Ich gehöre auch zu einer marginalisierten Gruppe und habe bisher keine negativen Erfahrungen gemacht, wobei ich auch kaum Kontakt zur Polizei hatte. Bisher hab ich immer ruhig das gemacht, was sie von mir verlangt haben. Einmal wurde ich auch kontrolliert, aber auch da habe ich Ruhe bewahren und ihnen verständlich gemacht, dass ich mit Drogen nichts am Hut habe. Ich wohne damals in einer Gegend, wo die Polizei öfters Runden gedreht hat, weil da täglich mit Drogen gehandelt wurde.
Es gab auch öfters Streitigkeiten vor der Haustür und ich fand es gut, dass diese Leute einmal auch von der Polizei getrennt und dann richtig angebrüllt wurden. Ein Taschendieb wurde auch mal vor mir am HBF gefasst.
Natürlich wird die Polizei nicht sofort dann erscheinen, wenn man sie braucht. Das kann sowieso niemand und man ist dann auf sich alleine gestellt. Wenn man eher das Gefühl hat, dass die Polizei einem wirklich gar nicht hilft oder die Sache ganz anders versteht, dann kann man wohl darauf verzichten, die Polizei anzurufen...
Du bist aber wahrscheinlich nie auf Demos und gehst anscheinend selten oder nie nachts heim, und wenn, dann bist du eben ein Mann, und wahrscheinlich hast du auch noch nicht versucht eine erwirkte Wegweisung durchzusetzen, die Polizei wegen häuslicher Gewalt gerufen und anderen Stuff, der einen mit der Polizei in Verbindung bringt.
Also bei der Wegweisung hat die Polizei damals zu uns geholfen (teilweise oder tatsächlich soweit ich mich erinnern kann), aber von anderen weiß ich, dass die Polizei nicht immer auf der Seite derjenigen ist, die erwirkt haben und bei häuslicher Gewalt manchmal auch gesagt wird: "Na geh, hören's mal, streiten's einfach a bisserl leiser, is schon halbzwölf." Gibt hier in Österreich und Deutschland nichts Wichtigeres als Ruhestörung. ☝🏻