Immer noch spielten alle Melodien scheinbar unkoordiniert durcheinander. Alle waren in reger Aufruhr aufgrund Marikas Verschwinden. Wer hätte auch schon erwartet, dass irgendjemand den umständlichen Weg über die so ziemlich unbezwingbare Felswand nahm. Das sah auch der Fremde ein, der sich nun wieder auf den Weg nach unten machte.
Noch bevor sie irgendetwas oder irgendjemanden in diesem Durcheinander wirklich erkennen konnte, löste sich der zweite von Marikas „Begleitern“ aus der Traube und erklärte die Situation. Emmas Schlussfolgerung blieb aber die gleiche: Irgendetwas war passiert.
Dann zeigte sich endlich ein Gesicht, dass ihr bekannt vorkam. Simon, der kleine Junge, von dem sie auf der Busfahrt in die Anstalt Geld bekommen hatten und der laut ihrer Aussage Alicias leiblicher Sohn war, erzählte, er könne Marika spüren und die anderen zu ihr führen. Etwas unschlüssig stand Emma da und sah zu, wie die Ersten Richtung Haupteingang liefen. Sollte sie ihnen wirklich folgen? Eigentlich war in den letzten 36 Stunden genug für die nächsten drei Jahre passiert…
Dann entdeckte die Acerin Leira, die mit dem Fremden und dem anderen (es war wirklich unpraktisch, dass Emma ihre Melodien nicht hatte auseinander halten können) zum Tor lief. Bevor es noch weiter nutzlos rumstehen konnte, beschloss das Mädchen, ihnen zu folgen. Leira wusste schon, was sie tun konnte. Und selbst wenn nicht, kannte es nun wenigstens jemanden.
Eine ganze Zeit lief Emma einfach hinter ihrer Zimmergenossin her, ohne sie wirklich einzuholen. Die andere hatte einfach einen zu großen Vorsprung, aber wenigstens war ihre Klavierstimme noch recht ruhig, wenn auch ziemlich ungeordnet, während sie das Tor und die Anstalt hinter sich ließen und dem jungen Simon hinterher bzw. eigentlich eher auch den jungen Simon hinter sich lassend auf einen gewundenen Pfad zuliefen. Dies musste der äußere und sicherlich auch deutlich leichter bezwingbare Weg sein, der zur oberen Kante der Felswand führte.
Irgendwann während des immer noch sehr anstrengenden Anstiegs hatte Emma endlich Leira erreicht. „Hey“, begann sie leicht außer Atem. Das Mädchen war schneller als sie gedacht hatte. „Hast du eine Ahnung, was genau hier vor sich geht?“ Sie erwartete kein Ja als Antwort. Sie erwartete eigentlich überhaupt keine Erklärung oder sonst etwas. Sie erwartete nur ein bisschen von der Ruhe und Normalität, auch wenn sie nicht sicher war, diese hier auch zu finden.
OT: Espeon, wenn du etwas dagegen hast, wie ich Leiras Melodie beschreibe, weil sie eigentlich auch total aufgedreht oder was auch immer ist, sag es, dann ändere ich es ab. Emma findet auch eine andere Möglichkeit, Leira anzusprechen^^