Uhm, ja... Wie ihr nur unschwer am Titel des Thread erkennen können solltet, will ich mit euch über Filme reden, weil wir irgendwie allgemein nur ein „Lieblingsfilme“ Thema haben (und ansonsten Buchverfilmungen und zu „kommenden Kinoereignissen“). Eben nichts allgemeines.
Und womit fange ich an?
Ja, mit der Geschichte des Films!
Diese beginnt, wenn man es ganz genau nehmen will, schon im frühen 19ten Jahrhundert, als Simon Stampfer und Joseph Plateau zur selben Zeit das sogenannte Lebensrad entwickeln. Dieses beruht auf der Technik, dass das Menschliche Auge schnell wechselnde, zusammenhängende Bilder als eine einzige Bewegung wahrnimmt, so lang diese aus mindestens 16 Bildern in der Sekunde besteht!
Der Ingenieur Franz von Uchatius kombinierte 1845 das Lebensrad mit der schon im 17ten Jahrhundert erfundenen Laterna Magica zu der früheren Version eines Filmprojektors.
Ich könnte jetzt darauf eingehen, wer noch welches Detail erfunden hat, damit der Filmprojektor auch längere, wirkliche Filme abspielen konnte, aber ich denke, dass wird wenig Leute hier interessieren.
Stattdessen springe ich gleich zur ersten Epoche des Kinofilms, aus der Zeit, als das Kino noch „Lichtspielhaus“ und „Nickelodeons“ hieß ;)
Ende des 19ten Jahrhunderts wurden die ersten Filme einem wirklichen Publikum gezeigt. Damals noch als Stummfilm, da es noch keine Möglichkeit gab Ton und Film zusammen aufzuzeichnen. Stattdessen wurden die Filme, die oft noch sehr kurz waren (denn es war kompliziert längere Filme am Stück aufzuzeichnen) oft von einem Pianisten, manchmal auch kleinen Orchesters oder Schallplattenmusik hinterlegt.
Die Filme waren meist pointiert und hatten wenig bis gar keine Handlung.
Der erste längere Film wurde erst Anfang der 20er Jahre gemacht. Es handelte sich dabei um Charlie Chaplins „The Kid“.
1927 kam letzten Endes der erste Tonfilm, damals aus dem Hause der vier Wonskolaser Brüder (die Warner Bros.) heraus und es folgten weitere. In dieser Ära, die bis zum Ende des zweiten Weltkriegs dauert, begann auch Disney seine ersten Zeichentrickfilme zu machen. Es gab viele Musicalfilme, die klassischen Horrorfilme, wie Frankenstein, kamen heraus und natürlich wurde diese Ära auch sehr durch das dritte Reich und deren Propaganda Filmen und gleichzeitig der Antipropaganda wie „Der Fuehrers's Face“ und „Der große Diktator“ geprägt.
In dieser Zeit kamen auch die ersten Farbfilme heraus, die jedoch vor allem durch Zeichentrickfilme geprägt wurden (auch wenn zum Beispiel „Der Zauberer von Oz“ von '39 ebenfalls in Farbe gedreht worden war)
1945 brach die nächste Ära an, die gerade in Europa und vor allem in Deutschland durch die Trümmerfilme geprägt wurde.
Auch prägnant für diese Zeit sind die ersten teilweise apokalyptischen SciFi-Filme, wie unter anderem „Kampf der Welten“ (Neuverfilmung: „Krieg der Welten“), heraus, die vor allem natürlich von dem Alptraumszenario gefüttert wurden, was passieren würde, wenn der Kalte Krieg ewig weiter ginge und irgendwann vielleicht nicht mehr so „kalt“ wäre.
Auch die sogenannten „Sandalenfilme“ kamen in dieser Zeit raus. Dazu gehörten die Bibelverfilmungen und Verfilmungen mehr oder weniger realer Vorkommnisse zur Zeit der Römer, Griechen und Ägypter.
Oh, und noch etwas prägte diese Zeit. Die ersten großen und bis heute noch kultigen Asiafilme wie Godzilla ;)
In dieser Zeit wurden auch neue Filmformate zur Aufnahme und zum Abspielen entwickelt... Aber das sind wahrscheinlich wieder Details, die kaum jemanden interessieren.
Das einzige, was vielleicht interessant sein könnte, ist die Tatsache, dass die ersten Möglichkeiten zur Stereoskopie, die man für den 3D Film verwendet, ebenfalls aus dieser Zeit stammt ;)
Die 60er und 70er sind vor allem für den Beginn des großen Bollywood bekannt (ja, das gab es schon vor '95 ;)) und für das Kino für die breite Masse. Auch stammen einige der großen Klassiker wie „A Clockwork Orange“, „Dirty Harry“ und „Bonnie und Clyde“ aus dieser Zeit. Auch die Filmkritik als solche wurde immer beliebter, da das Angebot an Filmen auch breiter wurde.
Aber viel mehr fällt mir tatsächlich nicht ein.
Dann kommen wir zu dem fast modernen Film der 80er und 90er Jahre.
Die Erfindung des Blockbusters!
Ja, Star Wars kam bereits '77 heraus, wird aber zu den ersten Blockbustern und damit zu der Ära der 80er und 90er gezählt, und war – wie eigentlich schon gesagt – einer der ersten!
Geprägt wurden diese heute so genannten Blockbuster vor allem durch Lucas selbst, Spielberg und natürlich nicht zuletzt auch Cameron, der die Ende der 70er Jahre erst entwickelte CGI Technik rasch weiter voranbrachte.
Natürlich produzierte Disney immer noch, nur mittlerweile ohne seinen Gründer.
Bekannte Filme aus deutschen Gefilden der Zeit waren wohl vor allem „Der bewegte Mann“ und „Lola Rennt“
Was allerdings auch mit den 90ern kam und sicher nicht missachtet werden sollte, sind die reinen CGI Filme, die vor allem von Pixar auf den Markt gebracht worden. Man erinnere sich an '95 und den ersten CGI animierten Featurefilm: Toy Story.
Dieses Konzept wurde auch sehr bald vom ewigen Rivalen und Erzfeind der Disney Company augegriffen: DreamWorks... Und beide Studios prägen dieses Genre bis heute ;)
Und damit während wir beim Kino des neuen Jahrtausends, das euch allen bekannt sein sollte.
3D Effekt durch polarisiertes Licht, Digital Cinema... Vor allem seit Camerons großen Durchbruch mit Avatar ist vor allem der 3D Film sehr beliebt und immer mehr Filme werden in diesem Format gedreht, auch wenn aktuell der größte Unterschied ist, mit welcher Technik.
Man beachte, dass sehr viele Filme Digital auf 3D nachbearbeitet werden, anstatt dass man sie mit Stereoskopen Kameras dreht, was zu einem unschönen Pappaufstellereffekt führt.
Und damit habe ich die wichtigsten Dinge aus der Geschichte des Films, beziehungsweise des Kinofilms zusammengefasst. Und widme mich dem nächsten Thema.
Was ich zum anderen noch erwähnen wollte, sind die Budgets und die Einspielergebnisse des Box Office , denn Geld regiert am Ende die Welt.
Mittlerweile wird letzten Endes wesentlich mehr Geld in Filme gesteckt, als früher. Größer, besser, spektakulärer ist das Motto des üblichen Blockbusters. Soll heißen: Größere Nachbauten und bessere Effekte. Da werden Millionen bis Milliarden in die Entwicklung neuer Effekte gesteckt und 100 Millionen fließen in eine einzelnen Szene(rie), nur damit diese möglichst brisant aussieht.
Man kann sich jetzt über das Pro und Contra streiten... Aber ich wollte nur ein wenig die Zahlen nennen. (Zu den Streitpunkten kommen wir weiter unten)
Das Box Office bestimmt, so hart es auch klingt, oft, ob es eine Fortsetzung gibt. Wenn ein Film gerade mal seine Kosten einspielt... Wird es keine Fortsetzung geben. Letzten Endes ist und war jeder Film dazu gemacht, dem Studio Geld zu bringen.
Und je mehr Geld ein Film einspielt, desto mehr ist für die Budgets weiterer Filme da.
Und nur, um einen kleinen Vergleich zu haben:
Die Top 20 der teuersten Filme und die Top 20 der Filme mit dem höchsten Einspielergebnissen!
[tabmenu][tab=Die teuersten Filme]1. Pirates of the Caribbean: At World's End (Disney Pictures/Bruckheimer) 300 Millionen $
2. Tangled (Rapunzel) (Disney Animation Studios) 260 Millionen $
3. Spider-Man 3 (Marvel Entertainment) 258 Millionen $
4. Harry Potter and the Half-Blood Prince (Heyday Films) 250 Millionen $
5. Avatar (Lightstorm Entertainment) 237 Millionen $
6. The Chronicles of Narnia – Prince Caspian (Walden Media) 225 Millionen $
6. Pirates of the Caribbean – Dead Man's Chest (Disney Pictures/Bruckheimer) 225 Millionen $
8. X-Men: The last Stand (20th Century Fox/Marvel) 210 Millionen $
9. Superman Returns (Legendary Pictures) 209 Millionen $
10. King Kong (2005) (Universal) 207 Millionen $
11. Transformers – Revenge of the fallen (Dreamworks) 200 Millionen $
11. 2010 (Centropolis Entertainment) 200 Millionen $
11. Titanic (Lightstorm Entertainment/Fox/Paramount) 200 Millionen $
11. Spider-Man 2 (Marvel Entertainment) 200 Millionen $
11. Terminator Salvation (The Halcyon Company) 200 Millionen $
11. Toy Story 3 (Pixar) 200 Millionen $
11. Quantum of Solace (EON Productions) 200 Millionen $
18. Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull (Lucasfilm Ltd.) 185 Millionen $
18. The Dark Knight (Legendary Pictures) 185 Millionen $
20. The Golden Compass (Scholastic Productions/NewLine) 180 Millionen $
20. The Chronicles of Narnia: The Lion, the Witch and the Wardrobe (Walden Media) 180 Millionen $
20. WALL-E (Pixar) 180 Millionen $
Ich möchte zu den Zahlen anmerken, dass es solche sind, die vom Studio OFFIZIELL bekannt gegeben wurden. Die Sache ist die, das diese a) gerundet sind und b) die Studios das teilweise unterschiedlich rechnen. Für die einen gehören Marketingkosten und Entwicklungskosten (für Technik) dazu... Für die anderen nicht ^^“ Aber einen groben Eindruck sollte man bekommen ^^“
[tab=Top 20 im Box Office]1. Avatar (Lightstorm Entertainment) 2,782 Milliarden $
2. Titanic (Lightstorm Entertainment/Fox/Paramount) 1,843 Milliarde $
3. Lord of the Rings – The Return of the King (WingNut Films) 1,119 Milliarde $
4. Pirates of the Caribbean – Dead Man's Chest (Disney Pictures/Bruckheimer) 1,066 Milliarde $
5. Toy Story 3 (Pixar) 1,063 Milliarde $
6. Alice im Wunderland (2010) (Roth Films) 1,024 Milliarde $
7. The Dark Knight (Legendary Pictures) 1,001 Milliarde $
8. Harry Potter and the Sorcerer's Stone (Heyday Films) 984 Millionen $
9. Pirates of the Caribbean: At World's End (Disney Pictures/Bruckheimer) 961 Millionen $
10. Harry Potter and the Deathly Hallows Part 1 (Heyday Films) 942 Millionen $
11. Harry Potter and the Order of the Phoenix (Heyday Films) 938 Millionen $
12. Harry Potter and the Half-Blood Prince (Heyday Films) 934 Millionen $
13. The Lord of the Rings: The Two Towers (WingNut Films) 925 Millionen $
14. Star Wars: Episode I - The Phantom Menace (Lucasfilm Ltd.) 924 Millionen $
15. Shrek 2 (Dreamworks) 919 Millionen $
16. Jurassic Park (Amblin Entertainment) 914 Millionen $
17. Harry Potter and the Goblet of Fire (Heyday Films) 895 Millionen $
18. Spider-Man 3 (Marvel Entertainment) 890 Millionen $
19. Ice Age: Dawn of the Dinosaurs (Blue Sky Studios/Fox Animation) 886 Millionen $
20. Harry Potter and the Chamber of Secrets (Heyday Films) 878 Millionen $[/tabmenu]
Und jetzt denkt darüber nach, was man alles sonst noch mit dem Geld hätte machen können.
Übrigens: Was in Klammern hinter den Filmtiteln steht, ist das Studio, das den Film gemacht hat, nicht der Verleih. Bevor noch jemand ankommt mit „War the Dark Knight denn nicht Warner Brothers?“ - Ja, war er, aber Warner Brothers haben nicht beim Dreh selbst mitgemacht, sondern waren wenn man so will die Planer, Geldgeber und die Leute, die sich ums Marketing gekümmert haben... Gedreht und bearbeitet haben andere ;)
Uff... Und nun schreibe ich schon seit zwei Stunden an diesem Post. Puh!
Aber ein Thema will ich noch ansprechen!
Nämlich die ganzen Preisverleihungen in Hollywood, vor allem natürlich die berühmteste von diesen: Die Academy Awards, besser bekannt als Oscarverleihung.
Was lässt sich darüber sagen?
Diese gibt es seit 1929, also schon verdammt lange, die Oscars, die im Februar verliehen werden, sind für das Jahr 2010 und... Ja...
Dem zur Grundlage möchte ich folgendes Gespräch von mir und jemanden aus der Branche auf einem amerikanischen Board setzen:
„Ich frage mich langsam, warum sie die Academy Awards überhaupt noch vergeben. Das hat nichts mehr mit gut und schlecht zu tun, sondern nur noch mit Politik.“
„Wahrscheinlich, um zu zeigen, dass noch ein wenig Hollywood in Hollywood ist.“
Jap, so gern ich mir auch den Abend voller Glamour und Stars anschaue, wenn es übertragen wird... Seien wir ehrlich: Der Award ist schon lange keine Auszeichnung mehr für den besten Film.
Der Awards wird über eine Abstimmung von einer riesigen, angeblich unabhängigen Jury, bestimmt und von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences (kurz AMPAS) vergeben. Die Unabhängigkeit ist da zum einen dahin gestellt, weil nun mal die Leute aus der Jury auch aus der Branche kommen und da natürlich den ein oder anderen kennen und persönliche Präferenzen haben... Dazu kommt, dass man zwischen zwei Dingen immer wieder hin und hergerissen ist:
Zum einen gibt es da die Leute, die der Academy neue Filmtechniken bringen (ich sag nur Cameron) und vor allem auch Geld... Zum anderen heißt man immer noch „of Motion Picture Arts“ und die wenigsten sehen die Blockbuster als Filmkunst an, weshalb meist auch irgendwelche kleinen Low Budget Filme letzten Endes den Titel „Best Motion Picture“ bekommen.
Zudem ist eben alles sehr politisch. Hat HdR3 seinen Oscar bekommen, weil er der beste Film des Jahres war? Nein. Er war der letzte Film der Reihe und hat ihn symbolisch für die ganze HdR Triologie bekommen, da die ersten beiden ihn nicht bekommen haben (daher behaupte ich auch: Egal wie scheiße Hp7-2 wird. Er wird den Oscar bekommen. Egal, was 2011 noch rauskommt!)
Hat Morgan Freeman seinen Oscar für die beste Nebenrolle 2004 bekommen, weil er der beste Schauspieler war? Vielleicht auch, ja... Aber vor allem, weil er ein Schwarzer war und die Academy einfach vom Whitey White wegwollte.
Und hat Kathryn Bigelow letztes Jahr den Oscar für die beste Regie bekommen, weil sie die beste Regisseurin war? Nope. Weil sie eine Frau war und der Oscar noch nie zuvor an eine Frau gegangen ist.
Ich will jetzt keinem der Schauspieler und Regisseure und Filme seine Qualitäten absprechen, aber es ist ein Fakt, dass diese Entscheidungen länger schon aus politischer Sicht getroffen werden.
Oh, und natürlich gibt es da noch dieses „gewisse Etwas“, das jeden, wirklich jeden, der sich mit der Animationsfilmbranche beschäftigt jedes Jahr aufs neue aufregt.
Wieso wurde der Oscar für den besten Animationsfilm eingeführt? Genau, weil langsam die Animationsfilme besser wurden... Und man sonst hätte Animationsfilme für die besten Filme nominieren müssen!
Und das... Wäre ein Unding, denn man distanziert noch immer stark zwischen „Animation“ und „so ein richtiger Film“. Leider kam man in den letzten Jahren nicht mehr drumherum Pixar für die besten Filme zu nominieren... Aber bis Pixar es bekommt, wird es wohl noch dauern. Es sei denn, sie entschließen sich, dass Toy Story 3 „The Return of the King“ des Jahres ist und dem Film den Hauptpreis gönnen. In diesem Fall wird er jedoch sicherlich nicht den besten Animationsfilme gewinnen, denn damit müsste man eingestehen, dass Animationsfilme ähnliche Qualitäten haben, wie „so richtige Filme halt“.
Puuuuuuuuuuh!
Und ich denke das war's erst einmal, was ich an allgemeinem Krimmskrams loswerden will.
Go ahead and discuss.
Was haltet ihr von der Entwicklung der Filmindustrie?
Was sind eure Erwartungen?
Was haltet ihr vom 3D Film und der dazugehörigen Technik?
Wie denkt ihr über die Oscarverleihungen? Und was über all die anderen Auszeichnungen (Golden Globes etc.)
Findet ihr, es wird zu viel Geld in die Filmindustrie gesteckt oder eher nicht?
Findet ihr Schauspielergagen in der Größenordnung von 40 Millionen?
Was mögt ihr lieber: Independent, Kunstfilm oder Blockbuster?
Was haltet ihr von dem Filmmarkt International?
Und natürlich wie immer: Begründet eure Antworten!
Ich möchte hiermit keinen weiteren "Früher war alles besser, heute ist alles blöd"-Thread haben.
Und auch kein "Heute wollen alle nur Geld" - weil das kann man über ältere Filme nun mal genau so sagen, wie über neue...
Ach, und wir reden über Kinofilme. Nicht über Fernsehfilme. Ich bitte hier zu differenzieren ;)
Übrigens: Falls ihr interesse dran habt, sei es euch freigestellt mich nach bestimmten BoxOffices und Budgets zu fragen. Ich habe die Listen... *hüstel* Wobei ihr BoxOffice auch selbst nachschaun könnt.