Mobbing

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  • Wie gesagt, hier geht es gerade weniger um eine pädagogisch nutzbare Formulierung als um eine sachliche Diskussion und Darstellung der Dinge. Ich denke, niemand hier würde auf ein Mobbingopfer zugehen und ihm sagen "Du darfst dich halt nicht so fertig machen lassen". Aus pädagogischer Sicht wäre das tatsächlich ein etwas Vorgehen, was in dieser Diskussion aber ziemlich irrelevant ist.


    Ich selbst wurde auch einmal gemobbt. Zu der Zeit war ich auch sehr zurückhaltend und nicht allzu selbstbewusst. Ich habe aber gelernt damit umzugehen. Schon einfache Vorgehensweisen können da Wunder bewirken. Wenn mir beispielsweise ein Schimpfwort wie "Ar***loch" an den Kopf geworfen wurde, habe ich ganz simpel "Ah, schön Sie kennen zu lernen. Mein Name ist Combolt" (Name von der Redaktion geändert) geantwortet, dabei am Besten noch ein Händeschütteln anbietend. Das zeigte nicht nur, dass ich mir das nicht einfach gefallen lasse, damit setze ich mir auch eine Maske aus Selbstbewusstsein auf. Und mit der Zeit wurde ich tatsächlich auch allgemein selbstbewusster und konnte Beleidigungen einfach an mir abprallen lassen. Wundersamerweise wurde ich nicht besonders lange gemobbt. Ich glaube eigentlich, dass solche einfachen Methoden auch von Personen mit wenig Selbstvertrauen angewandt werden können, um jetzt mal ein wenig von der pädagogischen Seite zu kommen. Die Opfer haben in der Regel die Möglichkeiten, sich dagegen zu Wehren, auch wenn sie nicht besonders viel Selbstvertrauen haben.

  • Ich denke, niemand hier würde auf ein Mobbingopfer zugehen und ihm sagen "Du darfst dich halt nicht so fertig machen lassen".


    Nun, ich sage es mal eiskalt: Eine Person hier, würde es definitiv machen.
    Und praktisch gesehen machen es viele, viele Pädagogen und auch Eltern. Als ich Gemobbt wurde, haben die Lehrer die ganze Zeit mir die Schuld gegeben. Weil ich es nicht ignoriert habe, weil ich nicht aufreizende Klamotten getragen habe (ja, das war der genaue Wortlaut meines Klassenlehrers) und weil ich nicht in einem Sportverein war (bzw. in keinem der Mainstreamvereine - ich war in einem Judoverein, aber ich hätte doch bitte Volleyball oder Handball spielen sollen, wie alle anderen Mädchen auch!). Zur Anmerkung: Ich war zu der Zeit 10 bis 13 (kurz vor meinem 14ten Geburtstag habe ich die Schule gewechselt).
    Das passiert in der Realität oft. Ich kenne genug andere Mobbingopfer, denen Lehrern und Eltern die Schuld gegeben haben und laut dem deutschen Roten Kreuz (die eine extra Abteilung zur Betreuung von Mobbingopfern haben) ist es etwas, das sehr, sehr oft vorkommt. Meist wird erst versucht gut auf die Täter einzureden und zu moralisieren und wenn das nach ein paar Monaten nichts bringt, wird dazu übergegangen, das Opfer für alles verantwortlich zu machen. Weil es sich nicht wehrt, weil es nicht dieselben Klamotten trägt, wie alle anderen, weil es keinen Sport macht, weil es zu ruhig ist und sich nicht einbringt oder oder...

  • Warum macht man andere Menschen seelisch fertig? Was haben Menschen davon und wie kann man so herzlos sein?
    Jeder Mensch hat Gefühle und man sollte nie andere Leute beleidigen, nur weil es "Spaß" macht.


    Das Problem ist - und da spreche ich aus eigener Erfahrung -, dass es nichts bringt, wenn man die Mobber darauf hinweist, dass sie unmoralisch, gar schlechte Menschen sind. Durch solche Moralpredigten belustigt man sie meist sogar noch mehr und schürt unter Umständen ihre Wut.
    Man muss halt schauen, wie man die Situation für sich selbst halbwegs erträglich machen kann. Ignorieren hat bei mir nie geklappt, dafür hat es zu weh getan und zu sehr gestört. Sich wehren geht auch nach hinten los, da man es allein kaum mit einer Gruppe von Mobbern aufnehmen kann. Ich würde mir immer Hilfe bei Erwachsenen und Autoritätspersonen suchen, auch wenn das aus Schamgründen Einiges an Überwindung kostet. Ich habe einen Freund bei der Polizei, der mich darüber aufgeklärt, hat, dass man jederzeit Mobbing anzeigen kann (nicht Mobbing selbst, aber die Straftaten, die es beinhaltet). Klar werden das die betroffenen Gleichaltrigen lächerlich und übertrieben finden, aber immerhin kriegen sie so einen richtigen Dämpfer verpasst, der sich gewaschen hat. Und wenn schon: Dann kommt man eben besser mit Erwachsenen klar als mit seinen Altersgenossen. Bei mir ist es auch so; ich gebe mich ungern mit meinen oberflächlichen und rüpelhaften Klassenkameraden ab, selbst wenn sie mich denn mal einladen würden.


    Alaiya: Ich stimme Dir in ausnahmslos allen Punkten zu. Für mich ist es kein Zeichen von Hilflosigkeit oder Verdrängung, wenn man andere in ihrer Opferrolle bestärkt. Für mich ist es ein Zeichen von Hilflosigkeit und Verdrängung, wenn man die Opfer als Täter darstellt!
    Ich halte es in nahezu jeder anderen Lebenssituation für empfehlenswert, wenn die Parteien aufeinander zugehen und sich in der Mitte treffen, nicht jedoch im Falle von Mobbing. Hier ist nur ein einziger Schritt Entgegenkommen gegenüber den Tätern völlig falsch. Wie gesagt: Ich halte auch nichts von Schwarz-Weiß-Malerei, aber bei Mobbing gibt es eben nur Opfer und Täter. Klar werden die Mobbingopfer teilweise auch aus bestimmten Gründen gemobbt, diese sind aber keine Rechtfertigung und Legitimation für das Mobbing, sondern nur Auslöser, weshalb die Täter ganz allein die Schuld tragen! Du willst doch jetzt Alaiya nicht sagen, dass sie ihre eigene Persönlichkeit zu ändern hat, nur damit sie bei anderen beliebt ist. Das ist genau das Falsche und am Ende beugt sich das Opfer nur noch mehr dem Willen der Mobber bzw. lässt sich von ihnen unterdrücken.


    Mir ist bewusst, dass einige Mobber vom Opfer zum Täter geworden sind. Das ist aber eine differenziert anzugehende Problematik. Außerdem gibt es früher selbst Opfer gewesenen Leuten auch hier nicht das Recht, deswegen wieder andere zu mobben. Dann sind diese trotz ihrer Vorgeschichte für mich Täter. Sie handeln aus anderen Motiven, nicht aus Sadismus, sondern, um etwas zu kompensieren. Diese Ex-Opfer tun mir ja auch leid, aber in dem Moment, in dem sie andere mobben, sind sie Täter und dann hat man keine Rücksicht auf ihre Vorgeschichte zu nehmen. Dies kann man an anderer Stelle tun. Solange die Täter zurechnungsfähig sind, gehören sie bestraft. Wenn jetzt jemand ein Trauma vom eigenen Mobbing hat, ist es etwas Anderes, das steht außer Frage. Aber gerade die Ex-Opfer müssten am besten wissen, wie sich all diese Demütigungen anfühlen, und es entsprechend unterlassen.


    Noch einmal: Für mich sind die Opfer nicht in der Pflicht, etwas an sich zu ändern/ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Sie können es im eigenen Interesse tun, aber das ist optional und darf auch nichts damit zu tun haben, dass dann das Mobbing aufhören würde. Viel mehr haben die Opfer das Recht, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden.
    An der Stelle kann ich übrigens auch sagen: Schluss mit der Sozialromantik beim Jugendstrafrecht!



    @Alle Mobbingopfer da draußen: Lasst Euch nicht unterkriegen! Eure Peiniger mögen cool, beliebt und Euch körperlich überlegen sein. Aber Ihr seid im Gegensatz zu ihnen soziale, gewissenhafte Persönlichkeiten, die ihnen in Sachen Anstand, Moral und Würde um Einiges voraus sind!


    Vinum: Du hast es vollkommen auf den Punkt und mich ungelogen ein wenig zum Weinen gebracht: Einer meiner Mobber hat mir erst kürzlich dreckig ins Gesicht gelacht und gesagt: "Ich mobbe Dich, weil ich es kann, Du Spast." Diese Grausamkeit stimmt mich einfach nur so unglaublich traurig, weil man weiß, dass man noch so viel an diese Leute appellieren kann, und sie sich dennoch nicht bekehren lassen.

    Bin auf der Suche nach Freundescodes von Animal Crossing: New Leaf-Spielern schickt mir doch eine PN :)


    Stahl-Safari mit Flunkifer, Forstellka und | Bronzong ----- PN an mich (FC: 4828 - 5886 - 1305, 3DS-Name: Florian)


    --- Im Sommer ärgere ich mich über schwüle Hitze, Schweißausbrüche, Fliegen, Spinnen und andere Insekten und wünsche kältere Jahreszeiten herbei;
    Im Winter ist mir kalt, ich habe raue Haut und liege mit Fieber im Bett und will endlich wieder ins Freibad! ---

    5 Mal editiert, zuletzt von Divinios () aus folgendem Grund: Ergänzungen und Rechtschreibkorrektur

  • Es gibt aber keine Rechtfertigung für vorsätzliche physische und psychische Gewaltanwendung gegen andere Menschen. Wieso versuchst du so verbissen, eine zu finden, Bastet?


    Klar wird man immer mal wieder mit unsympathischen Leuten konfrontiert oder muss sogar zeitweise mit solchen zusammenarbeiten, aber es liegen Welten zwischen berechtigter Kritik oder "ein bisschen hänseln" und systematischer Demütigung und Schikanen, die den Zweck haben, das Opfer zu brechen. Letzteres ist Mobbing und das darf unter gar keinen Umständen toleriert werden. Dummerweise wird es das aber, weil in unserer Gesellschaft gerne Täter-Opfer-Umkehr betrieben wird, was man an manchen Beiträgen hier wieder gut sehen kann. Der Grund, warum Mobbing so verbreitet ist, ist nunmal diese sozialdarwinistische Denkweise, dass nur der Stärkste das Recht hat, zu überleben und Abweichler sowieso immer böse seien und es daher gewissermaßen verdient hätten, schikaniert zu werden.
    Wirklich übel ist es, wenn selbst Lehrer diese Ansichten vertreten und Mobbing unter den Schülern deshalb ignorieren/verharmlosen oder sogar fördern.

  • Es gibt aber keine Rechtfertigung für vorsätzliche physische und psychische Gewaltanwendung gegen andere Menschen. Wieso versuchst du so verbissen, eine zu finden, Bastet?


    Es geht doch weder um Rechtfertigung, noch um Schuldzuweisungen.


    Ich stimme Bastet zwar nicht in allen Punkten zu, aber ich finde, dass hier trifft die Kernaussage der einen Seite dieser Diskussion ganz gut:

    "Ich arbeite gegen die Gruppe"-Mentalität fassen Kinder mit noch mehr Frustration auf als Erwachsene.


    Man stelle sich die Situation beispielsweise mal am Arbeitsplatz vor: Du bist in einem Team von Kollegen, da hat jeder so seine Eigenarten, vielleicht die eine Kollegin, die hier und da mal eine Raucherpause macht, was für alle ok wäre/ist, nur für den Chef nicht. Als Team/Gruppe hat man vielleicht auch hier und da so die eigenen Kniffe, die Arbeit zu bewältigen, die es für alle Beteiligten, z.B. Mitarbeiter und Kunde, angenehmer macht. Findet nur der Chef alles andere als toll - so manchen Führungspersönlichkeiten wird ja durchaus nachgesagt, einen praxisfremden Blick auf so manche Dinge zu haben.
    Und dann hast du da in deinem Kollegenteam diesen einen Mitarbeiter, der sich furchtbar an eurer aller restlichen Arbeitsweise stört und die rauchende Kollegin wegen ihrer Raucherpausen missbilligt und Chefes Liebling zwitschert dann ein bisschen, was für euch alle oder den einzelnen, nämlich die rauchende Kollegin, die aber alle gut leiden können, Konsequenzen hat.


    Sowas stört das Klima am Arbeitsplatz und von Teamfähigkeit, sei es nur, sich einfach gegenseitig zu tolerieren und kurz gesagt sich um seinen eigenen Scheiß zu kümmern, zeugt das auch nicht gerade.
    Sicherlich - der erste Weg wird sein das Gespräch und eine Lösung zu suchen, wie man stattdessen besser miteinander auskommt. Und wenn am Ende nur das Ergebnis steht - wir machen es so, wie wir es für richtig halten und du so, wie du es für richtig hälst und kommen uns damit am besten nicht in die Quere. Vor diesem ersten Weg wird im Kollegenteam trotzdem erstmal Frustration herrschen.


    Als Erwachsener kommt da aber vermutlich eher zur Vernunft und sucht einen Weg, weil man gelernt hat, mit solchen Konflikten umzugehen.
    Bei Kindern ist das, gerade in einem gewissen Alter, aber oft nicht der Fall - und der Weg der Frustration der Gruppe ist dann nicht das Gespräch zu suchen, sondern bleibt Frustration und wir sind beim Mobbing.


    Beim bewussten, provokativen Anderssein oder bewusstem Distanzieren von der Gruppe greift selbiges - das "dazugehören wollen" lässt sich ja schon im (Klein)kindalter beobachten, ich denke da immer an das exemplarische Experiment (die genauen Umstände kenne ich aber nicht mehr), die zeigten, dass auch Kinder schon dazu neigen bei bestimmten Dingen einfach z.B. mitzulachen, weil die anderen Kinder aus der Gruppe das tun. Gerade im jugendlichen Alter fällt es schwer, mit Andersartigkeit umzugehen, sei es bei einem selbst oder bei einem anderen oder damit, wenn sich jemand bewusst distanziert - da braucht bloß einer seinen blöden Gedanken laut aussprechen und die Gruppendynamik greift "Hey, das find ich auch" und schon wären wir wieder beim Endergebnis.


    Sich gewisse Dinge einfach sonst wo vorbei gehen zu lassen oder sich entsprechend mit etwas auseinander zu setzen ist nichts, was man einfach so hat - auch das muss man lernen und das findet nicht unbedingt im Jugendlichen Alter statt.
    Gab doch erst letztens eine Studie dazu, dass die, ich glaube ca. 15-jährigen von heute zu einem großen Teil nicht mit Alltagsproblemen umgehen können, da scheitert es schon sich das erste Mal eine Zugfahrkarte am Automaten zu kaufen. Und die sollen dann wissen bzw. mit gesellschaftlichen und sozialen Konflikten/Problematiken" umgehen können?
    Wäre in meinen Augen mal ein anderer Ansatzpunkt - so Sachen wie Toleranz und soziales Miteinander und eben, sei es nur, sich zu tolerieren, kommt zwar entfernt in der Schule zur Sprache bei Themen wie dem dritten Reich oder die damalige Situation der Afroamerikaner in Amerika, aber wenn ich an meine Schulzeit denke, da wurde uns nie direkt nahegelegt, was Toleranz eigentlich für uns bedeutet, sondern immer nur für andere.


    Es geht wie gesagt nicht darum, irgendwas zu rechtfertigen - sicher rechtfertigt nichts Mobbing. Aber, es wurde schon genannt, es geht um Ursachen und an denen muss man schließlich ansetzen, wenn man da präventiv wirken will.
    Und das könnten beispielhaft, wie hier genannt wurde, das Selbstbewusstein oder die allgemeine Toleranz sein.


    Selbstbewusstsein hilft möglichen Opfern, mit der Problematik besser umzugehen, dem entgegenzutreten, denn in der Regel hören die Täter nicht von selbst auf, statt sich unter den "Vorwürfen" begraben zu lassen und unter Umständen noch für bare Münze zu nehmen.
    Allgemeine Toleranz, dass solche Gruppendynamiken andersherum wirken - dass die Gruppe sich nicht auf das mögliche Opfer stürzt, sondern es toleriert.
    Denn Mobbing hat nun mal immer zwei Seiten - auch ohne dass man dem Opfer die Botschaft vermittelt, dass es selber und alleinig die Schuld trägt.

  • Und ihnen das zu erzählen, das "Lass dir das nicht gefallen", "Tritt selbstbewusster auf!", "Du darfst dich halt nicht fertig machen lassen!", "Versuch es doch einmal mit Kampfsport" und dergleichen ist einfach falsch, weil es aus der Sicht des Opfers, das am Anfang wohl schon wenig Selbstbewusstsein hatte und durch das Mobbing sicher nicht mehr Selbstbewusstsein gewinnt, sagt: "Hey, selbst Schuld!" Das mag nicht so gemeint sein, aber genau so kommt es beim Opfer an.
    Es ist schon richtig auch das Opfer zu betreuen, aber das darf nicht auf die "Du musst" oder "Du sollst" Art geschehen, weil es in der Situation einfach alles für das Opfer noch schlimmer macht.


    Ich meine ja auch nicht, dass man es sich so einfach machen soll, wenn das so rüber kommt dann tut es mir Leid dafür. Diese Platitüden mit "Du musst Selbstbewusster werden" halte ich ebenso schwachsinnig, wie die ständigen Schuldzuweisungen, ohne aber die Ursachen für das Mobbing an sich zu reflektieren oder diese tollen "Das musst du ignorieren Ratschläge". Problem ist natürlich, dass gerade Kinder die Ursachen nicht reflektieren können und sie dafür Hilfe brauchen.
    Ich habe schonmal geschrieben, dass ich eine gute Betreuung beider Seiten für Sinnvoll erachte, da eben auf beiden Seiten bestimmte Probleme vorhanden sind, die man lösen muss. Bei den Täter muss man vor allem versuchen herauszufinden, warum sie sich so verhalten und warum sie anders als andere Mitschüler nicht friedfertig miteinander umgehen können. Es kommt nicht selten vor, dass die Täter Probleme bei der Empfindung von Empathie haben, Aggressionen nicht im Griff haben etc. pp., die natürlich auch im Elternhaus begründet liegen können. Aber auch dem Opfer muss man helfen, die Vergangenheit aufarbeiten um dann die Ursachen für das mangelnde Selbstvertrauen zu finden um dann evtl. durch Bewältigung dieser Vergangenheit das Selbstvertrauen nach und nach durch bestimmte Methoden wieder auf zu bauen, dass das nicht sofort geht und stellenweise Jahre brauchen wird ist klar. Das ist aber Wunschdenken, was wohl auch daran liegt, dass oftmals nicht genügend Anlaufstellen existieren, weil unter Umständen der deutsche Staat zu knausrig ist und man zu den einfachsten Lösungen greift, die dann im Endeffekt zum Klassen- oder gar Schulwechsel neigen. Ich stimme dir in deinem Beitrag zu, allerdings ist das, was wir uns wünschen von der Realität leider weit entfernt. Viele Kinder werden im Jugendalter mit dem Mobbing meist alleine gelassen und kriegen kaum wirkliche Hilfe, die bei der Aufarbeitung des Erlebten hilft. Nicht unselten verfallen diese aber selbst im Erwachsenenalter in dieses Bild, dass es nur den bösen Mobber gibt und das man selber aber gar kein Problem habe, was aber so eben nicht stimmen muss, da es für Mobbing meist Präferenzen gibt. Ab dem Alter kommt selten einer von selbst, der einem hilft und an die Hand nimmt, dieser Luxus bleibt ja selbst unseren Kindern verwehrt, weil man indirekt erwartet, dass jemand, wenn er ein Problem hat zu einem selber kommt. Man muss sich in dem Alter dann selber eben eingestehen, dass man unter Umständen weitreichendere Probleme hat als nur das Mobbing und das man Hilfe braucht, das aufzuarbeiten. Um aber den Gang zum Psychologen zu wählen oder sich anderweitig Hilfe zu suchen und um mit diesem auch über die Vergangenheit zu sprechen um das aufzuarbeiten, dafür muss man aber selber auch erkennen, dass es für das erlebte Ursachen gibt, die unter Umständen auch mit einem selbst zusammenhängen und das man Hilfe braucht um damit fertig zu werden. Ich denke mal wir sind uns einig, dass im Erwachsenenalter es einem weniger hilft, wenn man nur in Schuldzuweisungen, Selbstmitleid und der gleichen versinkt, ab hier muss man schon versuchen seine Vergangenheit und sich selbst kritischer zu reflektieren.
    Und hier habe ich von Erwachsenen geredet. Ich erwarte nicht von Teenager in der Pubertät, dass sie solche Probleme selber lösen und sich alleine Hilfe suchen. Hier müssen Eltern und Lehrer ran. Aber bei beiden Gruppen habe ich oftmals das Gefühl, dass Seitens der Ursachen von Mobbing und deren mögliche Folgen wenig Wissen vorhanden ist, weshalb sie zu einfachen Lösungswegen greifen. Viele tun das ab, mit einem "Ist ja nicht schlimm" oder "Das musst du Igrnorieren", aber wahrscheinlich auch, weil sie es nicht besser wissen, weil sie nicht wissen, dass Mobbing evtl. unter Umständen auf mangelndes Selbstvertrauen oder Probleme im Sozialverhalten zurückzuführen ist, die logischerweise irgendwo herkommen müssen und demnach Handlungsbedarf benötigen.

    Das Problem ist - und da spreche ich aus eigener Erfahrung -, dass es nichts bringt, wenn man die Mobber darauf hinweist, dass sie unmoralisch, gar schlechte Menschen sind.


    Kann man aber auch nachvollziehen, dass das nicht fruchtet, weil solche Kommentare eben immer einen Angriff auf die eigene Person darstellen und man sich selbst als Schüler bei sowas wehrt, zumal es selbst was Moralvorstellungen angeht, es unter den Schülern stellenweise viel Spielraum gibt. Ich halte es zudem ziemlich gewagt Jugendliche, die sich noch in der Entwicklung befinden als durchgängig schlechte Menschen zu betiteln. Die Ursachen von Mobbing sind nämlich so vielfältig, dass man sie nicht nur auf einen Schüler abwälzen kann, der unter Umständen ebenfalls Probleme hat, die die Entstehung seines Verhaltens begünstigen, zum Beispiel ein sehr intolerantes Elternhaus, wo man wenig Verständnis für Minderheiten hat, wo evtl. Aggressionen an der Tagesordnung sind und so weiter, soll jetzt keine Rechtfertigung sein, kann aber seine Ursachen haben. Auch Schule und Elternhaus tragen ihren Teil zur Entstehung bei. Schulen wo starkes Mobbing auftritt haben meist das Problem, dass die Führungsspitzem sprich die Lehrer versagen, indem sie das Mobbing nicht ernst nehmen, sprich vieles als ein "Ist ja nicht so schlimm" herunterspielen und wenig Kontakt zu Beratungsstellen und Eltern halten und selten eine klare Stellung beziehen. Zudem ist das Schulklima sehr oft, sehr feindseelig gestimmt. Oftmals ist für die Schüler kaum Spielraum beim Lösen von Konflikten und zwischenmenschlichen Problemen vorhanden. Eltern spielen insoweit eine Rolle, weil sie die Ängste der Kinder vor der Schule allzu oft selber herunterspielen und nicht richtig wahrnehmen oder gar bei bestimmten Verhaltensauffälligkeiten keine Hilfe suchen.

    Zitat

    Dazu kommt wie Divinios sagte, dass es keine Hilflosigkeit oder Verdrägung ist die Opferrolle zu bestärken, ganz im Gegenteil ich finde sogar, sobald diese "Opfer" ihren sagen wir mal "Beschützer" gefunden haben gehen sie auch gerne aus sich raus, weil sie wissen jetzt habe ich jemanden zum reden.


    Nur weil er das dauerhaft behauptet macht er das trotzdem nicht wahr. Diese Opferrolle in der sich viele befinden und hier meine Ich Menschen, die bereits in einem Alter sind, wo sie ihr verhalten auch selber reflektieren können sieht bei vielen oftmals so aus, dass man der Meinung ist, dass man an der Situation nichts ändern kann. Diese Opferrolle beschränkt sich ja nicht nur auf Mobbing, so ein Verhalten findet zuhauf bei Menschen, mit sozialen Problemen. Und wenn man in einer Situation gefangen ist, die unangenehm ist, wo einem keiner beisteht und die man alleine nicht ändern kann, dann ist man dieser Situation hilflos. Gleichzeitig verfällt man in Schuldzuweisungen und versucht nicht, das eigene Sozialverhalten zu reflektieren, was vielmehr der Verdrängung von Problemen dient, da man eben bestimmte Persönlichkeitsmerkmale hat, die Mobbing fördern und nicht ganz unproblematisch sind, die aber auch seine Ursachen haben. Das Einfügen in die Opferrolle ist nie wirklich gut, da sie oftmals Resignation zur Folge haben und eben nur immer mehr in den Sumpf der Probleme hineinzieht. Und solche "Beschützer" sind auch keine gute Hilfe und sind eher hinderlich, da eben das Opfer mit einem Beschützer unter Umständen zur Rache neigen könnte, zudem macht sich das Opfer eben auch abhängig, schließlich ist der Beschützer nicht immer da.

  • Es gibt aber keine Rechtfertigung für vorsätzliche physische und psychische Gewaltanwendung gegen andere Menschen. Wieso versuchst du so verbissen, eine zu finden, Bastet?



    Vllt. ist sie einfach eine von der Sorte Leute, die Menschen einfach nicht abhaben kann, weil sie so wenig Selbstbewusstsein haben, ich habe so eine im Betrieb und jedesmal wenn ich ich eingeschüchtert bin oder verunsichert beginnt sie zu maulen, weil ich grade so eine Einstellung habe :D . (Damit bezichtige ich dich NICHT dass du eine Mobberin wärst)
    Vllt. aber auch einfach nur ein perfekter-Mensch-Gedanke Typ, so Leute kenn ich auch.
    (Ich hoffe du siehst das nicht als Angriff auf dich, damit will ich dich in keinsterweise beleidigen oder runterziehen)



    Alayia hat hierbei ein Paradebeispiel gebracht:


    Zitat von Alayia

    Und dieses Problem muss angegangen werden - während aber auch gleichzeitig klar gemacht wird, dass das Opfer keine Schuld trifft und die Täter entsprechend konfrontiert werden.


    Das ist ein Satz den ich schon immer hören wollte *freuden Tränen*, denn wie Vinum sagte, die Gesellschaft betreit gerne die Täter-Opfer-Umkehr, wo irgendwann dem Opfer eingeredet wird es sei Schuld.
    Nochmal zu den Petzen oder schleim Sch... diesen Leuten kann man auch anderster ihren Standpunkt vermitteln, da müssen keine 10 Leute auf denjenigen gehen nur damit er mal seine Abreibung bekommt, der jenige würde allein schon bemerken, dass er Mist gebaut hat wenn er an Gruppenaktivitäten nicht mehr teilnehmen darf. (Das habe ich in meiner Klasse selbst miterlebt, den wir hatten so einen, dem wurde aber ganz schnell klar was er verbockt hat und hat sich demnach auch gebessert und wir haben den nicht zu grunde gerichtet)


    Zitat von Vinum

    Der Grund, warum Mobbing so verbreitet ist, ist nunmal diese sozialdarwinistische Denkweise, dass nur der Stärkste das Recht hat, zu überleben und Abweichler sowieso immer böse seien und es daher gewissermaßen verdient hätten, schikaniert zu werden.


    Satz und Sieg, dass war so mein Gedanke im Hinterkopf als ich alleine das hier mal so im Forum gelesen habe.
    Dazu kommt wie Divinios sagte, dass es keine Hilflosigkeit oder Verdrägung ist die Opferrolle zu bestärken, ganz im Gegenteil ich finde sogar, sobald diese "Opfer" ihren sagen wir mal "Beschützer" gefunden haben gehen sie auch gerne aus sich raus, weil sie wissen jetzt habe ich jemanden zum reden.
    Da wie schon gesagt wurde auch einfach als zu oft von den Lehrern oder von den Eltern gesagt wird "Stell dich nicht so an", "ignoriere es einfach", dass sind Punkte damit können manche "Opfer" etwas Anfangen, ,aber auch sehr viele eben nicht.
    Meine Eltern haben immer nur gesagt "ignoriere es einfach" und die Lehrer hat es gar nicht interessiert, die haben mir eher noch den Eindruck gemacht, dass sie Angst haben selber noch zum "Opfer" zu werden.


    Würde ich nach meinem Vater gehen hätte ich alles umgehauen was mich nur dumm von der Seite angeguckt hätte, aber diese Denkweise kann ich nicht wirklich vertreten.
    Allein mit Worten wird man bei einer großen Gruppe nicht ankommen (oft auch nicht wenn man sich die "Mobber" einzeln pickt), nächster Punkt ich mach mich noch kleiner, wäre aber auch schlecht ziehst dich ja noch mehr zurück.
    Anderer Punkt ich schlag mal um dich und wie ich es als so gut kenne heißt es dann ja das Opfer ist jetzt der Arsch, jetzt kommt er doch mal irgendwie aus sich raus und zeigt so nicht, aber dann ist man wieder der Boo-Mann.


    Es können ja gerne Ursachen gesucht und gefunden werden, aber es steht fest Mobbing wird es immer geben, da es immer einen Punkt gibt für Mobber, sich ein Opfer zu suchen und es fertig zu machen, sei es Klamotten, sei es Aussehen, sei es Verhalten (und nein ich meine damit nicht die petzen, sondern schüchterne und nicht so selbstbewusste).
    Es wird auf keinenfall die Sache besser machen wenn man den Opfern Mitschuld gibt, den egal was das Opfer für Probleme hat, es rechtfertigt aufkeinen Fall es zu mobben!


    Ich hoffe ich habe es verständlich geschrieben bin nicht wirklich einer der sich so gut artikulieren kann (auch ein Grund warum ich oft dumm angemacht wurde -.- , naja egal :D )


    Edit: Aber vllt. ist es für mich einfach nur ungewohnt, dass das Thema MObbing hier zur Disskussion offen steht und in einem anderen Forum am Stammtisch hängt, wo feststeht, dass egal warum Mobbing nicht die Lösung ist und den Opfern keine Schuldzuweisungen gegeben wird. :P

  • Beim bewussten, provokativen Anderssein oder bewusstem Distanzieren von der Gruppe greift selbiges


    Hier wird die ganze Zeit, von dir und von Bastet, von einem bewussten Provozieren gesprochen und es tut mir leid: Nein, Kinder provozieren dahingehend nicht bewusst (und selbst wenn wäre es immer noch keine Rechtfertigung für Mobbing).


    Erst einmal zum Thema "Lehrers Liebling" und "Petze".
    Einzelkinder, vor allem Einzelkinder mit alleinerziehenden Eltern. wachsen oftmals mit überdurchschnittlich vielen Erwachsenen in ihrer Umgebung auf und eher weniger gleichaltrigen. Selbiges gilt bei wesentlich älteren Geschwistern. Das Kind lern so sozialen Umgang mit Erwachsenen und ist demnach eher unsicher im Umgang mit gleichaltrigen. Und das kann auch ein halber Tag Kindergarten (wenn das Kind denn im Kindergarten ist) nicht ausgleichen. Bei manchen ist es so, dass Nachbarskinder zum Spielen da sind und dergleichen, aber nicht bei allen. Und diese Kinder suchen ganz instinktiv daher auch in der Schule die Nähe der Lehrperson, weil die Erwachsen ist und damit etwas, wo der Umgang mit erlernt ist. Das Kind hat nicht das Ziel sich beim Lehrer einzuschleimen, sondern handelt ganz instinktiv.
    Und bei Petzen ist es ganz ähnlich. Petzen ist angelernt. Kinder im Kindergartenalter erzählen viele Sachen ungefiltert. Die erzählen ihren Eltern dann in einem Atemzug, dass sie heute Kastanien gesammelt haben, wie dass Bobby der Lisa am Rock gezogen hat. Und manche Eltern bestätigen dass dann und andere nicht. Also einige sagen "Das ist aber nicht in Ordnung vom Bobby!" und vielleicht sogar "Das solltest du mal der Frau Betreuerin sagen.", während andere Eltern sagen "Ja, aber ist ja nichts schlimmeres passiert." und haben es dann damit abgetan. Oder gehen gar nicht drauf ein. Und so lernt das Kind eben zu Petzen oder auch nicht. Kinder im Alter zwischen 4 bis 6 Jahren haben alle eine Phase, wo sie sogar absichtlich viel petzen und je nachdem wie Eltern und eventuell Kindergartenbetreuer damit umgehen, wird dieses Verhalten behalten oder abgelegt.


    Na ja, und dann gibt es noch einfach den Fall des Kindes mit einem extremen Gerechtigkeitssinn. Das halt bestimmte Vergehen (Schummeln während Klassenarbeiten oder vielleicht wenn Martin bei der Schneeballschlacht einen Stein im Schneeball hatte) gezielt mitteilt, weil es diese Sachen eben als ungerecht empfindet. Und dennoch kann es sein, dass wenn der Schummler oder Martin besonders beliebt sind und ihre kleine Clique haben, sie deswegen ins Aus geraten, obwohl es in beiden Fällen durchaus berechtigtes "Petzen" gewesen sein mag (Schummeln bringt auf Dauer niemanden weiter und ist zudem jedem anderen, der für einen Test gelernt hat, gegenüber unfair und so ein Stein kann zu ernsthaften Verletzungen führen).



    Und was andere Sachen angeht:
    Nicht alle Kinder fühlen sich in bestimmter Kleidung, die gerade in ist, wohl. Und nicht alle Kinder dürfen diese Tragen.
    Nicht alle Kinder haben dieselben Interessen und manche können diese einfach nicht vorheucheln.
    Und bei Erwachsenen erwartet man das ja auch gar nicht mehr - sieht es eventuell sogar als daneben an - wieso dann aber von Kindern? Nur weil ein Kind dazu steht, dass es Band XY, die gerade von allen gleichgeschlechtlichen Altersgenossen gehört wird, scheiße findet, ist das kein Grund denjenigen auszuschließen.



    Davon abgesehen ist es wie gesagt so, dass die meisten Mobbingfälle eben nicht deswegen existieren, sondern weil jemand einfach durch Körperhaltung und Auftreten praktisch "Opfer" auf die Stirn tattowiert trägt.



    Ich meine ja auch nicht, dass man es sich so einfach machen soll, wenn das so rüber kommt dann tut es mir Leid dafür.


    Gut, Entschuldigung angenommen. Es wirkte auf mich wirklich so.
    Mit der neuen Formulierung verstehen wir uns auch ;)


    Es kommt nicht selten vor, dass die Täter Probleme bei der Empfindung von Empathie haben, Aggressionen nicht im Griff haben etc. pp., die natürlich auch im Elternhaus begründet liegen können.


    Sagen wir es mal so: Ich denke es liegt durchaus in einer Unausgeglichenheit der Täter. Und tatsächlich auch deswegen, dass die Lehrer oft ein blindes Auge darauf geben und sich nicht drum scheren, wird dann auch den Tätern, die vielleicht auch soziale Hilfe gebrauchen könnten, nicht geholfen.
    Von der Kerngruppe bestehend aus sechs Schülern, die mich damals gemobbt haben, hat nur einer normal den Abschluss am Gymnasium gemacht. Drei andere haben Schule irgendwann während der Oberstufe abgebrochen und eines der Mädel hat angefangen Drogen zu nehmen. Das nächste Mädel ist direkt nach Schulabschluss abgehauen und hier hat wohl seither nie wieder jemand etwas von ihr gehört. Und der letzte... Nun, der sitzt aktuell wegen schwerer Körperverletzung ein. Und der ist wohlgemerkt nicht nur bezüglich Mobbing auffällig geworden, sondern allgemein durch agressives Verhalten (er ist einmal auf eine Lehrerin losgegangen und hat einmal ein Tier zu Tode geprügelt), aber weil die Eltern wohlhabend waren, wurde immer weggeschaut und maximal mahnend der Finger gehoben. Die schwere Körperverletzung wäre sicher zu verhindern gewesen, hätten Lehrer und vor allem die Eltern, die das alles nicht wahrhaben wollten, sich nicht blind gestellt.
    Und auch bei der Mobbngsituation nach dem Schulwechsel - wo ich allerdings nicht das Opfer war, sondern ein Schwuler Mitschüler und eine sehr unsichere Mitschülerin - war der Haupt-Mobber ein Junge, der aus einer ziemlich kaputten Familie kam, die ihn mies behandelt hat. Allerdings hat bei dem ein Lehrer nicht aufgegeben und hat ihn halt gezielt gefördert und ihm Sonderaufgaben und so gegeben, nachdem der Junde mal eine Woche auf der Polizeiwache wegen einer Prügelei, die er in einer Disko angefangen hatte, einsaß (und die Eltern sich weigerten ihn abzuholen von dort). Und nachdem der Lehrer das ein paar Monate gemacht hatte, war die Situation komplett aufgelöst. Klar, das Mädchen war weiterhin eher Außenseiterin und zumindest die anderen Jungen waren gegenüber dem Schwulen sehr misstrauisch, aber es gab kein Mobbing mehr. Und das obwohl bei dem Jungen die anderen Lehrer schon aufgegeben hatten und der Direx gedroht hatte, ihn von der Schule zu werfen (da es eine Privatschule war, hatte der Direx natürlich das Recht das einfach zu machen).


    Genau deswegen ist eben dieses Nichts tun und Victim-Blaming auch noch schlimmer... Weil letzten Endes das niemandem hilft.


    Wobei manche Lehrer natürlich dann auch zu sehr mit Samthandschuhen drangehen und das ist dann eben auch Kontraproduktiv. :/ Es muss schon einmal durchgegriffen werden und es muss sich auch einfach mal mit den Mobbern und ihren Eltern zusammengesetzt werden.

  • Genau deswegen ist eben dieses Nichts tun und Victim-Blaming auch noch schlimmer... Weil letzten Endes das niemandem hilft.

    Das wäre für mich aber das andere Extrem. Wenn man das Opfer für "schuldig" hält und den Täter außer Acht lässt. Mir persönlich geht es darum, dass man nicht viel erreicht, wenn man sich nur um eine Seite kümmert, weswegen ich es als falsch empfinde, wenn sich so viele (auch hier in der Diskussion) nur auf die Täterseite konzentrieren. Wenn man eine von beiden Seiten ignoriert bzw. falsch behandelt, dann bleibt ja die andere Seite weiter existieren. Entweder das Opfer wird von wem anderen Opfer, weil man mit dem Kind/Erwachsenen nie darüber gesprochen hat, wie es entgegenwirken kann (vor allem bei Kindern ist Hilfe von außen wichtig, aber das hast du ja auch selber angemerkt) oder der Täter sucht sich ein anderes Opfer, weil man mit ihm die Situation nie geklärt hat. So oder so, kann es nicht sein, dass man stumpf sagt "Nur der ist verantwortlich!".


    Ansonsten bin ich persönlich wohl auch eher die Person, die mal "zu viel" Mitleid mit dem Mobbingopfer zeigt, obwohl ich es objektiv betrachtet als wichtig empfinde die Situation insgesamt zu lösen. Ich würd ja niemals zu wem hingehen und sagen "Reiß dich mal zusammen" (sorry, allein die Vorstellung tlmao). Also, falls auch mein Beitrag zu angriffslustig rüberkam: Nein, so würde ich natürlich nicht vorgehen. Aber ich steh zu meiner Meinung, dass man bei Mobbing nicht zu einseitig vorgehen darf.

  • Hier wird die ganze Zeit, von dir und von Bastet, von einem bewussten Provozieren gesprochen und es tut mir leid: Nein, Kinder provozieren dahingehend nicht bewusst (und selbst wenn wäre es immer noch keine Rechtfertigung für Mobbing).


    Ich rede bei bewusstem Provozieren auch nicht von Kindern, sondern von Jugendlichen und doch, die provozieren sehr wohl bewusst, völlig egal, ob jetzt Eltern oder Gleichaltrige.


    Und nein, das rechtfertigt Mobbing nicht, das behauptet hier aber auch niemand, ganz im Gegenteil.

  • Vllt. ist sie einfach eine von der Sorte Leute, die Menschen einfach nicht abhaben kann, weil sie so wenig Selbstbewusstsein haben, ich habe so eine im Betrieb und jedesmal wenn ich ich eingeschüchtert bin oder verunsichert beginnt sie zu maulen, weil ich grade so eine Einstellung habe :D . (Damit bezichtige ich dich NICHT dass du eine Mobberin wärst)
    Vllt. aber auch einfach nur ein perfekter-Mensch-Gedanke Typ, so Leute kenn ich auch.
    (Ich hoffe du siehst das nicht als Angriff auf dich, damit will ich dich in keinsterweise beleidigen oder runterziehen)

    Würde man sich auf Bastet so lustig stürzen, wenn sie sich netter ausgedrückt hätte? Scheinbar hat sie in der Rolle des Angegriffenen (was sie angesichts deines menschlich enttäuschenden Beitrags auch ist) doch noch einen gewissen Einfluss auf die Aufmerksamkeit, die ihr man ihr zukommen lässt. Mehrere andere User haben sich für ihren oder einem den ihrem ähnlichen Standpunkt ausgesprochen und trotzdem steht ausschließlich Bastet im Brennpunkt der Gegenposts. Sie ist die einzige, die namentlich genannt wird und erhält sogar eine eigene Bemerkung im Post einer bestimmten Person.


    (Das habe ich in meiner Klasse selbst miterlebt, den wir hatten so einen, dem wurde aber ganz schnell klar was er verbockt hat und hat sich demnach auch gebessert und wir haben den nicht zu grunde gerichtet)

    Durch kollektive Demonstration von Verachtung das Verhalten einer Person abrichten - du weißt schon, dass es sich dabei um das genaue Gegenteil dessen handelt, für das du hier diskutierst?


    Edit: Aber vllt. ist es für mich einfach nur ungewohnt, dass das Thema MObbing hier zur Disskussion offen steht und in einem anderen Forum am Stammtisch hängt, wo feststeht, dass egal warum Mobbing nicht die Lösung ist und den Opfern keine Schuldzuweisungen gegeben wird. :P

    Furchtbar. Ich finde es immer total eklig, wenn sich Menschen in etwas einig sind.

  • Irgendwie red ich gegen eine Wand. Ich, andere auch, haben vesucht klarzustellen, dass es darum geht die Ursachen zu finden. Das ist auch kein Victim-Blaming. Es soll nur herausfinden WER zum Opfer werden KÖNNTE und WESHALB. Es gibt eben diese klassischen "Opfertypen", das sind meistens die, die sich in diese Rolle drängen lassen. Optimalerweise erhält das Kind vom Elternhaus von Anfang an diese Sicherheit.
    Wenn ein Mensch eine unheimliche Sicherheit und Selbstbewusstein ausstrahlt wird er zumeist ohnehin positiv von den meisten aufgenommen. Oft entscheidet eine Situation am Anfang, ob hier das Mobbing seinen Anfang nimmt oder nicht.
    Das ist keine Rechtfertigung dafür, aber es sind Gründe.


    Ich würd in konkreten Situationen auch nicht sagen, dass sich jemand zusammenreißen soll, dennoch muss man mit dem Opfer über Veränderungen sprechen. Man wird nicht drumherumkommen, wenn das Mobbing nicht wieder geschehen soll.


    Langsam sollte klar sein, dass es nicht um Interessen oder Hobbys geht. Wenn jemand eben selbstbewusst ist und sagt: "Ich mach dies und jenes" werden auch diejenigen, die sonst dazu neigen würden andere zu mobben es a. es erstaunlich gut finden, b. es komisch finden, aber es gut sein lassen oder c. doch darüber lachen, aber weil der andere genügend Selbstbewusstsein hat, kann er vll mitlachen oder nicht allzu persönlich nehmen.


    Man kann vor allem nicht von Kindern verlangen, dass jedes Selbstbwusstsein hat, aber das Opfer andauernd in seinem Verhalten zu bestärken, wenn das Problem zb im Petzen besteht oä, ist genauso falsch.


    Zitat

    Vllt. ist sie einfach eine von der Sorte Leute, die Menschen einfach nicht abhaben kann, weil sie so wenig Selbstbewusstsein haben, ich habe so eine im Betrieb und jedesmal wenn ich ich eingeschüchtert bin oder verunsichert beginnt sie zu maulen, weil ich grade so eine Einstellung habe :D . (Damit bezichtige ich dich NICHT dass du eine Mobberin wärst)


    Jeder hat Situationen, in denen er unsicher ist, aber man muss auch lernen einfach mal die "Augen zu und durch"-Methode anzuwenden. Es wirkt jedenfalls nicht wirklich seriös, wenn ein erwachsener Mensch rumdruckst.
    Da hilft es nicht sich einzureden "ich hab doch gar kein Selbstbewusstsein" =( das haben viele in manchen Situationen oder einfach allgemein nicht, weil sie in ihrem Verhalten unsicher sind. Wenn man aber nicht aktiv dagegen was tut, wird sich nichts ändern. Ich hab mir von der Pubertät bis jetzt auch viel Sicherheit selbst aufgebaut, einfach indem ich nocht stundenlang überlegt habe, ob ich mich traue auf jemanden zuzugehen, sondern es einfach getan habe.
    Das, was man im Leben AN Leben verliert, wenn man immer unsicher, ängstlich, verschüchtert, "ich trau mich nicht" ist, ist viel mehr als das, was man verliert, wenn mal auf die Schnauze fällt. ;)
    Aber das ist genau das, was ich mal meinte: ein Fremder kann dir kein Selbstbewusstsein schenken, auch keine Freunde oder Familie (ihre positive Reaktion fördert aber), das musst du selbst machen.
    Ich muss auch sagen, dass ich ein Jahr Kampfsport gemacht habe und das verbessert wirklich die innere und äußere Haltung. Außerdem hass ich es srsly als Frau nachts allein iwo langzugehen, aber man hat dann doch mehr Sicherheit. Und mehr Sicherheit verleiht eine bessere Körperhaltung - und ein gute Körperhaltung vermittelt anderen unbewusst, dass man ev. ein Gegner sein könnte anstatt eines Opfers (und das auch mental). Beim Kampfsport geht's nicht in erster Linie darum, dass man lernt andere eine zu "schmieren", sondern um etwas auszustrahlen.


    Und um die Kurve zu kratzen: Die Persönlichkeitsstruktur der Mobbingtäter wiederrum ist so aufgebaut, dass sie sich nicht mit jemanden anlegen, der geistig/mental/psychisch/physisch gleich stark oder stärker ist, sondern jemand Schwächeren, der sensibel ist.

  • Mal eine andere Frage: Wie findet Ihr es eigentlich, wenn die Mobbingopfer sich ihren Eltern anvertrauen und diese dann bei den Eltern des Täters/der Täter anrufen, um sie auf die Schandtaten ihres Sprösslings hinzuweisen? Haltet Ihr dies für hilfreich bzw. zielführend oder kontraproduktiv?


    Bastet: Dass bestimmte Kinder oder auch Erwachsene in gewisser Weise anfälliger für die Rolle des Opfers sind, steht außer Frage. Ebenso ist unbestritten, dass es bei einigen Mobbingfällen auch Gründe und Ursachen gibt. Du hast es aber (das soll jetzt kein Angriff sein) in Deinen vergangenen Posts so dargestellt, als wäre eine solche Ursache gleichzeitig auch eine Art Schuld des Opfers bzw. eine Rechtfertigung für die Täter, es zu mobben.
    Und abgesehen davon, dass natürlich die Opfer in Ihrem Selbstbewusstsein bestärkt werden sollten, kann es nicht sein, dass Opfer, die bsp. keinen Selbstverteidigungskurs aufsuchen, gemobbt werden.
    Mobbing darf nicht passieren; ganz gleich, was das Opfer sich mitunter zuvor alles geleistet hat, ganz gleich, wie viel Selbstbewusstsein es hat. Klar muss man den Opfern aus ihrer Opferrolle heraushelfen, aber dieser Prozess findet unabhängig von der Mobbingbekämpfung statt, in der es erst einmal den Tätern an den Kragen geht.

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  • Mal eine andere Frage: Wie findet Ihr es eigentlich, wenn die Mobbingopfer sich ihren Eltern anvertrauen und diese dann bei den Eltern des Täters/der Täter anrufen, um sie auf die Schandtaten ihres Sprösslings hinzuweisen? Haltet Ihr dies für hilfreich bzw. zielführend oder kontraproduktiv?

    Enorm von beiden Elternpaare abhängig, imo. Ich bin schon so vielen unterschiedlichen Eltern begegnet ... manche Tätereltern nehmen ihr Kind in Schutz, weil sie sich das nicht vorstellen können, andere strafen ihr Kind auf die falsche Weise. Und auch Opfer-Eltern können sehr unterschiedlich sein. Die einen sagen "Hab angerufen, alles passt", andere reagieren zu extrem, gehen teilweise in die Schule um einen Aufstand zu machen (und die Konsequenzen für das Kind sind dadurch teilweise situations-verschlimmernd).


    Im Grunde finde ich schon, dass man Bescheid geben muss um auf die Situation aufmerksam zu machen. Aber man kann leider nicht immer abschätzen wie die Reaktion und die Konsequenzen sein werden. Finde eigentlich das Einbeziehen von externen Personen wichtig, wenn es sich wirklich um Mobbing-Fälle handelt und nicht grad um kurzfristige Streitereien.

  • Bastet: Dass bestimmte Kinder oder auch Erwachsene in gewisser Weise anfälliger für die Rolle des Opfers sind, steht außer Frage. Ebenso ist unbestritten, dass es bei einigen Mobbingfällen auch Gründe und Ursachen gibt. Du hast es aber (das soll jetzt kein Angriff sein) in Deinen vergangenen Posts so dargestellt, als wäre eine solche Ursache gleichzeitig auch eine Art Schuld des Opfers bzw. eine Rechtfertigung für die Täter, es zu mobben.


    Der Eindruck wird übrigens dadurch verstärkt, dass quasi immer im Nebensatz gleich steht, dass die Gemobbten ja eh alle Petzen und Co wären.
    Zudem wurde Ursachensuche (und damit mögliche Lösungsansätze) bis vor kurzem erstaunlich wenig und nur oberflächlich bei den Mobbern gesucht. Insofern war Alaiyas Post angenehm aufschlussreich. :thumbup:

  • Ich hab gesagt, dass das ein Grund sein KÖNNTE. Wie Domi bereits sagte sind wir ein Diskussionsforum und keine Selbsthilfegruppe. Mir ist schon klar, dass manche im Internet nach Bestätigung bei anderen Mobbingopfern suchen, aber gleichzeitig ist das kontraproduktiv immer nur auf die Personen zu hören und hören zu wollen, die einen bestärken. Kleiner Domi und ich haben bereits Romane dazu geschrieben, warum es für das Opfer wichtig ist Selbstbewusstsein zu erlangen.


    Auf die Täter bin ich sehrwohl eingegangen. Wie bereits gesagt, bei vielen Kindern ist das Entwicklungslevel noch nicht so hoch, dass die ihre Probleme friedlich lösen könnten, sobald diese eskaliert sind. Bei Jugendlichen ist es was anderes, da liegt wirklich ein Defizit vor, vor allem in deren Frustrationstoleranz. Diese Leuten müssen einfach lernen: Wenn du jemanden nicht leiden kannst, dann such ein normales Gespräch mit ihm und/oder lass ihn einfach in Ruhe.


    Und vor allem bei Mobbing unter Kindern halte ich nichts davon Kinder, die jünger als 13 sind moralisch für ihr Leben zu verurteilen. Sicher, man muss mit ihnen sprechen, dass sie eben etwas falsch gemacht haben, aber so zu tun, als werden das alles mal Loser und Verbrecher ist einfach genauso einseitig und kurzsichtig. Sicher, jeder bevorzugt die Einstellung, bei der er selbst als besser als die anderen dasteht.
    Der Typ, mit dem ich damals am meisten Probleme hatte, hab ich dann auch als Neonazi gesehen, da hab ich mir auch meinen Teil gedacht lol. Ich bin mir aber sicher, dass aus anderen was geworden ist. Außerdem hatte ich auch genug Freunde auf der anderen Seite in der Klasse, aber das ist eine andere Geschichte. Die Probleme haben auch schlagartig aufgehört, als ich mich zu wehren gelernt habe. Es kann funktionieren, sobald man versteht, dass es nur schlimmer wird, wenn Eltern oder Lehrer einen helfen (oder schlimmer werden KANN) und dass man auch mal lernen muss für sich selbst einzustehen, da war ich auch erst 12 oder 13. Siehe da, es gab auch von anderen gleich die Anerkennung dazu.
    Heute denke ich: Meine Güte, wir waren Kinder und haben beide Seiten Fehler gemacht, obwohl es bei dem einen über die Grenze geschlagen hat. Kinder können arschig zueinander sein, aber als ich 12 war, gab's, das muss man dazusagen, noch kein Facebook (? oder wurde zumindest nicht genutzt), sodass jede Auseinandersetzung in der Klasse geblieben ist. Ich denke heute jedenfalls sicher nicht mehr darüber nach, dass mir iwann mal die Schuhe und Schulsachen weggenommen wurden oder die mich in einen Raum eingesperrt haben (iwas wegnehmen ist zwar als Kind noch schlimmer als man es dann als Erwachsener betrachtet, aber das fällt von mir aus noch unter "dummes Kinder-Gruppenverhalten", was auch nicht lustig ist, wenn es nicht einer, sondern eine Gruppe macht), dumme Sprüche, etc. Das Einzige, wo die Grenze erreicht war, war für mich, als der eine Typ draußen mit seinen "Schlägerfreunden" auf mich gewartet hat. Das ist aber nur gegangen, weil ich ANGST vor dem Grüppchen hatte. Sobald die nicht mehr da war, war Ruhe. Als Kind und Jugendlicher hab ich mir gedacht, dass die eher wohl neidisch auf meine Noten gewesen wären, weil die in der Unterstufe immer gut waren. Natürlich ist es Humbug, diese Art von Kinder/Menschen reagiert darauf, wenn sie merken, dass man Angst vor ihnen hat und früher war ich auch etwas schüchtern bei Leuten, die ich nicht gut kannte. Das sind aber viele Zwölfjährige, sowas wächst sich normalerweise mit dem Altern ganz gut heraus. Nur, wie gesagt, Selbstbewusstsein fällt nicht vom Himmel und das können einen auch andere einem nicht eintrichtern. Wenn man es haben will, muss man sich selbst darum kümmern, dass die "inneren Sperren" einem nicht davon auf alle Ewigkeit, bis man Mitte dreißig ist, abhalten auf andere zuzugehen und so.
    Ich würde die aber heute auch nicht anfäulen, wenn ich sie auf der Straße sehe. Einfach weil ich kein Kind mehr bin und die anderen auch nicht so sehe. Außerdem hab ich diese Verbitterung nicht und will sie nicht. Einer hat mich zur Überraschung gegrüßt, ich hab zurückgegrüßt und bin weitergegangen. Der heutige Neonazi hat mich (mit seinen Freunden, die genauso waren lol) noch immer dumm angemacht, als ich ihn ein einziges Mal in der Bahn gesehen habe. Ich bin aufgestanden und gegangen, weil ich das nicht nötig habe. Das ist einzig mögliche Reaktion. Ich erlaube mir aber nicht zu sagen, dass die anderen paar auch totale Loser geworden sind, weil sie sich als Kind inkorrekt verhalten haben.


    Wenn es alleine gar nicht funktioniert, muss man natürlich Autoritätspersonen dazuziehen, aber wenn die Fronten schon so verhärtet wären, dass keine Lösung mehr möglich ist, ist es schwer da noch etwas zu "reparieren". Da muss man dafür appellieren, dass das Mobbing aufhört und sich beide Seiten aus dem Weg gehen. Das Problem dabei? Man kann als Autoritätsperson auch nichts erzwingen.Strafen scheinen zwar manchmal angebracht, verhärten aber alles nur noch. Wenn ich jemanden sofort von der Schule verweise, ist es noch wahrscheinlicher, dass derjenige auf eine noch schiefere Bahn gerät. Das muss man einfach sagen, dass es so ist.

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  • Zitat

    Wenn es alleine gar nicht funktioniert, muss man natürlich Autoritätspersonen dazuziehen, aber wenn die Fronten schon so verhärtet wären, dass keine Lösung mehr möglich ist, ist es schwer da noch etwas zu "reparieren". Da muss man dafür appellieren, dass das Mobbing aufhört und sich beide Seiten aus dem Weg gehen. Das Problem dabei? Man kann als Autoritätsperson auch nichts erzwingen.Strafen scheinen zwar manchmal angebracht, verhärten aber alles nur noch. Wenn ich jemanden sofort von der Schule verweise, ist es noch wahrscheinlicher, dass derjenige auf eine noch schiefere Bahn gerät. Das muss man einfach sagen, dass es so ist.


    Um mich selbst nochmal zu zitieren.
    Natürlich kommt man nicht um einen Schulverweis drumherum, wenn jemand beispielsweise zusammengeschlagen wurde. Aber was glaubst du, was passiert, wenn der Täter die Schule wechseln muss? Richtig, er wird sich ein neues Opfer finden, wenn sonst nicht geändert wurde. Und was glaubst du passiert, wenn das Opfer wechselt? Mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit findet er neue Täter, weil er noch immer kein Selbstbewusstsein hat. Und was glaubst du geschieht, wenn jemand mit 20, 25 noch immer kein Selbstbewusstsein hat (weil ihn niemand dazu gezwungen hat eins aufzubauen)? Er wird sein ganzes Leben lang das Nachsehen haben und immer mit sich machen lassen, was andere wollen. Iwann muss man aber eben erwachsen werden und seine Kindheit hinter sich lassen.
    Man muss aber nicht dauernd extrem Strafen verhängen. Das hat nichts mit Sozialromantik zu tun. Was glaubst du geschieht dann? Dann wird der Täter seinem Opfer erst recht die ganze Breitseite geben in seinem Zorn. Das Einzige, was du in Wahrheit willst, ist dass deine Rachegefühle besänftigt werden, weil du dich vom Mobbing immer noch verletzt fühlst und da noch nicht drüberstehen kannst.
    Und es haben nicht immer die Eltern was falsch gemacht. Auf beiden Seiten nicht.

  • Divinios. Nein, in dem Fall muss ich Bastet zustimmen. Es bringt leider gar nicht's die Mobber so hart wie möglich zu bestrafen, weil sie dadurch meist noch schlimmer werden (da hab ich persönliche Erfahrung mit~)
    Und auch bei diesem Punkt:

    Zitat

    aber so zu tun, als werden das alles mal Loser und Verbrecher ist einfach genauso einseitig und kurzsichtig.

    stimme ich Bastet zu. Es gibt natürlich auch welche die...ahm..sagen wir mal ihr Leben lang bleiben wie sie sind...aber die meisten "Kindermobber" bessern sich mit der Zeit. Auch wieder ein Beispiel aus meinem Leben: Meine schlimmste Mobberin wurde mit 15 Schwanger und ich meine, ich will nicht's mit ihr zu tun haben weil wir a) null Gemeinsamkeiten haben und b) sie mir 4 Jahre lang das Leben zur Hölle gemacht hat. ABER was ich ehrlich sagen muss: Seit sie ihr Kind zur Welt gebracht hat ist sie viel reifer und erwachsener geworden. Da wir fast Nachbarn sind/waren hab ich sie auch nach der Hauptschulzeit noch ab und an gesehen und seit sie ihr Kind hat war sie wirklich nett. Hat mich immer gegrüßt(ohne spötischen Unterton) und manchmal sogar mit mir geredet und gefragt wie's mir geht und so. Und da habe ich wirklich gemerkt, dass sie sich geändert hat. Das war eben dieses böse Alter in dem sie damals waren aber das vergeht mit der Zeit. Also kann man um meinen Roman zu ende zu bringen nicht sein Leben lang groll auf diese Leute hegen und sie verurteilen, wie man an meinem Beispiel evtl. sehen kann. (Hier geht es um das Mobbing in der Schule; Erwachsene sind ein anderes Kapitel)

  • Bastet: Schau Dir nochmal meinen letzten Beitrag mit den grün unterlegten Kommentaren an. Habe da noch etwas hinzugefügt.


    Ansonsten will ich mal folgende Frage stellen:


    Ihr sagt, es bringe nichts, den Täter zu hart zu bestrafen, weil dies eben nichts mit Einsicht zu tun hat. Da stimme ich Euch auch zu, ABER:


    Sollen wir etwa die Täter unbestraft lassen nach dem Motto "Es bringt sowieso nichts"? Tut mir leid, aber ich möchte, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden, ob es etwas an ihrem Verhalten ändert oder nicht. Hauptsache, sie werden überhaupt mal mit den Konsequenzen ihres Handelns konfrontiert und bestraft.

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