Lieblingsgeneration

Erste Kategorie: Pokémon
Hier muss ich den Nostalgiker spielen und ganz klar der ersten Generation den Vorzug geben. Die Starter und ihre Entwicklungen gefallen mir allesamt sehr gut, was in den anderen Generationen nicht mehr der Fall ist. Die legendären Pokémon sind optisch sehr gut gelungen und ergänzen sich in jeglicher Hinsicht optimal, auch wenn sie in den Spielen leider nicht so stark im Fokus stehen. Die anderen Generationen verfolgen in dieser Hinsicht zwar auch ein stimmiges Konzept, aber meiner Meinung nach haben vor allem Hoenn, Sinnoh und Einall viel zu viele legendäre Pokémon. Es ist zwar schön, dass man für alle eine passende Funktion bzw. Geschichte gefunden hat, aber irgendwo ist das Limit auch mal überschritten. In der zweiten Generation gibt es sechs legendäre Pokémon, in der ersten und sechsten jeweils fünf. Das reicht in meinen Augen vollkommen aus. Die sechste Generation schneidet allerdings trotz Dartiri nicht übermäßig gut ab, da sie im Endeffekt zu wenig neue Pokémon eingeführt hat. In dieser Hinsicht ist die fünfte Generation natürlich wiederum das Maß aller Dinge, auch wenn es hier natürlich einige Exemplare gibt, die ich partout nicht ausstehen kann. Aber gut, die gibt es in ausnahmslos jeder Generation - allen voran in der vierten, die mir zu viele kleine Pokémon mit aufgesetztem Knuddelfaktor eingeführt hat.

Kanto = 10 Punkte
Einall = 6 Punkte
Hoenn = 4 Punkte
Kalos = 3 Punkte
Johto = 2 Punkte
Sinnoh = 1 Punkt

Zweite Kategorie: Region
Rein von den Ortschaften her gefallen mir die fünfte und sechste Generation am besten. Sowohl die Einall- als auch die Kalos-Region geben dem Spieler tatsächlich das Gefühl einer langen Reise. Man erkundet viele verschiedene Städte, kann sich vor Details kaum retten und findet folglich auch beim zehnten Gang durch eine Stadt noch etwas Neues. In Kanto und Johto gibt es außerhalb der optisch nahezu identischen Städte nur Felder, Wasser und größtenteils nervige Höhlen zu sehen, was angesichts der Tatsache, dass es die ersten beiden Generationen überhaupt gewesen sind, allerdings noch zu verzeihen ist. In der Hoenn-Region hat man dann endlich mal viele neue Dinge ausprobiert und ein wunderschönes tropisches Flair erzeugt. Zum ersten Mal gab es wetterbedingte Routen, Wüsten oder geographische Gegebenheiten wie Vulkane oder Krater zu sehen. Allerdings könnte die Hoenn-Region noch etwas besser abschneiden, wenn dieses Labyrinth von Wasserrouten nicht wäre. Die unverhältnismäßig hohe Nutzung von Surfer und Taucher hat irgendwann stark zu nerven angefangen und den Spieler früher oder später doch wieder an eine Wand geführt. Die Sinnoh-Region hat mich allerdings mit Abstand am meisten enttäuscht. Es gab maximal drei Städte, die einen freundlichen Eindruck hinterlassen haben, der Rest hat ungewohnt kalt, trist, leer und leblos gewirkt.

Kalos = 10 Punkte
Einall = 6 Punkte
Hoenn = 4 Punkte
Kanto = 3 Punkte
Johto = 2 Punkte
Sinnoh = 1 Punkt

Dritte Kategorie: Verbrecherorganisation(en)
Eine Verbrecherorganisation zu bewerten kann ziemlich zynisch wirken: Je boshafter ihr Ziel ist, desto besser ist ihre Darstellung. Aus diesem Grund muss ich Kanto und Johto hier auf die letzten beiden Plätze setzen. Von Team Rocket ist irgendwie nie eine ernsthafte Bedrohung ausgegangen, und als sich die Organisation schließlich aufgelöst hat und in der Johto-Region nur noch traurige Reste erkennen ließ, war es damit endgültig vorbei. Hier machen eindeutig Team Aqua und Team Magma das Rennen. Es war spannend, nicht im Alleingang gegen eine Verbrecherorganisation kämpfen zu müssen, wie es sonst immer der Fall ist, sondern zu erleben, wie zwei von ihnen sich gegenseitig an den Kragen gehen wollen. In Pokémon Smaragd war man dann sogar an dem Punkt angelangt, dass man beide Teams bekämpfen musste. Team Galaktik aus der vierten Generation verfolgt ebenfalls ein sehr hohes Ziel, wird allerdings mehr oder weniger plötzlich und ohne erkennbare Erklärung in die Handlung gepresst, was den Gesamteindruck stark geschmälert hat. Bei Team Plasma war das Gegenteil der Fall: Hier wurde ein eigentlich ziemlich banales Ziel verfolgt, aber die Darstellung war sehr bedrohlich, sodass man sich im Spiel wirklich einer Gefahr ausgesetzt sah. Die sechste Generation hat dann nochmal einen draufgesetzt und einen systematisch geplanten Völkermord thematisiert. Flordelis hat sich lange verdeckt gehalten und erst im finalen Moment die Bombe platzen lassen. Allerdings hat man hier lange nicht gemerkt, worum es eigentlich geht. Es wurden zwar immer wieder ein paar Andeutungen gemacht, aber das Ausmaß der Pläne wurde erst am Ende deutlich, wodurch die Thematik etwas eintönig wurde. (Trotzdem freue ich mich schon jetzt auf die entsprechenden Episoden im Anime.)

Hoenn = 10 Punkte
Kalos = 6 Punkte
Einall = 4 Punkte
Sinnoh = 3 Punkte
Kanto = 2 Punkte
Johto = 1 Punkt

Vierte Kategorie: Soundtrack
Hierbei beziehe ich mich auf meine beiden erstellten Bewertungen aus dem Thread "Musik aus den Pokémon-Spielen": Klick 1 | Klick 2
Die Melodien der Remakes werde ich hierbei allerdings nicht separat berücksichtigen und der ursprünglichen Edition zuordnen.

Einall = 10 Punkte (20 Favoriten)
Kalos = 6 Punkte (16 Favoriten)
Hoenn = 4 Punkte (11 Favoriten)
Kanto = 3 Punkte (8 Favoriten)
Johto = 2 Punkte (7 Favoriten)
Sinnoh = 1 Punkt (5 Favoriten)

Fünfte Kategorie: Arenaleiter
Die besten Arenaleiter haben meiner Meinung nach Kanto und Hoenn. Bei der Kanto-Region kann es natürlich wieder einmal an der lieben Nostalgie liegen. Viele Arenaleiter waren mir schon bekannt, bevor die ersten Spiele nach Deutschland kamen, weshalb ich sie sehr gut einschätzen konnte. Rocko wird auf Dauer eine Mischung aus Gegner und Kumpel bleiben, Misty zu besiegen wird immer eine Genugtuung sein, Major Bob seine Grenzen aufzuzeigen ebenso, Erika ist die optimale Mischung aus Ruhe und Gefahr, Koga ist ein cooler Ninja, vor Sabrina und ihren Psycho-Pokémon wird man immer eine gehörige Portion Respekt haben, Pyro erfrischt durch seine rätselhafte Art und am Ende darf man Giovanni noch einmal herausfordern. Hoenn punktet in erster Linie dadurch, dass man den Sohn bzw. die Tochter eines Arenaleiters spielt und diesen im Laufe der Geschichte besiegen muss. Aber auch die anderen wissen durchaus zu überzeugen: Hinter den schüchternen Fassaden von Felizia und Flavia befinden sich gute Kämpferinnen, Walter wird immer der alte Mann sein, den man anfangs belächelt und hinterher für sein Können verflucht, der Doppelkampf war etwas vollkommen Neues und am Ende hat Wassili auf einen gewartet. Nur Kamillo und Wibke fielen ein bisschen aus der Reihe. Die Arenaleiter aus Johto und Sinnoh haben so gut wie kein Profil und landen bei mir auf den letzten beiden Plätzen. Einall punktet in erster Linie durch seine Vielfältigkeit: Man wusste manchmal nicht mehr, wo die nächste Arena steht und wer sie leitet, weil die beiden Spiele auf so viele verschiedene Personen kommen. Kalos bewegt sich im sicheren Mittelmaß.

Kanto = 10 Punkte
Hoenn = 6 Punkte
Einall = 4 Punkte
Kalos = 3 Punkte
Sinnoh = 2 Punkte
Johto = 1 Punkt

Sechste Kategorie: Top Vier
Bei diesem Punkt tue ich mich mit meiner Bewertung ein bisschen schwer. Für mich waren die Top Vier immer nur eine Einnahmequelle. Vor allem in der ersten Generation war das der Fall, weil man nach der Hauptstory und dem Gang durch das Geheimdungeon nichts mehr machen konnte. Ich glaube, dass ich im Endeffekt auch hier wieder die Kanto-Region auf den ersten Platz setzen würde, weil Bruno und Siegfried in der zweiten Generation wiederkommen und ich die entsprechende Top Vier mit Abstand am öftesten besiegt habe. Johto profitiert in gewisser Hinsicht vor allem von Bruno und Koga. Die Hoenn-Region bewegt sich eher im unteren Mittelmaß. Hier sticht eigentlich nur Dragan heraus, zumal er im Gegensatz zu Siegfried ein Team voller echter Drachen-Pokémon besitzt. Die vierte Generation besitzt meiner Meinung nach die schwerste Top Vier aller Zeiten, was durch Cynthia ergänzt wird. In der Einall-Region hat die Qualität in dieser Hinsicht bereits stark abgenommen, hier wird man erst in den Rückkämpfen gefordert. Und Kalos hat mit seinen Top Vier endgültig den Vogel abgeschossen. Die vier waren schneller platt als ein Flunschlik, hatten jeweils nur vier Pokémon im Team und darüber hinaus wurde mit Dracena das lächerlichste Top-Vier-Mitglied mit Drachen-Pokémon entworfen. Überhaupt finde ich, dass man ruhig mal andere Typen verwenden könnte. Mit Normal, Gestein, Pflanze, Fee, Flug und Elektro gibt es noch sechs Typen, die noch nie den Weg in die Top Vier gefunden haben. Stattdessen gibt es aber schon jeweils drei Trainer mit den Typen Geist, Drache, Psycho und Unlicht. Ein bisschen mehr Abwechslung wäre hier angebracht.

Kanto = 10 Punkte
Sinnoh = 6 Punkte
Johto = 4 Punkte
Einall = 3 Punkte
Hoenn = 2 Punkte
Kalos = 1 Punkt

Siebte Kategorie: Champ
Hier muss ich wieder einmal ganz klar der ersten Generation den Vorzug geben. Blau war der erste Rivale, der es tatsächlich zu etwas gebracht und nicht nur leere Worte gesprochen hat. Die anderen Rivalen reden immer davon, dass sie stärker werden und den Spieler besiegen wollen, und kommen dann 20 Jahre später mit um drei Level gestiegenen Pokémon an. Blau dagegen verhält sich dem Spieler gegenüber immer dermaßen arrogant, selbstherrlich und herablassend, dass man wirklich meint, das Land auf der Stelle verlassen zu müssen, falls man gegen ihn verlieren sollte. Ich habe noch nie so sehr unter Druck gestanden wie am Ende der blauen Edition. Man könnte Blau vielleicht vorwerfen, dass er nicht den Glanz eines Champions ausstrahlt, weil er dafür noch zu frisch bzw. jung ist, aber das tun viele andere Champs auch nicht. Den zweiten Platz macht hier meiner Meinung nach Cynthia. Endlich durfte auch mal eine Frau Champ sein, und darüber hinaus war sie nicht so dumm, ein einheitliches Team zu bilden. Siegfried hat auf Drachen-Pokémon gesetzt, während Troy auf Stahl vertraut hat. Cynthia hat ein sehr starkes Team, für das man erst einmal eine Weile trainieren muss. Das gleiche gilt für Lauro, den man erst beim zweiten Durchlauf besiegen kann. Diese Wartezeit auf den ersehnten Kampf war zwar durchaus interessant, lässt Lauro im Vergleich zu Blau und Cynthia aber etwas zurückfallen. Diantha setzt auch auf verschiedene Typen, ist im Endeffekt aber viel zu leicht und schnell besiegt.

Kanto = 10 Punkte
Sinnoh = 6 Punkte
Einall = 4 Punkte
Kalos = 3 Punkte
Johto = 2 Punkte
Hoenn = 1 Punkt

Achte Kategorie: Rivale
Es wäre ambivalent, wenn ich die Kanto-Region hier plötzlich nicht auf den ersten Platz setzen würde. Deswegen steht Blau auch hier auf dem ersten Platz. Direkt dahinter befindet sich Silver aus der zweiten Generation, der mich immer wieder an Paul aus dem Anime erinnert hat. Die dritte Generation ist in Sachen Rivalen leider das Negativbeispiel schlechthin und stellt genau die Situation dar, die ich oben erwähnt habe: Brix bzw. Maike reden immer davon, dass sie den Spieler irgendwann schon schlagen werden, weil sie ach so stark sind, und kriegen es dann nicht einmal hin, ihren Starter bis zum letzten Kampf auf die letzte Stufe zu bringen. Am Ende haben sie umwerfende vier Pokémon im Team, die absolut nichts können. Die vierte Generation hat mir in dieser Hinsicht schon wieder besser gefallen. Auf der einen Seite haben wir mit Perl einen hektischen Herausforderer, während Lucius bzw. Lucia sich die Kämpfe eher für zwischendurch aufheben, um die Stärke des Spielers zu testen. Die beiden Rivalen der fünften Generation, Bell und Cheren, haben irgendwann zu nerven angefangen, weil sie praktisch hinter jeder zweiten Ecke auf den Spieler gewartet haben und kämpfen wollten. Sie hätten die Zeit lieber ins Training stecken sollen, denn besonders stark waren auch sie nicht. Die sechste Generation bringt mit Sannah, Tierno, Trovato und Kalem bzw. Serena gleich vier Rivalen mit, von denen allerdings nur einer letztendlich im Vordergrund steht. Der Rest darf ab und zu mal kämpfen und macht dabei eine eher schlechte Figur.

Kanto = 10 Punkte
Johto = 6 Punkte
Sinnoh = 4 Punkte
Einall = 3 Punkte
Kalos = 2 Punkte
Hoenn = 1 Punkt

Wie würde Benny jetzt sagen? - "Es ist Zeit für eine Beurteilung!"