberhaft am Überlegen sah sie, wie ihr selbsternannter Beschützer, damit hatte sie auch wirklich kein Problem, irgendwie eine Art Golem aus dem Boden erschuf. Zwar ein überaus hässlicher Golem, aber er schien in der Lage zu kämpfen. Damit war die Frage nach der Ablenkung auch geklärt. Jetzt galt es nur noch, den verdammten Hinterausgang zu entdecken. Da stach ihr etwas ins Auge: Im hinteren Bereich des Ladens, zwischen umgekippten Fernsehern, deplatzierten Waschmaschinen und ehemals flugfähigen Kleinartikeln befand sich ein Knick in der Decke. Anscheinend hatten die Trägerbalken nachgegeben und die Decke war zu Boden gestürzt, wobei sie einen schmalen Spalt zwischen Decke und Boden ausmachen konnte. Mit etwas Mühe konnte man sich da sicher durchzwängen. Zwar war das nicht unbedingt der Inbegriff eines Masterplans - eine bessere Alternative hatte sie jedoch nicht. Als Ringo sie dann aufforderte, endlich abzuhauen, wandte sie sich um, um Kyuki mitzuziehen und durch den Spalt aus den Geschäftsräumlichkeiten zu kommen. Vorausgesetzt das war möglich, was sich dahinter verbarg konnte sie ja nicht erkennen. Die Wahnsinnige hatte sich unterdessen munter an dem ehemaligen Eigentum des Ladens bedient. „Hat die keine anderen Sorgen? Ihr Leben oder so?“ Jeder normale Mensch würde in der Situation den Fokus seiner Gedanken auf das Entkommen richten, nicht auf einen CD-Player. Aber passiert war ja nichts. Immer noch mit der Tasche um das Handgelenk gewickelt, so dass sie nicht von selbst runterrutschen konnte, richtete die Root-Nutzerin sich auf und zog an Kyukis Ärmel, um sie zum Flüchten zu animieren. „Ich hab da hinten einen Spalt gefunden, wo wir eventuell rauskommen“, erklärte sie ihr schnell und begann, in die Richtung zu laufen. Dabei warf sie immer wieder Blicke nach hinten, einerseits, ob die Verrückte ihr folgte, andererseits, um zu sehen ob es das große Hündchen auch tat. Die Tasche an ihrem Handgelenk hatte sie schlichtweg vergessen, erst beim Kriechen würde sie wieder draufkommen. Damit gehörten die Kopfhörer wohl ihr – gratis.

  • Wie war er nur an diesen Ort gekommen? Diese Frage musste er sich ernsthaft stellen. Vincenzo rieb sich mit der einen Hand leicht am Hinterkopf, während er seinen Blick über die Menge schweifen liess. Es waren einfach zu viele Leute an einem Ort, aus diesem Grund mochte er Kaufhäuser nicht. Man hatte keinen Überblick, und bei jedem Laden welchen er betrat spielte sich die gleiche Szene ab. Ignazio schritt durch die Türe und beinahe ohne Verzögerung drehten sich alle zu ihm um, und er wurde von allen begutachtet. Er hatte nicht einmal die Chance die Herrenmode-Abteilung seines Lieblingsgeschäfts subtil zu betreten, sofort war eine Verkäuferin bei ihm und er hatte keine Zeit sich selbst zuerst einmal umzusehen. Wobei dies generell etwas war, das er sehr schätzte sich mit den eigenen Augen ein Bild von der Sachlage zu machen, ein bisschen in Ruhe das Angebot durchgehen, sich Zeit lassen. Viele Menschen wussten um den Wert wahrhaftiger Ruhe gar nicht bescheide. Es gab doch nichts Schöneres als wenn nach einem Kampf einfach nur die Stille einkehrte, es war keine erdrückende Stille, es war mehr etwas Reinigendes für ihn. Und genau diese Gelassenheit wollte Vince auch beim Einkaufen geniessen. Leider hingegen liess eine Garderobe diesen Wunsch unerfüllt. Und selbst der Mann mit dem vollsten Kleiderschrank musste einmal einkaufen gehen. Dies war auch der Grund warum er überhaupt an diesem Ort war. Denn ein Mann seines Kalibers der brauchte Stil, und dieser liess sich leider nur sehr schwer selber zusammenschneidern. Wodurch der Marsch ins Kaufhaus ein notwendiges Übel wurde.
    Zum Glück war der Laden dafür im zweiten Stock und er musste nicht mit all den anderen Kunden teilen was er genau wollte, das hiess es hatte weniger Leute vor Ort und er mehr seine Ruhe was er an dem Laden wirklich schätzte.


    Er war gerade am Ausprobieren eines neuen dunkelvioletten Hemds, welches erstaunlich gut zu seinem Hut passte, und der Schnitt war sogar recht passend. Man konnte schon fast sagen Liebe auf den ersten Blick. Er hatte es zu diesem Zeitpunkt gerade an, und betrachtete sich im Spiegel, das würde echt gut kommen wenn er die Kombination tragen würde, dazu noch der schöne Nebeneffekt seines Roots und die Sache wäre abgeschlossen. Doch zu mehr als sich selbst zu betrachten konnte er gar nicht mehr machen, da in diesem Augenblick eine Explosion durch das Gebäude ging, und demnach wie es danach klang recht viel zerrsprengte. Unter anderem auch die Schaufenster und sonstige Sachen, was sogar bei ihm auf dem 2. Stock passierte. Das noch fast schlimmere hingegen war die Hitzewelle, und Ignazio schaffte es gerade noch so knapp sich hinter dem Verkaufsmöbel des Verkäufers in Deckung zu bringen bevor in dem Laden der Teufel losging. Viele der Kleidungsstücke brannten, der Verkäufer welcher nach draussen vor den Laden geeilt war, hatte das Pech von einem Glassplitter unglücklich am Kopf getroffen worden zu sein. Immerhin würde er jetzt keine Brille mehr brauchen stellte Vincenzo fest, als er noch leicht benommen von der Druckwelle den Körper des armen Mannes untersuchte. Allerdings hiess das auch, dass er sich bedienen konnte bei dem was noch halbwegs in Ordnung war. Recht schnell stand er also wieder im Laden und Packte noch ein paar weitere Hemden in unterschiedlichen Farben ein, während er seinen Hut suchte diesen wieder elegant auf seinen Kopf setzte und sich dann in die Richtung des Ursprungsort begab. Er wollte lieber mit eigenen Augen sehen was genau passiert war, vielleicht konnte er das Wissen irgendwann ja noch einmal gebrauchen.
    Wirklich weit musste er nicht gehen, denn das brennende Ding, ihm fiel gerade kein besserer Name ein, war wohl kaum zu übersehen. Besonders als es gerade auf einmal aus dem Nichts hochgesprungen war. Dennoch scheinbar war er nicht der einzige überlebende, auch wenn er nicht wirklich eine Ahnung hatte was er genau von diesen wollte. Aber mehr Leute waren ja bekanntlich immer besser. Das einzige Problem war dass, die lebend gewordene Flamme da sie den Weg recht dicht verschloss, jedoch es zu bekämpfen hatte er auch nicht wirklich vor. Dennoch vielleicht konnte er die andern ja noch als Köder benutzen wenn sie nichts taugen würden. Dementsprechend rief er mit lauter Stimme: "Hat hier irgendjemand eine Ahnung wie wir hier rauskommen? Ich habe keine Lust hier lebendig gebraten zu werden. Vielleicht würde sich ja jemand melden, alternativ gäbe es ja noch immer den Trick mit den Speeren, den wollte er sich aber eigentlich noch ein wenig aufbewahren, da es halt jedes Mal eine extreme Kleinarbeit ist. Doch jetzt hiess es zunächst einmal warten bis sich jemand von den noch lebenden meldete, und sie so vielleicht einen Plan hinbekommen würde.


    OT: So ich bin endlich auch mit von der Partie.^^

  • [Partnerpost mit der wunderbaren @Destiny Moon , Teil 1/4]


    Die Menschen, die durch das Kaufhaus irrten, hielten Val tatsächlich für eine kleine Weile beschäftigt. Menschen zu beobachten konnte manchmal wirklich faszinierend sein. Erst war da ein Mädchen gewesen, das wirklich etwas verwahrlost ausgesehen hatte, und etwa so fehl am platz in dem Kaufhaus aussah, wie sie Val etwas gefühlt hatte. Vor einigen Minuten war ein Pärchen am Café vorbei gekommen, das zwar augenscheinlich gestritten hatte, aber dabei dennoch fest an den Händen verschränkt geblieben war.
    Körpersprache. Wie ihre Mutter früher so gerne gesagt hatte: wie du dich hältst sagt etwas über dich aus. Es veranlasste Val fast zu schmunzeln. Ihre arme Mutter, die es nie geschafft hatte eine ihrer Töchter davon zu überzeugen Ballett zu lernen, das doch ach-so-gut für deren Haltung gewesen wäre.


    Vielleicht sollte sie, ehe sie wieder aufbrach und Mittagessen holen würde, noch eine Kleinigkeit für ihre Mutter besorgen und es ihr schicken. Sie war tatsächlich ein bisschen treulos und eine ganze Weile nicht mehr zu Hause gewesen. Ihre Mutter war anstrengend, aber so viel Zuwendung hatte sie sich doch verdient. Vielleicht gab es irgendeinen … einen Schal, oder so was? Blöd, dass ihr die Idee erst kam, nachdem Tyra wieder weg war. Aber ihre Schwester hatte ihr auch einfach keine Zeit gelassen mal nachzudenken.


    Mit einem seufzen fischte Val nach der Zigarette, die hinter ihr Ohr geklemmt gewesen war, und schob sie sich zwischen die Lippen. Nur noch die Zigarette rauchen und den mittlerweile erkalteten Schluck Kaffee trinken. Dann noch Mittagessen – war im Eingangsbereich nicht ein Nudelsuppenladen? – und ’ne Kleinigkeit für ihre Mutter und ab nach Hause.


    Mit einem kritisch Blick in Richtung des unfreundlichen Kellners dieses Cafes – war hier rauchen erlaubt? – steckte Val sich ihre Fluppe an. Sie inhalierte einmal tief, und schloss für einen Moment die Augen. Dann zog sie ihr veraltetes Mobiltelefon aus der Tasche der Lederjacke und warf einen Blick auf die Uhr. Mehr als die Hälfe des Tages war schon wieder vergangen. Warum vergingen freie Tage eigentlich immer so schnell?


    Als Val wieder aufsah, war sie etwas überrascht festzustellen, dass jemand an den Tisch, an dem sie saß, herangetreten war, und sich gerade hinsetze auf den freien Stuhl links von Val. Die junge Frau – Mädchen? Wie alt war sie? Vielleicht Tyras Alter? So, anfang zwanzig? – war zweifellos ein hübsches Ding. Zierlich, wilde braune Locken, große dunkelbraue Augen. Und ein sehr freundliches Lächeln auf dem Gesicht. Das war aber keine Freundin von Tyra, die sie kennen musste, oder? Sie hatte nicht das Gefühl sie schon mal gesehen zu haben.


    Als das Mädchen – junge Frau? Ach, irgendwie so was – nach einer Zigarette fragte verstand Val. Ah, das Laster, das Menschen verbindet. Val konnte nicht anders als zu grinsen. Mit dem rechten Zeige- und Mittelfinger verpasste sie der angebrochenen Packung Zigaretten, die neben ihrer nunmehr fast leeren Kaffetasse lag, einen Stoß. Die Packung glitt quer über den Tisch, zu den zierlichen Händen der jungen Frau. „Klar, bediene dich. Sind aber ein bisschen speziell, mit Kakao-Zusatz. Ich find sie ganz nett, aber das ist nicht jedermann’s Geschmack.


    Dann fiel ihr Blick auf den durchsichtigen Plastikbecher, den das Mädchen vor sich auf dem runden Tisch abgestellt hatte. Das Getränk darin hatte unterschiedliche Phasen- von dunklem braun, was vermutlich Kaffee war, zu einer milchigen Schicht, und oben drauf etwas, das Creme oder Sahne sein könnte, und eine große Zahl an Eiswürfeln. Und selbst durch den Plastikdeckel konnte Val etwas von dem Getränk riechen. Wenn Val keine Köchin geworden wäre, dann Barista, und sie konnte sich ihr Interesse kaum verkneifen. „Das sieht gut aus, was du hast. Besser als mein Americano. Ist das ein Mocca?




    Die andere Frau musterte sie aufmerksam und zu Ciaras Zufriedenheit schien sie die Musterung zu deren Zufriedenheit überstanden haben, denn die fast leere Zigarettenpackung kam zu ihr hergeschlittert und blieb vor ihr stehen. Ciara hob eine Augenbraue in die Höhe als sie das mit dem Kakao Zusatz vernahm, aber wer weiß vielleicht schmeckte es ja. Sie lächelte die andere freundlich an und entgegnete ihr:" Danke schön. Bisher kenne ich sowas eher nicht. Interessant was es nicht alles gibt. Die Tabakfirmen sind mittlerweile richtig kreativ geworden." Nur wer genau hinhörte konnte den spöttischen Unterton in ihrer Stimme heraushören. Sie nahm das Päckchen in ihre Hand, holte eine Zigarette heraus, steckte sie in den Mund und holte sich auch noch das Feuerzeug. Danach zündete sie es an und zog die Giftmischung in ihre Lungen. Sie ließ es sich nicht anmerken, dass sie sowas zum ersten Mal tat. Es schmeckte in der Tat nicht schlecht, aber wahrscheinlich war das nur der Zusatz der den eigentlichen Geschmack überdeckte. Ciara konnte es sich nicht vorstellten dass die Leute wirklich Gefallen daran finden können, sowas zu rauchen. Sie setzte die Zigarette ab und blies den Rauch zwischen ihren Lippen hinaus. Sie sagte:" Es schmeckt in der Tat nicht schlecht." Ciara schob das Päckchen und das Feuerzeug der Frau wieder zu.


    Sie bemerkte dass die andere Frau ihren Kaffee musterte und sie fragte was das für einer sei. Wieder konnte sich die junge Frau ein Lächeln nicht verkneifen und entgegnete:" Danke schön. Ja das ist mein fettfreier Vanille-Soja-Ice Mokka. Ich habe die Angewohnheit mir jeden Monat einen anderen Lieblingskaffee auszusuchen. Ich liebe es neue Dinge auszuprobieren. Der Americano ist doch auch nicht schlecht." Sie zog wieder an ihrer Zigarette und sagte dann mit einem entschuldigenden Lächeln:" Entschuldigen Sie bitte, ich habe ganz vergessen mich vorzustellen. Immerhin habe mich ganz frech ohne zufragen an ihrem Tisch gesetzt und um eine Zigarette gebettelt, da wäre es nur recht wenn Sie meinen Namen erfahren. Ich bin Ciara Limes."



    Vanille-Soja-Ice Mokka. Sie wusste ja, dass Läden wie dieser hier bekannt dafür waren, dass sie einige eher kreative Kaffee-Mischungen anboten, aber das war schon eher speziell. Aber sie konnte sich gut vorstellen, dass Vanille und Soja ganz gut harmonieren mochten im Geschmack. Es gab ein Desert, dass sie mal zubereitet hatte in ihrer Ausbildung, das auch beides kombinierte. War nur vielleicht etwas süßer, als Val ihren Kaffee normalerweise trank. Aber so ein Iced Mokka, ganz allgemein, wäre vielleicht genau das Richtige für auf den Weg.


    Als die junge Frau sich dann aber Vorstelle - und junge Frau schien ihr bei der eher gewählten Ausdrucksweise doch passender als Mädchen - erwiederte Val das fast verlegen wirkende Lächeln mit einem kurzen Lachen. "Da ist nichts freches dran. Der Stuhl war frei, und Laster teile ich gerne. Und, überhaup, du kannst mich ruhig duzen, so alt bin ich noch nicht." Val nahm selbst noch einen Zug von ihrer Zigarette, und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. "Freut mich, jedenfalls. Ciara. Schöner Name. Ich bin Val."


    Dann fiel ihr Blick über Ciaras Schulter hinweg, auf eine Person, die an ihren Tisch herüber kam. Na wunderbar. Eine der überaus netten Kellnerinnen, mit ihren komischen Blauen Schürzen, mit dem Mond drauf gedruckt. Das Lächeln auf dem Gesicht der Frau, als sie an en Tisch trat, war mehr als offensichtlich erzwungen. "Entschuldigen Sie, meine Damen, aber Rauchen ist hier leider nicht erlaubt. Bitte gehen Sie, oder rauchen sie außerhalb. Unser Kaufhaus verfügt über ausgezeichnete Raucherbereiche."


    Für einen Moment zog Val es in Erwägung mit der Frau zu diskutieren, die ihnen gerade im Prinzip nur die Optionen aufgewiesen hatte zu gehen. Sie war ja selbst, mehr oder weniger, in der Gastronomie-Branche tätig. Der Kunder sollte sich wohlfühlen, das hieß es doch immer. Aber ihr Kaffee war eh fast leer. Val seufzte. Nein, auf so eine unnötig Konfrontation hatte sie keine Lust. Allerdings war die Frage, ob sie die Zigarette jetzt ausdrücken sollte, um sich noch etwas mit Ciara zu unterhalten, oder ob sie nicht lieber gehen wollte. Der Kaffee war eh fast leer. Sie sollte eh mal in die Gänge kommen. Andererseits... der Zug lief ja nicht weg. Und Val war nicht gerne unfreundlich.


    Val machte eine wegwerfende Handbewegung zu der Kellnerin. "Schon gut, schon gut." Val lehnte sich nach vorne und lies ihre Fluppe in den winzigen rest des Americans fallen, worauf ein leichtes zischen folgte, und ein aufbäumen des Rauches, ehe dieser sich verzog. Sie schob Ciara ihre Tasse ebenfalls zu, wobei sie ihren Blick nicht von der Kellnerin nahm. Diese blinkte, das Lächeln bröckelte. "Sonst noch was?" Die Kellnerin verneinte dies, drehte sich abprubt auf ihren Hacken um, und strakste davon.


    Für einen Moment sah Val ihr nach, was sie davon hielt vermutlich deutlich auf ihrem Gesicht geschrieben. Dann sah sie wieder zu Ciara, und bemühte sich um die vorherige Entspanntheit. "Naja, das wars dann wohl mit dem Laster. Die Packung kannst du aber behalten, wenn du willst. Das war ja jetzt nicht wirklich ne gute Kostprobe." Wieder sah sie in die Richtung, in der die Frau verschwunden war, schüttelte leicht den Kopf. "Naja, was solls." Wieder lehnte Val sich auf dem Stuhl zurück. "Bist du von hier?"

  • Als die junge Frau ihr offenbarte, dass sie nichts dagegen gehabt hätte, dass Ciara sich zu ihr gesetzt hatte und sie sie auch noch duzen durfte, stieg Val bei ihr wieder um einige Punkte in der Sympatieleiter. Ciara´s Augen dunkle Augen schimmern freudestrahlend auf und sie entgegnete ihr:" Danke für das Kompliment. Der Name Val gefällt mir auch. Ist er eine Abkürzung? Nun in Ordnung, ich werde dich ab sofort duzen. Mein Vater hat mir eingebläut, dass es immer gut ist höflich zu sein." Sie zog auch an ihrer Zigarette, stieß den Rauch aus und nippte an ihrem Kaffee, der immer noch atemberaubend lecker schmeckte.


    Plötzlich bemerkte sie wie Val etwas bemerkte und sie drehte sich um und entdeckte wie eine der dieser Kellnerinnen an sie herantrat. Ihrem gezwungen Lächeln nach zu urteilen, musste sie was komisches gegessen haben. Litt sie unter einer Magenverstimmung? Ciara tastete innerlich nach ihrem Root und veränderte ihren Blick um in das Innere der Frau zu sehen. So konnte sie einfach die Krankheiten sehen unter der ihre Mitmenschen litten. Es war keine Magenverstimmung. Sie entdeckte dafür was anderes, was sie dazu veranlasste zu lächeln. Die Kellnerin offenbarte ihnen währenddessen, dass Rauchen nicht erlaubt sei und die Damen bitte sich einen anderen Bereich suchen sollten. Val schien es nicht zu gefallen, so herumkommandiert zu werden, doch dann überlegte sie es sich anders. Schade so eine Diskussion wäre doch sehr interessant geworden.


    Val ließ die Reste ihrer Zigarette in ihre Tasse fallen und schob diese zu ihr hin. Ciara erkannte dann dass sie es ihr gleich machen sollte. Ciara zog noch ein letztes Mal daran und ließ ihre Zigarette in die Tasse fallen. Die Kellnerin schien zufrieden zu sein und ging wieder. Augenblick entspannte sich wieder die Situation. Als Val ihr die Zigarettenpackung hinschob, schüttelte das Mädchen den Kopf, setzte ein höfliches Lächeln auf und entgegnete:" Vielen Dank für das Angebot, aber das Päckchen kannst du ruhig behalten. Ich rauche ab und zu mal eine und das genügt mir völlig. Was die Sache mit der Kellnerin angeht, manche nehmen das mit der Gesundheit eben sehr ernst. Normalerweise darf man draußen eine rauchen, das weiß sie wahrscheinlich. Du musst aber ihr Verhalten verzeihen, denn sie ist nicht alleine.Oder anders gesagt, sie ernährt momentan zwei Personen."


    Dann fragte Val:" Bist du von hier?" Ciara überlegte kurz ob sie was erfinden sollte, doch wozu eigentlich? Schließlich war sie ja keine gesuchte Kriminelle. Sie antwortete:" Ursprünglich komm ich aus einem kleinen Kaff in Yamkuni doch das Leben dort wurde mir zu trist und bekam Lust auf ein Tapetenwechsel. Nun studiere ich hier an der Uni Psychologie. Ist nichts besonderes. Was ist mit dir?"


    Nachdenklich musterte Val Ciara für einen Moment, und sah dann zur Kellnerin hinüber, die gerade einen anderen Tisch abwischte. Was zur Hölle meinte sie denn mit 'sie ernährt momentan zwei Personen?' Oder, nein. Das war eigentlich klar. Die Frau war schwanger. Aber woher wusste die junge Frau das so genau? Wahrscheinlich war sie öfter hier. Das war zumindest anzunehmen. So oder so, fast fühlte Val sich ein bisschen schuldig dafür, dass sie direkt so genervt gewesen war von der Art der Kellnerin. Etwas geistesabwesend begann Val die Tasse, mit den Kippen und dem Kaffee-stumpen zwischen ihren Händen zu drehen.


    Einen Moment später eröffnete Ciara ihr dann, dass sie hier studierte. Noch so jemand, wie Tyra. Psychologie - war das nicht unglaublich schwer? Die klugen Köpfe der Nation. Unwillkürlich musste Val lächeln. Bestimmt war sie eine der Studentinnen, die ihre Pause zwischen den Vorlesungen mit Kaffee verbrachte. Daher kannte sie die Kellnerin auch, das machte Sinn. Wobei der Laden doch nicht ganz günstig war, für den klischeehaften Studentengeldbeutel, oder?


    "Naja, ich bin selbst eher aus einem sehr kleinen Dorf. Einige Stunden Zugfahrt von hier. Würde dir auch nichts sagen, wenn ich dir den Namen sagen würde, aber man verpasst nichts, wenn man es nicht kennt." Val rollte unwillkürlich die Augen. In der Ausbildung schon war das immer ein großer Scherz - wo Val her kam, da kannte der Metzger sein Fleisch noch mit Namen, und solche Späße. Das bittere war, dass es vermutlich nicht mal gelogen war.


    "Ich war heute eigentlich nur hier, um meine Schwester zu treffen, muss ich gestehen. Die hatte einen Schulausflug hier her, und hat darauf bestanden shoppen zu gehen. Sie hat geshopped, ich habe Taschen getragen." Val konnte nicht anders, als lachen, schon bei dem Gedanken. Das klang jetzt sicherlich nicht sehr spannend." Und du? Pause von den Vorlesungen? Auch shoppen?"


    Ciara bemerkte dass Val sie für einen Moment musterte, so als würde sie versuchen einzuordnen woher ihre Tischnachbarin das zu wissen schien. Das fand sie ein wenig erheiternd und sie verspürte noch nicht die Lust sie über ihren Root aufzuklären. Viele von den Menschen die davon erfuhren reagierten neugierig darauf, aber die meisten hatten doch Angst davor und mieden sie. Als Ciara ihr erzählte dass sie Psychologie studierte, bemerkte sie dass Val lächelte. So genau konnte sie das aber nicht einordnen. Ob sie wollte oder nicht, ihre Neugierde war geweckt und sie würde nicht eher ruhen bis ihre Neugierde gestillt war.


    Sie erfuhr später, dass Val aus diesem Land hier stammte und wie es aussah, kam sie auch wie sie aus einem kleinen Ort. Ihre Meinung dazu passend, verdrehte die junge Frau noch ihre Augen. Diese Reaktion gefiel Ciara sehr. Sie kannte den Gesichtsausdruck sehr gut. Danach eröffnete sie ihr den Grund weshalb sie es in das Einkaufszentrum verschlagen hatte. Also hatte Val noch eine Schwester. Interessant und sie musste auch grinsen, als Val lachte. Es hatte was ansteckendes und natürliches.


    Ciara entgegnete ihr:"Nein nein, ich habe frei und bin hier um einige Kleinigkeiten zu erstehen, die man im täglichen Leben so benötigt. Wie Shampoo und so weiter. Das gute an dieser Stadt ist, dass es hier viele Dinge günstiger gibt als in der Hauptstadt. Ich komm nur hierher wenn ich unbedingt neue Sache brauchte. Ich bin nicht so verrückt aufs Einkaufen und versteh nicht wie man mit sowas seine Zeit verplempern kann. Ich studiere nur Psychologie, damit ich die Mitmenschen besser verstehen lerne und besser auf sie eingehen kann. Die Menschen sind nämlich eine interessante Spezies. Es ist spannender als ich dachte, ihre Reaktionen zu beobachten und zu sehen wie sie sich verhalten." Ciara kicherte vor sich hin.


    Nachdem sie sich wieder eingekriegt hatte, fragte sie:"Du hast also eine Schwester. Entschuldige bitte, aber sie ist sie jünger als du? Ich habe einen älteren Bruder und zu dem keinen Kontakt mehr. So wirklich bedaure ich es nicht." Sie kramte aus ihrer Tasche ihre Einkauf und stellte unter anderem die Shampooflaschen auf den Tisch. Es waren ganz gewöhnliche Marken. Ciara fragte mit einem neugierigen Blick:"Hast du nichts für dich gekauft? Oder hat dir deine Schwester wenigstens etwas geschenkt? Das wäre doch das mindeste was sie hätte tun können nachdem du ihren gesamten Einkauf hast schleppen müssen."


    Es war immer wieder nett wenn man sich in seinen Macken bestätigt fühlte. Vielleicht war das keine besonders gesunde Einstellung, aber Val hatte das bei jedem Schulwechsel früher schon gemerkt - man schaffte die besten Verbindungen zu anderen über gemeinsame Vorlieben, aber mindestens ebenso gut über geteilte Abneigungen. Als Ciara anmerkte, dass sie 'shoppen' als verplemperte Zeit verstand nickte Val fast unwillkürlich, aber unterbrach sie dennoch nicht. Sie war sich zwar nicht ganz sicher, über was Ciara dazu veranlasste zu kichern, aber es war in dem Moment ein eher spontaner Gedanke, dass sie hier gerade eine wirklich nette Bekanntschaft gemacht hatte.


    Dann sah sie zu, wie Ciara sich etwas beugte und nach ihrer Tasche griff, und aus dieser dann die erwähnten Shampooflaschen holte. Val beugte sich etwas über den Tisch um die Duftmischung durchzulesen: Passionsfrucht. Das klang jedenfalls interessant. Auf Ciaras Frage hin schüttelte sie den Kopf, und zuckte aber nur einen Moment später auch etwas wegwerfend die Schultern. "Ach, ich hab nicht wirklich was gebraucht. Zigaretten habe ich, und eine Packung Minz-Bonbons. Das reicht mir. Ich würde da auch kein Geschenk von meiner Schwester wollen, das ist so eine eingespielte Mechanik."


    Für einen Moment zögerte Val, aber ihr wollte keine Rechte Erklärung dafür Einfallen, die ihre jüngste Schwester nicht gleich in ein zu negatives Bild rückte. Ciara schien zwar etwa gleichalt wie Tyra, aber vielleicht schon etwas reifer und bedachter. Val machte sich da keine Illusionen, Tyra tendierte dazu manchmal etwas albern zu sein - und vielleicht auch etwas fordern. Egoistisch, vielleicht. Aber das waren zu negative, harte Worte, als dass sie das als die erste Beschreibung von ihrer Schwester wählen würde. Es würde Tyra nicht gerecht werden nur ihre unbedingt fordernde Seite zu betonen, ohne dabei zu zeigen, dass sie auch eine unbedingt aufopferungsvolle und liebende Seite hatte. Allerdings, wo Worte nicht reichten, da konnten Bilder helfen. Val griff nach ihrem alten Handy und klappte das Ding auf, während sie weiter sprach. "Außerdem bin ich manchmal etwas... naja, eigen, mit sowas. Ich glaube die ältere Schwester sollte eher die jüngere Schwester beschenken als andersrum." Sie sah auf zu Ciara, grinste kurz, und sah dann wieder auf ihren Bildschirm. "Ah, da ist es ja." bemerkte sie dann triumphierend. Val legte das Handy aufgeklappt auf den Tisch, drehte und schob es in Ciaras Richtung.


    "Das ist ein Foto von mir mit meiner Mutter und meinen Schwestern. Ich rede zwar die ganze Zeit von Tyra," Val lehnte sich nach vorne, tippte mit dem Fingernagel auf die ganz rechts stehende Person, "... das ist die hier, übrigens, die Jüngste und Kleinste; aber ich habe noch eine Schwester." Jetzt tippte sie auf die Person am anderen Bildrand, mit ihren hellbraunen Haaren in der kunstvollen Hochsteckfrisur. Das Foto war bei Rhylee's Schulabschluss entstanden. "Das ist Rhylee. Sie ist die Mittlere von uns drei Töchtern. Und das zwischen Rhylee und mir ist meine Mutter. Mein Vater ist nicht auf dem Bild, der ist etwas kamerascheu."


    Nachdem sie Ciara Gelegenheit gegeben hatte das Bild zu betrachten klappte sie das Handy wieder zu. "Schade aber zu hören, dass du nicht so einen guten Draht zu deinem Bruder hast. Kann ich aber verstehen, Rhylee und ich haben hin und wieder auch eine angespannte Beziehung." Sie verstaute das Handy, und sah sich dann für einen Moment suchend um. Hmn. Sie war wirklich nicht oft genug in großen Städten, wenn sie nicht einmal das Layout eines typischen Mooncup-Cafés kannte. "Und, komplett anderes Thema, sorry, aber ... bin ich blind? Haben die hier eigentlich keine Toiletten oder haben sie die nur versteckt?"


    OT: Hier folgt Teil 2 mit der reizenden @Sirrah

  • OT: Teil 3/4 des PP mit der fantastischen @Destiny Moon :)


    Als Ciara erfuhr was Val eingekauft hatte, kam ihr der Gedanke dass ihre neue Bekanntschaft ziemlich anspruchslose Ansprüche hatte, was aber auch nicht allzu schlecht war. Anhand deren Gesichtsausdrucks zu urteilen, schien Val zu überlegen wie sie weiter fortfahren sollte. So wie Ciara erkannte, ging es ihr darum dass diese ihre Schwester beschreiben sollte. Das war interessant. Ciara war nicht so. Ganz im Gegenteil, sie sprach meist das aus, was sie dachte und es war ihr egal ob die Wahrheit andere verletzen konnte. Es sei denn es diente einem höheren Zweck, aber das war nur selten gegeben.


    Dann griff Val zu ihrem Handy, das schon ein wenig älter war und tippte darauf herum. Ciara konnte sich keinen Reim darauf machen, was das sollte. Erst als diese ihr Mobiltelefon mit geöffneten Display zu ihr hinschob, begriff sie dass Val ihr ein Foto von ihrer Familie zeigte und sie ihr die Mitglieder beschrieb. Sie betrachtete mit einem höflichen Lächeln die uninteressanten Gestalten. Ein Teil von ihr fragte sich woher der Drang kam, dass man einem bis dato wildfremden Menschen gleich seine persönlichen Daten preisgab? Ahnten diese Menschen nicht wie gefährlich sowas war? Nun ja aber was sollte man machen? Die meisten Menschen glichen sowieso einer Herde blökender Schafe, die blind gehorchten. So ein Verhalten macht es für den Wolf umso leichter, sich an sie heranzumachen und sie für ihre Zwecke zu missbrauchen.


    Val klappte das Handy wieder zu und Ciara sagte:"Deine Familie sieht nett aus." Als Val ihr Bedauern gegenüber ihren Bruder ausdrückte, entgegnete Ciara abwehrend:"In gewisser Weise ist es schon schade. Früher hatten wir uns bestens verstanden, doch seit meinem Root Link hatte sich unser Verhältnis mehr als nur verschlechtert. Um ehrlich zu sein, konnte ich nichts mehr mit ihm anfangen. Wir haben uns nicht mehr verstanden und es ist besser so wie es ist, denn wenn wir beide zusammen geblieben wären, dann wäre es ihm voraussichtlich schlecht ergangen." In ihren Augen glomm ein Ausdruck auf, der besagte dass die besagten Worte kein Scherz waren.


    Die Düsternis in ihrer Mimik verschwand und prompt lächelte sie, als sie hörte dass Val die Toiletten suchte. Ciara rief sich den Standort nochmal ins Gedächtnis und antwortete:"Du hast recht, sie sind schwer zu finden. Wahrscheinlich wollten die Erfinder, dass die Leute zuerst wie wild einkaufen und nicht daran denken zuerst aufs Klo zu gehen. Soweit ich mich aber erinnere, weiß ich noch ungefähr wo sie sind. Komm ich zeige sie dir." Ciara packte ihre Sachen zusammen und erhob sich. Sie trank dann den letzen Schluck ihres Kaffees aus und warf den Becher in den dafür vorgesehenen Mülleimer. Sie sagte anschließend:"Verzeih, aber ich habe überhaupt nicht gefragt, was du so treibst, wenn du nicht den Packesel für deine Schwester spielst. Immerhin weißt du was ich mache und da wäre es nur fair, wenn ich es auch von dir weiß ." Sie zwinkerte ihr entschuldigend zu. Nach dem sie das losgeworden war, lief sie in die entgegengesetzte Richtung, bis sie vor einer unscheinbaren Tür stehenblieb. Nur ein leuchtendes Schild, dass es als Toilette auswies, zeichnete die Tür als das aus was es war, nämlich als Eingang zur Toilette.




    Val erinnerte sich noch ziemlich genau an das Gefühl, als sie ihren Root-Kontakt gehabt hatte. An die unglaubliche Hitze und die Verkrampfung ihrer eigenen Muskulatur. Wie sie die Kontraktionen ihrer eigenen Herzmuskulatur übermäßig stark wahrgenommen und ihr eigenes Blut in ihren Ohren hatte rauschen hören. Sie erinnerte sich auch noch gut an dieses Gefühl der Überlegenheit, das sie für einen Moment fast hatte lachen lassen, als sie mit ihrem Fuß gegen das Schienbein von Lee getreten hatte, und ihr Rootlink in Aktion getreten war.


    Die Erinnerung daran war aber keine besonders positive. Weder an dieses Gefühl wollte sie sich erinnern, noch an das, was dabei herausgekommen war. Val gehörte nicht zu den Menschen, die sich durch ihren Root besonders priveligiert fühlten. Sie dachte nicht viel daran, sie verwendete ihn nicht, sie sprach nicht von ihm. Ihr Root war da, aber sie hätte darauf verzichten können.


    Die Erwähnung von Ciara’s eigenem Root-link erinnerte sie unweigerlich an ihren. Aber Ciara’s Veränderte Körpersprache, ihre gleichgültigkeit gegenüber ihrem Bruder, und die fast schon natürliche Gewissheit, mit der sie davon sprach, dass ihr Bruder zu schaden gekommen wäre… es war albern, vielleicht, aber für einen Moment hatte Val fast das Bedürfnis sich zurück zu lehnen. Was mochte es sein, das Ciaras Root tat, mit den Menschen in ihrem Umfeld? Und was mochte es sein, dass Ciara es mehr schätzte als ihren Bruder? Denn nichts anderes hatte sie so eben gesagt.


    Val vermied es jedoch tunlichst sich dazu zu äußern. Das war keine Gesprächsrichtung, die sie vertiefen wollte. Die Chance nun ins Badezimmer zu verschwinden war ihr mehr als nur willkommen – jenseits der offensichtlichen Gründe. Als Ciara aufstand tat Val es ihr gleich, ihre Jacke über ihre Schulter werfend und die Umhängetasche vom Boden aufnehmend.


    Sie folgte Ciara zum Badezimmer – das tatsächlich ziemlich gut versteckt worden war, auch wenn sie die Gründe dafür nur oberflächlich nachvollziehen konnte - und zuckte kurz die Achseln auf Ciara’s Frage, musste aber ob deren zwinkern dennoch lächeln. „Ich hab gerade meine vertiefte Ausbildung zu Gastronomin abgeschlossen. Also, schlicht gesagt, Köchin. Meine Schule war ein bisschen spezieller, eine Privatschule, deshalb warten wir noch auf die offiziellen Prüfungsergebnisse.“ Sie hielt Ciara die Türe auf, damit diese ihr hinein folgen konnte. „Ich mach mir aber jetzt keine großen Sorgen, ehrlich gesagt. Unter der Hand hat einer meiner Lehrer mir schon eine Stelle in seinem Vier-Sterne-Restaurant angeboten also kann ich nicht so schlecht gewesen sein, schätze ich.“ Ob sie die Stelle annahm oder nicht war so eine andere Sache. Vier Sterne klang erstmal großartig, aber der Lehrer war nicht unbedingt ihr Lieblingslehrer gewesen. Ob sie unter dem für die nächsten Jahre arbeiten wollte war ne andere Frage. Und ob sie direkt in sowas großes Einsteigen wollte...? Warum nicht erstmal mit was kleinem anfangen, bei dem sie sich mehr ausprobieren konnte?


    Das Badezimmer war, wie auch die Türe schon, ziemlich komplett weiß gehalten, mit glatt-polierten Fließen am Boden, in denen man sich spiegeln konnte – und der Boden war fast einigermaßen rutschig. Eine sehr sauber gehaltene Toilette. Das fand man auch nicht oft. Vor allem aber war das Badezimmer komplett leer, alle sechs Türen zu den einzelnen Kabinen standen offen. Val drehte sich noch kurz zu Ciara um, mit einem leichten grinsen. „Ich bin übrigens spezialisiert auf die Süßspeisen, also Pâttisier. Der mit abstand beste Bereich. Ich bin jetzt aber kurz…“ Sie deutete mit dem Daumen auf eine der Kabinen, zuckte erneut kurz die Schultern, und verschwand dann auch in der Kabine.


    Die Kabine selbst war auch sehr geräumig, und mit einem Haken für ihre Tasche ausgestattet. Und im Hintergrund lief Klassische Musik. Was war das denn? So sehr Val auch darüber nachdachte, sie kam nicht darauf. Aber ihre Mutter hörte das manchmal beim Kochen. Irgendwas großes. Eine siebte Symphonie von Soundso von Soundso.
    Als Val aus der Kabine wieder herauskam grinste sie Ciara kurz zu, die vor der Spiegelreihe stand. Sie begann sich die Hände mit der recht wohlduftenden Seife zu waschen. „Kennst du das Lied, zufällig? Mir will nicht mehr einfallen….


    Noch ehe sie jedoch den Satz beenden konnte ging ein kurzer Ruck durch durch das Gebäude, und der Boden schien zu vibrieren. Draußen, außerhalb der Toilette war ein lautes Klirren zu vernehmen, und Val hörte Schreie. „Was zur…?“ Noch ehe Val ihren Fluch beenden konnte kam der zweite Ruck, und das ganze Gebäude schien zu Ächzen. Mit einer Druckwelle wurde die Tür zum Badezimmer aufgerissen, was Val dazu veranlasste rückwärts weg vom Waschbecken und der Türe zu stolpern, als der ganze Raum sich… neigte? Die dekorativen Vasen neben den Waschbecken kippten um und zerbrachen in tausend Scherben, und auch ein Spiegel sprang. Die fließen Ächzten und platzten auf und Val verlor beinahe den Halt unter den Füßen. In einer Reflexreaktion kauerte sie sich auf dem Boden zusammen, die Arme über dem Kopf verschränkend, keine Zeit habend darauf zu achten was Ciara gerade tat. Sie spürte einige Scherben von ihrer Jacke abprallen – oder war das der Putz von der Decke…?


    Wie lange genau Val so kauerte konnte sie nicht sagen. Zwei Minuten? Fünf Minuten? Irgendwann waren die Schreie verebbt und sie öffnete vorsichtig ihre Augen, hob kaum merklich den Kopf und lugte unter ihren Armen hervor. Die Luft war staubig, und schien ihr irgendwie stickig und warm. Vor ihr stand die Türe zum Café offen, eingeklemmt zwischen der Decke und einem aufgeplatzten Stück schiefer Bodenfließe. Das Café war vollkommen verwüstet. Tische und Stühle waren umgefallen und hatten viele der Insasssen unter sich begraben. Vor dem Eingang zum Café schien schien ein… stahlträger? Oder so etwas? Ja, ein Stahlträger schien von der Decke herab zu hängen.


    Das Fenster - das Fenster, an dem Val und Ciara nur wenige Augenblicke zuvor gesessen hatten – war offensichtlich auch von der Druckwelle erfasst worden, und hatte seine Scherben in alle Richtungen von sich gebarst. Ein Mann, der direkt am Tisch hinter Val gesessen hatte, hatte ein ziemlich großes Stück Glas im Gesicht stecken. Sein Kopf war zur Seite gekippt, die Augen weit aufgerissen, aber leblos, während die rechte Hälfte des Gesichts Blut überströmt war. Val wurde beinahe schlecht.
    Sie lies die Arme sinken, um sich von dem Anblick im Café abzuwenden, und sah sich um, bis sie Ciara ausmachen konnte. „Ciara? Alles okay bei dir?

  • Während die beiden jungen Frauen zur Toilette gingen, erzählte ihr Val, dass sie eine Ausbildung als Gastronomin in einer Art Privatschule absolviert und man ihr bereits eine Stelle in einem vier Sterne Restaurant angeboten hatte. Das war doch einfach unglaublich. Für einen Augenblick fühlte Ciara dass der Neid in ihr hochkam. Köchin. Das wäre es gewesen. Es hätte sie gereizt auch sowas zu machen, denn schließlich liebte sie auch zu kochen. doch wenn sie sich vorstellte tag ein und tag aus in einer dampferfüllten Küche zu stehen, sich all dem Stress auszusetzen und nur Gerichte zu kochen, die absolut nicht kreativ waren, dann war sie dann doch froh, diesen Beruf nicht ergriffen zu haben. Ansonsten hätte sie auch ihre anderen Experimente vernachlässigen müssen und das wäre mehr als nur schade gewesen. Zumal sie sich sowieso schon so schnell langweilte. Sie bewunderte daher Val dass sie das durchgezogen hatte und betrachtete die andere Frau wieder mit anderen Augen. Sie musste echt gut sein um an so eine Stelle zu kommen. Zu gerne hätte Ciara was von deren Speisen mal probiert, denn sie lernte gerne immer was Neues dazu. In der Tat hatte sie eine interessante Bekanntschaft da an Land gezogen. Wer weiß vielleicht wird da ja mehr daraus?


    Da Val zuerst das Bad betrat, hielt sie Ciara die Tür hinter sich auf, damit Ciara ihr folgen konnte. Eine Geste die die Brünette ihr anerkannte, obwohl sie von sowas nicht viel hielt. Sie musterte den völligen weiß gehaltenen Innenraum. Sowas sah man in der Tat nicht so oft. Der Raum strahlte beinahe vor Sauberkeit. In dem gefliesten Boden konnte sie sogar ein Spiegelbild ihrer selbst erblicken. Sowas hatte Ciara nicht erwartet. Für gewöhnlich sah man den Räumen an dass sie benutzt wurden. Vielleicht hatte das Einkaufscenter für sowas eine Putzmannschaft oder die Toilette wurde doch nicht so häufig benutzt wie angenommen. Ciara dachte in einem Moment kindlicher Vorfreude, dass wenn man hier Blut verspritzen würde, dieses in der weißen Umgebung sicherlich hellrot erstrahlen wird. Zu gerne hätte sie dieses gerne mal getestet. Leider ging das nicht. Schließlich wollte sie ihre neue Bekanntschaft nicht erschrecken. Aber wie kam sie auf Blut? Diese Körperflüssigkeit hatte schon immer einen großen Anreiz auf sie ausgeübt. Sie liebte es sich damit zu beschäftigen. Val riss sie plötzlich aus ihren Gedanken indem sie erwähnte dass sie in ihrem Beruf für die Süßspeisen verantwortlich ist. Ciara musste sich erst umorientieren. Es war nicht ganz einfach ihre Gedanken von der roten Flüssigkeit zu Pudding umzulenken. Süßspeisen. Sie spürte schon jetzt wie ihr das Wasser im Mund zusammenlief. Val verschwand daraufhin in eine der Kabinen und da es ihr nicht gleich tun musste, drehte sie sich zu der Spiegelreihe um. Aufmerksam betrachtete sie ihr Spiegelbild und überprüfte ob alles in Ordnung war. Sie bemerkte dabei zwar die Hintergrundmusik, schenkte ihr aber keine Beachtung. In ihren Augen war Musik nicht sonderlich wichtig. Bald hörte sie wie Val aus der Toilette kam, sich neben sie stellte und ihre Hände wusch.


    Plötzlich schien durch den Boden ein Ruck zu gehen und alles in dem Raum begann zu vibrieren. Außerhalb der Toilette, hörte sie laute Schreie, klirren und ein Getöse dass sie nur schwer einordnen kann. Was war denn da los? Sie wollte gerade losziehen, als ein zweiter Ruck kam. Bei diesem ächzte das Gebäude und in der nächsten Sekunde, sprang die Tür auf und die hereinbrechende Druckwelle begrub fast alles unter sich. Ciara sah wie im Zeitlupentempo, wie die dekorativen Vasen umfielen, die Waschbecken von den Wänden fielen und zerbrachen. Auch in dem Spiegel, indem sie nur Sekunden zuvor sich betrachtet hatte, befanden sich Risse. Die Fließen zitterten kurz und platzen auf wie die Leuchtstoffröhren an der Decke. Ciara bemerkte aus den Augenwinkeln wie Val sich instinktiv zusammenrollte und versuchte sich so vor dem Scherbenregen zu schützen. Sie selber
    reagierte ähnlich und sie kauerte sich zusammen. Hier gab es ansonsten nichts, wohin sie sich in Sicherheit bringen konnte. Um die Frage was wohl geschehen war, würde sie sich später kümmern. Sie spürte wie die Scherben auf ihren Körper prasselten. Mit ihren Armen und Händen bedeckte sie ihren Kopf. Etwas Hartes stieß sich gegen ihren Bauch und sie zuckte schmerzhaft zusammen. Trotz ihres Roots, war sie gegen Schmerzen die sich gegen sie gerichtet waren nicht gefeit.


    Nach unzähligen Minuten, öffnete sie zuerst ein Auge dann das zweite. Überall war Staub zu sehen. Langsam und vorsichtig bewegte sie sich. Ihr Körper schmerzte ein wenig, aber das machte ihr nichts aus. Ganz im Gegenteil, wenn man Schmerzen erspürte, war es ein Zeichen, das man nirgendwo gelähmt war. Sie wusste das aus eigener Erfahrung. Ciara erhob sich vorsichtig und tastete sich behutsam ab. Außer Schrammen, leichten Prellungen und einigen Kratzen war sie so gut wie unverletzt. Sie hatte unwahrscheinliches Glück gehabt. Mit großen Augen sah sie sich um. Das Bad war als solches nicht mehr zu erkennen. Überall gab es nur Trümmerhaufen und Scherben. Ihr Herz klopfte schneller und sie spürte wie sie einen trockenen Mund bekam. Wo war Val? Die andere Frau war ihr doch rascher ans Herz gewachsen als gedacht. Sie hoffte dass sie nicht verletzt oder gar tot unter den Trümmern lag. Das wäre nicht fair gewesen, denn schließlich hatte sie sie erstmal kennengelernt. Ciara überprüfte den Raum, aber das war nichts. Erleichtert ging sie nach draußen und ihre dunklen Augen weiteten sich als sie die Zerstörung sah die sich vor ihr ausgebreitet hatte. Es sah aus wie ein Schlachtfeld. Was um Himmels Willen war passiert? Ein großer Teil von ihr war geschockt was passiert, doch der andere war vollkommen hingerissen und sie spürte dass sie unbedingt wissen wollte was genau passiert war?


    Als sie sich umsah, entdeckte sie zu ihrer Freude, dass Val noch am Leben war und so wie es aussieht war sie nur leicht verletzt. Diese betrachtete jemanden toten, aber dem maß Ciara nicht viel Bedeutung bei. Klar sie könnte nun philosophieren, warum er und nichts sie jetzt tot wäre und so weiter. Aber was würde das bringen? Nichts. Fest stand, sie war noch am Leben und das wollte sie auch bleiben. Val drehte sich um und schien sich auch zu freuen, Ciara wieder zusehen. Als Ciara auf sie zutrat, entdeckte sie aus den Augenwinkeln die Kellnerin aus dem Mooncup. Besser gesagt nur ein Teil von ihr. Aufgrund des Blutes um sie herum, schloss Ciara dass sie nicht mehr am Leben war. Wahrscheinlich hatte sie sich in Sicherheit bringen wollen, doch dazu keine Gelegenheit mehr gehabt. Wie bedauerlich. Ciara dankte insgeheim der Toten, denn ohne sie wären sie nichts schon so bald aufgebrochen um zur Toilette zu gehen. Sonst wären sie auch tot gewesen. Aber gut das konnte man auch nicht so sagen. Val fragte sie, sie wieder aus ihren Gedanken reißend, ob alles in Ordnung wäre. Ciara musterte die andere ausgiebig und entgegnete:“Mir geht’s gut. Ich bin nur leicht verletzt, aber das wird wieder. Bist du in Ordnung? Hast du eine Ahnung was passiert ist? Es muss was gewaltiges sein, was in der Lage war in der kurzen Zeit all die Zerstörung und das Chaos anzurichten.“ Der Unterton in ihrer Stimme klang sehnsüchtig und sie sprach dann mit einem Lächeln, dass sich um ihre Lippen spiegelte, scheinbar mit sich selbst:“ So wie es aussieht, starben die meisten leider schnell an ihre Verletzungen oder haben nicht mitbekommen dass sie gestorben sind. Das ist sowohl faszinierend aber in erster Linie bedauerlich. Aber nun gut man kann nicht alles haben. Das nächste Mal vielleicht.“ Sie strich sich seufzend eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht und fragte Val, als ob nie was passiert war:“Was machen wir jetzt?“


    OT: Das hier ist nun der 4. und gleichzeitig letzte Teil mit der unvergleichlichen @Sirrah

  • Nach dem von der anderen Seite des inneren Bereichs eine Stimme zu hören gewesen war, beobachtete der Feuerhund noch für einige Momente die Situation, entschied sich dann aber, zuerst zur Quelle der Stimme zu gehen. Diese Häppchen hier wurde von einem komischen halb-menschlichen Ding beschützt oder zumindest für sich beansprucht und damit wollte sich der Rootdemon noch nicht anlegen. Vielleicht später. Und sollten sie versuchen zu fliehen, würden sie wohl auch nicht all zu weit kommen.
    Mit einige schnellen Schritten Beschleunigte das ehemals menschliche Wesen und sprang mit einem Satz über das Loch in der Mitte des Einkaufszentrums. Dabei kam in ihm noch die Frage auf, weshalb es im Gebäude eigentlich nicht regnete... irgendetwas in dem Hund war wohl der Ansicht, das es in der aktuellen Situation im Normalfall eigentlich regnen sollte. Allerdings schob er diese Frage erst mal innerlich amüsiert beiseite. Wie war er nur auf diesen absurden Gedanken gekommen.
    Wäre er noch etwas Menschlicher gewesen, wäre ihm vielleicht die Sprinkleranlage eingefallen. Und dann wäre er vielleicht auch darauf gekommen, dass diese wohl bei seinem Rootburst kaputt gegangen war oder spätestens als das Gebäude in Schieflage geraten war, die sie versorgenden Wasserleitungen einen Rohrbruch erlitten haben mussten.


    --------------------------------------


    Bevor sie sich selbst nach einer geeigneten Fluchtroute umschauen konnte, hatte wohl ihre Retterin eine gefunden, oder sie wollte zumindest, dass Kyuki ihr Folgen sollte. Da das Mädchen aktuell selbst keine bessere Idee hatte, stand sie also auf und Folgte Leone. Sie hoffte nur, dass dabei nicht irgendetwas wie, "wir springen aus dem Fenster" heraus kam. Sie waren immerhin im zweiten Stock.
    Schon nach wenigen Schritten begannen die Füße der Rothaarigen wieder stärker zu schmerzen. Vermutlich hatte sie sich einfach zu lange ausgeruht. Dass die spitzen und scharfkantigen Trümmer sowie Scherben, die überall herum lagen, der Grund waren, realisierte sie nicht...

  • Schweiß tropfte dem Marionettenspieler von der Stirn. 'Soweit so gut' ging es ihm durch den Kopf, als seine Marionette aus Beton und Stahl sich dem Biest gegenüber stellte und dessen Aufmerksamkeit gewann. 'Jetzt eine falsche Bewegung und wir sind Toast.' So viele Variablen waren Ringo unbekannt. Wie stark und schnell war der Wolf? Würde seine Marionette etwas ausrichten können? Konnten die Mädchen und er selbst schnell genug laufen? Wie intelligent war der Daemon? Vielleicht sogar genug um Motive zu haben? Wollte er überhaupt Überlebende angreifen? Wie würde er auf einen Angriff, wie auf einen Kommunikationsversuch reagieren? 'Zu viele Fragen, zu wenig Informationen.' Der Rothaarige zögerte, während ihm die Gedanken mit 1000 Sachen durch den Kopf rasten. Der Wolf hatte beim Anblick der golemartigen Gestalt nicht angegriffen. Das könnte auf Vorsicht oder im glücklichen Fall auf keine Feindseligkeit deuten. Sollte er vielleicht erstmal versuchen zu 'reden'? 'Viel zu viele Optionen, was tue ich nur?'
    Doch er brauchte sich keine Gedanken mehr darum zu machen. Der Daemon hatte wohl irgendeinen internen Schluss gefasst, denn er wandte sich von der Marionette ab und sprang einer Stimme hinterher. Eines jungen Mannes, wenn Ringo richtig vernommen hatte.
    'Okay, sprechen bleibt also aussen vor' ging es dem Biologen durch den Kof, als er zusah, wie der Wolf verschwand. 'Nun es ist zwar normalerweise nicht meine Art aber...' Ringo kappte die Schicksalsfäden, die ihn und seinen Golem verbanden und die Marionette zerfiel in die Teile, aus denen er sie geschaffen hatte. Er wandte sich um, um den beiden Mädchen zu signalesieren, dass der Vordereingang zumindest zeitweise wieder frei war. Dabei fiel ihm eine leichte Blutspur die Kyuki hinterher sich ließ. Offenbar war sie barfuß. Wieder räkelte sich die Frage, was eigentlich mit ihr passiert war, aber er erdrückte diese und folgte ihr kurzerhand. Mit ein paar schnellen Handgriffen bugsierte der Marionettenspieler auf seinen Rücken. Dabei merkte er erst richtig, wie mager sie wirklich war. „Gut festhalten“, ermahnte er die Kleine. „Es kann sein, dass ich eine freie Hand brauche, wenn ich eine neue Marionette erschaffen muss.“ Er zeigte an Leone gewand mit dem Kopf Richtung Eingang/Ausgang. „Verschwinden wir und bringen erstmal soviel Distanz zwischen uns und dem Biest wie möglich.“ Im schnellen Tempo und langen Sätzen machte sich der Root-Nutzer daran, seine Aussage zu befolgen.

  • Siegfrieds Ziel war eigentlich klar, aber wie sollte er es schaffen seinen Tollkühnen Plan beziehungsweise Wunsch durchzuführen? Flügel hat er leider nicht bekommen zu diesen Schuppenpanzer womit der direkte Weg schon mal wegfiel.Die einzige Möglichkeit die ihm in den Sinn kam war erst mal über Land sich der Insel zu nähern und bis dahin hoffentlich eine Idee zu haben wie er später nach oben gelangen konnte.


    Zu seinem Glück musste er nicht Badeshorts seinen Weg antreten. Eigentlich sollte er ja seine Schwester ,Jasmin, nach dem Baden auf eine Kostümfeier begleiten als Aufpasser das ihr nicht passiert.Das war die einzige Bedingung gewesen die Ihre Eltern stellten damit Jasmin auf die Party durfte.Wie der Zufall es so wollte sollte Siegfried eigentlich als eine Art Sensenmann gehen weshalb sich eine Schwarze lange Kutte in der Tasche mit den Anziehklamotten befand.Alles andere hätte er mit seinen neuen Klauen vermutlich zerrissen beim Versuch sie anzuziehen. Die Robe hingegen konnte er einfach vorsichtig über seinen Körper gleiten lassen und sie verdeckte auch viel von seiner neuen Gestalt so das er nicht sofort auffallen würde wenn er sich in die nähe von bewohnten Gebieten begeben würde.


    Sich auf den Weg Richtung Engelsinsel machend kam er nach wenigen Stunden in die nähe der ersten Großen Stadt. Kishichi war der Name der Stadt und um sie herumzulaufen würde wohl länger dauern als sich irgendwie einen Weg genau durch zu bahnen. Wenigstens meinte es das Schicksal gut mit Siegfried und zeigte ihm einen Halbwegs unsichtbaren Weg durch die Stadt in Form von Kanalisationsrohren.


    Er befand sich gerade an einer gewölbeartigen Kreuzung als eine gewaltige Erschütterung über ihm stattfand. Überall um ihn herum begann die Decke einzustürzen. Hätte er sich nicht ausgerechnet jetzt in diesem Gewölbeartigen stabilen Bereich gefunden wäre er jetzt schon unter den Deckentrümmer begraben. Sein einziger Ausweg war jetzt nur noch ein etwa 2 Meter großes Loch in der Decke des Tunnelabschnittes aus dem er eigentlich gerade herkam. Es hieß entweder an die Oberfläche klettern durch das Loch und dann so schnell wie möglich weg zu laufen oder sich mühsam Stundenlang durch Geröll buddeln. Siegfried entschied sich für das raus klettern was, durch seine neuen Extremitäten bedingt, sogar erstaunlich einfach ging.


    Aus den Loch heraus stand er jetzt ein den brennenden Überresten eines Großen Gebäudes welches wohl einmal eine Art Einkaufszentrum war. Such umsehend sah er überall Leichen herumliegen und wie sich im oberen Teil der Ruinen etwas regte. Jemand rief etwas und kurze Zeit später Sprang ein rotes riesiges etwas von einer Seite der oberen Etage zur anderen.


    "Was zum Geier ist hier nur vorgefallen?" entfuhr es Siegfried; der sich aufmachte die Seite der Trümmer zu erklimmen von denen das Rote etwas gerade weggesprungen war. Hier unten würde er ein zu leichtes Ziel abgeben falls es der Verursacher dieses ganzen Chaos war.

    Damit betritt der erste "freundliche" Rootdemon die Ruinen des Centers und dieses Spieltopic.
    Der werte Herr Puppenspieler sollte glaub der erste sein der Siegfried sieht

  • Von Val kam keine Antwort. Eine Sekunde lang empfand dies Ciara als unhöflich bis ihr aufging dass die ältere vermutlich noch geschockt war von dem Toten vor ihr. Kann es sein dass dieses noch nie so was erlebt hatte? Okay es war nicht so als ob Ciara schon viele menschliche Leichen um sich herum gesehen hatte, genau genommen war der leblose Körper der Kellnerin auch für sie das erste Mal, dass sie jemanden totes vor sich hat liegen sehen. Bisher hatte sie nur miterlebt, wenn was starb wenn ihre tierischen Versuche die an sich harmlosen Experimente bedauerlicherweise nicht überlebten. Aber auch das nahm sie nicht als tragisch an, eher als nervig, denn so musste sie wieder was Neues zum Spielen suchen. Der Tod an sich war endgültig und sie sah ihn eher als jemanden an, der ihr ihre geliebten Spielzeuge wegnahm. Aber sie verurteilte ihn nicht oder sah ihn als Rivalen an, denn das war albern. Der Tod gehörte dazu und das war es. Auf eine Weise war es schon bedauerlich dass die Kellnerin und ihr ungeborener Ableger sterben mussten, aber es gab eindeutig tragischeres. Dies war zum Beispiel dass sie sich keinen neuen Ice Mokka kaufen konnte.


    Innerlich seufzend trat sie auf Val zu, berührte kurz ihre Schultern und murmelte:“ Ich schau mich kurz um. Vielleicht ist noch jemand anders am Leben. Falls wir uns nicht mehr sehen, pass auf dich auf.“ Sie wandte sich ab und ging voraus. Vorsichtig bahnte sie sich ihren Weg durch das umliegende Trümmerfeld und diverser Überreste. Diese nahm sie aber nicht wahr. Was zählte war wenn jemand noch lebte. Ihre dunklen Augen huschten von links nach rechts. Nur hin und wieder warf sie noch einen Blick zurück, aber Val schien ihre Haltung nicht geändert zu haben. Dies veranlasste Ciara nur zu einem bedauerlichen Schulterzucken.


    Dann nahm sie bald was Lebendiges wahr. Besser gesagt handelte es sich dabei um drei Personen. Soweit sie erkennen konnte saß ein jüngeres Mädchen auf den Schultern eines rothaarigen jungen Mannes und neben ihm lief noch ein braunhaariges Mädchen. Sie trugen was in ihren Händen, glaubte Ciara zumindest. Es war seltsam jemand zu sehen, der eindeutig nicht tot war, es sei denn sie litt neuerdings an Halluzinationen, dann musste sie jedoch das Erlebnis vorher in den Toilettenräumen doch stärker beeinträchtigt haben als gedacht. Etwas in ihr sagte, dass die drei eindeutig existieren und dies war doch sehr erleichternd. Auch schienen sie nicht arg verletzt zu sein. Ciara wollte instinktiv ihnen nach. Sie wollte sich ihnen anschließen, als wäre sie auch ein Schaf, das blind sich einer Herde anderer blökender Schafe anschloss. Dieser Gedanke ließ sie stoppen. Sie gehörte nicht zu denen, die anderen blind folgte. Dazu war sie eindeutig nicht der Typ. Dann fragte sie sich, woher die anderen drei überhaupt wüssten wo sich der Ausgang befand oder ob sie was anderes suchten? Neben diesen Gedanken ließ sie auch ihre Neugierde nicht los. Es war was dass sie sehr beschäftigte. Vor was oder vor wem liefen sie davon? Ciara drehte sich um. Sie konnte nicht anders. Sie musste wissen was los war. Vielleicht handelte es sich bei diesem um den oder das was das Chaos hier verursacht hatte. Aber da würde sie erst wissen, wenn sie dort war. Langsam ging sie wieder zurück. Dieses Mal kam sie zügiger voran, da sie nicht, wie damals auf die unmittelbare Umgebung aufpassten musste. Sie kam auch wieder an Val vorbei, doch diese reagierte entweder nicht oder Ciara registrierte sie nicht. Dies war aber auch eher zweitrangig auch wenn es blöd klang.


    Sie musste jedoch nicht lange gehen, denn zum einen spürte sie wie es vor ihr immer wärmer wurde auch wenn es blöd klang und zum anderen erblickten ihre dunklen Augen etwas, bei dem sie sich fragte warum sie es nicht vorher schon gesehen hatte. Wie konnte man dieses brennende vierbeinige Riesenvieh übersehen? Hatte ihr Gehirn es ausgeblendet weil es wusste dass sie nicht damit klar käme, was sich vor ihr befinden würde? Schließlich war es nicht leicht zu verstehen, dass da ein ca. 2m großer in Flammen stehender Hund war. Etwas dass es in der freien Natur einfach nicht gab. Ciara musterte das Hundeartige Wesen interessiert. Aber sie wich keinen Schritt zurück. Das Mädchen verspürte keinerlei Furcht bei dem Anblick. Ganz im Gegenteil, sie war völlig fasziniert. Sowas wie ihn hatte sie noch nie gesehen. Sie hatte nur davon gehört. Ein Rootdemon. Dieses gewisperte Wort jagte den Leuten einen Schauer über den Rücken. Sowas in der Art geschah also wenn man einen Rootburst erlitten hatte. Wow. Ciara war hingerissen und konnte ihre dunklen Augen nicht von dem Wesen abwenden. Sie selber verspürte aber nicht das geringste Verlangen selber einen Burst zu erleiden. Wer ahnte auch schon was aus ihr werden würde? Eine Plage oder Seuche in einer Humanoiden Form? Sie wollte es nicht wissen, obwohl der Gedanke an sich einen gewissen Reiz besaß. Nein sie war noch lange nicht bereit für das. Es gab noch so viele Dinge die sie noch nicht probiert, getestet und erlebt hatte. Ciara hatten den Burst als letzten Punkt auf ihrer geistigen To do liste geschrieben. Daran würde sie sich auch festhalten. Es war dennoch unglaublich faszinierend aber auch beängstigend dass ein Burst in der Lage war beinahe das gesamte Einkaufszentrum den Erdboden gleich zu machen.


    Nichtsdestotrotz verspürte sie ein immer größer werdendes Verlangen dieses Wesen zu untersuchen. Es kribbelte förmlich in ihren Fingern um herauszufinden wie es sein konnte dass es zum Beispiel sein dass es so groß geworden ist und in Flammen stehen konnte. In wie weit unterschied sich der Demon in seinem Inneren von einem Hund oder Menschen? Aus welchen Bestandteilen bestand es? Gab es überzählige Organe? Wie fühlte sich sein Fleisch an? Wie sein Blut? Kochte es auch? Konnte es die gleichen Schmerzen erleiden? Wie weit konnte Ciara gehen, ohne dass das Wesen zu früh starb? Es gab tausende von Fragen die sie beschäftigten und sie sehnte sich danach mehr zu wissen. Ach schon alleine wenn sie daran dachte, zitterte sie vor Vorfreude. Natürlich machte sie sich keine Illusionen darüber dass das was sie vorhatte sehr gefährlich war und sie dabei sterben konnte, aber das war der Preis den sie dafür zahlte wenn sie es erforschen wollte. Zudem wollte noch ein Teil von ihr wissen wie es mit der Layer Immunität aussah. War sie dazu in der Lage ihn krank zu werden zu lassen? Oder ging das nicht?


    Ciara nahm allen Mut zusammen und ging auf den Demon zu. Dieser wandte sich ihr zu und seine Augen erfassten sie. Die Ohren stellten sich auf und es sog durch die Nase ihren Geruch auf. Es öffnete sein Maul und jeder konnte so sein rasiermesserscharfes bestücktes Gebiss sehen. Dies war schon sehr beeindruckend, doch Ciara fragte sich ob dieser damit in der Lage war alle möglichen Materialien zu zerkauen oder ob sich die Ernährung nur auf Fleisch beschränkte? Das waren eigentlich nebensächliche Fragen, denn die würde sie auch so herausbekommen wenn sie den Mageninhalt von ihm untersuchen würde. Sie tastete nach ihrem Root um herauszubekommen ob dieser vielleicht krank war, aber ihre veränderte Sichtweise konnte nichts erkennen. Das war doch klar gewesen, dass es nicht so einfach war. Sie seufzte leise. Was die Sache auch nicht unbedingt leichter machte war die Tatsache, dass die Flammen eine nicht unerhebliche Hitze ausstrahlten. Wäre sie überhaupt in der Lage ihre Fähigkeit so angemessen einzusetzen? Die Flammen könnten die Saat verbrennen oder ihre Wirkung erheblich schwächen bevor sie den Leib des Demon gelangten. Nun ja wer nicht wagt, der auch nicht gewinnt. Ciara musterte dieses fremdartige Wesen aufmerksam. Vielleicht offenbarte es ja eine Schwachstelle, die man kaum zu Gesicht bekam. Um die beste Wirkung zu erzielen benötigte sie entweder bloße Haut, oder Körperflüssigkeiten jeglicher Art. Sie bevorzugte dabei Speichel, Tränen oder Blut. Bei den anderen Flüssigkeiten hatte sie noch nicht genügend Erfahrung gesammelt. Lieber griff sie in der Situation auf bewährtes zurück, als dass es nachher in die Hose gehen könnte. Für die Übertragung benötigte sie nur wenige Sekunden und sobald es abgeschlossen ist, besaß sie durch die Saat eine mentale Verbindung mit ihrem „Opfer“. So konnte sie bestimmen wann die Samen aufgehen und was aus ihnen erwachsen und dann erblühen würde.


    Je näher Ciara der Bestie kam, desto deutlicher fühlte sie die ausstrahlende Hitze die von dem Demon ausging. Seine Flammen schienen beinahe an ihrer Haut zu lecken, doch näher kam sie nicht, Plötzlich spürte sie als sie einen weiteren Schritt vorwärts machte, dass sie auf was trat, das normalerweise nicht dahingehörte. Um was es sich dabei handelte, das konnte sie nicht sehen, aber um was es sich auch dabei handelte, sie rutschte darauf aus und fiel nach hinten. Da sie sich nicht mehr rechtzeitig auffangen konnte, landete sie direkt auf ihrem Hinterteil und aufgrund des plötzlich aufkommenden Schmerzes biss sie sich in die Unterlippe. Doch das war ihr geringstes Problem, denn ein merklich immer wärmerer Schatten überzog ihre Gestalt und in ihren weit aufgerissenen Augen kam die Gestalt des Rootdemons immer näher. Sie wagte kaum zu atmen oder sich zu bewegen. Es war zu spät. Das wusste sie mit trügerischer Sicherheit. Was auch immer sie versuchen wollte, es würde nicht reichen. Sie hatte verloren. Wenn nicht noch irgendein Wunder geschah, aber wann geschah schon sowas? Eben nie.


    OT: Wie sagt man so schön? Die Neugierde ist der Ciara Tod oder etwa nicht? Ich hoffe nun dass ein gewisser Jemand (mit dem das ganze schon abgesprochen ist), ihr zur Hilfe ereilen wird. ^^

  • Sehr lange auf seine Ablenkung musste er nicht warten, denn auch wenn dieses Ding, wie er es aufgrund Mangels eines besseren Namens nannte, immer näher kam. Schon recht schnell näherte sich eine Frau mit dunkelbraunen Locken, welche nicht gerade unattraktiv aussah dem Ding. Was auch immer sie von ihm wollte, es war nicht gerade sehr intelligent sich so etwas heissem einfach so zu nähern. Aus welchem Grund sie diese genau Tat war ihm ebenfalls nicht ganz schlüssig. Ihm konnte das eigentlich recht egal sein, immerhin hatte er so sein Opfer, das sich freiwillig den lebenden Flammen in den Weg stellte. Wenn sie gegen es Kämpfen wollte, nur zu das konnte sie sehr gerne machen. Da würde er nicht einmal einen Finger krumm machen. Mit der einen Hand wischte er sich den Staub und den Dreck von seiner Schulter, zog dann den Hut ein wenig tiefer ins Gesicht, und kontrollierte in der anderen noch einmal seinen Einkauf, oder wie auch immer man das was er gerade machte nennen wollte. In diesem Augenblick fiel ihn noch ein, eigentlich könnte er sich ja vom dem Laden die Unkosten erstatten lassen. So hatte er doch eine Explosion miterleben müssen, und war so in einer nicht unerheblichen Gefahr gewesen. Ein paar Augenblicke später stand er an der Kasse und liess den Inhalt in seine Taschen fliessen. Davon würde er sich nachher in einem der kleinen Restaurants etwas zur Entspannung gönnen.


    Als er wieder aus dem Laden heraus trat, stellte er fest, dass die Dame nun nicht mehr auf das Ding zuging, sondern nun vor ihm auf dem Boden lag. Das hingegen war eine andere Angelegenheit, wenn sie sich in einen Kampf stürzen wollte, dann konnte Sie das gerne machen, sie einfach so ohne Kampf dem Tod zu überlassen das war nicht sein Stil. Zudem würde ihn das Ding so oder so bald bemerken, leider machte da der Nebeneffekt seines Roots seinen Job viel zu gut, als das er da etwas dagegen machen konnte. Er hätte auch schon fast behaupten können die Dame hätte seine Anwesenheit auch schon spüren müssen. Ah das war ärgerlich, er hatte nicht geplant gehabt sich in so etwas verwickeln zu lassen. Zudem noch heute wenn er sich extra zum Einkaufen zusammen genommen hatte. Warum konnte das Leben nicht ein einziges Mal gut zu ihm sein? Naja er würde es überleben, aber es nervte ihn, eine andere Wahl hatte er aber dennoch so wie es aussah nicht. Vorsichtig stellte er die Tasche mit den Hemden zur Seite. Das Geld hatte er in sein Portemonnaie getan, dort sollte es also sicher sein. So in der Position krempelte er die Ärmel hoch, und hielt dann mit einem angewinkelten Arm die Handfläche gegen oben. Wie aus dem nichts materialisierten sich zwei dunkle Speer, ohne spezielle Form schwebten sie nur über seiner Hand, beide ungefähr einen Meter lang, und schön Spitz wie es sich gehört. Mit einer Stimme, die man nicht überhören konnte, auch wenn er nicht speziell laut sprach, seinem Root sei Dank, begann er nun zu sprechen: "Bitte verzeiht wenn ich die traute Zweisamkeit von euch beiden störe, aber ich kann nicht zulassen, das Sie so einfach stirbt." Eigentlich war es eh egal was er sagte, denn schlussendlich würde es auf dasselbe rauskommen. Wenn er Glück hatte, dann hätte er ungefähr drei oder vielleicht vier Speere die er benutzen konnte, denn unbedingt mehr Sauerstoff wollte er dem Biest ungerne zur Verfügung stellen. Es war ein Risiko, aber wenn er es nicht schaffen würde, es abzulenken und es auf ihn zu rennen würde, dann müsste er so schnell wie möglich zum nächsten Fenster raus, und sich an einem Speer welchen er in der Wand verankern würde festhalten. Denn auf die Feuerwalze welche entstehen würde wenn das Ding in seine Sauerstoffblase rannte möchte er nicht erleben. Ohne weiter grosse Reden zu schwingen, beschleunigte er die beiden Speere, und schoss sie ungefähr in die Richtung, in welcher er die Augen vermutete. Gleichzeitig rief er der Frau zu: "Renn, jetzt so schnell du kannst." Wenn sie nicht reagieren würde, dann war sie selber schuld, er hatte nicht vor sein Spiel mit dem Feuer unnötig riskanter zu machen als es eh schon war.


    OT: So Moon deine Chance.

  • Sie hatte sich ehrlich gesagt schon damit abgefunden dass sie sich im Magen des Demons wiederfinden würde, vorausgesetzt das Ding besaß überhaupt was in der Art und Weise. Etwas was sie gerne herausgefunden hätte, wenn sie nicht unmittelbar davon betroffen wäre. Aber naja man konnte nicht alles haben. Plötzlich vernahm sie eine männliche Stimme, die sie unbewusst zusammen zucken ließ. Die genauen Worte waren:" Bitte verzeiht wenn ich die traute Zweisamkeit von euch beiden störe, aber ich kann nicht zulassen, das Sie so einfach stirbt." Ihre dunkelbraunen Pupillen weiteten sich vor Überraschung. Etwas von ihr wollte diese sogar schon verdrehen, denn es klang ganz nach einem Klischee. Unerwarteter Weise trat der Ritter auf einem strahlend weißen Pferd auf um die holde Jungfer vor dem Feuerspendenden Drachen zu retten. Es war so altbacken aber auch irgendwie liebenswert und es war ihr sowas von egal, das die Geschichte schon so alt war. Es war schon unglaublich genug, dass jemand Fremdes sie retten wollte. Das musste die junge Frau erstmal verkraften, aber dazu war später noch Zeit. Sie musste hier dringend weg. Je schneller desto besser. Ihr „Ritter“ in Ermangelung eines besseren Wortes, hatte bestimmt was in der Hinterhand um dem Demon mit was entgegenzutreten was eine gute Waffe sein könnte. Es sei denn er hätte vor den Flammendemon mit Haikus zu erschlagen. Dieser Gedanke ließ sie kurz kichern. In der Tat konnte sie sie sich den Schöpfer dieser Stimme gut als so einen Dichter vorstellen, der auf einer Bühne seine selbstverfassten Gedichte vortrug.


    Stopp. Spinnst du jetzt völlig? Das ist der unfassbarste schlechteste Zeitpunkt um über so was zu fantasieren. Weg mit dir. Ihre innere Stimme brachte sie wieder zur Vernunft und sie konzentrierte sich wieder auf sich selbst. Sie musste unbedingt aufstehen. Da der andere den Demon zum Glück abgelenkt hatte, gelang es ihr mit Müh und Not aufzustehen. Sie zitterte zwar und sie musste langsam machen, aber am Ende stand sie auf zwei Beinen. Sie war dankbar dass sie nicht verletzt worden ist, denn das hätte ihr noch gefehlt. Das geschah genau zum richtigen Zeitpunkt, denn der „Ritter“ sagte Worte die genau an sie gerichtet waren:“ Renn, jetzt so schnell du kannst." Ciara verdrehte zwar ihre dunklen Augen, aber sie gehorchte der Aufforderung und humpelte zuerst davon. Langsam wurde ihre anfängliche Fortbewegungsart fließender und sie eilte davon. Instinktiv schlug sie die Richtung ein, von der die Stimme gekommen war. Während sie rannte, musste sie noch darauf achten, dass sie über keine der umliegenden Trümmer fiel und sich womöglich noch schwer verletzte. Das wollte sie nicht unbedingt riskieren. Außerdem hoffte ein Teil von ihr dass das das Biest nicht schon hinter her war. Auf der anderen Seite hätte er sie ansonsten schon erwischt. Aber man konnte ja nicht wissen.


    Bald erreichte sie ihr Ziel und sie versteckte sich hinter eine Säule. Dort ließ sie sich zu Boden sinken. Sie musste dringend wieder Luft schnappen und sich beruhigen. Durch die ungewohnte Rennerei hatte sie das Gefühl kaum noch Luft zu bekommen. Alles tat ihr weh. Zudem machte ihr auch noch das Seitenstechen zu schaffen. Na prima. Ihre Kondition war echt am Arsch. Das letzte Mal als sie so gerannt war, musste es ach was sie war noch nie so gerannt. Sowas war eine völlig neue Erfahrung für sie. Etwas was sie bis dahin gar nicht kannte. Auf der anderen Seite war sie, ja was war sie? Dieses Gefühl kannte sie nicht. Sie war irgendwie zufrieden oder war erleichtert dass sie dem nahenden Tod nochmal von der Schippe gesprungen zu sein? Nannte man sowas Glück? Sie wusste es nicht und es war ihr auch einerlei. Ciara spürte wie sich bei ihr Tränen ansammeln wollten, doch sie unterdrückte diesen Willen sogleich. Sie wollte doch nicht wie eine dumme Pute gleich deswegen losheulen. Das wäre ja sowas von erniedrigend. Diese Schwäche wollte sie sich nicht geben. Was um Himmels Willen hatte sie sich dabei gedacht, auf den Demon loszurennen wie jemand der dabei war Selbstmord zu begehen? Wie üblich war ihre Neugierde größer gewesen als ihre Vernunft. Eines Tages wird sie sowas schon noch ins Grab bringen. Aber auf der anderen Seite hätte es ja auch sein können, dass es geklappt hätte. Manchmal nahmen Dinge oft eine unterwartete Wendung. Als sie so nachgrübelte, beruhigte sie sich wieder und kam auch wieder zu Luft. Ciara rappelte sich wieder auf und beschloss dem anderen zu danken. Alles andere wäre höchst unhöflich gewesen und das schuldete sie ihm. Dabei war es ihr egal, was der davon hielt.


    Ciara trat hinter der Säule vor, dabei bei erleichtert, dass noch alles an ihrem Körper ganz war und blieb stehen. Ihre dunklen Augen mussten sich erst weiten, bevor sie alles erfassen konnte. Na gut sie sah nur seine Rückansicht, aber diese hatte irgendwas an sich was ihr gefiel. Was es genau war, konnte sie allerdings nur schwer beschreiben. Seine Ausstrahlung zog sie an, aber das war es auch nicht. Die Pose beeindruckte sie. Sie konnte nur schwer ihr Empfinden in Worte packen. Das kannte sie normalerweise nicht von sich selbst und sie spürte wie dass die Schüchternheit sich wie einen Schal um sie legte. Sie holte tief Luft und sagte:“ Erschreck nicht, ich komm näher.“ Na gut diese Worte waren albern, aber wenn sie zu leise auftrat, könnte er sie womöglich noch für einen möglichen Feind halten, auch wenn es albern war. Sie wollte dem nur zuvorkommen. Die junge Frau gesellte sich an seine Seite und sagte:“ Danke für die Rettung. Das war echt knapp gewesen. Ohne deine Hilfe würde ich nicht mehr unter den Lebenden weilen.“ Sie sah zu ihm auf und dabei spiegelte sich ein verlegenes Lächeln dass dieses Mal auch ihre Augen erreichte wieder. Irgendwas hatte der junge Mann an sich, dass sie anzog oder war es das Retter Syndrom? Rasch verdrängte sie den Gedanken, den sowas gehörte absolut nicht dahin. Meine Güte was war nur mit ihr los? Sonst ließen sie die meisten anderen Kerle kalt, aber bei ihm war es irgendwie anders. Oh je sie wiederholte sich sogar. Noch furchtbarer konnte es gar nicht werden. Sie hoffte nur er hielt sie nicht für übergeschnappt und wandte sich deswegen mit leicht errötenden Wangen ab. Das alles war zu viel für ihre Nerven.


    OT: Ich darf verkünden, dass sie vor den flammenden Ungeheuer errettet wurde ^__^

  • "Renn, jetzt so schnell du kannst." Gerade wollte er sich über sein Fressen her machen, da wurde der Rootdemon auch schon wieder gestört. Zumindest erlaubte ihm die Störung aber, dass er den Geschossen, die auf ihn zu kamen, noch halbwegs ausweichen konnte. Der eine Speer erwischte ihn zwar immer noch an der Schulter, dafür verursachte der andere nur eine oberflächliche Wunde. Überrascht, dass ihm überhaupt solche winzigen und fragil wirkenden Lebewesen etwas anhaben konnten, machte der Hund erst mal einen Satz nach hinten und beobachtete die Situation. Für menschliche Standards war das zwar nicht gerade das Intelligenteste - ein reiner Nahkämpfer sollte immer versuchen bei einem Gegner mit Fernkampftechniken die Distanz zu überbrücken und diese nicht noch zu vergrößern - aber das Wesen war auch nicht mehr wirklich als menschlich zu bezeichnen...
    Was allerdings erstaunlich war, wenn man etwas über die Zusammensetzung der Stäbe wusste: das Ende des einen Stabes, der in der Schulter stecken geblieben war, fiel nach einigen Momenten einfach ab. Und falls jemand Blut oder etwas vergleichbares in dem Körper des Hundes erwartet, so wurde derjenige auch enttäuscht. Es Floss zwar eine rote Flüssigkeit heraus, allerdings verwandelte diese sich schon kurz nach dem Austritt aus der Wunde in eine feste schwarze Masse, die nach und nach die Wunde verschloss. Auch den Ungläubigsten sollte nun klar sein, weshalb diese Wesen eher als Naturkatastrophe und nicht mehr als richtiges Lebewesen angesehen wurden.


    Noch bevor der Dämon allerdings zu seinem nächsten Angriff ausholen konnte, wurde er ein weiteres Mal unterbrochen. "Test, 1, 2, 3, Test. ... Okay wir scheinen eine Verbindung zu haben..." Die Quelle der omnipräsent erscheinenden Stimme war zwar klar: die Lautsprecher, die im gesamten Kaufhaus für Durchsagen angebracht waren. Jedoch machte das ihr erscheinen nicht weniger mysteriös, musste doch die Stromleitung, wenn man den Zerstörungsgrad des Kaufhauses ansah, doch zumindest an einigen Stellen unterbrochen worden sein. "Ich hab leider nicht wirklich viel Zeit, aber wenn ihr lebend dort raus kommen wollt, geht zum Lastenaufzug im ersten Stock im Möbelgeschäft! Wir können euch von dort w...." Eben so plötzlich wie die Stimme erschienen war, war sie auch wieder verschwunden. An ihre Stelle traten allerdings zuerst leise aber schnell lauter werdende Sirenen und Helikoptergeräusche.
    Etwas tief in dem Feuerhund sagte ihm zwar, er solle auf die Stimme hören, was auch immer sie gesagt hatte, allerdings waren für ihn die Worte unverständlich gewesen. Was brachte einem noch das Wissen, Durchsagen enthielten meist wichtige Informationen, wenn man diese nicht mehr verstehen konnte? Egal. Bisher wollte er noch etwas spielen, aber offenbar hatte hier niemand Lust mitzumachen. Gerne hätte er die Menschen auch gefressen, aber wirklich Hunger hatte er eh nicht. Alles war ihm egal! Er würde jetzt noch die paar sich bewegenden Menschlein umbringen und sich selbst dann irgendwo hin zum Schlafen zurück ziehen! Dieses Kaufhaus war blöd! ...was ist überhaupt ein Kaufhaus?

  • Es dauerte einige Minuten die Trümmer bis nach ganz oben zu erklimmen aber Siegfrieds Klauen sei dank ging es doch einfacher als man auf den ersten Blick hätte denken können. Meter für Meter erklomm er die Schuttbrocken und diversen anderen Trümmerteile. Er war gerade dabei mit seiner einen Hand, wenn man sie den immer noch so bezeichnen konnte oder wollte, den Boden der Dritten Etage zu erreichen und sich hochzustemmen als eine Lautsprecherdurchsage durch die Überreste des Einkaufzentrums hallte der er leicht erschrocken zuhörte während er sich noch immer am Bodenrand festkrallte. Würde jemand in der Nähe stehendes zufällig auf den Bodenteil blicken so würde es wahrscheinlich aussehen als würde irgendein riesiges Reptil gerade Dabei sein dem anderen Monster Gesellschaft leisten zu wollen. Der Lautsprecherdurchsage nach gab es wohl einen Ausweg aus dieser Situation aber bevor weitere Informationen kamen brach die Verbindung ab. Siegfried kam allerdings etwas sehr seltsam vor an dieser Aktion. Warum gab es zuerst eine Durchsage und erst danach Sirenen und Hubschrauber die langsam näher kamen, müsste es nicht im Normalfall eigentlich umgekehrt sein? Von wem stammte also diese Durchsage wenn sie nicht doch von einem Rettungsteam war?


    Eigentlich sollte er ja jetzt in dieser seiner jetzigen Form besonders Misstrauisch gegenüber allem sein aber irgendetwas in ihm drin sagte ihm er solle vielleicht auf die durchsage hören. Immerhin wenn auch nur der Bruchteil einer Chance bestand aus dieser Sache unversehrt herauszukommen wäre es doch besser diese Chance zu ergreifen als sich mit dem Roten Etwas anzulegen. Siegfried wusste zwar das er nicht mehr so fragil ist wie ein normaler Mensch, aber auch er wollte nicht unbedingt riskieren zu sterben ohne das er seine idiotischen Rachegelüste an den Engeln irgendwie ausleben konnte. Allerdings gab es einen Aspekt bei der Fluchtchance bei dem er bedenken hatte. Sollte er alleine Flüchten oder auf weitere Überlebende warten? Beide Optionen beinhalteten das Risiko entlarvt zu werden aber sollte er es schaffen verdeckt innerhalb einer Gruppe zu entkommen bestand zumindest eine weitaus höhere Chance dieses ganze Chaos heimlich hinter sich zu lassen. Einen Entschluss fassend machte Siegfried sich bereit wieder nach unten zu klettern und nach dem Möbelgeschäft Ausschau zu halten.


    In der zweiten Etage angekommen schien es das Schicksal zumindest einmal an diesem Tag gut mit ihm zu meinen als er entdeckte was sich 2 Geschäfte neben dem Möbelgeschäft Befand. Es gab hier doch Tatsächlich einen dieser Shops in denen man Cosplayklamotten aller Art finden konnte. Natürlich stürmte Siegfried so schnell wie er konnte und hoffentlich auch ungesehen in diesen. Wenn er also zufällig aus so einem Shop herauskommen würde wenn andere Überlebende hier auftauchten könnte er sein Aussehen möglicherweise als Kostümanprobe vertuschen. Die nächsten paar Minuten blieb ihm also nix anderes übrig als zu warten und zu hoffen ob es das Schicksal nochmal gut ihm meinen würde.



    Siggi die zweite. Immernoch allein und nur an sein eigenes Überleben denkend

  • Gemütlich stand Nick inmitten dieses Kaufhauses, aß seinen Burger und beobachtete die vorbeiziehenden Menschen. Auch nach unten guckte er sich ab und zu um und betrachtete die vorhandenen Läden. Dabei fiel ihm auch ein Mooncup auf, welches wohl ein Stockwerk unter ihm lag. So eines hatte der großgewachsene in seiner Stadt auch, auch wenn er selber dort nie war. Hingehen wäre aber etwas gewesen, gegen das der junge Mann nichts einzuwenden hatte. Nur leider war Nick nun fast komplett bankrott. Sein Geld hatte gerade noch für Nahrung gereicht. Das bisschen was sich noch in seiner Hosentasche befand könnte allerhöchstens für eine billige Flasche Wasser reichen…wahrscheinlich nicht mal dies.
    Es war wohl heute eine Menge los in diesem Kaufhaus. Solche Menschenmassen war der rothaarige einfach nicht mehr gewöhnt. In einer Gasse war ja auch nie besonders viel los, weswegen Nick es wohl bevorzugt hätte, dass die Leute sich heute ein anderes Kaufhaus ausgesucht hätten. Aber jeden dazu zu überreden war…schwierig. Die Alternative wäre natürlich, dass der großgewachsene einfach seinen Standort ändert, sprich sich an einen Menschenärmeren Ort begäbe, wenn es sowas in dieser Großstadt überhaupt gab. Die Leute würden ihn wahrscheinlich sowieso aus ihren Läden schmeißen, sobald sie ihn erblickten. Einen Penner von der Straße in seinem Laden zu haben würde sicher niemandem Gefallen, weswegen es auch zu seinem Glück hier einfach ein paar Essensstände gab.
    Nun hatte Nick seinen Burger fertig verzehrt und blickte sich nun nochmal genauer um. Der Mooncup sah schon verlockend aus… nein er hatte ja nichts mehr um zu bezahlen. Also gab es hier nichts mehr für den Großgewachsenen zu tun. Da musste er nun wirklich einfach durch die Stadt wandern, ein wenig die Großstadt erkunden, zu der er nie die Chance hatte zu reisen und gucken, wo es ihn so hintreibt. Gerade als der rothaarige im Begriff war sich wegzubewegen, spürte dieser plötzlich eine spontane Wärme, gefolgt von einer Gewaltigen Druckwelle, welche den jungen Mann sofort umriss und gegen eine paar rumstehende Blechstühle, gefolgt von einer Säule klatschte. Diese Sachen trafen ihn gegen den Kopf und er wurde sofort bewusstlos…


    …jedoch nur für ein paar Minuten. Denn es ertönte plötzlich eine Durchsage, welche ihn sofort wieder zu Bewusstsein holte. Starke Kopfschmerzen spürte der 17 Jährige, gefolgt vom Gefühl, dass etwas auf seinem rechten Arm lag. Zu seinem Glück waren es nur die paar Stühle, die zuvor noch standen und gegen seinen Kopf geknallt sind. Nick lag dort immernoch, hob jedoch kurz seinen Kopf um die aktuelle Lage zu checken. Was sah er dort? Etwas weiter entfernt war ein Hund bestehend aus Feuer. War das ein Rootdemon. Wie konnte der so einfach in diese Kaufhaus gelangen? Oder war er frisch verwandelt? Naja dies war im Moment auch egal. Jetzt schwirrten nur noch zwei Gedanken in Nicks noch schmerzenden Kopf: Wie entkommt man am besten von diesem Ding und wie geht es dem Mooncup? Letztere konnte man sich allerdings bei der derzeitigen Lage des Kaufhauses denken, denn die war anscheinend nicht sehr gut. Dieser Mann in der Durchsage sagte etwas vom Lastenaufzug im ersten Stock im Möbelgeschäft. Toll aber wie kommt man am besten dorthin ohne die Aufmerksamkeit dieses Feuerteufels auf sich zu ziehen? Wasser gab es der nach der Hitze, die der Hund vorhin ausstieß höchstwahrscheinlich nicht mehr. Allerhöchstens ein paar Reste waren noch übrig. Selbst wenn er was finden würde, gegen diese Hitze wäre die Menge nicht ausreichend. Eine Sache fiel Nick plötzlich noch auf: Er lag immernoch auf dem Boden, sodass das Monster ihn wahrscheinlich jederzeit hätte sehen können, wenn es sich umdrehen würde. So langsam vom schweren Schlag auf den Kopf erholend begab der rothaarige sich hinter die relativ dicke Säule, die ihm vorhin fast die Birne zermatscht hätte. Doch was nun? Warten bis jemand kommt und ihn rettet? Nein! Eher lässt Nick sich von diesem Monster fressen als von jemandem gerettet zu werden. Irgendwo hier müsste es doch wenigstens ein paar Notausgänge geben. Zumindest einen! Das wäre doch unwahrscheinlich wenn sich hier kein einziger befinden würde. Eine andere Möglichkeit wäre natürlich sich mit anderen überlebenden zusammen zu schließen aber ob sie einen in der nächstbesten Möglichkeit nicht dem Hund zum Fraß vorwarfen um sich selbst zu retten war nicht unwahrscheinlich. Andererseits: Was hatte Nick schon zu verlieren? Alles was in seinem Leben wichtig geworden war, hatte der Obdachlose schon verloren. Auch wenn es nicht seine Art war, den hier überlebenden wenigstens wollte er helfen. Das sollte seine vielleicht letzte Tat sein. So trat er hinter der Säule hervor und rief ganz laut: „Hey du Mistköter! Komm verdammt nochmal her. Mehr als mein Leben kannst du mir nicht nehmen. Dagegen was mir schon genommen wurde ist das nichts!“ . Dies rief Nick mit einem gewaltigen Hass in der Stimme. So erschuf er etwas Wasser in der Hand (nicht sehr viel) und schleuderte es in auf den Feuerhund. Es würde zwar nichts bringen, aber vielleicht seine Aufmerksamkeit erregen.


    OT: It´s been a long long time...
    Hat lange gedauert aber endlich kam mein Aufholpost ^^
    Will ihn vielleicht jemand aus dieser Selbsmordaktion retten?

  • Bevor dem unterernährten Mädchen richtig bewusst war, wie ihr geschah, befand sie sich auf dem Rücken des Mannes. Etwas hatte sie sich zwar instinktiv gewehrt, wer hätte das nicht, wenn man überraschend gepackt wurde, aber vermutlich hatte er es nicht mal wahrgenommen. Sie wollte eigentlich sofort wieder vom Rücken ihres Trägers herunter, aber ihr Körper hatte nicht mehr wirklich die Kraft dazu und so ließ sie es geschehen.
    Zu ihrem Glück - oder Pech, wie auch immer man es sehen wollte - waren außerdem Kyukis Kopfhörer bei der Aktion verrutscht, wodurch sie nun akustisch nicht mehr komplett von ihrer Umgebung abgeschottet war und die Anweisungen des Beschwörers mitbekam. Halb dämmerte sie aber auch schon weg. Immerhin war sie schon mehrere Tage unterwegs gewesen und das ohne Schlaf, Essen oder Trinken. Es war wirklich ein Wunder, dass sie noch nicht umgekippt war. Letztendlich versuchte sie sich allerdings davon abzuhalten einzuschlafen. Sie waren noch immer in einer gefährlichen Situation und mehr als sich etwas auszuruhen konnte das Mädchen sich nicht leisten.


    Kyuki schien keine Einwände zu haben, auf ihrem Weg abzuhauen. Das war gut. So wählte Leone den schnellstmöglichen Weg zur Rückseite des Ladens, achtete dabei jedoch darauf, nicht zu viele Scherben zu erwischen. Aber noch lange bevor sie hinten ankamen, kam ihr Helfer wieder von hinten und schnappte sich Kyuki. Um irgendwas dagegen zu machen war die Studentin aber zu schwach und zu überrascht. Was jetzt, nach vorne oder zurück? Sie entschied sich aber mit einem leichten Seufzer, ihrem Helfer doch zu folgen und lief ihm so gut es ging hinterher. Dabei schlug die Tasche an ihrem Handgelenk immer wieder gegen ihre Oberschenkel. Scheiße! Da hätt ich draufdenken sollen...ist jetzt auch egal. So gut sie konnte, folgte sie dem jungen Mann. Hoffentlich war das...Ding da wirklich weg. Oder zumindest so weit weg, dass es sie nicht bemerkte. Kyuki wirkte währenddessen nicht sehr gesund. Also noch weniger als sie es vorher getan hatte. "Hey, hältst du noch durch?", fragte sie das Mädchen noch besorgt im Laufen. Aber Rücksicht konnten sie jetzt ohnehin keine nehmen.


    Was war das den für eine Frage? Wenn sie nicht weiter voranschreiten konnte, würde sie wohl in ihr altes Leben zurückkehren müssen oder schlimmeres. Das Mädchen hatte sich ihrer Strafe wiedersetzt und war auch noch geflohen. Sie erschauderte schon allein bei dem Gedanken daran, was sie erwarten könnte. Nein, sie hatte nun die Chance, sich an den Engeln zu Rächen und diese würde sie nicht so einfach verschenken. Nur musste Kyuki zuerst aus dem Gebäude raus und das bevor die Polizei oder gar Ärzte eintrafen. Vielleicht konnte sie ihre Retter dazu bringen, ihr weiter hin zu helfen, ansonsten würde sie sich eben erst mal verstecken müssen. Wie auch immer. Ihr Überleben stand an erster Stelle, zumindest solange sie nicht auch die Engel mit sich reißen konnte. "Wirklich viele andere Optionen habe ich ja nicht und darauf hier zu sterben, kann ich durchaus verzichten."


    Ringo hörte das andere, wesentlich gesündere, Mädchen ihm hinterher trotten. Sie fragte das Fliegengewicht auf seinem Rücken, wie es ihr ging und diese meinte sie würde durchhalten müssen. "Stimmt. Es wäre definitiv eine Schande, einfach so hier zu sterben", murmelte der Marionettenspieler, während er vorsichtig aus dem Eingang/Ausgang rausspähte, sowohl um sich völlig zu versichern, dass der Daemon wirklich weg war, als auch um einen Weg zu finden. Letzteres wurde durch die vielen Trümmer und die sich ausbreitenden Flammen keine wirklich einfach Aufgabe war. "All das Wissen, welches man akkumuliert hat und alle errungenen Fähigkeiten einfach so verschwunden. Alle Pläne zunichte, die Geschichte zu Ende. Eine schreckliche Vorstellung, nicht? Ich frage mich, ob das Schicksal unseren Tod vorgesehen hat?" Eine Grimasse des Zorns zog im Sekundenbruchteil über sein Gesicht bei den Gedanken. Im schnellen Schritt ging er los, einen Weg nach unten suchend. Den Ausgang als übergeordnetes Ziel. "Aber wenn dem so ist, werde ich es nicht akzeptieren."


    Okay, so gesehen war ihre Frage auch wirklich selten dämlich gewesen. Es gab ja ohnehin keine Möglichkeit, als hier irgendwie rauszukommen. Zumindest wenn man nicht unbedingt das Spielzeug für ein riesiges brennendes Hündchen mimen wollte. „Sorry, die Frage war blöd. Andere Möglichkeiten haben wir ja nicht.“, antwortete sie leicht bedrückt und folgte dem Träger weiter. Der jetzt auch noch mit philosophischen Gedankengängen anfing. „Ist die Situation für Philosophie nicht eeeeeeetwas“, das etwas zog sie extra in die Länge und betonte es so, „unpassend? Reden wir weiter, wenn wir draußen sind.“ Ihre Stimmlage wurde schon leicht nervös. Ob der Daemon noch in ihrer Nähe war? Nicht dass das bei dem Monstrum wirklich etwas ausmachen würde… Beinahe schon instinktiv griff sie nach einer der Schnüre, mit denen man die Kapuze ihrer Weste enger schnüren konnte, schob sie in den Mund und begann darauf herumzukauen. Ihre neuen Kopfhörer waren ja immer noch in der Tasche auf dem Arm. Als Ringo dann wieder nach vorne lief, zögerte sie kurz, ehe sie ihm folgte. „Hast du schon einen Ausgang gefunden?“ Hoffentlich würden sie schnell hier rauskommen.



    [color=#FF0000]OT: Das ist so wenig...
    Teil 1 mit prime und snake

  • "Ich muss widersprechen. Irgendwie müssen wir ja verhindern, dass unsere Panik uns überwältigt. Zumindest geht es mir so", erwiderte der der Marionettenspieler und unterdrückte den Reiz der Neugier, den einige Körper von Unglücklichen auslösten. Auch die zweite Frage blieb negativ. Die Trümmer und weggebrochener Boden machten vorankommen nicht die leichteste aller Aufgabe und die Sicht war nicht viel besser durch Feuer und Rauch. "Nein, leider nicht. Nur das Selbstverständliche. Feuer, Rauch und Zerstörung", antwortete der Rothaarige frustriert. "Ob wir den Ausgang wohl ausgraben müssen?" Ringo hustete, als Rauch in seine Lungen gelangte und er kurz stoppen musste. Nachdem sein Hals wieder frei geworden war, rückte er die Kurze auf seinem Rücken zurecht und ging wieder los.


    Panik? Nein. Kyuki konnte sich noch weit aus schlimmere Szenarien vorstellen. Auch wenn sie es im Moment zu vermeiden versuchte, nicht das ihr Wahnsinn wieder die Oberhand gewinnt. Insofern war das hier noch relativ normal für sie... Von einem Ausgang schienen außerdem ihre beiden Begleiter nichts zu wissen, was das Mädchen nicht so sonderlich erfreute. Wenn die beiden schon nicht wusste, wie man hier heraus kommen könnte, wie sollte sie es dann? Die Verrückte konnte sich ja noch nicht einmal mehr daran erinnern, wie sie in das Gebäude gekommen war.
    Ohne Vorwarnung musste ihr Träger husten, vermutlich hatte er beim Sprechen Rauch eingeatmet, was das sich verzweifelt an seinen Rücken klammernde Mädchen in Bedrängnis brachte, fast herunter zu fallen. Irgendwie schaffte sie es aber, sich zu halten, und wurde dann wieder den dem Mann auf seinem Rücken in eine bessere Position gebracht. Nicht gerade der sanfteste Umgang, aber er konnte ja nichts dafür, dass er wegen dem Rauch husten musste. Und wirklich einfühlsame Behandlungen war sie auch nicht gewohnt. Daher sah die Rothaarige für den Moment von Beschwerden ab.
    Unerwarteterweise war dann plötzlich eine Stimme zu hören. Von wo genau sie kam, konnte das Mädchen auf die schnelle nicht ausmachen, allerdings schien sie ihnen eine Fluchtoption bieten zu wollen... "Also da hätten wir einen Fluchtweg... sollen wir versuchen über den zu entkommen? Wirklich viele andere Möglichkeiten gibt es ja nicht..."


    Ringo musterte frustriert die brennende Landschaft. Wenn sich nicht bald ein weg nach unten öffnete, würde er wohl das Mädchen absetzen und eine Marionette sich durch den Boden boxen lassen. Dies wäre zumindest im Moment die einzige Alternative, die ihm im Moment einfiele. Leider war er aber Biologe und kein Architekt, daher kannte er nicht die Zahlen, die dafür sprachen, dass das Gelände dadurch nochmehr in Stabilität verlieren würde. Ein Fenster oder Loch in der Wand wäre vielleicht eine weitere Möglichkeit, aber je nachdem wie weit sie über dem Boden waren, konnten sie sich etwas brechen oder Schlimmeres. Er war sich auch nicht sicher, ob et auf die Entfernung eine Marionette lang genug halten konnte, die sie auffangen könnte. Und das alles setzte voraus, dass so ein Weg existierte.


    Alles kam aber anders, denn eine Durchsage kam aus den Lautsprechern, die wohl irgendwie noch zu funktionieren schienen. Irgendjemand riet ihnen einen Lastenaufzug auf zu suchen. Das Mädchen auf seinem Rücken schlug vor dem Rat zu folgen.
    Darauf konnte nur eine Reaktion vom Rothaarigen folgen. Er blieb stocksteif stehen. Zorn spiegelte sich in den goldenen Augen, die Unsichtbares sahen. "So blatant", zischte er voller Wut und Verachtung. "Der einzige Weg? Unser Tun in Stein gemeißelt? Soll uns das sagen, dass wir keine Wahl haben, dass wir Marionetten sind? Es ist wie ich dachte, ich muss sie durchtrennen. Die Fäden uns auf erzwungen, gesponnen vom Rad des Schicksals." Der Marionettenspieler bis sich hart auf die Lippe, bis Blut an seinem Kinn hinunterlief. In seinen Augen lagen die Spiegelbilder von den Fäden, sie ihn und alles andere gefangen hielten. "Wo ist nur das Schwert, mit dem ich die Fäden des Schicksals durchtrennen kann?"


    Teil 2 mit prime und Isqzark

  • Na toll. Ihn kann ich also auch vergessen. Die Wahnsinnige seufzte. Waren denn hier nur verrückte? Vielleicht hatte sie wenigstens bei dem anderen Mädchen Glück. Aber wenn das so weiter ging, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis sie sich den anderen beiden anschließen konnte. Und einen klaren Kopf würde man wohl brauchen, wenn hier alle ohne größere Verletzungen raus kommen wollten. "Ein Schwert wäre zwar nicht schlecht, allerdings wäre mir eines lieber, das uns hier heraus holen oder sich um den Rootdemon kümmern könnte." In wie fern ihre Worte den Mann überhaupt in seinem aktuellen Zustand erreichen konnten wusste die Rothaarige nicht, aber vielleicht war es bei ihm ja nicht ganz so schlimm wie bei ihr. Egal sie mussten immer noch aus dem Kaufhaus heraus kommen. "Sieht so aus, als könnte man uns beide gerade vergessen... Entsprechend würde damit dann wohl die Entscheidung und Umsetzung, wie wir aus dem Gebäude herauskommen, an dir hängen bleiben." Meinte Kyuki zu Leone.


    "Ruhe schön und gut. Aber erstmal will ich hier raus!" Einen Kommentar wollte sie auf seine Antwort nicht loslassen. Sonst wäre er vielleicht noch beleidigt und ließ sie zurück. Und das war wirklich das letzte, das sie wollte. Als Leone bemerkte, wie der Qualm leicht dichter wurde, zog sie das obere Ende ihrer Kapuze weiter nach oben, um ihre Lungen etwas zu schützen. "Ach was. Das hätte ich nie erwartet." Jetzt wurde sie schon sarkastisch. Die Lage war also schon ziemlich brenzlig. Dann kam aber die erlösende Nachricht über Lautsprecher. Wie die noch funktionierten war zwar ein Rätsel für sie, aber das war auch egal. Die Botschaft war um einiges wichtiger. Ein Grinsen zeichnete sich auf ihrem Mund unter der Weste ab. Das war der Weg hier raus! Aber Ringo schien es anders zu meinen. Und bei der Antwort verlor sie sämtliches Vertrauen. "Ist das dein Ernst?", zischte sie ihn wütend an. "Deinen inneren Hipster kannst du auch zu ner anderen Zeit raushängen lassen. Aber was du machst ist mir ehrlich gesagt egal. Wenn du unbedingt sterben willst, nur zu." Sie stemmte die Arme in die Hüften und funkelte ihm durch Rauch entgegen. "Also entweder du kommst jetzt mit, durch den Lastaufzug zu den Typen und überlebst. Oder du suchst dir selber einen und gehst verrecken. Aber wenn du Zweiteres wählst...", sie hatte eine Hand erhoben und deutete auf Kyuki, "dann lass sie bei mir und ich bring sie raus."


    "Das wäre aber ganz schön unvernünftig, nicht?", erwiderte der Marionettenspieler, dessen Gefühlslage eine plötzliche 180° Drehung machte und nun wieder ruhig sowie ernst wirkte. Ein gutes Analogon wäre jemand im Halbschlaf, den das Platzen einer Blase plötzlich aufweckte. "Es mag nur marginal sein, aber im Moment ist es wohl besser, wenn ich sie trage, so wie erschöpft sie zu sein scheint. Warum machst du also so einen dummen Vorschlag?" Als ob sein Anfall ihm vollkommen entgangen war, was es wohl wahrscheinlich voll traf. Mit einem resignierten Seufzer blickte er von einer Seite zur anderen und suchte sie systematisch ab, um diesen Lastenaufzug zu erspähen. "Nun, wo ist denn dieser Aufzug? Ich brenne zwar nicht darauf einem 'Schicksalsruf' zu folgen, aber was bleibt einem in diesem Schlamassel schon übrig?"


    Er hatte sich wieder gefangen. Wenigstens etwas. Und über ihr Ziel waren sich die drei auch einig. Weit kamen sie allerdings nicht, da sicherlich zwölf Helikopter über dem Gebäude auftauchten, aus denen sich zügig eine kleine Armee in schwarz gekleideter Gestalten abseilten. Gesichter oder irgendetwas menschliches außer ihrer Körperform konnte man an ihnen nicht erkennen. Ein Helm mit Visier verdeckte den Kopf und Handschuhe die Hände, während der restliche Körper in einer Hose und Jacke steckte, vermutlich mit Protektoren gegen Angriffe. Schnell sammelten sich die Soldaten - Kyuki hatte sich entschied, sie erst mal so zu nennen - am Rand des noch nicht eingestürzten Daches und zielten mit Gewähren auf die Anwesenden. Dabei schienen sie auch nicht zwischen dem Rootdemon und normalen Menschen zu unterscheiden.
    Vielleicht wäre die Verrückte, wenn sie eine normale Kindheit gehabt hätte, auf die Idee gekommen, die Soldaten seien hier um sie zu Retten, unabhängig davon, dass gerade tödliche Waffen auf sie gerichtet wurden. Vielleicht wäre dann auch all dies nie passiert, es waren schließlich erst wenige Minuten vergangen und so schnell waren Spezialeinheiten nun auch wieder nicht... Aber darüber machte sie sich erst mal keine Gedanken. Für die Rothaarige waren die Männer auf dem Dach in aller erster Linie eine Gefahr. Unabhängig vom Grund ihrer Anwesenheit. Sie brauchte Platz. So auf dem Rücken des Mannes bot sie ein leichtes Ziel. Schnell befreite sie sich von ihrem Träger, landete unglücklich auf dem Boden, ignorierte aber den Schmerz und verharrte erst mal in einer halbwegs geduckten, knienden Position hinter dem Mann. Was sollte sie machen? Mit allen konnte sie es unmöglich aufnehmen, noch dazu in ihrem jetzigen Zustand.


    OT: und Teil 3, mit etwas Story am Ende. Immer noch in Cooperation mit drsnake und Isqzark.
    Ja, ich mag es schlimme Sitationen noch schlimmer zu machen :p

  • Langsam kam Jacob zu sich.
    Eben hatte er noch gemütlich beim Imbiss gestanden und etwas gegessen und im nächsten Moment hatte ihn etwas ausgeknockt.
    Noch immer dröhnte sein Schädel, aber sein Blick wurde langsam klarer und er realisierte, dass er unter einigen Trümmern vergraben lag.
    Jacob rappelte sich auf. Seine Klamotten rauchten und hatten böse Brandlöcher abbekommen. Eine Explosion?
    Wenn er sich so umsah, hatte er wohl Glück überhaupt noch zu leben. Schutt, Leichen und vereinzelte Feuer. Die Zerstörung war enorm.
    Als ersten kam ihm ein Terroranschlag, eine Bombe oder ähnliches in den Sinn, doch Stimmen aus dem oberen Stockwerk lenkten seine Aufmerksamkeit schnell auf den wahren Grund. Ein flammender Hund... ein Rootburst?
    Jacob fasste sich an den Kopf, der noch immer etwas schmerzte. Dann sah er wieder hinauf. Da oben waren auch noch Menschen.
    Ganz davon abgesehen, dass da ein brennender Hund durch die Gegend sprang, war die Einsturzgefahr des verbleibenden Gebäudes, wenn man es noch so nennen wollte, sicher auch nicht zu verachten.


    Verdammt. Es währe wohl besser hier einfach so schnell wie möglich zu verschwinden. Aber wenn da oben noch jemand war, wenn sie Hilfe brauchten? Jacob sah sich um. Aufzüge, waren wohl eher keine Option, aber vielleicht war das Treppenhaus noch in irgendeiner Weise begehbar? Doch bei all den Trümmern konnte er dieses momentan nicht einmal finden.
    Dafür fiel sein Blick nun auf die herunter hängende Galerie der nächsten Etage. Ein Stockwerk könnte er da schon einmal höher kommen.
    Also lief er los.
    Ihm war noch etwas schwindelig, aber trotz der Stolperei erreichte er sein Ziel. Mit einem kräftigen Sprung erreichte er die runterhängende Betonkante und zog sich hinauf.
    War die Galerie nicht einmal höher gewesen? Es kam ihm so vor, als sei das ganze Gebäude abgesackt.
    Wieder sah er sich um. Wie nun weiter?
    Plötzlich erklang eine Lautsprecher Ansage, die aber auch genau so plötzlich wieder verstummte.
    Der Lastenaufzug? Jacob vermutete mal, dass dieser sich im Lagerbereich hinter den Geschäften befinden könnte. War im Obergeschoss nicht ein Möbelhaus? Wer könnte wohl eher einen Lastenaufzug gebrauchen als die?
    Noch bevor er seine Überlegungen zu Ende bringen konnte, wurde er auch schon von der nächsten Überraschung aufgeschreckt.
    Helikopter und Sirenen.
    Man, waren die Kollegen heute schnell. Jacob konnte es kaum glauben.
    Doch als die Uniformierten schließlich durch das Dachfenster Brachen, wusste er, dass es nicht seine Ehemaligen Kollegen waren.
    Solche Ausrüstung hatte nicht einmal ihr Sonderkommando gehabt. Das Auftauchen dieser Spezialkräfte machte ihn misstrauisch und ließ alle Alarmglocken schrillen, sodass er erst einmal rasch in Deckung ging, wobei er jedoch weiterhin versuchte die Umgebung im Blick zu behalten und einen Weg nach oben zu finden.


    OT: dann versuche ich mal einen Einstieg in diese verfahrene Situation zu finden...