[Alola] Das Paradies im Konflikt

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Roxas war zufrieden. Endlich ging es bergauf. Keine Pokémon die ihnen an den Kragen wollten, sie hatten endlich eine Ahnung in welche Richtung sie mussten und der Wald wirkte bis jetzt einladender als die Höhle. Gerade wollte er der Gruppe erzählen dass Arboretoss meinte sie sollten dem Fluss folgen, als plötzlich ein Blanas auftauchte. Es wirkte ziemlich aufgebracht. "Leute? Kennt ihr dieses Blanas? Sollten wir ihm folgen?"

    Was für eine Frage, dachte sich Arboretoss. Es war offensichtlich dass das arme Pokémon Schwierigkeiten hatte. Leider konnte sie nicht viel verstehen, da es so schnell redete. Doch es war eindeutig das etwas am See passiert war und es Hilfe brauchte. Aufgeregt gab sie Roxas zu verstehen sie würde zum See laufen und nachsehen was dort los war.

    "Na gut, ich gehe mit ihr mit. Ich will wissen was los ist." Neugierig folgte er Arboretoss. Am See angekommen konnte er mehrere Pokémon entdecken darunter sogar Foundation-Pokémon! "Na wurde Zeit dass ihr auftaucht. Für Aufpasser seid ihr aber schwer zu finden." Naja immerhin hatten sie Hilfe sollten sie wieder in Schwierigkeiten geraten.

    Arboretoss ignorierte sie und suchte nach dem Problem. Dann sah sie das verletzte Morlord. Aufgeregt lief sie auf es zu um es sich genauer anzusehen. Roxas wollte gerade das Pinsir und Skaraborn fragen ob sie irgendwie helfen könnten als er bemerkte wie seine Begleiterin sich entfernte. Es dauerte nicht lange bis er den Grund dafür sah. Vorsichtig ging er auf das Morlord. Er wollte es nicht unnötig aufregen. "Hey was ist denn dir passiert? Du siehst gar nicht gut aus. Warte kurz!" Roxas holte zwei Knursp raus und legte sie vorsichtig vor dem verletzten Pokémon ab. "Hier, das wird dir guttun."

  • Grolldra


    Im Gegensatz zu Pandora war Mampfi alles andere als angetan davon, die Flammen in der Luft zu sehen und zu spüren. Surprises aufgeregte Antwort empfand sie als etwas zu hitzig, wenngleich sie die Drohung natürlich verstand. Mampfi würde zu gutem Essen niemals Nein sagen und daher nahm sie an, dass er kurzerhand einwilligen würde. Sofern er nicht noch eine Runde schlafen wollte.

    Auf Surprises Antwort hin erkannte sie jedoch, dass sie nach ihrer nächsten Attacke mit der Vorführung von Feuerattacken enden würde. Pandora empfand das als schade, aber zumindest eine Darbietung konnte sie so noch genießen. Vielleicht konnte sie die Vogeldame beim nächsten Aufenthalt in der Foundation dazu bringen, noch mehr davon zeigen?

    Obwohl Pandora mit einer weiteren Nitroladung gerechnet hatte, zeigte ihr Surprise hingegen eine Glut. Aufmerksam beobachtete sie die Vogeldame dabei, wie sie tief Luft holte und den Atem in ihrem Inneren zu sammeln schien. Schließlich stieß Surprise einige glühende Funken aus ihrem Schnabel aus, die langsam ins Meer fielen und verdampften. Obwohl Surprise erwähnte, dass es sich dabei um nichts Besonderes handelte, jubelte Pandora ausgiebig und wedelte mit ihren Armen.

    „Das war toll! Feuerangriffe sehen immer so beeindruckend aus. Lass mich das auch einmal probieren!“

    Die Grolldra-Dame nutzte nun ihrerseits die Gelegenheit, tief Luft zu holen. Sie dachte, wenn sie nur Surprise nachahmen würde, würde sie schon von selbst herausfinden, Flammen speien zu können. Immerhin sah das gar nicht so schwierig aus! Angestrengt konzentrierte sich Pandora darauf, in ihrem Inneren Energie anzusammeln. Tatsächlich machte sich mit der Zeit eine angenehme Wärme breit. Nur noch ein kleines Bisschen!

    Als sie schließlich das Gefühl hatte, die Hitze nicht mehr unter Kontrolle halten zu können, spie sie diese aus. Im Gegensatz zu der Glut, die Surprise kurz zuvor noch stolz präsentiert hatte, sah Pandoras Versuch einer Feuerattacke allerdings mehr nach heißer Luft aus. Die große Erwartung, ihre Flammen zu präsentieren, löste sich in Windeseile unter der warmen Alola-Sonne auf. Für wenige Momente ließ Pandora enttäuscht den Kopf hängen, allerdings fing sie sich schnell wieder. Dabei richtete sie das Wort an Surprise.

    „Irgendwann kann ich das auch, du wirst schon sehen!“

    Dabei lachte sie und ließ sich den Fehlschlag nicht zu sehr zu Herzen gehen.

    „Was machen wir jetzt? Sollen wir ein Rennen machen?“


    Phlegleon


    Fernab der anderen Pokémon fiel es Cammy wesentlich einfacher zu entspannen. Erst nach einiger Zeit bemerkte er im Schatten der Palme, dass ihn diese abrupte Trennung von Rachel doch mehr unter Druck setzte, als er sich selbst eingestehen wollte. Dennoch hielt er seine Emotionen unter Kontrolle. Nicht nur, um die anderen Pokémon nicht in Unruhe zu versetzen, sondern ganz besonders wegen Pandora, die davon noch mehr mitgenommen wurde als er. Zwar flog sie gerade irgendwo über ihm mit Altaria und einigen anderen flugbegeistertern Pokémon umher, aber wer wusste schon, wann das unliebsame Thema wieder aufgeworfen wurde.

    In einiger Entfernung konnte Cammy beobachten, wie Lazy genüsslich seine Zeit zum Angeln verbrachte. Wirklich nachvollziehen konnte er das Verhalten von Flegmon noch nie. Allerdings schienen sie auch deutlich sorgenfreier zu leben als manch andere Pokémon. Wollte sich Cammy nicht eigentlich hier unter der Palme ausruhen und nicht zu viel über die Situation nachdenken?

    Er seufzte. Plötzlich holte Lazy allerdings ein recht großes, rotes Pokémon ein, das sich mit einem Überschlag in den Sand setzte. Er konnte es als ein Octillery erkennen. Voller Stolz erwähnte dieser seine offenbar anmutige Darbietung, woraufhin Cammy nur entschieden den Kopf schütteln konnte. Zumindest war er mit allen Tentakeln aufgekommen und hatte keine Bruchlandung hingelegt.

    Angesichts der Situation entschloss sich Cammy, den neuen Gast zu begrüßen. So hatte er sich das zumindest vorgestellt, als er in aller Seelenruhe aufgestanden und anschließend zu Lazy und Octillery aufgebrochen war. Seine Reaktion war allerdings bei weitem nicht so einladend, obwohl er zumindest eine Hand hob.

    „Bist du hier heimisch?“

  • Teambuilding Rachel Sanftglocke


    Der plötzliche Meinungsumschwung von Schneppke zu Hunger überraschte Rachel kurzzeitig. Gleichzeitig konnte sie das Kalypso kaum verübeln und es passte zu ihrer quirligen Art. Tatsächlich hatte die Gruppe schon seit einiger Zeit nichts mehr gegessen. Ohne Utensilien oder mögliche Lebensmittel aus der Natur würde das aber wohl schwierig zu bewerkstelligen sein, etwas zu kochen.

    Als sie ihre Frage nach dem weiteren Weg gestellt hatte, kam auch Roxas von seiner Erkundung zurück. Überraschenderweise hatte er ebenfalls ein Pokémon in der Wildnis gefunden und stellte es ihnen als Arboretoss vor. Die Art war Rachel nicht unbekannt, war sie doch tatsächlich hier in Alola beheimatet und gehörte noch dazu zu jenen Pokémon, die an Pokémon-Neulinge vergeben wurde. Um ehrlich zu sein, war sich Rachel nicht sicher, ob sie sich überhaupt zwischen Bauz, Flamiau und Robball hätte entscheiden können. Dazu fand sie alle drei auf ihre Art sehr besonders und niedlich.

    Arboretoss nahm die große Menge Menschen eher zurückhaltend zur Kenntnis. Es war kaum verwunderlich, wenn es sich dabei um ein Pokémon des Waldes handelte. Anhand der Felino konnte Rachel bereits feststellen, dass Menschen eher selten vorbeikamen, da diese bereits recht scheu gewirkt hatten. Dennoch wirkte Roxas' neues Pokémon interessiert und nicht abweisend.


    Sie wollte schon auf Arboretoss eingehen, als plötzlich ein panischer Hilferuf erklang. Aus der Richtung des Sees, wo sich Eunice und Rachel zuvor noch neben einigen wilden Pokémon unterhalten hatten, kam ein Blanas angelaufen. Offenbar war es dasselbe, das sie vorhin noch mit einer ausladenden Handbewegung aus den Bäumen sowie einer Melodie begrüßt hatte. Anhand seiner aufgeregten Stimme schien etwas in der Nähe des Sees passiert zu sein. Arboretoss machte sich bereits auf den Weg, dicht gefolgt von Roxas, der sich dem Problem ebenfalls annehmen wollte.

    Rachel seufzte. Bis eben war es noch so ruhig und nun sollten sie und die anderen Guardians wieder laufen? Da Kalypso ohnehin gefragt hatte, wo es nun hingehen sollte, war der Fall recht eindeutig für die junge Frau. Sie richtete das Wort dabei auch an die anderen Guardians.

    „Ich denke, wir sollten uns noch einmal beim See umsehen. Dort scheint etwas passiert zu sein. Kommt ihr mit?“


    Anschließend lief Rachel zu Roxas, der sich bereits einem verletzten, wilden Morlord angenommen hatte. In seiner Nähe entdeckte sie außerdem Pokémon mit merkwürdigen, orangefarbenen Bändern, die sich aufgeregt zu unterhalten schienen. Handelte es sich hierbei ebenfalls um Exemplare aus der Foundation? Es würde zumindest zu dem passen, was die Guardians bisher während ihrer Mission gesehen hatten.

    „Ha-habt ihr etwas entdeckt?“, war dabei Rachels erste Reaktion. Angesichts der Prellungen, die Morlords Körper aufwies, war eventuell etwas nicht Geplantes eingetreten. Im Gegensatz zu den Höhlenabschnitten war nun zum ersten Mal tatsächlich ein Pokémon zu Schaden gekommen. Hätte sie es nicht besser gewusst, mussten wie sich nun deutlich mehr in Acht nehmen, um nicht von irgendwoher überrascht zu werden.

  • Teambuilding Eunice


    Eunice und Rachel schlossen wieder zur Gruppe auf, welche fast alle ziemlich coole Neuzugänge zu verbuchen hatten. Besonders das Aboretoss von Roxas fand Eunice so interessant. Sie kannte dieses Pokémon nur als extrem seltenes Starterpokémon, deswegen faszinierte es sie, dass es doch hier in der Wildnis aufzufinden war.

    Besonders niedlich fand Eunice dann schließlich auch noch, wie schüchtern das Pokémon war. Sie ging vor der Eule in die Hocke und erwiederte das scheue Winken. "Du bist aber schön! Ich hoffe du lebst dich gut bei uns ein.", sagte sie zu dem Pokémon und wannte sich dann direkt an Roxas. "Hat es schon einen Namen?", dabei richtete sie sich wieder auf, musste aber dennoch ein ganzes Stück hochschauen. Roxas war, gerade für ihre Verhältnise sehr groß, anders al Rachel, mit welcher sie fast auf Augenhöhe reden konnte.


    Doch schnell wurden sie von der Idylle unterbrochen. Ein Blanas, stark am gestikulieren und äußerst panisch, hatte sich zu der Gruppe aufgeschlossen. Es zeigte wieder in Richtung des Sees, von welchem die beiden Frauen gerade noch gekommen waren. "Ich kenne es nicht, aber wir sollten ihm auf jeden Fall folgen!", sagte das Mädchen auf die Frage Roxas. Für sie war klar, dass Blanas ihnen etwas wichtiges zeigen wollte, etwas, dass es nicht alleine regeln konnte und böswillig schien es nicht zu sein.

    Am See angekommen sah sie die Felino aufgebracht und nur wenige Sekunden später auch die Quelle, ihrer Angst. Ein Morlord, lag verletzt am Ufer. "Oh nein. Geht es dem Morlord gut?", fragte sie nun ebenfalls panisch. Welches Pokémon hatte es denn so zugerichtet? War es hier draußen also auch nicht sicher? Sie sah sich um, konnte aber kein großes, starkes Pokémon wie das Stolloss in der Höhle entdecken, dafür aber zwei Käferpokémon. Ein Pinsir und ein Skaraborn, welche orangene Bänder trugen. Sie schienen ebenfalls nicht wütend, sondern auch durch die ganze Situation nervös. "Gehört ihr zur Foundation?", fragte sie die beiden Pokémon daher direkt. Alle Pokémon mit Bändern, gehörten bisher zu ihnen, also warum sollte es bei den beiden anders sein?

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Teambuilding Roxas


    Kurz nach ihm kamen auch nach und nach Rachel und Eunice bei ihnen an. Während die Beiden versuchten von den Pokémon der Foundation mehr Informationen zu bekommen, konzentrierte Roxas sich auf das Morlord. Er konnte Prellungen und blaue Flecken erkennen. Leider war sein medizinisches Wissen gleich Null, bis auf ein paar Grundlagen. Aber er hatte keinerlei Tränke, Verbände oder irgendeine andere Art von Medizin dabei. "Wir kümmern uns um dich. Aber vorerst solltest du dich nicht bewegen und etwas essen." Er legte die Knursps vorsichtig vor das Morlord und wandte sich dann an die Felino die ihrer Mutter nicht von der Seite wichen und immer noch fassungslos mitansahen in welch furchtbaren Zustand sie war. Roxas überlegte kurz da er sie nicht noch mehr aufregen wollte bevor er versuchte sie zu beruhigen. "Ihr müsst euch keine Sorgen machen. Wir versuchen uns um sie zu kümmern. Eure Mutter braucht nur etwas Ruhe damit sie sich erholen kann. Ihr bleibt am besten bei ihr und leistet ihr Gesellschaft aber vorsichtig sein und nicht ihre Verletzungen berühren." Er war zwar nicht vollkommen sicher ob Ruhe allein ausreichen würde, doch das mussten sie ja nicht wissen. Wenn sie schnell genug zum Strand zurückkehren würden, könnte einer der erfahreneren Guardians sich um das Morlord kümmern. Doch dafür müssten sie erstmal zurück.

    Arboretoss war überrascht davon wie sich Roxas um das verletzte Pokémon kümmerte und von seinem Versuch die Felino zu beruhigen. Sie hatte soviel Einfühlungsvermögen nicht erwartet. Zustimmend nickte sie den Felino zu und versicherte ihnen sie würde den Menschen dabei helfen. Allerdings wollte sie auch unbedingt herausfinden wer dafür verantwortlich war. Entschlossen ging sie auf die Pokémon mit den orangenen Bändern zu. Das waren also Foundation-Pokémon? Mal sehen ob sie wirklich so hilfreich waren. Sie lief zu den Beiden und fragte leicht zweifelnd ob die Zwei wirklich auf die Menschen aufpassen sollten und wo sie die ganze Zeit waren. Hatten sie wenigstens gesehen was passiert war?

  • Sandrine presste die Kiefer zusammen. Hatte sie zu leise gesprochen? Hatte Eunice ihr deshalb nicht geantwortet? Sie verstand ja, dass die Ankunft von Roxas mit dem vermutlich wilden Arboretoss, das aber trotzdem helfen wollte, einige Aufmerksamkeit auf sich zog. Aber sie wollte doch nur zurück zu ihren Pokémon!

    Sandrine konzentrierte sich darauf, tief zu atmen und nicht auf das Mädchen zu achten, das sich dem Vogel-Pokémon zugewandt hatte. Sie hatte nie so viel Kontakt mit Eunice gehabt, dass sie sich vorstellen konnte, dass die Jüngere sie absichtlich ignorierte. Nein, es musste an Sandrine liegen. Sie hatte wohl einfach mal wieder nicht laut genug gesprochen, als dass es bei der anderen angekommen wäre. Wäre auch nicht das erste Mal. Und klar war es immer nervig, aber ja doch kein Weltuntergang.
    Das zumindest sagte sie sich immer wieder. Denn die Einsamkeit, die sie eh schon gefühlt hatte, nahm es mit Freuden auf. Es war, als würde sich eine unüberwindbare Schlucht zwischen sie und ihre Teamkollegen ziehen.

    Ohne es zu wollen, stöhnte Sandrine auf. Sie hatte in der Basis bleiben wollen. Und nun kam diese Lektion zum Teambuilding, die auf sie eher gegenteilige Wirkung hatte. Wieso musste sie sich in letzter Zeit permanent Gedanken über die Vorgehensweise der Foundation machen? Warum schien nichts sinnvoll oder auch nur logisch? War das hier am Ende doch nicht ihr Traumjob, wenn selbst die Mission mit dem Steinesammler einen faden Beigeschmack hinterlassen hatte?


    Sandrines Gedankenkarussell wurde je unterbrochen, als ein Blanas aufgeregt rufend und mit den Ärmchen wedelnd auf die Gruppe zugelaufen kam. Sandrine war sich nicht sicher, aber womöglich war da ein Hauch von Erleichterung. Es ergab keinen Sinn, aber vielleicht hatte dieser Teil erkannt, dass die Flucht nach vorne sie jetzt zumindest aus der Höhle herausgebracht hatte. Das oder er war einfach nur froh, dass es etwas anderes gab, auf das Sandrine sich konzentrieren konnte. Der Hauch verschwand aber ziemlich schnell, als ihr klar wurde, dass das Blanas sie sicher nicht zum Spaß so schockiert ansah. Es brauchte Hilfe. Und dafür waren sie doch da. Oder? Die Aufgabe der Foundation und somit aller hier anwesenden Personen war es, zu helfen.

    Wenigstens Rachel schien das auch ganz genauso zu sehen und nannte den See als Zielpunkt. „Kommt ihr mit?“

    Sandrine nickte, weil sie ihrer Stimme nicht traute, und folgte den anderen den Fluss entlang. Der See hätte etwas Idyllisches an sich gehabt, wäre da nicht das Morlord gewesen, das so aussah, als hätte es gerade einen schlimmen Kampf verloren. Unwillkürlich zuckte Sandrine bei seinem Anblick zusammen. Wer konnte es nur so zugerichtet haben? War es ein Pokémon? Oder vielleicht ein Mensch ...

    Rachel und Eunice wandten sich auf der Suche nach weiteren Informationen an ein Pinsir und ein Skaraborn mit orangefarbenen Bändern. Die Idee, dass sie vielleicht zur Foundation gehörten, beruhigte Sandrine nur wenig. Klar, es bedeutete, dass sie Unterstützung hatten und von den Pokémon nichts befürchten mussten, aber nicht alle wilden Pokémon waren feindlich gestimmt ... Wobei es ihr schon lieber war, wenn nicht wirklich die Gefahr bestand, zwischen die riesigen Scheren eines Pinsirs zu gelangen.

    Letztlich wanderte Sandrines Blick aber wieder zu dem verwundeten Pokémon. Sie ärgerte sich, keine Tränke besorgt zu haben. Gerade nach der gestrigen Mission ... allerdings hatte sie ja eigentlich auch gar nicht vorgehabt, heute in irgendwelche Situationen zu kommen, in denen Tränke nötig gewesen wären ...

    Mit einem kurzen Kopfschütteln verbannte sie die Gedanken aus ihrem Kopf. Sie würde damit erst wieder anfangen, wenn das arme Morlord versorgt war. Ohne wirklich zu erwarten, etwas zu finden, suchte Sandrine die Umgebung mit den Augen ab und dachte über ihre Ausbildung nach. Wie versorgten sich wilde Pokémon, die keinen Zugang zu menschlicher Pflege hatten? Manche Pokémon konnten Attacken, die andere heilten. Erholung zum Beispiel. Aber vermutlich konnte weder das Morlord selbst noch eines seiner Mitstreiterpokémon eine solche Attacke. Sonst hätten sie sie sicher längst eingesetzt. Rosie und Niki konnten auch nichts dergleichen - außerdem waren sie eh nicht da, rief Sandrine sich ins Gedächtnis. Aber sie war sich ziemlich sicher, dass auch Rocara nicht helfen konnte. Blieben also nur noch ...

    „Beeren.“

    Sandrine hatte gar nicht mitbekommen, dass sie den Gedanken laut ausgesprochen hatte. Aber wenn sie schon dabei war ... Sie holte ihr Rocara aus dem neuen Pokéball, hielt sich aber nicht lange auf, die Situation zu erklären. Sie wusste, es war nicht fair, aber wenn sie jetzt aufhörte, sich auf die aktuelle Aufgabe zu konzentrieren, würde sie es sicher nicht schaffen.

    „Weiß irgendwer, wo wir hier in der Gegend Beeren finden könnten?“, fragte sie in die Runde, auch wenn sie hauptsächlich die hier ansässigen Pokémon ansprach. „Sinelbeeren, zum Beispiel. Damit könnten wir dem Morlord helfen.“

  • Teambuilding - Zaveid PP


    Während alle Guardians unterschiedliche Stellen untersuchten fielen Zaveids orangenen Augen ein Schatten in die Sicht. Sie folgten der Silhouette zur Quelle und landeten auf einem Reptain, das an einen Baumstamm gelehnt sich gerade entspannte.


    Reptain hatte es sich auf einem dicken Ast bequem gemacht. Es genoss die beruhigenden Geräusche des Waldes. Nach seinem ausgedehnten Morgentraining hatte es eine Pause eingelegt und labte sich an einigen Beeren zum Mittag. Auf einmal strömte eine Gruppe von Menschen durch den Höhleneingang. Das war ein äußerst ungewöhnlicher Anblick in dieser Gegend. Doch dies interessierte das Pflanzen-Pokémon aktuell herzlich wenig. So nahm es eine weitere Beere in den Mund und kaute genüsslich darauf herum.


    Diese Chance würde sich Zaveid nicht entgehen lassen. Das er gerade auf dieser Mission seinen Wunschpartner finden würde, war definitiv zu viel Glück um Zufall zu sein. „DICH brauche ich in meinem Team!“ Darauf folgte etwas, das wie ein einstudiertes Diktat wirkte, voller Gründe wieso der Tutor gerade Reptain in seinem Team wollte. Dazu kamen gelegentlich Gestikulationen von Fausthieben, wie Zaveid sich die perfekte Teamarbeit zwischen Jungglut und einem Reptain vorstellte. Der Vortag endete mit der Nachfrage: „Also, was sagst du? Du bist doch dabei oder?!“


    Was zur Zerrwelt war in diesen Menschen gefahren? Dachte sich Reptain, als der Mensch ohne Vorstellung seiner Person auf es einredete, als wäre es ein Spiegel. Dieser Mensch hatte wirklich nicht mehr alle Owei am Kokowei. Reptain schüttelte den Kopf und sprang gekonnt weiter den Baum hoch. Es war viel zu stolz, um sich so einem Plappermaul unterzuordnen. Und dann hatte er auch noch ein Jungglut? Feuer brauchte es wirklich nicht in seinem Leben. Von oben herab verspottete es das kahle Kommandutan.


    Nach Reptains Verschwinden blickte Zaveid zuerst die horizontale Ebene ab, bis er schließlich realisierte, dass es in die Höhe auf den Baum geklettert war. Was auch immer es sagte, wirkte provokativ auf den Tutor und sowas ließ sich dieser feurige Kämpfer natürlich nicht gefallen. „Na warte, dich krieg ich noch!“

    Ohne zu Zögern begann Zaveid das "Fang-Spiel" mit dem Beklettern des Baumes. Leider konnte er es nicht so geschickt wie Kaliko noch letztens auf der Tauros Mission.


    Als Reptain sah, wie Zaveid versuchte, den Baum hoch zu klettern, musste es überlegen, ob es von seiner Hartnäckigkeit beeindruckt sein oder ihn weiter verspotten sollte. Die Flugversuche eines Kindwurms hätten größere Erfolgsaussichten als das ungeschickte Gekraxel. Die Aussicht von oben herab war... bemerkenswert im wahrsten Sinne des Wortes. Zaveids silberne Haare und seine orangenen Augen waren für einen Menschen sehr ungewöhnlich. Mit dem begeisterten, fokussierten Ausdruck verstärkte sich seine außergewöhnliche Erscheinung nur umso mehr. Reptain überlegte für einen Moment, ob es davon beunruhigt sein oder seinen Ehrgeiz anerkennen sollte. Es sprang zu einem anderen Baum, um einen besseren Blickwinkel auf den...Kletterversuch zu haben.


    Zaveid bemerkte nach einigen Augenblicken wie sein Ziel nicht mehr an Ort und Stelle war. Er scannte, soweit am Baum hängend möglich, die Umgebung ab und entdeckte den neuen Baum auf welchem sich Reptain befand. Mehr oder weniger grazil, eher weniger, stieß sich der Tutor von seinem bisherigen Baum ab und lief rasch dem Pokémon hinterher.

    „Na komm schon, lass mich dir zeigen, dass ich ein würdiger Partner für dich sein kann.“ Dabei stand der Silberhaarige vor Reptains neuem Baum und überlegte wie er am Besten vorgehen konnte. „Da meine beiden Partner nicht in der Nähe sind kann ich es dir nicht mit einem Kampf beweisen, diesen können wir wohl erst nach Missionsabschluss nachholen., fügte er noch hinzu.


    Überrascht, dass der Mensch seine neue Position schneller als erwartet ausfindig machen konnte, sah es hinab. Dieser Mensch wollte sich beweisen? Große Worte für jemanden, der nicht einmal einen Baum hinauf klettern konnte. Reptain wägte ab. Nach dem Schrecken, den dieser Mensch ihm zugefügt hatte, könnte er sich ja einen kleinen Spaß mit ihm erlauben. Es sprang vom Ast, nur um sich akrobatisch mit dem Füßen an einem tieferen Ast festzuhalten, Kopfüber baumelte Reptain herab und starrte Zaveid aus wenig Zentimetern Entfernung direkt in die Augen.


    Nun wechselte das Pokémon vor den Augern des Silberhaarigen die Position ohne weitere Worte oder Zeichen, die man deuten konnte. Zaveid erwiederte den Blick mit seinem eigenen feurigen und zögerte nicht weiter zu sprechen: „Meine Argumente hab ich dir ja schon genannt, aber sag mal... Ich weiß nicht wie es für Pokémon ist, aber fließt dir das Blut nicht zum Kopf wenn du so da hängst?“


    Ein wenig perplex zwinkerte Reptain einige Male. Nicht nur ließ der Typ sich nicht erschrecken, er fragte auch noch etwas so offensichtliches. Sah Reptain etwa aus wie ein Kapoera? Es seufzte. Dann ließ es sich fallen und landete mit einer eleganten Drehung wie eine Katze auf dem Boden. Es richtete sich auf (ragte dabei Zaveid gerade mal bis zur Brust) und lief um ihn herum. Dabei beäugte es die körperliche Verfassung des jungen Mannes. Es berührte seine Arme und drückte auf den Bizeps.

    Physisch schien der Verrückte ohne Namen in guter Verfassung zu sein, doch die Psyche machte Reptain zu schaffen. Es ging erneut um ihn herum. Dann sprang es ohne Vorwarnung auf Zaveids Rücken und Klopfte ihm auf den Kopf. Es hoffte kein Echo zu vernehmen.


    Die Überprüfung des Pflanzen-Pokémon überraschte den Tutor leicht. Ein leichtes Gelächter entwich ihm bei den kitzeligen Berührungen. Der Grund für das Klopfen auf dem Kopf blieb dem Silberhaarigen jedoch ein Mysterium. Er empfand es nicht als Angriff mit dem Ziel ihn zu Verletzen und sah es somit als eine notwendige Probe um Reptain zu beweisen, dass er würdig ist.

    Schließlich fragte er: „ War das ein Test? Habe ich bestanden und du schließt dich dem Team Zaveid des feurigen Kampfgeist an?“


    Perplex ließ Reptain von Zaveid ab. Dieser Mensch machte für das Pokémon absolut keinen Sinn! Verwirrt und geschockt taumelte es ein paar Schritte zurück. Da war es wieder. Feuer. Dieser Mensch brachte Reptain irgendwann noch um den Verstand! Seine Reaktionen und seine Hartnäckigkeit waren ein ganz neues Niveau für das Pokémon. Es hatte genug, es wollte nur noch weg von ihm. Mit einer Ruckzuckhieb-Attacke flüchtete es zum Teich.


    Am kleinen Gewässer angekommen, sah es weitere Menschen. Doch diese waren zum Glück anderweitig beschäftigt. Reptain hatte wirklich genug Kontakt mit ihnen. Es schlug einen Bogen und setzte sich ans andere Ufer. Während es kurz verschnaufte und seine Gedanken versuchte zu sortieren, kam eines der Felino zu es. Das kleine Pokémon erzählte Reptain, was mit Morlord passiert war. Erst jetzt machte sich Reptain die Mühe, nachzuschauen, was die anderen Menschen am Teich taten. Sie versuchten, dem Morlord zu helfen. Wer auch immer sie so zugerichtet hatte, musste ein starker Gegner gewesen sein. Wut flammte in Reptain auf. Doch bevor es blind weiter stürmte, musste es sicher gehen, dass diese Menschen der Mutter keinen weiteren Schaden zufügten.


    Nun verschwand das Pokémon der Begierde in einer Ruckzuckhieb-Attacke. Das hielt den Silberhaarigen jedoch bei Weitem nicht auf. Dieser sprintete direkt hinterher. Aufgrund der Einschränkungen des menschlichen Körper gegenüber Pokémon traff Zaveid jedoch erst mit einer gewissen Verzögerung bei dem Pflanzen-Pokémon und einem, scheinbar ebenfalls wilden, Felino ein. „Alles gut bei euch? Warum sind den ein paar der anderen da hinten versammelt?“

    Der Tutor glaubte bei den anderen Guardians stimmte etwas nicht und die eher negative Mimik der zwei Pokémon vor ihm stützten diese These. Da kam Zaveid ein Einfall: „Sag mal Reptain, wie wärs wenn du und ich uns gemeinsam mit den anderen um das Problem kümmern? Was auch immer es ist wir schaffen das schon! Und dann wenn du unser großartiges Teamwork gesehen hast entscheidest du ob du meinem Team beitrittst oder beitrittst, okay?“


    Als der Typ Reptain weiterhin folgte, stöhnte es genervt. Wann gab er endlich auf und ließ Reptain in Ruhe? Zumindest konnte er den Raum lesen, dachte das Pokémon für einen Moment. "Ob du meinem Team beitrittst oder beitrittst, okay?" Netter Versuch, das gab Reptain zu. Dennoch war und ist dieser Mensch dem Pokémon nicht geheuer. Es verschränkte die Arme und sah in eine andere Richtung.

    Das Felino sah verwirrt zwischen den beiden Streithähnen hin und her. Dann sprach es zu Reptain: "Der muss zu den anderen Menschen gehören. Wir haben vorhin mit zwei von denen gespielt und sie haben uns gefüttert! Die sind dolle lieb."

    Reptain schnaufte. Am liebsten hätte es jetzt viele böse Sachen über den Menschen gesagt, aber es wusste, dass Felino noch zu jung für solche Aussagen war. Es atmete einmal durch und sprach dann überlegt: "Du solltest nicht alle Menschen über einen Kamm scheren. Der da verfolgt mich, seit dem er aus der Höhle kam."

    Das Felino kichert. "Da hat dich ja einer ganz dolle lieb. Reptain und Mensch jagen sich um' Baum." Kichernd sang das Felino.

    Reptain grummelte mürrisch. "Du solltest besser zu deiner Familie gehen, als deine Kiemen in fremde Angelegenheiten zu stecken."

    Daraufhin schwamm das Felino kichernd zurück. Reptain fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht. Morlord muss ihre Kinder wirklich besser erziehen. Es seufzte wieder. Wenn diese Menschen ihnen nichts böses wollen, dann sollen sie sich vorher beweisen. Es straffte seine Schultern und starrte den Menschen an. Ihm war bewusst, dass Menschen Pokémonsprache nicht verstehen, also versucht er es möglichst eindeutig zu machen. Es zeigte erst auf Zaveid und dann auf Morlord. Hoffentlich würde das kahle Kommandutan verstehen, was Reptain wollte.


    Was auch immer die Pokémon vor Zaveid besprachen schien dem kleinen Wasser-Pokémon sehr zur Unterhaltung zu dienen. Als dieses dann aufgebrochen war in Richtung Morlord gestikulierte Reptain zuerst auf den vorbildlichen Tutor und dann das Morlord am anderen Ufer.

    Ohne weitere Umschweife gab der Silberhaarige seine Interpretation preis: „Prima! Dann helfen wir jetzt Morlord und ich zeig dir was für ein gutes Team wir wären!“


    Reptain sah den Tutor mit hoch gezogenen Schuppen an. Es zeigte wieder auf ihn und dann auf sich selbst, bevor es den Kopf schüttelte und den erhobenen Zeigefinger bewegte. Es zeigte energischer auf den Jungspund und erneut auf das Morlord. Anschließend setzte es sich ins Gras. Reptain warf Zaveid noch einen Blick von der Seite zu, bevor es mit Zeige- und Mittelfinger auf seine eigenen Augen und dann auf Zaveid zeigte. Es würde nicht zu lassen, dass Morlord zu mehr Schaden kommen würde.


    Zaveid blinzelte einige Male nach dem zweiten Erklärungsversuch. Wollte Reptain wirklich das von dem Tutor was er dachte?

    Nun gut, es gab nur einen Weg es herauszufinden. „ Dann geh ich mal zu den anderen und versuche ein Gefühl für die Lage zu bekommen. Wir finden schon einen Weg Morlord zu helfen. Wenn ich mich recht entsinne ist unter uns auch eine Medizin-bewandte Guardian. Bis gleich! “

    Mit einer Abschiedsgeste mittels ausgestrecktem Zeige- und Mittelfinger hatte der Silberhaarige sich vorerst damit abgefunden dem Problem auf die Schliche zu gehen. Danach sollte Reptain hoffentlich überzeugt sein.

    Natürlich drehte Zaveid sich alle drei Meter um und verifizierte das Reptain die Gelegenheit nicht zur Flucht nutzte. So ging er weiter bis er die anderen Guardians erreichte und Morlord aus nächster Nähe beobachten konnte. „Wie ist der Stand? Wissen wir durch was, oder durch wen die Verletzungen zustande gekommen sind?“



    OT: Nach diesem PP ist Zaveid erstmal noch ohne neuen Partner wieder bei der Gruppe. Danke für deine Geduld mit mir, Kuraudo

  • Mampfi schlief nur kurz. Er war normalerweise nicht wählerisch wo und unter welchen Umständen er sein Nickerchen machte, jedoch war die Aussicht auf eine weitere Feuer-Show nicht sehr förderlich für seinen Schlaf. Er hatte sich zwar an die Wärme in Alola gewöhnt, doch manchmal vermisste er die klirrende Kälte Blizzach's. Gemütlich an einem Kamin sitzen während draußen ein Schneesturm tobt und er in den Armen eines Menschen lag, der ihn nebenbei noch fütterte. Hach ja, sowas kann in dem Tropenparadies nicht passieren. Auf die Frage von Pandora antwortete er nur: "Ich glaube der Rundflug dauerte lang genug. Wäre es möglich zu landen? Dragoran hat noch ein paar Beeren und Snacks die ich noch nicht probiert habe."

    Wuffels war überrascht dass Mampfi wieder wach war, allerdings hatte er Recht. Der Flug hat zwar Spaß gemacht aber mittlerweile vermisste er festen Boden unter den Pfoten, der nicht flog. Außerdem war Roxas vllt wieder da! Er wollte sich zwar keine allzu großen Hoffnungen machen. Altaria hätte sie wohl schon zurück gebracht wenn ihre Trainer wieder da wären. "Ich würde auch gern wieder landen aber vielen Dank für den Flug. Und die Kunststücke." Die letzten Worte richtete es an Pandora und Surprise. Er war zwar immer noch etwas nervös in der Anwesenheit der anderen Pokémon aber dieser Ausflug hat ihm definitiv geholfen zumindest Pandora und auch ein wenig Surprise gegenüber etwas entspannter zu sein.

  • Teambuilding


    Kalypso freute sich, dass die Stimmung sich etwas besserte. Leider war das nicht von langer Dauer, denn das Blanas brauchte Hilfe am Teich. Mittlerweile war sie sich sehr sicher, dass es eines der Blanas aus dem Dorf des Seevolkes war. Würde es Auflockern einsetzen, wüsste sie es garantiert. Doch diese Gelegenheit bot sich ihnen erstmal nicht. Sie folgte den Anderen zum Teich und schlug die Hand vor den Mund, als sie das arme Morlord sah. Übersäht mit Blessuren lag es am Teichrand. Es atmete zum Glück entspannt, dennoch war es für Kalypso ein schockierender Anblick. Roxas fütterte das Morlord gerade mit Knurspen, doch Kalypso wusste, dass die nicht gegen Verletzungen helfen würde. Sie biss sich auf die Unterlippe. Konnte sie denn irgendetwas tun in dieser Situation? Als Sandrine Beeren erwähnte, griff Kalypso zu ihrem Rucksack. Metall klackerte, als sie die Tasche auf den Boden stellte. Sie durchfühlte ihre Zutaten, doch sie fand weder Sinel- noch Tsitrubeeren. Leise fluchte sie. Sobald sie wieder in der Foundation wären, würde sie nach einem heilenden Gericht recherchieren und dieses sofort ausprobieren. Doch für diese Situation war es zu spät. Könnte Schneppke helfen? Kalypso wusste, dass man Prellungen kühlen sollte, doch Morlord war zum Teil ein Boden-Pokémon und diese konnten Kälte gar nicht leiden. Was sollte sie nur tun? Verzweifelt sah sie in dir Runde.


    BlanasMorlordPinsirSkaraborn

    Blanas bließ die Backen auf, als Roxas es nicht erkannte. Es hatte sich sehr wohl das Gesicht desjenigen gemerkt, welcher erst vor zwei Tagen sein Dorf niederbrennen wollte. Doch für Groll war keine Zeit, so hastete es mit den Menschen zum Teich.


    So viel Aufmerksamkeit hatte Morlord schon lange nicht mehr bekommen. Gerührt öffnete sie den Mund und verspeiste die dargebotenen Knurspe. Ihre Verletzungen konnten sie nicht heilen, doch ihre Stimmung hob sich ein wenig. Auf die Frage, was passiert war, versuchte es mit der geringen Energie, welche es noch hatte zu antworten: "Mor...Morlord."

    Das Blanas unterbrach es besorgt. Es wandte sich an die Menschen. Es wedelte mit den Armen, boxte die Luft und deutete einen theatralischen Fall an. Mit einem fragenden Blick beobachtete es, ob seine Darbietung verstanden wurde.


    "Na wurde Zeit dass ihr auftaucht. Für Aufpasser seid ihr aber schwer zu finden." sagte Roxas. Er erntete dafür böse Blicke von Skaraborn und Pinsir. Diese wandten sich empört von ihm ab und Eunice zu, welche fragte, ob sie zur Foundation gehörten. Die beiden Käfer zeigten auf ihre Stirnbänder und nickten.

    Auch Arboretoss stellte ihnen Fragen. Diese beantworteten sie ausführlich. Ihre Antworten wurden von Gesten in Richtung von Bäumen, dem Fluss und dem Morlord begleitet. Sie hatten immer ein Auge auf die Gruppe, doch durften sie auch niemals ihre Guardian-Pflichten vernachlässigen.


    Als das die Wörter "Beeren" und "helfen" fielen, horchten alle im Wald heimischen Pokémon auf. Sie wussten genau, wo diese zu finden waren. Viele der Bäume um den Teich trugen die verschiedensten Beeren. Allerdings befanden diese sich meist weiter oben. Doch dies würde Blanas nicht aufhalten! Es sprang auf und kletterte flink auf ein Gewächs in der Nähe. Es raschelte im Baum und in den umgebenden Blättern. Es dauerte einige Momente bis das Pokémon zurück kehrte. Es hatte einige unterschiedliche Beeren dabei. Eine große rote mit Stacheln, eine in Form eines Kreisels mit einer braunen und einer blauen Hälfte, eine dicke gelbe mit orangenen Punkten, eine rosarote geschwungene mit gelber Spitze und eine beulige rote mit einer orangenen Kuhle., aber eine runde, blaue Sinelbeere war nicht dabei. Blanas sah in die Runde. Mit stolz geschwollener Brust präsentierte es seine Ausbeute.


    OT: Hat noch jemand Lust auf Obstsalat bekommen? ^^

  • Dartignis

    Auch mal probieren?! Moment, stop, was passiert gerade? Mit weit aufgerissenen Augen sah Surprise zu, wie Pandora die Luft einsog. Surprise hielt den Atem an. Wenn Pandora jetzt Feuer speien würde, was würde das für sie bedeuten? Wäre Pandora ein Feuer-Genie? Surprise eine gute Lehrerin? Würde sie dann noch die Bewunderung ernten, in welcher sie eben noch so dürstend gebadet hatte? Sie durfte sie nicht verlieren! Nicht jetzt, nicht hier, nicht solange sie diese Aufmerksamkeit noch so dringend brauchte. Pandora stieß die angesammelte Energie aus... es war nichts außer heiße Luft. Die Anspannung verließ Surprise und sie atmete aus. Es hatte sich nichts verändert und all die Sorgen waren zum Glück umsonst gewesen. Surprise antwortete Pandora: "Ich werde gespannt auf deine Erfolge warten. Übung macht den Meister!" Insgeheim hoffte sie, noch länger ein Vorbild für das junge Pokémon sein zu können.

    Als die Frage nach einem Wettrennen aufkam, funkelten Surprise Augen kurz auf. Sie hatte durch die vorausgegangene Nitroladung noch ihren Geschwindigkeitsboost und damit sollte Nichts schief gehen. Innerlich schon den Sieg schmeckend, entgegnete sie: "Oh ja! Wer zuerst wieder am Strand ist! Altaria machst du mit?"

    Altaria wandte sich vorher an ihre Passagiere: "Vielen Dank, dass sie mit Altaria Airlines geflogen sind, wir steuern nun unseren Zielort, den Strand von Poni, an. Wenn sie sich gut festhalten, werden wir diesen in Rekordzeit erreichen. Auf die Plätze, fertig..."


    OctilleryGalar-Flegmon

    Während Octillery wartete, dass Lazy ihm antwortete, kam ein Phlegleon auf es zu und fragte, es etwas. "Moin Kollege," dabei hob es einen Tentakel, "seit meiner Zeit als Ei nenne ich dieses Meer mein Zuhause. Mal sonne ich mich auf dieser Insel mal auf der dort drüben, immer auf Achse, immer was Neues. Ich bin übrigens Octillery, sehr erfreut." Es senkte kurz seinen Kopf als würde es sich verbeugen. Dann wanderte sein Blick über den Strand. "Wow, ihr seid ganz schön viele hier? Was ist das für eine Party, zu der ich nicht eingeladen wurde?"

    Während der Oktopus sprach, öffnete Lazy seinen Mund und antwortete auf die vorausgegangene Frage: "Deiner Landung würde ich eher eine 7 geben. Aber der Salto war hübsch anzusehen." Dann hob Lazy ein Vorderbein, um Cammy zu begrüßen.

  • Roxas war erleichtert als er sah dass Morlord die Knursps aß. Bevor es ihnen sagen konnte was passiert war, mischte sich Blanas ein. Sein Gefuchtel irritierte Roxas etwas. Doch bevor er raten konnte was Blanas meinte flizte es in Richtung der Bäume und kam etwas später zurück mit verschiedenen Beeren. Er schaute sie sich genauer an und erkannte eine davon sofort! Gelb, dick und orangene Punkte! Das konnte nur eine Tsitrubeere sein! "Das hast du großartig gemacht!" Er grinste das Blanas an, schnappte sich die Beere und wandte sich wieder Morlord zu. Er kniete sich hin und hielt dem Morlord seine offene Hand mit der Beere darauf hin. "Hier, die wird dir helfen. Danach fühlst du dich besser." Während er versuchte das Morlord zu füttern, überlegte er was Blanas vorhin meinte?

    Arboretoss war nicht gerade begeistert von den Antworten dieser Foundation-Pokémon. Sehr hilfreich waren sie nicht. Zum Glück war Blanas hier. Nachdenklich verdeckte sie ihren Schnabel mit den Flügel. Das Flattern mit den Armen, sollte das bedeuten ein Vogel-Pokémon hatte Morlord angegriffen? Aber warum sollte jmd das arme Morlord so verletzen? Egal wie lange sie nachdachte, sie kam auf keine vernünftige Erklärung. Sie beschloss zu versuchen aus der Luft die nähere Umgebung abzusuchen. Entschlossen schlug es mit den Flügeln und flug immer höher. Doch sie konnte außer Blätter und Äste nichts entdecken. Frustriert landete sie neben Roxas. Wenigstens schien er etwas besser gelaunt zu sein. Was hatte er jetzt vor? Sie wusste nicht ob sie besorgt oder erleichtert sein sollte. Als sie die Beere sah die er hatte, seufzte sie erleichtert auf. Arboretoss hätte diesem Mensch durchaus zugetraut eine giftige Frucht mit einer Sinelbeere oder so zu verwechseln. Als sie sah das Blanas noch andere Beeren hielt, bedankte sie sich bei ihm. Wenigstens einer konnte helfen, dachte sie.


    OT: Hab mir mal die Tsitrubeere geschnappt. Geh zumindest davon aus das ist eine😅

  • Eunice - Teambuilding


    Die Stimmung des Morlord schien mit dem Essen der Beere etwas zu steigen, wenn es auch immer noch sehr geschwächt war und kaum ein Wort herausbringen konnte. Was war da nur passiert? Sie hatte schon viele Pokémonkämpfe gesehen, aber noch nie wurde ein Pokémon so zugerichtet. Da musste auf jeden Fall irgendwas anderes hinterstecken.

    Doch irgendwie mussten doch noch mehr Informationen aus dem Pinsir und Skaraborn rauszubekommen sein. Sie wirkten zwar beide ratlos und aufgebracht, aber auch so, als hätten sie die Zurichtung des Morlords gesehen. Immerhin hatten sie es auch hierher eskortiert. Es wunderte sie auch, das bisher noch niemand die Pokémon nach mehr Infos gefragt hatte, aber sie schienen alle zu sehr mit den Verletzungen des Morlords beschäftigt zu sein. "Habt ihr denn gesehen, was Morlord so zugerichtet hat?", fragte sie deshalb Pinsir und Skaraborn. Auch wenn sie anscheinend Roxas Nezugang das Aboretoss mit ihnen unterhielt, ebenso wie das Blanas, half das den Menschen nun mal gar nicht weiter.

    "Hey Leute, ist schon klar, dass wir uns um das Morlord kümmern müssen, aber viel mehr Angst macht mir, was es so zugerichtet hat? Was wenn hier um die Ecke noch ein starkes Pokémon rumlungert?", sagte sie etwas besorgt.


    Kurz darauf als das Wort Beeren viel, meldete sich der halbe Wald zu Wort und Blanas machte sich Aufgrund dieser Hinweise darauf Beeren für das verletzte Pokémon zu suchen. Eunice seufzte wieder. "Wäre Helmut jetzt hier, könnte er mir ganz genau sagen welche Beere was macht. Das liegt in der Natur von Krabbox."

    Als sie die Beeren ansah, viel ihr allerdings auch auf, dass viele von ihnen vermutlich keine große Hilfe werden sollten, egal wie stolz Blanas sie auch präsentierte. Roxas nahm die einzige Beere, welche Eunice direkt etwas sagte, eine Tsitrubeere und gab sie dem Morlord. Sie wusste, dass diese Beere eine heilende Wirkung hatte, also war das wohl auch die beste Wahl.


    OCC: Die Beeren sind sehr wahrscheinlich Maronbeere, Tamotbeere, Tsitrubeere, Magobeere und Rospelbeere. Wenn überhaupt würde ich von diesen noch die Maronbeere vorschlagen, oder die Magobeere. Maronbeere, hat vielleicht ja einen aufweckenden Effekt, auch wenns nicht schläft, aber ja nicht sehr munter ist. die Magobeere heilt auch KP aber verwirrt es dabei, zumindest dann wenn Morlord kein süßes Essen mag, das wissen wir natürlich nicht.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Kalypso Teambuilding

    Kalypso hatte Glück. Ihre Kameraden waren in der Lage, Blanas dazu zu bringen, für sie Beeren zu sammeln! Erleichtert atmete sie auf und begutachtete die Beeren. Endlich machte sich die Mühe, in ihrer Ausbildung alle Beeren in ihren Kopf zu prügeln, bezahlt. Blanas präsentierte ihnen sowohl eine Tamot-, Maron-. Tsitru-, Mago-, als auch eine Rospelbeere. Kalypso war verwirrt, warum es ihnen so viele verschiedene Früchte gebracht hatte. Genau dieses Zögern der Köchin nutzte Roxas, um Morlord die Tsitrubeere zu geben.

    Nach einem erleichternden Seufzer blieb ihr Blick dennoch auf der Rospelbeere liegen. Es war eine seltene Beere, welche sie bis jetzt noch nie als Zutat hatte, angeblich soll sie ein besonderes Geschmackserlebnis darstellen. Sie hatte nach Kalypsos Wissensstand keinerlei heilende Wirkung, stattdessen wappnet sie sensible Pokémon vor Kampf-Attacken. Es würde wohl niemandem etwas ausmachen, wenn sie die Beere einfach mitnehmen würde oder? Sie war fasziniert von dieser Beere. Sie sah sich um. Keiner ihrer Kollegen beachtete sie, doch das Blanas stand noch vor den Beeren. Sie sah das Pokémon an. Dann schluckte sie und fragte: "Du hast uns sehr tolle Beeren gebracht Blanas. Doch diese wird uns hier nicht weiter helfen. Darf ich sie mitnehmen?"


    Blanas

    Blanas war stolz über den Dank von Arboretoss. Doch eine der Guardians brauchte seine Aufmerksamkeit. Es sah sie etwas irritiert an und überlegte kurz, Die Guardians hatten ihm und seinem Dorf bereits einmal geholfen. Als es das Boot gesehen hatte, hoffte es, es könnte sich revanchieren. Nun hatte es geholfen. Zwar nur dem Morlord, aber damit indirekt den Guardians bei ihrer Arbeit. Das war aber bei weitem nicht genug, um sich für die Arbeit im Dorf zu bedanken. Da konnte man auch eine Beere abgeben. Blanas nickte Kalypso zu. Diese nahm freudig die Frucht auf und gemeinsam beobachteten sie, wie Morlord auf sie zu kam.


    Morlord

    Als Roxas Morlord die gelbe Beere reichte, öffnete es seinen Mund und die ganze Frucht verschwand. Genüsslich kaute es und man konnte beinahe zusehen, wie ihre Kiefermuskeln immer kräftiger arbeiteten. Nach den empfohlenen zwanzig Mal Kauen, schluckte sie. Gespannt ruhten die Blicke auf Morlord. Diese stand nach dem Snack auf. Erleichterung ging durch die Runde. Sie verbeugte sich und ließ einen dankenden Ruf ertönen. Dann ging sie zu Blanas, welches gerade mit einer der Guardians sprach. Gierig griff Morlord nach den anderen Beeren und warf sie nacheinander in ihren Mund. Zuerst verschwand die Magobeere. Nachdem die rosane Frucht im Magen des Pokémon verschwunden war, wurden ihre Blessuren etwas blasser und sie wirkte deutlich fitter. Dann verschlang sie die Maronbeere. Freudig ließ sie die Schale zwischen ihren Zähnen knacken. Zum Schluss schlang sie auch die Tamotbeere herunter. Morlord hielt sich den Mund und sprang von einem Bein auf das andere, während sie kaute. Als sie endlich herunterschluckte, verließ Dampf ihren Mund. Satt, zufrieden und deutlich lebhafter als vorher, sprang Morlord dem Ersten um den Hals, den sie finden konnte. Dies traf Arboretoss, welches neben Blanas stand.


    PinsirSkaraborn

    Als Morlord aufstand sprangen sich Pinsir und Skaraborn um den Hals. Erleichtert hüpften sie auf und ab.

    Nachdem sich ihre Freude gelegt hatte, trennten sie sich und diskutierten kurz. Dann wandten sie sich an die Guardians. Während Skaraborn sie zu sich wank und in den Wald deutete, tat es Pinsir seinem Kollegen gleich, deutete aber auf den Fluss, welcher vom Teich weg führte. Gespannt warteten die Beiden auf die Entscheidung der Gruppe. Die Geräusche des Waldes hatten die ganze Zeit nicht nachgelassen und es surrte und raschelte immer noch.


    OT: Ihr habt die Beeren richtig erkannt und auch die richtige erste Wahl getroffen. Die Magobeere wäre auch gegangen, doch wie ihr richtig erkannt habt, verbarg sie das Risiko einer Verwirrung. Maron und Rospel hätten in dieser Situation Nichts gebracht und Tamot hätte nur die Zuneigung zu euch weiter erhöht (als ob ein Pokémon mit 4-fach Feuer-Resistenz das bisschen schärfe nicht ab könnte ;) )

    Jetzt da es Morlord deutlich besser geht, zeigen euch Pinsir und Skaraborn eure nächsten Routen Optionen. Welche wollt ihr gehen? Die Umfrage findet ihr wie immer im Fragen- und Diskussionstopic.

  • Langsam einatmen, kurz halten, ausatmen.

    Wenn Blicke töten könnten-

    Sie biss sich auf die Zunge. Es war alles ok. Einatmen, halten, ausatmen.

    Ihre Fingernägel gruben sich in ihre Handfläche. Sie zitterten unter dem Druck.

    Sehr gut machte sie das.

    Sie spürte, wie ihr Puls hämmerte.

    Noch ein Atemzug. Ein, halten, aus. Ein. Halten. Aus.

    Die Anspannung in ihren Körper schien sie zu zerreißen.

    Sie würde nicht nachgeben.

    Sie würde nicht nachgeben.

    Sie würde nicht-

    "Was zur Hölle war das eben?! Bist du des Wahnsinns?!" Verdammt. Die Worte schnitten scharf durch die abgestandene Höhlenluft. Sie hatte Belaine abseits der Gruppe gezerrt, um Aufsehen zu vermeiden. Ein sinnloses Unterfangen, huschten nun doch manche Augen zu ihnen herüber. Eve ließ sich davon jedoch nicht abbringen, ihrem Entsetzen weiter Gehör zu verschaffen.

    "Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?! Hast du überhaupt eine Ahnung, wie lebensgefährlich das war? Das hätte ins Auge gehen Du hättest sterben können! Denkst du überhaupt über irgendetwas jemals nach? Kannst du das oder wurden andere dafür bezahlt, dir diese tragische Last früh abzunehmen?" Sie hielt inne, holte Luft. Das war nicht notwendig gewesen, unangebracht. Unter der Gürtellinie und sonst gar nicht ihre Art. Doch das war in diesem Moment gleichgültig.

    Ihr Blick bohrte sich in Belaines helle Augen. Brodelnde, fassungslose Wut hielt sie an der Kehle gepackt. Schon seit Kalypso sie angehalten und ihre Emotionen somit eine Chance hatten, sie einzuholen. Ihre Gedanken rasten seitdem umher, verzweifelt versucht, die Dummheit, die sie soeben miterlebt hatte, zu verarbeiten.

    Die Papiertüten in ihrer Hand knisterten laut, als ihre Finger sich in sie gruben; kramphaft, als wären sie der Anker, an dem der Rest ihres Verstandes hing.

    Sie trat näher zu Belaine, die Kiefermuskeln sichtbar angespannt. Mit ausgestrecktem Arm zeigte sie auf den Tunnel, dessen Dunkelheit die Gefahr, der sie soeben nur knapp entronnen waren, so irreführend verborgen hielt.

    "Verstehst du das überhaupt? Das war ein verdammtes Stolloss, das dich da hätte erschlagen können! Und du, du stellst dich mitten ins Geschehen und bettelst darum, von dreihundert Kilo zerquetscht zu werden?! Verdammt nochmal!" Bei den letzten Worten verlor ihre Stimme an Kraft, sie klangen heiser und frustriert.

    Das Adrenalin, das ihr zuvor Antrieb gewährt hatte, ließ langsam aber stetig nach und Erschöpfung machte sich seiner statt breit.

    Eve wandte sich ab. Sie zwang sich, tief durchzuatmen, ihre Wut zu zügeln. Ihre vorigen Worte hingen schwer in der Luft, während sich eine unangenehme Stille zwischen den beiden Frauen ausbreitete.


    Den unantastbaren Schutzkreis der Ignoranz, der in Tat und Wahrheit aber nur in der persönlichen Welt Belaines gänzlich undurchdringlich war, mit schockierender Bodenständigkeit durchbrechend hatte Eve ihre Kollegin gepackt und vom Krisenherd weggeschleift, noch bevor sich diese Luft verschaffen konnte. Und dabei sollte es vorerst bleiben: Eine so aus tiefstem Herzen kommende Schimpftirade hatte sie nicht mehr erlebt seit… Belaine konnte sich an kein vergleichsbares Erlebnis erinnern, selbst eingeweihte Berichterstatter hatten ihre Mühe, eine Standpauke dieser Intensität in der bisherigen Lebensgeschichte der Ms. Bates aufzuspüren. Der Schock hatte ihren Kopf leergefegt, der Schock, dass jemand so mit ihr redete, als hätte sie es verdient, mitnichten weil sie bereit war, die Situation aus einer anderen, womöglich klareren Perspektive als der ihren zu betrachten. Fassungslos starrte sie also Eve an, mit einem Blick, der dem des sprichwörtlichen Rattfratz vor dem Rettan nicht unähnlich war. Die Rügen prasselten auf sie ein, Belaine konnte sich nicht schützen. Gelegentlich zeigten sich kurze, intensive emotionale Regungen auf ihrem Gesicht, sie führten jedoch nirgendwo hin und erstarben so schnell wie sie gekommen waren.

    Ausgelaugt vor Empörung hatte sich Eve indessen abgewandt. Belaine öffnete den Mund, schloss ihn, dann öffnete sie ihn wieder und hatte noch immer Probleme, sich zu artikulieren. Stattdessen ließ sie ihre Gestik sprechen; instinktiv nahm ihr Körper eine defensive Haltung ein, sie streckte erst die Hand aus gegen Eve, nahm sie dann zurück und trat schließlich einige unkoordinierte Schritte zurück.

    „EX-“, doch sie war sich nicht selbst Herrin genug, um laut zu werden, „excuse… me?“


    Sicherlich hatte sie sich verhört. Sicherlich war nicht einmal die sagenhafte, phänomenale, unvergleichliche, nepotistische Ms. Bates derart anstandslos und illusioniert, ihr Ego über die Vernunft zu stellen. Ihr Kopf schoss zurück bei dem kläglichem Protestversuch. Wenn ihre Wut zuvor noch von Sorge und Panik befeuert wurde, waren es nun Empörung und Unverständnis. Sie verengte die Augen.

    "... Exc-... 'Excuse me?' Oh, don't you even dare." Die Worte kamen überraschend ruhig aus ihrem Mund, ruhiger, als sie es sich zugetraut hatte, doch auch um einiges frostiger, zynischer. Ihr Griff wurde eisern, wie ihre Finger sich tiefer in das Papier krallten, bereitete ihr allmählich Schmerzen. Undankbar.

    "Excuse you for what? Trying to dismiss me? Nearly killing yourself?" Sie presste ihre Lippen zusammen. Nein, sie würde nicht wieder ausfällig werden. Sie würde sich nicht auf dasselbe niedere Niveau wie Bates begeben. Sie war besser als das. Zum Narren gehalten fühlte sie sich. Hier stand sie, darum ringend, ihre brüchige Fassung unter Kontrolle zu halten, die Ernsthaftigkeit der Situation zu verdeutlichen - Belaine die Tragweite ihres Handelns bewusst zu machen. Doch ihre halbherzige Reaktion hatte sie zugleich schockiert und enttäuscht. Ganz offenbar lag ihr nichts Reue oder Einsicht - oder ihrer eigenen Sicherheit. Stattdessen schien Belaine sich lieber in ihre vertraute, kleine, unantastbare Blase der Ignoranz zurückzuziehen, wo sie immer hauste, wo niemand sie je erreichen konnte. Unfähig, angemessen zu reagieren; so, wie sie es nie tat, vollkommen gleichgültig, worum es ging. Schande. Weshalb gab sie sich überhaupt solche Mühe?

    Im nächsten Augenblick überwältigte sie die Resignation und auch der letzte Kampfgeist verließ ihren Körper. Ohne die Anspannung sackte ihre Haltung zusammen, die Knurspe fielen dabei beinahe zu Boden, wo ihr Blick nun ziellos und entmutigt umherirrte, im Versuch, irgendetwas haltsuchendes ausfindig zumachen.

    "Ist das alles, was du dazu zu sagen hast? Ich dachte wirklich, du wärst vernünftiger..." Ein bitterer Unterton schwang in den Worten mit. Es war ohnehin hoffnungslos, was hatte sie sich dabei auch gedacht? So führte es zu nichts.

    Sie ließ die erstarrte Belaine stehen und sich einige Schritte entfernt erschöpft gegen die feuchte Felswand fallen. Sie benötigte jetzt einen Moment für sich, um das Geschehene zu verdauen, diesmal richtig, und ihre Ruhe hoffentlich wiederzuerlangen. Sonst sah ihr weiterer Ausflug düster aus. Sicher würde etwas Abstand Belaine auch guttun, ihre eigenen Gedanken zu sortieren.


    Eves wütender Ausbruch war das eine – ihre Enttäuschung, die gleich darauf über Belaine brandete, das andere; mit keinem davon kam sie klar. So viel Ablehnung auf einmal ertrug ihr ohnehin schon labiles Gemüt nicht, sieben Jahre der (diskutablen) Entwicklung verflüchtigten sich in einem einzigen Augenblick und auf einmal war sie wieder vierzehn und missverstanden vom gesamten Universum, alleine im Recht in einer Welt, in der ihr alle nur das Schlechteste wollten. Ihre Regression hin zu weniger erwachsenen Verhaltensmustern vollzog sich so gründlich, dass sie sogar mit dem Fuß aufstampfte.

    „Aber ich bin nicht gestorben!“, maulte sie in kindischem Trotz, die Stimme zunehmend zitternd und der Blick verschwimmend. Während die Tränen kamen, ging die kühle Berechnung, mit der sie sich ansonsten durch menschliche Interaktionen zu schlängeln vermochte. Eve hatte in ihrer ehrlichen Empörung ein Loch in die glänzend polierte, aber papierdünne Oberfläche von Stolz und Abgeklärtheit gerissen, und nun rauschte das ganze eklige, infantile, vorwurfsvolle, argwöhnische, verzogene und vor allem verunsicherte Reservoir dahinter durch besagtes Loch und erodierte dabei rasend schnell die Überreste der Staumauer. Denn tatsächlich war ein solcher Umgang ein absolutes Novum für Belaine, die sich mangels Erfahrung damit keinerlei Schutzvorkehrungen gegen einen solchen Notfall hatte aufbauen können – natürlich war sie auch schon in der Vergangenheit kritisiert worden, besonders hier in Alola, doch Ignoranz und Umbewertung hatten die Reaktion auf den resultierenden Schaden stets auf verschlossene Grübelei begrenzen können. Diesmal war es anders.

    Warum bist du so?! Ich hatte alles im Griff…!“

    Es war ein Vorwurf gewesen, doch Belaines brüchige Stimme, ihr gequälter Ausdruck und die laufenden Tränen entlarvten die Verzweiflung dahinter.

    „Ich- ich… don’t patronize me! Und, und das Glurak, wenn es jetzt verletzt wird, ich-“, es war ein Greifen nach Strohhalmen, ein haltloser Versuch, den Sinn hinter ihrem Handeln, das Belaine irgendwo im Hinterkopf tatsächlich mit jeder Sekunde achtloser vorkam, mit Händen und Füßen erklären zu wollen. Sie schlug die Hände vor dem Gesicht zusammen, sank gegen die Höhlenwand, jaulte auf, als sich eine fiese Kante in ihren Rücken bohrte und rutschte ob dieser kosmischen Ungerechtigkeit einige Schritte davon weg, zu einem glatteren Abschnitt, wo wenigstens nicht auch noch die Natur gegen sie war.

    „… du hasst mich.“

    Dass Belaines bewusst aufrecht erhaltene Fassade der Exaltiertheit in sich zusammengestürzt war wie ein Kartenhaus bedeutete nämlich nicht, dass ihr Unterbewusstsein das Evozieren von Schuldgefühlen seinlassen würde – es war ihr letzter Trumpf, um die versöhnliche Reaktion aus Eve herauszulocken, die sie jetzt so dringend brauchte. ‚Nein, Belaine, ich hasse dich nicht‘, ‚Nein, Belaine, wir sind doch Freunde‘, ‚Es tut mir leid, dass ich so harsch war, ich habe überreagiert‘, einfach irgendetwas, das ihr Erleichterung verschaffen und die erdrückende Last, sich ein Upsi geleistet zu haben, von ihren Schultern nehmen würde.

    „Du denkst, ich bin nur dumm und“, sie schniefte und schluckte, „und unmündig und pretentious. Das denkst du nämlich.“

    Manipulativ hätte sich ebenfalls hervorragend in dieser Aufzählung gemacht, doch Belaine, zusammengesunken in den Scherben ihres Selbstbewusstseins, war naiv und bedürftig geworden.


    Die Vorwürfe waren kindisch und ehrlos. Ein letzter, sinnloser Akt der Rebellion, um das geheuchelte Selbstbild der Unfehlbarkeit aufrechtzuerhalten. Eine Charaktereigenschaft, die Eve bei jedem anderen mit Verachtung gestraft hätte. Doch Belaine wusste sich wahrscheinlich gerade nicht anders zu helfen. Was da neben ihr saß, das Gesicht verzogen und rot gefleckt vor Kummer und Hilflosigkeit, war nicht die schlagfertige, selbstverliebte Frau, die ihr Blut sonst so leidenschaftlich zum Kochen brachte. Sicherlich empfand sie den Verzögling des Öfteren als dumm und überheblich. Belaine schien ihr ganzes Herzblut lieber in die Maskerade der unerschütterlichen Egomanin zu gießen, die als Grundlage ihres Seins diente, als sich dem zu stellen, was immer darunter ungesehen schmorte. Alles nur, um einen sicheren Abstand zu ihren Mitmenschen zu wahren. In ihren Augen waren sie vielleicht eine Bedrohung, Täter, die ihr verräterisches Verbrechen nur noch nicht begangen hatten, weil sie keine Gelegenheit dazu bekamen. Der Gedanke stach ihr in der Brust. Wie ungerecht, wie traurig, wie... fruchtlos. Ein Teufelskreis. Es wäre nicht das erste Mal, das sie mit einer solche Denkweise und manchmal auch dem Grauen, in dem sie oft Wurzeln schlug, konfrontiert wurde. Unter all der Farce saß ein kleines, verängstigtes Mädchen, das sich weder zu helfen noch zu schützen wusste vor den himmelschreienden Ungerechtigkeiten, die ihm widerfahren waren, aufgezwungen von verletzten Kindern wie es selbst, die sich hinter der Gaukelei eines zuversichtlichen und fähigen "Erwachsenen" verbargen - als wären sie eine vertrauenswürdige Bezugsperson und seit jeher nicht selbst in Verlangen nach einer, die aufnahm, wo die eigene einst versagt hatte. Ein Trauerspiel, wie es sie zu tausenden auf der Welt gab, doch nichts, dem Eve trotz all ihrer medizinischen Expertise Linderung hätte verschaffen können. Vielleicht klang es herzlos, aber am Ende war jedes noch so arge Leiden eine Begründung, aber keine Rechtfertigung für falsches Verhalten. Und Belaines Wahl zur Flucht war nicht ihre Verantwortung.


    So ließ sie Belaine eine Weile weinen und behielt das Mitleid, das sie beim Anblick des Häufchen Elends verspürte, für sich. Ihre düsteren Gedanken jagte sie fort in das schwache Dämmerlicht, das sie umgaben, zu ihren unbekümmerten Kameraden, die sie um ihre Unbekümmertheit in diesem Moment fast beneidete. Tränen reinigen das Herz, hatte ihre Mutter früher immer gesagt. Damals, wenn sie selbst im Stillen geweint und sich dafür geschämt hatte, weil sie sich vor ihren eigenen Bedürfnissen entfremdet hatte.

    Ob sie das Richtige tat, wusste sie nicht. Eigentlich hätte sie herübergehen und Belaine in den Arm nehmen und ihr versichern müssen, dass alles gut war. Dass sie nichts falsch gemacht hatte, und es keinen Grund gab, nachtragend zu sein …oder nicht? Aber Belaine hatte etwas falsch gemacht und es war nicht alles gut. Hatte sie überreagiert? Eine Antwort darauf hatte sie nicht, doch die Stärke ihrer Reaktion, der Affekt, sprachen ausreichend für ihre Sorge und die gute Absicht dahinter, nicht? Hasste sie Belaine? Nein, natürlich nicht. Doch sie wusste auch, dass sie Belaines Versuche der Validierung nicht anerkennen durfte - das hatte sie in der Vergangenheit auf die harte Weise lernen müssen. Falsche Aufmerksamkeit würde den bestehenden Teufelskreis nur bestärken und auf die nässende, blutende Wunde ein Pflaster kleben, ihr aber keine Chance zur Heilung lassen.

    Die Stille zwischen ihnen war unerträglich. So gern sie Belaine eine Stütze gewesen wäre, sie wusste nicht, wie. Die Situation überforderte sie und etwas anderes zu behaupten, wäre eine glatte Selbstlüge gewesen. Wie konnte es überhaupt passieren, dass alles so entgleist war? Wäre Belaine nicht- Sie schüttelte rege den Kopf. Genug mit den Vorwürfen und der Wut. Das führte doch so zu nichts. Die folgenden Worte rutschten ihr mehr unreflektiert heraus, ihr Ton brüchig und gedankenverloren: „Ich hasse dich nicht, nur weil du einen Fehler gemacht hast, aber… warum hast du das getan? War es nicht offensichtlich, dass das gefährlich ist? Was war der Sinn dahinter? Ich verstehe es einfach nicht, verstehst du?“


    OT: Partnerpost mit Fatalis Pt. 1, ich bin müde

  • Die Zeit zwischen Belaines geschlagener Aufforderung nach Bestätigung und Eves Antwort in Gleichmut war zäh, langsam und unangenehm verronnen. In diesen aufzehrenden Momenten wirbelten ihre Gedanken tiefer in den Strudel negativer Emotionalität hinein, von der Überforderung, auf die Zusicherung ausgerechnet jener Person angewiesen zu sein, die einen eben noch heruntergeputzt hatte, hin zur diesmal ausschließlich unschön gefärbten Frage, die so viel von Belaines Verhalten bestimmte: Was würde man nun über sie denken? Nur das Schlechteste, es war mehr als naheliegend. Alle anderen, wirklich alle, die in ihrer Durchschnittlichkeit so sorglos durch die Höhle spaziert waren, Knurspe verteilt und Angelruten ausgeworfen hatten, würden nie verstehen können, was gerade in ihr vorging; dass sie ein gutes Recht auf ihren Meltdown hatte, dass sie mit Anschuldigungen, Guardiankolleginnen und Selbstbildschäden zu kämpfen hatte, gegen die deren eigene Problemchen, wie auch immer die gerade aussehen mochten (denn Belaine hätten die Jugongs, Wegkreuzungen und Fangbemühungen in ihrer Umgebung im Moment nicht egaler sein können) ein Frühlingsspaziergang waren, ein Stäubchen, das man sich von der Bluse wischt, ein einzelnes falsches Zeichen beim Eintippen eines Passwortes, kurz – eine Nichtigkeit. Unter ihrer Firnschicht aus Beschämung, Trotz und Hilflosigkeit begann giftiger Hass auf wirklich alles zu kochen. Belaines Atmung galoppierte ihr wieder davon und sie bekam Schluckauf. Zum Glück für alle Beteiligten hatte Eve ihre Antwort formuliert, bevor die üble Mixtur im bates’schen Innenleben einen kritischen Punkt überschreiten konnte.

    Ich hasse dich nicht. Ein Wolkenbruch über einem schwelenden Brandherd, gleichsam verzog Belaine das Gesicht und ließ noch einige weitere Tränen laufen. Warum sie das getan hatte? Offensichtlich, weil… Belaine hörte in sich hinein. Dort spielten gerade die letzten Zeilen eines Liedes, bei dem ihre damaligen Kindermädchen empört die Nase gerümpft hätten. So kam sie nicht weiter.

    „Weil… alle guten Pokémontrainer… machen das.“ Oh, die Dreistigkeit, sie in Frage zu stellen! Aber sie konnte jetzt nicht mehr beißen, allerhöchstens… in den sauren Apfel. Für Belaine kam eine Erklärung dem Strecken der Fahnen gleich, doch die tragische Wahrheit war, dass sie sich ihre Niederlage in allen Punkten bereits eingestanden hatte. Sie hatte nichts mehr außer ihrem betont defensiven Tonfall.

    „Ich, ich hatte die Optionen des Stollos durchschaut…!“ Traurig senkte sie den Kopf. „Wir, also Glurak, also… wir hätten kämpfen können, ich weiß das doch – die Gefahr war minimal…“

    Diese Annahme hatte bereits vorhin nicht der Wahrheit entsprochen, und da die Zeit weder stehengeblieben war, noch beabsichtigte, Rücksicht auf Belaines Illusionen zu nehmen, sollte sie gleich noch viel unwahrer werden: Wie um die naive Aussage Lügen zu strafen, erbebte das finstere Gewölbe gleich darauf, Belaine sah auf, die blanke Enervierung aus ihren Augen sprühend und die Kiefermuskeln verkrampft. Sie war so done. Sie wollte einfach zurück zur Basis und Teams allerhöchstens auf Showdown builden. Dieses Desaster einer Übung und all die wilden Pokémon konnten ihr sowas von den Buckel runterrutschen. Als Kampfgeist konnte man dieses Aufflammen beim besten Willen nicht bezeichnen, vielmehr war es nur noch der grenzenlose Groll gegen all die Ungerechtigkeiten, die ihr widerfahren waren, der sie noch davon abhielt, sich ganz den miserablen Umständen zu ergeben.

    Eine Felswand war eingestürzt, ein Knakrack hatte sich offenbart. Belaine verzichtete auf eine weitere Analyse, die Angst vor Eves Reaktion behinderte sie fast so sehr daran, wie die Angst, von einem Drachenpokémon ohne Schutz in (zweifellos deliziöse) Scheibchen geschnitten zu werden. Stattdessen grub sie ihre Hände in den feuchten Kiesboden und schrie.


    Sinnlose, verwirrte Ausflüchte waren ihre Antwort. Natürlich, was auch sonst? Belaine wusste sich nicht zu erklären, etwas anderes war gar nicht zu erwarten gewesen. Was hatte sie sich erhofft, zu hören? Vernunft? Hah, genau. Nein, stattdessen stolperte der Verzögling ziellos über seine eigenen Worte, ungeschickt wie das Kleinkind, als das sie sich geradezu aufführte; vergebens versuchend, ihrem geistlosen Handeln irgendeine Substanz zu verleihen, als wäre es nicht blanke Idiotie gewesen. Ein lächerliches Bild, das sie zu gern mit Spott quittiert hätte, ganz wie der primitive Drang nach Genugtuung es forderte. Doch ihr Gegner war hier und jetzt nur ein bloßes, bedürftiges Häufchen Elend, das seine himmelschreiende Misere selbst zu verantworten hatte. Ihre absurden Mühen, Gesicht für leere Nichtigkeiten zu wahren, waren Schmach und Strafe genug. Salz in der Wunde war nieder und würde dieses Desaster nur in neue, unnötige Tiefen zerren.

    So zwang sich Eve, ihrer ekelhaften Wünsche zum Trotz, zur Stille, während Belaine sich um Kopf und Kragen brabbelte. Der übertrieben abwehrende Tonfall war es, der die Wut in ihr erneut zum Kochen gebracht hatte. Siedend heiß fraß er an den kümmerlichen Überresten, die die letzten Bruchstücke ihrer geschundenen Nerven zusammenhielten. Da war es wieder; das Gefühl, vorgeführt zu werden. Ein gutmütiger Idiot zu sein. Wie sie es verfluchte, beinahe dem Mitleid erlegen zu sein. Es wäre nie soweit gekommen, hätte nie soweit kommen müssen, wenn Belaine sich ihren Fehler eingestanden und erwachsen reagiert hätte. Wenn sie gar nicht erst stehen geblieben wäre – wenn sie nachgedacht hätte!

    Eve verzog das Gesicht zu einer ekelhaften Grimasse. Ihr war das alles zu viel. Womit hatte sie das eigentlich verdient? Die weinende Belaine würdigte sie keines Blickes, sondern starrte reglos in die gähnende Leere, in der irgendwo abseits unbekümmert neue Bande geschlossen und hausgemachte Knurspe geteilt wurden. In jeder anderen Situation hätte sie sich vielleicht dazu gesellt, die Stimmung genossen und ermutigt, doch gerade war sie ein ironischer Schlag ins Gesicht. Lachhaft, frustrierend, unfair. Die Trommeln hinter ihren Schläfen lähmten ihre Gedanken. Sie fühlte sich verloren, abgeschnitten vom Geschehen um sie herum. Belaines zerreißendes Schluchzen drang wie durch einen dichten Nebel in ihr Bewusstsein ein und verlor sich im Hintergrund der dröhnenden Kakophonie. Alles war mit einem Mal so laut, so erdrückend. Das Tropfen der Stalaktiten, das Rauschen des Sees, das gedämpfte, entfernte Gerede, die abgestandene, muffig-feuchte Luft, das kalte Gestein in ihrem Rücken, ihre klamme, klebende Bluse – alles verschmolz zu einem einzigen übermächtigen Klumpen, der sie langsam zu verschlucken drohte. Sie wollte hier fort. Zurück in ihre Bibliothek, zurück in ihr Zimmer, egal. Irgendwohin, wo sie sich verstecken konnte, wo sie allein – wo es r u h i g war. Warum war sie überhaupt hier? Die Inkompetenz anderer war nicht ihr Problem! Leute wie Belaine waren der Grund, weshalb sie in diesem... diesem Bullshit festsaß. Wenn sie doch nur–

    Die Veränderungen um sie herum bekam sie nicht mit. Nicht die aufkommende Unruhe zwischen den Pokémon, nicht das Höherschlagen der Wellen. Erst das erste Donnern, noch dumpf hinter ihr, ließ sie, noch halb im eigenen Kopf gefangen, hochschrecken. Belaines hysterischer Schrei verlor sich in einem der folgenden, ohrenbetäubenden Schläge. Ehe sie begreifen konnte, was überhaupt geschah, erschütterte schließlich ein finales Beben die Höhle und die Wand unweit von ihnen stürzte mit brachialer Gewalt ein. Überall wirbelte Staub umher und nahm ihnen nicht nur die Sicht, sondern reizte auch Augen und Atemwege. Sie spürte, wie der Boden unter ihren Füßen vibrierte, als das Knakrack sich mit gewaltigen Schritten näherte. Ihr Herz setzte aus. Plötzlich fühlte sie sich wieder dem Stolloss gegenüber. Panik übernahm das Steuer. Sie packte Belaine, ohne nachzudenken, an der Schulter und zerrte wild an ihr, unfähig ein Wort herauszubringen. Wir müssen hier weg!


    Schon wieder war es passiert. Man hatte sie gepackt. Wie einen Regenmantel auf dem Küchenstuhl bei schlechter Witterung hatte man sie einfach ergriffen und mitgenommen. Glücklicherweise war, noch bevor Belaine sich in einer ausgiebigen Evaluierung der Ereignisse nach Frechheit verlieren konnte – das Knakrack hatte zumindest noch keine ihrer persönlichen Grenzen übertreten – Eves panischer Funke auch auf sie übergesprungen. Ein solcher Prozess lässt sich leicht be- und herunterschreiben, wird dem begleitenden blanken Entsetzen, dem gelaufenen Rotz und dem Wasser und den Äußerungen primitiver Todesangst, die so ihre Bühne fanden, aber in keiner Weise gerecht. Wie zuvor ließ sich Belaine von Eve mitschleifen, leistete diesmal aber keinerlei Widerstand, sondern hängte sich sogleich an ihre momentan einzige Chance auf Rettung. Dies war keine Metapher; nachdem bereits sämtliche Hemmungen gegenüber allem über Bord geworfen worden waren, klammerte sich Belaine so ungestüm an den noch klar denkenden Teil des unglückseligen Duos, dass Eve sich am nächsten Morgen – falls sie ihn denn sehen sollte – über Lidschattenabdrücke und schlimmeren Schmierereien auf ihrem Oberteil freuen dürfen würde.

    „EVE ICH WILL NICHT HIER SEIN! ICH WILL WEG!“

    Halb hinterherstolpernd, halb selbst stoßend sah sie zu, dass sie Land gewann. Wo die anderen Guardians sich in diesem Moment herumtrieben wusste sie nicht, im besten Fall wahrscheinlich zwischen ihr und dem Knakrack; nachdem ihr Körper das Bezwingen einer lebensgefährlichen Situation zur Hauptpriorität gemacht hatte, brauchte sich Belaine solcher Gedanken auch nicht mehr zu schämen. Nach außen drangen gerade ohnehin nur die Begleiterscheinungen ihrer Panik, Hyperventilation, hässliche Klagegeräusche, ihr Schraubstockgriff. Wenn sie ihn auch nur einen Hauch lockern würde wäre sie tot, dessen war sie sich ganz sicher. In Sachen Orientierung hingegen konnte sie nicht mit annähernd so viel Sicherheit glänzen, sie waren inzwischen an einem Punkt angelangt, an dem die ungefähre Richtung „weg von Knakrack“ nicht länger ausreichte. Mehr Distanz musste her, aber nun stellte sich auch die Frage nach dem wie – zumindest hätte sie das getan, doch Belaine, die sich ohnehin nicht mehr in ihrem eigenen Kopf zurechtfand, geschweige denn in der Umwelt, stellte sich keine Fragen mehr. Stattdessen verlagerte sie ihr Gewicht auf Eves linke Seite, sodass diese in dieselbe Richtung schauen musste wie sie auch und zeigte zitternd auf einen Spalt in der Höhlenwand. In diesem Spalt schien der unterirdische See einen seiner Ausflüsse zu haben, davor hatte sich Eis abgelagert.

    „In there“, heulte sie und trat Eve versehentlich auf den Fuß.


    Hinter ihnen bebte und polterte es, wann immer der Drache und sein Widersacher aufeinanderstießen. Die Wucht hinter jedem Schlag ließ das Gestein unter ihren Sohlen gefährlich vibrieren und trieb ihr die Panik wie einen Flock immer tiefer in die Brust. Welche arme Seele es auch immer sein mochte, die sich dem Feind da so selbstlos entgegenwarf, um ihnen eine heile Flucht zu ermöglichen; Eve, ihrer lebensnotwendigen, rationalen Denkweise beraubt, klammerte sich blind an die gezwungene Zuversicht, dass ihre Ablenkung dem Monstrum ebenbürtig war – denn würde sie versagen, oh Gott Gnade, waren sie alle verloren.

    Der Gedanke verselbstständigte sich und drängte ihr grafische Vorstellungen allerlei möglicher Verletzungen vor das innere Auge; Horrorszenarien voller blutiger, klaffender Löcher, bloß liegender Knochen und schmerzerfülltem Geschrei und Gejammer, gegen das sie machtlos war, gerissen von den ungetümen Klauen eines angefixten Raubtiers, das erst ablassen würde, wenn sein Instinkt befriedigt war.

    Ihr Magen zog sich schmerzhaft zusammen, und fast brachte der Würgreiz sie zum Husten. Die Enge in ihrer Brust hatte sie längst zum Keuchen gebracht, jeder kostbare Atemzug stach und schien zu wenig. Ihr Körper, obwohl gesund, war schrecklich außer Form und viel zu zügig an seine Grenzen gekommen. Ihre Beine ächzten unter der Last und Belaines überlegene Statur zerrte an ihren müden Muskeln, doch sie war zugleich unendlich dankbar für die Kooperation ihrer Partnerin.

    Die plötzliche Bewegung traf sie unvorbereitet. Sie schrie überrascht auf, als Belaine sie abrupt in eine andere Richtung drängte. Eve war sich sicher, der Ruck würde sie von ihren Füßen werfen, doch Belaine zog sie einfach weiter und sie stolperte ungeschickt hinterher, ihr Kopf durch den Schock leer gefegt bis auf das Dröhnen ihres Herzschlags.

    Ihr erster Instinkt, nachdem sie sich wieder gefangen hatte, war, Belaine für ihre unüberlegten Dummheiten – schon wieder – anzuschreien. Was, wenn das Untier auf sie aufmerksam wurde? Doch der Anblick des Lichtes – Tageslicht? –, das da durch die Öffnung in der Wand sickerte, auf die sie zuhielten, überschrieb jede andere Emotion. Sie ignorierte den dumpfen Schmerz in ihrem Fuß und preschte voran.

    Das Eis, und den Fluss, den es bedeckte, sah sie zu spät. Es war ein schmaler Streifen, kaum länger als Belaine, und breit genug, um als die rettende Brücke zu fungieren, die sie über das Wasser nach draußen brachte. Dennoch zögerte sie. Gedanken über einbrechendes Eis und die kalte Dunkelheit darunter und was in ihr lauern mochte, griffen nach ihr. Doch die Furcht, von dem Ungetüm gefasst zu werden, überwog. Ungeschickt setzte sie den ersten Schritt auf das viel zu dünn wirkende Eis. Unter ihr knackte es gefährlich. Hinter ihr brüllte der Drache. Sie schrie auf, ließ Belaine los und jagte über das gefrorene Stück. Es war vorbei, noch bevor sie es richtig begreifen konnte, doch das war nicht mehr wichtig. Kaum festen Boden unter den Füßen, warf sie ihrer Partnerin auf dem Eis einen letzten Blick zu, überzeugt, dass sie den Rest unbeschadet allein schaffte, und floh hinaus in Sicherheit.


    Eve hatte das Kunststück vollbracht, sich aus Belaines Klammergriff zu lösen – nur ein weiteres tragisches Ereignis in einer langen Folge von tragischen Ereignissen. Wie vor den Kopf gestoßen sah sie zu, wie die Frau, auf die sie in den letzten paar Minuten exzessiv das gesamte Spektrum menschlich wahrnehmbarer Emotionen projiziert hatte, sich kurzerhand einen wackligen Vorsprung über den gefrorenen Pfad verschaffte und… sie zurückließ. Ein erneutes Suhlen in der eigenen Hilflosigkeit wirkte sofort wieder sehr attraktiv, doch das Knakrack war noch immer hinter ihnen und selbst Belaine wusste inzwischen, dass eine Selbstmitleidpause zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich ihre letzte gewesen wäre. So rief sie bloß panisch Eves Namen, diese drehte sich um, starrte sie flüchtig an und nahm dann die Beine in die Hand. Verlassen. Verlassenverlassenverlassen. Verkrampft, verängstigt und völlig durch den Wind stolperte also auch Belaine über die Eisfläche und hätte sich wohl zu ihrer Schuhwahl gratuliert, wären ihre Gedanken durch ihren Herzschlag noch zu hören gewesen.


    Ihr Körper kam intakt im Tageslicht an, der Zustand ihres Geistes hingegen gab eher Anlass für Diskussionen. Kraft- und sprachlos trat sie aus dem Höhlenspalt hinaus und blieb teilnahmslos in der Gegend stehen, die traurig zerlaufenen Fäden aus schwarzer Schminke vermochten nur oberflächlich darauf hinzuweisen, wie durch und durch furchtbar sie sich fühlte. Sie wollte nicht mehr, wollte und konnte nicht mehr.


    OT: Pt. 2 des Psychoterrors auf Poni mit Ulti, es war mir wie immer eine Ehre

  • Erleichterung durchflutete Sandrine, als das Blanas auf ihre Bemerkung hin aufsprang und offensichtlich nach Beeren suchte. Sie währte allerdings nicht lange, denn kurz darauf meldete sich Rocara zu Wort. Sandrine hatte keine Ahnung, was das Gesteinspokémon sagte, aber sie war sich ziemlich sicher, dass es etwas damit zu tun hatte, dass Sandrine es mehr oder weniger ignoriert hatte. "Tut mir leid", murmelte sie. "Es ist alles ... etwas viel."

    Bevor Rocara darauf etwas erwidern konnte, kam das Blanas von seiner Suche zurück und präsentierte stolz seine Beeren. Während Sandrine noch ihr Gedächtnis nach der Wirkung der einzelnen Beeren absuchte - eine Sinelbeere war leider nicht dabei -, schnappte sich Roxas bereits mit dankenden Worten eine dicke gelbe und gab sie Morlord zu fressen. Hoffentlich war seine Wahl richtig gewesen. Vielleicht hätte Sandrine sich neben Steinen auch mehr mit Pflanzen beschäftigen sollen ...

    Aber sie hätte sich keine Sorgen machen brauchen. Es hatte nur diese eine Beere gebraucht, ehe das Morlord aufstand und gleich noch drei weitere der mitgebrachten Früchte verspeiste. Wie gut, dass es wenigstens selbst wusste, welche Beeren gut für es waren. Na ja, es musste ja auch in der Wildnis überleben, nicht wahr?

    Ich könnte das nicht.

    Der Gedanke durchzuckte Sandrine und ließ sie erstarren. Blinzelnd sah sie zu Rocara. Sie wäre nicht nur aufgeschmissen, sie war aufgeschmissen. Und ihre einzige Chance war fremde Hilfe. Hilfe, die ihr das Rocara gewährt hatte. "Wir wissen nicht, was das Morlord so zugerichtet hat", erklärte sie endlich ihrem neuen Pokémon, "aber wir mussten ihm helfen. Und ich war da so fokussiert drauf ... Es tut mir wirklich leid."

    Rocara sah sie einen Moment stumm an, dann nickte es und kam an ihre Seite. "Rocara!"

    Sandrine wusste nicht, was genau diese Geste aussagen sollte, aber sie konnte nicht verhindern, dass ihr Tränen in die Augen stiegen, weil sie sich zumindest ein bisschen weniger alleine fühlte.

    So beobachtete sie, wie die beiden großen Käferpokémon sich trennten und ihnen zwei verschiedene Wege darboten. Skaraborn wollte sie durch den Wald führen, während Pinsir den Weg den Fluss entlang präsentierte. Verwirrt sah Sandrine die beiden an. Wenn es wirklich Foundation-Pokémon waren, warum sollten sie dann nicht nur den richtigen Weg zeigen? Als hätte irgendeins dieser Pokémon uns bei der Wegfindung geholfen, meldete sich eine Stimme in ihrem Inneren zu Wort. Dennoch: Es war am wahrscheinlichsten, dass beide Wege sie ans Ziel bringen würden, nur mit unterschiedlichen Hindernissen bestückt waren. Das wäre zumindest logisch. Weil die Foundation ja so logisch arbeitet, kommentierte die Stimme sarkastisch und jagte damit ein Schaudern durch Sandrines Körper, was Rocara dazu brachte, sie fragend anzusprechen.

    "Das wird schon", antwortete Sandrine ihrem Pokémon, ehe sie sich wieder der Problematik vor sich annahm. "Flüsse münden ins Meer", wiederholte sie, was sie früher einmal in der Schule gelernt hatte. "Und wir wollen zu Meer. O-oder was meint ihr?" Nach ihrer negativen Erfahrung mit Eunice vor ein paar Minuten, konnte sie die Unsicherheit nicht aus ihrer Stimme verbannen, als sie sich schließlich an die anderen Guardians wandte.

  • Teambuilding Rachel Sanftglocke


    Untätig beobachtete Rachel, wie sich vor ihren Augen verschiedene Dinge abspielten. Ihre Frage an die Foundation-Pokémon schien ignoriert worden zu sein und Morlord wurde in der Zwischenzeit mit einer sonderbaren Behandlung wieder aufgepäppelt. In diesem Moment der Einigkeit hatten alle, Pokémon und Menschen, gemeinsam geholfen, um ein einzelnes Leben zu retten. Es ist ein Wunder der Natur, wie es sich die junge Frau nur hier fernab der Zivilisation vorstellen konnte.

    Und sie? Sie hatte nur daneben gestanden und zugesehen.

    Während Morlord noch die übrigen, von den wilden Pokémon gebrachten Beeren verdrückte, ging Rachel in sich. Einige der Beeren hatte sie durch die Pflege der Pokémon in der Foundation wiedererkannt. Dennoch hatte sie sich zurückgehalten, nichts gesagt und anderen die Aufgabe überlassen, sich um das Pokémon zu kümmern. Wozu hatte sie diese oftmals anstrengende Ausbildung gemacht, wenn sie nun nicht dafür sorgen konnte, den Pokémon zu helfen? Es schien ihr schon beinahe fahrlässig zu sein und Rachel merkte nun auch, dass sie diese Mission mehr belastete, als sie sich selbst zugestehen wollte. Wie lange waren sie schon hier unterwegs? Ohne Pokémon, ohne Aussicht auf Heimkehr und ohne wirkliches Ziel, das sie als Gruppe anstreben konnten?


    Die junge Frau seufzte leise, sodass es außer ihr niemand mitbekam. Es brachte nichts, sich darüber Gedanken zu machen, was sein könnte. Wenn sie zusammenarbeiteten, würden sie die ganze Sache hoffentlich bald abschließen können. Das hatte wohl auch Sandrine bemerkt, die Skaraborns und Pinsirs Richtungsanweisungen mit dem Zusammenhang von Flüssen und Meeren bedachte. Die Annahme war logisch und durchdacht, weswegen Rachel zögerlich einstimmte.

    „Ich … bin ebenfalls für den Fluss. Also, der Wald behagt mir nicht und auch, wenn wir mittlerweile ein paar Pokémon unter uns haben, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wir uns verlaufen könnten.“ Sie betrachtete daraufhin Blanas, das sich noch in der Nähe der Guardians befand. „Eventuell könnten uns die Pokémon aber auch unterstützen, wenn wir zum Strand wollen. Was meint ihr?“

    Mit einem Rundumblick richtete die junge Frau die Frage an die übrigen Mitglieder ihrer Gruppe.

  • Roxas war erleichtert, als er sah wie das Morlord wieder zu Kräften kam. Dem Pokémon dabei zuzusehen wie es ihr sichtlich besser ging ließ ihn kurz an Zuhause denken. Als er seinen Eltern geholfen hatte sich um die Pokémon zu kümmern, die bei ihnen abgegeben wurden. Für einen Moment schloss er die Augen und es kam ihm vor als wäre er wieder in Blizzach. Doch dann fiel ihm wieder ein in welcher Lage sie waren. Diese Nostalgie-Anfälle mussten wirklich aufhören. Schließlich war es nicht so als würde er sie nie wieder sehen. Doch zuzusehen wie das Morlord sich auf die Beeren stürzte war da nicht hilfreich. Mampfi wäre fast schon beeindruckt gewesen in welchem Tempo die Beeren im Maul des Morlord verschwanden. Und sie zu beobachten wie sie Arboretoss umarmte machte das Ganze noch schlimmer. Am liebsten hätte er jetzt Mampfi gedrückt. Ach was soll's! Nachdem das Morlord fertig war mit Arboretoss, umarmte er das Morlord. Er brauchte das jetzt! Das Wasser-Pokémon war zwar nicht ganz so weich aber trotzdem fühlte sich Roxas danach besser. Die Umarmung dauerte nicht lange. "Tut mir Leid. Ich bin nur froh, dass es dir wieder gut geht." Roxas räusperte sich ein paar Mal bevor er weitersprach: "Ich würde den Fluss bevorzugen. Auch Arboretoss hatte mir vorhin verraten dass wir dem Fluss folgen sollen um zum Strand zu gelangen."

    Arboretoss schaute Roxas überrascht an. Damit hatte sie nun nicht gerechnet. Erst diese überschwängliche Umarmung von Morlord, nur um dann selbst plötzlich von diesem Menschen umschlungen zu werden. Dabei fühlte sie sich nicht besser, auch wenn das Morlord wirklich gut im Umarmen war. Aber sie hatte nichts dazu beigetragen damit es Morlord besser ging. Nun ja, wichtig war nur dass sie sich wieder besser fühlte. Aber was nun eigentlich passiert war, war Arboretoss immer noch ein Rätsel. Irgendwie hatte sie das Gefühl früher als ihr lieb war würde sie die Wahrheit noch herausfinden. Doch bis dahin musste sie diesen Menschen helfen. Das hatte sie versprochen. Sie flatterte ein paar Mal mit den Flügeln, um auf sich aufmerksam zu machen und gesellte sich dann zu Pinsir. Sie stimmte Roxas nickend zu als er sprach.

  • Grolldra


    „Danke, Feuerlehrerin! Ich gebe mein Bestes!“

    Das Lob ließ Pandora noch mehr strahlen als zuvor und sie wusste, dass sie ihre Träume erreichen würde. Im Moment würde sie die Erinnerung an die Glutattacke hegen und weiter daran arbeiten, das Feuer zu sammeln und irgendwann einsetzen und kontrollieren zu können. Ganz egal, wie lange es dauern würde.

    Auf ihre Einladung zu einem Wettrennen ging Surprise mit großer Begeisterung ein. Da Mampfi und Wuffels auf Altarias Rücken bereits geäußert hatten, wieder landen zu wollen, war das gemeinsame Ziel schnell ausgemacht. So blickten die fliegenden Pokémon allesamt zum Strand unter ihnen und machten sich bereit. Altaria richtete noch eine warnende Botschaft an ihre Fluggäste, dass es turbulent werden könnte. Pandora wollte noch einwenden, ob das mit Pokémon auf ihrem Rücken eine so gute Idee war. Da hatte sie allerdings bereits den Countdown gestartet und es gab definitiv kein Zurück mehr.

    „Los!“

    Kurz nachdem sie das Wort ausgesprochen hatte, legte Pandora die Arme eng an ihren Körper und begab sich in den Sturzflug. Nachdem sie sich ausgerichtet hatte, genoss sie den peitschenden Wind in ihrem Gesicht und das Gefühl der Freiheit. Obwohl sie sich abends häufig rund um die Foundation aufhielt, hatte sie nie daran gedacht, von weit oben zur Erde hinabzustürzen. Es gab ihr die Möglichkeit zu lernen, selbst bei hoher Geschwindigkeit die Kontrolle zu behalten.

    Pandora drehte ihren Kopf leicht nach rechts und machte somit eine einfache Rolle. Zurückzublicken kam nicht infrage, jedoch hatte sie das Gefühl, dass Surprise bald aufholen würde.


    PhlegleonOctillery


    Octillery war seinem Wortlaut nach offenbar sehr gesellig. Cammy nahm die auslandenden Bewegungen in verschiedene Richtungen des Meeres wahr und fragte sich, wie viel an diesen Orten wohl entdeckt werden konnte. Vielleicht ging es dabei aber auch hauptsächlich um die Unterwasserwelt. Was er bisher gesehen hatte, war außerordentlich schön und so verwunderte es ihn nicht, dass die Pokémon hier ebenfalls ihren Aufenthalt genossen.

    Lazys Aussage veranlasste Octillery dazu, den Kopf stolz in die Höhe zu recken. Währenddessen hob auch Cammy eine Hand, um das eher gemütlich anmutende Pokémon zu begrüßen.

    „Den Salto übe ich schon seit langer Zeit und es ist gut zu hören, dass die Arbeit Früchte trägt.“

    Auf die Frage nach der großen Menge am Strand blickte sich Cammy kurz um und fixierte danach wieder Octillery.

    „Nun, eigentlich warten wir auf unsere Partner. Sie sind auf einer Mission unterwegs und sollten bald wieder zurückkehren. Hast du schon einmal von der Silvally Foundation gehört?“


    OT: Ich hoffe mal, es ist in Ordnung, dass ich Octillery kurz bespielt habe.

  • Teambuilding Belaine


    Ein Wald. Belaine mochte keine Wälder. Sie waren unübersichtlich und gefährlich und voller Käferpokémon, was mit dem zweiten Punkt einherging… und trotzdem fand sie sich nun in einem wieder und war ganz alleine. Mit hängenden Schultern sah sie sich fahrig nach dem Rest ihres Teams, mit dem sie eigentlich builden sollte – wie auch immer sich die Foundation das vorgestellt hatte – und entdeckte absolut niemanden. In Hinblick auf das erschütternde Erlebnis mit dem Knakrack vorhin konnte das nur eines bedeuten: Sie waren allesamt gefressen worden und Belaine war die einzige Überlebende. Eine erschütternde Tatsache, die zum Glück von dem Umstand gemildert wurde, dass es Eve – falls sie noch lebte – schwieriger fallen würde, Belaines unrühmliche Episode in der Höhle in eine echte Rufschädigung umzuwandeln.

    Der ansonsten so analytische Verstand der bemerkenswerten Ms. Bates war zu einem unappetitlichen Pfuhl degeneriert, durch dessen zähflüssige, wirre Gedankenmasse primitive Triebe nach oben stiegen, die bis vor kurzem von den Sicherheit spendenden, nun bröselnden Schranken der Zivilisation zurückgehalten worden waren. Allen voran war der Überlebensdrang, der sich eben noch Belaines Kenntnisse über die Dos und Don’ts der Pokémonkämpfe hatte unterordnen müssen, jetzt aber langsam aber sicher in Fahrt kam. Gänzlich unparteiisch will noch einmal unterstrichen werden, dass Belaine nicht dumm war, denn sie hatte in der Schule über die Bräuche der ersten Menschen gelernt und auch über die Theorie der menschlichen Evolution – zweierlei wissenschaftliche Einsichten, die sie zu den nachfolgenden Handlungen motivieren würden. Erstens: die Menschen, obwohl nicht mit den fantastischen Kräften der Pokémon ausgestattet, hatten sich seit jeher ihre Nische in den Ökosystemen geschaffen, indem sie ihre Vorstellungskraft und ihr handwerkliches Geschick für die Herstellung von Werkzeugen verwendet hatten. Nach einer kurzen, aber intensiven Suche fand Belaine einen kräftigen Stock, schnappte sich ein am Fuße des Berges liegendes Schieferbruchstück und begann ein Ende des Stockes anzuspitzen, wobei sie ihren zarten Händen mitnichten einen Gefallen erwies. Das störte sie überraschend wenig; sie hatte sich damit abgefunden, die letzte noch lebende Seele dieser Katastrophe einer Expedition zu sein und war nun für alles bereit, solange es ihre Überlebenschancen verbesserte. Zweitens: Die Lehre der Evolution besagte, dass jede nachfolgende Generation besser an ihre Umwelt angepasst sei als die vorherigen. Da die ursprünglichen Menschen in Höhlen und Wäldern gehaust hatten und Höhlen und Wälder, genauso wie Menschen, nach wie vor existierten, musste sie als Angehörige der neuesten Generation des Menschengeschlechts weitaus besser für ein Leben im Wald geeignet sein als alle ihre Vorfahren. Dieser Gedanke verlieh ihrer fiebrigen Verwirrung zwar keine Richtung, sehr wohl aber einen gewaltigen Selbstvertrauensschub. Tarzan und Robinson Crusoe gleichermaßen wären gelb vor Neid angelaufen im Angesicht der überragenden genetischen Ausstattung Belaines, gerüstet mit einem schlampig geschnitzten Holzspeer, einem Gesicht voller zerlaufener Kosmetik, die jede Kriegsbemalung in den Schatten gestellt hätte und einem Übermaß an Selbstüberschätzung machte sie sich bereit, der Wildnis gegenüberzutreten.


    Seitdem sie die Höhle verlassen hatte, hatte sie nicht mehr geblinzelt – stattdessen vertrieb sie sich nun die Zeit mit Singen, da ihr das Pfeifen nicht lag. Als die Überlebenskünstlerin, die sie seit knapp zehn Minuten war, wusste sie natürlich, dass ihre beste Chance auf eine Wiedervereinigung mit Chabi und Nott der Weg zum Strand war.

    „I-I said take me back… to those g-golden days… of the s-summeeer…“

    Jedes Rascheln im Unterholz ließ sie herumfahren, bereit, auf was auch immer sich zeigen mochte einzustechen. Sie konnte sich keine Unachtsamkeit leisten, ihr ohrenbetäubendes Herzklopfen machte es ohnehin schon schwierig genug aufmerksam zu sein. Offene Flächen hatte sie gemieden und sich stattdessen durch das Unterholz geschlagen, entsprechend zerkratzt waren ihre Arme und zerzaust ihre Haare. Schließlich gelangte sie an einen Fluss. Auf Poni schien es viele Flüsse zu geben, hatte ihr Urwaldtrip doch ebenfalls seinen Anfang an einem solchen genommen. Dem Gefälle abwärts folgend pirschte sie weiter und sah plötzlich Erstaunliches, zumindest war der Anblick für sie in ihrer sehr… außergewöhnlichen Situation erstaunlich: Ihr ehemaliges Guardiangrüppchen war lebendig und munter und schien eine durchaus tolle Zeit an einem Weiher zu verbringen.


    Maßloser Zorn übermannte Belaine. Sie hatte es für schlichtweg unmöglich gehalten, dass ihre Kolleginnen und Kollegen sie einfach im Stich ließen, sie war so überzeugt gewesen, dass sie, wenn sie sie das nächste Mal sah, Blumen an ihre Steine legen würde. In keinem Szenario wäre sie auf den Gedanken gekommen, dass man sie einfach dem Knakrack zum Fraß vorwerfen würde. Mit beängstigend roten Augen sprang sie ohne weiteres Federlesen aus dem Gebüsch und fuchtelte mit ihrem Speer vor der nächsten Verräterin – Eunice – herum, anstelle Klarheit fordernder Worte brachte sie nur aufgelöstes Geschrei heraus. „Im Stich gelassen! Pretty proper team you are!“


    OT: Normaler Post