Körperbehaarung - Trend, eine Frage von Hygiene oder doch Männersache?

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  • - Frauen haben einen Großteil ihrer Geschlechtsorgane nicht so weit "außen" wie Männer - wenn wir uns also untenrum rasieren wollen, sind das Verrenkungen, man MUSS langsam arbeiten, um sich nicht ernsthaft zu verletzen, und man braucht auch Ausrüstung wie einen Spiegel oder sonst was

    Ohne deinen Aussagen etwas absprechen zu wollen, die sind definitiv alle wahr, oder zu viel ins Detail gehen zu wollen, aber quasi all die Punkte die du nennst treffen auch auf Männer zu (abgesehen vom letzten obv, zumindest für die meisten). Auch als Mann muss man sich viel verrenken, die Haut ist sehr dünn und an vielen Stellen schrumpelig, wodurch hohe Verletzungsgefahr entsteht und dass die Geschlechtsteile außen sind hat tbh auch nicht nur Vorteile, da deshalb viele unpraktische Ecken entstehen und einem oft die Sicht versperrt wird bzw. etwas im Weg hängt. Männer haben auch häufig behaartere Hintern und wenn man dort auf Sauberkeit achten möchte muss man auch mal einen Spiegel zur Hand nehmen.

    Grundsätzlich ist besonders die Intimrasur glaube ich für kein Geschlecht ein "angenehmer" Vorgang sondern meistens nervig haha. Deshalb auch großer Fan vom Trimmen, macht es für alle Beteiligten leichter.


    Noch zum Thema Rasurpickel: Ich selbst habe bei der Bartrasur häufig Probleme mit Rasurbrand am Hals, was auch suuuper hässlich ist und viel juckt. Zumindest bis mir meine Mutter vor etwas über einem Jahr ein altes Aftershave meines Vaters mitgegeben hat. Kp warum, aber bis dahin hab ich irgendwie nie über die Möglichkeit nachgedacht. Auf jeden Fall ist das Ding gut 10 Jahre alt, absoluter Game changer weil es den Rasurbrand um locker 90% mildert, die Flasche hält noch gut ein Leben, weil so viel drin ist und obendrein riecht es auch noch gut. 10/10 kann ich jedem empfehlen.

    Ja, für Männer ist es auch doof. Immerhin gibt es aber Tricks wie z.B. Hoden vorher in‘s kalte Wasser und der Penis ist ja bekanntlich beweglich. Ich glaube tatsächlich, dass wir damit insgesamt besser dran sind.

    Vor allem muss ich aber sagen, dass ich keine einzige Frau kenne, die auf einen rasierten Intimbereich bei Männern besteht oder unrasiert als abstoßend bezeichnet. Andersherum kenne ich jedoch zahlreiche Beispiele. Daher finde ich es sehr gut, wenn sich zunehmend mehr Frauen dem entziehen, denn früher war das ja auch kein Problem, wir kennen es bloß einfach kaum noch anders (Werbung, Pornos…). Um dem ganzen Erwartungsdruck ein Ende zu machen hilft meiner Meinung nach nichts, als sich das ganz schnell wird abzugewöhnen. Und ja das geht, ich spreche aus Erfahrung 👍🏿 Es ist wahrscheinlich sogar deutlich mehr Gewöhnungssache, als Vorliebe, das ist zumindest mein Verdacht. Vielleicht lehne ich mich aber auch einfach weit aus dem Fenster.

  • Ich melde mich. xD Ich bin eine weiblich gelesene / assigned Person und abseits davon, dass ich vor allem männliche Geschlechtsorgane an sich recht ekelhaft finde, verstärkt Körper- und auch Intimbehaarung den Eindruck nochmal sehr.

    Ich meine auch an allen anderen Stellen, aber ich hatte halt mit jemanden mit nur gekuschelt, und das relativ kurz, der eine etwas stärkere Behaarung hatte, und das löste in mir sehr weirde Sensory Issues bishin zu Ekelgefühle aus.

    Genauso wie eben einen Mann zu küssen, der sich an dem Tag nicht rasiert hat. Küsse an sich sind schon jedes Mal eine kleine Überwindung, die ich damals mitgemacht habe, um meinem Expartner einen Gefallen zu tun und es deswegen zumindest zu Beginn nicht angesprochen habe; mit Gekratze ist es aber zehnmal schlimmer.


    Wie gesagt, ist Behaarung nichts, was man bloß sieht, das ist etwas, das man eben auch spürt und wieso soll man sich Attraction gegenüber einer Person einreden, wenn keine existieren. Viele andere Leute werden vielleicht nicht eine so große Abneigung haben wie ich, aber wenn es ihnen nicht gefällt was sie unter ihren Händen spüren oä, wieso soll man sich dazu zwingen und sich selbst und andere belügen.

    Mein Exfreund zb. war zuerst auch etwas beleidigt, als ich dann deutlich ausgesprochen habe welche körperlichen Dinge ich eklig finde, aber das ist nunmal meine ehrliche Empfindung und damit müssen andere und ich halt leben.


    Wieso du weniger Frauen oder weiblich gelesene Personen siehst, die auf fehlende Körper- und Intimbehaarung bei Männern bestehen, könnte auch viel mehr damit zusammenhängen, dass sie als oberflächliche und dumme Bitch dargestellt werden, wenn sie einfach nur ihre Vorlieben äußern.

    Natürlich werden Vorlieben absurd, oder können auf andere so wirken, wenn dutzende Dinge bis ins kleinste Detail beschrieben sind und genauso verlangt werden, aber andererseits können sie natürlich geäußert werden, es muss sich niemand verpflichtet fühlen sie zu erfüllen. Und nur weil ein Mensch eben eine tolle Person ist und man sich gut mit dem versteht, muss man keine Attraction erzwingen wollen.

  • Der aktuelle Stand der Wissenschaft ist ja, dass sexuelle Vorlieben (auch Paraphilien) stets durch eine Kombination aus Genetik und Umwelteinflüssen entstehen.

    Daher ist nicht auszuschließen, dass es Menschen gibt, auf die Haare einfach tatsächlich abstoßend wirken und daran auch nichts zu ändern ist; man maximal Wege finden kann, damit umzugehen.

    Bei den Umwelteinflüssen reden wir z.B. von Vorerfahrungen und daraus resultierenden Vorurteilen, an denen man definitiv arbeiten kann. Natürlich kann es anfangs unangenehm oder ungewohnt sein aber um zum Beispiel zurückzukommen, wird es den allermeisten Menschen vermutlich nicht allzu schwer fallen, auch Partner*innen z.B. mit Schambehaarung (wieder) zu akzeptieren und auch attraktiv zu finden.

    Umwelteinflüsse können natürlich aber auch Traumata oder Vergleichbares sein, die sich selbstverständlich nicht ohne Weiteres überwinden lassen.

    Mein Fazit: ich verurteile niemanden dafür, unbehaarte Körper attraktiv(er) zu finden, würde aber jedem dazu raten, es auch mal anders auszuprobieren (langsam wachsen lassen, trimmen anstatt rasieren…). Denn das kann viel Druck rausnehmen und auch nicht unerheblich viel Zeit sparen (rechnet das Rasieren mal auf 10 Jahre hoch… uff).

    Wenn du für dich persönlich aber festgestellt hast, dass das ein sinnloses Unterfangen und vielleicht sogar sehr unangenehm ist, dann ist das natürlich schwer in Ordnung und sollte von niemandem verurteilt werden.

  • Das brauchst du mir alles nicht zu erklären und wenn ich Sensory Issues sage, dann meine ich es auch so. ^^'


    Die andere Frage ist, wieso solltest du anderen raten es auszuprobieren, wenn es nicht dein Körper und deine Ästhetik ist? Diese angebliche "Natürlichkeit" ist momentan leider einfach nur ein gesellschaftlicher Trend, der einem ins Gesicht gedrückt wird. Genauso wie ich nicht mit Farbe im Gesicht aufwache und es nicht natürlich ist Shampoos und Zahnpasta zu verwenden, genauso wenig sollte man sich dran gewöhnen oder es ausprobieren wollen, dass man nunmal Körperbehaarung hat.

    Das wäre, als würde man einer Person, der Makeup trägt, sagen: "Willst du nicht für paar Wochen ausprobieren, ob dir nicht ohne besser gefällst? Das wäre doch auch viel natürlicher und würde nichts kosten." Wieso sollte man das einer Person, meistens sind es nunmal Frauen und weiblich gelesene Personen, vorschlagen, wenn nicht um belehrend zu wirken und indirekt zumindest vorzuschlagen wie sie ihren Körper zu gestalten hat.

    Die Person, der du es vorschlägst, weiß selbst sehr gut, dass sie auch einfach nicht schminken könnte, aber offensichtlich will sie es so haben, da braucht man keinen Außenstehenden dafür.

    Und bei weiblich gelesenen Personen, die sich nicht schminken oder rasieren, wird sich mittlerweile auch aufgeregt, wenn man ihnen nahelegt, dass sie es doch tun sollten, wieso umgekehrt also nicht.


    Ich meine, ich hatte mal eine Person, die mich indirekt überreden wollte mich nicht zu rasieren und mich nicht zu schminken, aber ich hasse es, wenn sich Leute in meine Angelegenheiten einmischen und sag dann nunmal ehrlich "ich möchte weder, dass du meinen Körper kommentierst, noch was ich damit tun soll oder weswegen" ... also abgesehen, dass ich es immer misogyn finde weiblich gelesenen Personen zu erzählen "du tust ja nur dies und jenes (meist bezogen auf Schminke, Kleidung, Rasur, aber auch zb. Hijabs; eigentlich alles, was eine AFAB Person mit dem eigenen Körper tun oder nicht tun möchte), weil du dazu erzogen wurdest und nicht, weil du es selbst so möchtest."

    Aber siehe auch da, diese Leute reagieren natürlich meistens nicht gut darauf, wenn man ihnen deutliche Grenzen aufzeigt, weil sie es gewohnt sind, dass sich viele andere Menschen diese Grenzüberschreitungen aus Höfichkeit gefallen lassen. Ein Schlichtes aber Direktes "Sache X geht nichts an und ich will nicht, dass du sie kommentierst", wirft dann einige schon aus der Bahn.


    Btw nimmst du gar keinen "Druck" raus. Weiblich gelesenen Personen einzureden, was sie nicht tun, oder zumindest ausprobieren, könnten, weil es würde ja Druck von ihnen nehmen, ist eben genauso, wie einzureden, was sie tun oder zumindest ausprobieren könnten. Wenn es sowas gibt, dann kommt er von Leuten, die meinen, dass sie die Körper anderer kommentieren wollen. Selbst wenn es von deren Seite angeblich "gut gemeint" sein soll, braucht man es nicht.

    Bei guten Freund*innen ist es etwas anderes, die können auch zu mir kommen und sagen "bist du fetter geworden?", aber man stellt sich einander auch keine Entscheidungen in Frage, ob sich die Person nun schminkt oder nicht oä.

  • Halte ich auch nicht für zielführend, mit Natur zu argumentieren. Zumal Schönheitsideale und Bewusstsein für Ästhetik bis weit in die Antike zurückgehen und keine Erfindung der kapitalistischen Neuzeit sind. Kulturen welcher Ausprägungen auch immer sind fester Bestandteil menschlichen Daseins und irgendwo der Anspruch der Zivilisation an sich selbst, sich von der Natur abzuheben. Und so sehr wie man bestimmte gesellschaftliche Trends und Werte auch hinterfragt, die wird es immer in irgendeiner Form geben und der gesellschaftliche Konsens darüber bestehen. Und wer sich als Teil einer bestimmten Kultur versteht, ist irgendwo auch ihren Spielregeln unterworfen. Im Hinblick auf das Argument der Natürlichkeit könnte man dementsprechend natürlich einen Schritt weitergehen und fragen, in wie fern Kultur als Bestandteil der menschlichen Natur zu verstehen ist.


  • Es ist genauso " oberflächlich" am Ende des Tages wie sich nach anderen Körpermerkmalen zu richten wie Körpergröße zum Beispiel. Was hilft es dir nun, wenn du die Person trotzdem nicht atraktiv findest? Am Ende muss jeder mit den Entscheidungen entsprechenden seinen Präferenzen entsprechend leben.

  • Natürlich nehme ich Druck raus, wenn sich eine Person durch mich genötigt fühlt, sich zu rasieren, weil ich geäußert habe es schöner zu finden.

    Ich glaube, du hast meine Aussagen auch ein bisschen zu sehr auf dich persönlich bezogen, das war so gar nicht gemeint. Ich habe nie irgendwem konkret zu irgendwas geraten, sondern alles absichtlich recht allgemein gehalten.


    Ich denke, dass ich auch an dieser Stelle wieder aus der Diskussion aussteige, weil meinerseits eigentlich alles gesagt ist. Die Unterstellungen werden mir etwas zu wild.

  • Ich muss sagen dass ich Beiträge wie von Dr. Oetker sehr erfrischend finde. Achtung jetzt wird's persönlich, zumindest ist es das was ich so erfahren habe:


    Ja, man darf durchaus Körperbehaarung als solche nicht schön, gar ekelhaft finden. Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass es auch darauf ankommt wie der Mensch sonst so aussieht. Und da meine ich nicht ob schön oder hässlich sondern ob gepflegt oder ungepflegt. Nicht jeder Kann mit Körperbehaarung umgehen und wenn man alles wuchern lässt UND nix davon sauber halten kann, dann macht es das Ganze nochmal schlimmer. Ich bin z.B. kein Fan von Bärten, wenn ein Mann allerdings seinen Bart sauber hält und in Form hält, dann könnte mir das wirklich nicht egaler sein, bzw. sieht es dann doch nochmal ästhetischer aus.


    Was mich allerdings an dieser Ganzen Diskussion rund um Körperbehaarung wurmt (und das allgemein und nicht nur im Board), ist, dass das Thema (Ganzkörper-)Rasur einfach super oft zum alleinigen Frauenthema gemacht wird. Und das meistens von Männern.

    Und da ist der allgemeine Wortlaut eben oft nicht "Ich persönlich bevorzuge rasierte Beine", sondern "Beine von Frauen gehören rasiert."

    Und das war auch die eine Sache die mich am meisten am Beitrag von Sesambasti gestört hat. Klar kann man wenn man sich kennenlernt darauf achten oder auch klar kommunizieren was einem besser gefällt und was nicht so. Oder auch etwas wo man einfach keinen Kompromiss finden kann. Alles fein.

    Aber ganz allgemein zu sagen bei Frauen gehört das einfach so finde ich schlicht frech. Noch frecher wird es dann wenn solche Aussagen (und ja, das habe ich verdammt oft erlebt) von ungepflegten Männern kommen die sich wirklich nicht sonderlich um ihr eigenes Äußeres scheren.


    Das erweckt dann wiederum den Eindruck als sei die allgemeine Meinung "Bei Männern ist es tendenziell egaler, bei Frauen hingegen ist es ganz wichtig, dass sie vor allem den Ansprüchen der Männer gerecht werden. Sie haben einfach dieses Äußerliche Bild zu erfüllen. Sonst läuft was falsch."


    Und deshalb finde ich es wirklich mal erfrischend von einem Mann zu hören "Hey, versucht es einfach gelassener zu sehen und nicht zu verbissen an diesem gesellschaftlichen Bild festzuhalten." und einfach Alternativen aufgezeigt zu bekommen. Nicht mit dem Ansatz: Du hast das jetzt so zu machen. Sondern: Bevor man sich unter Druck setzt, versucht es doch einfach mal so.


    Für mich persönlich kommen Dinge wie Trimmen nicht infrage aber das hat mehr den Grund dass mich kurze Haarstummel einfach wahnsinnig machen, was das Piksen angeht. xD Der Ansatz und der Gedanke dazu ist trotzdem okay. :3


    Wir hatten so ne ähnliche Diskussion neulich mal zum Thema Make-Up und dass Frauen sich doch eher schminken sollten weil das macht man als Frau doch einfach so. Genau so oft hab ich mir schon die Diskussion zum Thema Rasur geben müssen und das nervt einfach nur ab. xD


    Jedem seins einfach. Und ja, wenn man aufgrund dessen einfach nicht zusammenkommt dann ist das doch okay. Persönliche Präferenzen sind richtig und wichtig aber dieses Verallgemeinern ist mir immer ein Dorn im Auge aber da bin ich mittlerweile einfach zu leicht getriggert glaube ich. ^^

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    Einmal editiert, zuletzt von Yuki ()

  • Es ist halt, den meisten weiblich gelesene Personen, die solche Vorschläge unterbreitet werden, sind dann auch schon mindestens 18, 20, 25+ und haben sich mit großer Sicherheit selbst schon überlegt, wie sie ihren Körper gestalten wollen und auch was sie einnehmen wollen, was zB. die Pille betrifft. Und selbst wenn dem nicht so sein sollte, geht es andere imo auch nichts an und erfrischend find ich es daher nicht.


    Da braucht es keine random Person, die einen über den eigenen Körper belehren möchte, obwohl das auch manchmal cis Frauen sind, die es nicht etragen können, wenn man ihnen dann schlussendlich sagt, dass es sie einen feuchten Kehricht angeht. Hatte es auch schon mit der Pille, dass Leute sofort dir belehrende Schiene fahren (das natürlich nicht nur mir gegenüber) und ich nehm sie nun, weil ich Endometriose habe, aber viele sind sofort auf "du kannst auch anders verhüten." - wenn ich die Person nun nicht so gut kenne, geht es sie eigentlich auch nichts an, ob ich es als Verhütungsmittel verwende oder eben für eine Krankheit, aber wenn man eben sagt "ich hab mich informiert und möchte es so", wird immernoch dagegen argumentiert, bis man eben deutlicher macht, dass es nur mich etwas angeht.

    Das hatte ich eben beim Thema Schminke und Rasur auch bei einer cis Frau, der ich dann eben direkt gesagt habe, dass es sie nichts anginge.


    Und wenn es doch endgültig akzeptiert wird, dann eben oft unter der Voraussetzung, dass vorher eine lange Diskussion darüber geführt wurde und man sichergestellt hat, dass sich die Person zuvor WIRKLICH, WIRKLICH damit auseinandergesetzt hat.

    Und da muss ich eben Yuki zustimmen. Bei einem cis Mann wird meistens nicht so endlos drüber diskutiert, ob der nun zb. einen Bart oder die Körperbehaarung stehen lässt, ob er das nun WIRKLICH, WIRKLICH von selbst will, oder ob er doch nur von der Gesellschaft mitbekommen hat, dass er das so wachsen lassen soll. Denen wird auch kein Vorschlag unterbreitet es doch mal für paar Wochen sein zu lassen und dann zu sehen, wie sie sich damit fühlen.


    Aber dieser Grundsatz, dass man sich als weiblich gelesene Person für verschiedenste Dinge viel mehr rechtfertigen soll, egal ob die nun dem weiblichen Klischeebild entsprechen oder eben dagegen gehen, das regt mich daran etwas auf.

    Und ja, wenn man deutlich ausspricht sich nicht rechtfertigen zu wollen, dann bist du schnellmal "bossy", obwohl du halt nur deine Grenzen ziehst und anderen eben sagst, dass sie nicht deinen Körper kommentieren sollen.


    Ich hab schon bei anderen Frauen und weiblich gelesenen Person gesehen, dass ihnen jedoch ungefragt an den Kopf geworfene Sprüche wie "du würdest ohne Schminke sooo viel besser aussehen" oder eben das Gegenteil "du würdest mit Schminke sooo viel besser aussehen" unangenehm sind (weil halt auch meist von Fremden oder Fastfremden kommen), die aber trotzdem nichts dazu sagen, eben weil sie nicht bossy wirken wollen. Und die nun Mitte 20, Mitte 30+ sind, also eigentlich sehr gefestigt, aber es ist ihnen dann dennoch wichtiger nicht irgendwie eine Grenze aufzuziehen, weil das nicht so erwünscht ist.



    Tl;dr: Ich will überhaupt nicht, dass zb. körperbezogene Entscheidungen an anderen kommentiert werden, es sei denn man möchte von näher stehenden Personen ihre Sicht über irgendetwas hören, oder man spricht halt allgemein aus, was einem an anderen optisch und ästhetisch gefällt.



    Das erweckt dann wiederum den Eindruck als sei die allgemeine Meinung "Bei Männern ist es tendenziell egaler, bei Frauen hingegen ist es ganz wichtig, dass sie vor allem den Ansprüchen der Männer gerecht werden. Sie haben einfach dieses Äußerliche Bild zu erfüllen. Sonst läuft was falsch."

    Ja, es ist auch "bei Männern und männlich gelesene Personen ist es grundsätzlich egaler (bzw. den Willen von Männern muss man weniger in Frage stellen), bei Frauen und weiblich gelesenen Personen muss man erstmal alles, was sie mit ihren Körper tun wollen, lang und breit ausdiskutieren."

  • Da braucht es keine random Person, die einen über den eigenen Körper belehren möchte, obwohl das auch manchmal cis Frauen sind, die es nicht etragen können, wenn man ihnen dann schlussendlich sagt, dass es sie einen feuchten Kehricht angeht.

    Ja klar, sowas brauchts nicht, da sind wir absolut einer Meinung.


    Ich meinte eher dass zumindest auf mich, der Beitrag von Dr. Oetker einfach nicht belehrend gewirkt hat, sondern eher so als stellt er es generell infrage dass um Körperbehaarung im Ganzen so ein Terz gemacht wird und dass man da durchaus auch vom Gesellschaftlichen Bild abweichen kann, es dafür Möglichkeiten gibt und das sowas auch zu befürworten wäre. Das generell mal von nem Mann zu lesen fand ich auch mal gut weil ich kannte es bisher fast (!) ausschließlich anders, nämlich genau so wie du es ebenfalls beschrieben hast.


    Generell bin ich auch offener bei solchen Unterhaltungen denn auch wenn ich 29 bin lehne ich mich nicht so weit aus dem Fenster um zu sagen ich hätte schön jede Möglichkeit im Kopf gehabt und die absolut Perfekte Art gefunden wie ich mich präsentieren möchte/kann. Ein schlichter Tipp oder ein Vorschlag finde ich daher erstmal nicht negativ. Klar kann man direkt sagen es geht dich einfach nichts an und das mache ich bei einer Vielzahl von Menschen auch, aber das kommt eben auch darauf an auf welche Art man diese Unterhaltung mit mir führt. Ist es einfach ein "Hey ich sehe du hast das und das gemacht oder die und die Erfahrung gemacht, du könntest das und das aber auch ausprobieren, vielleicht hilft dir das ja bei deinem Struggle" dann bin ich völlig fein damit. Hab literally auch schon von einem Mann Tipps bekommen was Hautpflege angeht weil ich da früher ne Weile Probleme hatte mit Hautreizungen/Unreinheiten oder sowas und das war in dem Moment schon was was ich nie auf dem Schirm hatte. Man kann dann immer noch klarstellen ob man darüber reden möchte oder nicht und das ist dann definitiv zu akzeptieren ohne wenn und aber.


    Wenn man nun aber ankommt und direkt einsteigt mit "Willst du nicht mal deine Arme rasieren?" (hab ich literally mal bei ner Freundin von mir mitbekommen, gesprochen von einem Mann), dann denk ich mir auch nur was zum Henker geht es dich denn an und wie unverschämt gehst du überhaupt in die Unterhaltung rein?

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  • Als Mann kann ich sagen ungewollte Tipps zu deinem Aussehen/Kommentare gibt es von Frauen mehr als genug. Der große Unterschied besteht halt wahrscheinlich im Umgang mit diesen Vorkommen. Besonders gern unter dem Deckmantel " Des ich mein es ja nur gut"-Syndroms. Aber in dem Bereich gibt es mehr als nur ein paar blinde Augen.

  • Yuki


    Sure, aber wenn dir jemand Hautpflegetipps gibt, wird keine Grundsatzdiskussion drüber geführt, ob du überhaupt Hautpflege (nicht) betreiben sollst und das Ganze wird halt aus der Diskussion entstanden sein like "ich verwende dies und jenes, weil es mir hilft."


    Da frag ich mich wie du drauf kommst, dass man deswegen schlichte Vorschläge ablehnt.

    Bei weiblich gelesenen Körpern werden nunmal sehr viel mehr Grundsatzdiskussionen darum geführt, ob man dies und jenes tun oder unterlassen sollte und das findet eben am häufigsten bei Schminke, Kleidung und Rasur statt.


    Das ging auch nicht gegen ihn per se, sondern dass allgemein nicht kommentiert werden soll, wie du deinen Körper gestalten möchtest.




    Btw, zur anderen Diskussion: Eben das.

    Die meisten werden in Wahrheit bei vielen Dingen recht flexibel sein. Selbst wenn jemand sagt "ich steh am meisten auf Männer über 1.80", wird es selten vorkommen, dass man einen Korb bekommt, weil man 1.70 ist, obwohl man sich sehr gut verstanden hat.


    Man muss halt am Ende selbst wissen bei welchen Dingen man flexibel sein kann und meiner Erfahrung nach funktioniert eine Beziehung, in der man sich körperlich auf gewisser Ebene sogar eher abgestoßen fühlt sobald es intim wird oder werden würde, nur, wenn beide asexuell sind und gerne eine platonische Beziehung hätten.

  • Der aktuelle Stand der Wissenschaft ist ja, dass sexuelle Vorlieben (auch Paraphilien) stets durch eine Kombination aus Genetik und Umwelteinflüssen entstehen.

    Daher ist nicht auszuschließen, dass es Menschen gibt, auf die Haare einfach tatsächlich abstoßend wirken und daran auch nichts zu ändern ist; man maximal Wege finden kann, damit umzugehen.

    Obwohl ich deinem Beitrag grundsätzlich zustimme, und obwohl dieser zweite Satz insbesondere eher wie eine Absicherung von deiner Seite wirkt, will ich trotzdem sagen, dass ich diese Implikation hier völlig lächerlich finde. Genetische Ursachen dafür, dass man Körperbehaarung hasst? What? "Ja also sorry aber laut Gentest hab ich das Allel Extreme-ANTI-BodyHAIR-321-B und leider finde ich deswegen eklig und daran haben auch 15 Jahre Therapie nichts ändern können :( :( :("


    Ich finde finde es persönlich wirklich, wirklich weird, wie man hier regelmäßig von "Ästhetik" und "Vorlieben" spricht und dann im nächsten Satz erklärt, wie eklig man doch diese und jene körperliche Ausprägung findet. Sorry, aber wenn ich eine Vorliebe für große Männer habe, finde ich nicht kleine Männer eklig. Wenn ich eine Vorliebe für Frauen mit größen Brüsten habe, dann finde ich nicht automatisch Frauen mit kleinen Brüsten eklig. Eine Vorliebe für brünette Haare lässt einen rothaarige Menschen nicht auf magische Weise widerlich finden, etc.


    Ne, erst wenn es um Körperbehaarung oder zB. um ganz gewisse Geschlechtorgane geht -- Dinge, bei denen ein riesiges gesellschaftliches Stigma dahintersteht, weil die Gesellschaft versucht, zum Beispiel & insbesondere bei Frauen die Existenz von Körperbehaarung und zB. Penissen zu unterbinden, dann spricht man auf einmal plötzlich von "Ekel". Und ich mein. Wir sind uns doch hier alle dieses gesellschaftlichen Stigmas gegen Körperbehaarung bewusst. Wir wissen doch alle, dass keine Frau sich öffentlich mit Achselbehaarung zeigen kann, ohne dafür haufenweise negative Kommentare zu kriegen. Wir wissen doch alle, dass auf viele Menschen ein immenser Druck ausgeübt wird, damit sie sich alle 2 Tage bis zu 8m² Haut zu rasieren, weil es sonst zu sozialer Ächtung und Isolation kommen kann.


    Aber natürlich hat dann jede Person ihre ganz eigenen, völlig UNABHÄNGIGEN (am besten genetischen!!) Gründe dafür, warum sie dies und jenes eklig und abstoßend findet, die natürlich nichts mit dem gesellschaftlichen Stigma zu tun haben, aber halt rein zufällig in genau dieselbe Kerbe schlagen. Es ist mir wirklich einerlei, was man privat toll findet oder was nicht. Aber ich finde auch, dass es ein Unterschied ist, ob man private Vorlieben im Privaten hat, oder ob man öffentlich rumposaunt, wie "ekelhaft" man gewisse andere Menschen & ihre körperlichen Aspekte findet, gerade wenn man weiß, dass ein immsenses gesellschaftliches Stigma existiert und man durch solche Aussagen dazu beiträgt.


    Unpopular opinion: Wenn jemand körperliche Ausprägungen von anderen Menschen eklig findet, dann ist das Ableismus, und daran sollte man für sich persönlich arbeiten. In dem Sinne stimme ich dem oben zitierten Beitrag auch grundsätzlich zu, nur dass ich eben noch ein gutes Stück weiter gehe und sage: Mir ist egal, was jemand persönlich von Körperbehaarung hält, aber ich finde dieses ganze Stigma und dieser ungehemmte gesellschaftliche Push gegen jegliche Art von Körperbehaarung ist ein riesiger Clownszirkus, und viele der Personen, die hier bisher geschrieben haben, tragen große rote Stoffnasen.

  • Aber natürlich hat dann jede Person ihre ganz eigenen, völlig UNABHÄNGIGEN (am besten genetischen!!) Gründe dafür, warum sie dies und jenes eklig und abstoßend findet, die natürlich nichts mit dem gesellschaftlichen Stigma zu tun haben, aber halt rein zufällig in genau dieselbe Kerbe schlagen. Es ist mir wirklich einerlei, was man privat toll findet oder was nicht. Aber ich finde auch, dass es ein Unterschied ist, ob man private Vorlieben im Privaten hat, oder ob man öffentlich rumposaunt, wie "ekelhaft" man gewisse andere Menschen & ihre körperlichen Aspekte findet, gerade wenn man weiß, dass ein immsenses gesellschaftliches Stigma existiert und man durch solche Aussagen dazu beiträgt.


    Unpopular opinion: Wenn jemand körperliche Ausprägungen von anderen Menschen eklig findet, dann ist das Ableismus, und daran sollte man für sich persönlich arbeiten. In dem Sinne stimme ich dem oben zitierten Beitrag auch grundsätzlich zu, nur dass ich eben noch ein gutes Stück weiter gehe und sage: Mir ist egal, was jemand persönlich von Körperbehaarung hält, aber ich finde dieses ganze Stigma und dieser ungehemmte gesellschaftliche Push gegen jegliche Art von Körperbehaarung ist ein riesiger Clownszirkus, und viele der Personen, die hier bisher geschrieben haben, tragen große rote Stoffnasen.

    Ich hab's btw satt, wenn man mich meint und gleichzeitig nicht zitiert. Ich kann's halt nicht ab, wenn man es schafft über wen drüberzureden. Das ist einfach nur hinterhältig.


    Unpopular opinion: wirf anderen nicht Ableismus vor, wenn du ihn selbst betreibst. Ich hatte sogar noch zweimal wortwörtlich von fucking Sensory Issues gesprochen, zumindest wenn jemand stärkere Behaarung hat, obwohl das schon davor anfängt recht unangenehm zu werden. Ich bin auch sehr gut in der Lage richtige Ekelgefühle von "näh, mag ich halt nicht" zu unterscheiden, und das ist nunmal eine andere Nummer, als die Vergleiche, die du gebracht hast und vollkommen aus der Luft gegriffen sind. Weil Körpergröße ja auch etwas ist, das du taktil erfasst... merkste selbst, ne.


    Nun rennt man normalerweise nicht rum und erzählt es wildfremden Menschen, die man eben kennenlernt. Ich hab von einem Setting gesprochen, in dem ich eben meinem Expartner erklären musste was genau in mir eine eben so starke Abneigung auslöst.

    Fand ich auch nicht lustig, aber ich's kann dennoch genauso aussprechen wie es empfinde, auch wenn das vielleicht jemanden auf die Füße tritt. Man müsste sich halt nicht um irgendwelche, komplett subjektive Empfndungen von einem Fremden so sehr scheren, dass man demjenigen diese gleich ganz absprechen möchte.


    Was ich daran so beschissen finde ist, dass man sein neurotypisches Weltbild von "wenn du dich vor X ekelst, muss es von einem gesellschaftlichen Stigma stammen, das kommt nicht aus einem selbst heraus" über alles drüberlegt und davon ausgeht, dass es bei jedem Mensch der Welt vorausgesetzt ist dieselbe Empfindungen bei zb nunmal taktilen Berührungen zu haben, anstatt eine Sinneswahrnehmung so akzeptieren wie sie ist.

    Und wenn deine Sinneswahrnehmung eben nicht neurotypisch ist, wird man halt in "du verspürst keinen Ekel und deswegen muss es auch in etwas anderes benannt werden, damit es Leute mit Trait X nicht betrifft" gegaslighted.



    Der aktuelle Stand der Wissenschaft ist ja, dass sexuelle Vorlieben (auch Paraphilien) stets durch eine Kombination aus Genetik und Umwelteinflüssen entstehen.

    Daher ist nicht auszuschließen, dass es Menschen gibt, auf die Haare einfach tatsächlich abstoßend wirken und daran auch nichts zu ändern ist; man maximal Wege finden kann, damit umzugehen.

    Obwohl ich deinem Beitrag grundsätzlich zustimme, und obwohl dieser zweite Satz insbesondere eher wie eine Absicherung von deiner Seite wirkt, will ich trotzdem sagen, dass ich diese Implikation hier völlig lächerlich finde. Genetische Ursachen dafür, dass man Körperbehaarung hasst? What? "Ja also sorry aber laut Gentest hab ich das Allel Extreme-ANTI-BodyHAIR-321-B und leider finde ich deswegen eklig und daran haben auch 15 Jahre Therapie nichts ändern können :( :( :("

    "Andere Menschen haben andere Sinneswahrnehmungen als ich und können nichts dagegen unternehmen, wie lächerlich. Wie man weiß, hat jeder Mensch natürlich eine "normale", neurotypische Sinneswahrnehmung und soll nur in Therapie gehen, dann findet man stärkere Körperbehaarung, va. männlich gelesene Geschlechtsteile und Küsse nicht mehr ekelhaft. Haha, ist ja lustig, wie kann das inhärent und genetisch bedingt sein." :assi:



    Edit: Das gilt auch für jemanden wie Thrawn , der im Topic zu Neurodiversität groß tönt es zu verstehen, dass die Gesellschaft inklusiver für neurodiverse Empfindungen und Tagesrhythmen etc. werden muss, aber sich dann bei einem ableistischen Beitrag bedankt, der jede Abweichung von Sinneswahrnehmungen und Empfindungen nullifiziert und lächerlich macht. Schon ein bisschen clownshaft, was.


    Und ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr nicht wisst was Sensory Issues sind. Bei anderen Leuten ja, aber ich kann's mir bei Alice und dir nicht vorstellen.

    Überlesen vielleicht ja, wahrscheinlicher ist es, dass man es gelesen und nicht ernstgenommen oder als "etwas, das man halt nicht so gerne mag" heruntergespielt hat.

    Ich kann es kaum beschreiben wie sehr ich hasse und wie ermüdend es ist in einer Gesellschaft zu leben, in der selbst Leute, die auf progressiv tun, die Wahrnehmung von einem dauernd gaslighten und einem selbst bei den einfachsten Themen beschreiben wollen, wie deine eigenen Sinneswahrnehmungen aussehen sollen, oder dass diese angeblich nicht aus einem selbst herauskäme.


    Aber ja, ich hab auch ganz deutlich verlangt, dass es jeder so empfinden und sich jede Person mir anpassen soll, und nicht einfach nur meine Wahrnehmung dazu beschrieben und angesprochen, dass diese und Entscheidungen von vor allem weiblich gelesenen Personen viel seltener ernstgenommen werden.

  • Thema Körperbehahaarung finde ich immer ein schwieriges Thema. Als ich jünger war, wollte ich immer mal lange Haare und Bart ausprobieren. Mein Vater war aber der Ansicht, lange Haare und Bart sind ungepflegt. Ich wusste aber von alten Fotos zu meinem Vater, dass er beides mal selber hatte aber das ist was anderes, wie er immer so schön sagte. Dann war ich damals bei einer guten Freundin gewesen und deren Mutter sagte, mir stehen lange Haare. War dann zu dem Zeitpunkt eher schwierig sie wirklich lang wachsen zu lassen und eine Erfahrung mit langen Haaren zu machen. Das habe ich irgendwann nachgeholt in den letzten Jahren. Ich bin dazu ein Mensch der auch gerne mal einen 3 Tage Bart hat oder auch mal 1 Woche. Jener ist dann nicht schon ein voll Bart, sondern dann fängt es gerade mal an etwas mehr zu wachsen. Bart rasieren kostet halt auch Zeit und man brauch Motivation dazu, das zu machen (oder zumindest ich brauche das). Besonders fällt mir bei der älteren Generation auf, dass die eine feste Vorstellung haben, wie was sein sollte bei Männer und Frauen. Sei es, dass Männer kurze Haare/ 3mm tragen sollen oder Frauen sich irgendwas rasieren soll. Ich sagte immer zu meiner Partnerin, dass sie machen soll, was sie möchte und ich beim Thema rasieren keine Vorschriften mache ala du musst dich jetzt hier und da rasieren genau so beim Schminken. Hygiene war dann das A und O und nicht irgendwas, was einen psychisch kaputt macht, weil man nie weiß, ob es jetzt gut genug ist. Besonders beim Thema Schminken fällt es mir recht häufig auf, dass Menschen dort Angst haben, ohne schminke sich zu zeigen oder gar sagen, heute sehe ich nicht ganz so gut aus weil ungeschminkt. Ich sage immer wieder und auch gerne hier: Ihr braucht keine Schminke. Ihr seht auch ohne gut aus und eine Maske aus Make Up braucht ihr nicht.

    Die Gesellschaft ist in den Punkten, Körperbehaarung, Kosmetik und vielen anderen Punkten zu fest gefahren und jüngere Menschen eigenen sich sowas auch dann teilweise an. Man darf Menschen einen Ratschlag geben in solchen Punkten aber nicht versuchen jemand was vorzuschreiben.

  • Edit: Das gilt auch für jemanden wie Thrawn , der im Topic zu Neurodiversität groß tönt es zu verstehen, dass die Gesellschaft inklusiver für neurodiverse Empfindungen und Tagesrhythmen etc. werden muss, aber sich dann bei einem ableistischen Beitrag bedankt, der jede Abweichung von Sinneswahrnehmungen und Empfindungen nullifiziert und lächerlich macht. Schon ein bisschen clownshaft, was.

    Ich bin mir halt nicht sicher, ob deine Unterstellungen in Richtung Alice korrekt sind oder ob Alices Punkt nicht vielmehr der war, dass Sensory Issues, die ja durchaus valide sind, keine Rechtfertigung geben, andere Menschen (!) als "eklig" zu kennzeichnen - also, sofern Alice sich überhaupt in der Konkretheit auf dich bezogen hat, da die Rede so konkret davon nicht war. Aber das könnt ihr gerne unter euch ausmachen, ich will auch nicht unbedingt für andere Personen sprechen. Ich für meinen Teil finde halt den Punkt korrekt, dass andere Menschen als eklig zu kennzeichnen - wohlgemerkt Menschen, bei denen eine gewisse Körperbehaarung bzw. die Frage, wie einfach/gut sie damit umgehen können, genetisch bedingt sein kann - nicht gerechtfertigt ist, woher meine Bedankung rührt. Und wenn du da anderer Meinung bist, dann ist es für mich ehrlich gesagt kein großer Schaden, dahingehend nicht mit dir übereinzustimmen.

  • Es ist halt, den meisten weiblich gelesene Personen, die solche Vorschläge unterbreitet werden, sind dann auch schon mindestens 18, 20, 25+ und haben sich mit großer Sicherheit selbst schon überlegt, wie sie ihren Körper gestalten wollen und auch was sie einnehmen wollen, was zB. die Pille betrifft. Und selbst wenn dem nicht so sein sollte, geht es andere imo auch nichts an und erfrischend find ich es daher nicht.


    Du reagierst immer so extrem auf diverse Hinweise oder Aussagen, die implizieren, dass insbesondere Leuten in jüngerem Alter manche Dinge noch nicht so bewusst sind oder manche Themen dort einfach noch nicht "durchgereift" sind. Also nicht nur in diesem Thema hier, sondern auch in vielen anderen Issues generell hast du schon ähnliche Meinungen vertreten, die Diskussionen über irgendwelche Sachverhalte eher als unerwünschte Eingriffe von außen dargestellt haben, sagst ja häufiger es gehe Leute einfach nichts an.


    Auch wenn der Grundgedanke in einigen Situationen durchaus nicht falsch ist, finde ich es schwierig, das in einem Diskussionsforum zu tun, in dem es halt darum geht, dass Leute zu den Dingen ihre eigenen Ansichten und Erfahrungen schildern. Natürlich käme man da häufiger an einen Punkt, an dem man auch sagen könnte, dass es sie letztendlich eh nichts angeht, was andere damit dann tun oder nicht, aber dann kann man sich ehrlich gesagt auch recht viel von dem ganzen Austausch hier sparen. Und generell, nur weil sich jemand zu einem Thema bereits eine Meinung gebildet hat, heißt das ja nicht automatisch, dass diese nicht auch von Gedanken geprägt ist, die eher gesellschaftlichen Strukturen entspringen als den persönlichen Vorlieben, wodurch die Diskussion auch direkt wieder ein sinnvoller Impuls sein kann.


    Und insbesondere scheinst du ja auch bereits jungen Leuten eine sehr starke Agency zuzusprechen bzw. einen sehr bewussten Umgang mit Themen, die auch viel mit gesellschaftlichem Druck zu tun haben. Es mag bei dir so gewesen sein, dass du bereits mit 18 relativ endgültige Ansichten zu vielen Dingen und ein hohes Bewusstsein für gesellschaftlichen Druck gehabt hast, aber das ist ja bei weitem nicht bei allen so. Da du die 18 Jahre erwähnt hast: ich kann mir beispielsweise nicht vorstellen, dass in meinem Abi-Jahrgang früher, in dem die Leute alle so um die 19 Jahre herum gewesen sind, mehr als eine handvoll Menschen gewesen wäre, die sich als weiblich gelesene Personen getraut hätten sich entgegen gesellschaftlicher Konventionen sichtbar unrasiert durch die Schule zu bewegen oder überhaupt ein Bewusstsein dafür gehabt hätten, wie krass da der Druck der Gemeinschaft hintersteht, dass man eben rasiert aufzutreten hat (Auch meine eigenen Ansichten, Vorlieben, Prioritäten usw. haben sich btw seit der Jugend sehr stark verändert und eigentlich geht es da meiner Erfahrung nach den meisten Leuten so). Heute, wo mein Freundeskreis ja doch eher so um die 30 ist, sieht die Situation komplett anders aus als damals, ich hab allerdings in der Hinsicht auch ein recht "starkes" Umfeld, in dem solche Vorgaben weniger Gewicht haben. Das ist ja leider nicht der Regelfall. Auch Leute im höheren Erwachsenenalter sind doch von solchem Druck nicht automatisch befreit. Man muss sich halt nur mal ansehen, was auch irgendwelche Familien mit Eltern 50+ manchmal noch für Verrenkungen und Mühen auf sich nehmen, damit Dinge, die in der Gesellschaft von vielen als problematisch empfunden werden, nicht zum Vorschein kommen und sie als fehlerfreie Familie auftreten können, sodass sich bloß kein Nachbar das Maul zerreißt. Dann davon auszugehen, dass die Leute, die gerade mal seit kurzer Zeit volljährig sind -- oft auch in der eigenen Persönlichkeit noch nicht allzu gefestigt -- ganz sicher die für sich selbst besten Entscheidungen treffen werden und nicht den allgemein erwünschten Konsens miteinfließen lassen, finde ich entweder naiv oder egozentrisch.


    Entsprechend finde ich es auch recht erfrischend, wenn generell mal (besonders von männlicher Seite) darauf hingewiesen wird, dass man sich in dieser Thematik eben auch immer in einem starken Druckfeld befindet und man sich dessen bewusst werden sollte. Das war ja, soweit ich das verstanden habe, die Hauptaussage. Mag für viele keine News sein, mag bei manchen gar nicht erst ankommen und bei anderen nicht der Fall sein, sure, aber imo kann man es nicht oft genug hören. Sich dahingehend zu hinterfragen kann durchaus einige dieser starren Erwartungen etwas lösen und im besten Falle sogar dazu führen, dass es einem gelingt, für sich selbst (und ggf. die Menschen im partnerschaftlichen Umfeld, oder bei manchen vielleicht sogar das generelle Umfeld) das alles lockerer zu sehen und nicht so sehr einer gesellschaftlichen Norm hinterherzurennen, nur weil sie eben da ist.

    Wenn das auf dich alles überhaupt nicht zutrifft, fine, aber für viele andere Menschen kann das ein guter Impuls sein oder auch einfach sehr angenehm, Leute zu hören, die in solchen Dingen nicht direkt verurteilend werden, besonders wenn man eh eher unsicher ist. Und das sind entgegen deiner Aussagen leider doch so einige Menschen mindestens in dem einen oder anderen Aspekt, auch ins hohe Alter.

  • Gut, um mich jetzt auf meinen Post zu beziehen, denn auch ich habe eklig in dem Kontext verwendet und nicht nur Bastet ..


    Ich würde nicht alles, was man persönlich (und damit meine ich mehr was sich in meinem Kopf abspielt und nicht wie ich die Person behandle) gegenüber einer bestimmten Sache empfindet, auf ein gesellschaftliches Stigma schieben. Was war schon immer so, dass man in Laufe seiner Entwicklung feststellt dass manche Dinge ansprechender auf einen wirken als andere.


    Und ja, die Freiheit sollte einem schon bleiben ob man sich mit einer Person engeren körperlichen Kontakt oder gar eine Beziehung wünscht wenn die Dinge die einem persönlich nicht gefallen oder wo man sich nicht wohl mit fühlt (in meinem Fall z.B. starke Körperbehaarung mit mangelhafter Hygiene). Deshalb die Aussage dass es schon okay ist dass Menschen für sich selbst Präferenzen haben und dass manche ein Ekelgefühl empfinden das kann man nicht abstellen oder verhindern, aber man muss schon angemessen damit umgehen.


    Wo ich absolut mitgehe ist, dass man, da man nie wissen kann ohne die Person zu kennen, wieso das konkret der Fall ist, von einer abwertenden Handlung gegenüber dieser absehen sollte. Aber selbst wenn ich bei einer Person weiß, dass z.B. die starke Körperbehaarung in Kombination mit mangelnder Hygiene auf einen anderen Grund zurückzuführen sind, wird das nichts daran ändern dass ich auf extrem nahem Körperkontakt verzichten würde.


    Viel wichtiger ist es wie das öffentlich gehandhabt wird. Dass dafür sensibilisiert wird dass das nicht immer die Ursache hat, dass derjenige nicht in der Lage ist sich zu pflegen. Äußerungen wie "Weißt du eigentlich dass es Rasierer und Deos gibt?" find ich zum Beispiel auch ganz schlimm, kommt aber öffentlich auch vor.


    Edit weil effizient dazwischen gepostet hat:


    Du reagierst immer so extrem auf diverse Hinweise oder Aussagen, die implizieren, dass insbesondere Leuten in jüngerem Alter manche Dinge noch nicht so bewusst sind oder manche Themen dort einfach noch nicht "durchgereift" sind. Also nicht nur in diesem Thema hier, sondern auch in vielen anderen Issues generell hast du schon ähnliche Meinungen vertreten, die Diskussionen über irgendwelche Sachverhalte eher als unerwünschte Eingriffe von außen dargestellt haben, sagst ja häufiger es gehe Leute einfach nichts an.

    Das klingt für mich einfach nach einem Menschen, der solche Unterhaltungen die bestimmt sehr oft unangenehmer Natur waren, schon viel zu oft geführt hat. Dey hat ja später auch geschrieben, dass es nichtmal nur auf Dr. Oekter bezogen war (um kurz bei diesem Thema hier zu bleiben) sondern das eher generell gemeint hat.


    Und ja das kann ich mir schon auch vorstellen wenn man sehr häufig "Ratschläge" erhalten hat die eher in Richtung "Ich erwarte von dir dass du das machst oder das und das sein lässt" gingen, dass man dann irgendwann leicht getriggert ist und dann auch mal härter gegenüber Leuten ist, die das in diesem Moment tatsächlich gut gemeint hatten.


    Stimme aber dahingehend deinem Beitrag voll zu, dass es viele Menschen gibt, mich ja auch irgendwie eingeschlossen, die noch nicht alles so endgültig für sich festgestellt haben und auch gerne was annehmen was gesagt wird. Aber, und das muss dazu gesagt werden, ich habe solche "bevormundenden" Unterhaltungen gewiss nicht so oft führen müssen wie Bastet zum Beispiel. Bei mir lässt es sich noch ganz gut auf manche Themen eingrenzen (wie eben die Ganzkörperrasur) was mich mittlerweile auch sehr triggert.

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Selbst wenn das Vorkommen würde läge das im Bereich der Person die diese Präferenzen hat. An mir läge es dann meine Schlüsse daraus zu ziehen. Jeder Mensch muss damit eben auch leben, das ich als Person seine Präferenzen nicht teile oder ablehne. Aber ich geh auch davon aus, das die meisten Leute solche Gespräche mit ihren Partnern nicht mit dem Taktgefühl eines Bambusstocks führen. So bleibt es am Ende einfach eine Verhandlungssache und ein Abgleich von Interessen und Vorlieben.


    Die Probleme entstehen doch nur meist da, wo Leute ihre Grenzen wiedermal nicht kennen und Anspruchsdenken entwickeln und auf Basis dessen ihre Ansichten an andere Personen formulieren. Aber das ist dann meist nur das Ende einer längeren Kette an Fehlentwicklungen.