Und das ist halt der Punkt. Es hätte auch eine andere Religion sein können. Aber es ist der Islam. Über Uganda müssen wir uns keine Sorgen machen. Um die reichen islamischen Ländern die international aktiv sind und den Terrorismus fördern hingegen schon. Wenn es hier überproportional viele christliche Fundamentalisten gäbe und der Vatikan hier seine Infrastruktur ausbauen und politische Intentionen verfolgen würde, dann müssten wir da genauso drüber reden.
Was nicht funktionieren würde, weil der Vatikan nun einmal Stabil ist. Wie gesagt: Das Problem ist nicht die Religion, das Problem ist die Instabilität. Die ist ein wundervoller Nährboden für Extremismus. Welcher Extremismus darin gesät wird, ist von der Gegend abhängig, die Instabil ist.
Wo sich dann sogar die Araber denken, wtf.
Ob du's glaubst oder nicht: Ein großer Anteil der arabischen Gruppen hier im Land und anderen europäischen Gruppen regt sich über diese Dinge auf, distanziert sich immer wieder lautstark davon und versucht oftmals auch dagegen vorzugehen. Wird nur selten anerkannt.
Am Ende kommst du bei deiner Erklärung aber doch selbst wieder bei den Leuten raus, die die Dinge tun.
Ich sage nicht, dass die Idee mordet. Ist es wirklich so schwer zu verstehen? Eine Idee ist nicht exklusiv zu einer bestimmten Bevölkerungsgruppe. Es bringt nicht eine große, tausende Menschen (eigentlich sogar Millionen) umfassende Gruppe zu unterdrücken, nur weil ein paar wenige von ihnen im Namen einer extremistischen Idee schreckliche Dinge tun. Im Gegenteil: Die Gruppe zu unterdrücken, sorgt dafür, dass die Wahrscheinlichkeit, dass diese sich extremisieren größer ist.
Und wer empfänglich für destruktive Ideologien und generell leicht beeinflussbar ist, der wird nicht plötzlich ein friedfertigerer Mensch, weil eine Ideologie zurückgedrängt wurde. Wenn er der einen nicht zum Opfer fällt, fällt er vielleicht für eine andere.
Eben das. Und deswegen bringt es nichts zu sagen: "Idee X geht aus Religion Y hervor, deswegen müssen wir die Religion Y verbieten und die Anhänger von Religion Y unterdrücken". Das einzige, was du damit erreichst, ist, dass du sehr viele Leute zu Unrecht unterdrückst und einige von ihnen noch anfälliger für die Ideologie machst.
Terror wird von allerhand Leute ausgeübt.
Es sind nicht alle Attentäter Flüchtlinge, aber sehr viele sind es, wahrscheinlich stammen sogar die meisten der islamisch motivierten Anschläge der letzten Jahre von Flüchtlingen (ich will’s jetzt nicht wirklich durchzählen). Genauso ist die Kriminalitäts- und Mordrate unter Flüchtlingen höher als bei Deutschen. Dass Menschen, die bereits hier leben, auch Mörder oder Attentäter sein können, ist kein Argument dagegen, dass die Wahrscheinlichkeit bei Flüchtlingen höher ist.
Dazu sei aber auch gesagt, dass dies noch alles im Rahmen dessen ist, was man aushalten kann. Sowieso wird gerade Anschlägen auch zu viel Bedeutung zugesagt, denn wir haben bei weitem nicht so viele Anschläge, als dass es wirklich einen so großen Effekt auf unsere Sicherheit hätte.
Ich bin durch die Statistiken gegangen. Von den Terroranschlägen, die seit 2015 in Deutschland passiert sind, war nicht ganz die Hälfte durch Islamismus motiviert (wenngleich die islamistischen bei weitem mehr getötet hatte). Die anderen Teilen sich gleichmäßig in rechten Terrorismus und kurdischen Extremismus auf (der auf türkische Einrichtungen konzentriert war). Von den islamistischen Terroranschlägen (6 Stück) sind 2 von in Deutschland geborenen Jugendlichen begangen worden, die anderen vier von Flüchtlingen.
Das ganze Problem an der Diskussion, ist das Problem mit Ursache und Effekt. Gibt es mehr straffällige Menschen aus Syrien, weil Menschen aus Syrien prinzipiell ein höheres Gewaltpotential haben? Oder gibt es mehr straffällige Menschen aus Syrien, weil die mehr Menschen aus Syrien in Umständen leben, die Straffälligkeit wahrscheinlicher machen?
Und was den Terrorismus angeht: Warum reden wir die ganze Zeit immer nur von islamischen Terrorismus, aber kaum über den rechten Terrorismus? (Vor allem, wenn wir bedenken, dass dort die Dunkelziffer weitaus höher ist, als die wenigen Vorfälle, die als Terrorismus anerkannt sind. Was ist das Anstecken eines Flüchtlingsheims, wenn nicht rechts motivierter Terrorismus?)
Oder anders gesagt: Natürlich ist es irgendwo als Grundlage für islamistischen Terrorismus zu verstehen, dass derjenige an den Islam glaubt. Klar. Aber islamistischer Terrorismus ist nicht der einzige Terrorismus. Die ganze Zeit gegen den Islam zu wettern wird nichts tun, um Islamismus zu bekämpfen. Islamisten machen nur einen kleinen Teil des Muslime aus (selbst wenn ich nicht anzweifle, dass es zumindest in Europa so ist, dass proportional mehr Muslime konservativer in ihrer Religionsausübung sind, als irgendeine andere breit vertretene Religionsgruppe).
Man kann Terrorismus nicht bekämpfen, indem man eine Gruppe verfolgt, in der eine Minderheit extremistische Ansichten vertritt. Das beste, was man machen kann, um Terrorismus zu bekämpfen, ist, bestimmte sehr spezifische Gruppen (beispielsweise bestimmte Moscheen, wo es bekannterweise islamistische Bestrebungen gibt, bestimmte Onlineportale, wo sich Leute in verschiedenste Richtungen (sei es Rechts, sei es islamistisch, sei es sonst wie) radikalisieren, seien es bestimmte Szeneclubs) zu beobachten und auf bestimmte Warnzeichen zu achten, um dann schnell zu handeln. Was passiert und es ist effektiv. Es werden ständig Anschläge durch Eingreifen der Anti-Terror-Kommissionen verhindert. Nur redet darüber natürlich niemand.
Anders gesagt: Der "War on Terror", der offen gekämpft ist, hilft den Terroristen letzten Endes nur. Genau so wie der "War on Drugs" das Drogenproblem schlimmer und nicht besser gemacht hat.
Mir wird der Islam etwas zu sehr verteidigt. Der Islam ist gefährlicher und schlimmer als Christentum und Judentum. Der Koran mag zwar noch vergleichbar mit der Bibel sein, aber daneben hat der Islam noch Hadith und Scharia.
Die Interpretation ist natürlich das Entscheidende, aber während beim Islam diese beiden die Interpretation auch einengen und ins Radikale treiben, lässt sich das Christentum noch etwas sanfter interpretieren, auch dank des Neuen Testaments, das dann doch eher harmloser ist. Wichtig ist die Situation bei uns, wie es in Uganda aussieht, ist da für Europa unwichtig, und wir haben ein Problem mit Islamismus, keines mit dem Christentum.
Das neue Testament ist eigentlich auch vollgestopft mit allen möglichen Scheiß, nur dass man sich größtenteils entschlossen hat, diesen zu ignorieren, weil die Aufklärung und der Humanismus daherkamen. Steht dennoch in der Bibel und wird immer wieder von extremistischen christlichen Gruppen genutzt um ihre Gewalt zu begründen.
Islam ist aktuell gefährlicher, als Christentum und Jugendtum, weil ein überproportionaler Anteil von Muslimen in instabilen und/oder verarmten Ländern mit autokratischen oder diktatorischen Staatsoberhäuptern lebt.
Ach ja, und könnten wir bitte einmal damit aufhören, so zu tun, als sei es der natürliche Verlauf einer Religion, irgendwann auf einmal loszuziehen, zu kolonialisieren und missionieren? Ist es nicht. Die wenigsten Religionen haben das gemacht. Anzufangen den westlichen Kolonialismus und die Zwangskonvertierung diverser Völker durch das Christentum oder alternativ die Kreuzzüge mit modernen islamistischen Terrorismus oder dem IS gleichzusetzen und zu sagen: "Oh, ja, die Religion ist jetzt so und so alt, also kommt sie gerade in ihre kriegerische Missionierungsphase" ist einfach ignorant gegenüber sämtlicher historischer, kultureller und geopolitischer Einflüsse.
Außerdem: Eine Religion ist immer soweit, wie die Gegend, in der sie praktiziert wird. Europa ist, wie es ist, weil es längere stabilere Zeiten erleben durfte, in denen es dank einer langen Reihe politischer und technischer Entwicklungen genug Wohlstand gab, um moderne humanistische Konzepte zu entwickeln und diese mehr und mehr durchzusetzen. Durch die Nähe der Amerikas und Australien zur europäischen Kultur, hat sich das auch auf diese übertragen, während es nicht auf Afrika und Teile Asiens (die allerdings nicht zuletzt aufgründ ähnlicher politischer und technischer Entwicklungen selbst diesen Wohlstand und ähnliche Konzepte entwickelt haben - durchaus auch durch Europa beeinflusst, aber nicht nur) übertragen wurde, was anderen politischen Entwicklungen zu verdanken ist. Da diese Gegenden aber größtenteils bisher selbst keine Phase hatten, in der es genug Stabilität gab, um eine solche Entwicklung zu erlauben (was nicht zuletzt auf die geographische Lage und klimatische Bedingungen, aber eben auch auf kolonialgeschichtliche Effekte zurückzuführen ist), gab es diese Entwicklung da nur eingeschränkt.
Nicht zu vergessen: Zumindest der Iran war auf bestem Weg sich dahin zu entwickeln, war sogar sehr nahe an dem Westen dran, und dann kam die iranische Revolution und hat vieles weit, weit zurückgeworfen.