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Neuschnee

Die Staßenschluchten waren dunkel und leer, alles war wie immer. Die Nacht war kalt und der Smog hing über der Stadt, also war alles wie immer. Ich war auf dem Weg nach Hause, als ich etwas seltsames am Himmel blitzen sah. So etwas hatte ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Mir fiel der Glockenturm ins Auge und ich sah, dass ich mich beeilen musste. um mich herum begannen weiße Punkte zu Boden zu segeln, doch ich wusste, es würde nichts ändern. Morgen würden die Autos alles wieder zunichte machen. Es gab Neuschnee, endlich wieder, doch es änderte nichts.

Weihnachtsboten

Im Winter, nachts, wenn die Lichter schlafen gehen, träumen die Kinder von weißen Sternen, die vom Himmel fallen und die Welt mit einer Watteschicht überziehen. Sanft legen sie sich über die Dächer, diejenigen zu beschützen, die noch an das Gute glauben, und die bösen Menschen aufzuhalten. Stürme stellen sich gegen die mit schlechten Absichten, Boten der Weihnachtszeit. Und wenn am nächsten Morgen die Sonne wieder zu strahlen beginnt, glitzert die Landschaft, weiß gezuckert, in solch einer Pracht, dass jegliche Kälte vergessen scheint. Sie werden immer wiederkommen und uns an die Freuden des Winters erinnern – wenn wir daran glauben.

Aha?

Schneefall ist wenn Schnee fällt und wenn Schnee fällt ist das Schneefall so einfach ist das mit dem Schneefall wenn der Schnee im Schneefall fällt, fällt der Schnee im Schneefall leise. Denn ihr wisst ja „Leise rieselt der Schnee“ und wenn dann der Schnee durch den Schneefall gefallen ist liegt er auf der Erde und ist weiß. Mann sollte wenn Schnee im Schneefall fällt immer Schneereifen an seinem Auto haben sonst kann der Schneefall zum Unfall werden.
Und eins muss man sich immer merken am Heiligen Abend gibt es fast nie Schneefall in dem Schnee fällt. Denket da ran!

Schneefall

Schnee, der fällt
Aus Himmels Toren;
Fällt auf die Welt
Und ist verloren.

Immer, wenn ich den Schnee fallen höre, muss ich an dich denken und daran, was einst gewesen ist. Die weiße Pracht erinnert mich an alte Zeiten und an jene fernen Augenblicke der Glückseligkeit. Mit dem Fallen der kalten Himmelsflocken sind so viele wunderbare Momente verbunden, dass ich es oft nicht ertragen kann, ihnen länger als einen Atemzug lang zuzusehen. Zu schmerzhaft sind die Wunden und Risse, die du damals hinterlassen hast.
Die Schneeflocken fallen auf den harten Boden, so wie du dereinst gefallen bist. Mein Engel.

Eisstern

Goldgelbes Licht schimmert durch das rechteckige Fenster und erfüllt den Raum mit Licht. An jedem Balkon hängt Weihnachtsdekoration, die in skurrilen Farben leuchtet und glitzert. Doch das schönste an diesem Anblick sind die weißen Eissterne, die langsam vom Himmel herabsteigen und sanft auf der Wiesenlandschaft des Wohnviertels landen. Es kommt einem so vor, als würde die Ewigkeit über dieses wunderschöne Naturereignis bestimmen. Aus den Betten aus beobachtet jedes Kind das langsame Fallen des glitzernden Schnees, bis es die Müdigkeit überrumpelt und sie langsam in die tiefen Träume des Winters einsinken, um am nächsten Morgen die weiße Pracht zu bestaunen.

Tänzerinnen

Im sanften Winde gleiten sie, kleine Lichter aus purem Weiß. Ein zarte Hauch von Kühle, der die Welt streift, niemals hektisch, immer leicht. Kleine Schritte, hinab, hinab zur Erde, wo sie sich an den Händen halten, ganz nah beieinander, eine Einheit. Immer im selben Takt, die kleinen Flocken mit ihren Kleidern aus zartem Weiß, gewoben aus dünnen Fäden der einsamen Kälte. Sie tänzeln in der Nacht, neben den Sternen, neben den Wolken, neben euch, neben mir, wann immer wir in den Himmel sehen. Ein Hauch nur, ganz leise, schon da und bald verschwunden.
Klein und fragil.
Und doch ewiglich.

Sommersonnenkind

So gerne hätte ich ihn mal gesehen. Ich sitze an meinem Fenster, sehe hinaus auf die Straßen, welche von der warmen Sonne beschienen werden. Die Leute tragen T-Shirts und kurze Hosen. In anderen Ländern können Kinder wie ich jetzt im Schnee herumtollen und Schlitten fahren, aber hier haben wir immer dasselbe Wetter. Es mag schön sein, wenn es warm ist, aber ich wünsche mir irgendwie doch den Winter hierher. Auf vielen Fotos habe ich den Schneefall schon bewundert, aber es ist doch etwas anderes, als eine Schneeflocke in der eigenen Hand schmelzen zu spüren … Ich hätte so gerne Schnee.

Winterwunderland

Des Schneefalls reine Sanftmut begeistert Groß und Klein. Die Flocken glitzern still und heimlich in ihrer Einzigartigkeit. So legt sich langsam die weiße Decke beständig auf die Welt und bedeckt leise die Probleme und den allgegenwärtigen Unmut. Kurz scheinen alle Probleme vergessen, wenn die strahlenden Äuglein der Kinder und Kindeskinder glänzen, sobald sie die hinabsinkenden Flocken begutachten. Alsbald stürmen sie voller Vorfreude hinaus und probieren, schmecken, riechen, fühlen den Schnee, das weite Winterwunderland. Erbauen Schneemänner, Schneekugeln und formen Engel aus dem feinen Puder. Doch bald schon naht der Frühling wieder und der Schnee wird vergessen und verbannt. Trauriger Jahreszeitenwechsel.

Schneefall

Fasziniert schaute ich in den Himmel. Graue Wolken hatten sich vor die geschwächte Sonne geschoben. Es war kühl, die Kälte kroch durch jedes einzelne Haar meines schwarzen Pelzes, und doch fror ich nicht. Ich blinzelte, als eine Schneeflocke in mein Auge traf, und fuhr hastig mit der Pfote über mein Gesicht. Erneut hob ich meinen Blick und starrte in den verhangenen Himmel hinauf. Leise rieselte der Schnee auf die Erde hinab. Ich beobachtete ihn; erfreute mich an den tanzenden Flocken, die vor meinen Augen sanft und lautlos zu Boden herabsanken. Es war der erste Schnee in diesem Jahr. Wunderschön.

Schneefall

Ich sitze in meinem Zimmer und schaue aus dem Fenster. Ich sehe, wie die Schneeflocken vom Himmel fallen. Ich stelle mir vor, wie ich im Garten herumtobe und einen Schneemann baue. Ich schließe meine Augen. Mit einem Mal höre ich jemanden meinen Name rufen. Ich mache meine Augen wieder auf und blicke aus dem Fenster. Es ist mein Bruder. Er ruft mich und will, dass ich in den Garten komme und mit ihm spiele. Ich gehe in die Garderobe, ziehe mich an und gehe raus. Gemeinsam bauen wir einen Schneemann und bauen ein Iglu. Später gehen wir wieder rein.

Himmelstränen

Träne für Träne, Tropfen für Tropfen, Flocke für Flocke fällt der Schnee herab. Fast ist es, als weine der Himmel bittere Tränen der Kälte.
Inmitten des Treibens läuft ein Wesen. Die Angst erfasst es. Denn Himmelstränen sind tödlich, gefährlich, es liebt zwar den Schnee, doch ein Mäuseherz kann durch Flocken leicht erfrieren. Plötzlich fällt etwas vom Baume nieder. Es schockt nicht, denn während der Himmel seinem Leiden und der Kälte freien Lauf lässt, ist die Maus es, die dem letzten Blatt der Linde dankt. Seltsam sieht es aus, der dunkle Kontrast. Doch es gibt auch Hoffnung. Hoffnung auf Wärme.

Tradition

Und so kam, was kommen musste, und alles, was sich in den erwartungsvoll aufgerissenen Augen der Kinder spiegelte, waren die grünen Nadeln, die von den Bäumen regneten und auf die Erde schwebten. So sehr sie ihre kleinen Fäustlinge gegen die Scheibe drückten und ihr Gesicht am kalten Glas klebte – die Felder blieben kühl und trocken und der graue Himmel schien ihnen hämisch den Schnee zu verweigern.
Graue Weihnacht, wie jedes Jahr. Und immer wieder war es dieselbe Hoffnung, die bis zuletzt jeden Zweifel von den Kinderköpfen fernhält und ihnen den Glauben schenkt, dieses Jahr würde es doch anders werden.

Verloren

Um mich herum herrscht das Grau.
Ich fühle nichts weiter als die Kälte, die Kälte der Schneeflocken auf meiner Haut. So klein sie auch sind, genauso stark ist ihre Wirkung auf mich. Mein gesamter Körper zittert, orientierungslos inmitten des Schneegestöbers. Ich drehe mich um meine eigene Achs, doch vor meinen Augen sehe ich immer nur das eine: Kleine Flocken die sich erbarmungslos auf der Erde niederlassen. Auf einmal spüre ich, wie mich die Last der Flocken zu Boden drückt. Ich werde von den Boten der Kälte lebendig begraben, begraben von einer Schönheit der Natur. Erst Kälte, dann nichts mehr.

Erinnerungen

Ich erinnere mich oft an den Mord. Es war ein kalter Abend, der Schnee fiel erbarmungslos vom Himmel, erdrückte alles unter seiner weißen Macht. Und ich war draußen, mitten im Gestöber, und habe einem Mann das Leben genommen, der Schnee wurde rot, und gleich waren die dunklen Flecken in der sonst makellosen Schneedecke wieder verschwunden. Ich hatte seitdem viel Zeit, nachzudenken. Ich weiß noch immer nicht, warum ich es getan habe, die Erinnerungen sind verschwommen. Der Schnee. Fällt weiter und weiter. Er nimmt gar kein Ende. Manchmal stelle ich mir vor, wie er alles unter sich begräbt. Himmlisch.

Antithese

Eine braune Masse zu meinen Füssen, Matsch allererster Güteklasse. Das nennt sich Schnee, und die Leute freuen sich darüber. Er spritzt unter den Autoreifen hervor, die quietschend über den Asphalt fegen und den Halt auf dem Glatteis suchen, welches gepaart mit dem Schnee das winterliche Leben aller Bürger schwerer macht. Und dennoch besingt man ihn, wie die Azteken früher ihre Götter besungen haben. Als ob der Schnee, wie er brav vom Himmel rieselt, der Ersatz wäre für Jesus. Doch kaum ist er am Boden, wird er von hunderten von Stiefeln zerdrückt, zerstampft und zerpflückt. Braune Masse ist das Ergebnis.

Lichterspiel

Leise, still und andächtig. Wie durch ein Wunder beruhigten sich plötzlich alle. Sie schauten hinaus, hinaus in die Dunkelheit. Doch kleine Lichter funkelten in dieser Dunkelheit, sie reflektierten das Licht der Laternen. Allmählich wurden sie still, einer nach dem anderen brach sein Wort ab. Das gefrorene Wasser, das langsam auf dem nassen Steinboden der Terrassen landete zog alle in seinen Bann. Immer mehr der glitzernden Schneeflocken schwebten durch die Luft und erhellten die Umgebung. Die Leute im Raum standen auf, lange sahen sie nichts so schönes. Sie vergaßen den Stress der letzten Tage und lächelten, leise, still und andächtig.

Eisträne

Aus eisigen Tiefen, bleischwer und eisengrau, schweben sie herab. Geboren aus Kälte und dem silbernen Licht der Sterne, deren Form sie nacheifern. Nach einer lange Reise, die endet, wie sie auf dem Baum aufsetzen. Auf dem Grabstein. Auf dem Gesicht der Frau. Die Kristalle schmelzen, liegen auf alter Haut wie verflüssigte Trauer. Alle Tränen sind geweint, schon bevor der letzte Abzug durchgedrückt wurde. Was bleibt, ist die ewige Leere zwischen den Himmeln.
Und sie fragt sich nur: Wann wird sie folgen? Wann vergehen wie die Schneeflocken in sanfter Wärme?
Ein letzter Blick. Ein letzter Kuss. Und der Schnee fällt.

Schneekugelgalaxie

Dort stand sie - den Blick auf das Objekt ihrer Begierde gerichtet, die vor Aufregung zitternden Hände bemüht gelassen neben den Oberschenkeln baumelnd. Ihre smaragdgrünen Augen waren von einem feuchten Schimmer überzogen, die Glut auf ihren Wangen wurde von dem zunehmenden Gefühl der Freude geschürt.
Behutsam, als sie sich unbeobachtet fühlte, griff ihre schweißige Rechte nach dem hölzernen Sockel, auf dem die Kristallkugel trohnte, und drehte die sie auf den Kopf. Tausende weiße Schneesterne sanken gen Boden. Schnell drehte sie die Kugel zurück in ihre alte Position. Und in der Galaxie, die der Kristallkugel beiwohnte, begann es zu schnein.

Blizzard
Der Schnee, der schon seit Tage lag, wehte einem kleines, graues Evoli ins Gesicht. Es gerade wieder angefangen zu schneien. Evoli musste durch. Zu seinem Ziel. Das, was es sich am meisten wünschte. Seit Tage war es unterwegs. Hin und wieder fiel Schnee vom Himmel, nur jetzt war es eindeutig heftiger. Mit aller Kraft läuft es dadurch. In der Hoffnung, anzukommen. Doch die Kraft reichte nicht. Es fiel hin und blieb liegen. Für ein kurzen Moment. Dann stand es mit letzter Kraft auf. Es wusste, bald ist es da. Wirklich, als es den Stein erblickte, wurde es zu Glaziola.

• Abgabe #1 Neuschnee
  Sehr schön das Thema, die Wiederholungen (alles war wie immer, ändert nichts) geben dem ganzen das gewisse Etwas.
• Abgabe #2 Weihnachtsboten
  Weihnachtliches Thema, leicht naiv, aber das macht es grad so schön. Ansonsten auch sehr schöne Metaphern.
• Abgabe #3 Aha?
  Interessante Idee, aber die fehlende Interpunktion schmälert die Originalität. Aber durchaus witzige Idee.
• Abgabe #4 Schneefall
  Schöne Einleitung, aber das Thema sagt mir einfach nicht zu. Dennoch schöne Wortwahl.
• Abgabe #5 Eisstern
  Kleiner Schönheitsfehler im ersten Satz (Wiederholung von "Licht"), aber sonst auch sehr simpel, aber schön.
• Abgabe #6 Tänzerinnen
  Schöner Stil, tolle Aneinanderreihung von Nebensätzen/Aufzählungen. Sehr schöne Wortwahl, besonders die Adjektive und Verben fallen auf.
• Abgabe #7 Sommersonnenkind
  Eigentlich sehr schöne Thematik, aber irgendwie finde ich die Umsetzung etwas zu einfach. Grad im Hinblick auf die Konkurrenz.
• Abgabe #8 Winterwunderland
  Interessantes Thema, solide Wortwahl. Konnte mich aber nicht ganz so packen im Vergleich zu anderen Abgaben.
• Abgabe #9 Schneefall
  Süße Idee aus den Augen eines Tieres zu schreiben. Etwas sehr einfache Sprache und auch hier muss ich sagen, dass die Abgabe im Vergleich zu anderen einen nicht ganz so packt.
• Abgabe #10 Schneefall
  Niedliche Momentaufnahme, aber etwas zu einfach gehalten.
• Abgabe #11 Himmelstränen
  Sehr schöne Idee, tolle Formulierungen und ein schöner Abschluss.
• Abgabe #12 Tradition
  Oh, wie ich dieses Problem kenne :( Solide Wortwahl, passendes Thema zum europäischen Schneeproblem (lol).
• Abgabe #13 Verloren
  Schöne Beschreibungen, die Themenvorgabe wurde hier interessant umgesetzt. Solide Wortwahl.
• Abgabe #14 Erinnerungen
  Muss sagen, dass ich so "starke" Thematiken bei Drabbles mit so einer Themenvorgabe nicht mag. Der Schneefall wird hier eher nebensächlich, obwohl der Abschluss natürlich eine wirklich schöne Idee ist. Aber der Mord ist mir hier einfach "zu viel".
• Abgabe #15 Antithese
  Interessanter Gedankengang, das Thema wurde schön umgesetzt. Solide Wortwahl, tolle Vergleiche. Gefällt mir.
• Abgabe #16 Lichterspiel
  Sehr schöne Beschreibungen und allgemein finde ich die Situation toll dargestellt. Man kann sich gut vorstellen, wie der Schneefall langsam alle Anwesenden in den Bann zieht.
• Abgabe #17 Eisträne
  Echt tolle Beschreibungen, schöne Metaphern. Die Themenvorgabe wurde hier in wenigen Worten detailliert umgesetzt.
• Abgabe #18 Schneekugelgalaxie
  Wirklich originelle Umsetzung der Themenvorgabe, toll umschrieben. Man kann sich recht gut in diese Situation hineinversetzen, sodass mit wenig Worten auch Emotionen gut rübergebracht werden.
• Abgabe #19 Blizzard
  Schöne Idee, die "Pointe" wurde gut gesetzt. Etwas zu einfache Wortwahl, da hätte man mehr reinpacken können und stattdessen paar kurze Sätze raushauen.