Aha, und wenn jemand wegen Freiheitsberaubung hinter Gitter kommt, dann auch nur, um ihm dasselbe anzutun?
Wie würdest du die Bevölkerung vor Verbrecher schützen wollen? Würdest du lieber jeden Verbrecher umbringen lassen?
Durch die Todesstrafe soll der Täter nicht das gleiche Schicksal erfahren, wie seine Opfer, er soll ganz einfach von weiteren Straftaten abgehalten werden.
Und das ist eben Schwachsinn, sorry.
Der Verbrecher wird eingesperrt und kann niemandem mehr etwas antun. Ihn dann auch noch zu töten, ist nicht nur überflüssig, sondern auch hochgradig unmoralisch und niederträchtig.
Mit "Fluchtgefahr" zu kommen ist sowieso bescheuert, weil sowas nie passiert. (Zumindest nicht, wenn die Wärter halbwegs kompetent sind)
Wie ich bereits sagte, die Betroffenen urteilen nicht über den Täter! Der Richter dürfte demnach kaum der Vater sein.
Das Beispiel mit dem Richter, der auch Vater ist, sollte nur verdeutlichen, was die Todesstrafe mit Rache zu tun hat.
In Wahrheit urteilt die Gesellschaft und nicht der Richter. Sie ist es nämlich, die sich für die Todesstrafe stark macht und in einer Demokratie bestimmt die Mehrheit des Volkes. Daraus kann man ableiten, dass die Mehrheit der Bevölkerung in den Staaten auf Rache setzt, weil eben die Mehrheit dort für die Todesstrafe ist.
Im Gegensatz zu seinem Opfer, weiß der Täter, was ihm bevorsteht. Hätte er nicht gemordet, würde er nicht verurteilt werden, er konnte selbst über sein weiteres Leben entscheiden, sein Opfer nicht.
Und was ist, wenn der Täter einen Verbrecher tötet? Geht das dann in Ordnung, weil der Verbrecher ja schuldig ist und daher weiß, dass eine Strafe auf ihn zukommt?
Oder darf nur der Staat töten? Falls ja, mit welchem Recht?
Der Täter konnte über sein weiteres Leben entscheiden; das schließt seinen Freundeskreis, seine Familie mit ein.
Du meinst also, dass die Angehörigen immer schon vorher wissen, dass einer aus ihrer Familie oder ihrem Freundeskreis ein Verbrechen begeht und, dass sie dann selbst schuld sind, weil sie die Tat nicht verhindern können?
Klingt für mich nach einem Widerspruch...
Ist es aber nicht. ;)
Wir brauchen Gerichte und ein vereinheitlichtes Strafgesetz, um nicht in der Anarchie zu versinken. Das heißt aber nicht, dass Gerichte objektiv sind.
Trotzdem ist es ihnen überlassen, wie die Bestrafung ausfällt, weil das/die Opfer/Angehörigen das nicht genau beurteilen kann/können, weil sie den Täter automatisch verabscheuen und nur noch Rache wollen.