Jein. Das kommt denke ich auf die Gruppenarbeit an. Gibt natürlich welche wo später das bestmögliche Ergebnis gewertet wird. Und es gibt Situationen wo eben geschaut wird wie du mit einer problematischen Situation umgehen kannst. Bist du gestresst und willst gleich alles hinwerfen? Suchst du die Kommunikation und versuchst das Problem zu lösen? (Damit meine ich nicht nach stumpf die Arbeit der anderen). Oder gehst du zu einer anderen Instanz und lässt das Problem für dich lösen weil du es selbst nicht kannst oder möchtest.
Ich bezweifle, dass es in den meisten Gruppenarbeiten darum geht, vor allem auch deswegen, weil man da einfach Glück mit den Partnern haben muss und somit nur manche Schüler diesen "Lerneffekt" hätten.
Ein Professor hatte da bei uns ein gutes System: Man musste jedes Mal aufschreiben, was man gemacht hat und dann gab es eine individuelle und eine Teamnote. Wenn man aber individuell nicht auf ein gewisses Minimum kam, hat man für den Abschnitt auch 0 in der Teamnote, während die restlichen Gruppenmitglieder da hingegen eine korrektere Note haben.
Komischerweise haben es die Leute in dem Kurs geschafft, verlässlich zu sein.
Eben das.
Der Lerneffekt für diese Leute ist, dass sie sich in einem Team verhalten können wie sie wollen, weil sich die anderen Teammitglieder keine schlechte Leistung einfangen wollen.
Es ist auch ein Riesenmythos, dass man mit Kommunikation alles lösen kann. Wenn jemand nichts beitragen will, dann will die Person einfach nicht, dann kannst du ihr ein dutzend Vorschläge machen. Den einzigen Vorschlag, den die Person hören will ist, dass man ihren Part miterledigt, und das sollte man wirklich nicht fördern.
Wenn einem als Chef oder Professor egal ist, dass es eine solche Person im Team gibt, "weil Hauptsache die Arbeit wird erledigt", ist / wäre das auch einfach inkompetent das Verhalten einfach zu ignorieren.
In einem Job bezahlst du ja eine jede Person und wenn eine Person ihre Arbeit gar nicht erledigt, geht es nicht nur darum, dass Hauptsache die Gesamtarbeit erledigt wird, sondern dass das Unternehmen dieser Person kein Gehalt auszahlen müsste, wenn andere die doppelte Arbeit erledigen. Dann will man auch, dass ein Team als Team funtkioniert.
Gruppenarbeiten werden an Unis auch entweder deswegen vergeben, weil dem Lehrenden nichts Besseres einfällt, oder weil es tatsächlich eine Arbeit ist, die nicht alleine zu bewältigen wäre, aber dann hab ich es zumindest in der Biologie erlebt, dass man Einzelbewertungen erhält, eben weil man ein Aufgabenprotokoll führt.
Wenn man von Anfang fragt, ob die Möglichkeit existiert oder einfach so mal nachfragt ohne die Kollegin anzuschwärzen, kommt es nicht zu diesem, ich sag mal, "typischen Schulproblem", das man später nicht mehr braucht. Wenn der Professor unbedingt einen Grund wissen will, dann ja, einfach sagen, dass sie ihren Part nicht erledigen möchte, wenn davor schon paar Mal zuvor die Kommunikation fehlschlug bzw. deine Bitten ignoriert werden.