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  • Und das ist halt der Punkt. Es hätte auch eine andere Religion sein können. Aber es ist der Islam. Über Uganda müssen wir uns keine Sorgen machen. Um die reichen islamischen Ländern die international aktiv sind und den Terrorismus fördern hingegen schon. Wenn es hier überproportional viele christliche Fundamentalisten gäbe und der Vatikan hier seine Infrastruktur ausbauen und politische Intentionen verfolgen würde, dann müssten wir da genauso drüber reden.

    Was nicht funktionieren würde, weil der Vatikan nun einmal Stabil ist. Wie gesagt: Das Problem ist nicht die Religion, das Problem ist die Instabilität. Die ist ein wundervoller Nährboden für Extremismus. Welcher Extremismus darin gesät wird, ist von der Gegend abhängig, die Instabil ist.


    Wo sich dann sogar die Araber denken, wtf.

    Ob du's glaubst oder nicht: Ein großer Anteil der arabischen Gruppen hier im Land und anderen europäischen Gruppen regt sich über diese Dinge auf, distanziert sich immer wieder lautstark davon und versucht oftmals auch dagegen vorzugehen. Wird nur selten anerkannt.


    Am Ende kommst du bei deiner Erklärung aber doch selbst wieder bei den Leuten raus, die die Dinge tun. :unsure:

    Ich sage nicht, dass die Idee mordet. Ist es wirklich so schwer zu verstehen? Eine Idee ist nicht exklusiv zu einer bestimmten Bevölkerungsgruppe. Es bringt nicht eine große, tausende Menschen (eigentlich sogar Millionen) umfassende Gruppe zu unterdrücken, nur weil ein paar wenige von ihnen im Namen einer extremistischen Idee schreckliche Dinge tun. Im Gegenteil: Die Gruppe zu unterdrücken, sorgt dafür, dass die Wahrscheinlichkeit, dass diese sich extremisieren größer ist.


    Und wer empfänglich für destruktive Ideologien und generell leicht beeinflussbar ist, der wird nicht plötzlich ein friedfertigerer Mensch, weil eine Ideologie zurückgedrängt wurde. Wenn er der einen nicht zum Opfer fällt, fällt er vielleicht für eine andere.

    Eben das. Und deswegen bringt es nichts zu sagen: "Idee X geht aus Religion Y hervor, deswegen müssen wir die Religion Y verbieten und die Anhänger von Religion Y unterdrücken". Das einzige, was du damit erreichst, ist, dass du sehr viele Leute zu Unrecht unterdrückst und einige von ihnen noch anfälliger für die Ideologie machst.


    Terror wird von allerhand Leute ausgeübt.


    Es sind nicht alle Attentäter Flüchtlinge, aber sehr viele sind es, wahrscheinlich stammen sogar die meisten der islamisch motivierten Anschläge der letzten Jahre von Flüchtlingen (ich will’s jetzt nicht wirklich durchzählen). Genauso ist die Kriminalitäts- und Mordrate unter Flüchtlingen höher als bei Deutschen. Dass Menschen, die bereits hier leben, auch Mörder oder Attentäter sein können, ist kein Argument dagegen, dass die Wahrscheinlichkeit bei Flüchtlingen höher ist.
    Dazu sei aber auch gesagt, dass dies noch alles im Rahmen dessen ist, was man aushalten kann. Sowieso wird gerade Anschlägen auch zu viel Bedeutung zugesagt, denn wir haben bei weitem nicht so viele Anschläge, als dass es wirklich einen so großen Effekt auf unsere Sicherheit hätte.

    Ich bin durch die Statistiken gegangen. Von den Terroranschlägen, die seit 2015 in Deutschland passiert sind, war nicht ganz die Hälfte durch Islamismus motiviert (wenngleich die islamistischen bei weitem mehr getötet hatte). Die anderen Teilen sich gleichmäßig in rechten Terrorismus und kurdischen Extremismus auf (der auf türkische Einrichtungen konzentriert war). Von den islamistischen Terroranschlägen (6 Stück) sind 2 von in Deutschland geborenen Jugendlichen begangen worden, die anderen vier von Flüchtlingen.


    Das ganze Problem an der Diskussion, ist das Problem mit Ursache und Effekt. Gibt es mehr straffällige Menschen aus Syrien, weil Menschen aus Syrien prinzipiell ein höheres Gewaltpotential haben? Oder gibt es mehr straffällige Menschen aus Syrien, weil die mehr Menschen aus Syrien in Umständen leben, die Straffälligkeit wahrscheinlicher machen?


    Und was den Terrorismus angeht: Warum reden wir die ganze Zeit immer nur von islamischen Terrorismus, aber kaum über den rechten Terrorismus? (Vor allem, wenn wir bedenken, dass dort die Dunkelziffer weitaus höher ist, als die wenigen Vorfälle, die als Terrorismus anerkannt sind. Was ist das Anstecken eines Flüchtlingsheims, wenn nicht rechts motivierter Terrorismus?)


    Oder anders gesagt: Natürlich ist es irgendwo als Grundlage für islamistischen Terrorismus zu verstehen, dass derjenige an den Islam glaubt. Klar. Aber islamistischer Terrorismus ist nicht der einzige Terrorismus. Die ganze Zeit gegen den Islam zu wettern wird nichts tun, um Islamismus zu bekämpfen. Islamisten machen nur einen kleinen Teil des Muslime aus (selbst wenn ich nicht anzweifle, dass es zumindest in Europa so ist, dass proportional mehr Muslime konservativer in ihrer Religionsausübung sind, als irgendeine andere breit vertretene Religionsgruppe).


    Man kann Terrorismus nicht bekämpfen, indem man eine Gruppe verfolgt, in der eine Minderheit extremistische Ansichten vertritt. Das beste, was man machen kann, um Terrorismus zu bekämpfen, ist, bestimmte sehr spezifische Gruppen (beispielsweise bestimmte Moscheen, wo es bekannterweise islamistische Bestrebungen gibt, bestimmte Onlineportale, wo sich Leute in verschiedenste Richtungen (sei es Rechts, sei es islamistisch, sei es sonst wie) radikalisieren, seien es bestimmte Szeneclubs) zu beobachten und auf bestimmte Warnzeichen zu achten, um dann schnell zu handeln. Was passiert und es ist effektiv. Es werden ständig Anschläge durch Eingreifen der Anti-Terror-Kommissionen verhindert. Nur redet darüber natürlich niemand.


    Anders gesagt: Der "War on Terror", der offen gekämpft ist, hilft den Terroristen letzten Endes nur. Genau so wie der "War on Drugs" das Drogenproblem schlimmer und nicht besser gemacht hat.


    Mir wird der Islam etwas zu sehr verteidigt. Der Islam ist gefährlicher und schlimmer als Christentum und Judentum. Der Koran mag zwar noch vergleichbar mit der Bibel sein, aber daneben hat der Islam noch Hadith und Scharia.
    Die Interpretation ist natürlich das Entscheidende, aber während beim Islam diese beiden die Interpretation auch einengen und ins Radikale treiben, lässt sich das Christentum noch etwas sanfter interpretieren, auch dank des Neuen Testaments, das dann doch eher harmloser ist. Wichtig ist die Situation bei uns, wie es in Uganda aussieht, ist da für Europa unwichtig, und wir haben ein Problem mit Islamismus, keines mit dem Christentum.

    Das neue Testament ist eigentlich auch vollgestopft mit allen möglichen Scheiß, nur dass man sich größtenteils entschlossen hat, diesen zu ignorieren, weil die Aufklärung und der Humanismus daherkamen. Steht dennoch in der Bibel und wird immer wieder von extremistischen christlichen Gruppen genutzt um ihre Gewalt zu begründen.


    Islam ist aktuell gefährlicher, als Christentum und Jugendtum, weil ein überproportionaler Anteil von Muslimen in instabilen und/oder verarmten Ländern mit autokratischen oder diktatorischen Staatsoberhäuptern lebt.


    Ach ja, und könnten wir bitte einmal damit aufhören, so zu tun, als sei es der natürliche Verlauf einer Religion, irgendwann auf einmal loszuziehen, zu kolonialisieren und missionieren? Ist es nicht. Die wenigsten Religionen haben das gemacht. Anzufangen den westlichen Kolonialismus und die Zwangskonvertierung diverser Völker durch das Christentum oder alternativ die Kreuzzüge mit modernen islamistischen Terrorismus oder dem IS gleichzusetzen und zu sagen: "Oh, ja, die Religion ist jetzt so und so alt, also kommt sie gerade in ihre kriegerische Missionierungsphase" ist einfach ignorant gegenüber sämtlicher historischer, kultureller und geopolitischer Einflüsse.


    Außerdem: Eine Religion ist immer soweit, wie die Gegend, in der sie praktiziert wird. Europa ist, wie es ist, weil es längere stabilere Zeiten erleben durfte, in denen es dank einer langen Reihe politischer und technischer Entwicklungen genug Wohlstand gab, um moderne humanistische Konzepte zu entwickeln und diese mehr und mehr durchzusetzen. Durch die Nähe der Amerikas und Australien zur europäischen Kultur, hat sich das auch auf diese übertragen, während es nicht auf Afrika und Teile Asiens (die allerdings nicht zuletzt aufgründ ähnlicher politischer und technischer Entwicklungen selbst diesen Wohlstand und ähnliche Konzepte entwickelt haben - durchaus auch durch Europa beeinflusst, aber nicht nur) übertragen wurde, was anderen politischen Entwicklungen zu verdanken ist. Da diese Gegenden aber größtenteils bisher selbst keine Phase hatten, in der es genug Stabilität gab, um eine solche Entwicklung zu erlauben (was nicht zuletzt auf die geographische Lage und klimatische Bedingungen, aber eben auch auf kolonialgeschichtliche Effekte zurückzuführen ist), gab es diese Entwicklung da nur eingeschränkt.


    Nicht zu vergessen: Zumindest der Iran war auf bestem Weg sich dahin zu entwickeln, war sogar sehr nahe an dem Westen dran, und dann kam die iranische Revolution und hat vieles weit, weit zurückgeworfen.

  • Wie wäre es mit Studien zu dem Thema?

    Studien zum Thema "wie sehr assimilieren sich Muslime"? Viel Spaß beim Suchen. Ich denke mit Menschen zu reden die sich mit dieser Religion und Kultur auseinandersetzen und auch dazu gehören, können das ganz gut einschätzen. Da findest du zu genüge Leute die in der islamischen Welt leben und dir first hand erzählen können was dort der Stand der Dinge ist. Siehe dazu auch das Video mit Dr. Khaled Montaser das ich oben gepostet habe.


    Was hast du zu bieten? Nichts.

    Das Problem ist nicht die Religion, das Problem ist die Instabilität. Die ist ein wundervoller Nährboden für Extremismus. Welcher Extremismus darin gesät wird, ist von der Gegend abhängig, die Instabil ist.

    Wie ich schon sagte, diskutieren wir über den Ist-Zustand (Islamischer Extremismus, Einfluss islamischer Länder) oder belassen wir es bei hätte hätte Fahrradkette?


    Und klar ist die Ideologie auch ein Problem. Wenn es Menschen gibt die daran glauben, sind sie auch bereit alles für diese Ideologie zutun. Nimm die Konvertiten und Akademiker in Deutschland, nimm die ganzen Promis die sich Scientology anschließen. Manche Menschen sind halt anfällig für solche Ideologien. Das hat dann nicht nur mit Instabilität im Land zutun, oder Armut oder fehlender Bildung. Auch.

  • Wie ich schon sagte, diskutieren wir über den Ist-Zustand (Islamischer Extremismus, Einfluss islamischer Länder) oder belassen wir es bei hätte hätte Fahrradkette?

    Wie auch gesagt: Wir tun etwas dagegen. Das effektiv einzige, was wir dagegen tun können. Wir beobachten Gruppen, in denen Terrorpotential vermutet wird, vollkommen unabhängig davon, aus welcher Ideologie dieses Terrorpotential hervorgeht. Das funktioniert gut. Es werden jedes Jahr viel, viel mehr Terroranschläge verhindert, als dass Terroranschläge geschehen, nur wird, wie gesagt, über die ganzen verhinderten Anschläge, wo die Anti-Terrorkommissionen eingeschritten sind, sobald sie Beweise hatte, dass jemand einen Anschlag plant, kaum gesprochen.


    Mehr kann man nicht gegen islamistischen tun, ohne die vielleicht unmögliche Aufgabe zu versuchen, den nahen Osten zu stabilisieren. Islam als Religion zu verbieten, würde letzten Endes das Problem nicht verschwinden lassen, wahrscheinlich sogar eher noch schlimmer machen. Dasselbe gilt für alle anderen Dinge, die du versuchen würdest gegen alle Muslime zu tun. Das würde den islamistischen Predigern mehr Halt geben, würde vielen vermeintlich beweisen, dass diese Recht hätten.


    Und um den Nahen und Mittleren Osten zu stabilisieren, müssten viele Dinge passieren, deren Wahrscheinlichkeit ich aktuell für gering halte.

    1) Es müsste wieder eine Infrastruktur aufgebaut werden.

    2) Diese Infrastruktur müsste geschützt werden.

    3) Es müsste Bildung wieder möglich und zugänglich gemacht werden.

    4) Es müssten stabile, demokratische Regierungen entstehen, an deren Konstruktion die Bewohner der Länder selbst maßgeblich beteiligt sind.

    5) Idealerweise müssten neue Grenzen gezogen werden.

    6) Es müsste wieder Industrie aufgebaut werden.

    7) Es müsste eine effektive Lösung gefunden werden, mit den bestehenden extremistischen Gruppen umzugehen.


    Wie gesagt: Es wäre utopisch, dass hinzubekommen.


    Und ja, natürlich ist das beschissen.


    Und selbst wenn die Gegend stabil wäre, gäbe es wohl noch immer ein paar religiöse Extremisten (und wenn diese stattdessen vermehrt aus Marokko oder Tunesien kämen). Nicht zu vergessen, dass man damit noch immer nichts gegen rechten Terror und den Terror anderer Ideologien getan hat.

  • Wie wäre es mit Studien zu dem Thema?

    Studien zum Thema "wie sehr assimilieren sich Muslime"? Viel Spaß beim Suchen. Ich denke mit Menschen zu reden die sich mit dieser Religion und Kultur auseinandersetzen und auch dazu gehören, können das ganz gut einschätzen. Da findest du zu genüge Leute die in der islamischen Welt leben und dir first hand erzählen können was dort der Stand der Dinge ist. Siehe dazu auch das Video mit Dr. Khaled Montaser das ich oben gepostet habe.


    Was hast du zu bieten? Nichts.

    Du hast auch nichts zu bieten. Du redest außerdem immer wieder von der "islamischen Welt". Das ist eine grobe Verallgemeinerung und zudem hat das nichts mit den hier lebenden Menschen, die den Islam praktizieren, zu tun. Außer Phrasendrescherei kommt von dir nichts, du hast keine Zahlen, die deine These stützen, und beißt dich immer wieder auf das Thema Religion fest. Wenn du über Muslime in Deutschland beispielsweise redest, wäre ein sozioökonomischer Ansatz ein Anfang. Du kannst die Frage stellen, wie sehr sollte Integration überhaupt vonseiten der aufnehmenden Gesellschaft geschehen. Auf all das gehst du aber überhaupt nicht ein, du sagst "das sind Muslime, also geht das nicht". Du stellst eine These auf, du hast sie (mit Fakten) zu stützen und das machst du nicht. Ich bin hier nicht in der Bringschuld. Schon mal was von Russells Teekanne gehört?

  • Islam als Religion zu verbieten, würde letzten Endes das Problem nicht verschwinden lassen, wahrscheinlich sogar eher noch schlimmer machen.

    Wir könnten damit anfangen, Staat und Religion strikt zu trennen. Was sowohl für Kirche als auch für islamische Verbände gilt, die auch noch erwiesenermaßen Bezüge zur Muslimbrüderschaft haben. Meiner Meinung nach wird noch viel zu wenig gemacht was aus dem Ausland gesteuerte Verbände und Gefährder angeht. Jetzt verlangt Deutschland von Tunesien auch noch, den zu unrecht abgeschobenen Leibwächter von Osama Bin Laden wieder nach Deutschland auszuliefern. Der hier nicht etwa im Gefängnis war sondern auf Kosten des Staates gelebt hat. Zum Glück stellt sich Tunesien da quer, weil sie ihr eigenes Strafverfahren gegen ihn als Terrorunterstützer laufen haben.


    Religion verbieten sollten wir natürlich nicht. Aber auch nicht unser eigenes Land destabilisieren, indem wir auch den allerletzten Fundamentalisten und Gefährder hier rein lassen und auf politischer Ebene mit islamischen Verbänden die aus dem Ausland (wie der Türkei und Saudi Arabien) gesteuert werden.


    Man merkt doch, dass dort, wo Muslime die Minderheit sind, sie ständig politische Forderungen stellen und sich beschweren. Im Kontrast dazu gibt es in Ländern in denen sie die Mehrheit sind, keine Rechte für Minderheiten. Und das sollte uns zu denken geben. Dass die Politik mit Organisationen zusammenarbeiten, die eben genau dieses Islamverständnis haben. Da muss man einfach mal in die Türkei schauen. Oder mittlerweile schon nach England. Wo die Salafisten in Massen auf die Straßen gehen und in einem aggressiven, fast schon kämpferischem Ton protestieren und sagen, dass England auch bald von der Scharia regiert wird. Im Interview offen sagen, dass die Leute öffentlich im Park steinigen werden wenn sie z.b. Ehebruch begehen.


    Was Europa und besonders Deutschland momentan macht ist, Toleranz gegenüber Intoleranz zu üben. Dann kommen halt eben Menschen wie Erdogan, die sagen, "Die Demokratie ist nur ein Zug auf den wir aufspringen, bis wir am Ziel sind". Merkt ihr, wie Deutschlands eigenes Rechtssystem und eigene Werte und Ideale benutzt werden, damit solche Leute ihre eigene Ideologie verbreiten können?


    Und genau deshalb bin ich der Meinung, dass Ausnahmen die Regel bestätigen.


    Herzgold es reicht schon sich das Wahlergebnis in Deutschland zu den Türkeiwahlen anzugucken; 2/3 wählen Erdogan (wobei der Großteil des letzten Drittels Kurden sind). Lol. Und wenn man sich die Relation von Anschlägen in Europa nach Religionen unterteilt anschaut, mit Berücksichtigung dass es 10 mal so viele Christen gibt wie Muslime, wird auch ein Schuh draus.


    http://www.spiegel.de/politik/…hronologie-a-1150645.html


    Zeig mir wie viele christliche oder nationalistische Anschläge es in den letzten Jahren in Europa gab und wie viele Menschen dabei getötet worden sind. Nach Breivik bleibt da eigentlich nicht mehr viel übrig. Und halt die rechtsextremistischen NSU Morde die 15 Jahre zurückliegen. Und wir reden hier wie gesagt von 5% muslimischem Bevölkerungsanteil vs ca. 50% christlichen Anteil.


    Sind halt einfach Tatsachen. Leb damit.

  • Was Europa und besonders Deutschland momentan macht ist, Toleranz gegenüber Intoleranz zu üben. Dann kommen halt eben Menschen wie Erdogan, die sagen, "Die Demokratie ist nur ein Zug auf den wir aufspringen, bis wir am Ziel sind". Merkt ihr, wie Deutschlands eigenes Rechtssystem und eigene Werte und Ideale benutzt werden, damit solche Leute ihre eigene Ideologie verbreiten können?

    Ich finde es ja ausgesprochen lustig, dass du mit Erdogan argumentierst. Preisfrage: Warum sind wir aktuell so tolerant gegenüber Erdogan, geben ihm auch noch ständig Geld und ignorieren einen großen Teil seiner Menschenrechtsverletzungen? Ach ja, genau, weil er den Flüchtlingszustrom nach Europa kontrolliert, da er effektiv den einzigen Landweg kontrollieren kann. Wir geben ihm Geld dafür, dass niemand herkommt.


    Und nein, die Leute nicht reinzulassen, hält keinen Fundamentalisten davon ab, herzukommen und ein Attentat zu verüben. Das einzige, was du damit erreichst, ist tausende zu einem Leben in menschenunwürdigen Konditionen zu verdammen und in ihnen den Hass gegen den Westen zu schüren.


    Und noch einmal: Warum beharrst du eigentlich die ganze Zeit so auf Erdogan, sagst aber kein Wort zu Putin, der seinerseits einiges daran setzt, Europa und die USA zu destabilisieren, bspw. indem er Propaganda online verbreiten lässt und direkt und indirekt extreme rechte Politiker hier in Europa und den USA finanziell und durch Propaganda unterstützt?

  • 2/3 derjenigen, die überhaupt wählen gegangen sind, sind für Erdogan. Die Wahlbeteiligung lag bei etwa 50%. Hinzu kommt, dass nicht jeder türkischstämmige Mensch hier in Deutschland auch die türkische Staatsangehörigkeit hat. Das Problem existiert, ja, und man muss untersuchen, wo das herkommt und wie man das löst, aber deine Zahlen stimmen so nicht.


    Der Spiegel nennt erstens ausschließlich (potentiell) islamistische Anschläge (Breivik wird nicht aufgezählt) und zweitens gibt es laut offiziellen Statistiken in Deutschland weitaus mehr rechtsextreme Straftaten als islamistische. Hinzu kommt, dass über Angriffe auf Flüchtlinge und Flüchtlingsunterkünfte tendenziell weniger berichtet wird, während die Anzahl der Straftaten in diesem Bereich enorm hoch ist. Siehe beispielsweise hier. Es geht mir hier übrigens weder um Relativierungen noch um Verharmlosung, sondern darum, einen möglichst nüchternen Blick auf die Lage zu haben. Klar ist islamistisch motivierter Terror ein großes Problem, um das wir uns kümmern müssen. Es ist aber nicht der einzige relevante Terror. (Im Übrigen trifft islamistisch motivierter Terror vor allem Muslime, wie man an der Anzahl der Anschläge im Nahen Osten sieht...)


    Zu den Anschlägen habe ich etwas gesagt. Geht halt gegen Flüchtlinge, deswegen hast du es bestimmt verdrängt. Sind halt Tatsachen, leb' damit.


    e: Putin holt sich im Übrigen auch viel Legitimation von der russisch-orthodoxen Kirche, mal so am Rande angemerkt.

  • Und nein, die Leute nicht reinzulassen, hält keinen Fundamentalisten davon ab, herzukommen und ein Attentat zu verüben. Das einzige, was du damit erreichst, ist tausende zu einem Leben in menschenunwürdigen Konditionen zu verdammen und in ihnen den Hass gegen den Westen zu schüren.

    Ich sagte nicht dass wir die Leute nicht mehr reinlassen sollen. Ich bin dafür erwiesene Gefährder abzuschieben. :b


    Dem Rest stimme ich mehr oder weniger zu. Dazu musst du aber auch sagen, dass die USA ebenso ein Interesse daran hat, Europa und Russland zu destabilisieren um sich als Wirtschaftsmacht einen Vorteil zu verschaffen. Naja, die destabilisieren ja sowieso alles und jeden. Sei es nahe Osten, Asien oder Europa. Dagegen sind Russland und die Türkei vergleichsweise harmlos. :b


    Herzgold ja, es wurden knapp über 1000 islamfeindliche Anschläge verzeichnet, das werden fast ausschließlich rechtsextremistische Anschläge gewesen sein. Genauso wie knapp über 1000 judenfeindliche Anschläge verzeichnet wurden, von denen ein großer Teil sicherlich auch Muslimen zuzusprechen ist. Ich bezog mich hier jetzt aber auf die weitreichenderen Anschläge. Woher kommt die Überproportionalität islamistischer Anschläge im Vergleich zu Anhängern anderer Religionen (z.B. Christentum), wobei Muslime hier eine deutliche Minderheit sind? Wie kommt es, dass es niemanden juckt, ob Jesus in Cartoons abgebildet und ins lächerliche gezogen wird, während eine Karikatur von Mohammed in einem Anschlag endet? Kann man eine im Vergleich zu anderen Religionen Überproportionalität von Fundamentalisten leugnen? Klar, dass Rechtsradikalismus irgendwie proportional dazu wächst werd ich auch nicht leugnen. Da halten sich die Likes von Pierre Vogel und der AfD auf Facebook die Waage. Und ich behaupte mal, dass sich diese zwei Lager gegenseitig aufputschen.

  • Die judenfeindlichen Angriffe werden sicherlich zu einem guten Teil auch von Muslimen begangen, ja. Die Überproportionalität ergibt sich ja nicht daraus, dass Muslime hier eine Minderheit sind. Man muss da einen größeren Kontext ansetzen. Wichtig wäre, Radikalisierungsstrukturen zu erkennen und auszuschalten, wie Alaiya auch bereits erwähnt hat. Dazu gehört, zu analysieren, warum sich Menschen radikalisieren, und ist daher teilweise auch eine Integrationsfrage. Das habe ich eben schon etwas angerissen: Wie ist die gesellschaftliche Stellung der Muslime? Dazu gehört auf der einen Seite die Frage nach dem ökonomischen Stand (tendenziell haben Muslime meines Wissens ein geringeres Einkommen als der Durchschnitt) und den sich daraus ergebenden Konsequenzen; beispielsweise bietet unser System keine guten Aufstiegschancen, nicht nur für Muslime (auch, wenn diese davon wohl noch mal etwas stärker betroffen sind), sondern generell für Menschen mit weniger Einkommen. Das bedeutet beispielsweise, dass das Bildungssystem verbessert werden muss; neutrale Bewerbungen wären auch eine Idee. Nächste Frage: Wie sieht die Gesellschaft die Muslime? Bei den Gastarbeitern steckt es ja sogar im Wort - sie wurden als Gäste betrachtet, sie wurden (und werden bis heute) segregiert, an eine Integration wurde gar nicht gedacht. Wie ist es allgemein heute? Es gibt eine ziemlich islamfeindliche Stimmung, die Integration noch mal deutlich erschwert, weil die Gesellschaft mit mehr Vorurteilen arbeitet. Noch weitergehend - was unter anderem auch du angesprochen hast - ist die Frage, wie die Radikalisierung vonstatten geht, beispielsweise in Moscheen, in denen Imame sprechen, die kein Deutsch können und entweder von der Türkei oder Saudi-Arabien finanziert werden. Das darf nicht geschehen, hier ist, meines Erachtens, Regulation durch den Staat vonnöten. Die Überproportionalität resultiert eben auch aus dem, was Alaiya gesagt hat - Radikalisierung kann innerhalb des Westens durch oben genannte Faktoren entstehen und im Nahen Osten beispielsweise durch die von Alaiya genannten Faktoren. Es ist wichtig, diese systematischen Probleme zu erkennen, um dagegen vorgehen zu können.


    Im Übrigen juckt es doch regelmäßig Menschen, wenn Jesus in Karikaturen schlecht gemacht wird. Das geschieht hier einfach eher selten, weil es kein so großes Thema ist. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass eine "Jesus-kritische" Karikatur hier in Deutschland von manchen Parteien nur als "geschmacklos" angesehen werden könnte und andere (CSU und AfD, vielleicht Teile der CDU) arg Sturm laufen würden. Fundamentale Christen gibt es hier glücklicherweise eher weniger, aber da kannst du in die USA gucken, da würdest du dann auch vermutlich auf Gewalt treffen. Da ticken die Leute ja schon zum Teil aus, wenn an den Schulen Evolution statt Kreationismus gelehrt wird, aber ich schweife ab.


    Nein, die Überproportionalität kann man nicht leugnen, das tun wir ja auch nicht. Wir versuchen, sie zu erklären und zu verstehen, und eben auch zu zeigen, dass sie nicht auf "den Islam" per se zurückzuführen ist. Und mit deinem letzten Statement hast du auf jeden Fall Recht - von islamistischen Anschlägen profitieren rechtsradikale bis -extreme Parteien. Die Gesellschaft wird dann noch fremdenfeindlicher und das wiederum bereitet mehr Nährboden für Radikalisierung. Das ist eben auch wichtig zu erkennen, und wenn man das erkannt hat, muss man nur noch für sich umsetzen, dass man bei diesem Teufelskreis nicht mitmacht.

  • Zitat von Scorchwood

    Das hat sich Erdolf auch gedacht. Und guck mal, wohin das führt. Oder nimm den Iran zB, in dem man als Frau 30 Peitschenhiebe kassierst für außerehelichen Sex, wenn dich einer vergewaltigt. Würdest du da leben wollen? Sobald der Staat auch Religion ist, wie im Beispiel die Scharia, hast du bald nichts mehr zu lachen. Gab es hierzulande auch. Galileo wurde unter Hausarrest gestellt-für bahnbrechende Entdeckungen, Frauen verbrannt weil sie rote Haare hatten. In manchen Ländern denken die Leute, Exorzismus würde Paranoia und Homosexualität heilen-daran sterben auch gern mal einige. Keine gute Idee.

    Du hast mich falsch verstanden. Mit überflüssig meine ich ja schließlich, dass es Zeit wird, dass Religion und Staat getrennt werden. Die Religion hat nichts mit dem Staat zu tun. Der Glaube ist nichts anderes als eine Illusion. Die Kirchensteuer ist wohl das am Unsozialste. Der Staat verdient daran Geld für dem Glauben. Es ist eine Glaubensteuer. Man zahlt Steuern, damit man glauben tut? Die Kirchensteuer gehört abgeschafft. Es ist total veraltet.


    https://www.businessinsider.de…vergangener-zeiten-2017-7


    Die AfD ist die einzige Partei im Bundestag, die Staat und Religion trennen will. Außerdem ist sie die einzige Partei, die zumindest bei den Muslimen die öffentliche Ausübung einschränken möchtet und zumindest für eine Neuausrichtung des Christentums steht. Die AfD möchtet leider mehrheitlich die Kirchensteuer nicht abschaffen, aber zumindest die Staatsleistungen will man streichen. Keine andere Partei würde sich trauen auch nur ein Haar aus dieser Sache zu ändern.


    Hier ein Link dazu:


    https://www.google.de/amp/s/ww…ampf-an-a2108972.html/amp


    Aber auch hier gibt es wieder einen Unterschied zu den Nazis unter Hitler und AfD. Hitler und die Nazis haben mit den Kirchen zusammen gearbeitet, die AfD aber stellt sich gegen die Kirchen, zurecht. Die Kirchen besitzen einen Unvermögen von Geld, kassiert von vielen Bürgern, die garnichts mehr mit der Kirche zu tun hätten. Was die Kirche da seit über 200 Jahre betreibt ist Ausbeute aller Güte.

  • Ich würde es übrigens nicht als primäres Problem ansehen, dass bspw Menschen aus Syrien weniger säkular sind als wir. Die Frage (und die kann mir KEINER beantworten, weil es bisher kaum bis keine Untersuchungen in dem Feld gibt) ist doch eher, ob sich diese Leute mit den Werten, die wir hier vertreten, identifizieren können, oder ob sie sich an diese anpassen und diese akzeptieren können. Da kann man polemisch drüber diskutieren, was denn im Koran steht, aber damit reduziert man Menschen letztlich auf ihre Religion und ignoriert den ganzen Rest. Die Resultate solcher Betrachtungen kann man nicht mal ansatzweise als hilfreich betrachten, weil sie komplett an der Realität vorbeigehen können.


    Dies wird sicherlich auf viele Flüchtlinge zutreffen, aber auf viele auch nicht. Die Menschen ändern nicht ebenso ihre Werte, an die sie ihr gesamtes Leben geglaubt und gelebt haben. Selbst bei denen, die bereits sind sich an unsere Werte anzupassen, muss da viel Arbeit reingesteckt werden. Es ist ein entscheidendes Problem, dass Menschen aus Syrien weniger säkular sind.

    Firebird97 : Und da ist dein Fehler. Du denkst, dass Abschiebungen rechtmäßig sind, weil sie von der Regierung durchgeführt werden. Eben nicht. Gerichte müssen nicht rechtfertigen, was die Regierung macht - Gerichte müssen schauen, ob sich die Regierung an die Gesetze hält. Abschiebungen nach Afghanistan werden generell von Gerichten gestoppt - wenn die Behörden nicht absichtlich "schnell genug" abschieben, damit kein Einspruch eingelegt werden kann. Ähnliches ist mit dem abgeschobenen Tunesier geschehen. Unsere Regierung (in Form des Bamf, welches Seehofer unterstellt ist) untergräbt den Rechtsstaat aktuell systematisch hinsichtlich des Asylrechtes. Das ist, um es nett zu formulieren, höchst problematisch.

    Nein, ich habe hier keinen Fehler^^. Ich sage nicht, dass die Regierung immer richtig handelt, möglich, dass auch bei den Abschiebungen nach Afghanistan Leute dabei sind, die eigentlich nicht hätten abgeschoben werden dürfen, nur dass sie bei hunderten oder was ich weiß ich wie vielen von Fällen immer falsch handelt, ohne dass dies publik wird, halte ich einfach für unwahrscheinlich. Abschiebungen nach Afghanistan werden nicht generell gestoppt oder hast du dafür Quellen? Wie ich bereits dargelegt habe und auch aus dem Urteil im Link ersichtlich ist, hängt es vom Einzelfall ab. Es gibt durchaus Szenarien, bei denen Abschiebungen als rechtlich in Ordnung gelten können.

    Ich würde sagen beides. Dabei liegt das jetzt natürlich nicht an der „Rasse“ oder so was, sondern einfach an der Kultur. Unsere europäische Kultur ist einfach friedfertiger als die islamistische, die teils in Syrien vorherrscht. Allerdings halte ich Zweiteres für bedeutungsvoller. Von Krieg und Flucht traumatisiert, an der Armutsgrenze, in einem fremden Land ohne die Sprache zu kennen, meist ohne direkten Kontakt zu Familie oder Freunden, eine unsichere Zukunft, die Angst wieder abgeschoben zu werden und die Perspektivlosigkeit bei Ablehnung eines Antrags, all dies sorgt dafür, dass es nur logisch sein kann, dass Flüchtlinge krimineller sind, selbst wenn man den Einfluss von Geschlecht und Alter bei Straftaten noch rausrechnet.

    Also ich weiß nicht, man kann nicht sagen, dass Rechtsterrorismus totgeschwiegen wird. Nur bringt es nichts in einer Diskussion um die eine Gruppe, die andere ins Spiel zu bringen. Wir könnten genauso gut auch über linksextremistischen Terror reden.

    Konservativ ist aber noch nett ausgedrückt. Die meisten Muslime mögen ja unsere Werte respektieren, aber wenn man sich Umfragen wie http://www.icmunlimited.com/wp…ite-data-plus-topline.pdf anschaut, da kann man nicht davon reden, dass Islamismus nur einen kleinen Teil ausmacht.

    Und nur um Missverständnisse zu vermeiden, ich bin keineswegs dafür Muslime generell zu unterdrücken oder zu verfolgen, Aufklärung und Integration der liberalen Muslime halte ich immer für die bessere Methode. Bin da eigentlich der gleichen Meinung wie auch bei der AfD. Nur die Moscheen, die Hasspredigen betreiben, müssen nicht nur beobachtet werden, falls möglich muss da härter angesetzt werden und die Verbindungen zu extremistischen Gruppen und Geldquellen im Ausland gekappt werden. Das ist ein Problem, dass derzeit viele muslimische Gemeinden aus dem islamistischen Ausland gesteuert werden.
    Das Problem ist aber nicht allein Terrorismus, das Problem ist, dass diese konservativen Muslime Ansichten haben, die nicht mit unserem Grundgesetz vereinbar sind.

    Das neue Testament ist eigentlich auch vollgestopft mit allen möglichen Scheiß, nur dass man sich größtenteils entschlossen hat, diesen zu ignorieren, weil die Aufklärung und der Humanismus daherkamen

    Na ja, ja das Neue Testament hat auch viel Müll, aber ich hab ja auch im Vergleich geredet und da kann man es nicht wirklich mit z.B. dem Alten Testament vergleichen, das ist dann doch noch extremer. Ansonsten stimme ich eigentlich dem ganzen Absatz im groben zu und hatte eigentlich auch nichts gegenteiliges geschrieben. Kam nur vielleicht falsch rüber und nicht, wie ich es gemeint hatte, keine Ahnung.

  • Man, leute. Könnt ihr auch mal über was anderes diskutieren als über Flüchtlinge und Integration? Es geht einem langsam nur noch auf dem Sack -.-


    Wer glaubt ihr, wird morgen die WM gewinnen? Frankreich oder Kroatien?


    Ich für mein hoffe auf zweiteres, denn ein Kumpel von mir kommt aus Kroatien und ich würde es ihm wirklich gönnen.^^

  • Die AfD ist die einzige Partei im Bundestag, die Staat und Religion trennen will. Außerdem ist sie die einzige Partei, die zumindest bei den Muslimen die öffentliche Ausübung einschränken möchtet und zumindest für eine Neuausrichtung des Christentums steht. Die AfD möchtet leider mehrheitlich die Kirchensteuer nicht abschaffen, aber zumindest die Staatsleistungen will man streichen. Keine andere Partei würde sich trauen auch nur ein Haar aus dieser Sache zu ändern.

    Die öffentliche Ausübung von Glauben einzuschränken ist eine Einschränkung der Religionsfreiheit und damit gegen das Grundgesetz, es sei denn, dadurch werden andere Teile des Grundgesetzes gewährleistet. Es steht dir frei, das genauer auszuführen. Ansonsten ist es für mich grundgesetzwidrig. Und was ist eine "Neuausrichtung des Christentums"? Ich wäre übrigens auch für eine Abschaffung der Kirchensteuer und eine totale Trennung von Staat und Kirche. Aber die AfD verfolgt wohl eher ein anderes politisches Interesse: Sie will die Kirche schwächen, weil diese sich zu einem guten Teil gegen die AfD stellt. Das ist nichts Gutes.


    Ich würde es übrigens nicht als primäres Problem ansehen, dass bspw Menschen aus Syrien weniger säkular sind als wir. Die Frage (und die kann mir KEINER beantworten, weil es bisher kaum bis keine Untersuchungen in dem Feld gibt) ist doch eher, ob sich diese Leute mit den Werten, die wir hier vertreten, identifizieren können, oder ob sie sich an diese anpassen und diese akzeptieren können. Da kann man polemisch drüber diskutieren, was denn im Koran steht, aber damit reduziert man Menschen letztlich auf ihre Religion und ignoriert den ganzen Rest. Die Resultate solcher Betrachtungen kann man nicht mal ansatzweise als hilfreich betrachten, weil sie komplett an der Realität vorbeigehen können.


    Dies wird sicherlich auf viele Flüchtlinge zutreffen, aber auf viele auch nicht. Die Menschen ändern nicht ebenso ihre Werte, an die sie ihr gesamtes Leben geglaubt und gelebt haben. Selbst bei denen, die bereits sind sich an unsere Werte anzupassen, muss da viel Arbeit reingesteckt werden. Es ist ein entscheidendes Problem, dass Menschen aus Syrien weniger säkular sind.

    Sie werden nicht einfach so ihre Werte ändern, das stimmt. Aber die Frage, auf die ich hinauswill, ist: Welche Werte haben diese Menschen denn? Wie gesagt, die bloße Reduzierung auf die Religion greift da zu kurz, und aus genannten Gründen ist die Säkularisierung als solche nicht das Problem, sonst müsste es bei uns ja auch einen Werteunterschied zwischen religiösen Leuten und nicht-religiösen Leuten geben. (Bei genauerem Nachdenken könnte das sogar so sein.) Jedenfalls kann man sowohl als religiöser als auch als säkularer Mensch sich an gewissen Werten orientieren. Wir haben ja auch weiterhin eine überraschend große Menge an gläubigen Menschen, Atheisten machen bei uns ja, soweit ich mich erinnere, "nur" etwa 30-40% der Bevölkerung aus.

    Und da ist dein Fehler. Du denkst, dass Abschiebungen rechtmäßig sind, weil sie von der Regierung durchgeführt werden. Eben nicht. Gerichte müssen nicht rechtfertigen, was die Regierung macht - Gerichte müssen schauen, ob sich die Regierung an die Gesetze hält. Abschiebungen nach Afghanistan werden generell von Gerichten gestoppt - wenn die Behörden nicht absichtlich "schnell genug" abschieben, damit kein Einspruch eingelegt werden kann. Ähnliches ist mit dem abgeschobenen Tunesier geschehen. Unsere Regierung (in Form des Bamf, welches Seehofer unterstellt ist) untergräbt den Rechtsstaat aktuell systematisch hinsichtlich des Asylrechtes. Das ist, um es nett zu formulieren, höchst problematisch.

    Nein, ich habe hier keinen Fehler^^. Ich sage nicht, dass die Regierung immer richtig handelt, möglich, dass auch bei den Abschiebungen nach Afghanistan Leute dabei sind, die eigentlich nicht hätten abgeschoben werden dürfen, nur dass sie bei hunderten oder was ich weiß ich wie vielen von Fällen immer falsch handelt, ohne dass dies publik wird, halte ich einfach für unwahrscheinlich. Abschiebungen nach Afghanistan werden nicht generell gestoppt oder hast du dafür Quellen? Wie ich bereits dargelegt habe und auch aus dem Urteil im Link ersichtlich ist, hängt es vom Einzelfall ab. Es gibt durchaus Szenarien, bei denen Abschiebungen als rechtlich in Ordnung gelten können.

    Nicht "möglich, dass". (Es darf meines Erachtens niemand nach Afghanistan abgeschoben werden, wenn man Menschenrechte ernst nimmt.) Es ist doch publik, aber es interessiert keinen, das ist doch das fatale! Die 69, die jetzt neulich abgeschoben wurden, waren zum Großteil einfache Menschen, die keine Verbrecher waren. Das hängst natürlich damit zusammen, dass der Abschiebestopp aufgehoben wurde. Eine Mehrheit der abgelehnten Asylbescheide des Bamf werden von den Verwaltungsgerichten einkassiert. Und ich korrigiere mich mit meiner Aussage, dass Gerichte generell die Abschiebung nach Afghanistan verhindern, das stimmt nicht, my bad. Die Verwaltungsgerichte beurteilen die Lage bisher so, dass Afghanistan stellenweise sicher ist (ich kann dieser Argumentation zwar nicht zustimmen, aber füge mich erst mal diesem Urteil). Diese Urteile sind aber älter als der neueste Lagebericht des Auswärtigen Amtes, von daher kann es gut sein, dass diese Argumentation hinfällig ist, da die Lage dort als sehr dramatisch geschildert wird. Außerdem reden wir hier, wie gesagt, über Verwaltungsgerichte; mich würde interessieren, was das BVerfG darüber urteilen würde, aber das werden wir wohl so bald nicht erfahren. Und hinsichtlich des Links - da wurde ein Gefährder abgeschoben, aber das war trotzdem rechtswidrig. Das sind Dinge, die man da erst mal voneinander trennen muss. Aber ja, es ist auch eine Einzelfallsache. Dennoch sehe ich eine Benachteiligung von Flüchtlingen (ganz allgemein, unabhängig von Afghanistan) hinsichtlich der Behandlung der einzelnen Fälle durch das Bamf.


    Den Rest überlasse ich Alaiya.

  • @XxSavasxX

    Ein Thema zur Fußball-WM findest du hier: Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland

    Dementsprechend ist eine Diskussion hier zwar thematisch durchaus nachvollziehbar (da auch die WM "News" sind), aber nicht sinnvoll, da ein eigenes Thema existiert, wo alle Interessenten reinschauen und nichts untergeht.


    Und dass der Fortschritt im Westen auch mit ein Grund für die Radikalität in der islamischen Welt ist, weil sie eine Art Minderwertigkeitsgefühl gegenüber dem Westen entwickeln und so erst recht versuchen an den eigenen Wurzeln festzuhalten.

    Kann von Muslimen nicht sprechen, aber zumindest ein wenig von Russland in dem Bereich. Gerade die Medien bauen genau darauf auf und man merkt selbst bei Spätaussiedlern, die deutsche Wurzeln haben und sich nie als russisch identifiziert haben, dass sie viele westlichen Werte gar nicht als Werte erkennen. Vieles wird einfach als "denen geht es halt zu gut, deswegen fangen sie an zu spinnen" bezeichnet. Gerade solche Dinge wie sexuelle Orientierung, Transgender, alternative Lebensweisen (z. B. freiwillig keine Kinder haben) und auch bestimmte Dinge im Feminismus werden eben in diese Kategorie eingeordnet. Das wird nicht hinterfragt, sondern als Modetrend abgestempelt und eben dadurch begründet, dass der Westen keine richtigen Probleme kennt und "normale" Menschen gar nicht erst auf solche Ideen kämen. Das ist auch alles sicherlich nicht böse gemeint, aber eben Bestandteil einer sehr verfestigten Weltvorstellung, die selbst nach über 20-30 Jahren Deutschland bei einigen nicht geändert werden konnte. Obwohl es in anderen Lebensbereichen zu starker Integration bis hin zur Assimilation gekommen ist.

    Ich will damit keine statistischen Zahlen aufstellen oder sagen, dass jeder so ist. Aber das Phänomen existiert halt leider wirklich und wird von den Betroffenen nicht als "Nicht Erkennen von Werten" gesehen, sondern einfach "man muss nicht jeden Unsinn mitmachen". Und das macht es wohl auch so schwierig.


    PS: Heute eine russische , völlig ernst gemeinte, Reportage gesehen, wie manches Make-Up aufgrund von bestimmten Bestandteilen bei schwangeren Frauen den Hormonhaushalt angreift und so für die Verweiblichung von ungeborenen Jungen sorgt. Als Erklärung dafür, wieso es Männer gibt, die sich schminken oder als Frauen identifizieren :thumbup:

  • Ist es wirklich so schwer zu verstehen? ... Die Gruppe zu unterdrücken, sorgt dafür, dass die Wahrscheinlichkeit, dass diese sich extremisieren größer ist.

    Ja, ist für mich offenbar zu schwer zu verstehen. Jetzt wird aus "Leuten" bei dir halt "die Gruppe". Letztlich sinds dann doch wieder die Menschen, die sich schuldig machen...


    2/3 derjenigen, die überhaupt wählen gegangen sind, sind für Erdogan. Die Wahlbeteiligung lag bei etwa 50%. Hinzu kommt, dass nicht jeder türkischstämmige Mensch hier in Deutschland auch die türkische Staatsangehörigkeit hat. Das Problem existiert, ja, und man muss untersuchen, wo das herkommt und wie man das löst, aber deine Zahlen stimmen so nicht.

    Ist doch aber bei jeder Wahl so, dass das Ergebnis auf die Gesamtwählerschaft hochgerechnet wird und es am Ende relativ egal ist, wieviel Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben haben. Von daher sehe ich nicht, an welcher Stelle die Zahlen nicht stimmen.




    Ansonsten gebe ich @XxSavasxX aber zumindest teilweise recht. Wenigstens der Teil der Diskussion, der sich um Flüchtlinge dreht, kann so langsam bitte in das entsprechede Thema verlagert werden. Flüchtlinge. Danke.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Da muss mir Alaiya noch erklären, warum deutsche Konvertiten und Akademiker nach Syrien zum töten ausreisen.


    Ich würde sagen, erst verinnerlicht jemand eine Ideologie und legt danach ein für die Ideologie typisches Verhaltensmuster an den Tag.


    Die klauen uns unsere Jobs wird zu Rechtsextremismus wird zu Anschlag auf einen Dönerladen.


    Kapitalismus ist scheiße wird zu Linksextremismus wird zu Scheiben eines Ladens einschlagen.


    Intelligentes Design + im Koran gibt es wissenschaftliche Fakten wird zu Islamismus wird zu wir müssen die Welt dem Islam unterwerfen.


    Armut und mangelnde Bildung verstärken das ganze natürlich, aber sicher ist man deswegen noch nicht vor der Korrumpierung des Verstandes durch solche Ideologien, lol.

  • Zitat von Alaiya

    Ist es wirklich so schwer zu verstehen? ... Die Gruppe zu unterdrücken, sorgt dafür, dass die Wahrscheinlichkeit, dass diese sich extremisieren größer ist.

    Natürlich ist das so.


    Mal davon abgesehen hat man imo kein Recht auf den Glauben anderer einzuprügeln, weil er einen selbst nicht passt. So strikt, wie manche hier die Trennung von Religion und Staat fordern, hat das mit ursprünglicher Säkularität nichts mehr zu tun. Nicht, wenn man ein Teil von ihnen und was sie ausmacht, aus der Öffentlichkeit verbannen will. Wer verlangt, dass sich etwa ein homosexuelles Paar in der Öffentlichkeit unbekümmert als solches erkennen zu ergeben sollte, darf nicht gleichzeitig so doppelmoralisch einfordern, dass Leute ihre Hijabs und Kreuze etc. ablegen und Religion nur in den eigenen vier Wänden praktizieren. Wenn etwas Teil deines Mindsets, deiner Gefühlswelt und deines Alltags ist, kannst du es nicht einfach per Knopfdruck ein- und ausschalten. Egal, wie simpel sich das andere vorstellen.

    Speziell bei einer Gruppe wie Muslime, denen von allen Seiten eingetrichtert wird, dass sie nicht dazugehören, kann das rasch zu noch mehr Gegenhass führen.


    Was an der Radikalisierung aber auch der Fall ist: Ob es nun um Islamisten oder Neonazis geht, was ich nicht verstehe ist, dass es so einfach zu sein scheint an Jugendliche heranzutreten und sie zu versuchen auf ihre eigene Seite zu ziehen. Ein paar verunsicherte, leicht zu beeinflussende und für Hass sehr empfängliche Leute gibt es immer, die man damit erreicht und jede Ideologie annehmen würden, solange man ihnen nur eine Gemeinschaft verspricht, der sie angehören dürfen. Und ich hab gesagt, dass Menschen gefährlicher als Ideen sind, weil es oft imo nicht darauf ankommt welche Idee man ihnen unterbreitet. Die Menschen, die vor allem Jugendliche und junge Erwachsene zu instrumentalisieren versuchen, sind viel greifbarer und benutzen Ideologien als vessel (ich bin noch zu müde um über den deutschen Ausdruck nachzudenken XD), um ihren Einfluss zu erhöhen.

    Ich weiß von Muslimen sehrwohl, dass sie manche Moscheen und Gemeinden meiden, weil dort Hassprediger am Werk sind oder und da ist eine Grenze, wo man sich schon denkt: Wir sind nicht in den USA. Hier ist Hasspredigt keine Meinungsfreiheit. ôo


    Andererseits ist das mit der Anpassung auch so eine zweischneidige Sache.

    Viele Leute rühmen sich wie individualistisch unsere Gesellschaft doch sei, ABER bitte nur auf die Art, wie es einem selbst gefällt. Ich hab auch gegen so einige Ansichten und Subkulturen- und gruppen etwas, so wird es jedem gehen, aber solange man sich im Rahmen des Gesetzes bewegt, ist niemand verpflichtet sich anzupassen, um es anderen Recht zu machen. All das wirkt schon stark nach "Hey, ich bin's, alles muss nach meiner Pfeife tanzen."

    Menschen mit Migrationshintergrund hören dauernd was von der deutschen Leitkultur und von Integration und Anpassung. Dabei bedeutet das für viele Deutsche und Österreicher mehr: "Integration ist dann erst so richtig gelungen, wenn ich nichts mehr von einer anderen Kultur sehen muss", da hab ich schon öfter von älteren Österreichern gehört "die sind gut integriert, die sind wie wir." Und wer will sich schon gerne einen Teil seiner Identität nehmen lassen. Natürlich hält man dann noch stärker dran fest.

  • ABER bitte nur auf die Art, wie es einem selbst gefällt. Ich hab auch gegen so einige Ansichten und Subkulturen- und gruppen etwas,

    Da haben wir es mit einem Symptom zu tun. Ich würde jeden bitten, mal darüber nachzudenken, welcher Kultur/Menschengruppe sein erster Gedanke gilt, wenn man die Worte hört "Ich hab auch gegen Subkulturen etwas".

    Ich lehne mich weit aus dem Fenster, und behaupte: Inder sind es nicht. Oder Brasilianer. Oder Chinesen.


    "Aber bitte nur auf die Art, die einem selbst gefällt", ist etwas überspitzt ausgedrückt. Denn auch Inder, Brasilianer und Chinesen haben eine eigene Art, mit Integration umzugehen, und die scheint sehr effektiv- immerhin gibt es keine Diskussionen über sie. Es geht also nicht darum, eine Identität zu zerstören, oder auszuwetzen, damit man in Deutschland willkommen ist, sondern darum, dass man keine rundfalsche Idee von Integration mitbringt. Denn dann, und nur dann, kommt es zum berühmten Knirschen im Getriebe.

    Natürlich hält man dann noch stärker dran fest.

    Volle Zustimmung. Inzwischen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass, um eine gute Integration zu ermöglichen, die Identität des Gastlandes einen Grundstock von Attraktivität hat. Beispiel: Ich ziehe nach, sagen wir, Neuseeland. Warum? Mir gefällt das Land. Was gefällt mir daran? Vermutlich die Sprache, Lebensart, die Kultur, die Landschaften. ->also die Identität. ich ziehe dorthin, weil ich ein Teil davon sein will.
    wenn das der Fall ist, wird keine staatliche Bemühung(irgendeiner Form) notwendig sein, damit ich mich in das Land integriere. Das mache ich selber. Ich würde mir auch dort nicht ein Gebiet aussuchen, in dem besonders viele Deutsche leben, denn wo wäre da der Sinn? Da könnte ich genauso gut hierbleiben. Und ich würde auch nicht wollen, dass dort Kirchen hingebaut würden, damit ich mich heimischer fühle, denn ich hätte vorher gewusst(sofern es keine Kirchen in der Gegend gäbe), dass dort kein Christentum gelebt wird.


    Fasst man all dies zusammen, könnte man zu dem Schluss kommen, dass sich selbst integriert, wer sich integrieren will. Dazu muss man keineswegs die eigene Identität aufgeben, bei Gott nicht! Aber alles in Maßen. Und, ganz wichtig: Es muss unter allen Umständen von SELBER kommen. Zwang hat noch nie etwas für beide Seiten positives hervorgebracht.
    Dann kommen auch keine Subkulturen zustande.

    "I said: Ryan, Jedi don´t give up. Then again, I´m thinking oldschool. This is a new generation."

  • Unsere europäische Kultur ist einfach friedfertiger als die islamistische, die teils in Syrien vorherrscht.

    Ich finde diesen Satz sehr falsch ausgedrückt, da er so Dinge impliziert, die falsch sind.


    Richtig ist: Die in Europa vorherrschende Kultur ist friedfertiger, als die in Syrien vorherrschende Kultur.


    Doch wie schon gesagt: Die Hauptursache dafür ist nicht in irgendwelchen Religionen zu suchen (es sei angemerkt, dass sich die Kirchen in Europa auch noch sehr lange gegen Humanismus aufgelehnt haben, ehe sie gemerkt haben, dass es nicht länger geht und dann so getan haben, als wäre Humanismus von Anfang an ihre Idee und nicht eine Idee der Aufklärung gewesen), sondern in Stabilität und der Dauer der Stabilität und vor allem in der Aufklärung, die (um es noch einmal zu betonen) nichts damit zu tun hat, dass irgendeine Religion irgendeinen Kreislauf durchlaufen würde, sondern alles mit der politischen und gesellschaftlichen Lage, die damals in Europa herrschte, zu tun hat.


    Natürlich ist es schwer zu beweisen, da wir keine alternative Erde haben, in der das Sykes-Picot-Abkommen nicht stattgefunden hat und England und Russland auch nicht über 200 Jahre hinweg Afghanistan destabilisiert haben, aber rein von der Sozialforschung aus gesehen, bestehen gute Chance, dass es diesen extremen Islam, den wir heute kennen, nicht so weit verbreitet gäbe, hätte diese Destabilisierung nicht stattgefunden.


    Von Krieg und Flucht traumatisiert, an der Armutsgrenze, in einem fremden Land ohne die Sprache zu kennen, meist ohne direkten Kontakt zu Familie oder Freunden, eine unsichere Zukunft, die Angst wieder abgeschoben zu werden und die Perspektivlosigkeit bei Ablehnung eines Antrags, all dies sorgt dafür, dass es nur logisch sein kann, dass Flüchtlinge krimineller sind, selbst wenn man den Einfluss von Geschlecht und Alter bei Straftaten noch rausrechnet.

    Eben das. Das ist einer der zentralen Punkte, die man gerne vergisst.


    Wir wissen, dass jemand, der in Armut lebt, wesentlich wahrscheinlicher eine Straftat begeht, als jemand, der in Wohlstand lebt. Wir wissen auch, dass jemand, der wenig Privatsphäre hat, wahrscheinlicher ist, kriminell zu werden (weil es die Psyche unter Stress setzt). Das allein würde wohl schon Reichen um Flüchtlinge in Heimen und anderen oft überfüllten Unterkünften eher kriminell zu machen. Kombiniert man das mit Trauma und Angst und dazu noch der hier im Land dann erlebten Diskriminierung ist es nicht wirklich verwunderlich, dass es statistische Auffälligkeiten gibt.


    Wenn man dann noch mit reinrechnet, dass viele Flüchtlinge junge Männer sind, die statistisch ohnehin wahrscheinlicher Gewalttaten verüben ...


    Also ich weiß nicht, man kann nicht sagen, dass Rechtsterrorismus totgeschwiegen wird. Nur bringt es nichts in einer Diskussion um die eine Gruppe, die andere ins Spiel zu bringen. Wir könnten genauso gut auch über linksextremistischen Terror reden.

    Doch, kann man sagen. Wo, abgesehen von dem NSU, reden wir groß über Rechtsterrorismus? Eben das. Praktisch nicht. Und wenn dann mal ein rechtsextremer Anschlag passiert (und es gab in den letzten drei Jahren mehrere), wird oftmals nicht über Rechtsterrorismus geredet. Mehr noch: Diverse rechtsterroristische Anschläge werden nicht als rechtsterroristisch bezeichnet, selbst wenn sie es deutlich sind.


    In einigen Fällen ist es sogar so, dass rechte Straftaten (terroristisch und anders) erst Flüchtlingen angehängt werden und biss sich dann herausstellt, dass die von rechts kamen, ist es so verankert, dass es IS-Terror war, dass es allen egal war.


    Und hier ist die Sache mit dem linkenterror: Es gibt ihn praktisch nicht. Es gibt linke Gewalt, ja, aber Terror? Ich bin Statistiken durchgegangen und den letzten linksmotivierten Terroranschlag gab es 1994. Den letzten rechtsmotivierten Anschlag letztes Jahr.


    Islamistischer Terror und Rechter Terror lassen sich gut vergleichen. Sie sind ähnlich motiviert und sind beide nachwievor in Deutschland allgegenwärtig und das Hauptaugenmerk, wenn es um Antiterrorkommissionen geht.


    Anderer Terror ist zumindest in Deutschland zur Zeit vernachlässigbar. (Anmerkung dazu: Ich rede von Terror, nicht von politisch motivierter Kriminalität.)


    Nur die Moscheen, die Hasspredigen betreiben, müssen nicht nur beobachtet werden, falls möglich muss da härter angesetzt werden und die Verbindungen zu extremistischen Gruppen und Geldquellen im Ausland gekappt werden.

    Das wird versucht. Es ist nur schwer. Meines Verständnisses nach will man vermeiden, das passiert, was in Belgien passiert ist, wo man versucht hat komplett gegen diese Moscheen vorzugehen und sie damit in den Untergrund verdrängt hat, was es schwerer gemacht hat, sie zu überwachen, was zu einem Anstieg von islamistisch motivierten Straftaten geführt hat. Es ist halt alles nicht so leicht. Manchmal ist es sinnvoller eine radikale Gruppe offen agieren zu lassen, damit man weiß, wann man eingreifen muss, um Straftaten zu verhindern.


    Ja, ist für mich offenbar zu schwer zu verstehen. Jetzt wird aus "Leuten" bei dir halt "die Gruppe". Letztlich sinds dann doch wieder die Menschen, die sich schuldig machen...

    Du verstehst wirklich nicht worüber ich rede, oder? Kontext ist der Schlüssel und so. Es ging um Ausweisung von hierher geflüchteten Muslimen und das vorgehen gegen diese Muslime. Ich habe gesagt, es bringt nichts diese Leute (aka Muslime) einzusperren, weil die Ideologie nicht nur von geflüchteten Muslimen oder Arabern vertreten wird, da Ideologie nun einmal etwas ist, das den Leuten nicht auf die Stirn tätooviert ist. Man kann eine Ideologie nicht einsperren oder abschieben.


    Was nicht heißt, dass man Verbrecher, die für die Ideologie bereits Verbrechen begangen haben, nicht einsperren kann oder das die keine Schuld an ihren Taten hätten.


    Sehr wohl aber, dass man Leute, die ein höheres Potential als andere haben, von einer Ideologie infiziert zu werden, nicht vorsorglich wegsperren kann. Sonst müssten wir ohnehin auch erwachsene Männer, die längere Zeit keine Freundin und keinen vernünftigen Job gehabt haben, wegsperren. Statistisch gesehen haben diese die höchste Wahrscheinlichkeit Rechtsradikal zu werden.


    Da muss mir Alaiyanoch erklären, warum deutsche Konvertiten und Akademiker nach Syrien zum töten ausreisen.

    Relativ einfach. Aus demselben Grund, warum deutsche Akademiker zu rechten Terroristen werden. Die Hintergründe zwischen beiden Gruppen sind oftmals sehr ähnlich. Die Motivationen ebenfalls. Es wird eine Gefährdung der eigenen Stellung durch eine Gruppe wahrgenommen und durch Radikalisierung online wird aus dieser irrationalen Furcht vor einer Gruppe oder einem System dann Hass auf diese Gruppe und dieses System und aus diesem Hass entwickelt sich dann ein hohes Gewaltpotential.