Mich stimmt es teilweise schon traurig. Erst gestern habe ich zur Abwechslung meiner AS-Edition die OR-Edition zuende gespielt (nunja, es stand "Ende" auf dem Bildschirm) und mir ist aufgefallen, was mich genau so traurig macht.
Das Schlauchprinzip
Unabhängig von der Edition kommt immer bis zur Liga das Schlauchprinzip zu tragen. Das Spiel trägt einen durch eine gewisse Storyline und man hat immer das nächste Ziel vor Augen. Man kämpft sich von Orden zu Orden und fragt sich, was das Spiel wohl als nächtes für einen bereit hält. In klassischer Manier stellen sich einem meist noch böse Schergen in den Weg, welche man dann mutig bekämpft und auch besiegt (Team Rocket, Team Magma etc.). Sobald man dann den Champ der jeweiligen Liga besiegt hat, kommt ein besonderer Moment: das Ende des Schlauches ist erreicht und man ist frei! Das gibt es auch in vielen MMORPGs (Endgame) und sorgt dafür, das viele auf Maximalstufe gelangweilt sind, da sich die Hauptaufgabe nur noch auf wenige Elemente konzentrieren.
PvP, Metagame und Meilensteine
Was gerade Pokemon so langzeitmotivierend macht ist die Tatsache, dass man nach der Liga die freie Entscheidung hat, entweder den Pokedex zu vervollständigen, mächtige Pokemon zu züchten und für PvP-Kämpfe zu trainieren oder einem gewissen Metagame nach zu gehen (Schönheitswettebewerbe, Beeren- und Eizucht, Glücksspiel etc.) und genau da stimmt es mich teilweise traurig, dass die gesamte Welt in Pokemon scheinbar so tut, als wäre ich immer noch ein ganz normaler Trainer. Ich persönlich würde mir wünschen, dass das Schlauchprinzip irgendwie auch im Endgame vorhanden ist (vll. sogar prozedural generiert abhängig von Tageszeit etc.), sodass NPCs auf mich anders reagieren und Events in der Welt geschehen, welche nur ein wahrer Champ bewältigen kann.
Auch wenn diese kurze Analyse etwas negativ behaftet sein mag - mir persönlich macht Pokemon einen Riesenspaß und ich hoffe, dass meine Wünsche irgendwann in einer ultimativen Pokemon-Edition umgesetzt werden.