Sex Sells - und andere Formen der Werbe- und Verkaufspsychologie
Huhu, ich dachte, dass dies ein diskutables Thema sei, mal sehen wie viel Interesse daran tatsächlich vorherrscht. Schließlich scheint ja jeder auf diese und sämtliche, andere Arten der Werbe- und Verkaufspsychologie zu reagieren.
Da ich in Betriebswirtschaft-Fach in der Schule ein sehr ausführliches Referat halten musste, war ich auch gleich inspiriert, hier ein Thema zu eröffnen.
Wenn ihr Lust habt, nehmt euch doch die Zeit und lest die Zusammenfassung der Werbestragien durch - es betrifft euch jeden Tag, euer ganzes Leben lang.
Vielleicht habt ihr ja auch Interesse an dem Dokumentarfilm (recht neu, frisch und lebendig), den ich über Apple gefunden habe. Ist auch sehr informativ. Ihr müsst aber natürlich nicht, um hier mitdiskutieren zu können. :D
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Zu den Begriffen
Werbe- und Verkaufspsychologie sind Bereiche der Wirtschaftspsychologie, welche sich - vereinfacht ausgedrückt - mit dem Kaufverhalten der Kunden beschäftigt. Damit versuchen Unternehmen ihre Produkte optimal an den Kunden zu bringen.
Werbe- und Verkaufspsychologie
Diese Teilbereiche der Wirtschaftspsychologie legen Wert auf die sogenannte, klassische Konditionierung, welche besagt, dass ein neuer Reiz und die darauf folgende Reaktion am besten erlernt werden kann, wenn sie oft wiederholt und Reiz sowie das damit verbundene Gefühl oder die damit verbundene Reaktion verknüpft wird. Ein Beispiel: Wenn ein Kind eine gute Note schreibt, erhält es zehn Euro. Da es die Erfahrung gesammelt hat, dass sich Mühe lohnt, wird es sich abermals anstrengen.
Siehe auch Experiment von Iwan Petrowitsch Pawlow
Auch mit der Werbung und deren angepriesenen Dienstleistungen funktioniert es ähnlich. Wir stehen im Supermarkt und erinnern uns an die Werbung. Je nachdem, ob wir sie gut oder schlecht fanden, beeinflusst sie unsere Meinung, die wir auf das Produkt übertragen.
Auch zu erwähnen ist, dass das Gehirn der Kunden nach dem Kauf Glückshormone aussendet (ob Geschäft oder Internet ist egal) und die Kunden für den Kauf belohnt, wobei wir wieder bei der klassischen Konditionierung wären.
[tab=Tricks der Werbung]
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So hat die Werbepsychologie "Tricks" entwickelt, um ihre Produkte besser an den Mann zu bringen.
Die Beliebtesten möchte ich euch vorstellen.
[subtab=AIDAS]
AIDAS
- attention - Aufmerksamkeit des Kundens erhaschen
- interest - Interesse des potentiellen Kundens erwecken.
- desire - Ein Bedürfnis, welches vorher nicht vorhanden war, wecken.
- action - Daraufhin soll der Kunde das Produkt kaufen.
- satisfaction - Der Kunde soll Zufriedenheit verspüren, das Produkt weiterempfehlen und erneut kaufen.
[subtab=Das Spiel mit den Instinkten - Sex Sells! - und Ängsten]
Das Spiel mit den Instinkten - Sex Sells! - und Ängsten
Jeder Mensch hat Urinstinkte und jeder Mensch hat Ängste.
Zu diesen Instinkten gehört das berühmt-berüchtigte Sex Sells, welches nicht nur in der Werbung verwendet wird. Filme, Musikvideos, Games und schließlich die Werbung sind davon betroffen. Es liegt in der Natur des Menschen sich gerne schöne Körper - oder generell schöne Menschen - anzusehen.
Natürlich existiert auch das Kindchenschema. Große Augen, weiche Gesichtszüge ... das verkauft sich gut, weil es unseren Mutter/Vater- generell Beschüterinstinkt anspricht. Deswegen werden Babys, Kätzchen, Welpen und andere kleine Tiere, die dem Kindchenschema entsprechen, auch als süß empfunden.
Klischees sind ebenso beliebt. Wer kennt sie nicht? Die Hausfrau in der Putzmittelwerbung. Ich denke, der Punkt erklärt sich mehr oder minder von selbst.
Autokonzerne und Banken spielen mit den Instinkten des Menschen, welche die Furcht betreffen und ein gewisses Maß an Sicherheit versprechen.
Hier genauer nachzulesen. =)
[subtab=Circles are cool? =X]
Verkaufsstragien im Supermarkt und im Shopping Center
Ist euch schon einmal aufgefallen, dass viele Shopping Citys rund sind? So soll sichergestelllt werden, dass der Kunde an möglichst vielen Geschäften vorbeikommt. Ursprünglich wollte er ja nur Kleidung kaufen, dann ist er an einem Elektrogeschäft vorbeigekommen, später an Süßwaren und noch später ist ihm eingefallen, dass er dringend noch einkaufen gehen müsse - und weil der Supermarkt im Shopping Center so viel bietet und er sich ohnehin schon im Kaufrausch befindet, kauft er mehr, als er benötigt und wirft die überschüssige Ware womöglich weg, weil sie ihm verdirbt.
Auch der Weg durch den Supermarkt ist recht rund, oder zumindest verzweigt, angelegt - natürlich, die Süßigkeiten und Kaugummis befinden sich an der Kassa. Mama und Papa müssen dringend zahlen, da flennt schon das Kind, dass es noch Schokolade oder Gummibärchen haben möchte und weil Mama oder/und Papa im Stress sind (hinten ist es eine Schlange), bekommt der kleine Fratz, was es möchte.
Natürlich sind Markenprodukte auf Augenhöhe und große Konzerne zahlen eine Stange Geld, um eben dort eingeschlichtet zu werden. Was wir in Augenhöhe sehen, nehmen wir zuerst wahr.
No-Names befinden sich im Regal meist ganz unten oder oben, daher werden sie auch nicht so oft gekauft. Sie besitzen nicht das nötige Geld, um sich solche Maßnahmen zu erkaufen.
[tab=Das darf Werbung nicht]
Das darf Werbung nicht
Aber Werbung darf nicht alles. Es existiert ein Gesetz gegen den sogeannten unlauteren Wettbewerb.
Zitat von Aus WikipediaAlles anzeigen
1.„Die Entscheidungsfreiheit der Kunden durch Ausübung von Druck, in menschenverachtender Weise oder durch sonstigen unangemessenen Einfluss zu beeinträchtigen.“
2.„Wenn sie bei Preisnachlässen, Zugaben oder Geschenken die Bedingungen für ihre Inanspruchnahme nicht klar und eindeutig angibt oder bei Gewinnspielen die Teilnahmebedingungen nicht deutlich sind oder die Teilnahme an den Erwerb einer Ware geknüpft ist.“
3.„Wenn sie irreführend ist.“
4.„Wenn sie die geschäftliche Unerfahrenheit (Kinder, Jugendliche), die Leichtgläubigkeit, die Angst oder die Zwangslage von Verbrauchern ausnutzt wenn der Werbecharakter verschleiert ist (redaktionelle Werbung).“
5.„Wenn sie Waren, Leistungen und geschäftliche Verhältnisse eines Mitbewerbers verunglimpft.“
6.„Wenn sie in unlauterer Weise auf die Waren und Leistungen von Mitbewerbern Bezug nimmt.“
7.„Wenn sie mit einer Belästigung des Kunden verbunden ist, SPAM-Mails, Fax, Anrufe“
8.„Weiter ist in der Werbung zu beachten, ob sie Persönlichkeitsrechte von Personen verletzt oder ob sie fremde Marken- oder Urheberrechte verletzt.“
[tab=Film - Das Coolness-Diktat]
Film - Das Coolness-Diktat
Hier das Video zum versprochenen Film. ;)
[tab=Quellen]
Meine Quellen
- Meine Unterlagen aus dem Unterricht und mein Referat
- Wikipedia
- Film von Arte bzw. YouTube
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Achtet ihr auf die Strategien der Werbung? - Was denkt ihr darüber? Wie weit darf Werbung für euch gehen? Seid ihr schon einmal auf Werbung und Verkaufsstrategien vor Ort (zB. Shopping City, Supermarkt) hereingefallen?
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Mögt ihr Werbung? Welche Arten der Werbung findet ihr gut, welche findet ihr schlecht? (zum Beispiel originell, fantasievoll, witzig, informativ, einfach, schlicht, etc ...)
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Sex Sells (nicht nur auf Werbung, sondern auch auf Filme, Musikvideos und Games bezogen!) - Ab wann driftet es in Pornographie ab, inwieweit findet ihr es noch ästhetisch? Darf man eurer Meinung nach halbnackte - nackte Frauen, deren Silhouette man sieht - Frauen und auch Männern für ein Produkt werben oder versuchen den Film, das Musikvideo, etc ... "interessanter" zu machen?
- Wenn ihr die Doku gesehen habt oder bereits kennt: Was denkt ihr über sie?