Wie gesagt, hier geht es gerade weniger um eine pädagogisch nutzbare Formulierung als um eine sachliche Diskussion und Darstellung der Dinge. Ich denke, niemand hier würde auf ein Mobbingopfer zugehen und ihm sagen "Du darfst dich halt nicht so fertig machen lassen". Aus pädagogischer Sicht wäre das tatsächlich ein etwas Vorgehen, was in dieser Diskussion aber ziemlich irrelevant ist.
Ich selbst wurde auch einmal gemobbt. Zu der Zeit war ich auch sehr zurückhaltend und nicht allzu selbstbewusst. Ich habe aber gelernt damit umzugehen. Schon einfache Vorgehensweisen können da Wunder bewirken. Wenn mir beispielsweise ein Schimpfwort wie "Ar***loch" an den Kopf geworfen wurde, habe ich ganz simpel "Ah, schön Sie kennen zu lernen. Mein Name ist Combolt" (Name von der Redaktion geändert) geantwortet, dabei am Besten noch ein Händeschütteln anbietend. Das zeigte nicht nur, dass ich mir das nicht einfach gefallen lasse, damit setze ich mir auch eine Maske aus Selbstbewusstsein auf. Und mit der Zeit wurde ich tatsächlich auch allgemein selbstbewusster und konnte Beleidigungen einfach an mir abprallen lassen. Wundersamerweise wurde ich nicht besonders lange gemobbt. Ich glaube eigentlich, dass solche einfachen Methoden auch von Personen mit wenig Selbstvertrauen angewandt werden können, um jetzt mal ein wenig von der pädagogischen Seite zu kommen. Die Opfer haben in der Regel die Möglichkeiten, sich dagegen zu Wehren, auch wenn sie nicht besonders viel Selbstvertrauen haben.