Ob ich Schule mag? Richtig gut durchgewürzt und gebraten sicherlich ;)
Okay, aber jetzt eine ernsthafte Antwort:
Ja, Schule ging mir auf die Nerven und ich bin sehr froh, dass es endlich vorbei ist. Meinen Jahrgang vermisse ich nicht sonderlich und bin froh, wenn ich die erst in 25 Jahren beim Silberabitur wiedertreffe [falls das denn stattfindet xD].
Es ist einfach so viel Unsinn dabei, den man lernt und wirklich nicht braucht. Allgemeinbildung hin oder her. Ich red jetzt hauptsächlich über die letzten drei Jahren, die sind noch in bester Erinnerung xD
Was mich z.B. immer genervt hat war Deutsch. Ich kann es ja verstehen und finde es auch wichtig, das man die deutsche Sprache beherrschen und auch die vorliegende Textsorte analysieren können soll und auch evtl. ein grobes Wissen über Literaturgeschichte besitzt. Ich hatte mir ja erhofft, man würde Literatur lesen, die man vielleicht kennt [sowas wie Goethes Faust oder von Schiller - Die Räuber], aber das war totale Fehlanzeige. Der ganze Mist ist, nachdem ich jetzt fertig bin, direkt bei eBay gelandet xD"
Letzten Endes hat man auch immer das selbe gemacht: entweder haben wir Gedichte analysiert oder Textstellen... und ab und zu mal ein Stundenprotokoll geschrieben. Andere Textformen waren nicht drin und irgendwann lernt man auch nichts mehr dazu, zumal man das alles auch schon in den Jahren davor gemacht hat.
Vor allem frage ich mich, was ich später als Naturwissenschaftler davon habe, zig Gedichte interpretiert zu haben. Das werde ich später in meiner Arbeit gleich Null mal gebrauchen
Mathe ist auch sehr ähnlich, bis zur 10. Klasse hatte man ja noch sinnvolle Themen wie Dreisatz, Prozentrechnung, Potenzen, Bruchrechnungen und so weiter und so fort. Und dann kam auf einmal Kurvendiskussion, Vektoren und Extremwertaufgaben. Ich mein, ich kann das ganze bis heute noch alles rechnen, wofür ich das aber jemals brauchen werde, bleibt mir bis heute ein Rätsel.
Was mich tierisch aufgeregt hat, war die Tatsache, dass man Geschichte und Sozialwissenschaften in der 13 belegen musste. Andere Fächer der "Gattung" Gesellschafts/Geisteswissenschften wie Philosophie, Erdkunde, Psychologie, Erziehungswissenschaften etc. waren aber keine Pflicht. Und was kam dabei rum?
Geschichte: Weimarer Republik, DDR und ein wenig 2. Weltkrieg. Ist ja schön und gut, gehört auch zur Allgemeinbildung, aber das ganze hat man, genau in der selben Fassung, schon in der 10. gehabt. SoWi war ähnlich aber anstatt 2.WK usw. kam das politische System von Deutschland. Und soll ich was sagen? Das hat man auch in der 10. gemacht, in der selben Fassung
Wiederholung mag ja schön und gut sein, aber ansonsten sagt man ja auch, dass wenn man etwas nicht mehr weiß, seine alten Unterlagen rauskramen soll und das ganze aufarbeiten, ansonsten Pech gehabt. Dann hätte man genausogut Erdkunde haben müssen um über die Vernichtung vom Regenwald zu reden und wie denn das Klima entsteht etc. Aber anscheinend ist das wieder zu unwichtig... Verstehe wer will, ich jedenfalls nicht.
Es gab aber auch viele gute Fächer, so ist es ja nicht, wie Chemie, Bio oder Informatik die ich mit Leidenschaft verfolgt habe. Oder aber Reli wo ich mit einer Freundin wirklich niveauvolle private Diskussionen über Agnostizismus und Atheismus geführt habe, da der Lehrer nicht wirklich gut war Englisch ging auch noch, da hat man neben der Sprache wenigstens noch was über die Geschichte Englands, ein wenig Literatur und Analysen unterschiedlicher Textsorten gelernt...
Ich würde mir einfach wünschen, man könnte Fächer diferenzierter und gewählter wählen, jenachdem was für einen Berufswunsch man hat oder in welche Richtung man geht. Damit die Allgemeinbildung nicht leidet können ja bestimmte Pflichtfächer bestehen bleiben, aber vielleicht sollten die dann weniger Wochenstunden haben oder einfach mal nicht nur aus Wiederholungen bestehen
Aber das ist ja mit dem Abitur nach 12 Jahren noch enger geworden, die Entscheidungsfreiheit ist da so gut wie gar nicht mehr gegeben. Nix mehr mit Wahl von Abifächern... schrecklick
Oh man, jetzt schreib ich hier schon seit einer halben Ewigkeit
Naja, ich werd mal einen Punkt setzen und bleib bei der Aussage, dass Schule nervig war, man es aber einfach fürs Leben braucht [zumindest manches, definitiv NICHT ALLES!]