skysyk: Schau bitte einmal nach, ob Du korrekt zitiert hast. Ist aller Wahrscheinlichkeit nach ein Versehen gewesen, aber mein Name taucht bei Posts auf, die gar nicht von mir stammen.
Wir scheinen uns im Kreis zu drehen. Also, ich fasse noch ein letztes Mal meinen Standpunkt zusammen:
Ich finde es gut, dass es Justiz, Recht, Gericht und Exekutive gibt.
Ich finde es aber nicht gut, dass Rächer im Endeffekt auf eine Stufe mit den Tätern gestellt werden. Ja, in dem Moment, da man eine Straftat begeht, wird man zum Täter, schon klar. Aber man ist eben ein anderer Täter wie jene Person, an der man sich rächt. Und dass dies überhaupt gar keine Rolle in unserem Rechtswesen und damit zwangsläufig auch in unserer Gesellschaft spielt, werte ich als äußerst bedenklich.
Ansonsten möchte ich noch klarstellen, dass Ihr unrecht habt, wenn Ihr behauptet, wir unsterstellten der Justiz, permanent Fehlurteile zu fällen. Das stimmt nämlich nicht. Es geht um wenige Ausnahmen, die man nicht schönreden darf und kann. Sie sind da und gehören auch thematisiert.
Und ich weiß auch, dass im Fernsehen gerne einmal dramatisiert wird, jedoch sei erwähnt, dass es Fälle wie die aus dem >>Tatort<< oder >>Polizeiruf<< etc. nicht auch in der Realität gibt.
Noch einmal: Wir reden von Fällen, in denen die Schuld des Täters offensichtlich, nur auf rechtlichem Wege nicht zu beweisen ist. Es stellt sich hier also gar nicht die Frage, ob man aufgrund subjektiven Empfindens blind vor Hass agiert. Denn die Rache wird definitiv zurecht ausgeübt, da eine Unschuld des Täters ausgeschlossen ist.
Das Recht soll eigentlich dazu da sein, für Ordnung und Gerechtigkeit zu sorgen. In manchen Fällen aber stellt es sich dabei selbst ein Bein. Dann werden Beweise als unzulässig erklärt oder Indizien als nicht ausreichend, obwohl sie teilweise noch gewichtiger sind als Beweismittel. Und hier muss - es tut mir leid, dass ich es immer wieder sagen muss; langsam wird es selbst mir lästig - der gesunde Menschenverstand zum Einsatz kommen, was aber leider nicht erlaubt ist. Noch einmal: Es geht um Fälle, wo Schuld und Unschuld ganz klar festgestellt sind.
Und hinter der von manchen hier so belächelten >>zwischenmenschlichen Ebene<< muss nicht immer irrationales Gedankengut stehen. Viel mehr geht es schlichtweg um Logik. Man kann doch nicht allen Ernstes nur nach dem Papier urteilen, wenn dies dazu führt, dass Unschuldige eingekerkert und Schuldige freigesprochen werden. Wenn ich als Richter so etwas zu verantworten hätte, würde ich mich mit einem weitaus schlechterem Gewissen plagen als wenn ich in meiner Wut Selbstjustiz ausübe - denn dann träfe sie wenigstens den Richtigen.