Was haltet ihr von Tattoos bzw. Piercings?

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  • Ich bin froh, dass dem Thema endlich mehr Beachtung geschenkt wird. Hoffentlich bekommen wir dann auch noch klare Richtlinien bezüglich der Profession. Hier gibt es immerhin mehr als genug Pfusch.


    Nur weil es anderen Baustellen gibt, wie von dir angesprochen das Rauchen und Alkohol (wobei der Vergleich tbh eh hinkt), heißt das ja nicht das damit alles andere auch egal ist. ;)

  • Die Frage ist eigentlich eher, warum jetzt?

    Das Problem ist ja nicht erst seit ein paar Tagen bekannt.


    Und wenn ich ehrlich bin, verstehe ich es nicht.

    Was ist ein Tattoo ohne Farben wert? Prinzipiell gar nichts.

    Wem schaden wir mit dem Tattoo? Niemandem!


    Alkohol schadet dem Umfeld, bedeutet Alkohol läßt die Sinne benebeln und man ist nicht mehr Herr seiner Taten, bedeutet Stress und schlimmstenfalls Körperverletzung.


    Zigaretten schaden dem Umfeld UND der Umwelt.

    Stichwort Passivrauchen und Umweltverschmutzung.


    Aber wen oder was schaden wir denn, wenn wir uns mit FARBE tätowieren lassen?

    Erklärt mir das bitte mal jemand?

  • Was ist ein Tattoo ohne Farben wert? Prinzipiell gar nichts.

    Was ist denn ein Tattoo mit Farben wert?

    Nur meine persönlich Meinung, aber ich fand S/W Tattoos eh immer viel schöner, als farbliche Tattoos ^^


    Kann sonst nicht allzu viel zum Thema beitragen, da ich mich damit kaum auskenne.

    Werde mir vermutlich nie im Leben ein Tattoo stechen lassen, weil ich Haut ohne Tattoos ästhetisch viel schöner finde. Auf anderen Menschen finde ich kleine Tattoos (Herzchen, Buchstaben, Symbole, Schriftzeichen...) hübsch, aber ganz große und bunte Tattoos schrecken mich schon ein bisschen ab, tbh. Besonders wenn es halt ganze Fanarts oder Portraits sind...

  • Wenn ich mir einen besonderen Namen stechen lassen will, möchte ich das nicht in schwarz-weiß, ich würde das in Farbe haben wollen, da das in schwarz-weiß total scheiße aussieht.

    Wenn du dir vielleicht mal ein Totenkopf stechen lassen willst, oder sonst irgendetwas in die Richtung, wäre schwarz-weiß natürlich ideal, aber da schwarz-weiß keine Farben im eigentlichen Sinne sind, wann es eigentlich auch nicht wirklich hübsch aussieht, käme das für mich nicht in Frage

  • Was ist ein Tattoo ohne Farben wert? Prinzipiell gar nichts.

    So geldmäßig? Kostet bisschen weniger als ein Schwarz/Weiß Motiv, also verstehe ich die Farbe nicht. Soll Leute geben, die das auch ästhetisch finden, krass oder. :O


    Aber Spaß beiseite, finde es allgemein schon ... merkwürdif, dass man scheinbar nicht mehr vergleichen darf. Ja, nur weil Tattoofarben verboten werden, hat das nichts mit dem Rauchen zu tun, aber man darf sich mMn trotzdem wundern, wieso Rauchen dementsprechend zugelassen wird, obwohl es einen starken Einfluss auf andere Menschen hat, und Tattoofarben nicht, die soweit ich weiß nur einen selbst betreffen. "Aber die anderen dürfen!", ist zwar an sich kein gutes Argument, aber es ist in dem Fall absolut verständlich, dass es Leute dermaßen frustriert.


    Bin aber trotzdem auch dafür, dass schädliche Farben aus der Auswahl rausgenommen werden, vor allem, wenn man nicht genau weiß, wie krass sie sich wirklich auf Gesundheitsrisiken auswirken können.

  • Nein, das war eine rhetorische Frage, also im Sinne von, warum unbedingt schwarz-weiß, wenn es mit Farbe doch viel hübscher aussieht, und ich würde mir keines stechen lassen, wenn ich nur auf schwarz-weiß angewiesen bin, weil mir das einfach nicht zusagt

  • Ich bin froh, dass dem Thema endlich mehr Beachtung geschenkt wird. Hoffentlich bekommen wir dann auch noch klare Richtlinien bezüglich der Profession. Hier gibt es immerhin mehr als genug Pfusch.


    Nur weil es anderen Baustellen gibt, wie von dir angesprochen das Rauchen und Alkohol (wobei der Vergleich tbh eh hinkt), heißt das ja nicht das damit alles andere auch egal ist. ;)

    Das hast du falsch interpretiert. Ich sehe Rauchen und Alkohol nicht als "Baustelle" an, sondern dass dir niemand, erst recht der Staat nicht, vorzuschreiben hat, was du deinem Körper zufügst oder eben nicht.


    Ich sehe absolut kein Problem damit, wenn man zuvor gewarnt werden muss, dass ein gewisser Inhaltsstoff schädlich sein könnte, und dann willentlich zustimmt.


    Das gilt btw auch für Drogen, Suizid und alles andere, was man sich selbst zufügen könnte, aber das ist ein anderes Thema.

  • Ich sehe absolut kein Problem damit, wenn man zuvor gewarnt werden muss, dass ein gewisser Inhaltsstoff schädlich sein könnte, und dann willentlich zustimmt.

    Als Laie bist du typischerweise nicht in der Lage eine fundierte Entscheidung darüber zu treffen, in was du da einwilligst, dafür sind die Gefahren zu abstrakt und zu weit weg. Man merkt ja schon in der aktuellen Gesamtsituation, dass Menschen nicht rational handeln. Wen interessiert schon der Krebs in 15 Jahren, wenn man dafür jetzt ein Tattoo haben kann?

  • Ich sehe absolut kein Problem damit, wenn man zuvor gewarnt werden muss, dass ein gewisser Inhaltsstoff schädlich sein könnte, und dann willentlich zustimmt.

    Als Laie bist du typischerweise nicht in der Lage eine fundierte Entscheidung darüber zu treffen, in was du da einwilligst, dafür sind die Gefahren zu abstrakt und zu weit weg. Man merkt ja schon in der aktuellen Gesamtsituation, dass Menschen nicht rational handeln. Wen interessiert schon der Krebs in 15 Jahren, wenn man dafür jetzt ein Tattoo haben kann?

    Mein ursprüngliches Argument war, dass es den Staat und andere Menschen nichts angeht, zumindest nicht sobald du 18 bist. Ob jemand in 15 Jahren eventuell Krebs haben könnte, oder auch nicht, sollte da auch nicht deine Sorge oder die des Staates sein.

    Genauso ist es unwichtig wie fundiert und überlegt der Gesetzesgeber oder du, die Entscheidung anderer Menschen finden, solange es dich nicht direkt betrifft.

    Erwachsene Menschen so sehr gesetzlich zu bevormunden, finde ich dann doch ziemlich eklig.


    Und wenn man dann mit "ABER BEHANDLUNGSKOSTEN!" oder "ABER MENSCHENLEBEN!" argumentiert ... wieso existiert dann die Tabak- und auch die Fast Food-Industrie noch?

    Nicht dass ich das verbieten möchte, aber sowohl der Staat, wie auch diese Argumente, sind eben verdammt doppelmoralisch.

  • Ich stehe dem zwiegespalten gegebenüber. Auf der einen Seite haben Volljährige das recht mit ihrem Körper machen zu können was sie wollen, aber auf der anderen Seite hat der Staat eine "Fürsorgepflicht" und muss Maßnahmen ergreifen um die Leute vor sich selber zu schützen.


    Das jeder selber entscheiden muss ob er sich tätowiert das ist klar, aber sollten die Stoffe wirklich so gefährlich sein dann hat der Staat das Recht und auch die Pflicht Gesetze zu erlassen, das gilt auch für viele andere Bereiche wie Lebensmittel, Bildung, Auto, Häuser etc.


    Und wenn man dann mit "ABER BEHANDLUNGSKOSTEN!" oder "ABER MENSCHENLEBEN!" argumentiert ... wieso existiert dann die Tabak- und auch die Fast Food-Industrie noch?

    Nicht dass ich das verbieten möchte, aber sowohl der Staat, wie auch diese Argumente, sind eben verdammt doppelmoralisch.

    Okay da gebe ich dir recht. Ich finde es auch witzig das viele Leute doppelmoralisch sind, aber man darf nicht vergessen das viele Menschen nach ihrer Erziehung gehen. Mal ein Beispiel. In Japan ist teilweise völlig normal mit seinen Kollegen/Vorgesetzen saufen zu gehen, teilweise kann da zu richtigen Auseinandersetzungen kommen. Am nächsten Tag wird darüber nicht gesprochen. Wenn du aber in Japan einen kleinen Joint rauchst kannst du gleich Seppuku begehen, weil du gesellschaftliche total geächtet wirst.

  • Erwachsene Menschen so sehr gesetzlich zu bevormunden, finde ich dann doch ziemlich eklig.

    Es wird nicht der erwachsene Mensch als Individualperson "bevormundet". Es wird das Unternehmen "bevormundet". Das Unternehmen muss Farben beschaffen, die den Gesetzen genügen. Und den Turbokapitalismus zu verhindern halte ich für eine ganz kluge Sache.

    wieso existiert dann die Tabak-

    Das verstehe ich tatsächlich nicht.

    und auch die Fast Food-Industrie noch?

    Das habe ich dir hier bereits erklärt: RE: Was haltet ihr von Tattoos bzw. Piercings?

  • Das Unternehmen muss Farben beschaffen, die den Gesetzen genügen.

    Und eigentlich war ja sicherlich Zeit genug. Hab das zwar nicht genau mitverfolgt, aber das Gesetz kam doch nicht aus heiterem Himmel. Vielleicht hätte man nicht darauf hoffen sollen, dass das am Ende doch nicht so umgesetzt wird.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Und eigentlich war ja sicherlich Zeit genug.

    Ganz einfach ist das nicht. Für die Farbentwicklung kann man durchaus mehrere Jahre und viel Geld investieren. Es gibt aber einen Hersteller, der Tattoofarben anbietet, die den gesetzlichen Anforderungen genügen: Edding (ja, die mit den Stiften). Die haben aber noch nicht die notwendige Produktion, um auch Fremdstudios zu versorgen, sondern nur ihr eigenes in Hamburg.


    The safer way of tattooing
    Willkommen in unserer Tattoo Welt – Erfahre mehr über die edding Tattoofarbe, unser Sicherheits- und Hygiene-Konzept, unser Tattoo Studio und Tattoo Artists.
    www.edding.tattoo

  • Gibt es denn eine Alternative, oder wird man zukünftig komplett auf die Farben verzichten müssen?

    Und ist das nur ein Entwurf, oder steht das komplett fest?


    Ich weiß, Bastet hat es bereits verlinkt, aber ich kann mich momentan nicht so recht darauf konzentrieren.

    Wäre lieb, wenn mir jemand kurz und schnell die Fragen beantworten könnte.

  • Wie Tim bereits gesagt hat, gibt es zumindest schon eine Firma, die dran war, sich Alternativen zu suchen. Es ist auch nicht "Das Verbot von farbigen Tattoos" sondern vielmehr ein "Ansprüche an zukünftige Tattoofarben", wenn ich das jetzt richtig verstanden habe. Das kam wie erwähnt auch nicht aus heiterem Himmel, weswegen ich die ganze Panikmache drum herum nicht ganz verstehe, zumal es ja schon Entwicklungen alternativer Farben gibt, die den Ansprüchen entsprechen, an denen man sich eventuell orientieren kann.

  • Ich frage mich gerade, wieso denen gerade dieses eine Thema ein Dorn im. Auge ist, wenn es doch soviele andere Baustellen gibt, die wichtiger sind und höhere Prioritäten haben.

  • "Dabei ist alles andere als klar, wie gesundheitsschädlich genau die einzelnen Tätowierfarben eigentlich sind."


    Can getting a Tattoo cause cancer | cancer.net


    Existing reviews of medical literature suggest that a relationship between skin cancer and tattoos might be mostly coincidental. A 2012 review of studies in The Lancet Oncology, for example, found 50 cases of various types of skin cancer on tattoos over the course of 40 years. According to the review authors, considering the millions of people with tattoos in the world, this number of cases "is seemingly low” for a causative link. However, the authors urged for further study of the issue. A 2016 review of the medical complications of tattoos in Clinical Reviews in Allergy and Immunology had similar conclusions, as the authors found no defined association between cancer and tattoos.


    Das heißt natürlich nicht, dass man Tätowierungen nicht ganz grundsätzlich mit Vorsicht genießen sollte, da man sich nach wie vor chemische Substanzen permanent in die Haut einverleibt, nur sehe ich nicht, in wie fern es die Datenlage rechtfertigt, die ganze Branche dermaßen einzuschränken, wenn's da noch nicht mal deutliche Korrelationen gibt (wie etwa beim Rauchen, wo das Risiko für Lungenkrebs einfach mal um 10.000% steigt). Zumal auch schwarze und graue Tattoos potentiell bedenkliche, als karzinogen eingestufte Inhaltsstoffe haben, wie Benzo(a)pyrene.


    Wichtig ist denke ich in erster Linie, dass Tattoofarben, ob farbig oder schwarz, besser reguliert werden und bestimmte Qualitätsstandards erfüllen sollten. Oft ist das Problem, dass diese Farben verunreinigt sind, z.B. mit Schwermetallen und Bakterien oder sonstige fragwürdige Inhaltsstoffe enthalten sind. Herrscht hier ein gewisser Qualitätsstandard vor, ist es denke ich zweitrangig, ob ein bestimmter Farbstoff potentiell bedenklich ist (weil wie gesagt, höchstens eine Korrelation, die nicht am Menschen selbst sondern im Labor oder Tierversuchen unter unrealistischen Bedingungen festgestellt wurde). Wobei der Anspruch an qualitativ hochwertigere Inhaltsstoffe natürlich trotzdem gegeben sein sollte, aber die Nichtverfügbarkeit dieser kein grundsätzliches Verbot zur Folge haben sollte.


    Den Vergleich mit Rauchen und Alkohol finde ich passend. Das Argument, dass aus der Legalität und freien Verfügbarkeit des einen nicht automatisch die des anderen folgen sollte, halte ich für nicht haltbar. Denn sowohl aus rechtlicher, als auch aus ethischer Sicht muss es da meiner Meinung nach eine gewisse logische Konsistenz geben. Sonst heißt es halt wie bei der Debatte um die Legalisierung von Cannabis, "Cannabis ist verboten, weil es illegal ist".

  • Bastet Verstehe ich, sehe ich ähnlich, kann aber nicht zu 100% zustimmen.


    Wichtig ist es Qualität zu fördern, vor allem in einem Gewerbe das quasi kaum Regulierungen hat. Das ist jetzt definitiv ein Schritt in die richtige Richtung. Das hat nicht zwangsweise etwas mit Bevormundung zu tun. Hier geht es auch um Konsumenten- und Selbstschutz.


    Zum anderen muss man dieses „Verbot“ als Innovationstreiber sehen, auch wenn es aktuell wohl keinen einfachen Workaround gibt.


    Du hast recht, beim Rauchen und bei Alkohol ist eine andere Lobby im Hintergrund. Da spielen freilich auch noch andere Themen eine Rolle die jetzt aber mal rudimentär sind.


    Wichtig ist hier in der Unterscheidung aber doch ein ganz klarer Punkt, der den Vergleich nicht ganz Rund macht: Ja, die Entscheidung liegt bei der Person und ist eine (zum Zeitpunkt) bewusste. Bei Tattoos gibt es aber einen Knackpunkt und zwar die Irreversibilität. Rauchen und Alkohol kann zu jederzeit selbst reguliert werden, sprich du kannst die „Kurve kratzen“ und aufhören wenn man so will. Ein Tattoo ist halt permanent.


    Was hier noch dringend fehlt ist u.a. die Notwendigkeit von ordentlichen Allergietests. Auch das ist etwas, was aktuell nur ganz wenige Artists fordern. Wenns erst mal unter der Haut ist, ist es halt zu spät.

  • Das kam wie erwähnt auch nicht aus heiterem Himmel, weswegen ich die ganze Panikmache drum herum nicht ganz verstehe, zumal es ja schon Entwicklungen alternativer Farben gibt, die den Ansprüchen entsprechen, an denen man sich eventuell orientieren kann.


    Panik herrscht vermutlich deshalb, weil das echt eine existenzbedrohende Maßnahme für einige Artists sein kann.

    Alternative Farben helfen erst einmal wenig, wenn sie nicht einmal verfügbar sind. Das ist beispielsweise eines der Probleme an der Beschaffung von Ersatz. Dieser nützt wenig, wenn die Leute, die das brauchen, keinen ausreichenden Zugriff drauf haben. Die wenigen vorhandenen Produkte sind verständlicherweise seit der Festsetzung der Regelung schwer zu kriegen. Noch in Entwicklung befindliche Konzepte/Produktionen, wie auch die von Edding, sind zwar ein toller Ansatz, aber bringen den Artists, die jetzt davon leben müssen, recht wenig.


    Zudem ist auch fraglich, ob Kunden dieses Spiel alternativer Farben immer mittragen wollen. Die Brillianz der Farben solcher Alternativen sei zum einen nicht unbedingt das, was man von Bisherigem gewohnt ist. Zum anderen haben die Leute, die diese jetzt nutzen müssen, oft keine eigenen Erfahrungen zu Eigenschaften wie der Langlebigkeit dieser neuen Farben. Als ehrlicher Artist wird man das den Kunden so vermutlich auch mitteilen (müssen).

    Wenn man also jetzt eigentlich vor der Wahl stand, ein Tattoo machen zu lassen, das von starken Farben lebt, das jetzt aber vielleicht nicht möglich ist - lässt man es dann erstmal sein und wartet ab was kommt oder sagt man whatever und zieht es halt trotzdem durch? Aufgrund der Langfristigkeit eines Tattoos würde ich persönlich eher erstere Option wählen, das geht sicher auch einigen anderen so.

    Da ist auch das Problem, dass es kaum eine Übergangsfrist für die alten Farben gibt. Diese sind seit diesem Jahr verboten zu nutzen und sogar zu lagern und müssen effektiv einfach vernichtet werden. Ist auch mega mies, wenn man eigentlich ein langfristiges, großflächiges Tattooprojekt nicht vorher fertigstellen konnte.


    Und dann kann man obendrauf auch noch die ohnehin durch die Pandemie angespannte Situation und damit zusammenhängenden zwangsweisen Schließungen oben drauf packen, die sicher eh schon zu einigen Verdienstausfällen geführt hat. Die Regelung kann in dieser Form womöglich einigen Künstlern die Existenz genommen haben, bevor es überhaupt verfügbare Alternativen gegeben hat. Ich vermute also mal, dass daher diese gewisse Panik kommt.



    Generell finde ich deshalb die Vorgehensweise in diesem Fall durchaus fraglich. An sich finde ich es auch gut, dass dem Thema generell mehr Aufmerksamkeit gegeben wird und würde es sehr begrüßen, wenn es hier beispielsweise auch geregeltere Ausbildungen gäbe. Aber das Thema strahlt für mich jetzt eigentlich auch nicht eine derartige Dringlichkeit aus - besonders wegen der ohnehin wohl eher schwammigen Forschungslage dazu - dass es solche harten Cuts rechtfertigen würde, die eine Vielzahl von Studios in eine womöglich prekären Lage bringen könnte. Sogar das Bundesinstitut für Risikobewertung sah hier eigentlich keinen akuten Handlungsbedarf über weitere Forschung zu den Pigmenten hinaus, weil die Datenlage zwar noch zu unvollständig ist, um es abschließend bewerten zu können, aber sich bisher nur eine geringe Toxizität darstellt. Das Institut erwähnte dabei außerdem, dass als Alternativen sogar noch weniger gut erforschte Stoffe zum Einsatz kommen könnten, was unter Umständen noch problematischer werden könnte.

  • Leider reagiert die Industrie auf sowas immer träge. Also JEDE Industrie. Gehandelt wird oft erst sobald es Verbote gibt. Das Problem sitzt dann weniger bei den Künstlern sondern bei den Farbenherstellern, die solche Situationen kommen sehen können und eigentlich längst hätten reagieren müssen. Ähnlich wie mit dem Verbot vom Kükenschreddern. " Aber was sollen wir dann machen ?" Ja hätte man früher reagieren müssen. Aber grade große Konzerne versuchen halt Forschung und Entwicklung so lange es geht zu vermeiden, da es Geld kostet und nicht sofort Gewinn bringt. Am ende leiden dann die weiter unten an der Gewinnleiter. Quasi ein weiterer Grund warum Kapitalismus wie er aktuell betrieben wird so nicht funktioniert. Alles ist ausgelegt auf Kurzfristige gewinne und nicht auf Zukunftssicherheit. Vielleicht müsste man alternativ den Herstellern sofort Druck machen um den Umschwung anzuregen bevor es zu einem Verbot kommt. ( mit Großzügig angemessener Zeit, da Entwicklung und Testung seine Zeit benötigen kann ) Man bräuchte einen Anreiz für Hersteller von .... eigentlich allem, auf dem Laufenden zu bleiben was ihre Produkte angeht und einen schritt vor der Gesetzgebung zu sein. Letzten Endes ist die Kundensicherheit etwas das ALLEIN, FÜR SICH GENOMMEN SCHON AUSREICHEND SEIN SOLLTE um seine Produkte zu überarbeiten.