Sexualität, Geschlechter und Paraphilien

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  • Nein das macht die Probleme auch weißer, hetero cis Menschen nicht nichtig. Allerdings ist irgendwann der Punkt erreicht, an dem auch diese mal zurückstecken müssten und sollten, damit es einem großen Teil der Menschen besser geht,

    q.e.d.


    Und genau deswegen scheint die Einschätzung ja nicht aus der Welt gegriffen zu sein, dass es hier tatsächlich darum geht Positionen in der Gesellschaft zu verschieben, und der weißen Alter Mann genau eben schon erklärter Klassenfeind qua privillegierter Stellung ist und dieser daher natürlich seine persönliche Stellung fürchtet.


    Ob dieser dann tatsächlich die von dir angesprochene tätlichen Angriffe zu veranworten hat / bzw. überhaupt so eine Position wie du sie darstellst vertritt und "supported", ist dann letztendlich auch egal, sie wird ihm einfach zugeschrieben. Denn wie ich oben schon dargelegt habe, glaube ich dass es den meisten weißen alten Männern völlig egal ist wie jemand ist. Oftmals ist der weiße alte Mann in Wahrheit tolleranter, als es der Gegenseite ins polit. Kalkül passt. Ich denke viel mehr der weiße alte Mann möchte einfach mitgenommen werden und eben genau nicht als zementiertes Feindbild gesehen werden und diese "veraltete Denkweise" eingeordnet werden. Denn dann blockiert er natürlich ab.


    Man sieht ja auch im aktuellen polit. Geschehen wie schnell und dankbar die Medien und Gesellschaft, das Bild des sexistischen weißen alten Mannes zeichnen und diese Rolle bereitwillig zusprechen, z.B. Friedrich Merz in den polit. Diskussionen. Stichwort Twitter #wirfrauengegenmerz


    Wie gesagt, ich versuche nur mich die Situation u.A. der "the Donald Wähler" hineinzu versetzen und auch ihre Sichtweise in die Diskussion einzubringen.

  • Und genau deswegen scheint die Einschätzung ja nicht aus der Welt gegriffen zu sein, dass es hier tatsächlich darum geht Positionen in der Gesellschaft zu verschieben, und der weißen Alter Mann genau eben schon erklärter Klassenfeind qua privillegierter Stellung ist und dieser daher natürlich seine persönliche Stellung fürchtet.

    Ja eben genau darum geht es. Es geht darum Positionen in der Gesellschaft zu verschieben, wegen denen viele Menschen jahrelang und immer noch diskriminiert werden. Und zwar so, dass diese eben nicht mehr diskriminiert werden.

    Alleine die Tatsache, dass nur weil Menschen das wollen, sich komplett unbetroffene angegriffen in ihrer Existenz fühlen, obwohl diese Menschen nicht um ihre Existenz fürchten müssen, obwohl es die anderen schon immer tun und getan haben, ergibt keinen Sinn sry.

    Weiße hetero cis Menschen sind in einer privilegierteren Stellung, egal ob sie nun diskriminierend denken oder nicht, das ist ein Fakt und alles was die anderen Gruppen wollen (welche tbf nicht mal in der Minderheit als ganze sind), ist genau diese Privilegien auch zu haben. Keine Angst fürchten zu müssen. Und die weißen cis Menschen, welche nur schreien "aber ICH bin ja gar nicht so" übersehen das Problem gekonnt und fühlen sich nur unnötig angegriffen. Genau diese interessieren sich nicht für die Probleme und genau diese helfen dann auch keinem und sind ebenso diskriminierend, auch wenn sie vielleicht tendenziell nichts gegen Randgruppen haben.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • "Weil wir nicht genug übereinander wissen."

    Mal von eindeutig parteiischen und problematischen Menschen abgesehen, dieses Zitat gefällt mir sehr gut und zeigt sehr gut woran der Fehler liegt.

    Für viele betreffen diese Themen das Privatleben nicht. So erkennen sie vielleicht bestimmte Sachen nicht.

    Warum LGBT+ etwas will, oder warum jener sich verletzt fühlt.

    Kommunikation ist so wichtig.

  • Ich würde nicht einmal bestreiten, dass sich weiße cis-hetero-Männer benachteiligt fühlen, aber gerade deswegen wird durch den Erklärungsversuch mein Horizont null erweitert, tut mir leid. Tatsächlich ist das mit Verlaub sogar ein ziemlich alter Hut und absolut nichts Neues, man ist nur in der Diskussion schon ein wenig weiter: Denn es ist doch wohl eine Sache, einfach auf ein Gefühl hinzuweisen und eine andere, zu prüfen, ob dieses Gefühl auch wirklich eine Grundlage hat, die zu diesem Gefühl berechtigt, erst recht, wenn man auf Basis dieses Gefühls normative Aussagen treffen will. Es bei der bloßen Nennung des Gefühl zu belassen, erweckt da doch sehr den Eindruck, dass man davon ausgeht, dass mit der Nennung des Gefühls bereits dessen Rechtfertigung erfolgt, und sollte dieser Eindruck zutreffen, so lässt sich leider nur sagen, dass das viel zu kurz gedacht ist. Es ist nun einmal der simple Fakt, dass es keine Benachteiligung der weißen cis-hetero-Männer gibt und auf diese auch nicht abgezielt wird. Stattdessen ist wohl eher damit zu rechnen, dass der Verlust (bzw. eigentlich noch nicht einmal der Verlust, wir sind bisher gerade einmal bei einer Infragestellung) von Privilegien als "Marginalisierung" empfunden wird; aber der Verlust von Privilegien ist nun einmal keine Marginalisierung, wie auch die Tatsache, dass der Adel seine Privilegien irgendwann in der Zeit verlor, keine Marginalisierung bedeutete.

    Und selbst dieser Verlust der Privilegien der weißen cis-hetero-Männer ist vielleicht gar kein eigentlicher Verlust, sondern lediglich die andere Seite der Abschaffung von Benachteiligungen der Gruppen, die eben nicht weiß, cis, hetero oder männlich sind. Insofern ist die Angst vor dem Verlust des eigenen Privilegs in Wirklichkeit die Angst vor der Gleichbehandlung aller Menschen, und daher wohl moralisch eher fragwürdig, um es mal sehr diplomatisch auszudrücken. Daher kann man leider nur konstatieren, dass da keine Berechtigung eines wie auch immer gearteten Benachteiligungsgefühls vorliegt.


    In puncto gendergerechte Sprache ist dieses Benachteiligungsgefühl noch viel absurder, da diese Sprache eben - deswegen heißt sie auch so - jegliches Gender gleich behandelt. Irgendeine Form von Benachteiligung liegt also offensichtlich nicht vor.


    Und bei medialer Repräsentation ist es wohl sehr bezeichnend, dass stets nur auf irgendeine schwammige Form von angeblich "aufgezwungener" Repräsentation marginalisierter Gruppen verwiesen werden kann, wobei nicht näher ausbuchstabiert wird, was denn überhaupt "aufgezwungen" bedeuten soll. Es scheint doch immer wieder darauf hinauszulaufen, dass einfach die Anwesenheit bisher marginalisierter Gruppen in den Medien stört und verzweifelt versucht wird (oder eben nicht einmal versucht, wenn die Leute ehrlicher sind), irgendeine Ausrede zu finden, damit man das eigene Denken als unproblematisch darstellen kann.


    Im Übrigen impliziert die Formulierung "weiße cis-hetero-Männer" auch keine komplette Homogenität dieser Gruppe, und es ist auch keine Beleidigung oder ein Feindbld. Vielmehr verweist sie auf bestimmte mit den jeweiligen Attributen in Verbindung stehenden Privilegien. Gerne wird hier die individuelle mit der strukturellen Ebene verwechselt und ein Strohmann gebastelt: Kritisiert man etwa den Sexismus von Männern, dann wird einem gleich "Ja, aber nicht alle Männer sind so" entgegen geschrien, wobei mit "so sein" in der Regel der geradezu comichafte Sexist gemeint ist. Dass es Abstufungen darunter gibt und es zudem insbesondere um strukturellen Sexismus geht und nicht darum, dass absolut jeder Mann ein offensichtlicher, ultraböser Sexist sei, wird ignoriert. Wie gesagt: Strohmann. Analog für so ziemlich alle anderen genannten Attribute. Ehrlich gesagt habe ich die Lust verloren, auf so etwas einzugehen, denn ich bezweifle, dass dieses Nichtverstehen einfach an, nun, einem Mangel an nettem Diskussionsverhalten, in dem man sich wirklich bemüht, das Gegenüber zu verstehen, liegt und vermute eher, dass der Grund in einer bewussten und entschiedenen Weigerung, zu verstehen, besteht.


    Ansonsten finde ich es doch sehr fragwürdig, dass man sich das Zitat einer Person herauspickt, die darauf verweist, dass Leute Heterosexualität stets normal und ohne Ablehnung thematisieren, aber sich aufregen, sobald andere Formen der Sexualität auch nur impliziert erwähnt werden und dann diese Ablehnung zu rechtfertigen versucht, indem man meint, man müsse das ja auch niemandem aufdrängen. Der Punkt dieses Zitats war aber doch wohl eher, dass sich eben nicht aufgedrängt wird, was wohl deutlich würde, wenn man sich mit den genannten Beispielen wirklich beschäftigt hätte: Es wurde etwa das Beispiel gemacht, dass auf eine weibliche Person, die nur einmal kurz zum Ausdruck bringt, dass sie eine andere weibliche Person attraktiv findet, mit Ablehnung reagiert wird. Wenn man implizieren will, dass das ein "Aufdrängen" und die Ablehnung somit gerechtfertigt sei, dann nehme ich wohl an, dass ich die vielfach in all den Jahren gehörten Kommentare über die Attraktivität zufällig gerade vorbeigehender Frauen durch männliche Personen in meinem Umfeld als ein absolut widerliches Aufdrängen der eigenen Heterosexualität hätte empfinden müssen. Ich fürchte aber, diesen Schritt würde niemand wirklich mitgehen.

    Analog auch, wenn eine Person das ablehnende Verhalten von Mischköstler:innen gegenüber Veganer:innen kritisiert, dabei aber eben keine Implikation darüber macht, ob die jeweiligen Veganer:innen denn bewusst Missionierungsversuche unternommen hätten und dann aber als Reaktion darauf einfach mal angenommen wird, dass die Veganer:innen schon sich aufdrängende Moralapostel gewesen sein werden. Die ultimative Ironie ist, dass dieses fragliche Zitat sogar das Aufdrängen von Mischköstler:innen thematisiert und das einfach mal komplett ignoriert wird. Im Grunde wird also das Zitat als Beispiel für etwas komplett Gegenteiliges verwendet. Was im Übrigen die ganze "Mischköstler:innen vs Veganer:innen"- Angelegenheit betrifft, so habe ich persönlich das kritisierte Verhalten von Veganer:innen (und auch Vegetarier:innen) in meinem Umfeld nie erlebt, ich habe es auch nie an den Tag gelegt und darüber hinaus eher die gegenteilige Erfahrung gemacht. Als ich mich das erste Mal beim alljährlichen Grillfest des Stammtischs meines Vaters notgedrungen als Vegetarier outen musste, weil man mir schon Fleisch auf den Grill legen wollte, dauerte es nicht lange, bis man mich über die Vorteile des Fleischkonsums belehren wollte. Ich würde also eher behaupten, dass auch hier schon die bloße Konfrontation mit einer Person, die sich einfach nur anders ernährt, bei Mischköstler:innen zu völlig ungerechtfertiger Ablehnung gegenüber Vegetarier:innen und Veganer:innen führt, und besagte Mischköstler:innen keine Opfer, sondern vielleicht sogar die Täter:innen sind.


    Allerdings möchte ich zum "Aufdrängen" noch etwas sagen: Ein gewisses "Aufdrängen" - eigentlich ist der Begriff falsch - von marginalisierten Gruppen, wenn es denn mal erfolgen sollte, empfände ich sogar als gerechtfertigt. Denn diese Gruppen kämpfen mitunter ja erst für die Anerkennung der eigenen Identität, in zweierlei Hinsicht: Einmal eben für die Anerkennung der Gruppe als Ganzes als Teil des Kampfes gegen strukturelle Benachteiligungen, und zweitens kämpfen manche Leute auch für die Anerkennung der eigenen Identität im privaten Bereich. Es ist etwa für manche trans Personen durchaus hilfreich, eben nicht mehr mit dem Geschlecht wahrgenommen zu werden, das ihnen bei der Geburt zugeordnet wurde, das sie aber tatsächlich nicht haben. Darüber aufzuklären sollte nicht mit Verurteilung verbunden sein.


    Generell muss ich auch sagen: Die Position von Leuten, die sich über "aufgezwungene Repräsentation" beschweren, nachzuvollziehen oder darüber zu diskutieren, hat für mich einen sehr eingeschränkten Wert. Gehaltvolle Argumentationen sucht man dabei nämlich erfahrungsgemäß leider vergebens.

  • Finde den Ansatz grundsätzlich sehr gefährlich, wenn man allgemein entschuldigt, dass Menschengruppen mitten im Denkprozess aufhören und sich irrationalen Ängsten auf Dauer hingeben. Es ist am Anfang (also wirklich nur, wenn man das aller erste Mal damit konfrontiert wird) durchaus in Ordnung, dass eine Person - vor allem eine Privilegierte - erstmal negativ reagiert, da hier die eigene Weltanschauung in Frage gestellt wird. Der innere Konflikt oder die dadurch entstandene kognitive Dissonanz ist durchaus natürlich. Solchen Situationen begegnen wir täglich, mal stärker, mal schwächer. Aber es ist die Aufgabe eines Individuums und der Gesellschaft, dass man diese Dissonanz abbaut und das tut man nicht, indem man es erlaubt, dass privilegierte Personen Situationen abwerten, sich selber zum Opfer machen, obwohl sie es faktisch nicht sind, oder Schuld an ihrem negativen Gefühl beim Gegenüber suchen. Das hilft weder ihnen selber was noch allen anderen, weil das nichts an der Situation/dem Problem ändert. Es ist somit wichtig, dass man selber(! nicht die anderen sind dafür verantwortlich) lernt, um langsam diesen inneren Konflikt aufzulösen. Andere können einem dabei unterstützen, indem sie z.B. Informationen und Erfahrungen beitragen, aber nicht, indem sie einem den Kopf tätscheln und dadurch die Vortäuschung einer Opferrolle erleichtern.


    Was man in der Gesellschaft dann bei Gruppen, die andere diskriminieren, sieht, ist dass sie sich gegenseitig in ihren inneren Konflikten nur bestärken und die Schuld bei anderen suchen. Die Angst, als privilegierter Mensch durch Gleichstellung diskriminiert zu werden, ist irrational und baut auf dem Gedanken auf, dass die eigenen Privilegien einem so zustehen. Und das ist doch das Problem, dass an diesen Privilegien verbissen festgehalten wird und alles und jeder, der diese Weltanschauung irgendwie erschüttert "zu viel verlangt". Nein, marginalisierte Gruppen verlangen nicht zu viel, das Problem ist, dass sie überhaupt verlangen müssen. Einfach das lösen, dann will auch keiner mehr was von einem!

  • Ob dieser dann tatsächlich die von dir angesprochene tätlichen Angriffe zu veranworten hat / bzw. überhaupt so eine Position wie du sie darstellst vertritt und "supported", ist dann letztendlich auch egal, sie wird ihm einfach zugeschrieben. Denn wie ich oben schon dargelegt habe, glaube ich dass es den meisten weißen alten Männern völlig egal ist wie jemand ist. Oftmals ist der weiße alte Mann in Wahrheit tolleranter, als es der Gegenseite ins polit. Kalkül passt. Ich denke viel mehr der weiße alte Mann möchte einfach mitgenommen werden und eben genau nicht als zementiertes Feindbild gesehen werden und diese "veraltete Denkweise" eingeordnet werden. Denn dann blockiert er natürlich ab.

    1) Sehr viele der Menschen in privilegierten Positionen machen aber sehr deutlich, dass sie ihre privilegierte Position gegenüber einer gleichberechtigen Position aller Gruppen bevorzugen und nutzen ihren Einfluss auch, um diese Position zu zementieren. Hier kommt es so rüber, als wäre der Großteil aller "alten weißen Männer" neutral.

    2) Dass das Wohl ihrer Mitmenschen ihnen egal ist bzw. überhaupt egal sein kann ist sowieso bereits das größte Privileg: Ihre Existenz ist nicht tatsächlich in Gefahr. Sie können es sich leisten, alles zu ignorieren.

    3) Wenn Menschen in pirivlegierten Positionen "mitgenommen" werden möchten, dann ist es ihre Aufgabe, Teil der Lösung und nicht des Problems zu sein. Es sollte nicht die Pflicht von marginalisierten Menschen sein, sich auch noch nach dem Ego privilegierter Leute richten zu müssen, um unterstützt zu werden. Viel eher sollte jeder empathische Mensch in einer privilegierten Position die Ungerechtigkeit der Welt erkennen und sein Handeln danach ausrichten, sie wenigstens ein bisschen besser zu machen.

    Man sieht ja auch im aktuellen polit. Geschehen wie schnell und dankbar die Medien und Gesellschaft, das Bild des sexistischen weißen alten Mannes zeichnen und diese Rolle bereitwillig zusprechen, z.B. Friedrich Merz in den polit. Diskussionen. Stichwort Twitter #wirfrauengegenmerz

    Friedrich Merz ist ein ganz, ganz, ganz schlechtes Beispiel. Er war damals einer der Politiker, die dafür gestimmt haben, dass Vergewaltigung in der Ehe nicht strafbar sein sollte. Ganz schön krank erstmal.

    Wenn er sich tatsächlich weiterentwickelt hätte, könnte er ja, wenn er auf das Thema angesprochen wird, einfach zugeben, dass er falsch lag und zeigen, dass er jetzt ein aktuelleres Weltbild vertritt, oder?

    Anstelle sich zu entschuldigen oder zu versuchen, sich zu bessern, lügt er stattdessen und zeigt Leute an, die einfach nur Fakten über ihn verbreiten.

    Er hätte mehr als genug Chancen gehabt zu beweisen, dass er nicht (mehr) sexistisch ist. Er tut es nur nicht, weil er leider Gottes extrem sexistisch (und homophob, ...) ist.

  • Etwas schade in der Diskussion ist, dass oft mit Vorwürfen geschmissen wird. Die LGBTQ-Community gegen die "alten weißen Männer" und umgekehrt. So ist keine Diskussion möglich, wenn jeder dem anderen nur den Spiegel vorhält.


    Vom "alten weißen Mann" zu reden ist schon schwierig, denn wer von den betroffenen Männern identifiziert sich als solcher? Das sind wohl eher die wenigsten. Von daher geht die Kritik an denen vorbei und der Begriff ist eher als Insider-Motivator zu verstehen, über den geschmunzelt werden kann.


    Wieder andere fühlen sich als "alter weißer Mann" reduziert, obwohl sie vielleicht ganz andere Motive für ihre Handlungen haben, zum Beispiel religiöse. Die fühlen sich in ihren Meinungen nicht ernst genommen, während sich manche aus der LGBTQ-Community durch "alte weiße Männer" zurecht benachteiligt fühlen, obwohl nicht alle alte weiße Männer dem Stereotype "alter weißer Mann" entsprechen... Kompliziert.

  • Zitat von Jakob
    Zitat von LadyEndivie08

    Dieser lässt sich sinngemäß hier anwenden, dass inbrünstige Erklärungen eben eine gewisse Moralhaftigkeit vorgeben und dem anderen diese indirekt absprechen, mithin negativ bewerten. Eben ein Bekehrendes Verhalten, wird immer mit Gegenwind verköstigt.


    Solche verzeiht mir den Ausdruck Moralaposteln auf Neudeutsch auch "Tugendsignalisierer" genannt [allgemein gesprochen, nicht du], sind dann auch diejenigen, denen die von dir beschriebene Ablehnung entgegenkommt.


    Lol what. Um ich diese Aussage sowieso nur albern, mal davon dass sie absolut realitätsfremd ist und nicht stimmt, und ich werde das nicht ernstnehmen, genauso wenig wie deine Anspielung darauf.


    Und deswegen oute ich mich in meinem Beitrag hiermit stellvertretend als alter weißer "cis" hetero Mann, der dadurch Unabhängig seiner tatsächlichen Situation von Teilen der Gesellschaft bereits als systemisch privilegiert gilt.

    Ich denke, kaum jemand außer Extremist*innen, die mir auch auf die Nerven gehen, denkt weder, dass alle weißen, heterosexuellen Cis-Männer "böse" sind, noch dass jeder mit goldenem Löffel im Mund in eine perfekte Familie hineingeboren wurde, noch dass man mit diesen nichts zu tun haben möchte.


    Aber ich denke, es fehlt dir einfach an Einsicht und Empathie, vielleicht weil du dich damit nicht auseinandergesetzt hast... und ich frage mich, weshalb weiße, nicht queere Männer plötzlich einen auf "UwU bald werden wir voll diskriminiert und so!!1" machen, ich kann dieses Geheule nicht mehr hören. Genauso wie ich dieses paranoide Geheule vonwegen "heute darf man keine Frau mehr daten, ohne dass man beschuldigt wird eine sexuell belästigt zu haben!" nicht mehr hören kann. :pflaster:

    Oder wollen sie auchmal wissen, wie es ist diskriminiert zu werden und denken sich deshalb was aus? lol


    Du bist btw schon alleine deshalb priviligiert, weil du eben weder queer noch eine Frau noch ein PoC bist. Du musst dich nicht fürchten, dass dich jemand auf der Straße angreift, WEIL du ein heterosexueller, weißer Cis-Mann bist, erst recht nicht sexuell, noch wirst du deshalb gefeuert noch von deiner Familie verstoßen. Man glaubt dir mehr bei der Polizei, nimmt dich am Arbeitsplatz tendenziell ernster etc...


    Du musst vor allem keine Angst drum haben, dass dir innerhalb kürzester Zeit all deine Rechte wieder weggenommen werden könnten und weißt nicht wie sich das anfühlt, dass du ewig von der (angeblichen) Mehrheit abhängig davon bist, wie sie dir gesinnt sind. Für dich sind deine Rechte in Zement gemeißelt.

    Ich sag mir zwar, dass es insgesamt in Österreich sehr gut ist, was ja im Vergleich zu anderen Staaten so ist, aber gleich nebenan, Ungarn ist aus meinen Augen Mordor und wenn im nächsten Jahrzehnt der Rechtsextremisus immer mehr und mehr zunimmt, kann ich meine Rechte vergessen.

    Das war schon damals kurz vor'm dritten Reich so, dass queeren Menschen zumindest mehr Akzeptanz als in den Jahrzehnten danach zukam ... und dann verkehrte sich plötzlich alles ins Gegenteil.


    Und welp, ja, vielleicht haben Frauen auch etwas gegen Merz, weil er ein Arschloch ist, nicht weil er ein alter, weißer Mann ist, der ein Arschloch ist? ^^" Wäre er schwarz, arabisch oder (ost)asiatisch, würden viele der Frauen, die bei Twitter auf ihn reagiert haben, bestimmt nicht milder mit ihm ins Gericht gehen.

    Davon abgesehen hat beispielsweise Spahn in den Netzwerken auch schon viel Kritik einstecken müssen und der ist ein schwuler Mann (ich zieh jetzt jede dumme, homophobe Aussage über ihn ab, sondern bezieh mich auf berechtigte Kritik).

    Du tust ja fast so, als würden die Leute im Umkehrschluss vor jeder Person auf die Knie fallen, nur weil sie kein weißer, alter, nicht queerer Mann ist.


    Außerdem geht es nicht nur um weiße Männer. Immer noch viel zu viele muslimische Männer und andere wie erzkonservative Christen aus allen Teilen der Welt, sind auch nicht besser als der erzkonservative, weiße Mann und haben ein ähnliches Bild von Frauen und Queers.

    Das Ding ist bloß, dass weiße, alte, nicht queere Männer mit erzkonservativen Einstellungen viel öfter an der Macht sind und insgesamt mehr Macht besitzen als andere Gruppen.


    Zitat von Jakob

    Sie fühlen sich von der neuen "Identitätspolitik" nicht mitgenommen und werden als rückständig ("nicht progressive Kräfte") angesehen.

    Mir ist ganz ehrlich gesagt wurst wovon sich Rechte mitgenommen fühlen oder nicht. Ich fühle mich von deren Politik und Einstellungen auch "nicht mitgenommen" und denen war das bisher immer genauso egal.


    Zitat von Jakob

    Die Leute regt aber auf und das nicht zu knapp, wenn es in den Medien eben richtig präsentiert wird, nach den Motto: "Schaut mal her, wir sind völlig mit der Zeit und bei und steht PC ganz groß, wir haben sogar folgendes extra berücksichtigt."

    Auch hier: Mir ist egal, was solche Leute aufregt und Künstler*innen sollten sich nicht deren Willen beugen. Die Leute leben in den 20ern des neuen Jahrhunderts und müssen damit nun klarkommen, basta. Ich musste mir auch heteronormative Romanzen noch und nöcher "antun", wovon doch recht viele ja nichtmal gut waren, sondern auf "Er ist ein Mann, sie ist eine Frau... das muss Liebe sein!" aufbauten.


    Btw. sogar meine nun über 65(!) Jahre alte Mutter hat es ganz ohne, dass sie bis vor kurzem noch wusste wofür lgbt und queer steht oder sie von der Identitätspolitik "beeinflusst" worden wäre, hinbekommen sich über queere Charaktere zu freuen. Sie meinte eben "sehr schön, dass es jetzt auch mehr lesbische und schwule Charaktere und Romanzen gibt", als wir einen Boys Love gesehen haben und er zu einem ihrer Lieblingsanime wurde. Just saying.

    Und dann kriegen dasselbe teilweise 20,25-jährige nicht hin queere Menschen als normalen Teil der Gesellschaft anzusehen. Solche Leute, die eigentlich mit der neuen Normalität aufgewachsen sind, und es nicht schaffen queere Leute nicht irgendwie als absolute Randgruppe und seltsame Minderheit, die auch nicht in Medien vorkommem sollte, anzusehen. Das ist doch ... arm. ^^"


    Und ja, da hast du nicht ganz Unrecht. Manchen queeren und PoC-Charakteren, die ich gesehen habe fehlt es an Tiefe, weil diese einfach noch eingeworfen wurden, um eine möglichst große Zielgruppe anzusprechen, aber sowas merkt man schnell. Auch queere Menschen finden es oft nicht gut, wenn sich die Persönlichkeit eines Charakters beinahe bloß um seine Sexualität oder Gender dreht.

  • Hey ich wollte gerade mal was loswerden über die LGBTQ+ Community im allgemeinen. Kommt es euch auch manchmal so vor, als wären so viele aus der Community einfach dumm?


    Ich hatte gerade auf einem anderem Forum eine Diskussion darüber, dass ich es scheiße finde, wenn man in irgendwelche Charaktere aus Spielen (ging speziell um Animal Crossing), irgendwelche Sexualitäten auf Grund deren Aussehen oder Charakter herausnimmt.

    Also der speziell commen trait: Alle Bewohner, welche dem schwesterlichen Charakter angehören sind lesbisch, weil sie sich wie Tomboys benehmen und meistens auch so aussehen.

    Woraufhin ich eben gesagt habe, warum sollten sie alle lesbisch sein? Nur weil sie Tomboys sind? Nicht alle Lesben sind Tomboys und nicht alle Frauen welche Tomboys sind, sind Lesben.

    Aber nein, man wird direkt als "femhete" beschimpft, weil man dagegen etwas sagt, dass sich andere Frauen durchaus davon offended fühlen könnten, dass sie auf eine Eigenschaft heruntergebrochen. Nein es kommen so antworten wie, wenn du sagst das ist ein Stereotyp, dann sind automatisch alle Lesben, welche Tomboys sind schlecht. Welche komplett an dem Thema was ich aussagen will vorbeigehen. Aber well. Oder sowas wie: "Ich bin ein Tomboy und eine Lesbe, also denke ich das andere das auch sind." LIke dafug dudes...


    Ich zähle mich selbst absolut nicht zur Community, muss ich zugeben. Ich sehe da allgemein immer die großen Probleme, dass man sich gerade in der Community in irgendwelche Stereotypen quetschen muss, weil diese einen sonst auch nicht akzeptiert (Eben auch sowas wie, alle trans Menschen müssen Hetero sein, pan oder bi existiert nicht und so). Aber ich frage mich doch immer wieder, wie man teilweise so blind sein kann und nicht checkt, dass man sich gerade selbst diskriminiert. Eben damit sich in Schubladen zu stecken, obwohl man ja eigentlich dafür kämpft, nicht mehr in diese zu gehören.


    Uff, es gibt immer schwarze Schafe in Communities. Aber in keiner fällt mir dieses Verhalten so extrem auf, wie in der LGBTQ+ Community. Es ist sehr schade tbh.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Uff, es gibt immer schwarze Schafe in Communities. Aber in keiner fällt mir dieses Verhalten so extrem auf, wie in der LGBTQ+ Community. Es ist sehr schade tbh.

    Nun, so ist es doch immer, wenn sich Leute auf Twitter oder anderen Websites einkapseln --> Bubble mit den gleichen Interessen --> auf alle anderen, die eine andere Meinung haben, wird toxisch reagiert, da die Harmonie innerhalb der Bubble in Gefahr ist und dann wird auch mal gerne mit Beleidigungen und "Labels" um sich hergeworfen - ist ja eh egal, wer auf der anderen Seite des Bildschirms ist.

  • Ich hatte gerade auf einem anderem Forum eine Diskussion darüber, dass ich es scheiße finde, wenn man in irgendwelche Charaktere aus Spielen (ging speziell um Animal Crossing), irgendwelche Sexualitäten auf Grund deren Aussehen oder Charakter herausnimmt.

    Das ist halt nun einmal eine Folge der meist fehlenden kanonischen Repräsentation. Egal um welches Medium es sich handelt, es gibt immer noch viel zu wenig kanonische Repräsentation, aber viele von uns brauchen diese Repräsentation halt einfach, deswegen machen wir sie uns selbst über Headcanons.


    Für mich sind auch viele Charaktere in sonst sehr cishetigen Shows, Filmen, Comics und Spielen queer. Anhand des Charakters oder der Vibes, die sie haben.


    Sehe auch nicht das Problem damit. Wenn du eine Sache erst einmal an die Öffentlichkeit gebracht hast, musst du damit leben, dass Leute Headcanons dazu haben werden.

  • Darum geht es doch nicht, sondern dass aufgrund von Aussehen und Charakter alle möglichen Klischees repliziert werden, selbst wenn es nicht passt, und die Leute sagen "das Mädel ist ein Tomboy, die muss lesbisch sein." Sowas ist ziemlich icky, das würde ich sonst nur von heterosexuellen Leuten erwarten, die es nicht besser wissen und dumme Vorurteile replizieren. Solche Leute sind in ihren eigenen Vorurteilen gefangen, vor allem in Geschlechterklischees, weil sie sich gar nicht mehr vorstellen können, dass nicht jeder Tomboy lesbisch ist und nicht jeder feminine Mann schwul oder nicht non-binary oder trans.

  • Uff, es gibt immer schwarze Schafe in Communities. Aber in keiner fällt mir dieses Verhalten so extrem auf, wie in der LGBTQ+ Community. Es ist sehr schade tbh.

    Man darf auch nicht vergessen, dass es nicht "die Community" ist. Das sind so unglaublich viele Menschen und nur weil man selbst von Diskriminierung betroffen ist, ist man leider nicht erleuchtet. Ich merke das auch in kulturellen Kreisen, wo z.B. Personengruppen mit Migrationshintergrund exakt die gleichen Vorurteile, mit denen sie zu kämpfen haben, anderen gegenüber äußern. Und nicht mal den "Gegnern", sondern wirklich unschuldigen Minderheiten gegenüber. Wie kingfisher schon sagt, entstehen solche Gruppierungen halt viel zu einfach und man wertet die eigene leider durch so ein Verhalten gefühlsmäßig auf. Ich würde auch nicht sagen, dass andere Gruppierungen weniger schwarze Schafe haben. Ich denke lediglich, dass es weniger auffällt, weil es mit anderen Themen verschmilzt. Wie mein Bespiel, das dann halt viel mit politischen Dingen zu tun hat, wo es nicht mal auffällt, dass eine Minderheit gegen eine andere Minderheit innerhalb der eigenen "Definition" vorgeht.


    Und ja, wie Alaiya anspricht, hängt das auch stark mit dem zusammen, was uns geboten wird. Ganz ehrlich, wenn ich mal repräsentiert werde und mich riesig freue und dann kommt wer und stellt das in Frage, weil ich eventuell voreilig war, wehre ich mich auch dagegen. Weil wie oft werde ich schon richtig repräsentiert? Da kämpfe ich um diesen einen Charakter lol - also ich wahrscheinlich nicht so, weil das nicht mein Ding ist, aber ich weiß zumindest, dass mich sowas auch ärgern würde und ich gedanklich defensiv wäre. Je mehr Repräsentation, desto mehr Auswahl, desto weniger Grund sich an irgendwas zu verbeißen. Das Übel ist und bleibt eben die Diskriminierung, die noch immer flächendeckend vorherrscht. Wenn die nicht mehr so das Thema wäre … dann wäre sie wohl auch nicht mehr so das Thema für das Individuum und bestimmte Bubbles.


    Womit ich absolut nichts entschuldigen möchte btw. Ich finde das unmöglich, wie sich solche Gruppierungen verhalten. Was man teilweise so liest, da klappt einem auch erstmal das Kiefer auf. Mir entzieht es sich immer dem Verständnis, wie man anderen das antun kann, worunter man selber leidet.

  • Darum geht es doch nicht, sondern dass aufgrund von Aussehen und Charakter alle möglichen Klischees repliziert werden, selbst wenn es nicht passt, und die Leute sagen "das Mädel ist ein Tomboy, die muss lesbisch sein." Sowas ist ziemlich icky, das würde ich sonst nur von heterosexuellen Leuten erwarten, die es nicht besser wissen und dumme Vorurteile replizieren. Solche Leute sind in ihren eigenen Vorurteilen gefangen, vor allem in Geschlechterklischees, weil sie sich gar nicht mehr vorstellen können, dass nicht jeder Tomboy lesbisch ist und nicht jeder feminine Mann schwul oder nicht non-binary oder trans.

    Wenn ich aber selbst ein lesbischer Tomboy bin, dann sehe ich mich halt schnell in Tomboy-Charakteren und projektiere meine eigene Homosexualität auf die und daran ist nichts falsches. Und es gibt nun einmal doch sehr viele lesbische Tomboys, die eben dann genau das tun.


    Dazu mag übrigens bei genau dieser Gruppe kommen, dass wir was kanonische Repräsentation angeht, tatsächlich aktuell häufiger femme Lesben sehen, als tatsächliche Tomboy lesben. Jedenfalls außerhalb von Cartoons, die das eine Medium sind, wo die Tomboys vorherrschen.


    Das hat dann auch weniger mit Vorurteilen, sondern mit Eigenerfahrung zu tun.

  • Auf die Gefahr hin überlesen zu werden, oder noch schlimmer beachtet zu werden.


    Da der Umgang mit Sexuallität auch Teil des Threads ist, möchte ich auch nochmal in den Raum werfen, ich erinnerte mich vor einiger Zeit daran das "Keinohrhasen" mal existiert hat und ich mochte den Film nie, aber als ich rightig darüber nachgedacht hab, ist das n' ziemlicher Scheißstreifen und bis zur Lächerlichkeit sexistisch und kindisch.

    Weiß nicht obs eine Diskussion wert ist, deshalb lass ichs mal stehen aber Gott, bevor ich ihn mir nochmal durch den Kopf gehen ließ, dachte ich nicht, dass der so schlecht ist. Nur cringy.

  • Auf die Gefahr hin überlesen zu werden, oder noch schlimmer beachtet zu werden.


    Da der Umgang mit Sexuallität auch Teil des Threads ist, möchte ich auch nochmal in den Raum werfen, ich erinnerte mich vor einiger Zeit daran das "Keinohrhasen" mal existiert hat und ich mochte den Film nie, aber als ich rightig darüber nachgedacht hab, ist das n' ziemlicher Scheißstreifen und bis zur Lächerlichkeit sexistisch und kindisch.

    Weiß nicht obs eine Diskussion wert ist, deshalb lass ichs mal stehen aber Gott, bevor ich ihn mir nochmal durch den Kopf gehen ließ, dachte ich nicht, dass der so schlecht ist. Nur cringy.

    Schlechte Filme Bingo Lektion #1 - Till Schweiger in der Hauptrolle.

    Hab den Film tatsächlich ein paar mal in meinem Leben gesehen, ironischerweise alle als Teenagerin als ich noch nicht wirklich das gesündeste Verständnis davon hatte, wie Beziehungen und Sexualität wirklich funktionieren und ich kann sagen, dass er mir weder gut gefallen noch gut getan hat. Der Soundtrack war okay I guess, und die weibliche Hauptrolle war cute (ich bin ein, dare I say it, SIMP), also hab ich mir den Streifen ein paar Mal gegönnt. Was ich so aus meiner Erinnerung noch wiedergeben kann:

    • War das Keinohrhasen oder Zweiohrküken wo sich Till Schweiger als Frau verkleidet? Wir lieben weirde Anspielungen auf transgeschlechtliche Menschen, zumindest kams mir damals so vor. Dieses "extrem maskuliner dude verkleidet sich als Frau und plötzlich wird er angemacht und ups ausversehen gay oder nicht gay oder wie jetzt" Ding fand ich echt herbe eklig irgendwie, nach wie vor übrigens. Wie war das von wegen Traps?
    • Die Tatsache, dass die Freundin von Ludo (so hieß Till Schweigers Rolle iirc) eine SEXLISTE hatte über ihre Exfreunde ist das unrealistischste überhaupt. Und die Tatsache, dass es überhaupt Thema wird wie gut welcher Ex war, anstatt vielleicht ein erwachsenes Gespräch über mögliche Verbesserungen und Änderungen im Bett zu führen, fand ich arg yikes.
    • Menschen generell haben Selbstbewusstseinsprobleme, nicht nur Frauen. Wir sind alle unrealistischen Schönheitsidealen ausgesetzt und leiden darunter, nicht nur die weibliche Hauptrolle. Es geht dabei nie nur um "sind meine Boobs groß genug".
    • Ich hasse es so sehr wie krass toxisch die Exfreundin von Ludo dargestellt wurde. Wenn es ihm ernst wäre mit seiner Freundin, hätte er sofort gesagt "yo, Mädel, chill, halt den Ball flach, ich will absolut nichts in der Richtung von dir." Generell war sie so maximal unlikeable. Und ja, manche Exfreundinnen sind so. Aber warum ist jede so, smh.
    • Das Klischee von wegen der Mann wird faul und an der Frau bleibt die ganze Arbeit hängen (bin sicher dass das in Zweiohrküken war, weil sie da zusammen gelebt haben) finde ich auch super toxisch, weils eben nicht auf jeden Mann zutrifft. Und - ja, Hausarbeit ist nicht immer nice, aber wenn man den Partner irgendwo liebt und irgendwo gerne zusammen leben will, macht man sich auch mal die Mühe.
    • Dieser Flirtguru bei dem der Freund von Ludo war, war auch echt einer dieser Klischee Pickup Artist guys, die den Vibe abgeben, dass sie sagen "ein nein ist ein nein bis es ein ja ist". Disgusting. Pickup Artists eh gigacringe, ich muss noch immer wen treffen, der sich Pickup Artist nennt, und wirklich actually Ahnung davon hat, wie man organisch und auf normale, natürliche Art und Weise Beziehungen entwickelt. Aber ja, zu ner Muslima mit Hijab sagen "waren deine Eltern Terroristen weil du bist so scharf wie ne Bombe" ist natürlich der Move der dich zum Chad katapultiert.
    • Ist das jetzt Keinohrhasen oder Zweiohrküken ich verwechsele diese beiden weirden Filme immer miteinander, IMMER. Die Plots wirken SO GLEICH AAAAAAH
    • Fand den Vergleich zwischen Pädophilen und Männern die sich wünschen dass eine Frau sich rasiert bisschen giga weird irgendwie.
    • Wo wir bei giga weird sind - der Freund von dem Mädel war eigentlich voll okay, warum werden Männer mit Identität, eigenen Wünschen und Zielen immer wie Loser dargestellt???
    • Halte nicht viel davon sich in seinen ehemaligen Mobber zu verlieben, er hat mir nicht den Eindruck gegeben dass er wirklich eine Verbesserung und Veränderung als Mensch durchgemacht hat.
    • Warum zum Fick denken Leute dass es romantisch ist, einem Dude der deine Freundin anmacht, weil sie Signale sendet dass sie das möchte (sie hatten Sex, und es sah schon nach consensual aus???), die Nase zu brechen, lol.
    • Xiao schauen wir die beiden Filme bitte zusammen ich bin noch immer so verwirrt man


    Wir fassen zusammen - sexistische Stereotypen, toxische Standards was Beziehungen anbelangt, weirder transphober Unterton, cringe Pickup Artist ... Klingt für mich nach einem Oscar Kandidaten :^)

  • Das ist halt nun einmal eine Folge der meist fehlenden kanonischen Repräsentation. Egal um welches Medium es sich handelt, es gibt immer noch viel zu wenig kanonische Repräsentation, aber viele von uns brauchen diese Repräsentation halt einfach, deswegen machen wir sie uns selbst über Headcanons.


    Für mich sind auch viele Charaktere in sonst sehr cishetigen Shows, Filmen, Comics und Spielen queer. Anhand des Charakters oder der Vibes, die sie haben.


    Sehe auch nicht das Problem damit. Wenn du eine Sache erst einmal an die Öffentlichkeit gebracht hast, musst du damit leben, dass Leute Headcanons dazu haben werden.

    Nein es ging mir prinzipiell nicht mal um die Headcanons alleine. Jeder hat doch so gewisse Headcanons, ich hab ebenfalls Queere Ships und so, finde daran nichts verkehrt. Es waren eben wirklich speziell diese Aussagen, welche auch öfter vielen ala "Alle von denen sind das, weil sie sich so benehmen" und das zu jedem Charakter. Wenn dann jemand (wieder auf AC bezogen jetzt mal), mit dem Villager oft redet und er diese Vibes auf Grund des Charakters und gesagtem gibt okay, aber einfach nur weil dieser Charakter so aussieht oder so ist, ist er einfach irgendwas und das jeder von dieser Persönlichkeit? Nah ich halte das für eine gefährliche Verallgemeinerung. Ich finds natürlich auch genau so dumm, wenn man einfach bei jedem assumed, dass die Person hetero ist. Ich habe mir ohnehin angewöhnt, einfach gar nicht zu assumen was irgendeine Person für eine sexuelle Orientierung hat, eben weil man es in der Regel nicht ansieht. Wurde da auch schon häufig eines besseren belehrt, wenn man einfach vom "default" hetero ausgeht.

    Deswegen finde ich diese Ironie eben gerade irgendwie komisch, weil sich diese Art zu denken eben auch auf das RL überträgt und genau diese Menschen dann zum Beispiel einen Tomboy Charakter mit einer Lesbe assoziieren und das dann eventuell auch noch irgendwelchen Frauen einreden wollen. Es wurden eben auch so Argumente gebracht, wie dass die Szene viel mit Äußerlichkeiten einher geht und man sich so gegenseitig erkennen würde, was ja wohl mal einfach Bullshit ist lol.

    Als ich dann eben geschrieben habe, dass sich Frauen, davon durchaus offended fühlen könnten, wenn man einfach davon ausgeht, dass sie lesbisch sind, meinten diese Personen auch nur "sie müssen damit leben, interessiert doch keinen und lesbisch sein ist ja nicht schlimm, also muss man sich davon nicht offended fühlen", obwohl ich mir hundert Prozent sicher bin, dass genau diese speziellen Personen an die Decke gehen würden, wenn man ihnen eine falsche Sexualität auf dichtet. Zu dem zweiten muss man ja wohl gar nichts sagen, weil das Argumentenverdrehung vom feinsten ist. Und noch dazu wurde ich ja wie gesagt selbst mit hetero Sexualität "beschimpft", was ja dann voll die Beleidigung ist :unsure:

    Deswegen einfach nur, Headcanons, ob nun Queer oder Hetero sind nicht das Problem. Aber gerade in Animal Crossing, wo ja eben viele Villager die selbe Persönlichkeit haben, ist es durchaus ein Problem zu sagen, alle von dieser Persönlichkeit sind gay/hetero/bi/whatever. I dunno.


    Allerdings stimme ich dir natürlich zu, dass es ein Problem gibt mit zu wenig guten, repräsentativen Charakteren in Medien, welche eben Minderheiten verkörpern. Ich habe auch mal etwas darüber gelesen, dass du ja die Rapunzel Serie ziemlich Queer findest I kinda geht why tbh. Das beruht sich aber eben nicht auf Stereotypen, sondern darauf, wie sich die Charaktere benehmen, was eben der Unterschied ist, welchen ich ansprechen möchte.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Zweiohrküken war der Film indem er faul wird.


    Also du hast da ne Menge zusammen gefasst an das ich mich nicht mal mehr erinnern kann, aber ich hab da auch noch ein paar Punkte.


    Mobber oder nicht, es war in ihrer Kindheit und sie nutzt, vor der Beziehung, ihre Macht über ihn aus ums ihm heimzuzahlen.


    Vom Mann wird verlangt, dass er Gedankenlesen kann und Hints richtig ließt, anstatt dass seine Freundinnen ehrlich mit ihm umgehen.

    Ohne das er wirklich in einer festen Beziehung ist. Dazu gleich mehr.


    Er wird als unreif charakterisiert weil er zuerst nach nichts festem sucht.


    Und jetzt der Punkt der mich generell ankotzt und warum ichs angeschnitten hab.

    Wie du richtig erwähnt hast war seine Ex scheiße zu ihm.

    Das lag daran das er nichts festes wollte, sondern freundschaft Plus, ehrlich war in der Beziehung und das rechtzeitig klargemacht hat, sie sich aber trotzdem in ihn verliebt hat.

    "Sie kriegt es eben nicht gebacken, weils keine gebacken kriegt" Soll heißen Frauen verlieben sich sowieso in einen Mann wenn sie längere Zeit mit ihnen zusammen sind und können Sex und Liebe nicht voneinander trennen.

    Und er ist der Arsch weil er das nicht checkt.

    Das wurde auch nicht angedeutet, das wurde sehr deutlich vermittelt und diente als eines der Kernmomente des Films, wenn ich mich recht erinnere.

    Dreimal schön gekotzt.


    Außerdem sieht der Keinohrhase aus wie ein Otter.

  • Außerdem sieht der Keinohrhase aus wie ein Otter.

    Otter wenn man ihn auf Wish bestellt hat hoffe ich doch sehr, weil normale Otter sind zehnmillionen mal niedlicher lmao.

    Ich finde generell dieses Klischee von "Friends with benefits to lovers" manchmal ein wenig überromantisiert. Kann es passieren? Klar. Ich kann mir schon vorstellen, dass man sich vielleicht in wen verliebt, mit dem man gute sexuelle Chemie hat und auch außerhalb des Bettes gut klarkommt. Es ist jetzt keine weltfremde Idee, aber kann potentiell ungesund werden, eben weil beide Partner dann unterschiedliche Wünsche und Vorstellungen haben, und am Ende gibt man sich einem Kompromiss oder so hin mit dem einer dann nicht happy ist. Wenn man da nicht sauber miteinander kommuniziert, sind am Ende alle unglücklich und man bricht das Verhältnis komplett ab. Deswegen ist, auch in solchen ungebundenen Verhältnissen wichtig, dass man redet, Gefühle elaboriert etc. Wenns wirklich zu mehr kommt wissen beide bescheid dass der andere auch so fühlt, und wenns nicht erwidert wird kann man sagen "hey, wir sollten dringend Abstand voneinander nehmen, weil ich mehr nicht möchte".

    Das Klischee, dass zu wahrer "Reife" eine feste, monogame Beziehung gehört ist halt veraltet. Gehört es für mich zum Glücklichsein in mein eigenes Leben? Absolut. Aber ich verstehe und respektiere, dass das nicht für jeden das geeignete Beziehungsmodell ist, und manche brauchen halt vielleicht auch einfach länger, um aus eventuellen "Experimentierphasen" rauszukommen. Solange alles safe, sane, consensual ist können Menschen mit so vielen Leuten wie sie wollen parallel zueinander Sex haben, solange eben jeder weiß was Sache ist.

    Jo, das ist halt auch ein unreifes Klischee und zeigt, dass sie das imo auch noch nicht verarbeitet hat. Ich möchte Mobbing nicht verteidigen, aber Menschen können sich auch ändern. Gerade Kinder sind oft gemein untereinander und lernen später im Leben auf härtere Art und Weise, dass diese Verhaltensmuster ungesund sind und man mit anderen nicht so umgehen kann. Ich hätte es wirklich viel besser gefunden, wenn man einen Lern- und Vergebungsprozess auf beiden Seiten sieht. Der nicht in einer Beziehung endet weil das muss halt echt nicht die Krönung jedes guten "man versteht und verträgt sich" character arcs sein, lol.


    Das mit dem Gedankenlesen kenne ich leider sehr gut, so als Frau die mit Männern zusammen ist, und ich habe mir das inzwischen quasi gänzlich abgewöhnt. Ich glaube wir werden irgendwie in der Vorstellung groß, dass der "perfekte" Partner weiß, was wir brauchen. Aber das ist bullshit. Wir wissen es selbst, müssen es oft und ausschweifend vermitteln und vielleicht ist dann, nach langem Kennenlernen und einander erleben eine Basis da wo man sagt "jo, ich kenne dich, deswegen machst du gerade xyz". Oder "ich weiß dass du morgen deine Periode bekommst, deswegen habe ich dir Binden auf dem Heimweg besorgt". Man muss aber auch im Gegenzug etwas dafür tun, man kann nicht erwarten, dass der eigene Partner einen ungefragt, fast selbstverständlich umsorgt und herzelt, wenn man nicht dasselbe tut.


    Und zum letzten Punkt - ja. Reife besteht darin zu wissen was man will. Und wenn dieses Wollen heißt, dass man nichts festes will, und es offen anderen Beteiligten gegenüber sagt: good for you!

  • Ich meine, ich sehe was du meinst, aber "Tomboys herrschen in dem Fandom vor"... das klingt eher danach, als würde man die anderen einfach stark übersehen, weil sie eventuell nicht sofort "nach Cartoonfans aussehen / wirken" und es wahrscheinlich auch hier mehr Ausgleich gibt.


    Deswegen finde ich diese Ironie eben gerade irgendwie komisch, weil sich diese Art zu denken eben auch auf das RL überträgt und genau diese Menschen dann zum Beispiel einen Tomboy Charakter mit einer Lesbe assoziieren und das dann eventuell auch noch irgendwelchen Frauen einreden wollen. Es wurden eben auch so Argumente gebracht, wie dass die Szene viel mit Äußerlichkeiten einher geht und man sich so gegenseitig erkennen würde, was ja wohl mal einfach Bullshit ist lol.

    Als ich dann eben geschrieben habe, dass sich Frauen, davon durchaus offended fühlen könnten, wenn man einfach davon ausgeht, dass sie lesbisch sind, meinten diese Personen auch nur "sie müssen damit leben, interessiert doch keinen und lesbisch sein ist ja nicht schlimm, also muss man sich davon nicht offended fühlen", obwohl ich mir hundert Prozent sicher bin, dass genau diese speziellen Personen an die Decke gehen würden, wenn man ihnen eine falsche Sexualität auf dichtet.

    Eben das, es bestärkt nur bisher bestehende Klischees, nicht nur dass Tomboys lesbisch sein müssen, sondern auch die meisten lesbischen Frauen Tomboys oder so richtig maskulin seien ... oder in einem Paar immer diese Kombination aus sehr maskuliner und sehr femininer Frau bestehen muss.


    Es bestärkt auch den Glauben, dass es irgendwie special wäre queer zu sein, sodass man auch andere queere Menschen sofort an bestimmten Verhaltensweisen und am Aussehen zu erkennen glauben kann.

    Ich meine ja, besonders früher gab es bestimmte "Erkennungsmerkmale" aufgrund der Subkultur, aber ich denke relativ wenige queere Menschen wollen nur aufgrund ihrer Sexualität oder Gender tatsächlich ein fixer Teil einer Subkultur oder "Szene" sein.


    Deswegen einfach nur, Headcanons, ob nun Queer oder Hetero sind nicht das Problem. Aber gerade in Animal Crossing, wo ja eben viele Villager die selbe Persönlichkeit haben, ist es durchaus ein Problem zu sagen, alle von dieser Persönlichkeit sind gay/hetero/bi/whatever. I dunno.

    Wtf, wer macht sich bei einem sprechenden Tier in einem Kinderspiel überhaupt um seine Sexualität Gedanken? Furry much ... :wacko:



    Eine andere Frage: Wie übersteht man überhaupt Till Schweiger-Filme? Der Kerl hat like... genau einen Gesichtsausdruck und eine monotone Stimmlage. xD